GOSSIP GIRL Like a Candle in the Darkness von abgemeldet (Pair: B/C) ================================================================================ Kapitel 1: keine Antwort ------------------------ Keine Antwort. Das kann doch wirklich nicht wahr sein. Blair Waldorf wartete den ganzen Tag und was bekam sie? Keine einzige Antwort. Von niemanden. Das war doch echt nicht zu glauben. Hier ging es schließlich um Blair Waldorf – die Blair Waldorf – nicht um irgendeine Provinz-Tussi. Serena: Keine Antwort. Gut, vermutlich ist sie gerade mit ihrer neuen/alten Freund Georgina beschäftigt. Mom: Keine Antwort. Handys müssen während des Geschäftsessen nun mal aus sein. Aber um Gottes Willen, eine Sitzung geht ja wohl kaum den ganzen Tag. Daddy: Unerreichbar. Vermutlich ist er gerade in der Wildnis von Frankreich und arbeitet an seinem Weingut. Nat: ist mal wieder auf der Yacht. Unerwarteter Familienausflug. War denn das zu glauben? Er konnte aber zumindest mal zurückrufen oder seine Nachrichten abhören. Ein leeres Haus, nicht zurückrufende Anrufe und nichts zu tun… einfach gar nichts… Happy Birthday Blair. Nur eine Karte in einer E-Mail von ihrer Tante Milly, wenigstens einer dachte an ihren Tag. Komisch, dass es sich dabei gerade um das schwarze Schaf der Familie handelte, die sich an den Geburtstag ihrer Nichte erinnerte. Nicht mal ihre besten Freunden dachten daran. Wenigstens einem von ihren ach so tollen Freunden, sollte es doch wohl gelingen, an ihren Geburtstag zu denken. Wirklich, tolle Freunde hatte sie da. Schokoladenbraune Locken tanzten in der Luft. So langsam wurde ihr ein wenig schwindelig. Sie lag auf dem Bett, den Kopf lose in der Luft und schwang ihn hin und her, so als würde sie auf einem Schaukelstuhl sitzen, da ihr nun aber doch ein wenig schwindelig wurde, blieb sie ruhen und starrte unter ihr Bett, sah kleine Staubkügelchen an, fragte sich dabei wann ihre Haushälterin das letzte Mal darunter sauber gemacht hatte und suchte imaginäre Monster, die sie als Kind immer unter ihrem Bett befürchtet hatte. Wenn sie nun eins finden würde, dann wäre ihr nun bestimmt nicht so langweilig. Das Telefon, welches auf ihrem Nachttisch stand, meldete sich nicht – nein, es gab nicht mal einen Ton von sich. Sie verfluchte es im stillen. Warum klingelte es denn nicht? Sie lag auf dem Bett, in der gesamten Breite ihres Bettes, der Kopf hing über den Rand. Sie spielte ein wenig mit den Enden ihrer schokoladenbraunen Haare, bis sie den Kopf senkte und tief seufzte. „Ah“, schrie sie entsetzt auf. Eine Mischung aus Angst und Überraschung ließ sie hochschrecken, als sie plötzlich eine Hand spürte, die ihren Oberschenkel hoch kroch. Ihre Locken fielen ihr ins Gesicht, als sie den Kopf hob, regelrecht hochsprang und dann in Angesicht zu sein mit… „Chuck“, rief sie leicht bestürzt. Er saß bequem am Rand ihres Bettes und grinste sie an. Ihre überraschend großen Augen, wurden wieder schmäler, weil sie leicht wütend auf ihn war. Chuck lachte, Blair amüsierte ihn anscheinend sehr, doch das ließ sie sich nicht zwei mal gefallen, sie rutschte zu ihm hin und schubste ihn von ihrem Bett. Nun war Blair es, die lachte, als er auf den Boden fiel und sich den schmerzenden Hintern rieb. „Jesus, Blair entspann dich“, meinte er, und lehnte sich an ihr Bett. Sie setzte sich nun an den Rand ihres Bettes, um ihn genauer anzuschauen. „Das geschieht dir ganz recht, hier einfach bei einem ahnungslosen und unschuldigen Mädchen herein zuspazieren und sie so zu erschrecken. Du weißt, dass ich es nicht mag, wenn du mich so er erschreckst.“ Chuck lachte auf. Nein, natürlich mochte sie das nicht. Nicht Blair Waldorf. „Unschuldig? Du?“ Er zog die Augenbraue hoch. „Sicher doch. Und außerdem bin ich nicht geschlichen. Chuch Bass schleicht nie“, stellte er klar. „Ja klar, Chuck Bass schleicht nie“, erwiderte sie und sprach genauso wie er in der dritten Person von ihm. „Wie du willst, aber es ist dennoch ängstigend. Klopf doch das nächste Mal einfach an“, erwiderte sie ihn und lächelte ihn an. „Was tust du hier eigentlich?“, fragte er sie und überging somit einfach ihre Erklärung, dass er das nächste Mal doch bitte anklopfen sollte. Blair zuckte nur mit den Schultern, stand von ihrem Bett auf und öffnete die Vorhänge ihres Schlafzimmers und ließ nun endlich das Sonnenlicht hinein. „Woher wusstest du, dass ich hier bin?“ „Äh, Hallo, Blair. Wenn ich nach dir suche, bist du in der Regel immer in eurem Haus. Warum sollte ich denken, dass du diese Taktik nun geändert hast?“ Er rollte mit den Augen um seine Gereiztheit zu deuten. Blair hüpfte wieder auf das Bett. „Was willst du, Chuck?“, fragte sie ihn, als er sich zu ihr aufs Bett bemühte. „Was glaubst du denn, was ich mache? Neben dem offensichtlichen“, meinte Chuck und grinste sie frech an. „Chuck.“ Ihre Stimme klang sehr warnend. Sie hatte keine Lust auf seine Spielchen. Nicht heute. Gerade nicht heute. „Komm wieder runter Waldorf“, meinte Chuck mit gelassener Stimme und Miene. „Ich erinnere mich einfach, das Nate gerade aus der Stadt ist und ich weiß, das Georgie Serena völlig ablenkt. Und so wie ich erfahren habe, gehen die beide auf eine ihrer idiotischen Touren. Also mal ehrlich, Georgina muss Serena aber auch immer ihrer wilden Drang mit reißen oder? Sie zieht sie immer weiter weg von dir, Blair-Liebes. Bitch.“ „Ich hasse Georgina.“ Blair knurrte, und rollte auf die Seite. „Dito. Aber du darfst dich wegen ihr nicht hier einschließen. Heute ist dein Geburtstag. Was sitzt du hier also noch rum?“ Ein Lächeln zierte das Gesicht, des jungen Mädchens, denn sie konnte die Freude einfach nicht verstecken. Er hatte an ihrem Geburtstag gedacht. „Woher weißt du, wann mein Geburtstag ist?“, fragte sie und er lachte auf. Was war denn das bitte für eine lächerliche Frage, dachte sich Chuck Bass. „Nate ist mein bester Freund, Waldorf. Du glaubst, ich würde also nicht wissen, wann seine langjährige Freundin Geburtstag hat? Ich weiß sogar, wann Serena hat… obwohl, das weiß ich auch nur, weil sie mir zwei Monate davor eine Erinnerungsnachricht schickt“, bemerkte er grübelnd, was Blair zum lachen brachte, sie rollte mit den Kopf und legte ihn spielend auf seine Schulter. „Also was…? Warum kommst du den ganzen Weg hier her? Nur weil es mein Geburtstag ist?“, fragte sie ihn interessiert. „Oder… was hast du gerade keine anderen Spielkameraden zur Verfügung“, foppte sie ihn. Schließlich amüsierte er sich normalerweise mit anderen weiblichen Spielkameraden. „Bitte“, meinte er spottend. „Nein, ich war gezwungen, meinen Spielkameraden heute abzusagen, als ich sah, welcher Tag heute ist. Chuck Bass würde doch niemals den Geburtstag einer schöner Frau vergessen. Was wäre ich denn dann für ein Gentleman?“ „Gentleman…?“ Sie sah ihn fragend an und verspottete ihn mal wieder ein wenig. „Vielleicht eher…“ „Nun aber Waldorf“, meinte er gespielt beleidigt. „Ich denke, ich kam zu einer guten Zeit zu dir. Ich kann natürlich meine Meinung ändern. Du musst es nur sagen.“ Sie sah ihn misstrauisch als Antwort an. „Ich bin nicht sicher, ob ich Interesse daran habe, was deine Vorstellung von einer guten Zeit entspricht, Bass“, sagte sie voller Stolz. Denn irgendwie wusste sie ja, was Chuck mit ihr tun würde oder gerne tun würde. Sie würde es natürlich nie zu geben, aber sie genoss seine sexuellen Anspielungen immer. Aber eine Dame wie sie, würde so etwas nie zugeben oder zu lassen und so spielte sie weiterhin die echauffierte über seine Verderbtheit. „Hol dir deine Meinung nur aus der Gosse, Sweetheart. Ich bin hier um dich in die Nacht mitzunehmen, nicht um dich selbst zu nehmen. Obwohl, wenn du das wollen würdest. Ich bin mir sicher, dass ich…“ „Wo?“, fragte sie schnell und schnitt ihm somit das Wort ab. Chuck grinste sie an, auch wenn auf seiner Stirn die leichte Verwirrung deutlich zu erkennen war. Er blickte ihren Körper an, jede einzelne Rundung und musste schmunzeln. „Ich meine, wo du mich hinbringen willst?“, machte sie ihre Frage deutlich. „Nennen wir es eine Überraschung.“ „Ich mag keine Überraschung.“ „Wenn es keine Überraschung ist, dann bin ich mir nicht sicher, dass ich dich dort hinkriegen würde“ „Chuck“, sagte sie und ein gewisse Maßregelung war in ihrer Stimme, die sofort seine Augen rollen ließen. „Relax Waldorf.“ Gut, sie war ziemlich verspannt. Absolut nicht locker. „Bleib locker. Ich verspreche, ich werde dich nicht in irgendwelche Probleme oder Widersprüche bringen. Wir werden nur Spaß haben. Ich meine du wirst nur einmal 15.“ „16“, korrigierte sie ihn. „Was?“ „16. Ich werde 16 Jahre.“ „Gut, wie auch immer.“ Er grinste sie an und stand auf. „So nun steh auf und zieh dich an. Schnell“, befahl er mit einem Schmunzeln, zog sie an den Beinen und schob sie zu ihrem Badezimmer. --- „Ich kann nicht glauben, dass du mich zu diesem Ort schleppst“, meinte sie trocken, hielt sich aber weiterhin an seiner Schulter fest, während er sie durch das Publikum schob und sie ein wenig mit seinem Arm beschützte. Er zeigte direkt allen anderen hier im Raum, dass sie zu ihm gehörte, auch wenn er wohl kaum Ansprüche auf Blair Waldorf hatte. Der Club war voll, sehr voll sogar. Und Blair klammerte sich eng an seinen Körper, nur damit sie nicht sofort von ihm getrennt wurde. Chuck wiederum, hielt sie fest, mit einem Grinsen im Gesicht. Aber er sagte nichts, ließ keinen seiner machomäßigen Kommentare los, sondern schob sich durch die Menge und hielt sie bei sich. Es war dunkel im Club. Das einzige Licht kam von den schwarzen Lichtern, die aber nur sporadisch durch den Raum fielen. Die Musik und die Masse von Menschen zusammen, sorgte dafür, dass es hier ziemlich laut. So laut, dass sie kaum die Band hörte, die gerade auflegte. Blair war noch nie in so einem Club wie diesem gewesen, die Alterbeschränkungen hatten dies einfach nicht zu gelassen. Sie war auch nicht so ein wildes Partytier wir Chuck und Serena – wobei sich das ja eigentlich bei ihr geändert hatte, bis eine gewisse Georgina hier aufgetaucht war. Sie wollte ihre Nächte eben nicht der Jugendkriminalität widmen, im Gegensatz zu Nate. Nach vielen, sehr vielen Getränken – Gott, sie konnte sich nicht mehr daran erinnern, was sie getrunken hatte, war sie praktisch so was von gelöst, sie fühlte sich absolut frei. Sie entledigte sich ihren Mantel und stieg auf die volle Tanzfläche, die auf einer kleinen Empore war. Chuck hielt ihr die Hand, damit sie vorsichtig hinauf steigen konnte und dann führte sie ihn immer tiefer in der Meer voller Tänzer. Sie grinste, denn sie merkte, dass er sie gut beobachtete. Sie wusste, dass seine Augen starr auf sie gerichtet waren und auf das, was um sie herum war, so als wollte er nur bereit sein, falls sie jemand anfassen sollte. Es sorgte aber allerdings dafür, dass eine angenehme Gänsehaut über ihren Körper wanderte, so als würde sie seine Blicke direkt auf sich spüren. Aber sie hatte sich daran gewohnt, auch an das wohlige Gefühl das aus ihrer Magengegend zu kommen schien. Er schließlich schon immer so, seit sie Kinder waren. Nur anscheinend hatte die Wirkung nie ganz nach gelassen. Aber sie war schließlich auch alt genug um seine Beschützerinstinkte so gut es ging zu ignorieren, so wie sie es die ganze Zeit machte. Als sie schließlich eine annehmbare Fläche für sich zwischen all den Leuten entdeckt hatte, schwang er sie herum, nahm sie in seinen Arm und in einem Blick lag etwas wie Ekstase, was sie nicht ganz deuten konnte. Seine Hände legten sich auf ihre Hüften, doch darauf reagierte sie nur steif. Aber als Chuck begann sich langsam zu bewegen, ging sie mit seinen Bewegungen mit, bis sie den gleichen Rhythmus hatten. Erst dann entspannte sich sein Griff auf ihrer Hüfte. Was danach alles passierte, nahm sie regelrecht nur noch verschwommen war. Sie lachte mit ihm, als er ihr Kommentare ins Ohr flüsterte, als sie tanzten. Sie sang zusammen mit der Musik, während sie sich drehend und tanzend in seinen Armen bewegte. Sie wurde in seinen Armen zurückgezogen, als sie angerempelt wurde. Chuck fand, dass sie eine sehr talentierte Stimme hatte, etwas, dass er so noch gar nicht an ihr kennen gelernt hatte. Er hätte nie gedacht, dass sie singen konnte oder das er sie singen hören würde. Und doch entschied er sich dafür, dass er es mochte. Blair hatte beschlossen mit ihm zu tanzen. Außerdem hatte sie beschlossen, dass sie seine Art mochte, wie er mit ihr heute umging, auch wenn sie es dennoch größtenteils ignorierte. Es erstaunte sie, wie das Meer von Menschen zu wanken schien. Alle gemeinsam. Als wären sie nicht einzelne Personen, sondern eine Masse. Jeder hatte seinen Rhythmus, seinen Stil. Und doch schienen sie alle eins zu sein. Normalerweise mochte sie so enge Menschenmassen nicht – vor allem nicht, wenn diese Masse nur aus Fremden bestand und dennoch schien es so zu sein, als wäre sie vollkommen entspannt in diesem Moment. Sie tanzte mit Chuck und der Masse und schien nicht verloren zu gehen. Es war wirklich seltsam, denn das hier hatte sie noch nie erlebt. Aber sie glaubte auch nicht, dass nur der Alkohol daran schuld war, dass sie sich gerade so frei fühlte. Oder doch? Kapitel 2: Eine offene Lippe und eine geschwollene Wange -------------------------------------------------------- Schließlich nahmen sie eine Pause. Sie gingen zum Rand der Tanzfläche und Chuck half ihr wieder herunter und gingen zurück zu ihrem Tisch. Chuck setzte sich neben sie, bestimmt um sein Revier zu deuten. Blair ließ es sogar zu, ohne dazu etwas zu sagen. Sollte er doch, schließlich verdankte sie ihm einen bisher sehr lustigen Abend. Queen B sah überrascht auf, als eine etwas ältere Blonde sich auf die andere Seite von Chuck setzte und regelrecht um seine Aufmerksamkeit bettelte. Sie sprach mit zuckersüßer Stimme und schnurrte ihn regelrecht an. „Ugh“, meinte Blair spottend und rollte mit den Augen. Sie drehte Chuck und der Blonden den Rücken zu und nahm einen Schluck ihres Getränkes. Sie brauchte ein paar Minuten um zu begreifen, dass sie auf das blonde Küken eifersüchtig war. Sofort als sie das begriff, wendete sie ihren Blick von den Beiden sofort ab, denn sie wollte die beiden nicht weiter bei der schamlosen Flirterei zusehen. Das musste sie sich nun wirklich nicht geben. Keine Blair Waldorf. *Warum sitzt diese blonde Tussi mehr auf Chuck als auf ihrem Stuhl? Das war doch echt nicht auszuhalten. Warum war sie nur mit Chuck hierher gekommen?*, dachte Blair bitter, über die neue Bekannte von Chuck, die dessen ganze Aufmerksamkeit bekam. Dabei hatte Chuck ihr doch versprochen, dass er die Nacht mit ihr hier verbringen würde und sie zusammen Spaß haben würde. Und nun? Seine Hand lag auf dem Rücken der Blonden. Sie geizte nicht mit ihren Reizen und Rundungen und leckte sich mit ihrer Zunge immer wieder über die Lippen. In Blairs Augen war sie eine Prostituierte. Blair rollte angewidert mit den Augen, als die Blonde ihre Oberlippe wieder befeuchtete. Oh man, vielleicht sollte mal jemand dieser Frau einen Labello spendieren, sie hat nämlich anscheinend schnell trockne Lippen. Miss Waldorf sah sich im Club um und stellte wieder den Nebel fest, der sich um ihren zerstreuten Geist befestigte. Als sie die Bar entdeckte, überlegte sie, ob sie sich nicht noch einen neues Getränk besorgen sollte, einen fruchtigen Cocktail oder ein paar harte Spirituosen. Irgendwie war ihr gerade alles Recht. Der gut gemixte Cocktail, an dem sie die ganze Zeit schon trank, brannte ihr in der Kehle, als sie ihn trank, wie flüssiges Feuer. Sie fand es seltsam, denn einerseits mochte sie es nicht, aber sie konnte auch nicht auf hören. Sie wollte das Zeug einfach auf ihrer Zunge spüren. Das Geburstagskind stand von ihrem Sitz auf und schob sich schnell durch die Menge, sollte er doch da bleiben. Seine Hand blieb nun zurück. Er schien es ja nicht mal gemerkt zu haben, so abgelenkt schien er zu sein. Gut es war ja nicht so, dass sie unbedingt den physischen Kontakt mit ihm die ganze Zeit in dieser Nacht brauchte. Aber irgendwie, war es schön gewesen. Wenn er zu ihr kam und wenn ihr Kopf nicht so durcheinander gewesen wäre, dann hätte sie wohl schon längst herausgefunden, dass sie für ihn mehr als nur freundschaftliche Gefühle hegte. Aber sie hatte es noch nicht gespürt und außerdem, war er ja gerade ziemlich abgelenkt… So erreichte Blair Waldorf die Bar ohne Chuck Bescheid gesagt zu haben. Sie sah sich das beeindruckende Menü auf der elektronischen Anzeigetafel hinter dem Barkeeper an. Viele bunte Neon-Buchstaben strahlten sie an, dass es ihr richtig schwer fiel sich zu entscheiden. „Soll ich Ihnen einen Drink ausgeben?“ Es war eine ziemlich schrille Stimme, die ihr Ohr von der linken Seite erreichte. Sie rollte die Augen und sah den Mann an, der sich neben ihr, an die Bar lehnte. Blair sah den Mann musternd an und seufzte innerlich auf. Sie lächelte den Mann, der nun wirklich nicht gut aussah, aus reiner Höflichkeit an, aber das war es dann auch schon mit ihren Manieren. „Mein Freund hat hier eine Karte zum Anschreiben“, sagte sie in deutete auf die Richtung wo Chucks Name abgebildet war. Und hoffte das somit die Sache gegessen war, doch der Kerl zuckte nur, wirkte aber nicht gerade entmutigt. Die Brünette zuckte nun ebenfalls mit den Schultern und widmete sich wieder der Bar. Sie hob die Hand um den Barkeeper auf sich aufmerksam zu machen. „Ich weiß nicht so recht… sie haben so viel zur Auswahl. Ich hätte dann doch lieber einen Daiquiri“, meinte Blair und starrte auf das Menü. Ja, das klang am besten. Der Keeper lächelte sie an, vermutlich weil er dachte, dass sie ebenso zu Chucks „Freundinnen“ gehörte, wie die Blonde, die gerade mit ihm beschäftigt war. Blair hatte gemerkt, dass sie Daiquiris ziemlich gerne trank. Der Typ neben ihr reizte sie mal gar nicht. Und dennoch hatte er wohl eben nicht verstanden gehabt, dass sie kein Interesse an ihm hatte. Denn er versuchte nun, sie anzutanzen, doch sie verweigerte sich ihm und drehte ihm einfach den Rücken zu. Was ihm anscheinend gar nicht gefiel, denn er packte sie am Arm und wollte sie zu sich ziehen, dabei verschüttete Blair etwas von ihrem Getränk auf ihr Shirt. Blairs Mundwinkel zuckten leicht und sie überlegte sich, während sie ihr Shirt ansah, wie sie den Kerl zu recht weisen konnte. Das ist ein Shirt von Armani. Von Armani, sie war kurz davor mit den Zähnen zu knirschen. Was bildete sich dieser Kerl eigentlich ein? Ihre ganze Haltung deutete nun Feindschaft und es war ihr egal. „So Freundchen!“ Ohne lange darüber nach zu denken, schüttelte Blair dem Kerl, der ihr gerade ziemlich auf die Palme ging den Rest ihres Getränks ins Gesicht, dieser lief durch den eisigen Alkohol rot an. Er nannte sie sofort eine Bitch. Aber ganz ehrlich, das war ihr nun auch egal. Sie lächelte amüsiert. Blair ließ sich garantiert nicht ungestraft gefallen, dass man ihr Shirt ruinierte. Das sie vermutlich immer noch lächelte, lag an dem Alkohol, der ihr System ein wenig durcheinander brachte und nicht zu. Aber so wie der Typ sich gerade vor ihr aufbaute, sollte sie wohl doch etwas zurückschrecken, doch Blair lächelte nur amüsiert. Plötzlich stand Chuck neben ihr, hielt ihren Arm und stand zwischen den Beiden, mit dem Rücken zu dem Kerl, den er nun über der Schulter hinweg musterte. „Und was geht hier ab?“, fragte er lässig und legte den Arm ein wenig um sie. Sie kicherte nur, legte ihre Hand auf seine Brust und nickte zu dem Typ, über Chucks Schulter, der sie leicht wütend ansah. „Da bist du ja, Bass“, meinte Blair und strahlte ihn an. „Ich habe mein Getränk verschüttet, nachdem er mein Armani-Shirt ruiniert hat“, erklärte sie ihm und deutete damit auf den großen Fleck auf ihrem Shirt. Sie sah ihn an und zog ihn leicht zu sich, bevor sie ihm zuflüsterte: „Chuck, komm spiel bitte mein Freund.“ Sie wartete gar nicht seine Antwort ab und versuchte die beiden nun einander vorzustellen. „Chuck, das ist …. gut, ich weiß nicht mal seinen Namen. Aber er wollte mir einen Drink spendieren“, erzählte sie Chuck amüsiert und sah in Richtung des Kerls, den sie gar nicht kannte, aber unbedingt loswerden wollte. „Das ist deine Freundin?“, fragte der Mann und sah Chuck amüsiert an. Anscheinend konnte der Typ sich nicht vorstellen, das Chuck und Blair ein Paar waren. „Entschuldige mal, was soll denn bitte 'Das ist deine Freundin' bedeuten? Vor allem habe ich auch einen Namen. Und ich bin kein Eigentum, damit das schon mal klar ist“, meinte Blair und knurrte den Typ regelrecht an. Dann sah sie Chuck bittend an und hoffte, dass er dafür sorgte, dass der Typ gkleich verschwinden würde. Doch Chuck schüttelte den Kopf und grinste sie stolz an. „Hey, vielleicht solltest du deiner Bitch mal ein paar Manieren bei bringen.“ Blair spürte wie sie wütend wurde und sich ihre Nackenhaare aufrichteten. Das war doch echt die Härte. Empört plusterte sie die Lippen auf. Chucks Grinsen verschwand auch mit einem Mal, so als würde er nun endlich aus seiner Starre erwachen. „Schau mal, es tut mir Leid, wenn du wegen mir nun 5 Dollar ausgegeben hast, für einen Drink, den ich eh nicht getrunken habe. Aber da du so einen verzweifelten Anschein machst, will ich mal nicht so sein“, sie grinste und zog aus ihrer Tasche einen ihr Portemonee. Daraus zückte sie einen 20 Dollar- Schein war sie ihm achtlos hin. „Ich bin sicher, es gibt da draußen ein paar schöne Prostituierte, die gerne bereit wären, mit dir nach Hause zu gehen“, erwiderte sie süß und sah ihn zuckersüß an. In ihrem Blick lag Heuchelei und ehrliches Mitleid. „...Bitch...“ Dann knallte es und irgendwie war sie gar nicht mehr so sicher, was dann passierte. Der Typ landete auf dem Boden und Chuck schwang sich auf ihn, setzte sich auf ihn drauf und so musste der Kerl eine Menge Schläge von Chuck Bass einsammeln. Wange, Kiefer, Nase, Lippe. „O“, konnte Blair nur vor sich bringen, als sie realisierte, das Chuck sich gerade ihretwegen prügelte. Und irgendwie fand sie das gar nicht lustig. Absolut nicht. --- Sie sah sich um, mit einem seltsamen Ausdruck auf ihrem Gesicht, der Verwirrung deutete. Sie spürte, wie sein Arm, der um ihre Taille lag ein wenig fester wurde. Er war immer noch neben ihr, aber die meisten waren verschwunden. Die Musik war leiser. Sie standen außerhalb des Clubs an der Straße. Sie hatten auch schon seine Limousine rufen lassen, doch irgendwie funktionierte ihr Gehirn immer noch nicht so richtig, wie es eigentlich sollte. „Warum gehen wir?“, fragte sie ihn. Irgendwie fühlte sich ihre Stimme merkwürdig an, aber Blair konnte auch nicht genau sagen, was nun so anders war. Chuck lachte nur, drückte sie leicht an sich und rutschte neben ihr in die Limousine. „Weil es Zeit ist, dich nach Hause zu bringen.“ Sie saß neben ihn, als sie aus dem Fenster sah und merkte, dass sie wirklich in die Richtung fuhren, wo ihr Penthouse war. Blair sah ihn an, und versuchte zu verstehen oder zu erkennen, wer da neben ihr saß. Sie rückte näher, legte ihre Hand unter sein Kinn und hob sein Gesicht zu sich heran. Sie streichelte mit ihrem Daumen vorsichtig über die offene Lippe und über die geschwollene rechte Wange. Seine Stirn legten sich in fragende Falten, doch er sagte nichts, sondern ließ sie nur machen. Blair seufzte. Chuck hatte sich ihretwegen geprügelt. Gut, er hat nicht so viele Schläge eingesammelt, wie er ausgeteilt hatte, aber dennoch, stand es im raum. „Es tut mir Leid“, murmelte sie leise und zuckte leicht mit den Achseln. „Schon okay“, meinte er und winkte ihre Entschuldigung ab. „Was wäre den bitte eine Party ohne mindestens einen Faustkampf?“ Er beugte sich ein wenig nach vorne, als er ihr Lächeln sah. Blair setzte sich wieder in ihren Sitz zurück, so dass ihre Hand langsam von seinem Gesicht strich. „Und Serena dachte, Partys mit dir wären langweilig“, spottete er nun und lehnte sich relaxed in den Sitz zurück, während er sich Scotch in ein Glas schenkte. Blair runzelte die Stirn auf seinen Kommentar, obwohl es wohl ein Kompliment seinerseits sein sollte. Sie hätte aber nicht gedacht, das Serena so über sie gedacht hatte, auch wenn es wohl war gewesen wäre. Sie würde Serena schon beweisen, dass man mit ihr Party machen konnte, aber erst wenn Georgina wieder verschwunden war, am besten auf nimmer wieder so. Ohne Georgie, nicht mit ihr. So war ihr Einstellung zu dieser Sache. Chuck rutschte wieder in seinen Sitz, das Glas in der Hand. Doch bevor er sich überhaupt wieder in seinen Platz richtig zurück lehnen konnte und seinen Scotch genießen konnte, wurde er auch schon unterbrochen. Blair rutschte auf seine Seite des Rücksitzes, griff nach seiner Schulter mit einer Hand und mit der anderen hielt sie sich an seinem Nacken fest, während sie ihre Lippen in einen schnellen und groben Kuss auf die seine presste. Ein Kuss den sie so noch nie erlebt hatte. Der einzige Mann, den sie bisher immer geküsst hatte, war Nate und zwischen ihnen war es immer zögerlich und süß. Da gab es kaum Wildheit oder Leidenschaft. Das hier war anders... und sie mochte es. Sein Arm legte sich schnell um ihre Taille und drückte sie so fester an sich. Das Glas Scotch war nun vollkommen vergessen. Er intensivierte den Kuss, strich mit seiner Hand durch ihr schokoladenbraunes Haar und bat mit seiner Zunge um Einlass in in ihren Mund, welchen sie ihm gebar. Mit der Zeit mussten sie Luft holen und dabei bemerkten sie, das Blair schon halb in seinem Schoss saß. Sie lehnte ihren Oberkörper gegen ihn und sein Arm hielt sie fest an sich, dass sie auch ja nicht wegrutschte. Die Hand, die eben noch in ihrem Haar war, wanderte nun über ihren Hals und streichelte Hals und Arm, wobei seine Augen ihre Silouette verfolgten. So saßen sie eine ziemliche Weile. Immer nur für ein paar Minuten keuchend. Ihre Gesichter waren auch dann nur Millimeter voneinander getrennt, sie spürten den Atem des anderen auf der Haut und es lag Leidenschaft in der Luft. Chuck blieb einen Moment still, denn leise fürchtete er sich vor der nächsten Aktion. Nun, da ihre Lippen sich nicht berührten , würden ihre Gedanken das realisieren, was hier gerade vor sich ging. Und dann würde sie ihn garantiert von sich stoßen, so wie sie es sonst auch immer tat. Er wusste, das sie völlig verwirrt war und wahrscheinlich würde sie sich morgen nicht mal mehr an all das erinnern. Aber es ging ihm auch nur um diesen Moment. Würde sie ihn von sich schieben und Nate anrufen, um ihn zu sagen, dass seine beste Freund den Moment ausnutzte, um über seine betrunkene Freundin herzufallen? Aber Blair tat gar nichts von beiden. Denn eigentlich – okay mit dieser Reaktion hatte er nun gar nicht gerechnet – lachte sie. Sie lächelte ihn an, kicherte fröhlich, als sie ihre Hände von ihm nahm und sich zurück auf ihre eigene Seite zog. Aber Chuck blieb vorsichtig, als sie sich gegen die Tür lehnte die Füße unter ihrem Körper versteckte und müde die Augen schloss, dabei noch zufrieden seufzte. Ihr Atem war ausgeglichen und und doch recht schnell, was ihm versicherte, dass sie nicht bewusstlos geworden ist. Dann und nur dann, fühlte er sich wirklich sicher und wusste, dass sie in Ruhe schlief. --- „Ohw“, meinte sie, schreckte aus dem Schlaf hoch und wurde von stumpfen Schmerzen in ihrem Kopf begrüßt. „Es tut mir Leid“, hörte sei Chuck murmeln. Doch die Stimme sorgte dafür, dass sie ihren Kopf doch hob und sich um sah. Es war komisch. Wo war sie? Gut, das war der Fahrstuhl zu ihrem Penthouse das erkannte sie? Aber es war komisch, warum war sie hier? Und vor allem, der wichtigere Grund war, warum lag sie in Chucks Armen, der sie durch die Lobby trug. „Was machst du?“, fragte sie leicht verwirrt. „Setz mich ab.“ Doch sie fing nur einen fragenden Blick von ihm auf. Er hatte ja versucht, sie nachdem er ihr aus der Limousine geholfen hatte, sie auf die Beine zu bringen, aber das war vollkommen nach hinten los gegangen, also trug er sie. So trug er sie auch durch die Tür des Fahrstuhls und hielt sei einfach nur fest. Sie sah sich sein Gesicht an. Wirklich besser sah es allerdings nicht aus, musste sie dann doch feststellen. Aber er war ja auch irgendwie selber Schuld, er wollte ja unbedingt mit ihr ausgehen. Doch nun ließ er sie runter, wenn sie runter wollte, dann sollte man sie auch runter lassen. Sie hielt sich allerdings an seiner Schulter fest, denn angeheitert und völlig verwirrt, auf ihren High Heels zu stehen, war irgendwie nicht so einfach. Sie sah wie er lächelte und sie wollte ihn schon anschreien. Doch sie sah auf den Boden und ging einen Schritt nach den anderen. Als die Tür wieder auf ging und sie durch die Tür gehen wollte, stolperte sie jedoch, doch Chuck hielt sie fest und lachte sie an. „Komm, lass mich das machen.“ „Shut UP!“, schrie sie ihn sauer an und versuchte sogar wütend zu sein, aber sie konnte nicht und musste selber lachen. Sie konnte ja nicht mal mehr einen Schritt gehen und der einzige, der das sah, war Chuck Bass. Ironie des Schicksals vielleicht oder Schicksalsfügung, wie man es wohl nimmt. Sein Lachen starb und schließlich legte er einen Arm um ihre Taille, und den von ihr legte er sich um die Schulter, so unterstützte er sie und brachte sie zu ihrem Schlafzimmer. Sonst würden sie dort ja nie ankommen. Ehrlich gesagt, war es wirklich einfacher gewesen und nicht zu erwähnen, schneller, wenn er sie wieder trug. Er sagte ihr das auch, aber sie antwortete ihm nur, dass sie Morgen kein Schwarz und kein Blau anziehen wollte. Okay, Blair war wirklich angetrunken – ziemlich sogar. Aber okay, dann sollte sie eben von Mode erzählen. Chuck erwiderte keinen Kommentar dazu, was vermutlich untypisch für ihn war. Wenn man diese Situation bedachte war es wirklich vollkommen verrückt. Er fand sich selber verrückt. Gut, er stand auf Blair, das war aber auch kein großes Geheimnis und nun brachte er sie in ihr Schlafzimmer, damit sie dort schlafen konnte. Und Nein, er wollte nicht über sie herfallen. Das war wohl das verrückteste an der Sache. Die Beiden Teens kicherten und stolperten in der Dunkelheit wie betrunkene Narren durch das Penthouse. Sie kamen in ihrem Schlafzimmer an, nach schier entlosen Minuten. Chuck warf sie auf ihr Bett. Blair reagierte kaum noch und kuschelte sich jetzt schon ihre Kissen und in die weiche Decke. Chuck sorgte allerdings noch dafür, dass sie es wenigstens bequem hatte, denn er zog ihren Mantel aus aus, ihre Highheels uns hob sie dann leicht an, um sie unter ihre Decke zu schieben. Nun, er hätte sich ja nun gerne einen Spaß gemacht und sich zu ihr ins Bett gelegt, anstatt nun aufzustehen und zu seinem eigenen Bett zu fahren. Doch irgendwie hatten seine Absichten sich verändert, er wollte sie nicht mehr ungeschickt abschleppen. Doch Blair griff nach ihm und zog ihn zu sich. Und - Herr Gott – er konnte sich einfach nicht von ihr lösen. Gut er versteifte nun nicht wegen der intimen Umarmung, sondern weil es sich hier um Blair Waldorf handelte. Aber ein paar Minuten wollte er sie noch für sich haben. Nur ein paar Minuten. Sie legte ihren Kopf auf seine Brust und schlag seine Arme um seinen Bauch. Chuck entspannte sich schließlich und lehnte sich ins Bett zurück. Blair murmelte etwas unverständliches bevor sie in ihren tiefen Schlaf fiel.. Er dachte, es sei 'Vielen Dank' gewesen, aber er war sich auch gar nicht so sicher. „Happy Birthsday Blair“, flüsterte er in ihrem Hals. Sein Arm rutschte zu ihrer Taille, zog sie an sich und inhalierte den süßen Duft ihrer Haare. Es war so seltsam, dass es für ihn nichts besseres gab, als diesen Geruch. Und auch wenn er eigentlich aufstehen wollte, folgte er ihr in einen tiefen Schlaf. Das Telefon, das nun vibrierte und verpasste Anrufe zeigte, bekam keiner mehr mit. Ebenso nicht das surrende Handy, dass auf dem Nachtisch von Blair lag. Die Beiden schliefen. Und keiner las die Nachricht, die auf dem Bildschirm des Handys erschien. „Happy Birthday Blair, In Liebe Nate.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)