Der König der Löwen 4 von abgemeldet (Löwen der Savanne) ================================================================================ Kapitel 4: Die schwierigste Entscheidung in Lielsreas Leben ----------------------------------------------------------- Kapitel 4: Die schwierigste Aufgabe in Lielsreas Leben An jenem Abend, als alle schliefen schlich sich die Löwin leise zu ihrer Mutter: „He, Mutter wach auf! Ich bin's doch. Ich brauche unbedingt deine Hilfe“, weckte sie ihre Mutter, die Königin Kiara auf. „Was ist denn los, mein Kind? Du siehst ja fürchterlich aus. Überall hast du am Körper Wunden“, sie stoppte, denn auf einmal sah sie, dass diese Wunden alle noch sehr frisch aussahen. „Ich weiß', Mutter, deshalb muss ich mit dir reden“, weihte sie Lielsrea ein. Und dann begann sie ihre Geschichte zu erzählen, von ihrer Entdeckungstour, von ihren eifersüchtigen und jetzt ganz gemeinen Freunden, die ihr diese Wunden aus Eifersucht zugesetzt hatten und selbstverständlich auch von dem Fremden, dem sie geholfen und wieder gesund gepflegt hatte. Außerdem brach sie ihr Versprechen gegenüber Serito und erwähnte auch, dass Serito heimatlos war, da seine Eltern vor ein paar Jahren gestorben waren. Aber das tat sie nicht absichtlich, sie wollte dadurch nur vermeiden, dass ihre Mutter Serito wegschicken würde. Das hatte er nicht verkraften können alleine zu sein, deswegen wäre er weg gewandert von allen seinen Freunden und hätte alle Verwandten hinter sich gelassen. Für ihn war eine Welt der Liebe und Geborgenheit zusammengebrochen. „Das ist ja grauenvoll!“, meinte ihre Mutter entsetzt. Sie konnte den armen Kerl nur zu gut verstehen, denn ihr Vater Simba hatte ihr etwas ähnliches erzählt, das ihm selbst widerfahren war. Ja, dachte die junge Lielasera, es ist wirklich schrecklich was er durchmachen musste, mein lieber Serito! Nachdem sie sich ausgesprochen hatte war es kurz vor Sonnenaufgang. Tapfer und mit erhobenen Haupt stolzierte sie nach draußen um Serito zu suchen. Als sie an allen nur erdenklichen Orten nachschaute, wurde ihr jedes Mal sehr seltsam zumute, wenn sie an ihn dachte. Da! Da war es schon wieder! Diese wunderbare Freude, als sie sich erträumte, er stünde jetzt in diesem Augenblick genau neben ihr. Was hatte das nur zu bedeuten? War es ein Hinweis auf irgendetwas? Eine Warnung? Oder sogar noch etwas viel viel schlimmeres? Sie konnte es nicht sagen, aber eins stand fest, bis sie es niemals wissen würde, wollte sie es jetzt auf eigene Pfoten gleich herausfinden. „Hallo Serito, bin ich froh, dass ich dich endlich gefunden habe!“, freute sie sich und kam langsam auf ihn zu... „Ditto“, antwortete er und auch er ging immer näher auf sie zu. „Wieso bist du denn so still?“, wollte er als sie gemeinsam nebeneinander durch die verlassene weite Savanne spazierten wissen. „Weil ich dich was fragen muss“, sagte sie und sah ihn sehr ernst an. „Was denn, Bokita Migona Lielasera?“. Sie lächelte, denn sie wusste das hieß meine ach so liebe, süße Lielasera. Komischerweise ahnte der so gute, treue Freund, was die Prinzessin ihn so sehnlichst fragen wollte. Was ihr die ganze Zeit schon auf dem Herzen lag... Ganz vorsichtig versuchte sie etwas zu sagen, doch sie bekam keinen Ton heraus. Ihre Kehle war wie zu geschnürt. Merkwürdig, dachte sie nur, so was ist mir doch nie nie passiert... Da spürte sie auf einmal Serito ganz nahe neben sich: „Du bist nicht die einzige, die etwas wissen will, das weißt du doch am besten, hmm?“, neckte er sie, wie sie ihn bei ihrer ersten Begegnung geneckt hatte. Aus irgendeinem unerklärlichen Grund mochte sie es, dass er ihr so nahe war und sie herausfordernd neckte. Der Junge ist durch und durch irgendwie voll nervig, doch irgendwie mag ich den Typ sehr gern, musste sie sich endlich eingestehen. Ursprünglich hatte sie ihm gestehen wollen, dass sie sein „Geheimnis“ verraten hatte. Aber jetzt dachte sie fast gar nicht mehr daran, weil sie sich so wunderbar fühlte, genau in diesem Augenblick als er so dicht an ihrer Seite saß. „Ich weiß', dass du mir was sagen willst! Meine liebe Migona“, versuchte er sie zum Sprechen zu bringen. „Für dich immer noch Lielasera! Kapiert du Idiot?!“, wehrte sie sich. „Ich bin schließlich nur mit dir befreundet, also komm ja nicht auf die Idee es wird mal mehr daraus“, mit einem Mal war sie ganz still geworden, denn Serito hatte sich ihr genähert und ihr etwas ins Ohr geflüstert, dass sie kaum verstand. „Was soll das denn, he?; beschwerte sie sich. „Ich bin nicht hierher gekommen, damit du mir irgendeinen Blödsinn zuflüstert!“. „Das weiß' ich doch, Lielasera, das brauchst du mir auch nicht zu sagen“. „Wirklich? Meinst du das ernst?“. „Ja, natürlich. Ich will auch gar nicht, dass du mich fragst“, traurig sah Serito auf den Boden. I- ich w-wüsste nicht, was ich dir anworten sollte...“. „Warum denn nicht, es ist doch wichtig für uns.“, gab sie endlich zu. Erstaunt schaute er sie an, damit hatte er am allerwenigsten gerechnet: „Was meinst du mit uns, Lielasera?“, zögernd kam er ihr näher. „Lielasera, i- ich w-wollte doch nur..., bitte glaub mir doch. Es war nicht so gemeint, wie du es dir gedacht hast. Ich wollte doch nur wissen, was du mir antwortest“. Doch sie drehte ihm beleidigt den Rücken zu und begann leise zu weinen. „Und ich dachte du verstehst mich. I-Ich k-kann es n-nicht glauben, dass ich mich wirklich in dir so getäuscht habe!“. Ihre Tränen liefen den Sandhügel auf dem sie saß hinunter und ließen eine kleine Wasserstelle entstehen. Vorsichtig wandte er sich nach links und marschierte zu ihr. Was hatte er nur getan? Was hatte er nur getan? Er wollte sie doch nicht verletzen. Sie bedeutete ihm doch die Welt. Er hatte einen entsetzlichen Fehler gemacht. Er musste es wiedergutmachen. Währenddessen hatte Lielasera begriffen, wie wunderschön alles um sie herum war. Zutiefst gerührt von soviel Schönheit der beeindruckenden Natur schaute sie glücklich umher. Riesige Akazienbäume standen überall verteilt in Reih und Glied nebeneinander. Eine grüne Oase erstreckte sich, soweit das Auge reichte. Merkwürdig, dass sie noch nie realisiert hatte wie schön die Wildnis doch war. Alles war in der Tat ein bemerkenswerter Platz. Wäre doch nur ihr Serito jetzt bei ihr... Da sah sie ihn auf sich zukommen. Er rannte ihr entgegen, seine Augen leuchteten hell voller Freude auf. Sie fühlte sich ausgesprochen wunderbar. Komisch da war es schon wieder! Dieses Gefühl, dass sie vor Glück strahlen könnte und von dem ihr angenehm und wunderbar zumute wurde. Was hatte dieses seltsame Empfinden, dass sie jedes Mal verspürte wenn sie Serito nahe war. Hatte es etwa mit Serito zu tun? Das musste sie heraus finden, egal um welchem Preis. Gegen ihren eigenen Willen tat sie etwas, was sie gar nicht wollte. Sie fragte ihn danach, aber sehr vorsichtig. „Du, Serito?“. „Ja, was ist denn los, Bukita?“. „Tut mir leid, dass ich dich grade so angeschnauzt habe. Das wollte ich nicht“. „Es ist dir schon verziehen, Lielasera“, sagte er und lächelte sie dankbar an. Einen Moment lang wollte sie ihn erneut ausschimpfen, aber sie konnte es nicht mehr, denn er schaute sie so an wie noch nie zuvor. „Hörst du mir überhaupt zu, Serito?“, wollte sie wissen. „Ja, was ist denn? Soll ich dir etwa zuhören?“. „Natürlich, ich w-will d-dich was s-sehr wichtiges-f-fragen“, begann sie. „Und das wäre was, Migona, entschuldige, i-ich m-meine Leilasrea?“. Er hat mich gerade meine liebste Königin genannt. Lachend ließ sich nicht anmerken wie froh sie darüber war und gab zurück: „Das heißt Lielasera, du Dummkopf! Nicht anders,o.k.?“. „Ja schon Lielsrea, aber ich dachte...“, fing er an. Doch sie wusste was er ihr sagen wollte und darum beendete sie seinen Satz: „Du darfst mich nicht so nennen? Ich weiß selbst, was ich verboten habe und was nicht. Also lass' uns nicht mehr darüber reden, einverstanden?“, gab sie ihm lächelnd zu. „Was habe ich denn anstelle von deinem Namen gesagt?“, rätselte er. „Das weißt du nicht mehr?“, fragte sie ihn und war jetzt höchst erstaunt. „Hast du das denn so schnell wieder vergessen, Serito?“. „Ja, das habe ich total vergessen“, sagte er mit einem frechen, breiten Grinsen und sah sie verwegen an. Er wollte nur zu gerne wissen... „Na, gut“, sie holte tief Luft und erklärte ihm: „Du hast Leilsrea zu mir gesagt, du blöder, vergesslicher, gemeiner, bescheuerter Vollidiot“, sagte sie und nun ebenfalls ein breites Grinsen im Gesicht. Ob das jetzt versteht, was ich ihm endlich sagen will? Serito glaubte sich verhört zu haben, so hatte sie ihn noch nie genannt. Er begann darüber nachzudenken warum sie das getan hatte... Und wenn er nun doch ein Vollidiot war? Er wusste keine Antwort und das quälte ihn. „Ich habe mich halt versprochen, na und? Das kann doch jedem mal passieren!“, ärgerte sich ihr guter Freund. „Tut mir leid Serito, dass ich das hier nicht beachtet habe“, sagte sie und zeigte mit ihrer Pfote auf eine große traumhafte wie es schien bereits verwelkte Blume. Diese Blume war so groß wie eine rote Rose, aber noch viel schöner und sehr selten in der Savanne zu finden. „Siehst du die hier? Das ist eine Blume mit vielen verschiedenen Rot und Rosa Tönen. Wenn sie blüht, erkennt man deutliche Spuren von glitzerndem Gold und Silber. Auch wenn ihr Aussehen einen in ihren Bann zieht, so hat diese scheinbar perfekte Blume etwas sehr Hässliches an sich“. Er betrachtete diese wundersame Blume aufmerksam. Was hatte denn nur seine beste Freundin? In seinen Augen sah diese Blume rund um einfach nur bezaubernd aus und war total hübsch. „Warum zeigst du mir diese Blume denn? Was hast das damit zu tun, dass ich dich Leilsrea genannt habe? Außerdem weiß' ich gar nicht, was du hast, ich finde diese Blume hier wirklich wunderschön!“. „Ist das dein Ernst?“. „Ja, das ist es, wieso fragst du?“. „Ich habe dir diese Blume gezeigt, weil sie den Namen Leilsrea hat. Sie wurde von unseren Vorfahren so genannt, weil sie aussieht wie eine liebe, schöne Königin. „Oh, ich verstehe, deshalb bist so wütend geworden“, erwiderte Serito. „Ja, aber wieso nur, kannst du so eine Blume schön finden?“, wunderte sich die Freundin. Sie konnte es immer noch nicht verstehen. Lange Zeit schwiegen sie beide und sahen sich einfach nur an. Die Nacht war bereits angebrochen und sie betrachteten beide den Mond. Wie konnte er ihr jemals das gestehen, was er ihr so sehnlichst sagen wollte? fragte sich Serito ratlos. Dann hatte er denn rettenden Einfall. „Weil diese Blume mich an dich erinnert und weil sie wunderschön ist, genau wie du“. „Denkst du wirklich ich bin hübsch?“, fragte Lielasera unsicher aber voller Mut. Verlegen sah er sie an und meinte dann: „Ja, das bist du, du bist wunderschön“, gestand er ihr und wurde richtig rot. Lielasera lächelte ihn von der Seite ganz zärtlich an und wurde ein bisschen rosa im Gesicht. Aber nicht wegen der Freude über dieses Kompliment, nämlich wegen diesem träumerischen, mit Glück füllenden, mysteriösem Gefühl. Er schaute ihr zum aller ersten Mal ganz lange in ihre gras grünen Augen. Ist dieses Empfinden zu erklären?“, fragte sich diese in dem Moment. Oder ist es eine Idee, eine Hoffnung, nein... Es ist etwas anderes. Plötzlich wurde es ihr klar. Ihr fiel es wie Schuppen von den Augen: Dieses Gefühl bekam sie immer nur dann, wenn sie bei Serito und er ihr ganz nahe war. Es muss also mit Serito zu tun haben. Schritt für Schritt wurde ihr es bewusst, als sie weiter darüber nachdachte: Es war kein Wunder, es war die Zuneigung zu ihrem Freund Serito. Er bedeutete ihr mehr als alles auf der Welt. Doch wie nannte sich dieses Gefühl nur. So sehr sie auch versuchte sich an daran zu erinnern, sie kam einfach nicht auf dessen Namen! Es machte sie fast wahnsinnig! Sollte sie ihn fragen? Vielleicht wusste er ja Bescheid? Nein beschloss sie gnadenlos, sonst wüsste er es ja! Und sie hatte viel zu große Angst, dass es ihm nicht auch so ergehen würde... Also auf gar keinen Fall! Sie liefen noch immer nebeneinander her,u als Serito versuchte ihr etwas zu erzählen. „Ähm, Lielasera?“. „Was ist denn auf einmal mit dir los? Du bist ja ganz blass! Serito! Serito, sprich zu mir!“, sagte sie sehr besorgt. Sie hatte Angst er würde ohnmächtig werden, ihr lieber Serito. Das könnte sie nicht verkraften. „Es ist nichts los, aber ich muss dir was ganz...“ „Ja ich weiß, du mußt mich wieder etwas fragen, stimmt's?“, sagte die Junglöwin voraus. „Nein, ich will dir was gestehen“, er druckste verlegen herum. Er wusste einfach nicht, wie das in Worte zu fassen war... Doch dann unterbrach sie ihn, sie ahnte schon etwas: „Moment mal, sag mir bloß nicht du willst mir was erzählen von wegen du fühlst dich wunderbar wenn ich in deiner Nähe bin!“, staunte sie überrascht. „Ja, woher weißt du das? Ich hatte dieses Gefühl eben auch, als ich dir in die Augen geschaut hatte“, gab er ihr jetzt zu. „Weißt du zufällig was für ein Gefühl das sein kann?“ , sie lachten, denn sie hatten das beide gleichzeitig wie aus einem Mund gefragt. „Ich weiß' wie man das nennt, Lielasera!“, konnte Serito nach einem Überlegen ihr mitteilen. „Wie denn? Sagst du es mir bitte? Ich möchte es so gerne wissen. Ich spüre nämlich dasselbe wie du gerade eben mir erzählt hast“, bat Lielasera den jungen Löwen neugierig. Er wurde sehr schüchtern und konnte nichts sagen. Fest entschlossen ging er auf sie zu und blieb so nah vor ihr stehen, dass sich ihre Nasen berührten, dann flüsterte er ihr sanft zu: „Das nennt man Liebe“. Ohne zu zögern küsste er sie. Es war aber nicht irgendein Kuss sondern der Kuss, der der lieben Freundin wahrheitsgemäß all seine Gefühle verriet und besagte: „Ich liebe dich“. Nach dem wunderbaren Augenblick löste er sich von ihr und sah sie an: „Lielasera, ich liebe dich, das habe ich schon immer. Doch da wusste ich noch nie wie ich das Gefühl beschreiben soll. Ich liebe dich mehr als alles andere auf der ganzen Welt“. Glücklich sah Lielasera ihren Serito an: „Serito ich liebe dich auch, du bist die Sonne an meinem Himmel, wenn der Regen die Heiterkeit verdeckt“. Sie schauten sich beide liebevoll an und wussten, dass sie es niemals zulassen würden, dass irgendjemand oder irgendetwas ihre Liebe zerstörte und sie jemals trennen würde. Sie schworen sich für immer zusammen zu bleiben in ewiger Liebe. Endlich hatten sie das große Geheimnis, das all die Jahre über ihnen lag gelüftet, und bei diesem Geständnis wurde es beiden unbeschreiblich warm ums Herz. Sollte Lielaseras Vater von ihrer Liebe zu Serito erfahren, kannten sie die Lösung, die sie vor Unheil bewahren würde. Einfach davon laufen und Lielaseras Familie zurücklassen. Schließlich war sie kein kleines Mädchen mehr, das wusste sie jetzt. Ich kann selbst entscheiden, was ich für richtig und was ich für falsch halte. Bewusst wiederholte sie die Worte, die ihr Vater sie einst gelehrt hatte als sie sich voller Liebe an ihren jetzt für ewig treuen, lieben Gefährten schmiegte. Sie war noch niemals so glücklich gewesen in ihrem Leben...nur wegen Serito. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)