Strange World von MissBloodyEnd ================================================================================ Kapitel 14: Einfach mal machen! ------------------------------- Dieser Tag, war etwas besonderes. Dieser Tag, veränderte mein Leben. Wie ihr vielleicht schon oft lesen musstet, traf ich mich nun endlich mal mit Yolei. Dem Mädchen, dass trotz Tollpatschigkeit und überschwänglichem Verhalten mein Herz im Sturm erobert hatte. Es hatte mich sehr überrascht, als ich plötzlich den Mut auffasste, sie zu fragen, ob sie tatsächlich Interesse an einem Treffen hätte. Das war neu, das war anders. Aber es fühlte sich gut an, dieser Mut, diese Power. Auch wenn sie danach relativ schnell wieder verflogen war. Je näher der Tag rückte, je näher die Stunde rückte, desto nervöser wurde ich. Meine Knie waren am durchdrehen. Zum Glück hatte ich meinen besten Freund. Dachte ich. Aber weit gefehlt. Monsieur Motomiya hatte ja keine Zeit, nur einmal sein Gehör ernsthaft mir zu schenken. Er hatte ja so viele Probleme, die viel wichtiger waren, als alles andere im Universum. Nun gut, ich wollte vielleicht auch, zu einem kleinen Teil, nicht unbedingt reden. Da sich seine Probleme ständig und immer zu nur um Kari drehten, wollte ich sein Klagen nicht hören. Ich wusste, früher oder später, würde er sowieso aufhören mir zu zuhören und irgendwas von Kari träumen. Und früher, würde sehr schnell kommen. Nein, ich brauchte jemand verlässligen. T.K war meine erste Wahl gewesen. Allerdings schien ich wohl zu stören, da man mir nach freundlicher Begrüßung seiner Mutter, ein wenig den Gehörgang erschütterte. „Kein Anschluss unter dieser Nummer!“ Und schon war aufgelegt. Hastig überlegte ich, wen ich noch fragen konnte. Und wer konnte wohl noch gut mit Frauen umgehen? Wallace. Na klar! Nachdem mir äußerst motivierend zugesprochen hatte, ich müsste nur auf Yolei zugehen, ging es mir etwas besser. Ich hatte ehrlichen Mut gefasst. Da mir Wallace versichert hatte, dass sie nur auf einen Schritt von mir wartete, nahm ich mir fest vor, ihr diesen Gefallen zu tun. Ich liebte sie. Und das sollte sie auch erfahren. Ganz gleich ob Davis hinter mir stand oder nicht. Ich pfiff auf seine Unterstützung. Da ich ihn aber wenigstens darauf hinweisen wollte, was für ein verlogener Freund er war, schrieb ich ihm wütend eine Mail. Solle er in der Hölle schmoren.. Egal. Ich atmete tief durch und strich ihn aus meinen Gedanken.. Nur an Yolei denken... Und schon schien in mir wieder die Sonne. Als ich mich schließlich festentschlossen aufmachen wollte, hielt mich meine Mutter auf. „Gehst du los Ken?“, fragte sie. Ihre Freude war auf dem ganzen Gesicht zu sehen. Ich grinste. „Ja, auf in den Kampf!“, antwortete ich und winkte. „Ich wünsche dir viel Spaß! Und sei immer schön höflich! Und lass sie nicht warten!“ Meine Mutter. Sie war sehr besorgt, dass vielleicht etwas schief laufen könnte. Das trug nicht gerade dazu bei, meine Nervosität herunter zuschrauben. Ich war noch immer deutlich angespannt, aber ich hatte ein klares Ziel vor den Augen: Miyako sagen, dass ich sie liebte! Mit dieser Entschlossenheit, die ich sonst nur von Miyako selbst kannte, stieg ich also in die Bahn. Der Mut hielt genau bis zur nächsten Haltestelle. Bei der darauf Folgenden war ich kurz davor aus zu steigen. An der dritten überlegte ich mir schon ernsthaft, was für eine Ausrede ich ihr präsentieren konnte.. Es war zu verzweifeln. Meine Knie zitterten und ließen mich nur wankend durch den vollen Bahnhof laufen. Ich durfte jetzt nicht schlappmachen, und wieder umdrehen. Sie würde auf mich warten. Und so ließ ich mich mit der Menge treiben, lauter Geschäftsleute, Kleinfamilien, und Anderen, bis sie sich in zwei aufspalteten und der Ausgang sichtbar wurde. Jetzt gab es eh kein Zurück mehr! Schnell lief ich auf den Lichtpunkt zu und entdeckte Yolei draußen auf einer Bank sitzen. Ob sie schon lange wartete? Als unsere Blicke sich trafen, grinsten wir verlegen. „Bist du schon lange hier?“, fragte ich und setzte mich neben sie. Sie schüttelte den Kopf. „Nein.. auch eben erst gekommen.. Ich dachte ich warte lieber hier draußen... Da drin ist es immer voll und so stickig..“ Nervös kratzte ich mich am Kopf und versuchte mich an Wallace Worte zu erinnern. „Hast du einen bestimmten Wunsch, wo wir vielleicht hingehen sollen?“, wollte ich wissen und schaute sie aus den Augenwinkeln an. Sie spielte mit ihren Händen herum, wusste wahrscheinlich auch nicht, wie sie sich verhalten sollte. „Nee, du?“ Diesmal schüttelte ich den Kopf. Das würde ja was werden. Ein wenig Zweifel taten sich in mir auf. Was wenn sie ebenfalls diese Unsicherheit und Nervosität spürte? Konnten wir uns dann noch dazu bewegen, auf einander zu zu gehen? Egal, ich durfte nicht die Hoffnung verlieren! Wir würden uns einen schönen Nachmittag machen, und alles würde perfekt werden! Durch atmen, und durch starten! „Wie wäre es, wenn wir einfach ein bisschen durch die Stadt laufen? Vielleicht fällt uns dabei etwas ein?“, schlug ich vor und überspielte alles mit einem Lächeln. Sie nickte und stimmte ein. Nun, vielleicht lag es wirklich erstmal an mir, die Sache ins Rollen zu bekommen. Trotzdem es war ein komisches Gefühl plötzlich so ohne die anderen nebeneinander her zu gehen. Vor allem, weil wir, glaubte ich, beide wussten, was der eine für den jeweils anderen empfand. Ich seufzte. Wie ging ich die Sache denn nun am besten an? Ein nervöser Blick zu ihr rüber, und schon wusste ich, dass sie ungefähr dasselbe dachte. Wir trotteten weiter, schweigend, durch die Stadt. Allmählich wurde das Gedränge immer dichter. Mensch an Mensch klebte wie Kaugummi zusammen, niemand sah ein, dass die Straße eigentlich breit genug für alle war. Niemand wich zur Seite. Und wie sollte es auch anders sein, kamen einem die Menschen grundsätzlich immer entgegen. Wie ich es hasste. Ein besorgter Blick zu Yolei. Wenn das nicht nachließ, würden wir noch auseinander gerissen werden. Schnell schnappte ich nach ihrer Hand und hielt sie ganz fest. Sie schaute mich erschrocken und zu gleich errötet an. Ich lächelte. „Ich will dich doch nur nicht verlieren. Du gehst hier doch ganz schnell verschütt!“, sagte ich und zwinkerte. Sie lächelte und harkte sich fest bei mir ein. „Du... wirst mich schon nicht so schnell los... versprochen..“, meinte sie leise. Beinahe wäre ihre Stimme in der lauten Menschenmenge untergegangen. Ich loste uns irgendwie durch die rücksichtslosen Meute, die mit Aktenkoffern, riesen Tüten und Kinderwagen in den Kampf stiegen. Keine leichte Aufgabe. Schließlich schaffte ich es, uns aus dem Gedränge zu befreien, und bog in eine Seitenstraße ein. „Meine Güte.. ist hier vielleicht irgendwo eine Demo?“, fragte und holte tief Luft. Miyako fing an zu lachen und harkte sich zögernd aus. Sie hätte ruhig so bleiben können.... „Ich habe keine Ahnung... Aber ich habe gehört, dass so ein riesiges Möbelgeschäft dicht macht. Da ist jetzt bestimmt Restverkauf. Da greifen doch die meisten zu.“, erklärte sie und streckte sich. Ich seufzte. „Ja, aber muss das immer uns passieren?“ Ich schmollte. Eigentlich empfand ich es gar nicht als zu dramatisch... Ich konnte Miyako ganz nahe sein... Das hatte ich mir schließlich schon lange gewünscht.. Auch wenn sie sich nur bei mir eingeharkt hatte, konnte ich dennoch ihre Wäre durch meine dünne Jacke spüren. Nun standen wir wieder schweigend voreinander. „Ist mir egal. Solange du dabei bist, macht das sogar riesen Spaß!“, entgegnete sie und grinste breit. Ich sah sie sanft lächelnd an. Ach Yolei.. There’s something in your eyes Is everything alright You look up to the sky You long for something more, darling Give me your right hand I think I understand Follow me and you will never have to wish again I know that after tonight You don’t have to look about the stars, no no no no I know by the end of tonight You don’t have to look about the stars And I know that love is alright You don’t have to look about the stars, no no no no I know by the end of tonight you wont have to look about the stars Tell me how you feel And if I’m getting near I’ll tell you where to steer You tell me where to steer, da-da-da-darling Way above the clouds And high above the stars Through the unknown black holes No one knows where we are But we don’t do worth so we’ll do it all over again ‘Cause I know that after tonight You don’t have to look about the stars, no no no no I know by the end of tonight You don’t have to look about the stars And I know that love is alright You don’t have to look about the stars, no no no no I know by the end of tonight you wont have to look about the stars Come away with me Fly away with me Just for one night no one will ever know, darling I will leave you satisfied Forever past time You don’t have to hide You’re free to fly I know that after tonight You don’t have to look about the stars, no no no no I know by the end of tonight You don’t have to look about the stars And I know that love is alright You don’t have to look about the stars, no no no no I know by the end of tonight you don’t have to look about the stars Sie sah mich verwundert an. „Alles in Ordnung Ken? Du guckst mich ganz merkwürdig an... Das... das macht mich nervös...“, meinte sie und spielte mit ihren Fingern. So zurückhaltend kannte ich Yolei gar nicht. Ich musste grinsen. Aber sie hatte recht, ich starrte wieder sehr... „Tu.. tut mir wirklich leid.. Ich kann nicht anders gucken...Ich meine.. argh..“ Verzweifelt versuchte ich mich rauszureden.. „Ich kann nicht anders gucken“? Was für eine dumme Erklärung.. Sie kaute sich unsicher auf der Lippe herum. Wieder betretendes Schweigen. „Ich..“, fingen wir plötzlich beide an und stockten sofort, um den jeweils anderen das Wort zu erteilen. Keiner übernahm das Ruder. Ich schluckte. Ich glaubte, es war nun der passende Zeitpunkt, mal auf das Thema zu lenken. Ich musste mir ein Herz fassen und einfach mal anfangen. Auch wenn es dann vielleicht auf Kindergartenniveau startete, so fing es dann doch wenigstens an, oder? Sie wollte wissen, warum ich sie so anschaute? Okay. Sie sollte es erfahren! Hier und jetzt! „Also... der Grund... der Grund warum ich dich so anschaue ist... Nun ja.. du bist irgendwie so niedlich... Ich mag es, wenn sich deine Mimik in Sekundenschnelle verzieht. Wenn du sauer bist.. zuckt deine Nase immer so... Ich mag es dir beim Lachen zu zu sehen... Du siehst dann immer so unheimlich erfüllt aus... Das macht mich glücklich..“, erklärte ich stotternd. Das meiste ergab im Zusammenhang vielleicht überhaupt keinen Sinn, aber es war immerhin ausgesprochen. Ich machte eine Gedenkpause. Ich hoffte inständig, dass Yolei einlenkte. Unsicher beobachtete ich, wie sich ihre Gesichtsfarbe einer Tomate näherte. Sie lächelte verlegen und scharrte mit dem Fuß vor sich her. Eindeutige Zeichen... „Niedlich..?... Meinst... du das ernst?“ Mittlerweile knetete sie ihre Hände. Hoffentlich tat sie sich mit ihrer ungebändigten Kraft nicht weh. Ich nickte entschlossen. „D.. danke... Du bist aber auch sehr.. süß...“ Sie zuckte aufgeregt zusammen und kicherte. Meine Güte, dass war ja wieder so wie in einem Liebesfilm... Wenn ich jetzt nichts unternahm, würde das noch ewig und drei Tage dauern, dachte ich mir, und ballte meine Hände zu Fäusten. Miyako erschrak.. „Ken?....“ Ich ging auf sie und zu und blieb direkt vor ihr stehen. Sie sah mich perplex an. „Wa... wa... was denn? Stimmt etwas nicht?“, wollte sie stammelnd wissen. Meine steinerne Miene bröckelte und ich lächelte sie mild an. Plötzlich erschien es mir so einfach... „Ich liebe dich... Miyako-chan...“, sagte ich, nahm sie in den Arm und küsste sie. Genauso hatte ich es mir komischerweise vorgestellt. In einer leeren Seitenstraße, abgegrenzt vom lauten, Menschengedränge, fernab von allem. Nur sie und ich. Auch wenn ich nicht gewusst habe, dass man sich da so herum quält. Ich hatte nur die berühmten drei Worte gehört. Yolei erwiderte zögern Kuss und Umarmung und entspannte sich schließlich. Nach einigen Momenten lösten wir uns von einander und schauten uns vertieft in die Augen. Sie lächelte. Mein Herz machte einen Salto. „Ich liebe dich auch, Ken....“, sagte sie schließlich mit leuchtendem Kopf. Wah, sie war so süß, wenn ihr etwas unangenehm war... Ähm.. Entschuldigung.. „Das freut mich...“ „Ken?“ „Mh?“ „Hast du es auch gewusst?“ Ich schaute sie verwundert an. Was meinte sie? „Wovon redest du?“ Sie schaute mich direkt an. „Na... hast du gewusst, dass.. wir beide...“ Den Rest sollte ich mir wohl denken. Ehrlich gesagt, bis vor drei Jahren hätte ich niemals daran gedacht, dass Yolei und ich mal wirklich zusammen kommen würden. Aber seit der Zeit, in der ich mich in sie verliebte, war es schon mein innigster Wunsch gewesen. „Gewusst nicht.... aber gehofft..“, sagte ich und lächelte. Das Schicksal hält halt immer wieder Überraschungen für uns bereit. __________________ Es tut mir unheimlich Leid, dass ihr solange warten musstet.. >-< hab mich beeilt, deswegen ist das Kapitel ein bisschen knapp, und nicht ganz so gut geworden.. *viel um die Ohren hatte* >-< Lied: Justin Nozuka-After Tonight Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)