Verworrene Pfade: Schatten von Hotepneith (Die dritte Staffel) ================================================================================ Kapitel 9: Kämpfe im Licht -------------------------- Ich hoffe, euch gefallen die neuen Gegner... 9. Kämpfe im Licht Akago war zufrieden. Sein neuer willenloser Diener hatte ihn mit in den Palast genommen, Wie er berechnet hatte, dachte keiner der Wachen daran, den Anblick eines bekannten Menschen mit einem Kind im Arm verdächtig zu finden. So gesehen war dieser Körper doch recht nützlich. Moryomaru hatte sich natürlich quer gestellt. „Du vertraust mir nicht!“ hatte er beleidigt erklärt. Was stimmte, aber noch war der Idiot nützlich: „Mein Lieber, ich will nicht immer nur von den Hölleninsekten hören, was dort los ist. Und deine Aufgabe ist weiterhin wichtig. Du bist der Vertraute, der Liebling von Prinzessin Maja, und nur du erfährst so, was die Gefährtin des Herrschers denkt. Siehst du mich in dieser Gestalt etwa der Prinzessin den Hof machen?“ Damit hatte sich der Dummkopf zufrieden gegeben – und nicht bedacht, dass ein Baby andere Möglichkeiten besaß, er zumal, das Herz eines anderen zu gewinnen. Nach allem, was ihm Moryomaru über die Prinzessin erzählt hatte, wäre es zumindest einen Versuch wert, sie zu übernehmen, zu steuern. Sie fühlte sich stets unverstanden, unglücklich, schon zuhause. Ihre Schwester war hübscher, besser, sie war immer zurückgesetzt worden. Schließlich hatte ihr Vater sie an den Hof des Herrschers geschickt, wohl in der Hoffnung, dort einen Ehemann für sie zu finden. Und der Inu no Taishou hatte sie als Hofdame ausgerechnet seiner Menschenfrau zugeteilt – ein weiterer Grund für Maja todunglücklich zu sein, sich erniedrigt zu fühlen. Moryomaru und seine Schmeicheleien hatten sie da getröstet. Ein so schöner junger Mann….Hm. „Bring mich zu Prinzessin Maja“, befahl er seinem Träger. Während dieser gehorchte, dachte Akago noch einmal nach. Die Menschenfrau des Herrschers, ja. Sie war bestimmt nicht sonderlich begeistert davon, immer einsam in ihrem Zimmer sitzen zu müssen. Der Herrscher hielt sie, soweit er erfahren hatte, von allen offiziellen Gelegenheiten fern, ja, wohl eher wie eine Gefangene. Mit Sicherheit nur zu einem einzigen Zweck. Womöglich war auch ihr Herz der Trauer, der Einsamkeit anheim gefallen, und eine leichte Beute für ihn. Aber zuerst würde er sich um Maja kümmern. Das war die sichere Übernahme. Er musste ihr nur zuflüstern, dass sich Moryomaru über sie lustig machte, sie betrog… Ja, das klang schon mal nicht schlecht. Herzen waren so leicht zu gewinnen. Womöglich würde er sie zu mehr bringen können…. Und mit Maja hatte er Zugang zu den innersten Räumen des Palastes. Der Heerführer des Inu no Taishou hörte den Bericht der beiden Menschenfrauen schweigend an. Keine unüberwindbare Magie, aber immerhin schätzungsweise fünfundzwanzig Schattenkrieger unbekannter Stärke – und ein Hinterhalt. Eine derartige Gerölllawine würde auch seinen dämonischen Kämpfern gefährlich werden, zumal, wenn da auch noch irgendwo magische Fallen dabei waren. Er blickte seitwärts zu der Ratsvorsitzenden der Amazonen, sicher, dass ihr Gedankengang ähnlich war: „Wir haben einen Befehl. Und keine Zeit zu verlieren.“ „Ja.“ Betei war sich darüber im Klaren: „Aber die Priesterin und der Harmost haben ebenfalls eine Anweisung. Das Staatsschwert muss zum Herrscher gebracht werden, damit er kämpfen kann, sobald ihn die Prinzen befreit haben.“ „In der Tat.“ Sarpedon sah zu Kagome: „Du meinst, du kannst den Bannkreis dort an der Geröllbarriere zerstören? Wie?“ „Ich besitze läuternde Pfeile, Exzellenz.“ Sie war ein wenig nervös, aber sie nahm an, dass das nur normal war. Trotz allem Ärger der letzten Monate war sie Kämpfe noch immer nicht gewohnt. „Dann gehen wir wie folgt vor: Eine Vorhut aus Kriegern und Amazonen, die wie Patroklos in der Lage sind zu fliegen, wird gegen die Barriere vorrücken, damit dich, Harmost, und die Priesterin, decken. Sobald der Bannkreis zerstört ist, fliegt ihr weiter, über die Gegner hinweg. Wie, müsst ihr selbst sehen. Wir werden dann die Gerölllawine und die Schattendrachen übernehmen, ausschalten.“ Kagome schluckte ein wenig. Sie bekam da eine äußerst wichtige Aufgabe, aber… „Das ist gefährlich für Euch, Exzellenz…“ Sie brach unter dem eisigen Blick des Dämons ab. „Wir sind Krieger“, sagte er jedoch nur: „Betei?“ Die Amazonenführerin nickte: „Nichts wird gewonnen ohne ein Opfer“, erklärte sie. „Ich werde unverzüglich die Frauen aussuchen, die fliegen können.“ „Darf ich nur eine kleine Ergänzung Eures Planes vorschlagen, Exzellenz?“ Sango hoffte, dass sie nicht irgendwann den Dämonen der ersten Rangstufe auf die Nerven ging, Harmost hin oder her. „Nun?“ Sarpedon war zu kriegserfahren, um nicht gelernt zu haben, dass man guten Mitarbeitern zuhören sollte. Und die Dämonenjäger des Prinzen hatten ihre Fähigkeiten schon unter Beweis gestellt. „Auf dem Flug erwähnte ich mehr beiläufig, dass es schade sei, dass Kagome den Pfad der Dunkelheit nicht öffnen könne. Nun, niemand sollte das außer dem rechtmäßigen Besitzer Tenseigas auch wagen. Aber wir verfügen über etwas Ähnliches: Miroku….Er besitzt in seiner Rechten ein Schwarzes Loch.“ Sie sah zu ihrem Mann: „Es wäre dir doch möglich, einige der Steine zu beseitigen?“ Er nickte, froh, nicht nur hinten stehen zu sollen, blickte aber zum Heerführer und hob seine Hand: „Diese Bannkette versiegelt ein magisches Loch. Wenn ich es öffne, wird alles angesogen, das sich vor ihm befindet. Es sollte also kein Krieger vor mir stehen. Ich würde mich bemühen, alle Steine zu beseitigen.“ „Wohin gelangen sie dann?“ erkundigte sich Betei. „Das weiß ich nicht, Exzellenz. Das ist eine angeborene Eigenschaft. – Ich fürchte allerdings, dass ich danach nicht mehr kampffähig bin. Ich habe noch nie Felsen eingesaugt, aber je größer etwas ist, umso schmerzhafter wird es für mich.“ Sarpedon nickte ein wenig. Von solch einer interessanten Fähigkeit hatte er nie zuvor gehört. Aber das erklärte, warum dieser Mönch so eng mit dem Prinzen zusammenarbeitete: „Dann wird der Plan ein wenig geändert. Zuerst die Flugdämonen, um den Harmost und die Priesterin zu decken. Sobald du, Kagome, den Bannkreis zerstört hast, fliegt ihr weiter. Bis zu der Burg kann es nicht mehr sonderlich weit sein. In der ersten Reihe des nachfolgenden Heeres wirst du sein, Mönch. Sobald du die Gerölllawine beseitig hast, ziehst du dich zurück. Ich werde zwei Krieger abordnen, die dich beschützen sollen. Dann kümmern wir uns um die Schattendrachen. Betei, wir suchen unsere Krieger aus.“ Die beiden Heerführer wandten sich ab. Die Halbbrüder wanderten hintereinander durch den Wald, auf dem schmalen, fast zugewachsenen Pfad. Inuyasha hatte nichts dagegen, als zweiter zu gehen. Immer wieder nutzte Sesshoumaru seine Energiepeitsche, um den Weg freizubekommen. Beide ließen jedoch für keinen Moment in ihrer Aufmerksamkeit nach. Der Wald war mit dichtem Unterholz bewachsen und sie hatten bei den achtbeinigen Vögeln schon gesehen, welche seltsamen Bewohner die Wälder dieser Gegend haben mochten. Noch war nichts Ungewöhnliches zu wittern, aber das besagte nichts. Sie ahnten nicht, wie Recht sie hatten vorsichtig zu sein. Leuchtende Facettenaugen musterten sie, ein schlanker, menschenähnlicher Körper huschte lautlos über ihnen durch das Astwerk. Sie waren bereits zur Beute erklärt geworden und wussten es nicht. Der Wald veränderte sich. Die Bäume standen hier in größerem Abstand, dazwischen wuchsen Pflanzen mit langen Ranken und riesigen Dornen daran, die sich auf dem dürren Erdboden ringelten. Die Halbbrüder vermieden es beide wohlweislich, auf eine dieser Ranken zu treten. „Sesshoumaru!“ Inuyasha flüsterte es nur, aber der Ältere blieb sofort stehen und drehte sich um. In den letzten Tagen und Stunden hatte er gelernt, dass sein Halbbruder manches bemerken konnte, das ihm entging. Diesmal war es allerdings wohl mehr eine direkte Warnung gewesen – eine der Rankenpflanzen hatte sich um den Halbdämon gewickelt und drückte ihre Dornen sicher schmerzhaft in diesen. „Keh!“ machte der. Er hatte seinen Halbbruder warnen wollen, nicht um Hilfe bitten, aber ihm wurde klar, dass das genau danach aussehen würde. So fuhr er eilig fort: „Kümmere dich nicht um mich. Ich werde mit so was fertig. Pass lieber auf dich auf!“ Bevor der Kronprinz genau wusste, was der Jüngere meinte, spürte auch er Ranken, die sich um ihn schlangen, gegen seine Rüstung, seine Hose drückten. Was bildeten sich diese Pflanzen eigentlich ein? Oder waren das gar keine? Lauter Fragen, die auf später zu verschieben waren. Mit einem fast angewiderten Laut ließ er seine Energie aufflammen und zerriss die Ranken um ihn. Der Halbdämon hatte inzwischen ebenfalls seine Klauen benutzt, um der schmerzhaften Umklammerung zu entkommen. Die Facettenaugen über ihnen zeigten einen zufriedenen Ausdruck, als ihr Besitzer sich umdrehte. Das musste das Volk erfahren. Dämonen, denen es gelang, den Dornenpflanzen so ohne Mühe zu entkommen, waren sicher stark. Und damit eine äußerst schmackhafte Mahlzeit für die Larven der Königin. Noch einige Male sahen sich die Halbbrüder gezwungen, Ranken der äußerst aggressiven Gewächse zu zerfetzen, um weitergehen zu können. Sie nahmen an, schon mehr als die Hälfte des Weges durch das bewaldete Tal zurückgelegt zu haben, als sie eine Lichtung erreichten – und sofort erkannten, dass in diesem Wald nicht nur die Pflanzen Appetit auf sie verspürten. Vor ihnen standen zehn Männer in einem Halbkreis, davor eine Frau. Dämonen, vermuteten beide unwillkürlich, auch, wenn sie solche noch nie gesehen hatten. Trotz der Menschenähnlichkeit waren die Gesichter eindeutig insektenhaft. Davon zeugten vor allem die großen, fast überdimensioniert wirkenden Facettenaugen, aber auch die Stachel, die hinten aus der Kleidung ragten. „Immerhin keine Spinnen, “ murmelte Inuyasha. Ehe er die Wegelagerer ansprechen konnte, hoben die die Hände. Eine grünliche Flüssigkeit schoss auf die beiden Besucher zu, deren Nasen ihnen verrieten, dass es sich um Gift handeln musste. Gift – gegen ihn? Oh bitte, dachte Sesshoumaru, als er seine Energie wie ein Schild aufflammen ließ. Die giftige Flüssigkeit wurde davon abgelenkt und prallte harmlos auf den Boden, wo sie sich allerdings zischend ins Erdreich fraß. Inuyasha hatte keine Möglichkeit, die feuchte, unfreundliche Begrüßung abzulenken. So stand er ein wenig buchstäblich wie ein begossener Pudel da, spürte allerdings auch keinerlei Wirkung des Giftes. Kam das später? Oder war diese Mischung etwa nur auf Dämonen ausgelegt, machte einem Halbdämon nichts aus? Oder war das Dämonenblut in seinen Adern schlicht zu stark für diese? Oder beides? Fragen, auf die er wohl nie Antwort finden würde. „Aus dem Weg!“ Sesshoumaru verspürte keine Lust, sich mit derartigen Geschöpfen herumzuärgern. „Huh….“ Die einzige Frau der Gegner antwortete und stellte damit die Kommandoverhältnisse klar: „Unser Dämonen-Gift stört euch nicht?“ „Keh!“ machte Inuyasha und schüttelte sich ein wenig, nun, weniger, als er es für nötig befunden hätte, da er seinen Halbbruder nicht nass spritzen wollte. Der wirkte sowieso schon sauer, da musste er ihn nicht noch vor solchen Idioten blamieren. „Haut einfach ab. Wir wollen nichts von euch.“ „Aber wir von euch, Hundejunge.“ Sie lächelte: „Wunderbar. So starke Beute hatten wir selten. Nun gut. Wenn unser Lähmungsgift euch nicht aufhält, machen wir es anders. Ich werde gegen dich kämpfen…“ Sie musterte Sesshoumaru: „Doch, ich mag es, hübsche Jungen nach Hause zu bringen. – Und ihr kümmert euch um ihn.“ „Oh, wie toll…“ murrte der Halbdämon: „Zehn gegen mich? Soll mir das schmeicheln?“ Aber er sprang nach links. Für seine Attacken würde er Platz brauchen. Das war auch Sesshoumaru klar. Und da er keine Lust verspürte, auszuprobieren, wie gut der jüngere Prinz gegen eine Übermacht zielen konnte, machte er einen weiten Satz nach rechts. Diese Insektendämonin war sehr von sich eingenommen. Konnte sie seine Energie nicht spüren? Oder hatte sie einen so guten Trick auf Lager, dass sie annahm, sogar gegen ihn zurande zu kommen? Es war kein Schwert, keine Waffe zu erkennen. Sie landete weich ein Stück vor ihm und drehte ihm den Rücken zu, bückte sich etwas vor. Erstaunt zog er, ehe er erkannte, dass sie ihren Stachel hob, wie ein Schwert in Position brachte. Das war mit Sicherheit eine der ungewöhnlichsten Kampfstellungen, die er je gesehen hatte. Was konnte sie noch? Aber das würde er gleich feststellen. Seltsam war nur, dass er ihre Gattung nicht kannte. Er vermutete aufgrund des Stachels, der schmalen Taille etwas wie eine Wespe. In diesem Fall war ihr Stich sicher schmerzhaft – falls ihr Gift ihm überhaupt schaden konnte. Sie rannte rückwärts auf ihn zu, eine Technik, die er nie zuvor gesehen hatte, bewegte ihren Stachel in der Tat wie ein Schwert. Der Kronprinz parierte nur mit seiner Klinge auf ihre seltsame Waffe, zu vorsichtig, um nicht mit einer Magie zu rechnen. Sie sprang sofort zurück und griff erneut an. In der gleichen Sekunde hatte er sich schon vorwärts bewegt, ließ Tokejin auf den Boden schlagen. Sie musste der entstehenden Energie mit einem Überschlag ausweichen, landete aber wiederum mit dem Rücken zu ihm. „Nicht schlecht.“ Er hörte ihr Lächeln an ihrer Stimme: „Und ich hatte schon Angst, dass es so langweilig mit dir wird, wie mit allen anderen bisher.“ Sesshoumaru ließ sie nicht aus den Augen, ohne eine Regung zu zeigen. Er durfte sich nicht von Worten verwirren lassen. Genau das war ihr Ziel. Sie hatte in den ersten beiden kurzen Begegnungen bereits festgestellt, dass es sich weder um einen Amateur noch einen Schwächling handelte. Dazu kam, dass auch sein Schwert eine eigene Magie enthielt. Das war der interessanteste Gegner, den sie je gehabt hatte. Und sie war zu erfahren, um nicht vorsichtig zu bleiben. Dem Volk war nicht gedient, wenn sie hier starb, obwohl sie selbstverständlich nie gezögert hätte, ihr Leben für ihr Volk zu opfern. So sprang sie empor, in eine Rolle rückwärts, um kurz vor ihm zu landen, noch aus der Luft zuzuschlagen. Er merkte es und riss Tokejin zu einer Parade hoch, wich allerdings gleichzeitig noch nach links aus, als er etwas wie ein Zittern im Stachel spürte. Zu Recht. Einem erneuten Giftstrahl, der diesmal aus diesem drang, konnte er durch einen erneuten Sprung gerade noch Platz machen. Diese letzte Bewegung hatte ihn knapp neben die Dämonin gebracht, die nun ihrerseits einen Satz machte, um der neuen Energieattacke des Kronprinzen zu entgehen. „Du bist wirklich stark. Es wird mir ein Vergnügen sein, dich der Königin zu präsentieren. Ihre Larven werden sich an dir satt fressen und mächtig werden.“ Das war keine Aussicht, die Sesshoumaru zusagte. Er würde das hier nun lieber rasch beenden. So hob er sein Schwert. Er will mich töten, dachte sie, als sie ihre Taille bewegte, ihren Stachel auf diese Weise schwenkte. Kampferfahren und stark, aber zu einfältig. Diese Kämpfer mit dem Schwert waren es immer. Sie blickte zwischen ihren Beinen hindurch, um den Stachel in die richtige Position zu bringen, sah so auch, wie er seine Klinge hob, um den erwarteten Angriff abzuwehren. Na bitte. Mit einem gewaltigen Satz sprang sie in die Luft und überschlug sich. Gleichzeitig schoss ihr Stachel vorwärts – durchaus nicht mehr schwertähnlich, sondern zustechend, durch das Fell hindurch, das er um die Schulter trug, und bohrte sich in die Schulter seines Waffenarms. Inuyasha hatte die zehnköpfige, offenbar männliche, Schar im Halbkreis auf sich zukommen sehen und bereits Tessaiga in der Hand. „Ich sollte das echt als Kompliment betrachten, dass ihr euch nur zu zehnt gegen mich traut und mein Bruderherz euch als der leichtere Fall erscheint.“ „Dein Bruder…“ dehnte einer der Insektenkrieger: „Er wird gegen Thyssa verlieren. Sie ist die beste Kriegerin unseres Volkes.“ „Keh. Den kann man nicht so leicht um die Ecke bringen, glaub mir, das weiß ich. Mich übrigens auch nicht.“ Er suchte die Linien der Windnarbe, sicher, dass diese seltsamen Dämonen bald attackieren würden – auch, wenn er noch immer keine Schwerter oder sonstige Waffen entdecken konnte. „Wer redet denn von umbringen? Die Larven der mächtigen Königin brauchen frisches Fleisch.“ „Na, igitt….“ Der Halbdämon hatte verstanden. Umso wichtiger war es, das hier nicht zu verlieren. Ein wenig erstaunt sah er allerdings nun, wie sich die Krieger umdrehten und vorbeugten, ihm so ihre Stachel entgegenstreckten. Das war wirklich die dämlichste Kampfhaltung, die er je gesehen hatte – und er hatte eigentlich gedacht, diesbezüglich in Vaters Reich schon wirklich alles gesehen zu haben. Man lernte nie aus. Hatten diese Typen sonst noch etwas auf der Pfanne? Magie oder so? Damit würde er sich schwerer tun. Nun gut. Wenn er mit der Windnarbe nicht durchkam, müsste er eben seine andere Technik einsetzen. Aber irgendwie erschienen ihm diese Kerle als ein Fall dafür. Und wer wusste schon, was noch kam oder gar gegen diesen Atreus… Er unterbrach seine Gedanken lieber, da alle zehn Insektenkrieger gleichzeitig im Halbkreis auf ihn zu rannten, ihre Stachel wie Schwerter hoben: „Windnarbe!“ Mit aller Kraft schleuderte er die Macht seiner Klinge im Bogen von sich. Die Krieger schienen sich buchstäblich im Nichts aufzulösen. Inuyasha blieb für einen Moment stehen, ehe er Tessaiga sinken ließ, recht zufrieden mit sich. Das würde ihm zwar sicher kein Lob einbringen, aber was trieb der Herr Halbbruder eigentlich? So drehte er den Kopf – und erkannte eines der seltsamsten Bilder, das er je gesehen hatte. Sesshoumaru stand da, vor ihm diese Thyssa, das Hinterteil gegen seine rechte Schulter, das Fell dort, gedrückt. Was sie da tat, war unschwer zu erraten, denn auf der der Rückseite des Kronprinzen ragte das Ende ihres Stachels aus dem Fell dort heraus. Hatte die es etwa geschafft, Sesshoumaru zu verwunden? Inuyasha zögerte. Sollte er ihm helfen oder nicht? Soweit er wusste, hasste es sein Halbbruder, wenn man sich in seine Angelegenheiten einmischte, das hatte er ihm schließlich oft genug gesagt. Aber das hier sah irgendwie sehr…eigen aus. Allerdings hatte der Kronprinz noch immer Tokejin in der Hand, und auch den anderen Arm frei, konnte also durchaus selbst etwas unternehmen. „Gegen mein Gift bist du wehrlos!“ keuchte Thyssa triumphierend. Seine Schulter musste schon höllisch schmerzen, ja, sein rechter Arm gelähmt sein. Und diese Lähmung würde nun rasch voranschreiten. Sesshoumaru blickte auf sie hinunter. Ein leicht verächtliches Lächeln zuckte um seinen Mund, als er den Arm mit dem Schwert hob und auf sie hinabsausen ließ. In dieser Bewegung erkannte Inuyasha, dass sich Thyssa geirrt hatte. Sie hatte nur das Schulterfell getroffen, dann jedoch unter der Achsel durchgestochen – ein tödlicher Irrtum. Nun, das wäre es wohl in jedem Fall geworden, schließlich wirkte gegen Sesshoumaru Gift nicht, oder so gut wie nicht. Das hatte zumindest sein Biologielehrer erzählt – und gemeint, dass dies eine recht ungewöhnliche Fähigkeit sei. Er schob Tessaiga weg und sprang hinüber: „Die wollten uns lebendig verfüttern…“ berichtete er. „Gehen wir.“ Auch Sesshoumaru steckte seine Waffe zurück. Es war wirklich nicht nötig, sich noch länger mit diesem Abschaum zu beschäftigen, sei es auch nur mit Worten. Immerhin hatte Inuyasha seinen Teil des Kampfes übernommen. Das war angenehm. **************************** Nun ja, Euer Gnaden. Das nächste Kapitel heisst : Angriff. Akago gegen Prinzessin Maja....und das Heer des Inu no Taishou gegen Schattendrachen. bye hotep Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)