Kyubi Unleashed 2: Der Weg des Jinchurikis von Noel_Kreiss ================================================================================ Kapitel 18: ------------ Leise quietschend ging die Schiebetür auf und mit einigem getöse polterte ein blonder Junge mit teilweise zerissener, teilweise blutdurchtränkten Kleidung in den Eingangsbereich des Krankenhauses, wo er auch gleich von den darin befindlichen Leuten verdattert angestarrt wurde. Etwas gemächlicher folgte ihm ein junger Mann mit schwarzen Haaren, dessen emotionslose Miene ein schreiendes Baby mit leichtigkeit verstummen lassen könnte. Das beide auch noch Schwerter trugen, machte das Gesamtbild nicht gerade beruhigender, vor allem da das schwarze Katana, das der Blonde in seinem Gürtel stecken hatte, bei dessen Bewegungen hin und her wackelte und nebenbei eine Topfpflanze um ein paar Blätter beraubte. Bevor die Empfangsdame den Mund aufmachen konnte, war Naruto schon bei ihr an der Theke und platzte heraus: „Wurden hier zwei Mädchen eingeliefert, ein Jüngeres mit weißen Jahren und eine, etwa so alt wie ich? Sie müssten schwer verletzt sein!“ „Beruhigen Sie sich erst-“ „Sind sie nun hier?!“, unterbrach Naruto die Frau unwirsch und seine Augen flackerten rot auf. Sichtlich eingeschüchtert von diesem Wahnsinnigen blätterte die Frau durch ein paar Blätter und gab dann erst Antwort: „Vorhin wurde jemand mit dieser Beschreibung eingeliefert, aber ich weiß nicht ob-“ „Naruto, un!“ Angesprochener fuhr herum und sah Deidara aus einem Gang treten, der weiter ins Innere des Krankenhauses führte. Der Ex-Akatsuki grinste schwach beim Anblick des mehr oder wenigen unversehrten Jinchurikis. „Dich hört man in drei Meilen Umkreis noch rumbrüllen.“ „Jaja, du mich auch.“, entgegnete der Uzumaki und trat mit besorgtem Gesicht zu seinem Freund. „Wie sieht es aus, was ist mit ihnen?“ „Ähm, hallo?“, kam es leise von der Empfangsdame, doch die war schon vergessen, als Naruto und Deidara, mit einigem Abstand von Sasuke gefolgt, davongingen. „Also?“, drängte der Jinchuriki. „Nettes Schwert, un.“, wich Deidara aus und sah auf das schwarze Katana an Narutos Gürtel. „Hast du es von diesem Akatsuki geklaut, hm?“ „Jetzt lenk nicht ab, Deidara.“ „Ist ja gut, un...“ Deidara biss ein paarmal auf seiner Lippe herum, bevor er sagte: „Beide waren in kritischem Zustand, als wir hier ankamen, un. Zuerst wollten sie uns nicht reinlassen, weil wir ja keine Papiere und so hatten, aber nachdem ich sie ein wenig mit wahrer Kunst bestochen hab, waren sie auf einmal ganz lieb, un.“ Ein kurzes Grinsen huschte über sein Gesicht. „Jedenfalls kamen Hikari-chan und Shion-chan sofort in die Notaufnahme, Hikaris Zustand wurde als nicht so schlimm betrachtet. Sie wurde ein wenig behandelt, ist aber immer noch ohne Bewusstsein, hm. Durch Nibi erholt sie sich von Verletzungen sowieso schneller, als normale Leute, un. Momentan liegt sie in einem Zimmer. Shion allerdings...“ Sein Gesicht verfinsterte sich und Naruto ahnte nichts gutes. „Shion hat... sagen wir es so, eine Minute länger und sie wäre tot gewesen, enormer Chakramangel, hoher Blutverlust, dazu hat sie auch noch innere Blutungen... sie befindet sie momentan im OP-Raum, mir wurde gesagt, dass es unklar sei, ob sie durchkommt...“ „Scheiße, scheiße, scheiße!“, fluchte Naruto halblaut und schlug gegen eine Wand. Ihm kam die Szene wieder in den Sinn, in der Yami Shion gequält hatte. Wenn er sich nicht so von dem Gepräch der beiden ablenken lassen hätte und sofort eingegriffen hätte, wäre Shion vielleicht nicht so schwer zu Schaden gekommen. Wenn sie jetzt sterben sollte... wäre es seine Schuld. Wieder schlug er gegen die Wand, und wieder, bis aus einem Zimmer eine Krankenschwester gestürmt kam und ihn ermahnte, gefälligst leise zu sein, woraufhin der Blonde auch damit aufhörte, die Wand zu zertrümmern. Er wollte hier nicht auch noch rausgeschmissen werden... „Hey, beruhig dich, un.“, meinte Deidara und wollte den Blonden wohl gerade die Hand auf die Schulter legen, als er denjenigen bemerkte, der den Beiden gefolgt war. „Wer bist du, un?“ Keine Antwort. „Es ist Sasuke, er hat mir gegen diesen Yami geholfen.“, antwortete stattdessen Naruto, der sich wieder einigermaßen gefangen hatte. „Sasuke Uchiha, besser gesagt.“ Plötzlich nahm Deidaras Gesicht einen dunklen Ausdruck an. „Uchiha...“ Er spie das Wort mit aller Verachtung und Kälte aus, die er aufbringen konnte. „Warum ist SO einer hier? Das passt mir nicht, un.“ „Was passt dir daran nicht?“ Deidara starrte noch einige Sekunden auf die regungslose Miene des Schwarzhaarigen, bevor er Antwort gab: „Das zum Beispiel, diese bescheuerte Ruhe, die die offenbar alle haben. Ich hab Itachi dafür verflucht und dafür, dass er meine Kunst nicht anerkannte... und der da ist sein Bruder.“ Unvermittelt schlug die Atmosphäre um, als Sasukes Augen sich verengten und zu den Sharingan wurden. „Was weißt du über Itachi...?“ „Meinst du, das sag ich dir? Versuchs doch, aus mir rauszuprügeln.“, knurrte Deidara und machte eine provozierende Geste. Einen Moment schien es wirklich so, als würden die Beiden aufeinander losgehen wollen, doch dann wandte sich Sasuke ab und verschwand mit den Worten: „Ich such mir eine Unterkunft.“ Finster sah der Ex-Akatsuki auf die Stelle, an der der Uchiha kurz zuvor noch gestanden hatte. „Wieso ist der hier?“ „Weil er sich dadurch einen Vorteil erhofft, da Itachi früher oder später bei mir auftauchen wird, um mich und Hikari zu fangen. War ja schon einmal der Fall.“, antwortete Naruto. Grummelnd wandte Deidara sich um. „Heißt das, er bleibt jetzt bei uns, un? Das passt mir nicht.“ „Können wir das später diskutieren? Ich möchte zu Hikari-chan. Sag mir den Weg zu ihrem Zimmer, warte du vor dem OP auf Shion, okay?“ Nach einem kurzen Moment war der Jinchuriki auch schon auf dem Weg, mit einem mulmigen Gefühl im Magen. Ein paar Gänge und Türen weiter stand er schließlich an dem Zimmer mit der Nummer, die Deidara ihm gesagt hatte. Leise drückte er die Klinke hinunter und betrat das abgedunkelte Zimmer, draußen war längst die Nacht angebrochen, vermutlich waren selbst dieBesuchszeiten schon vorbei, doch das kümmerte Naruto einen Dreck. Fast lautlos huschte er in das Zimmer und schloss die Tür, nachdem sich seine Augen einen kurzen Moment später an die Dunkelheit gewöhnt hatte, sah er sie in einem von den zwei Betten im Raum liegen. Auf dem Nachtisch neben dem Bett befand sich eine kleine Lampe, die der Blonde anschaltete. Das Licht gab den Blick auf seine wertvollste Person im Leben frei, die, wenngleich noch ein wenig blass im Gesicht, dennoch ruhig dalag und schlief, die Arme auf der Bettdecke, wobei einer mit ein, zwei Kabeln mit einem seltsamen Teil verbunden war, aus dem Flüssigkeit tropfte, dessen Namen Naruto nicht kannte. Er zog das Schwert von Yami, das in dem Licht dunkel schimmerte, aus seinem Gürtel und lehnte es neben den Nachtisch an die Wand. Sachte strich er dem Mädchen eine weiße Haarsträhne aus der Stirn, fuhr ihr sanft über die Wange. „Ich hätte besser auf dich aufpassen sollen...“, murmelte der Blonde, ging neben dem Bett auf die Knie. Schuldgefühle krochen in ihm hoch wie Gift, wenngleich er versuchte, sie zu ignorieren, wollte es nicht funktionieren. „Ich hätte dich und Shion nicht alleine gegen Yami kämpfen lassen sollen. Vor allem nicht nachdem er diese Sachen abgelassen hat, von wegen Schwester und so...“ Ein trockenes, kurzes Lachen entrann seiner Kehle, in der plötzlich ein Klos zu stecken schien. „Shion und deine Schwester... ob du es glauben kannst? Ich hab alles gehört... anstatt einzugreifen und Shion und dir zu helfen hab ich einfach nur dagestanden und zugehört... und jetzt ist Shion in Lebensgefahr und du... ich weiß nicht, was in dir vorgehen wird, ob du es überhaupt realisieren willst, sobald du aufwachst... Shion soll deine Schwester sein... und dieser Yami dein Bruder... immerhin ist der jetzt tot... aber... ich... und ich...“ Wieder lachte er, seine Hand verkrampfte sich in der Bettdecke. „Kleiner, reiß dich zusammen.“, kam es mahnend von Kyubi, der ahnte, was seinem Wirt aufzustoßen drohte, doch eben der überhörte das. „Ein toller Freund bin ich... ich behaupte, dich zu lieben... und kann dich nichtmal beschützen, wenn du in meiner Nähe bist... Zum Teufel ich mach mir nichtmal so schlimme Sorgen um dich, wie ich es tun sollte!“ Seine Augen fingen an zu brennen, er fühlte sich unendlich elend, als er seinen Kopf auf die weiche Matratze neben Hikaris still liegenden Körper sinken ließ. „Ich sollte Panik schieben, alles logische Denken vergessen, durchdrehen, alles kurz und klein schlagen, nur um zu wissen, dass es dir gut geht! Und nichts, NICHTS! Verdammte scheiß emotionslosigkeit! Scheiß Konoha! Scheiß Rache! Scheiß, scheiß.... scheiß.... scheiß.......“ Sich plötzlich leer fühlend richtete Naruto sich wieder auf, sah in das hübsche Gesicht des jungen Mädchens, lächelte schwach und fuhr sich über die Augen. „Was beschuldige ich andere... wenn hier jemand Scheiße ist, dann ich...“ Langsam beugte er sich über Hikaris Gesicht und gab ihr einen sanften Kuss auf die blasse Wange. „Ich pass ab sofort immer auf dich auf... ich verspreche es. Bevor dich jemand tötet, sterbe ich für dich...“ Und egal ob es verboten sein würde oder nicht löschte Naruto das Licht und legte wieder wie zuvor den Kopf neben Hikari auf das Bett. Wenn sie aufwachte, sollte er hier sein... niemand sonst... „Du weißt, was du da gerade angedeutet hast?“, kam es nach einer Weile von Kyubi. „Ja... wenn ein Jinchuriki stirbt, dann stirbt auch das Biju in ihm. Das heißt, alle anderen wären für Akatsuki nutzlos...“ „Was hast du vor? Glaub bloß nicht, ich lasse zu, das du dich umbringst!“ Naruto kicherte leise. „Ich würde mich eher von mir selbst, als von dem Hito-Shura oder Akatsuki umbringen lassen. Aber mir kommt da grade eine andere Idee...“ „...verstehe, ob das eine gute Idee ist?“ „Wir werden sehen...“, meinte Naruto noch, bevor er langsam der Erschöpfung in ihm die Erlaubnis erteilte, sich in ihm breitzumachen und in den Schlaf übergehen ließ. Jedenfalls wollte er schlafen, jedoch flog dann die Tür auf und ein aufgeregter Deidara stürmte herein, worauf Naruto wie der Blitz hochfuhr. „Mach nicht so einen Lärm, Hikari schläft-“ Er stockte bei Deidaras Gesichtsausdruck. „Was ist? Ist was mit Shion?“ Der Ex-Akatsuki brauch einen Moment um Luft zu holen, bevor er sagte: „Sie hat es überstanden, einige Tage Bettruhe und ständige Behandlung, aber sie wird durchkommen, un.“ Erleichterung machte sich in Naruto breit. „Also ist alles gut...“ „Nein, nicht alles, un.“ Das Grinsen auf dem Gesicht des Jinchurikis erfror. „Was...?“ „Dieser Yami hat ganze Arbeit geleistet, präzise wie sonst was, un... Shion-chans Hals...“ Flüchtig schoss vor Narutos innerem Auge die Szene vorbei, in der Yami Shion am Hals gepackt und hochgehoben hatte. „Was...?“ „Offenbar haben der Kehlkopf und ihre Stimmbänder einigen Schaden davongetragen, un.“ Fluchend trat Deidara gegen die Tür. „Vielleicht wird sie nie wieder richtig Sprechen können!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)