Infinite - Bis(s) zum Unmöglichen von *Fane* (The Bella & Edward Story) ================================================================================ Kapitel 4: Reise ins Unbekannte ------------------------------- Danke für eure Kommis!!!! LG Vanessa/*Fane* ---------------------------------------------------------------- „Psst! Sie kann uns hören“, fauchte jemand und augenblicklich erstarb ein Stimmengewirr. Vor mir saß Alice. Ich sah in ihr schwach lächelndes Gesicht. Ich lag in einem Bett, in einem Raum, den ich nicht kannte. Ich konnte einfach nicht anders, ich fuhr hoch, umarmte sie stürmisch, schrie schrill „Oh Alice“ und weinte. Sie tätschelte mir den Rücken. „Schon gut Liebes“, sagte Esme, die sich neben mich gesetzt hatte und mir durchs Gesicht strich. „Ich wollte das alles nicht, bitte glaubt mir! Bitte verzeiht mir!“, fehlte ich mit tränenerstickter Stimme. „Es ist alles gut Bella“, versuchte Alice mich zu beruhigen. „Wie geht es dir? Und dir?“, sagte ich und sah erst zu Esme und dann zu Alice (bei Esme sah man noch leichte Spuren der Narben, bei Alice erkannte nichts). Sie wussten genau was ich meinte. Alice antwortete mir grinsend: „So zimperlich sind wir auch nicht. Und so stark ist Edward auch nicht.“ Sie kicherte leise. Esme tat es gleich. Ich wollte Esme um den Hals fallen, doch etwas hielt mich zurück. Ich spürte ein Pieksen an meinem Handgelenk. Ich sah mich um. Ich lag am Tropf. Verblüfft sah ich Esme und Alice an. „Edward hat dich hierher gebracht, das ist das Schlafzimmer“, sie machte Gänsefüßchen in die Luft, „von Esme und Carlisle, damit nicht ganz Forks weiß, dass du…“ „Nichts mehr essen kannst“, ergänzte ich bitterlich und wusste, dass der Tropf mir lebenswichtige Nährstoffe in den Körper pumpte. „Du solltest dich untersuchen lassen“, fand Esme. Ich verstand nicht. „Wie- ist, ist Carlisle nicht da? Ich dachte er-“, stotterte ich und deutete auf den Tropf. „Nein, dass meine ich nicht. Du solltest dir helfen lassen, von einem anderen Arzt“, sagte sie sanft. Ich verstand und verzog das Gesicht: „Ein Psychologe wird mir wohl kaum helfen können ohne, dass ich ihm alles erzähle.“ Esme nickte schwach. „Trotzdem müssen wir, du meine ich, etwas tun, so geht es nicht weiter“, sagte Alice mit fester Stimme. „Und was?“, fragte ich und war wirklich neugierig. „Wir fahren weg.“ Ich fuhr herum. Erschrocken, nicht Alice Stimme zu hören. Er stand angelehnt im Türrahmen. „Wir fahren weg?“, wiederholte ich erfreut, verwirrt und entsetzt zugleich. Edward lachte. „Ja, wenn du das möchtest.“ „Warum? Wohin?“ Ich legte meine Stirn in Falten. Edward schritt näher. Alice strich mir durchs Gesicht, lächelte und verschwand mit Esme. Er setzte sich dorthin, wo Alice gesessen hatte und beugte zu mir vor. Sein Gesicht war Zentimeter von meinem entfernt. Sein Atem, dessen Duft und Wirkung ich nicht mehr gewohnt war, vernebelte mir augenblicklich die Sinne. „Du musst mal hier raus und dich ausruhen. Wir könnten in die Sonne fliegen, wenn du das willst“, hauchte er zärtlich. „Wann denn?“ Ich atmete unregelmäßig. „Wann du willst“, sagte er kaum hörbar. Seine Lippen lagen nun auf meinen. Nicht mehr und nicht weniger. Dann sah er mir tief in die Augen und küsste meinen Hals. Ich schloss die Augen, atmete zwar wieder, doch mein Herz überschlug sich. Ich blieb ganz still und widerstand erfolgreich der Versuchung über ihn herzufallen. Ich ließ mir nichts anmerken, es war ein merkwürdiges Gefühl, doch ich wollte nicht erschrocken zusammenfahren, als seine Lippen meine Lider küssten. Dann blinzelte ich und sah sein engelsgleiches Gesicht. „Lass uns sofort fahren“, flüsterte ich, „also am Wochenende. Dieses Wochenende.“ „Wie du willst. Wohin?“ Ich überlegte und erinnerte mich an den Wunsch den ich gehabt hatte, als ich damals eigentlich mit Edward vor James irgendwohin fliehen sollte. „An den sonnigsten und verlassensten Ort, den du hier in der Nähe findest“, sagte ich schließlich. „Auf diesem Kontinent“, ergänzte ich, als ich sein Gesicht sah. Er nickte lächelnd. Am nächsten Morgen war Edward nicht in der Schule. Doch es war für mich nicht weiter schlimm, denn er hatte mich vorher aufgeklärt, dass er die Schule noch ein bisschen meiden würde. Was ich auch gerne getan hätte, um ihn die ganze Zeit zu sehen. Doch ich freute mich auf darauf, ihn nach der Schule zu treffen und ihn zu fragen, wo es denn hin gehen würde. Aber er verriet nichts. So sehr ich auch bettelte. Solche Arten von Überraschungen mochte ich gar nicht. Die Schule war erträglicher. Auch wenn Edward nicht da war, denn die Cullens oder besser gesagt der überwiegende Teil (Rosalie sah mich nicht an) ignorierten mich nicht mehr. Ausgelassen blödelten Alice und ich in der Cafeteria herum und sie bat mich immer wieder zu essen (sie hatte von Edward nun dieses Wächteramt übertragen bekommen). „Das reicht, mehr verträgst du nicht“, sagte sie schließlich und brachte mein Tablett weg. „Sag mal, kannst du mal gucken, wo wir hinfahren werden?“ Alice sah mich fragend an, Jasper lachte. Ich zuckte mit den Schultern. „Er sagt es mir nicht.“ „Achso“, sagte sie viel versprechend, doch meinte dann nur: „Lass dich überraschen.“ Zerknirscht sah ich sie an. „Es wird dir aber gefallen“, setzte sie hinzu. „Glaubst du das oder siehst du das?“, wollte ich wissen. Alice lächelte nur und stand auf. Jasper und ich verließen nach ihr die Cafeteria. Ich war unheimlich aufgeregt, als ich Freitag aus der Schule hetzte. Charlie wusste bereits davon. Er war nicht begeistert gewesen, doch als ich sagte, dass Dr. Cullen zu einer kleinen Erholungspause geraten hatte, war er sichtlich optimistischer was die kleine Reise an ging. Ich hatte meine Reisekleidung auf Wärme eingestellt und hoffte nicht enttäuscht zu werden, denn Sonne gab es in Alaska auch. Vielleicht hätte ich meinen Wunsch konkretisieren sollen. Als ich quietschende Reifen hörte, stürmte ich nach unten. Sogleich stand Edward vor der Tür und nahm meinen Koffer entgegen, nachdem er mich kurz geküsst hatte. Ich strahlte. Carlisle wartete in dem schwarzen Mercedes auf uns. Wir flogen also, schloss ich. Obwohl ich nicht wollte, dass er sich für mich Umkosten stürzte, hatte ich das Thema nicht angesprochen, weil ich erstens wusste, dass er es sowieso tun würde und mich niemals meinen Anteil bezahlen lassen würde, und zweitens, weil ich mich nicht mit ihm streiten wollte. „Jetzt sag sag sag! Wohin geht’s?“, sagte ich aufgeregt, als Edward neben mir auf der Rückbank Platz nahm. „In den Süden“, sagte er grinsend. Ich sah, dass Carlisle in den Rückspiegel grinste. Doch ich wurde ängstlich. „Edward, wir fliege nicht nach Alaska oder?“ Carlisle und Edward prusteten los. Ich biss mir auf die Lippen. „Nein, wir werden die Tage an einem warmen Ort verbringen“, sagte Edward endlich, als Carlisle und er sich wieder eingekriegt hatte. „Okay“, sagte ich erleichtert, während Edward ein wenig näher rückte, einen Arm um meine Taille legte und mich zärtlich an seine Brust zog. Ich schloss die Augen und hörte nur noch das leise Summen und seinen Atem. Am Flughafen, wir erreichten ihn wie immer ungewöhnlich schnell, lief ich neugierig hinter ihm her. Gleich würde ich wissen, wo es hinging. Doch beim Einchecken hatte ich keine Chance auf die Tickets zu lugen und am Gate, nach der Kontrolle, stand nichts. Aber ich wusste, dass am Terminal das Ziel stehen würde und wurde dermaßen hibbelig, dass ich Angst hatte, gleich vor Aufregung umzukippen. Doch wir gingen nicht zum Terminal, sondern schlenderten durch die Verkaufsmeile. Interessiert blieb Edward hier und da stehen und kommentierte hier und da etwas. Doch ich hatte keine Ruhe mich jetzt für neue Schuhe zu interessieren. Er lachte, als die Anspannung in meinem Gesicht sah. „Dir gefallen die Schuhe wohl nicht, was?“, witzelte er. „Sag mir jetzt doch bitte, wohin es geht!“ Mein Verdacht, dass wir vielleicht doch nach Alaska flogen hatte sich zwar bislang nicht bestätigt, aber man weiß ja bei den Cullens nie. Er beute sich zu mir runter und küsste mich auf die Stirn. „Du bist so reizend, wenn du so aufgeregt bist, wie Kind am Weihnachtsmorgen“, hauchte er mir ins Ohr und umfasste meinen Arm stramm, jedoch nicht so wie er es im Restaurant getan hatte. Er sah konzentriert aus. „Was machst du?“, fragte ich mit zusammengekniffenen Augenbrauen. „Du hast einen ziemlich hohen Blutdruck“, murmelte er, „und dein Herzschlag könnte sich so langsam mal wieder beruhigen“, ergänzte er lachend. „An wen oder was das liegt, ist ja auch klar, oder?“, sagte ich gespielt wütend. Wir gingen in Richtung Terminals und ich hielt Ausschau. Wir liefen an Frankreich, Florida, New York und San Diego vorbei, als Edward die Richtung änderte und einen Terminal ansteuerte. Ich versuchte an ihm vorbei auf die Leuchtschrift zu sehen, doch im selben Moment machte er einen Schritt nach rechts. Ich machte einen Schritt nach links, doch er tat es mir gleich. Ich verstand. Er nutzte seine Reflexe und seine Geschwindigkeit aus. Ich seufzte und stellte mich mit Edward in die Reihe. Ich hatte keine Chance auf die Anzeigetafel oder ein Ticket eines anderen Passagiers zu sehen. Langsam wurde ich ungeduldig und sauer. „Erste Klasse?“, fragte ich ihn mit aufgerissenen Augen, als die Stewardess uns nach oben ins Flugzeug brachte. „Für dich nur das Beste“, sagte er mit einem schiefen Lächeln. Ich hatte ein schlechtes Gewissen. Ich wusste, dass erste Klasse ziemlich teuer war, weil Renée in ihre Flitterwoche erste Klasse fliegen wollte, es aber dann gelassen hatte. „Edward-“, begann ich, während wir unsere Plätze suchten. Er schüttelte milde lächelnd den Kopf. „Ach, ans Fenster ist okay? Ich könnte doch berechnen wo es hingeht!“, sagte ich schnippisch und versuchte die Fassung zu bewahren, als er im Gang auf mich wartete, damit ich zum Fenster durchgehen konnte. „Dann versuch das mal“, sagte er grinsend, als er sich setzte und die Augen schloss. Ich verschränkte die Arme und sah zu, wie er vorspielte zu dösen. Ich gab nach und legte meinen Kopf auf seine Schulter. Er sah ganz kurz zu mir und neigte seinen Kopf ganz leicht an meinen. Ich sah zu ihm auf, hob den Kopf und küsste seinen Hals, dann wartete ich und als er keine Reaktion zeigte, seine Lippen. Er grinste und das Flugzeug hob ab. „Willkommen an Bord-“ Ich schreckte hoch. Ich war ein wenig gedöst. Edward zuckte über meine plötzliche Bewegung zusammen und sah mich entgeistert an. Ich rutschte soweit es ging von ihm weg, damit er mir nicht die Ohren zu halten konnte, was er gewiss trotzdem hätte tun können. Er verstand, legte aber die Fingerkuppen aneinander und sah mich an. „Wir werden unser Ziel, Long Beach, Kalifornien, in etwa-“ Ich hörte nicht mehr zu und umarmte Edward stürmisch. „Wir machen Urlaub in Long Beach?“, flüsterte ich schrill. „In Long Beach?“, wiederholte ich dann mit bestürztem Unterton. Es war nicht gerade die Stadt in denen sich ein Vampir unauffällig verhalten konnte. Sonne, viele Leute… „Nein“, sagte er lediglich und ließ sich in den Sitz zurück gleiten. Ich wartete. Er sagte nichts, sondern lächelte selbstgefällig. Ich seufzte. „Nun gut, ein Ratespiel. Wir fliegen also nach Long Beach.“ „Ja.“ Ich dachte nach. „Wir bleiben aber nicht dort?“ „Nein.“ „Und wo wir dann hinfahren willst du mir nicht sagen?“ „Richtig.“ Ich fragte den ganzen Flug über ihn nicht weiter darüber aus. Er würde sowieso stur bleiben und nichts sagen, dachte ich mir. Als wir im Landeanflug waren, zitterte ich am ganzen Körper. „Frierst du?“, fragte er mich mit besorgtem Blick und legte mir, als ich nicht sogleich antwortete, seine Jacke um. „Nein, nein ich bin nur so aufgeregt“, sagte ich. Meine Stimme bebte. Ich konnte es gar nicht erwarten, allein mit ihm zu sein. Egal wo. Irgendwo. Er schmunzelte in sich hinein. Die Stewardessen gingen die Gänge entlang und kontrollieren die Gurte. Neben Edward, hinter dem Gang, hörte ich jemand sagen: „Der klemmt.“ Die Stewardess nickte und beugte sich über einen anderen Fluggast herüber, um zu helfen. Ihr Po, der von einem Rock bedeckt war, kam Edward immer näher (ich war mir nicht sicher, ob er bereits seine Schläfe berührte). Ich starrte mit aufgerissenen Augen zu ihm und merkte, dass ich rot wurde, denn es war ein sehr sehr schöner Po, wie ich fand. Edward jedoch sah mich die ganze Zeit mit einem Hauch von Genugtuung an. Ich lächelte verlegen als er mir ins Ohr hauchte: „Du bist viel schöner. Nicht nur von hinten.“ Ich war zwar immer noch nicht ganz überzeugt, aber ich hatte keine Zeit mir darüber jetzt großartig Gedanken zu machen. Wir landeten. Ich drehte mich mehrmals um mich selbst, um den Flughafen zu begutachten und versuchte einen Blick nach Draußen zu erhaschen. Edward trug unsere Taschen mit zwei Fingern vor mir her, verdrehte die Augen und bugsierte mich mit sich. „Wohin geht es jetzt?“ „In ein Flugzeug“, sagte Edward. „Soll das jetzt ein Scherz sein?“ Machten wir jetzt daraus ein Versteckspiel und flogen erst mal den ganzen Tag hin und her damit ich nicht weiß wohin es tatsächlich ging. Ich spürte Enttäuschung in mir hoch kommen. Edward sah nach hinten zu mir, seufzte und sagte, zu meiner Freude: „Nein.“ Was das ganze jetzt sollte, wusste ich nicht. Doch wir blieben nicht auf dem Flughafen. Wir verließen ihn um ein paar Straßen weiter zu gehen und zu einem anderen Teil des Flughafens, wie ich erst spät feststellte, denn es sah von außen nicht so aus, zu gelangen. Wir gingen in den Eingangsbereich. Edward kramte nach zwei weiteren Tickets in seiner Jackentasche. „Cullen. Ich hatte angerufen“, sagte er mit einem bedeutungsvollen Blick. Die Frau nickte, nahm die Tickets entgegen und führte uns durch eine Tür raus aus der Eingangshalle und raus aus dem gesamten Gebäude. Ich staunte nicht schlecht, als wir auf einen ganz kleinen Flughafen ankamen, der ebenso kleine Flugzeuge beherbergte. „Hier ist ihres“, sagte die Frau vor einem kleinen blauen Flugzeug, Edward nickte und die Frau verschwand. Ich sah der Frau nach und blickte dann von Edward zu der Frau und zurück. Er sah mich unschuldig an. „Was machen wir hier?“, fragte ich und betonte jedes Wort. „In den Urlaub fliegen“, antwortete Edward und sah, dass seine Mundwinkel zuckten. Er drehte sich um und verstaute unsere Taschen im Flugzeug. „Nach dir“, sagte er, als er wieder bei mir stand und die Flugzeugtür aufhielt. Ich blieb stocksteif stehen. Er wartete. „Wo ist der Pilot?“, fragte ich mit pochendem Herzen, obwohl die Antwort unterbewusst längst kannte. Edward deutete mit dem Daumen auf seine Brust. „Steht vor dir.“ Mir klappte der Mund auf. „Vertraust du mir nicht?“, sprach er prompt das aus, was ich gerade nicht zu denken versuchte. In der Luft nützten ihn seine Fähigkeiten wenig, wenn wir abstürzten, stürzten wir ab. „Woher kannst du fliegen?“, fragte ich nach, obwohl mich das eigentlich nur oberflächlich interessierte. Viel wichtiger war mir, ob er das ernst meinte. Das Flugzeug war so klein, dass mir sein Volvo größer vorkam. Und selbst wenn ein „normaler“ Pilot dabei gewesen wäre, hätte ich nicht gewusst, ob ich eingestiegen wäre. „In 100 Jahren kann man einiges machen“, sagte er und zuckte mit den Schultern. „Das hast du nie erzählt. Hast du ein eigenes?“, versuchte ich ihn bei Laune zu halten. „Nein. Carlisle fand das ein wenig übertrieben.“ Er grinste. Ich merkte, dass er nicht dieser Überzeugung war. Ich nickte heftig. Edward lachte. „Was ist jetzt, willst du mit kommen oder soll ich alleine-“, fragte er ungeduldig, doch ich unterbrach ihn: „Nein! Nein“, ergänzte ich leiser, zögerte kurz und stieg ein. Er setzte mir so etwas wie Kopfhörer auf, dann sich selbst, startete die Maschine und sah mich eindringlich an. Mein Herz pochte, mein Atem ging schneller und presste mich stocksteif in den Sitz. Edward nahm meine Hand, führte sie zu sich und küsste den Handrücken andächtig. Ich sah ihn nicht an. Dann flogen wir. Ich war überwältig. Vor Angst und vor Glück. Es war ein unbeschreibliches Gefühl. In der Luft, allein mit Edward, fühlte es sich an, als wären alle Probleme, die wir hatten am Boden geblieben und nichtig. Doch erst als ich zur Seite auf das blaue Meer sah, das in der Sonne glitzerte, fiel mir das Wetter auf. Sonne, Wärme, blau. Ich presste meine Hände und mein Gesicht an die Scheibe. Edward strich mir mit seiner angenehm kalten Hand über den Rücken. Ich wandte mich zu ihm um. „Und? Was sagst du?“ „Es ist- Wahnsinn“, brachte ich nur heraus. Denn das war es. Sowohl positiv als auch negativ, obwohl momentan die Angst irgendwo war, nur nicht in mir. Er lächelte zärtlich und deutete nach vorne, wo sich mir eine bezaubernde kleine Insel offenbarte. Ich war so überwältigt, dass sie mein Atem teilweise verabschiedete. „Santa Catalina Island, Kalifornien, USA“, sagte Edward förmlich wie ein Nachrichtensprecher. Ich wollte ihm um den Hals fallen, doch das sparte ich mir auf, bis wir sicher auf dem kleinen Flughafen auf Santa Catalina Island gelandet waren. „Überraschung gelungen?“ „Überraschung gelungen“, gab ich zurück und küsste ihn. Doch er musste mich noch einen Augenblick festhalten, damit ich wieder einen festen Stand hatte. Wir stiegen vor dem Flughafen in ein Mietfahrzeug – kein geringeres als ein Porsche – und Edward fegte über die abgeschiedenen Straßen. Er schien es sichtlich zu genießen. Erst fliegen, jetzt Geschwindigkeitsrausch mit einem Porsche. Ich sah aus dem Fenster und in der an mir vorbei fliegenden Umgebung erkannte ich zwischen herrlichem Grün die vertrauten vertrockneten Pflanzen, die mich so an Phoenix erinnerten. „Wohin fahren wir?“ Diesmal antwortete er mir ohne Umwege: „Nach Avalon, das ist die Stadt hier.“ „Und danach?“, versuchte ich es noch einmal. „In unsere Urlaubsresidenz.“ Das genügte mir. Zumindest vorerst. Wir kamen kurze Zeit später, bei dem Tempo kein Wunder, in Avalon an. Es war wunderschön dort, doch es war anscheinend nicht Edwards Absicht ein großes Sightseeing zu machen. Ich folge ihm in einen großen Supermarkt. Er nahm einen Einkaufswagen und sagte: „Ich möchte, dass du für 3 Tage Lebensmittel einkaufst, die du gerne isst.“ Ich nickte und ging zögerlich durch die Regale. Irgendwie kam ich mir unheimlich peinlich vor. Nach einer Weile verdrehte Edward die Augen und ging selbst durch die Gänge und nahm wahllos alles, was ich mögen könnte. Wenn ich etwas nahm, nahm er, egal was es war, das Teil noch ein oder zwei Mal und legte es in den Wagen. „So…“, machte er nach einer Weile, „meinst du es fehlt noch etwas?“ „Wohl kaum“, schnaubte ich, denn er Wagen war proppevoll. Ich schob den Wagen zu der Schlange an der einzig geöffneten Kasse, als er „ach ja“ murmelte und kurz verschwand. Ich nutzte die Gelegenheit um mein Portmonee heraus zu holen. Wenigstens einen kleinen Teil wollte ich auch dazusteuern. Er kam mit einer Packung Klopapier wieder, legte es auf den Berg Lebensmittel und sah entrüstet auf das Portmonee und meine Hand in der ich mehrere kleinere Scheine hielt. „Du willst mich doch nicht kränken oder?“, fragte er mit hochgezogenen Augenbrauen. „Du mich auch nicht oder?“, gab ich zurück. Er seufzte, murmelte etwas von wegen, dass ich schwierig sei und zog einen 5-Dollar-Schein aus meiner Hand. Ich wollte widersprechen, doch er schüttelte den Kopf und sagte: „Belassen wir es dabei ja?“ Ich nahm das Friedenangebot, wenn auch widerwillig, an. Wir schlenderten noch ein wenig durch die schattigen Teile der Stadt und stiegen, als es zu dämmern begann, wieder in den Porsche. Es dauerte nun ein wenig länger, bis Edward wieder anhielt. Und zwar vor nichts geringerem als vor der prächtigsten und edelsten Villa, die ich je gesehen hatte. Ich blieb mit offenen Augen neben dem Auto stehen, während Edward unsere Taschen holte und abschloss. „Es gefällt dir?“, wollte er wissen. „Natürlich“, sagte ich ohne ihn anzusehen und versuchte einen klaren Kopf zu behalten und nicht zu glauben, dass ich träumte. Wir gingen in die Villa. Während Edward die Einkäufe verstaute, sah ich mir das Haus an. Es war wunderschön, aber auch ganz anders als beispielsweise das Haus der Cullens. Die Villa wirkte nicht so schlicht und einfach, sondern eher pompös und glamourös. Die Wände waren verschnörkelt und es lagen prächtige Teppiche überall auf dem Boden, sodass man den marmornen Boden fast übersehen hätte. Von der Eingangshalle ging aus führt eine Treppe, die sich dann oben nach rechts und links teilte in das erste und einzige Stockwerk. Im Erdgeschoss war die große Küche mit dem Esszimmer oder besser „Esssaal“. Im rechten Teil des Erdgeschosses gab es ein großes Wohnzimmer von dem aus ein weiteres Zimmer zu einem Pool führte. Dort fand Edward mich. „Gefällt es dir?“, wollte er wiederum wissen. Ich nickte heftig, bezaubert von dem Anblick des ruhenden blau glänzenden Wassers. Er stand leicht seitlich hinter mir und schloss die Arme um meine Taille. Sogleich spürte ich sein Kinn auf meiner Schulter. Er atmete tief an. Sein Körper zitterte ganz kurz, dann wurde er wieder ruhiger. Ich neigte den Kopf nach links zu ihm. Er starrte geradeaus. Ich machte mich sanft von ihm frei, aber auch nur, weil er es zuließ. „Alles in Ordnung?“ „Ja“, sagte er lächelnd, doch ich spürte, dass es kein echtes Lächeln war. „Komm wir-“ „Sag mir, was das gerade war“, unterbrach ich schnell. Er hatte noch nie gezittert, wenn er mich berührte. Zumindest nicht mehr vor dem Unfall. Er seufzte. „Ach Bella, ich versuche nur wieder mich ganz auf dich einlassen zu können, wie vorher. Manchmal gelingt mir das besser, manchmal nicht. Aber ich verspreche dir, es wird nichts passieren“, er betonte das letzte Wort mit solchem Nachdruck, dass ich ein Schaudern unterdrücken musste. Er musterte mich ausgiebig und sagte dann: „Jetzt komm aber, wir müssen was kochen.“ „Kochen?“, wiederholte ich, als er sich umgedreht hatte und ich hinter ihm her trottete. „Du musst was essen“, entgegnete er fröhlich. Mich beunruhige das ein wenig. Denn er fragte nicht, sondern stellte das einfach hin. Er stellte sich mitten in die Küche und wartete. Ich tat es ihm gleich. „Los, mach was“, forderte er mich auf, „jetzt musst du mir mal was zeigen und beibringen.“ Ich nickte zustimmend und sah in den Korb. „Wie wär’s wenn wir eine Gemüsepfanne machen?“ Er gluckste. „Ich muss das nicht essen Bella.“ Ich seufzte mit einem kleinen Lächeln und machte mich an die Arbeit das Gemüse zu waschen. Dann gab ich Edward ein kleines Messer in die Hand und reichte ihm das Gemüse. „Schneid die Zucchini in Scheiben und die Tomaten in Stücke“, gab ich Anweisung. Ich prustete los, als er das Gemüse schnibbelte. „Was?“, fragte er mit einem irritiert aber amüsierten Lächeln. „Du bist selbst im Kochen besser als ich“, lachte ich, obwohl ich das fast bitter fand, und deutete auf die perfekten, auf den Millimeter genau großen Scheiben, die er in zwei Sekunden geschnitten hatte. Mit einem Grinsen widmete er sich dann weiter dem Gemüse, das ich ihm nach und nach gab. Ich machte mich an der Pfanne zu schaffen und während das Öl sich langsam erhitze, holte ich ein großes Messer raus und wollte zwei, drei Scheiben vom Baguette abschneiden. Blitzartig spürte ich seine kalte Hand an meiner. Er nahm mir das Messer ab. Ich verstand und nickte. Ja, das Risiko sollten wir tatsächlich nicht eingehen. Das fertige Gemüse gab ich auf einen Teller und stiefelte mit Baguette in der Hand ins Esszimmer. Edward folgte mir mit Besteck, einem Glas und einer Flasche Limonade. Ich begann zu essen und vergaß fast die Tätigkeit an sich, da Edward über Eck neben mir saß, den Kopf auf die Hand gestützt, und mich großzügig musterte. Ich verschluckte mich. Er gluckste. „Das macht mich nervös“, sagte ich leise und sah zur Seite. „Soll ich weg sehen?“ „Nein!“, sagte ich schnell, „Aber du könntest wenigstens so tun, als ob du mich nicht die ganze Zeit beobachtest. Das schürt nur meine Tollpatschigkeit.“ Ich hob Messer und Gabel an. Er nickte, verschwand rasend schnell und erschien genauso schnell wieder neben mir. Ich hatte es in der Zeit gerade mal geschafft einen Bissen in den Mund zu stecken. Edward musterte nun abwechselnd mich und den Inselführer, wobei klar war, wem seine Aufmerksamkeit mehr galt. „Du isst ja“, sagte er nach ein paar Minuten mit voller Genugtuung. „Hmmm“, machte ich kauend. Und schlecht war mir auch nicht, fügte ich in Gedanken hinzu. Als ich meinen Teller zu einer guten Hälfte geleert hatte, stand ich auf und ging zur Küche. Edwards Blick folgte mir. Ich kippte den Rest des Gemüses aus der Pfanne direkt auf den Teller, stellte die Pfanne in die Spüle, goss kurz Wasser drüber und ging mit einem halben Baguette zurück ins Esszimmer. „Jetzt übertreib’ mal nicht“, sagte er mit hochgezogenen Augenbrauen. Ich zuckte mit den Schultern. „So schnell werde ich nicht dick.“ „Das wäre mir auch egal“, sagte er und legte eine Hand auf meine und ich wusste, als ich seinen zärtlichen Blick sah, wie er das gemeint hatte. Nach dem Essen wuschen Edward und ich ab (es war zwar eine prunkvolle Villa, doch nicht immer unbedingt modern), was bestimmt ziemlich komisch ausgesehen haben müsste, da Edward mehr damit beschäftigt war, sich einen Spaß aus Tellerjonglage zu machen. Es war draußen bereits dunkel, als ich mich zu Edward auf das Sofa plumpsen ließ und fragte: „Was machen wir denn jetzt noch?“ „Worauf hast du denn Lust?“, fragte er zurück. „Weiß nicht“, ich legte den Kopf auf seine Brust und sah geradeaus, „ist mir aber auch eigentlich egal, solange du dabei bist.“ „Hm, wir wär’s mit Schlafen?“ „Schlafen?“ Es war viertel vor 11. „Bist du nicht müde?“, erkundigte sich Edward. „Nein“, sagte ich, als wäre das eine Überraschung. Wir schwiegen. In Büchern hatte ich gelesen was die meisten Paare im Urlaub in einem einsamen Haus Abends machen würde, doch wir waren nicht „die meisten Paare“. „Was denkst du?“, fragte Edward und ich wurde rot. „Vielleicht sollten wir- ich wirklich schlafen gehen“, überging ich seine Frage, „was machen wir denn morgen?“ Ich spürte wie er seinen Kopf sachte an meinen legte. „Wir sind auf einer traumhaften sonnigen Insel… was läge da näher als ein kleiner Strandbesuch?“ Meine Augen leuchteten. Ich strahlte ihm ins Gesicht. Dann überkam mich doch ein anderer, realerer Gedanke. „Edward“, ich holte Luft, „du…“ „Wir werden, wenn du nichts dagegen hast, natürlich nicht an die Touristenstrände fahren. Ich denke, ich habe meine Mittel und Wege uns zwei an entlegenere Orte zu bringen.“ Er grinste. Ich biss mir auf die Unterlippe, nickte und küsste seine Unterlippe. „Also schlafen?“ „Schlafen“, stimmte er mir zu und erwiderte den Kuss. Ich löste mich von ihm. „Ich dusche noch kurz ja?“ Er schmunzelte. „Du kannst es versuchen, jaah…“ Ich verzog das Gesicht und ging aus dem Wohnzimmer. Ich blieb stehen. Wo waren das Bad, mein Koffer und das Schlafzimmer? Ich lief die Treppe hoch und lugte in das erste Zimmer. Aha, das Bad, dachte ich und trat ein. Wahnsinn, ging es mir dann durch den Sinn. Das Badezimmer erstrahlte ihn perlenfarbenem Weiß und das Licht glitzerte wie Diamanten. Ich lachte kurz auf. Das hatte er gemeint. Es gab keine Dusche, lediglich eine gewaltige Badewanne, die mitten in dem annähernd kreisrunden Raum stand. Ich drehte einen der mindestens 10 Hähne auf. Hinaus floss cremweißes angenehm warmes Wasser. „Ich dachte du wolltest duschen“, hauchte mir seine Stimme entgegen. Ich hatte ihn – wie immer – nicht kommen hören. „Ich hab’s mir anders überlegt“, trällerte ich und drehte mehrere Hähne gleichzeitig auf. Da kam mir eine Idee. „Sag mal…“, ich wandte mich mit vor Konzentration zusammengekniffenen Augen und offenem Mund zu ihm um, „können- kannst du baden?“ Edward hielt sich den Bauch vor Lachen. „Warum sollte ich nicht?“, gluckste er. Ich hatte ihn selten so ausgelassen und überschwänglich fröhlich gesehen. Es färbte auf mich ab. „Ich weiß nicht, würdest du denn?“ „Darf ich denn?“, ging die Fragerei. „Würdest du wollen wenn ich wollte?“ Wir schmunzelten. Ich verließ das Bad mit den Worten: „Nicht weglaufen, bin gleich bei dir.“ Ich huschte ins nächste Zimmer, das, wie ich vermutete hatte, das Schlafzimmer war. Ich tastete im Halbdunkeln, den Schalter fand ich nicht, herum und stieß mit dem Fuß gegen –zu meiner Verwunderung – nur eine Reisetaschen, die ich hinaus auf den beleuchteten Gang zog. Ich tastete nach meinem Bikini. Ich war kein sonderlich guter Schwimmer und schwamm an sich nicht sonderlich gerne, weshalb mein Bikini nicht einer dieser tollen verzierten Bikinis war, die man so in den Schaufenster sah, sondern ein „bauchfreier Badeanzug“, wie ihn unser Sportlehrer immer bezeichnet hatte, wenn die Mädchen unbedingt Bikinis anziehen wollten. Ich hatte meinen nie angehabt, doch einen Badeanzug wollte ich am Strand nicht tragen. Ich fand es angenehmer einen Zweiteiler zu tragen. Für das gemeinsame Baden hätte ich vielleicht einen Badeanzug bevorzugt, aber- „Bella?“ „Ja“, schreckte ich aus meinen Gedanken hoch und fiel fast aus meiner Jeans heraus. Schnell zog ich mich zu Ende um und ging ins Bad zurück. Mir stockte förmlich der Atem. Edward stand in Badeshorts neben der Badewanne (natürlich war er schon umzogen, seine Tasche stand in der Ecke des Badezimmers). Sein Anblick war atemberaubend. Nie hatte ich so viel seiner Haut gesehen und allein der bedeckte Edward war gottgleich. Doch dies war mehr als das. Sein perfekter Körper harmonierte mit den Konturen der sich anschmiegenden Shorts. Ich spürte wie meine Wangen glühten und fühlte mich dagegen fast hässlich, in einem Sportbikini… doch ich wischte den Gedanken schnell beiseite. Zwischen den Jalousien trat ganz sanft das Mondlicht herein, welches dem Zimmer eine mysteriöse Atmosphäre verlieh. Edward drehte die Beleuchtung herunter und fuhr die Jalousien hoch. Ich stand mit den Beinen bis zu den Oberschenkeln bereits in traumhaft duftendem Wasser. Er stellte sich vor die Wanne und nahm meine Hände (ich wusste nicht, ob es nur eine reine Vorsichtsmaßnahme war oder nicht). „Wirst du eigentlich warm im Wasser?“ „Probieren wir es aus“, sagte er, obwohl ich sicher war, dass er das wusste. Er trat zu mir ins Wasser, immer noch meine Hände haltend, während ich mich ins Wasser kniete. Das Wasser strömte immer noch in die Badewanne und zauberte schimmerte Blubberblasenschichten auf die Wasseroberfläche. Ich löste eine Hand von der seinen und strich mit dem Arm über den Schaum. Das Wasser lief weiter. Meine Wangen wurden warm. Ich sah Edward tief in die Augen und hielt eine Hand kurz vor seiner Brust inne. „Darf ich?“ Er nickte unmerklich. Sein Körper war kalt. Doch nicht so kalt wie ich es gewohnt war. Seine Haut fühlte sich seidig an und ein wenig klebrig, fast wie eingecremt. „Du bist wunderschön“, offenbarte ich ehrfürchtig meine Gedanken. „Und du“, er kam ein näher, „bist das Wunderschönste und Beste, was mir je passiert ist“, flüsterte er mir ins Ohr. Unsere Nasen konnten sich fast berühren. Wir sahen einander in die Augen, die Gesichter vom Mondlicht einseitig beleuchtet. Er schloss die Augen. Ich wartete und beobachtete den Versuch (ich wusste es besser), sein angestrengtes Gesicht zu verbergen. Dann berührten sich unsere Lippen. Erst einmal, dann zweimal. Sanft umspielten seine Lippen mein Gesicht. Er küsste meinen Hals, mein Kinn, meine Ohren, meine Wangen. Ich kniete einfach nur stocksteif mit geschlossenen Augen in der Badewanne. „Ist alles okay Bella?“, fragte er irritiert. Sein Atem kitzelte an meinem Hals. „Ja“, hauchte ich leise und versuchte leise Luft zu holen. Ich spürte wie der Kuss an der Senke unter meinem Kinn, sich zu einem Lächeln verzog. Ich unterdrückte das Bedürfnis ihm um den Hals zu fallen, welches allmählich immer schwieriger war. Er strich mit den Fingern an der Innenseite meines Arms entlang. Ich kicherte in mich hinein und schüttelte mich kurz. Edward hielt inne. Er legte sich über mich und küsste mich weiter. Ich ließ ihn gewähren. Solange dies von ihm kam, war es mir nur recht. Er sollte die Grenzen abstecken. Ich legte die Arme aktionslos ins Wasser neben meinem Körper. Edward zog sie sachte hinter sich auf seine Taille. Seine Haut war nur noch ein paar Grad kälter als das Wasser. Ich strich über seine Stirn. Sein Gesicht war so kalt wie immer. Zögerlich, doch er zeigte keine Gegenreaktion, legte ich meine heißen Wangen an seine kalten Wangen. „Du glühst ja“, flüsterte er feststellend. „Ich habe dich so lieb“, sagte ich und fühlte mich von seinem Duft, der Hitze des Wasser und dem flackernden Licht benommen. „Ich liebe dich auch“, sagte er mir zärtlich ins Ohr. Ich widerstand dem Drang ihn abzuknutschen, doch dem Drang seine nackte Haut zu spüren, hielt ich nicht länger stand. Mit einer raschen, aber für mich geschmeidigen, Bewegung setzte ich mich seitlich auf seinen Schoss und unsere Oberkörper berührten sich. Ich konnte seine übliche Steifheit spüren. „Ist es dir zu nahe?“, wollte ich vorsichtshalber wissen. „Nein. Du bist mir nie zu nahe“, sagte er wahrheitsgemäß, doch ich wusste, dass es noch etwas anderes in ihm gab, dass dies nicht so sah oder zumindest nicht so wie er das meinte. Ich legte meinen Kopf an seinen Hals und schlang die Arme um ihn. Er bedeckte mich bis zum Kinn mit seidigem Schaum. Ich schloss die Augen. Nun war ich müde. Die Hitze betörte mich. Ich war zufrieden und glücklich. Ich wusste nicht, ob ich jemals solch ein Glück empfunden hatte oder es je gewagt hatte zu träumen, solch ein Glück empfinden zu würden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)