Lonesome Wolf von Loptr (Sniper Wolf trifft auf Akiba...) ================================================================================ Kapitel 4: The Run of the Wolves -------------------------------- Ein junger blonder Mann taumelte am Wolfsgehege entlang, getrübt von den Gedanken an Lanas Tod und von Tränen, die über seine Wangen liefen. Neben ihm lief ein Wolf, den Kopf betrübt zu Boden haltend. Vorsichtig öffnete er das Gehege und ließ den Wolf wieder in sein zu Hause laufen. Johnny seufzte schwer, ließ sich am Gitter zu Boden gleiten. Lex kroch neben ihm durch das Loch im Zaun und zerrte erneut an seinen Hosen. Sachte legte er seine Hand auf den weichen Kopf des jungen Tieres, dass munter knurrend weiterzerrte. "Oh Lex... Ich wäre gern wie du..." seufzte der Blonde leise und hob den Welpen an. Dieser ließ wiederwillig das Hosenbein los und blickte mit seinen großen dunklen Augen auf den Mann, der ihn hochhob. Munter strampelnd, versuchte sich der Wolf zu befreien, ließ es dann aber bleiben und leckte Johnny liebevoll die Hand. "Ach du... Ich bin heute irgendwie nicht in Stimmung..." meinte der junge Mann leise und strich dem Tier erneut über den Kopf ehe er ihn wieder zu seinem Vater ins Gehege setzte. Dann erhob er sich langsam und schwerfällig, sich am Zaun stützend. Ihm war noch immer etwas schlecht und Lanas Tod war noch nicht so direkt zu ihm durchgedrungen. Sein Geist war umnebelt und alles fühlte sich so unwirklich an. Plötzlich vernahm er Stimmen und er presste sich an das Futterhaus. Zwei Soldaten gingen an ihm vorbei, blieben dann vor den Wölfen stehen und sahen zu den Tieren ins Gehege. "Ich hab gehört man will sie töten lassen..." meinte der Eine und der Andere nickte nur. "Ja, wenn Sniper Wolf fällt, dann werden die Biester vergiftet..." Johnny presste seine Hand vor dem Mund um einen Ausdruck seiner Wut und Entrüstung nicht preiszugeben. Da hörte er ein Winseln und sah wie Lex sich durch den Zaun zwängte. Johnny schüttelte nur den Kopf, flehte zu Gott, dass die Soldaten weitergehen würden, oder Lex einfach zu ihm laufen würde. "Es kann sowieso keiner mit ihnen arbeiten... Sie sind einfach zu wild..." "Ja wahrscheinlich lassen sie es den dümmlichen Soldaten machen, den sie dazu abgestempelt haben..." der Andere lachte amüsiert. "Du meinst Sasaki, den Waschlappen..." lachend gingen sie weiter, ehe sich der junge Wolf wieder endgültig unter dem Zaun durchgewurschtelt hatte. Johnny hockte sich wieder hin und Lex kam auf ihn zugelaufen. Sachte hob er den Kleinen an und ließ sich übers Gesicht lecken. "Ich werde das nicht zulassen..." hauchte er entschlossen, ließ den kleinen Wolf wieder zu seinen Eltern, sah dabei Shadow in die Augen. "Sie werden euch nicht vergiften... Das bin ich euch und Lana schuldig..." gab er erstickt von sich. Aber zuerst musste er die Rothaarige retten. Johnny schritt langsam die Treppen nach unten in den Gefangenentrakt, ging beherzt auf die Zelle zu, in der sie die rothaarige Bedrohung gefangen hielten. Der Soldat vor der Zelle nickte ihm zu. "Du bist doch der, der mich ablöst, oder?" Johnny nickte nur ohne ein weiteres Wort zu verlieren. Der Andere ging und zurück blieb der Blonde, mit einem klaren, gefassten Gedanken. Vorsichtig blickte er durch das kleine Sichtfenster und ein sanftes Lächeln legte sich auf seine Lippen. Sie war so schön, wie er sie in Erinnerung behalten hatte. Kurz drängte sich der Gedanke auf, ob sie ihn erkennen würde, aber er konnte es nicht so recht glauben. Sie hatte ihn ja kaum gesehen, oder wahrscheinlich nicht einmal genau hingesehen. Gerade als er aufschließen wollte, schrillten die Sirenen. Sie mussten Snake entdeckt haben und Johnny durfte nun keine Zeit mehr verlieren, sondern den Aufruhr nutzen um mit ihr zu entkommen. So öffnete er langsam die Zellentür, trat ein und schloss leise die Tür hinter sich. Vorsichtig half er ihr sich aufzurichten und sah sie mit seinen dunklen blauen Augen an. "Sei ruhig, wir werden jetzt von hier verschwinden, hörst du?" flüsterte er leise und wartete auf ihre Antwort. Sie keuchte, hielt sich die Schulter und den Unterbauch. Ihre Verbände waren noch immer blutdurchtränkt und er nahm sich vor, diese Wunden später zu versorgen. Nun war es erst einmal wichtig hier rauszukommen und die Wölfe zu retten. Er hatte es Lana versprochen und ein Versprechen hielt ein Sasaki immer. Langsam richtete sich Meryl auf und hielt sich an ihm fest. Ein zartes Lächeln legte sich auf seine Lippen und es strahlte eine gewisse Zuversicht aus. "Wieso?" er hob seinen Blick, als sie ihre Stimme an ihn richtete. "Wieso hilfst du mir? Du bist doch ein Soldat dieser Einrichtung..." keuchte sie leise und lehnte sich erneut an seine starke Brust. Sachte legte der junge Soldat seine Hand auf ihre Schulter, stützte sie leicht und sah sie beinahe liebevoll an. "Ich helfe dir, weil ich der Meinung bin, das... das es meine Pflicht ist, dir zu helfen..." meinte er nur und half ihr die Treppen hoch. Die Soldaten ignorierten die Beiden, zu beschäftigt waren sie damit, den Eindringling zu finden und zu stellen. Johnny war heilfroh darüber, denn so konnte er sie gefahrlos durch Shadow Moses führen, ohne Aufsehen zu erregen, oder ihren Tod zu riskieren. Kurz hielt er in der Krankenstation, setzte sie auf eine der Liegen und bat sie ihre Brust freizumachen, um ihre Wunden neu versorgen zu können. Folgsam zog Meryl, ohne lange zu fragen, ihr Oberteil aus und Johnny nahm ihr die Mullbinden ab, die bereits vom Blut verklebt waren. "Wie ist dein Name?" Johnny hob seinen Blick und meinte nur leise. "Sasaki... Johnny Sasaki... Aber nenn mich nur Johnny..." sie nickte und sah an sich herab. "Meryl... Du kannst mich Meryl nennen..." meinte sie leise und sah zu, wie er ihr die Wunden reinigte und neu verband. "Danke, Johnny..." ein Schauer lief ihm über den Rücken, als sie seinen Namen formte und schließlich konnte sie ihr Shirt wieder anziehen. Unterdessen sah Johnny zur Tür heraus, die Soldaten waren noch immer in Aufruhr. Es war der richtige Zeitpunkt sein zweites Versprechen zu halten. Aber zuvor musste er dafür sorgen, dass sie nicht allzu sehr auffiel. Leise schloss er die Tür und öffnete einen Kasten neben dem Medizinschrank. Er nahm einen Arztkittel heraus und reichte ihn ihr. "Zieh das an, dann fällst du nicht so auf... Ich werde als deine Leibgarde fungieren und man wird uns durchlassen. Nachdem ich die Wölfe raus gelassen habe, müssen wir in den Hangar... dort besorgen wir uns einen fahrbaren Untersatz und nichts wie weg von hier..." sie sah ihn an und nickte langsam. "Wieso die Wölfe?" Er nahm sie sachte am Arm und zog sie hoch, sie mussten weiter. "Ein Versprechen..." kam es nur kurz von ihm, als er wieder zur Tür hinausblickte und sich dann langsam mit Meryl im Schlepptau nach draußen auf den Gang wagte. Schnell und gekonnt ging er voraus und blickte sich um, gab ihr Zeichen ihm unauffällig zu folgen, was sie auch tat. Langsam kamen sie nach draußen ins Freie. Der Wind pfiff gnadenlos an den Gebäuden entlang und es war unangenehm draußen sein zu müssen, aber eine andere Möglichkeit hatten sie nicht. Johnny zog Meryl hinter sich her, immer die Umgebung im Auge behaltend, um sie nicht eine Sekunde lang zu gefährden. Immerhin hatte er das gelernt, nicht umsonst hatte er seine Ausbildung gemacht. Schließlich drückte er sich an die Futterhütte, ließ die Soldaten an ihnen vorbeilaufen, die noch immer nach den Flüchtigen suchten. Kurz blickte er zu Meryl, die neben ihm stand und zeigte ihr mit einem Wink, sie solle sich hier versteckt halten. Die Wölfe liefen aufgeregt auf und ab, winselten freudig, als sie Johnny erkannten. Er hockte sich zu ihnen hin, legte seine Hand ans Gitter und sah sie ein wenig wehmütig an. Irgendwie hatte er sich ihnen zugehörig gefüllt, als Teil des Rudels. Lana hatte ihn in das Rudel eingegliedert und nun war es an ihm, die Tiere zu schützen. Seinen Teil zum Erhalt des Rudels beizutragen. Leise und schnell öffnete das Gatter und ließ die Wölfe herauslaufen, Lex verbiss sich, wie immer in seinem Hosenbein und der junge blonde Soldat hockte sich zu ihnen in den Schnee. Vergessen war die Kälte, war der Schnee, es gab nur mehr ihn und Shadow, der direkt vor ihm stand. Der schwarze Rüde sah ihn an, seine Augen funkelten im dämmrigen Licht. Der Tag neigte sich langsam und die Zeit war genau richtig für eine Flucht. "Lauf Shadow... Du musst sie in Sicherheit bringen, bevor jemand merkt, dass ihr weg seid... Ich war es Lana... nein... Sniper Wolf schuldig..." er faltete seine Hände vor seinem Mund und erhob ein Heulen, dass er gen Himmel zum Mond richtete. Die Wölfe hörten aufmerksam zu und stimmten in Johnnys Ruf mit ein. Meryl sah mit Faszination zu, sie hatte den Eindruck, als wäre er selber ein Wolf. Die Wölfe riefen in den Himmel und Johnny hob den kleinen Lex hoch, sah dem jungen Wolf in die Augen. "Folge deinen Eltern... ja, Lex... sei brav..." er setzte den Kleinen in den Schnee und befahl dem Rudel zu laufen. Doch die Tiere waren unschlüssig, wollten nicht gehen. Zu sehr waren sie dieses Lager, dieses Gehege gewohnt. So begann Johnny schreiend hinter ihnen herzujagen. Shadow und die anderen Wölfe wichen erschrocken zurück, hielten es anfangs für ein Spiel. Johnny liefen Tränen über die Wangen, es tat ihm Leid, das Vertrauen der Tiere in ihn zu brechen, aber es blieb ihm keine andere Möglichkeit und auch die Zeit fehlte. So zog er seine Waffe und schoss in den sternenklaren Himmel. Kurz knurrte einer der Rüden, bis schließlich Shadow zum Rückzug kläffte und das Rudel ihm in die Nacht, in die Freiheit folgte. Zurück blieb Johnny, der sich die Tränen in den Ärmel wischte. "Waren da eben Schüsse?" hörte er Soldaten anderen Soldaten zurufen. "Scheiße!" fluchte er, setzte sich aber schnell in den Schnee, ließ seine Kollegen kommen. Zitternd wies er in eine Richtung und meinte nur:"Der Bastard ist dort entlang... Ich komm schon klar..." die kleine Batterie nickte zustimmend und lief in die Richtung in die sie Johnny geschickt hatte. Er richtete sich auf und wandte sich an Meryl, sie solle ihm folgen. So betraten sie kurz darauf den Hangar, wo Schneemobile und Laster standen. Schnell besah sich Johnny eines der Schneefahrzeuge, packte einige Rationen und Decken hinein und öffnete schließlich Meryl die Tür. "Du kannst doch so etwas fahren, oder?" er sah sie an und zuckte mit den Schultern. "Ich denke es ist nun Zeit das rauszufinden..." meinte er nur trocken und startete den Motor. Das einzige was er dann noch tat war, Gas zu geben. Die Türen sprangen mit Wucht auf und das Mobil preschte in die Nacht hinaus, gefolgt von einigen Gewehrsalven und wütendem Geschrei seiner einstigen Kameraden. Wie die Wölfe, flohen auch Johnny und Meryl in die Nacht hinaus. Was sie nicht wussten war, dass nach ihnen noch ein Schneemobil die Flucht ergriff, eines mit Snake und Otacon an Bord. Es soll eine Zeit geben in denen die Vier gemeinsam eine Mission bestreiten werden, aber dass ist eine andere Geschichte... Manchmal, in stillen Momenten verliert sich der blonde Soldat in Gedanken, in Gedanken an die Wölfe von Shadow Moses, die ihm so vieles gelehrt hatten. Gedanken an die Wölfe und ihre besondere Führerin... Sniper Wolf "So ruhe in Frieden, du wahre Wölfin... Lana..." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)