Infinite - Bis(s) zum Unmöglichen von *Fane* (The Bella & Edward Story) ================================================================================ Kapitel 26: Im hohen Norden --------------------------- Am Morgen rief David an, dass das Treffen wegen einer starken Erkältung der Gastgeberin um eine Woche nach hinten verlegt wurde. Ich war irgendwie schon erleichtert. Als ich herunter kam, war Carlisle in ein Gespräch mit Edward vertieft. Ich wusste worum es nur gehen konnte: Die Pille. Ich kam näher und legte den Kopf an Edwards Schulter. „Ich denke wir sollten heute fahren“, sagte Edward. Ins Krankenhaus? „Wir wollen sie nicht überrumpeln…“, gab Carlisle zu bedenken. Er war Arzt, er würde im Krankenhaus nicht auffallen… warum überrumpeln? Oder meinte er mit „sie“ mich? Ich wusste doch davon… „Ich glaube, dass sie es gar nicht abwarten können.“ Edward lächelte mich an. Natürlich konnte ich nicht es nicht abwarten, aber welche „sie“ jetzt? „Ich rufe sie an“, sagte Carlisle und verschwand. Ich wurde aus dem Gespräch nicht schlau. „Sag, worüber habt ihr geredet?“ Er reichte mir als Antwort einen Brief. Das Papier war papyrusfarben, sehr schick. Ich klappte ihn auf und las: Liebe Cullens! Wir möchten euch für die nächsten Tage nach Denali einladen und würden uns freuen, wenn ihr alle kommen könntet. Euer Semester geht doch erst in gut einer Woche los, richtig? Wir sind sehr gespannt auf „Edwards neue Familie“. Ruft uns doch an wann genau ihr kommen möchtet, wir sind da. Kuss an Bella, Tanya & der Denali-Clan Ich sah ein wenig verdutzt auf den Brief und sah zu Edward auf. „Woher wissen sie davon?“ „Esme hat mit Tanya telefoniert“, antwortete Edward knapp. Mir war mulmig im Magen. Ich kannte die Denalis nicht, würden sie mich mögen? Und meine Tochter? Wir waren beide sehr sonderbar… „Ich schaue mal nach Nela“, sagte ich, obwohl ich wusste, dass sie schlief. Ich ging auch nicht ins Kinderzimmer, sondern schritt im Schlafzimmer auf und ab. Die Denalis… mein Blick fiel auf eine Kiste unter dem Schreibtisch. Ich beugte mich runter und sie mir genauer an. Die Sachen aus Charlies Haus. Meine alten Sachen, Kindersachen. Ich kramte darin herum und fand, was ich suchte. Mein Lieblingsbuch. Märchen. Ich presste das Buch an mich und hüpfte ins Kinderzimmer. Ich verband so viele Erinnerung damit, die jetzt zwar verschwommen waren, aber ich wusste noch genau, wie Charlie mir die Märchen vor- und rückwärts vorgelesen hatte. Ich setzte mich in den Sessel und begann leise vorzulesen. Nela würde davon nicht wach werden. Ich las Aschenputtel. „Bella, wa-“, Edward stand im Türrahmen und zog die Augenbrauen hoch, „achso“, er lachte, „frühkindliche Bildung was?“ „Was dagegen? Du spielst ihr Pachelbel vor. Man soll nichts dem Zufall überlassen“, neckte ich sofort zurück. Er setzte sich auf die Sessellehne und küsste meine Haare. „Mein kleiner Bücherwurm“, sagte er sanft. Ich las weiter. „Wir fahren bald, aber keine Sorge, Alice und Esme haben alles gepackt. Sie wollte nur warten bis Nela aufwacht. Alice meinte“, Edward schaute auf die Uhr an der Wand, „in 4 Minuten.“ Ich nickte und ging zum Kinderbettchen. Sie regte sich bereits. Ich betrachtete sie nachdenklich. Edward schritt von hinten an mich heran, schlang die Arme um mich und küsste meine reglose Wange. Ich kannte die Denalis nicht. Die Cullens kannte ich gut, ich wusste wie ich mich verhalten musste. Aber fremde Vampire? Aber sie waren wie die Cullens… Edward beugte sich um mich herum und küsste meinen Mundwinkel. Und wenn ich einen Fehler machte? Wie beherrscht waren sie? Auch wegen Nela? Musste ich etwas Wichtiges über sie wissen, damit ich in kein Fettnäpfchen trat? „Bella… woran denkst du?“ Ich spürte, dass es beiläufig klingen sollte, aber er schien besorgt. Ich legte das Ohr an seine Brust und blickte nachdenklich zurück zum Sessel, wo das Buch lag. „Erinnerst du noch an Aschenputtel?“, fragte ich rhetorisch, „ich fühle mich wie das Aschenputtel… für euch ist das alles normal, routiniert, aber für mich… diese Welt ist wunderschön hier und durch den Brief der Denalis ist mir erst richtig bewusst geworden, dass ich Teil dieser Welt bin. Aber bei den Denalis wird es wieder anders sein… und ich kenne es nicht, was, wenn ich Fehler mache?“ „Du machst dir zu viele Gedanken“, sagte er ehrlich. „Das sagt der, der alle anderen liest“, entgegnete ich schnippisch. „Liebste, du gehörst hier hin und die Denalis werden dich genauso akzeptieren und lieben wie wir dich. Darüber sorgst du dich doch, nicht wahr?“ Ich blickte ihm ins Gesicht, während er mich in den Armen wiegte. Er kannte mich sehr gut. „Elender Gedankenerahner.“ Er grinste. Ich küsste seine Lippen. Nela wachte auf. Carlisle fuhr seinen Mercedes mit Edward, Esme, Nela und mir hinter den übrigen Vieren in Rosalies Cabrio her. In dem Tempo der Cullens würde die Fahrt nach Norden nicht lange dauern. Ich sah aus dem Fenster und war unwillkürlich aufgeregt, egal was Edward mir vorhin gesagt hatte. Gut, dass Jasper in dem Wagen vor uns fuhr, dachte ich. Er hätte es Edward sofort gepetzt – unfreiwillig vermutlich. Die Bäume huschten schemenhaft am Fahrbahnrand vorbei. Ich war anders, würden die Denalis mich akzeptieren? Es fühlte sich an, als würde ich einer Probe unterzogen. Wie das Aschenputtel sich am Hofe hinterher beweisen muss… ein normales Mädchen, das in eine andere Welt hineinstolpert… „Wenn du willst, kann ich sie auch umziehen.“ Ich wand den Kopf mit glasigem Blick zu Esme. „Äh ja.“ Ich spürte wie Edward mir einen misstrauischen Blick zu warf. Na klasse Bella, dachte ich innerlich seufzend, jetzt weiß er, dass du dir immer noch Sorgen machst. Esme machte Nela schick, während die Wolkendecke immer dichter und dunkler wurde. Mich beruhigte das leise, gleichmäßige Geräusch des Motors. „Esme?“ Sie sah hoch. „Was wissen Tanya und ihre Familie alles? Über mich, meine ich, und Nela“, ergänzte ich betont lässig. Doch ich spürte in Edwards Blick in den Spiegel, dass er das Zittern in meiner Stimme hörte. „Nun ja, Bella bitte sei mir nicht böse, dass ich sie angerufen hab“, schob sie schnell vorweg, ich schüttelte schnell den Kopf und bedeutete sie fortzufahren, „ich habe Tanya kurz bevor ihr zu Hochzeit aufgebrochen seid, angerufen. Von der Schwangerschaft hatte ich ihr noch nichts erzählt. Vor ein paar Tagen hab ich dann mit Carmen telefoniert und sie hat sich nach euch erkundigt und da ist mir eingefallen, dass sie ja noch gar nicht Bescheid wissen. Bitte sei mir nicht-“ „Nein, nein“, sagte ich schnell, „schon okay.“ Ich grübelte und drückte das Gesicht gegen die Scheibe. Dann sah ich Esme wieder an. „Dann wissen sie nichts von Nela, ich meine, dass sie ein Mensch ist? Und… meine Veränderung?“ Esme schüttelte beschwichtigend den Kopf. „Nein, ich habe nur gesagt, dass Edward und du ein Kind bei euch habt. Und ich habe ihnen versichert, du kennst ihre Vorgeschichte, dass es kein unsterbliches Kind ist. Es tut mir leid, ich wollte sie vorbereiten. Wer weiß was sie sonst-“ „Nein Esme, danke“, sagte ich schnell. Esme sah mich besorgt an. Dass sie so wenig wussten, machte mich noch nervöser. Das hieße, dass ich ihnen alles erzählen musste oder zumindest danach gefragt wurde. „Ich habe ihnen nichts von dir erzählt.“ Sie schaute mich gequält an. Sie glaubte wohl, dass ich deswegen nachdenklich wäre. Ich nickte und sah, wie Edward den Kopf wieder nach vorne richtete. Langsam drosselte Carlisle das Tempo. Ich sah, dass Rosalie, ich glaubte, dass sie es war, denn sie mit Sicherheit niemand anderen ihr Cabrio fahren lassen, mitten in eine Waldschneise einbog, ähnlich wie die der Cullens in Forks. Doch der Weg war holpriger, als der in Forks es gewesen war, aber viel kürzer. Schon kamen wir an einem prächtigen Haus an. Prächtig, aber anders. Ein ganz anderer Stil, der zu Rosalie gepasst hätte. Es sah ein wenig arabisch aus, mit vielen Rottönen und Schnörkelungen. Allerdings sah das Haus auch altmodisch aus. Es war in dunklem Holz gehalten. Hätte ich ein funktionierendes Herz gehabt, wäre es mir vor Nervosität aus der Brust gesprungen. Wir stiegen aus. Die Denalis standen bereits am Fuße der Treppe, die zu ihrer Eingangstür führte. Tanya, Kate, Eleazar und Carmen. Und alle wunderschön, natürlich. Es hätte mich fast nicht erschrecken dürfen, bei den Cullens war das anderes, sie sah ich den Tag, aber diese Vampire sah ich zum ersten Mal und ihre goldenen Augen leuchteten uns entgegen. Genauer gesagt mir. Vier Augenpaare folgten mir, als ich mit Edward neben mir, der meine Hand hielt, um das Auto zu ihnen ging. Esme hielt Nela im Maxi cosi im Arm. „Bella“, sagte die Rotblonde zuckersüß, machte einen Schritt auf mich zu, „ich bin Tanya, das sind Eleazar, Carmen und Kate“, stellte sie alle vor. „Irina ist auf einer längeren Reise durch Europa.“ Die anderen lächelten mich an. Ich lächelte unsicher zurück. Was für Erwartungen hatten sie eigentlich? „Dann stimmt es wirklich“, sagte Tanya verblüfft, als sie sich Esme bzw. Nela zugewandt hatte. „Wollen wir sie nicht hineinbitten?“, schlug Eleazar vor, als Tanya Anstalten machte, länger draußen stehen zu bleiben und Nela zu betrachten. „Ja natürlich“, sagte sie schnell und hielt uns die Tür auf. Das Haus war unglaublich. Es war eine interessante Mischung aus mittelalterlich und arabisch. Es hatte aber auch etwas von einer Holzfällerhütte fand ich. Zudem waren die Räume sehr hoch, sodass viele Tücher die Decke und die Wände bedeckten. Der Boden war mit Samt bedeckt. „Ui“, stieß ich anerkennend hervor (ich hatte meine Schuhe ausgezogen und es war ein schönes Gefühl den Samt unter den Füßen zu spüren), „das ist aber kuschelig, das wird Nela gefallen.“ Tanya und Carmen strahlten mich an. Die Fenster waren kleiner als die der Cullens, die ja genau genommen die ganzen Wände bedeckten, und unregelmäßig über die Wände verteilt. Das Licht war spärlich aber behaglich. Ich war ein paar Meter hinter der Tür zum Wohnzimmer stehen geblieben, drehte mich zu allen Seiten und betrachtete alles. Ich merkte erst, als Edward einen Arm um meine Taille schlang, dass alle im Raum mich ansahen und warteten. Ich lächelte zögerlich und ertappt und machte dann ein paar Schritte mit Edward auf sie zu. „Bitte erklärt es uns“, drängelte Tanya, die dazu neigte auf und ab zu wippen, „wir sind zu neugierig.“ Wir setzten uns alle verteilt in den Raum. Es lagen riesige Kissenberge zwischen interessant aussehenden Blumen auf dem Boden. Tanya war zu aufgeregt, um zu warten, bis einer von uns begann. Sie fragte sofort nach, um das Gespräch in Gang zu bringen: „Sie ist kein unsterbliches Kind. Was ist sie dann? Ein Mensch etwa?“ Es klang fast ein wenig belustig. „Ja“, sagte Edward schlicht. „Darf ich Nela mal nehmen?“, baten Tanya und Carmen gleichzeitig, beide wibbelten, ganz untypisch für Vampire, auf der Stelle. „Ja sicher.“ Ich beugte mich herunter zum Maxi cosi und merkte wie meine Hände zitterten. Augenblicklich spürte ich ein Ruhegefühl durch die Finger schießen. Ich war Jasper unendlich dankbar. Ich nahm Nela hoch und gab sie Tanya, die mir am nächsten Stand. Ich stellte mich zu Edward und warf Jasper einen dankbaren Blick zu. Er fing ihn auf und lächelte mich nickend an, obwohl ich fand, dass ein Hauch Verwirrung darin lag. „Wahnsinn, sie ist echt ein Mensch“, flüsterte Tanya. Sie hatte legte die Hand behutsam an Nelas Hals gelegt und roch kurz an ihr. „Wessen Kind ist sie? Adoptiert?“, wollte Carmen wissen. „Meins“, sagte ich prompt, ohne darüber nachzudenken. Nun sahen die Denalis mich an. Ich wand mich ein wenig verlegen in der mir nun geschenkten Aufmerksamkeit. „Sie ist Edwards und meine Tochter“, sagte ich nachdrücklich und Tanya sah von Nela auf. Ihr war mein Unterton aufgefallen. Unsere leibliche Tochter. Kate beugte sich vor. Sie sah aus, als glaubte sie als wäre es ein Witz. „Deins? Euers?“ Sie gluckste leise. Ich nickte und warf Edward einen flehenden Blick zu. Er konnte besser erklären als ich. „Sie ist Bellas und meine leibliche Tochter-“ „Edward, wir können keine Kinder bekommen“, warf Kate ein. Sie glaubte anscheinend immer noch, dass wir sie veräppelten (ich hätte es, zugegeben, auch geglaubt). „Lass ihn ausreden“, zischte Carmen, die sich zu Kate vorbeugte. Eleazar hatte die Stirn gerunzelt und saß regungslos neben ihr. „Danke Carmen“, sagte Edward unverändert mit seiner Samtstimme, „Bellas Verwandlung verlief nicht wie unsere. Sie hat sich erst nach und nach verwandelt, weshalb wir zum Zeit der Empfängnis nicht wussten, dass sie zu der Zeit diese menschliche Eigenschaft noch besaß. Sie hat das Kind ausgetragen. Nur wesentlich schneller als bei Menschen.“ „Aber- das- wie geht das?“, fragte Tanya verwirrt. Edward grinste. „Tanya bitte“, sagte er leise. Ich sah ihn fragend an. Er schüttelte nur den Kopf. Ich sah, wie Tanya verschämt zu Boden sah. Ich überlegte. Machte sie sich etwa Hoffnungen? „Entschuldigt, ich bin einfach zu neugierig…“, begann Tanya. Ich schüttelte besänftigend den Kopf. Na ja, dass ein Vampir ein Kind bekam und dann auch noch ein menschliches Kind, war ja auch nichts Gewöhnliches. „Wenn sie doch eure Tochter ist… wie kann sie dann ein Mensch sein?“ Es folgte eine kurze Stille, während Tanya Nela im Arm hielt, begutachtete und streichelte. Sie fühlte ihr Blut, ihre Wärme, ihren Herzschlag. Plötzlich fing Nela lauthals an zu schreien. Tanya erschrak, hielt sie jedoch fest im Arm, weshalb sie noch mehr schrie. Edward und ich reagierten sofort, doch Edward war schneller. Er nahm die Decke im Maxi cosi, wickelte Nela darin ein und gab sie Tanya zurück. Nela beruhigte sich langsam. „Oh ja, entschuldige“, sagte Tanya. Nela hatte ich an einigen Stellen leicht bläulich vor Kälte verfärbt. Tanya warf Carlisle einen erwartungsvollen Blick zu um auf ihre Ausgangsfrage zurück zu gehen. Carlisle räusperte sich noch mal. „Wir gehen davon, dass sie sich irgendwann verwandelt, weil sie ja Gift und Gene in sich trägt.“ Tanya zuckte zusammen. Ich erkannte die Ursache nicht, hoffte nur, dass sie Nela nicht fallen ließ (obwohl trotzdem keine Gefahr bestanden hätte, da wir von mehreren sehr flinken Vampiren umgeben waren). „Carlisle! Wenn-“ „Keine Sorge Tanya, wir werden eine Lösung finden“, antwortete mein Gedankenleser. Tanya wand den Blick von Carlisle ab und sah Edward schmerzerfüllt an. „Wir könnten es nicht ertragen euch auch noch zu verlieren“, sagte sie sehr leise, sodass ich es so eben noch erahnen konnte. Jetzt verstand ich. Edward hatte mir die Geschichte mit ihrer Mutter erzählt. Sie hatte ein unsterbliches Kind erschaffen und war von den Volturi dafür bestraft worden – mit dem Tod. Ein unglaublicher Verlust für Tanya und ihre Schwestern. „Wir werden es zu verhindern wissen“, sagte Edward beschwichtigend. „Bella?“, sagte Tanya und hielt mir Nela hin. Ich nickte und schritt zu ihr. Sie sah aus, als würde sie gleich ohnmächtig werden. Ich nahm Nela entgegen. Carmen, die neben Tanya saß, tätschelte meinen Rücken. Ich spürte die Berührung nur sehr kurz. Danach durchfuhr mich ein reißender Schmerz. „AH!“, stieß ich hervor und sackte auf die Knie zusammen. Ich fühlte Nela nicht mehr in meinen Händen und sah, als ich die Augen öffnete, dass sie in Esmes Armen lag. Edward kniete neben mir und hatte mein T-Shirt am Rücken hochgezogen. Doch es waren nicht Edwards Hände, sondern Carlisle, die meinen höllisch schmerzenden Rücken ganz leicht berührten. Ich sah nach hinten und erkannte ein Stück meines Rückens: Rot und blau. Die Bewegung selbst schmerzte. Edward richtete mich wieder nach vorn. „Ich glaube nicht, dass etwas gebrochen ist. Blutergüsse und ein wenig geprellt“, hörte ich Carlisles fachkundige Stimme. In derselben Sekunde spürte ich etwas Kaltes im Rücken. „Es tut mir so leid“, wisperte Carmen, die Hände vor den Mund geschlagen. Eleazar streichelte sie und hatte immer noch die Augenbrauen zusammen gezogen. Sein Blick war nun fragender und verwirrter als zuvor. „Das müsst ihr uns erklären“, sagte er ausdruckslos. Ich neigte den Kopf zu Boden. Ein Unglück nach dem anderen. Das fing ja gut an mit den Denalis. Was dachten sie jetzt nur von mir? Ich wollte es gar nicht wissen und gar nicht erst spekulieren. Es war mir alles unheimlich unangenehm. Das Kühlen tat gut. Carmen konnte ja nicht wissen, dass sie genau diesen Teil besser nicht berühren sollte. „Bella ist durch die Schwangerschaft menschlicher geworden. Sie hat keinen Durst, keine Kräfte und keine Gabe-“ „Doch hat sie“, unterbrach Eleazar sie, „aber ich kann nicht erkennen welche.“ „Eleazars Gabe liegt daran, andere Gaben zu erkennen“, flüsterte Edward auf meinen fragenden Blick mir zu. „Ich sehe, dass sie etwas kann, aber nicht was“, sagte er verwirrt. „Normalerweise, und zwischenzeitlich geht es auch wieder, kann sie unsere Entscheidungen hören, beeinflussen und auch anderen auch Entscheidungen hinzufügen.“ Eleazar hatte die Augen aufgerissen. Edward kicherte kurz und leise in sich hinein. Was hatte Eleazar gedacht? „Nein, das hatten wir schon. So schnell werden sie nicht wieder kommen“, sagte Edward. Ich zählte eins und eins zusammen. „Die Volturi?“, fragte ich. Eleazar war mal einer von ihnen gewesen, hatte Edward mir erzählt. Edward nickte. „Sie werden höchstes Interesse an dir gehabt haben. Und immer noch haben“, sagte Eleazar mit immer noch entsetztem, geschocktem Gesichtsausdruck. Ich zuckte nur kurz mit den Schultern. „Versuch mal ob du aufstehen kannst“, hörte ich Carlisle hinter mir. Ich stand langsam auf, setzte mich auf die Kissen direkt vor mir und bekam Nela von Esme wieder in die Hände gedrückt. „Alles gut“, sagte ich versucht munter. Edward schnitt eine Grimasse. Ich wusste wie er es hasste, wenn ich so etwas einfach überging. „Es tut mir wirklich leid“, sagte Carmen noch mal und sah mich bittend an. Ich machte eine wegwerfende Bewegung. „Kein Problem, alles bestens.“ Kate hob die Hand, als meldete sie sich zu Wort. Alle Köpfe waren nun auf sie gerichtet. „Entschuldigt bitte, aber nur, dass ich das verstehe“, sie hatte einen leicht giggelnden Unterton, „Edward hat Bella verwandelt“, ich warf Edward einen schnellen Blick zu, sie musste die genauen Ursachen meiner Verwandlung nicht wissen (genau genommen war es mir peinlich) , „allerdings hat das nicht funktioniert und sie ist halb Mensch geblieben, weshalb sie ein Kind von Edward bekommen konnte, das jetzt ein Mensch ist, sich aber irgendwann verwandeln wird?! Und Bella besitzt wieder menschliche Eigenschaften?!“ „Ja“, sagte Edward nüchtern. „Das ist- unglaublich“, sagte Tanya schließlich. „Bella, erlaubst, dass ich Nela mal nehme?“, bat Carmen. „Natürlich“, sagte ich sofort. Ich hatte mich schon genug aufgeführt. Ich war sicher, dass sie nichts mehr mit mir zu tun haben wollten. Edward saß nun neben mir und streichelte mit seinen angenehm kühlen Händen meinen Rücken. „Sie ist bezaubernd“, hauchte Carmen und lehnte den Kopf an Eleazars Schulter, der immer noch die Stirn in Falten gelegt hatte. Ich sah Edward schief grinsen. Nur ganz kurz und ganz leicht. Ich wollte nicht wissen was sie dachte… und doch fragte ich mich, ob sie über mich nachdachte… oder darüber selbst… selbst ein Kind zu bekommen? Wie bei Tanya vorhin? „Können wir mal die Rudel bei euch checken?“, grummelte Emmett mit tief schwarz glitzernden Augen und einem kindlich-trotzigen Unterton, der mich unwillkürlich grinsen ließ. Zum ersten Mal war ich wirklich dankbar für Emmetts Einmischung. Ich ertrug die Spannung und Peinlichkeit, die in der Luft lag nicht mehr länger. „Alles klar“, sagten Alice und Kate heiter und sprangen auf. „Edward?“, sagte Esme, als der Großteil bereits draußen war oder auf dem Weg dorthin. Sie hatte ihm die Hand auf die Schultern gelegt. Er sah mich an. Ich blickte erwartungsvoll zurück. „Nein, ich brauche noch nicht“, sagte er mit schwacher Stimme, denn seine Augen funkelten tiefschwarz. „Sei kein Dummkopf“, sagte ich versucht lustig. Edward seufzte, sah zu Nela und nickte dann. „Ich bin ganz schnell wieder da“, flüsterte er, „soll einer von uns-“ „Alles gut Edward, bis nachher“, sagte ich schnell. Selbstlos hin oder her, sie waren alle durstig. „Sieh dich ruhig ein wenig um, wenn du magst“, bot Carmen an, die mit Eleazar dann heraus schritt, „fühl dich wie zu Hause.“ Ich nickte in ihre Richtung. Dann war es still. Unschlüssig stand ich neben meinem nun schlafenden Kind. Ich ließ es mir nicht zweimal sagen und schritt aus dem Zimmer heraus. Obwohl das Haus von außen sehr hoch aussah, gab es nur das Erdgeschoss. Lediglich die Decken ragten so hoch empor. Neben dem Wohnzimmer gab es gegenüber einen breiten Flur von dem fünf Zimmer abgingen. Ich betrat das Erste. Ich hoffte, dass Carmen das mit einschloss, als sie meinte, ich dürfe mich umsehen, dachte ich und überlegte, ob ich wieder herausgehen sollte. Doch ich war zu neugierig. Das erste Zimmer gehörte Carmen und Eleazar. Ich erkannte das an dem Doppelbett, dass das kleine Zimmer komplett einnahm. Das Zweite gehörte einem der drei anderen. Es war kein Bett darin, nur ein großer Kleiderschrank und viele Kisten. Es sah aus, als ob jemand aus-, einzog oder umräumte. Das dritte Zimmer machte mich stutzig. Es war unglaublich altmodisch, um nicht zu sagen antik. Alte Kreuze und Bilderrahmen hingen an den Wänden. Es war, als wäre das Zimmer jahrhunderte lang nicht betreten worden, nur Staub lag kaum. Ein paar Sachen erinnerten mich an Carlisles Büro und die Bilder, die dort an der Wand hingen. Allerdings sahen seien Bilder dagegen noch neu aus. Wessen Zimmer war das? Verwirrt und nachdenklich schritt ich nächste Zimmer. Das musste Tanyas Zimmer sein, denn ich erkannte ihre Schrift auf dem Schreibtisch, der direkt gegenüber von der Tür stand. Ich drehte mich zum übrigen Teil des Zimmers. Und erstarrte. Zwischen dem Doppelbett und einem Schrank stand auf einem zierlichen Nachttischchen ein Foto – Edwards Foto. Ich ging hinüber und nahm es in die Hand. Nur sein Gesicht war auf dem Foto zu sehen. Ich strich mit dem Finger über das Glas. Sein wunderschönes Gesicht offenbarte ein Lächeln und ich spürte, wie sehr ich ihn vermisste, obgleich nur wenige Minuten seit seinem Fortgehen vergangen waren. Ich hatte ein komisches Magengefühl und damit meinte ich nicht Hunger. Warum stand Edwards Bild auf Tanyas Nachttisch? Ich kannte die Antwort. Es war beinahe zu banal. Wessen Foto stellte jeder Mensch, oder Vampir, auf der ganzen Welt auf seinen Nachttisch? Das Foto desjenigen oder derjenigen, die er liebt. Natürlich mag sie Edward, die Cullens sind sehr eng mit den Denalis befreundet waren, sagte eine Stimme in mir. Eine besondere Form von Liebe, eben wie eine richtige Familie… aber wären dann auf dem Foto nicht alle Cullens? Ich war mir sicher, dass mehr dahinter steckte, als nur eine sehr gute Freundschaft. Ich hatte einen Kloß im Hals. Ich hoffte nicht, dass es das war, was ich vermutete… befürchtete. Ich ging zurück ins Wohnzimmer und setzte mich neben Nela, die ich im Maxi cosi langsam hin und her schunkelte. Ich hatte Edward noch nie als jemandem gesehen, der vor mir auch andere Frauen gehabt haben konnte. Er hatte mir versichert, dass das nicht so gewesen war und, dass er genauso unerfahren war wie ich. Das schloss natürlich nicht aus, dass er Verehrerinnen hatte. Ich schnaubte. Bei Tanya konnte ich nicht im Mindesten mithalten. Mir knurrte der Magen. Ich stiefelte durch den hallenartigen Teil des Zimmers, mit den vielen Kissen, hindurch und trat um die Ecke. Dort offenbarte sich ein länglicher riesig hoher Raum. Der erste Teil war ein Arbeitszimmer, abgegrenzt durch meterhohe Regale, die eine halbe Bibliothek darstellten. Ich glaubte, dass nicht mal Carlisle so viele Bücher hatte. Ich überflog die Buchrücken. Kaum etwas davon konnte ich lesen. Es waren auch keine gängigen Sprachen wie Spanisch oder Französisch. Und unheimlich alt sahen die Bücher aus, weshalb ich mich gar nicht erst traute sie zu berühren. Ich ging weiter und kam in einen runden Raum. In der Mitte stand ein runder Tisch – Esstisch. An der Seite stand eine Küche. Das Zimmer erinnerte mich sehr an mein zu Hause bei den Cullens, denn die ganze runde Wand war eine lange und sehr hohe Fensterfront. Ich ging geradewegs zum Kühlschrank, obwohl ich wusste, dass sie natürlich nichts Essbares da haben würden. Umso überraschter war ich, als es doch so war. Obst und Gemüse lag darin. Roh. Dahinter lag ein Leib Brot. Komische Zusammenstellung. Ich nahm Paprika heraus, die mir sofort ins Auge stach und sah die Schubladen durch. Leer. Ein Topf, ein paar Messer (ich nahm ein kleines Gemüsemesser) und einen Suppenlöffel fand ich lediglich. Komische Zusammenstellung. Die Denalis gaben sich anscheinend keine große Mühe den Schein zu wahren, zumindest nicht in dem Ausmaß wie die Cullens (die Küche bei den Cullens war komplett ausgestattet, besser noch, als manch andere). Ich schnitt mir eine gelbe und eine rote Paprika auf und ging rasch zurück in den Kissenteil des Wohnzimmers, da ich Nela jammern hörte. Ich schuckelte sie ein wenig hin und her, damit sie sich beruhigte. Gedankenverloren kaute ich an einem Viertel Paprika. Tanya mochte Edward. Da war mehr als nur Freundschaft. Ihrerseits zumindest. Und sie war so schön… wie konnte Edward ihrem werben standgehalten haben? Es machte mich nervös daran zu denken, dass sie jetzt mit ihm alleine jagen war. Genau genommen nicht alleine, die anderen waren ja dabei (so hoffte ich), aber ohne mich. Nicht, dass ich unbedingt dabei sein gewollt hatte, aber unter diesen Umständen… ich spürte ein kribbeliges Gefühl in mir hochsteigen und konnte es sofort klassifizieren: Eifersucht. Ich verdrehte zu mir selbst die Augen. Bella, Edward würde dich nie betrügen, egal was diese Tanya veranstalten würde. Ich merkte, dass meine Meinung von ihr immer mehr sank. Nela begann wieder zu weinen und ich gab ihr die Flasche. Kaum war ich damit fertig, trudelten die ersten meiner Lieblingsvampire ein. Zuerst mein Allerliebster. Carlisle hatte einen Arm um ihn gelegt. In der anderen hielt er Esmes Taille. Sie lachten. Mein Gesicht hellte sich unwillkürlich auf, als ich sie so ausgelassen und glücklich sah. „Hallo Liebste“, sagte Edward zärtlich und küsste mich auf die Wange. Er grinste, als er die Paprikastücke und das Angekaute in meiner Hand sah. Dann wand er sich Nela zu. Er stupste ihr mit dem Finger ganz leicht auf die Nase. „Wie geht’s unserer Prinzessin?“ „Ihr wart nur ein paar Stunden weg“, gab ich mit hochgezogenen Augenbrauen zu bedenken. Carmen, Rosalie und – mein Magen drehte sich unwillkürlich um – Tanya kamen rein. „Ich-“, begann ich, als Carmen die Paprika begutachtete. Mir war gerade erst aufgefallen, dass ich mich einfach bedient hatte. „Isst man das so?“, Carmen deutete auf mich, „Wir wusste zwar nicht, dass du auch isst, aber wir dachte, dass es nicht schlecht wäre, normales Essen hier zu haben. Schließlich hätte euer Kind auch älter sein können…“ „War gar nicht so einfach“, ertönte Tanyas Stimme und ich war mit den Gedanken sofort woanders, „da waren so viele Sache im Supermarkt, und mit der Zeit schwinden die menschlichen Erinnerungen so schnell“, seufzte sie und ließ sich auf das Sofa fallen. Es knatschte unter ihr. „Keine Sorge, wenn wir wieder zu Hause sind, sorgt Alice schon dafür, dass Bella gemästet wird.“ Edward grinste frech. Alice zog eine Grimasse. Den restlichen Tag über vertrieben sie sich, in kleinen Grüppchen mit verschiedenen Dingen den Tag. Ich bemerkte, dass Eleazar mit Carlisle gelegentlich ins Arbeitszimmer verschwand und Emmett draußen mit Kate herumalberte. Tanya und Rosalie sah ich eine Weile nicht. Edward und ich saßen mit Carmen und Esme auf der Couch. Carmen war von Nela ganz angetan. „Wenn sie nur nicht so duften würde…“, seufzte sie. „Carmen bitte“, sagte Esme mit einem sanften Grinsen. Carmen gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Ich spürte wie Edward neben mir für den Hauch einer Sekunde steif wurde und sich dann wieder entspannte. Ich sah zu ihm auf. Es hatte nichts mit Carmen zu tun oder etwas, was hier gerade passierte, dessen war ich mir sicher. Genauso schnell wich sein konzentriertes Gesicht, einem Entspannten. „Ich komme gleich wieder“, sagte Edward mit einem betont sorglosem Lächeln zu mir, drückte meine Hand und rauschte heraus. Ich war misstrauisch, sehr misstrauisch. „Ich müsste mal duschen, darf ich euer Bad benutzen?“, sagte ich schnell. Carmen und Esme sahen mich verdutzt an. „Sicher, natürlich, aus dem Wohnzimmer raus und sofort rechts“, sagte Carmen, obwohl ich das bereits wusste. Ich huschte aus dem Zimmer und blieb stehen. Tanyas Zimmer stand offen, Licht fiel in den Flur. Ich rührte mich nicht. Ich würde Gefahr laufen, dass er mich hörte, wenn er mich nicht bereits gehört hatte. „Woher weißt du das?“, ertönte seine gedämpfte Stimme. „Riech’ selbst“, sagte Tanya noch leiser. „Warum steht das überhaupt noch hier?“ Keine Antwort. „Glaubst du sie zieht die falschen Schlüsse?“ Edward Stimme war fest, aber leise. „Die Richtigen“, murmelte Tanya kaum vernehmlich, zumindest für mich. Ein Seufzer, der zu Edward gehörte. „Das brauch’ dir nicht leid tun“, sagte Edward, der ihre Gedanken vermutlich vorwegnahm, „aber es ist… ungünstig.“ Schweigen. Ich schlüpfte wieder ins Wohnzimmer, wenn Edward wiederkommen würde, würde er mich sehen. Carmen und Esme sahen mich fragen an. Mist, ich hatte vergessen, dass ich eigentlich duschen wollte. Ich nuschelte etwas Wirsches und setzte mich zu ihnen. Es stimmte also. Die darauf folgenden Tage verliefen ähnlich. Leider. Hin und wieder verschwanden ein paar in Grüppchen. Andere blieben im Haus und vertrieben sich gemeinsam die Zeit. Ich war nie mit Edward alleine. Und ich wollte ihn bitten wegen Tanya mit mir zu reden. Ich wollte ihm keine Vorwürfe machen, ich war nur neugierig. Auch wenn mir das Lauschen peinlich war, meine Neugier war wieder mal zu groß. Ich beobachtete alles genau. Wie die Denalis lebten, was sie sagten, wie sie sich gaben. Es war unheimlich interessant. So gleich sie uns doch waren, so anders verhielten sie sich trotzdem. Sie sahen viele Dinger hinsichtlich der Außenwelt lockerer (das war mir schon bei der Küche aufgefallen). Sie verhielten sich manchmal auch mehr wie ein Vampir, nicht ganz so beherrscht wie Edward zum Beispiel. Ich ertappte mich immer wieder dabei, wie ich Tanya und Edward miteinander verglich und mich fragte, ob sie wohl zu einander passten. Am Freitag, genau eine Woche später, reisten wir ab und ich bekam meine Chance. Edward und ich gingen vor zu der Garage, während die anderen zum Abschied noch mal jagen gingen. Wir räumten alle Sachen von Nela rein. Die Anderen wollten nicht lange jagen. „Edward“, sagte ich und hatte zwar versucht, meinen Ton möglichst beiläufig zu halten, doch er sah mich zu schnell an. Scheinbar hatte ich das nicht geschafft. Er sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an, während er den Kofferraum schloss. „Kannst mir über Tanya erzählen?“, bat ich und wartete. Eine Reihe verschiedener Gesichtsausdrücke huschten über sein Gesicht, dann nickte er mit fast ausdruckslosem Gesicht, es lag ein Hauch Unbehagen darin, und lehnte sich an das Auto. Ich tat es ihm gleich. Während er die Arme verschränkt hatte und zu Boden sah, blickte ich ihn unentwegt an. Er wusste natürlich, dass ich von dem Foto wusste. „Ich habe Tanya deutlich, aber behutsam klar gemacht, dass ich ihre Gefühle nicht erwidere. Was nicht heißt, dass sie diese abschalten kann.“ Ich wartete. Doch Edward schien nicht weiter sprechen zu wollen. Jetzt sah er mich erwartungsvoll an. „Und?“ Ich wollte, dass er weiter redete. „Nichts und“, sagte er mit zuckenden Schultern. Er lachte über meinen Gesichtsausdruck. „Machst du dir Sorgen?“ Er lachte wieder. Ich knirschte mit den Zähnen und ignorierte sein Lachen. Als er mein weiterhin ernstes Gesicht sah, wurde er auch ernster, aber gluckste dennoch. „Bella, ich liebe dich, nicht sie“, sagte er, wandte sich zu mir und nahm mein Gesicht in beide Hände. „Ich weiß“, flüsterte ich zwischen zwei Küssen. „Sie ist keine Konkurrenz für dich. Nicht mal im Geringsten“, sagte er lächelnd. Ich zuckte mit den Schultern. „Sie ist bildschön“, gab ich lediglich zu Bedenken. Er lachte. „Ach Bella.“ Ich erwiderte seinen zart schmelzenden Kuss. Seine Lippen fuhren an meinem Hals hinab. Ich schob meine Hände durch seine Haare. „Sie kommen wieder“, sagte er leise. Doch ich ließ ihn nicht von mir weichen und zog ihn zu mir. Meinen Lippen lagen drängelnd auf seinen. „Ich weiß, ich spreche mit Carlisle, sobald wir zu Hause sind.“ Ich sah ihn verdutzt an. Daran hatte ich jetzt nicht gedacht, aber eigentlich… nun gut eigentlich auch. „Sag mal, kennst du dieses komische alte Zimmer? Dieses- das-“ „Das Zimmer ihrer Mutter“, sagte er prompt, „sie haben es so gelassen wie es war. Eine Erinnerung.“ Ich nickte. Das erklärte die merkwürdigen uralten Gegenstände. Ich kuschelte mich an seine Brust und dachte nach. Mir würde dasselbe widerfahren, wenn sich Nela verwandelte. Und vermutlich nicht nur mir. Die Volturi würden mindestens Edward mit in den Tod reißen. Nein, alle Cullens. Denn sie wussten davon. Wie konnte ich so selbstsüchtig sein… „Sie mögen dich“, sagte Edward plötzlich, er hatte mein nachdenkliches Gesicht gesehen, „sie waren am Anfang nur überrascht, verwirrt.“ Ich nickte. Er grinste und küsste meine leblosen Lippen. „Komm, wir fahren heim.“ ------------------------------------------------------------------- Freue mich auf Kommis^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)