Just Five Minutes von abgemeldet (Dirty Pair) ================================================================================ Kapitel 1: In nur 5 Minuten... ------------------------------ Just Five Minutes Yuushi konnte es nicht glauben. Wie das so plötzlich möglich war, konnte der Dunkelhaarige sich einfach nicht erklären. Vor ein paar Stunden noch lag Gakuto in seinen Armen, neben ihm, selig schlafend im Bett. Der friedliche Ausdruck im Gesicht des Kleineren tauchte vor Yuushis innerem Auge auf. Er beobachtete gern die sich senkende und hebende, schmale Brust, bevor Gakuto seine munteren Augen öffnete und ihn anstrahlte. Gakuto hatte schon immer einen tiefen, erholsamen Schlaf in Yuushis Armen gehabt. Gakuto hatte ihn mit wachen Augen angegrinst, als er erwacht war und dem Dunkelhaarigen einen zärtlichen Kuss zum Guten Morgen auf die Lippen gehaucht. Normalerweise lebten die Beiden ein ganz gewöhnliches Leben, wie es alle anderen Paare dieser Welt taten, doch das hatte sich auf einen Schlag geändert. Diese ganze Situation überforderte den Tensai ungemein. Gakuto lächelte ihn nicht mehr an, auch wenn er ihn im Arm hielt. Es war nichts anderes mehr in seinem Körper zu sehen, als pure Pein. Gakutos Atmung ging schnell und flach, Schweißperlen hatten sich auf seiner Haut gebildet, vor allem auf der Stirn. Die verzweifelten Versuche, dem Rotschopf gut zu zureden, um ihn zu beruhigen und zu versichern, dass alles wieder in Ordnung käme, hatte keinerlei Einfluss auf die krampfhaften Anfälle. Yuushi strich dem Kleineren ein paar Haarsträhnen aus seiner Stirn, versuchte ganz ruhig zu bleiben, doch seine Gedanken hatten sich in einer Endlosschleife verfangen. Sie waren mitten in einem Park, niemand außer ihnen war an diesem sonnigen Nachmittag spazieren, was äußerst selten, bis eigentlich niemals vorkam. Es ging kein Lufthauch, es herrschte die typische, sommerliche Nachmittagshitze, die nur durch die verschiedenen Düfte der Blumen durchbrochen wurde. Sein Handy hatte gerade noch so viel Energie gehabt, um eine Ambulanz zu rufen und auch sonst war alles totenstill um die beiden Jungendlichen herum. Yuushi konnte nur noch hoffen, dass der Notarzt noch rechtzeitig ankam. Gakuto litt in seinen Armen, er krampfte schrecklich, wand sich immer wieder und es kam einfach niemand, um ihnen zu helfen. Was konnte Yuushi tun? Alles was er konnte, war eine jämmerliche Beatmung und die Herzdruckmassage beherrschte er überhaupt nicht. Was würde er ohne seinen Freund tun, der ihm nicht nur in der Schule und beim Tennis fehlen würde. „Gakuto! Dir wird gleich geholfen, ich bin bei dir, hörst du?!“, flüsterte Yuushi erneut in das Ohr des Kleineren. Er lehnte an einem Baum, hatte Gakuto auf seinem Schoß liegen und versuchte ihn nochmals mit seiner Anwesenheit zu beruhigen. Der Kleinere gab einen wimmernden Laut von sich, bevor er mit aller Macht versuchte, seine Augen wieder zu öffnen. Seine Wangen waren gerötet und seine Augen glasig vom Fieber. Dennoch konnte er noch ein kleines Grinsen auf sein Gesicht zwingen, bevor er sich unter einem immensen Krampf krümmte und seine Fingernägel beinahe in Yuushis Fleisch hinein bohrte. „Ruhig, Gakuto! Versuche dich einfach zu entspannen, das geht vorüber, hast du gehört?!“, mahnte Yuushi und streichelte seinem Freund nochmals über die Wangen, die von seinem inneren Feuer brannten. Für den Bruchteil einer Sekunde zweifelte Yuushi daran, dass die Hilfe schnell genug bei ihnen sein konnte. „Yuushi...“, wisperte der Rotschopf, „Tut mir leid.“ „Bist du verrückt!? Warum entschuldigst du dich?“ „Weil es mir leid tut!“ „Idiot! Dann hör auf dich zu entschuldigen, du hast nicht mal einen Grund dazu!“ „Nicht?“ „Nein! Jetzt hör auf mit dieser widerwärtigen Diskussion, so was machst du ständig!“ Damit brachte Yuushi wieder ein neues Grinsen auf Gakutos Lippen. Er hatte Recht, Gakuto begann fortlaufend die unsinnigsten Diskussionen über die verschiedenen Formen des Mögens eines anderen Menschen. Gakutos Gesichtsfarbe änderte sich drastisch, sein Zittern wurde unter den heftigen Krämpfen immer stärker und sein Herz drohte unter dem Fieber zu explodieren. So fühlte es sich zumindest für Gakuto an. Yuushi musterte seinen Freund genau. Es war so surreal den Kleinen so zu sehen, hilflos, bewegungsunfähig und kraftlos. Es konnte so nicht enden. Es durfte so nicht enden. „Gakuto! Du kommst wieder in Ordnung, hast du gehört? Gleich kommt der Krankenwagen und dann machen wir dich wieder gesund!“, meinte Yuushi und wieder sah er vor sich, wie sein kleiner Vogel unter einer großen, kräftigen Weide gestanden war und versuchen wollte, hinaufzuklettern. Gakuto war es mit Leichtigkeit möglich gewesen, auf einen hohen Baum zu kommen, er konnte meterhoch und weit springen. Ihm gehörte der Himmel, nicht nur, wenn er auf dem Court stand, sondern überall, deshalb erinnerte Gakutos fröhliche, ungezwungene und manchmal sogar zickige Art, an einen kleinen Vogel. Dieses Mal war Yuushi nicht von einem grinsenden, kleinen Rotschopf verhöhnt worden, der ihm tausend Mal vorhielt, dass er nicht auf den Baum gekommen war. Sein kleiner Vogel, sein Gakuto hatte am Boden gelegen, das Gesicht vom langen Gras verdeckt wobei das dunkelrote Haar einen schönen Kontrast zum saftigen Grün bildete. Dabei hatte er doch wie immer, nur an den untersten Ast springen wollen, um sich gleich darauf auf diesen zu setzen. Es war so schnell gegangen, dass Yuushi gar nicht richtig mitbekommen hatte, was vor sich ging. Alles was Yuushi mitbekommen hatte war, dass Gakuto von eine Sekunde auf die andere vom Baum gefallen sein musste. Für den Bruchteil einer Sekunde war Yuushi erstarrt. Eis erfasste sein Herz und ließ es erkalten, bevor der Junge aus Kansai überhaupt reagieren konnte. Mit langsamen Schritten war Yuushi auf den scheinbar leblosen Körper seines Freundes zugegangen, mit jedem Schritt, den der Dunkelhaarige tat, war eine unglaubliche Furcht seinen Körper hinaufgekrochen. Dieselbe Angst, die auch jetzt in seinem Körper herrschte. Wie lange er nun schon auf den verdammten Krankenwagen wartete, wusste er nicht. Es fühlte sich an, als seien Stunden oder Tage vergangen und immer noch war nicht einmal eine Sirene in der Ferne zu hören. Yuushi vernahm überhaupt nichts, weder den Gesang der Vögel, noch den Lärm auf den Straßen, wenn es diesen überhaupt gab. Das einzige, was Yuushi noch hören konnte, waren Gakutos gequälte Laute, die langsam leiser wurden und beinahe vollständig abebbten. „Gakuto?“, vorsichtig drang seine Stimme an das Ohr des Kleineren. „Yuushi...“, flüsterte der Akrobat leise, „Ich habe Schmerzen... große... Schmerzen.“ „Ich weiß, deshalb habe ich doch den Notarzt gerufen! Das weißt du doch! Jetzt darfst du nur nicht aufgeben, hast du gehört?!“, mahnte Yuushi erneut, wobei er ihn auch weiterhin beobachtete. Gakutos Atmung wurde zunehmend flacher, doch krampfte er nicht mehr so stark wie anfangs. Der kleine Körper in seinen Armen wirkte nun ruhiger, aber keines falls erleichtert. Gakutos Leib war entkräftet, erschöpft durch den plötzlichen Fieberschub und dem Kampf um sein Leben. Seine glasigen, saphirblauen Augen ermatteten, bis sie trübe wurden und der Kleine sie nicht mehr offen halten konnte. Einige Sekunden beobachtete der Dunkelhaarige die geschlossenen Seelenspiegel seines Freundes, nein, seiner Liebe, die all ihren Glanz nun verloren hatten. „Oi, Gakuto!!! Gakuto, wach auf!!!“ Yuushis Stimme war zunächst noch relativ leise, wobei er sich beherrschen musste, ihn nicht anzubrüllen. Er wollte nicht riskieren, dass er ihn ermahnte, doch nicht so laut zu sein. Innerlich hoffte Yuushi, dass Gakuto sich gleich wieder aufsetzte und ihn breit angrinste, ihm sagte, dass alles nur ein gemeiner Scherz war. Doch er riss seine Augenlider nicht mehr auf. Er lag in Yuushis Armen. Regungslos, vollkommen leblos, nicht ein Laut drang mehr aus seinen Lippen. Nicht einmal der seichteste Hauch eines Atemzugs entkam seinem Mund oder seiner Nase. „Gakuto!“, mahnte Yuushi erneut, ohne jegliche Respons zu erhalten. Ein friedlicher, kleiner Gakuto lag dicht an seinen Körper gedrängt. Langsam kraulte der Osakajunge dem Kleineren durchs Haar, vorsichtig, so dass er ihm auch wirklich nicht wehtun würde. Es war nichts mehr von all den Qualen zu sehen, kein schmerzverzerrtes Gesicht, keine wimmernden Laute. Nur noch ein paar glitzernde Schweißperlen schimmerten auf seiner nun erkalteten Stirn. Yuushi überfiel ein weiterer Schauer, dieses Mal allerdings lief es ihm noch kälter den Rücken hinunter als zuvor. Es ihm endlich bewusst, was geschehen war. Ungläubig starrte er auf Gakuto hinab. Begann ihn dann zu rütteln. „Gakuto!! Wach auf!! Gakuto, mach deine Augen auf! Sofort!!“ Wieder und wieder versuchte er ihn aufzuschütteln. „Gakuto...“, flüsterte Yuushi ungläubig über diese Situation, wobei sich Tränen in seinen Augen sammelten, als ihm die bittere Wahrheit wieder und wieder im Kopf dröhnte. Der kleine Akrobat der Hyouteis, sein bester Freund und seine einzige Liebe, war so eben in seinen Armen gestorben. Die silbernen Kristalle in seinen Augen lösten sich und fanden ihren Weg über Yuushis Wangen, herunter zu seiner Nasenspitze um dann das ruhige Antlitz des kleinen Gakuto zu zieren. „Nein...“ Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass fünf Minuten seit Gakutos Zusammenbruch vergangen waren. Fünf Minuten in denen sie beide durch die Hölle gegangen waren und nur er wieder herausgefunden hatte. Eine schwarze Wolke voller Schmerz, Trauer und Hass stieg in seinem Inneren hoch und setzte sich wie ein Geschwür in seine Kehle. „Gakuto, nein!!“ Ein panischer, gellender Schrei durchbrach die Totenstille der Nacht. Ein Jugendlicher saß kerzengerade in seinem Bett, schwer atmend und keuchend, wobei ihm der Schweiß nur so von der Stirn tropfte. „Was ist denn los?“, fragte eine warme Jungenstimme neben ihm. Einen Augenblick verharrte Yuushi in dieser verkrampften Position und versuchte seine Atmung wieder unter Kontrolle zu bringen. Er zögerte noch, allerdings machte sein Herz vor Erleichterung einen kleinen Sprung, als er eine warme Hand auf seinem Arm spürte. Derselbe Arm, auf dem vor kurzem noch ein kleiner, lebloser Kopf gelegen hatte. „G – gar nichts...“, hauchte Yuushi aus und wandte sich zu dem kleinen Rotschopf um. „Das glaube ich dir nicht, Yuushi!“, meinte Gakuto schon wieder putzmunter und legte seine Arme um Yuushis Hals, wobei er sich an den Rücken des Größeren schmiegte, „Du hast dich die ganze Zeit herumgewälzt und meinen Namen gemurmelt. Nicht gerade leise.“ „Hmm“ „Nichts, hmm, Yuushi! Du hattest doch bestimmt einen Alptraum, hm?“, hakte Gakuto nach und streichelte seinem Freund beruhigend über den Rücken. „Ja“, antwortete der Größere schließlich wahrheitsgemäß. „War er so schrecklich, dass du unbedingt nach mir rufen musstest?“ „Ja.“ „Was hast du denn dann geträumt?“ „Von dir!“ „Von mir?! Und warum hast du dann...“, Gakuto überlegte kurz, wobei er danach gleich wieder ein freches Grinsen zeigte, „Na warum auch immer, ich bin froh, dass du nicht Atobe gerufen hast. Oder Kabaji oder so.“ Yuushi drehte seinen Kopf leicht, um Gakuto in die strahlend, dunkelblauen Saphire sehen zu können. Der Rotschopf schüttelte den Kopf: „Es war nur ein Traum, Yuushi. Er ist vorbei und allen geht’s gut.“ Vorsichtig übte Gakuto Druck auf Yuushis Arm aus, damit er sich wieder zurücklegte. Langsam beugte er sich über den Tensai und hauchte ihm einen Kuss auf die weichen, vom Schweiß erkalteten Lippen. Vorerst noch zögerlich erwiderte Yuushi den sanften Kuss Gakutos, legte jedoch kurze Zeit später seine Arme um den kleinen, vor Energie sprühenden Körper und vergrub seine Hände in dem seidigen, roten Haar. Keine fünf Minuten später war das Zimmer der beiden Jungen von der Hitze ihrer Leidenschaft und ihren liebestrunken Lauten erfüllt. A/N: So, er ist fertig und dank Gakuto wesentlich besser geworden, als die vorige Version. Ohne ihre Hilfe wäre es ein noch verwirrender gewesen, als er überhaupt schon ist. Ich hoffe, dass es nun besser ist und keinen weiter stört, es war immerhin meine Absicht es etwas undurchsichtig erscheinen zu lassen. Noch mal möchte ich mich bei dir bedanken Gakuto, weil ich wette, dass meine anderen Betaleser wieder Mal nur die Rechtschreibfehler abgeschossen hätten und nicht auf die Einzelheiten eingegangen wären. Also, zurück zum One - Shot. Ich hab die Idee einfach spontan bekommen... beim Dr. House gucken >D Und dann habe ich spontan einfach angefangen zu schreiben. Gakuto wollte ich anfangs wirklich umbringen, also daraus ein reines Drama machen... dann allerdings... Ich kann doch Gakuto nicht sterben lassen °A°’’ Und Yuushi, der würde doch total zerstört sein und .... neeein, das ging einfach nicht. Also habe ich mich für dieses Ende erschienen, das auch irgendwie beruhigender kommt. Ich finde es auch schöner, ich meine, die Welt ist doch schon deprimierend genug >D’’ Allerdings kam mir unterwegs so eine Idee... wie würde Yuushi sich im Gegensatz zu Gakuto verhalten? Ich meine, wie würde sich Yuushi verhalten, wenn Gakuto wirklich gestorben wäre und wie ist es andersrum, also wenn Yuushi gestorben wäre. Würde sich Gakuto bei einem Verlust anders verhalten als Yuushi? Vielleicht sollte ich das auch mal umsetzen... Also, wenn Interesse da ist XD Gakuto mein (Tensai-samas) Schatz, was sagst du? XD Also dann, bis zur nächsten Geschichte? ô.ô Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)