Kyubi Unleashed 2: Der Weg des Jinchurikis von Noel_Kreiss ================================================================================ Kapitel 6: Kampf, Qual und Reue ------------------------------- --- 14. April, Blitzreich, Nachmittag --- Fähigkeiten, die nichts mehr mit Ninja-Künsten zu tun haben... Eigentlich bestätigte es nur, dass dieser Typ nicht normal ist, dachte Naruto. Er überblickte die Lage. Der Vorsprung war zwar groß, aber trotz allem nur ein Vorsprung. Hinter ihm war die Felswand, ein paar Vorsprünge weiter rechts unten hatte sich Hikari hinter einem Felsen versteckt, weit genug, um hoffentlich aus der Gefahrenzone zu sein. Naruto hatte das vage Gefühl, dass der Vorsprung, auf dem er und Naoki, der Hito-Shura, standen, in nicht allzu ferner Zukunft den Weg nach unten in die Schlucht antreten würde... „So...“ Naruto schreckte aus seinen Gedanken hoch, Naoki ballte seine rechte Faust, seine Tatoos leuchteten grünlich auf. Von einer Sekunde auf die andere schoss er auf den Blonden zu und holte aus. In letztem Moment hechtete Naruto zur Seite und stieß sich vom Boden ab, um wieder Abstand zu gewinnen, als er erschrocken feststelle, dass der Arm des Hito-Shuras bis zur Schulter in dem harten Fels steckte. Steinchen kullerten über ihn, als er seinen Arm mit einem Ruck aus der Wand zog – er hatte nichtmal eine Schramme. Naruto schluckte, wenn der ihn traf war Feierabend, dann würden seine Knochen bald nur noch Krümel sein. „So...“, sagte Naoki wieder und drehte sich zu dem Jinchuriki. „Wo würdest du nach der Sache lieber landen... in nem Sarg oder auf ner Müllkippe?“ Er grinste, ein emotionsloses Grinsen und Naruto wusste trotzdem, der Typ machte keinen Spaß... allerdings fragte er sich, was das Ganze sollte. Dieser Kerl könnte ihn ohne Probleme umlegen, das hatte er gerade bewiesen und schon damals hatte er es. Diesmal war es sein Ziel, den Blonden zu töten, warum ging er es dann so locker an und gab ihm sogar noch eine, wenn auch winzig kleine, Chance, zu siegen? Der Hito-Shura hatte was von wegen Gnadenfrist gesagt... war sie etwa noch nicht abgelaufen? Für Fragen, die keine Antwort hatten, war jetzt aber der falsche Zeitpunkt, Naoki kam wieder auf ihn zu, doch diesmal langsamer, fast so, als wolle er von Naruto eine etwas bessere Verteidigungsmaßnahme als ausweichen oder einen Konter provozieren. Das konnte er haben. Naruto war sich zwar sicher, nicht gewinnen zu können, aber klein beizugeben ließ sein Stolz nicht zu. Lieber kämpfen und verlieren, als nicht kämpfen und trotzdem verlieren. „Kagebunshin.“, sagte er und drei Doppelgänger tauchten auf. „Ich muss Chakra sparen, die müssen reichen...“, murmelte er und alle Vier Narutos griffen nach einem Kunai und warfen es auf den Hito-Shura. Doch der wich dreien aus und fing das vierte und schickte es zum Absender zurück, der von einem anderen Naruto aus der Schussbahn gezogen und aus der Drehung auf Naoki geworfen wurde, der mit einem Schlag den Doppelgänger verschwinden ließ. Kurz darauf stand er in einer Rauchwolke, der Kagebunshin hatte eine Rauchkugel in der Hand gehabt, bevor er verschwunden war. Naruto nutzte die Gelegenheit, er und seine beiden Ebenbilder formten Fingerzeichen. „Katon: Goryuka-No-Jutsu!“ Drei flammende Drachenköpfe schossen in den Rauch, der kurz darauf von einer Explosion weggeblasen wurde. Naruto traute seinen Augen kaum, vor dem Hito-Shura stand eine tropfende Wand aus... aus Eis! „Was zum...? Warum kann er wie Haku...“, stammelte der Blonde, doch dann wurde es ihm klar. Naoki hatte es gesagt, er hielt nichts von Ninja-Künsten... was auch immer er getan hatte, es musste das Resultat seiner eigenen, dämonischen Kräfte sein. Die Kräfte, die ihm dieses komische Ding in seinem Nacken gewährte... Magatama... „Das war nicht schlecht, aber ich glaube, du hast nur dein Chakra verschwendet.“, sagte der Hito-Shura und die Eiswand fiel in sich zusammen, während er auf Naruto zuschritt. „Aber ich kann auch Feuer spucken wie du, so ist es nicht...“ Und tatsächlich, er überkreuzte kurz die Arme vor seinem Gesicht, dann hielt er sie zur Seite und aus seinem Mund kamen Flammen hervorgezüngelt. Nach kurzem Schreck sprang Naruto über die über den Vorsprung schießenden Flammen, einer seiner Kagebunshin fiel ihnen aber zum Opfer, der andere war neben Naruto in der Luft. Er sah Naoki auf sich zuspringen und reagierte schnell. Seine rechte Hand neben der linken des Kagebunshins bildete er Rasengan, die blaue Kugel wurde größer und größer und er trieb sie dem Hito-Shura mit einer schnellen Bewegung in den Magen. „Odama-Rasengan!“ Mit gewaltige Getöse schlug Naoki in der Felswand ein, Steine flogen durch die Luft und Naruto musste während dem fallen aufpassen, keinen abzukriegen, sein Doppelgänger war verschwunden. Als er wieder auf dem Vorsprung landete beäugte er argwöhnisch und schwer atmend die Trümmer der Felswand. Er hatte zwar getroffen, aber zu wenig Zeit gehabt, um das Jutsu mit voller Stärke anzuwenden. Chakra hatte es trotzdem genug verschlungen, er merkte, wie er schwächer wurde. Sein eigenes Chakra war sowas von unausgebildet... Er hatte es erwartet, trotzdem stöhnte er auf, als sich der Hito-Shura aus dem Steinhaufen wühlte. Er klopfte sich den Staub von der Hose, die neben seinen blauen Schuhen das einzigste Kleidungsstück waren, und nieste dann. „Normalerweise sagt man Gesundheit, wenn jemand niest...“, meinte Naoki und rieb sich mit einem Finger die Nase. Naruto ballte wütend die Fäuste, der Kerl verarschte ihn. Er hatte nichtmal einen Kratzer, alles was er scheinbar abbekommen hatte, war eine Ladung Staub. „Nunja, jedenfalls hast du diesmal getroffen, gratuliere.“, sagte Naoki mit leisem Spott in der Stimme und spielte damit auf ihre erste Begegnung in Otogakure an, wo Narutos Rasengan verpufft war, bevor es den Hito-Shura überhaupt berührt hatte. Und plötzlich wusste der Blonde, was passieren würde... Plötzlich stand Naoki vor ihm, mit einem eisigen Lächeln. Vor Schreck wollte Naruto zuschlagen, doch der Dämon fing seinen Schlag ohne Mühe ab und hielt die Faust fest. Er verdrehte die Augen, als ob er gelangweilt wäre, und im nächsten Moment glaubte Naruto, er hätte einen großen Stein mit voller Wucht in den Magen bekommen, doch es war Naokis Faust, die sich in seinen Bauch bohrte. Ihm wurde schwarz vor Augen und er sank keuchend zu Boden, Blut troff aus seinem Mundwinkel. Kurz darauf wurde ihm Übel und er musste sich übergeben und besaß gerade noch genug Kraft, um nicht in seinem Erbrochenen zusammenzuklappen und rollte sich zur Seite, die Arme fest um seinen Bauch geschlungen. „Das zweite Mal, dass du meinen Schlag spürst.“, hörte er durch einen Wirbel von Übelkeit und Schmerz die Stimme des Dämons. „Das erste Mal hat es dich gut einen halben Meter in einen Baum gehauen und jetzt kotzt du mir vor die Füße und windest dich vor Qual am Boden. Aber soll ich dir was sagen...“ Er beugte sich zu Naruto herunter, der ihn aus weit aufgerissenen Augen und schwer atmend ansah. „Das war nichtmal die Hälfte meiner Kraft...“ Nichtmal die Hälfte... nicht die Hälfe... Naruto stöhnte und erinnerte sich daran, wie Naoki die Felswand getroffen hatte, genauso wäre es ihm jetzt auch ergangen, wenn er mit voller Wucht getroffen worden wäre. Und trotzdem, dass dieser Schlag nicht einmal die Hälfte von Naokis Kraft beinhaltet hatte, war er so am Ende... „Los, steh auf, ich hab meine Zeit nicht gestohlen, wie ich schon sagte, und ich bin noch nicht fertig.“ Der Hito-Shura packte den Blonden am Kragen seiner Jacke und zog ihn mit einem Ruck auf die Beine, wo dieser zitternd zum stehen kam. Er hustete Blut und hielt die Arme weiter auf seinen Bauch gepresst. Naoki trat ein paar Schritte von ihm weg, dann drehte er sich um und richtete mit einer ausholenden Armbewegung seine linke Handfläche auf den Blonden, der die Augen zukniff. Doch ein stechender Schmerz blieb aus, plötzlich verschwand sogar der Schmerz von dem Schlag. Verwirrt öffnete er die Augen und sah gerade noch, wie ein grünliches Licht um ihn herum leuchtete und dann verschwand. Er war... geheilt...? „Was soll das... du willst mich doch umbringen...“, sagte der Blonde mit zitternder Stimme. „Ich hab dir eine Gnadenfrist gegeben, auch wenn ich dir nicht sage, wann sie endet, heute ist es nicht der Fall. Ich wollte mich nur ein wenig mit dir amüsieren und sehen, ob du mir einen guten Kampf liefern kannst, aber ich muss sagen, du hast mich enttäuscht. Aber da ich noch ein... Geschenk für dich habe, halte ich es für angebracht, dir wenigstens die körperlichen Schmerzen zu nehmen, denn gleich tut dir was viel schlimmeres weh...“ „Was...?“ Furcht kroch durch Naruto wie Gift, als der Hito-Shura den Kopf wand und ein grausames Lächeln zeigte, die Augen wieder blutrot leuchtend. Er machte eine Handbewegung und vor Naruto verschwamm alles in schwarzem Rauch... Hikari sah aus ihrem Versteck mit zunehmender Angst, wie Naruto von einem einzigen Schlag niedergestreckt wurde. Aber sie konnte nichts tun, eine Tatsache, die ihr mal wieder übel aufstieß. Ihr eigenes Chakra war nicht viel größer als das eines frischgebackenen Ge-Nins, ohne die Nibi war sie unfähig, irgendwas zu tun. Sie sah, wie der Hito-Shura Naruto auf die Beine riss und ihn dann allen Anschein nach heilte, was Hikari verwirrte. Was sie dann aber noch mehr verwirrte war, dass nach der nächsten Handbewegung des Dämons offenbar überhaupt nichts zu passieren schien. Sie standen einfach da, Naruto und er. Doch plötzlich schrie Naruto nach einigen Sekunden auf, ein qualvoller Schrei, der Hikari durch Mark und Bein ging. Wieder schrie er und sank auf die Knie, er brüllte. „NEIN! HÖR AUF! LASS SIE IN RUHE!“ Was war los? Was...? Zitternd stand Hikari auf und wollte schon zu dem Vorsprung, auf dem Naruto sich befand, hochspringen, als sie plötzlich von jemandem an die Wand gedrückt wurde. Es war Kimimaro. „Lass mich los!“, schrie sie und versuchte sich aus dem Griff zu befreien, doch plötzlich wurde sie regelrecht an die Wand genagelt. Aus dem Arm des jungen Mannes kamen weiße Stacheln geschossen und bohrten sich durch Hikaris Klamotten, dicht an ihrem Körper, tief in die Wand dahinter. Bloß waren es keine Stacheln... das waren Knochen. Naruto schrie wieder voller pein, obwohl es nach wie vor keine Anzeichen von Verletzungen gab und der Hito-Shura sich nicht rührte. Hikari versuchte sich in einem Anflug von Panik zu befreien, doch sie konnte sich nichtmal mehr rühren. „Lass mich gehen!“, wiederholte sie mit gebrochener Stimme, doch Kimimaro beachtete sie nichtmal. Naoki hatte ihm aufgetragen, die Kleine fernzuhalten, bis er mit Naruto fertig war, und das ohne ihr weh zu tun. Er würde sich daran halten. Wieder schrie der Blonde, doch diesmal hörte sie ihn noch schluchzen und wimmern. Was war das los? Hikari versuchte wieder, sich zu befreien, doch es war sinnlos. „Naruto...“, flüsterte sie und Tränen schossen ihr in die Augen. „NARUTO!“ . .. .... ...... ........ ........... Als der schwarze Rauch sich verzogen hatte, schien es, als hätte sich gar nichts verändert. Naoki stand Naruto nach wie vor gegenüber und der Blonde fragte sich, was das jetzt überhaupt gebracht haben sollte. Doch jetzt sah er es, als Naoki sich umdrehte, baumelte an seinem ausgestrecktem Arm... Hikari... „Was zum..?“ Wieso? Sie war doch gar nicht hier gewesen, warum hatte er sie erwischt? Blut lief aus ihrem Mundwinkel und sie lächelte Naruto schwach an. „Tut mir Leid, Naruto-kun...“, flüsterte sie. „Tja, Pech.“, sagte der Hito-Shura, die Augen immer noch blutrot und grausam leuchtend, und er warf Hikari mit voller Wucht gegen die Felswand. Schmerz durchzuckte Naruto, als wäre es sein eigener, und er schrie auf. „NEIN!“ Er rannte auf Naoki zu... oder er wollte es, er kam keinen Meter näher, rannte auf der Stelle. Was ging hier vor? „Du kannst nichts tun...“, erklang die Stimme des Dämons in seinem Kopf. „Überhaupt nichts, du bist schwach...“ Naoki ging zu Hikari hinüber und beförderte sie mit einem Tritt aus dem Trümmerhaufen. Es tat Naruto weh, sie lag da, schaute ihn mit halb geöffneten Augen und einem schwachen Lächeln an, und er rannte auf der Stelle, kam nicht näher. „Hikari!“ „Du kannst nichts tun, du bist schwach.“, ertönte die Stimme wieder. Der Hito-Shura stand bei Hikari und trat ihr gegen den Kopf. „NEIN! LASS SIE IN RUHE!“ Doch er ignorierte den Ruf des Blonden, trat auf ihren Arm, man konnte das Knacken des Knochens deutlich hören und Hikaris Schmerzenschrei klang schrecklicher als alles andere in Narutos Ohren. Er sank auf die Knie, er konnte nicht näher kommen, da war eine unsichtbare Wand. Hilflos musste er zusehen, wie Naoki dem Mädchen erst den anderen Arm und dann noch die Beine zertrat. Jeder Schrei erschütterte Naruto bis ins tiefste seiner Seele. Es sollte aufhören, er sollte sie in Ruhe lassen. „HÖR AUF!“, brüllte der Blonde, doch wieder ignorierte der Dämon ihn. „Du kannst nichts tun, du bist schwach, überhaupt nichts, es ist sinnlos, du kannst nichts tun...“, ertönte dessen Stimme in seinem Kopf. Hikari wimmerte, sie sah flehend zu Naruto. „Hilf mir... bitte, mach, dass es aufhört...“ „Er ist schwach, er kann nichts tun...“ Naokis Faust grub sich in Hikaris Bauch und zog mit einem Ruck ihre Innereien heraus. „NEEIN!!“ Plötzlich stand Naruto wieder, auf einer schönen Blumenwiese. Verstört sah er sich um, wo war Hikari? Wo steckte Naoki? Dann sah er sie, inmitten von schönen weißen Blumen in einem strahlend weißen Kleid. Sie lächelte ihn voller Liebe an. „Naruto, ich würde dir gerne was schenken...“, flüsterte sie. Plötzlich tauchte ein Schatten hinter ihr auf und bevor Naruto auch nur einen Warnruf ausstoßen konnte, bohrte sich eine Hand von hinten durch ihre Brust und streckte Naruto einen blutigen Klumpen entgegen. „Sie wollte dir ihr Herz schenken, ist sie nicht nett?“, ertönte Naokis kalte Stimme in seinem Kopf. Die blutübersudelte Hikari am Arm des Dämons hob den Kopf und sah Naruto aus leeren Augenhöhlen an. „Bin ich nicht nett?“ „NEEEEIN!!“, brüllte Naruto und hielt sich den Kopf, sank wieder auf die Knie. Es sollte aufhören, er wollte nicht mehr, es tat weh, es war zu schrecklich. „HÖR AUF!“ Eine Hand legte sich auf seine Schulter. „Warum denn, Naruto-kun?“ Mit verängstigtem Gesicht und am ganzen Körper zitternd wandte der Blonde langsam den Kopf und starrte wieder der blutbesudelten Hikari entgegen, mit leeren Augenhöhlen. Sie hielt es ihm hin. „Ich liebe dich doch, also nimm mein Herz.“ Naruto riss sich los und stolperte über die Blumenwiese, die sich jetzt in ein Meer aus Blut verwandelte. „Nimm mein Herz...“, sagte Hikari mit flehender Stimme, aus den leeren Augenhöhlen floss Blut wie Tränen. „Nimm mein Herz...“ „...mein Herz...“ „Nimm es...“ „Los, Naruto-kun...“ „Ich liebe dich, also nimm es.“ Aus dem Blutmeer kamen ringsum mehrere Hikaris gestiegen, zuerst komplett strahlend weiß und mit liebevollem Blick, doch dann wurden sie alle von der Hand des Hito-Shuras durchbohrt und kamen blutüberströmt, mit leeren, schwarzen Augenhöhlen und ihrem Herz in der Hand auf Naruto zu. „Nimm es...“ „Es ist deins...“ „War es schon immer...“ „Na los, Naruto-kun..“ Naruto fuhr immer wieder herum, schweiß lief ihm von der Stirn, er hatte Angst, er wollte weg, das war nicht Hikari, das war sie sicher nicht, doch sie sahen alle so real aus. Sie kamen immer näher, blaue Augen huschten angsterfüllt von einer leeren Augenhöhle zur nächsten. Sie kamen näher, hoben die Hand mit dem Herz und streckten sie Naruto hin. Immer näher... „Nein... nein... bitte...“, wimmerte er, sank wieder auf die Knie, die Hände über dem Kopf und die Augen zusammengekniffen, während die Hikaris ihn umringten. „Nein, hört auf, ich will das nicht... bitte... nein...“ Plötzlich stand er vor Hikari. Sie war unblutig, aber mit tieftraurigem und enttäuschtem Gesicht. „Du willst mein Herz nicht...?“, fragte sie mit Tränen in den Augen. „Dann... nehme ich mir deines!“ Blutrote Augen flackerten auf, Hikaris Arm drang durch Narutos Brust und zog etwas pulsierendes hervor. Er starrte es an, sein Herz. „Du hast mir so oft das Herz gebrochen, hast mich abgewießen, mich verletzt... jetzt verletze ich dich!“, schrie Hikari und hatte plötzlich ein Messer in der Hand. „Wenn du mich nicht liebst, dann werde ich dein Herz töten, so wie du meines immer mehr tötest!“ Und sie stach zu, Naruto versagte der Atem. Ein letztes Mal sah er die roten Augen und das kalte Gesicht Hikaris, bevor er leblos zusammenbrach. ................ ............ ........ .... .. . „Ich denke, das genügt fürs Erste.“, sagte Naoki. „Zwar habe ich gesagt, dass ich nicht viel von eurem Ninja-Zeugs halte, aber das finde ich doch recht interessant. Sei das nächste Mal bitte ein wenig besser...“ Und er verschwand mit einem abfälligen Blick auf den Blonden, gleichzeitig verschwand ein paar Vorsprünge weiter weg Kimimaro und somit auch Hikaris Fesseln. Ohne lange zu zögern eilte sie zu Naruto, der zitternd am Boden lag. Vorsichtig näherte sie sich dem Blonden und ging vor ihm in die Hocke. „Naruto-kun?“ Sein Kopf schnellte hoch, fuhr wild herum und kaum das er Hikari sah, stieß er einen angsterfüllten, kurzen Schrei aus und rutschte von ihr weg. „Nein, geh weg!“ Hikari blinzelte verwirrt und verletzt, was hatte Naoki mit ihm gemacht? Langsam dämmerte es ihr, Naruto musste in eine Illusion geraten sein, ein Gen-Jutsu. Es hatte ihn psychisch zermürbt, Naruto war davon verwirrt... „Beruhige dich, ich bins doch...“, sagte Hikari sanft und versuchte sich dem Blonden zu nähern, doch der wich noch weiter mit furchtsamen Blick von ihr zurück. „Verschwinde!“, schrie er panisch. „Verschwinde!“ „Naruto-kun, bitte... beruhig dich, das war nur ein Illusion, was auch immer...“, versuchte Hikari es weiter, auch wenn ihr das „Verschwinde!“ in den Ohren klang und ihr einen schmerzvollen Stich versetzte. Sie machte eine schnelle Bewegung und hielt den Blonden an den Handgelenken fest. Er wehrte sich mit aller Kraft. „NEIN! LASS MICH LOS!“ Seine Schreie hallten durch das Gebirge und kurz darauf knallte ein lautes Geräusch hinterher. Dann war es still... Hikari schluchzte, die rechte Hand noch immer erhoben. Auf Narutos linker Wange war nun ein großer roter Fleck. Langsam hob er seine freie Hand und fuhr darüber, es tat weh, aber die Ohrfeige hatte seinen Verstand wieder einigermaßen klar gemacht. Er sah eine schluchzende Hikari vor sich sitzen, keine mit leeren Augenhöhlen im blutbesudelten weißen Kleid, es war Hikari, seine Hikari, der er immer wieder wehgetan hatte... Die blauen Augen immer noch weit aufgerissen hob er seine zitternde rechte Hand, die Hikari jetzt losließ, und führte sie an die Wange des Mädchen, um ihre Tränen wegzuwischen. „Tut mir Leid...“, flüsterte er mit belegter Stimme. Nun kamen ihm selber die Tränen, Er umarmte Hikari plötzlich und drückte sie fest an sich. „Tut mir Leid...“ Er schluchzte, seine Hände krallten sich in ihre Kleidung. „Tut mir Leid... es tut mir alles Leid...“ Hikari erwiederte die Umarmung nach einem kurzem Moment ebenso fest. „Ist schon gut...“ „Ist es nicht... ich hab dir wehgetan, so oft, es tut mir Leid...“ Hikari strich dem Blonden beruhigend über den Rücken, während der den Tränen nun nachgab und zwischen den Schluchzern immer wieder „Tut mir Leid“, flüsterte. Sie saßen lange so da, bis die Sonne sich am Horizont kaum noch blicken ließ. Mit leisen Worten schlug Hikari vor, langsam einen guten Ort zum übernachten zu suchen. Naruto war noch ein wenig zittrig, aber er stimmte zu. Kyubi spürte er mittlerweile wieder in sich, aber taktvollerweise schwieg das Biju und Naruto war dankbar dafür. Der Vorsprung, auf dem Hikari sich versteckt hatte und das Gepäck lag, war groß genug, um darauf zu schlafen. Hunger hatte Naruto keinen, aber er trank fast die ganze Wasserflasche leer, bevor er sie mit zittrigen Händen schloss und sie ihm dabei fast aus den Fingern glitt. Das Gen-Jutsu hatte ihn kalt erwischt, das schrecklichste, was er seit langem erlebt hatte. Wenn er es Recht bedachte, war er noch nie in einem gefangen gewesen, jedenfalls konnte er sich nicht erinnern, wann... auf ein zweites Mal konnte er gut verzichten. Als Hikari sich mit ihrer Decke auf die andere Seite des Gepäcks legen wollte hielt Naruto sie fest. Sie sah ihn leicht überrascht und fragend an. „Bitte bleib hier... bei mir...“, flüsterte der Blonde. Hikari nickte lächelnd und legte sich neben Naruto, der sie zu ihrer Überraschung wieder in den Arm nahm. Er zitterte immer noch leicht. „Hikari-chan... bitte... versprich mir eins...“ „Ja...?“ „Egal was du fühlst... bitte... bitte sag niemals, dass du mir dein Herz schenken willst... bitte...“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)