Our little family von einfach_Antonia ================================================================================ Kapitel 2: Der große Tag ------------------------ Kapitel 2: Der große Tag “Lilly! Hast du die Zwillinge fertig?” Molly Weasleys Stimme schallte durch den Fuchsbau. “Bei Merlin Molly, das Mädchen ist doch nicht taub. Jedenfalls noch nicht.” “Ja, Tante Muriel.” Laute Schritte verkündeten, dass Lilly und Ron runter kamen. Mit den Zwillingen betraten sie die Küche. Sie waren alle fertig umgezogen bis auf Lilly. “Liljana, warum bist du noch nicht umgezogen?”, fragte Tante Muriel missbilligend. Lilly gab Molly ihren Enkel und antwortete: “Ich hatte noch keine Zeit. Charlie war sehr quenglig.” “Genau deswegen war ich gegen die Schwangerschaft. Ihr seid zu jung.” Lilly warf der Tante einen kurzen Blick zu und ging dann zurück zur Treppe. “Lil, bitte beeil dich. Wir müssen doch die Gäste begrüßen”, sagte Ron. Die Angesprochene drehte sich noch einmal um und antwortete: “Nimm Molly doch schon mal mit. Ich brauch höchstens fünf Minuten.” “Was ist mit Charlie?” Lilly warf Molly einen Blick zu, diese schüttelte daraufhin den Kopf. “Ich kann ihn nicht nehmen.” Da betrat Harry die Küche. Lilly grinste und sagte: “Harry wird Charlie nehmen.” Dann drehte sie sich wieder um und ging wieder nach oben. Seufzend schloss Lilly die Tür hinter sich. Heute war es soweit. Es war der 1. August. Der Tag der Hochzeit und der Taufe. Widererwartend war Lilly nicht nervös, nur genervt. Tante Muriel war bereits seit einigen Tagen hier und meckerte nur rum. Lilly bekam langsam das Gefühl, dass Tante Muriel sie nicht leiden konnte. Doch Lilly konnte auf die Sympathie der Tante verzichten. Sie würde sie wahrscheinlich nicht mehr so oft in ihrem Leben sehen. Lilly trat an ihr Bett und zog sich aus. Sie war müde, aber das war kein Wunder. Immerhin waren Harry und sie gestern volljährig geworden. Die Jüngeren im Fuchsbau waren lange in der Küche gewesen und hatten gefeiert. Lilly hatte insgesamt zwei Stunden geschlafen. Zwei Stunden, zu wenig für eine normale 17-Jährige und doch wieder genug um nicht ständig vor Müdigkeit zu Gähnen und ausreichend Schlaf für eine junge Zwillingsmum. Lilly zog sie ihr rotes Sommerkleid über. Leicht frustriert blickte sie in den Spiegel. Sie hatte das Kleid eine Nummer größer kaufen müssen als wie vor der Schwangerschaft. Alle ihre Klamotten mussten jetzt eine Nummer größer sein. Lilly hatte die Diät aufgegeben und beschlossen sich mit den paar mehr Kilos abzufinden. Ganz war es ihr noch nicht gelungen. Sie warf einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel. Ihre Haare hatte sie sich heute Morgen hochgesteckt, während Ron im Bad gewesen war und die Zwillinge noch schliefen. Angefangen zu schminken hatte sie sich auch schon, dies beendete sie nun. Letztendlich zog sie sich ihre Schuhe über und ging wieder runter. Die Küche war leer, so ging Lilly direkt zum Festzelt. Ron und Harry standen mit den Zwillingen vorm Zelteingang und begrüßten die Gäste. Nur schienen sie nicht wirklich voran zukommen. Vor dem Zelt hatte sich eine lange Schlange gebildet. Lilly drängte sich zu Harry und Ron durch und fragte: “Was ist denn hier los?” Harry gab seiner Schwester ihren Sohn und antwortete: “Deine Kinder sind einfach zu süß.” Er grinste, legte Lilly das Sabbertuch über die Schulter und ging zu Draco und Hermine. Während er seinem Onkel gespielt freundlich Molly hinhielt, zischte Ron: “Sie alle betatschen die Zwillinge.” Lilly lächelte und reichte einer Tante die Hand. Ron sollte sich nicht so anstellen, das war doch süß. Eine halbe Stunde später hatte Lilly ihre Meinung geändert. Rons Verwandte gingen ihr ziemlich auf die Nerven. Lilly hatte eigentlich nichts dagegen, wenn man sich die Zwillinge ansah und sie als süß bezeichnete. Nein, das machte Lilly stolz. Doch das, was sich einige Weasleys leisteten, grenzte schon an Dreistigkeit. Eine entfernte und alte Cousine hatte Molly einfach so die Mütze runtergezogen. Ohne zu fragen und nur um zusehen, ob das noch nicht einmal zwei Monate alte Baby schon Haare hatte. Und ein Großonkel Arthur Weasleys hatte dem, gerade selig schlafenden, Charlie den Schnuller aus dem Mund gezogen und diesen mit “leichter” Gewalt geöffnet, um zu überprüfen, dass er wirklich noch keine Zähne hatte. Es hatte Lilly zehn Minuten gekostet um das ebenso “leicht” verstörte Baby zu beruhigen. Ron war sich sicher, dass Charlie auf ewig ein Träume gegen alte Männer ohne Zähne haben würde. Er zeigte offen seine schlechte Laune und funkelte jeden an, der den Zwillingen zu nahe kam. Lilly, hingegen, machte gute Miene zu bösem Spiel. “Oh, das ist aber ein süßes Baby. Wie heißt es denn?” Eine schrille Stimme drang an Lillys Ohr. Sie blickte zur Seite und erblickte eine kleine, gebeugte Frau, die Molly verzückte Blicke zu warf. “Molly. Molly Jean”, sagte Ron gepresst. “Ich wusste gar nicht, dass deine Mutter noch mal schwanger war, Ronald.” Ron blickte die Frau an, Lilly wollte gerade für ihn antworten als Tante Muriel vor ihnen stand. “Es sind nicht Mollys Kinder, Carina du Närrin. Es sind Ronalds Kinder.” Carina warf Ron einen abfällig Blick zu und betrat mit Muriel das Festzelt, dabei murmelte sie abfällig: “Das in diesem Alter.” Lilly spürte wie Ron sich verkrampfte und flüsterte: “Ganz ruhig, Schatz. Ignorier sie einfach.” “Wenn das so einfach wäre”, grummelte Ron. Lilly lächelte ihn besänftigend an und küsste ihn. “Das schaffst du schon.” “Lilly! Ron!” Das Paar blickte auf. “Remus! Schön dich zusehen”, rief Lilly aus. Der ehemalige Professor umarmte die junge Frau und klopfte Ron auf die Schulter. “Ich werde dann schon rein gehen”, sagte Remus und kitzelte seinen Patensohn am Bauch. “Magst du ihn mit reinnehmen?”, fragte Lilly. “Natürlich”, sagte Remus erfreut. “Komm her, mein Kleiner.” Remus Lupin nahm Lilly das unruhige Baby und das Sabbertuch ab und ging in das Festzelt. “Soll ich Molly nehmen und sie Hermine bringen?” Panisch sah Ron sie an. “Du lässt mich hier doch nicht alleine?” Lilly nahm das Baby und lächelte. “Es sind fast alle da. Es fehlen nur noch wenige.” Sie drückte ihm einen Kuss auf die Wange und ging ebenfalls ins Festzelt. “So, meine kleine Prinzessin, geh zu Tante Hermine.” Freudig nahm Hermine das schlafende Mädchen entgegen und schaukelte es. Seufzend setzt Lilly sich neben ihren Bruder. “Wo ist Ron?”, fragte dieser. “Der begrüßt die restlichen Verwandten”, antwortete sie. “Lil, hast du einen Schnuller für Molly? Sie hat ihren gerade in den Dreck gespuckt”, sagte Hermine und hielt Lilly den dreckigen Schnuller hin. Seufzend nahm Lilly den Schnuller und stand auf. “Ich geh ihn schnell waschen”, sagte sie. “Wo willst du hin?”, fragte Ron als sie bei ihm vorbei kam. “Mols Schnuller ist dreckig.” Ron runzelte die Stirn. “Es sind noch welche in der Wickeltasche, in der Karre. Sie steht um die Ecke.” Lilly grinste. “Du bist ein wahrer Engel, Ron.” “Für euch immer, Schatz.” Mit schnellen Schritten ging Lilly zur Karre und holte die Wickeltasche. Als sie zurück kam wartete Ron bereits auf sie. “Es sind alle da”, seufzte er glücklich und legte Lilly einen Arm um die Hüfte. Sie waren die letzten “Gäste” und nahmen schnell Platz. Nach wenigen Minuten begann die Hochzeit. Als Bill und Fleur sich das Ja-Wort gaben trat ein seltsamer Glanz in Lillys Augen, der sowohl Harry als auch Ron nicht entgangen. Verwirrt blickte die beiden jungen Männer sich an. Hatte dieser Blick etwas zu bedeuten? “Nun denn, kommen wir zur Taufe.” Ron, Lilly, Hermine mit Molly und Remus mit Charlie erhoben sich und traten nach vorne. Einige der Anwesenden wurde erst jetzt wirklich bewusst, dass die zu taufenden Babys nicht die Jüngsten von Molly und Arthur waren. Einige entsetzt, einige grinsend beobachteten wie die Paten die Babys wieder ihren Eltern gaben. Die Taufe lief, wie dich Hochzeit, ohne Zwischenfälle. Nun ja, wenn man davon absah, dass Molly beinahe ins Taufbecken gefallen wäre. Als das kleine Mädchen ein paar Tropfen Wasser auf die Stirn bekam, hatte es angefangen so doll zu strampeln, dass Ron Mühe hatte sie festzuhalten. Doch nun, zehn Minuten später, war alles wieder gut, bis... “Lil, wo sind die Babys?” Angesprochene blickte auf. Sie, Harry, Ron, Hermine und Draco standen gemeinsam vor dem Festzelt und unterhielten sich. Lilly antwortete: “Bei Molly und Charlie.” “Ich werde sie holen gehen”, sagte Ron ernst, Verwundert blickten ihm drei Augenpaare hinterher. “Es ist ja nicht so, dass er seiner Mum und seinem Bruder trauen kann, oder?”, sagte Draco und brach damit die aufkeimende Stille. Lilly seufzte und antwortete: “Ach, er kann es nur nicht haben das seine Verwandte die Zwerge betüdeln.” “Ah”, machten ihre Freunde. Zwei Minuten später kam Ron mit den Zwillingen auf dem Arm wieder. “Hast du die Karre vergessen?”, fragte Lilly und nahm ihm eins der Babys ab. Harry übernahm das Zweite. “Nein, ich hab sie gerettet. Muriel und Carina waren auf dem Weg zu ihnen”, antwortete Ron pampig. Lilly blickte ihn stirnrunzelnd, dann sagte sie: “Ich glaube, ich steck die Zwerge mal ins Bett. Hilfst du mir, Harry?” Ihr Bruder nickte und gemeinsam gingen sie ins Haus. “Sag mal, Harry”, begann Lilly und zog Charlie seinen Schlafanzug an. “Ja?” “Bist du in Draco verknallt?” “Was?” Wenn Harry nicht gewusst hätte, wie wertvoll die “Fracht” in seinen Armen war, hätte er sie wohlmöglich fallen gelassen. “Wie... Wie kommst du darauf?”, fragte er geschockt. “Nur so”, sagte Lilly und legte Charlie in sein Bett. “Bist dus?” Lilly sah ihrem Bruder direkt in die Augen, während sie ihm Molly abnahm. “Nein!”, schoss es aus Harry. Die Antwort war zu schnell gekommen, aber Lilly hätte auch so gewusst, dass Harry log. “Harry.” Sie blickte ihn ernst an. Innerlich fluchte dieser. Warum war Lilly seit der Geburt so ernst? Weil sie jetzt Mutter ist und viel Verantwortung trägt, antwortete Harry sich selbst. Lilly legte auch Molly hin und sah ihren Bruder abwartend an. “Und?” Harry seufzte. “Ich weiß es nicht genau. Er ist nett und auch irgendwie süß, aber ich glaub ich brauch noch Zeit.” Lilly lächelte sanft. Ja, das war die Wahrheit. Sie griff nach dem Babyphone, küsste ihren Bruder auf die Stirn und zog ihn aus dem Zimmer. Er schloss die Tür hinter sich und Arm in Arm gingen die Zwillinge zurück zu den Feiernden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)