Das Geheimnis der Kirschblüten von Alaiya (DaiKen ~ Takari ~ Mimako) ================================================================================ Prolog: Die Stimme der Kirschblüten ----------------------------------- Prolog: Die Stimme der Kirschblüten „Taichi? Yagami Taichi-kun?“ Es war ein seltsames Gefühl – als würde er schweben... Schweben im Nichts? Nein, seine Umgebung konnte man nicht als ein „Nichts“ bezeichnen, auch wenn nicht wirklich etwas zu erkennen war. Sie war blau – dunkelblau, wie der nächtliche Himmel – und dunkle Nebelschwaden spielten um seinen Körper herum. Doch einen Boden gab es nicht. Er hing förmlich in der Luft. War das ein Traum? Das seltsamste waren jedoch die kleinen Wölkchen von hellen Kugeln, so schien es zumindest aus der Ferne. War es Schnee? Doch da wurde eine solche Wolke zu ihm getragen und die kleinen Kugeln, die gar keine waren, verfingen sich teilweise an seiner Kleidung, ehe er erkannte was es war. „Blütenblätter?“, murmelte er und hielt ein solches Blatt in der Hand. Kirschblütenblätter schienen es zu sein. Im Dunkeln wirkten sie beinahe weiß... Kirschblüten – natürlich! Die Hanami-Zeit hatte ja auch begonnen. Aber das beantwortete noch immer nicht die Frage, wo er hier war. „Taichi!“, erklang erneut eine Stimme aus der Dunkelheit. Es war die Stimme eines Jungen. Sie Klang, als wäre der, der nach ihm rief, noch ein Kind. „Taichi-kun?“ Sollte er der Stimme antworten? „Bist du Yagami Taichi?“, fragte die Stimme und wurde dabei etwas schwächer, während ein Wind sich in Taichis Haaren verfing. Für einen Moment schwieg er. „Ja, das bin ich“, erwiderte er dann und starrte unsicher in die Dunkelheit. Woher kam diese Stimme? „Bist du derjenige, der dass Wappen des Mutes trägt?“, fragte die Stimme weiter. „Ja“, antwortete er. „Aber was... Wer bist du? Warum kann ich dich nicht sehen.“ „Du träumst...“ Für einen Moment schwieg die Stimme und die Kirschblüten sammelten sich auf einmal zu einer großen Wolke, die eine Gestalt formte. Eine Gestalt, die nicht fest war und deren Umrisse immer wieder von Wind verändert wurden, doch grob ließ sich der Körperbau eines elf oder zwölfjährigen Jungens erahnen, der Taichi nicht einmal zur Brust zu reichen schien. „Was...“, setzte der Neunzehnjährige an, der tatsächlich noch immer seinen Schlafanzug trug. „Was ist das für ein Traum?“ Die Blütengestalt sah ihn nur an, als würde sie ihn mit ihren nicht vorhandenen Augen mustern. „Es fühlt sich alles so real an...“ Taichi sah auf seine Finger, die er klar erkennen konnte. Das alles schien so merkwürdig... War es so ein Traum, wie seine Schwester die öfter hatte? Doch dann besann er sich wieder und sah die Gestalt vor sich an. „Wer bist du?“ „Du willst... meinen Namen wissen?“, erkundigte sich die Gestalt, woraufhin der Junge nur leicht nickte. Da wurde ein Seufzen vom Wind durch die Dunkelheit getragen und für einen Moment löste sich die Gestalt ganz auf, ehe sich die Kirschblüten erneut sammelten. „An den erinnere ich mich selbst nicht mehr... Dafür bin ich schon zu lange... So... So formlos.“ „Du warst es nicht immer“, schlussfolgerte Taichi. „Nein, war ich nicht“, antwortete die Gestalt.. „Ich war wie du... Wie du zu der Zeit, als du das erste Mal in die Digiwelt kamst.“ Kurz überlegte der Junge, ehe er sein ‚Gegenüber’ fragte: „Du warst auch dort?“ „Ja...“ Die Stimme klang müde. „Ich bin es noch immer seit... Seit einigen Jahren. Wie viele Jahre sind in der Menschenwelt seitdem vergangen?“ „Seit wann?“ Plötzlich dämmerte Taichi etwas. Konnte es sein, dass dieser Junge eines der Kinder war, die vor ihnen in der Digiwelt waren? Gennai hatte sie öfter erwähnt, aber nie mehr über sie erzählt... Erneut waberte die Gestalt und einige Blütenblätter wurden vom Wind davon getragen. „Seit wir dorthin... Hierher... Seit wir in diese Welt gekommen sind...“ Die Stimme schwieg, als müsse der Geist dahinter überlegen. „Das Jahr war... Es war 1995.“ „1995?“, fragte Taichi. Das war das Jahr, in dessen Sommer sich der Himmel über Hikarigaoka geöffnet und ein riesiges Ei freigegeben hatte. Das Jahr, in dem ein weißes Ei mit roten Punkten aus ihrem Computer gekommen war. Das Jahr, in dem Greymon gegen Parrotmon gekämpft und danach mit dem seltsamen Riesenpapagei verschwunden war. Es war das Jahr, in dem sie auserwählt worden waren, ohne es zu wissen... „Aber seit dem sind schon... Schon fast dreizehn Jahre vergangen!“ Die Gestalt ließ so etwas, wie ein Nicken sehen. „Dreizehn Jahre in eurer Welt. Tausende in der Digiwelt.“ „Ihr wart die ersten Digiritter“, stellte Taichi nun fest. „Die Kinder, die vor uns auserwählt wurden!“ „Deswegen wollte ich mit dir reden, Yagami Taichi-kun“, antwortete die Blütengestalt. „Wir haben damals im Kampf unsere Körper verloren... Unsere Kraft hat nicht gereicht, um Es zu zerstören. Wir konnten es nur schwächen. Ihr habt es zurück geschlagen, aber ganz zerstört habt ihr es auch nicht... Vielleicht ist es auch nicht möglich.“ „Redest du von Apocalymon?“ Der Neunzehnjährige starrte die wabernde Blütenmasse an. Er wusste noch immer nicht, was er davon hallten sollte und das neuerliche Schweigen der Gestalt machte es nicht besser. „Apocalymon“, wiederholte die Kinderstimme schließlich. „Das ist die Gestalt von Ihm die ihr getroffen habt?“ Ein Blick – oder was auch immer es war – in Taichis Gesicht schien der Gestalt zu genügen, um diese Worte bestätigt zu sehen. „Es war nur eine Gestalt... Eine Gestalt wie Harmagedomon, als das Es sich damals uns zeigte. Aber Es hat keine Gestalt. Das mussten wir damals feststellen. Es ist nur ein Gedanke... Der Gedanke der Zerstörung.“ „Es...“, murmelte Taichi. Was wollte der andere ihm sagen? „Hör zu, Yagami Taichi“, fuhr der Junge fort. „Unsere Kraft hat damals nicht gereicht, um Es zu besiegen. Wir hatten damals keine Wappen...“ „Aber unsere Wappen sind auch zerstö...“, setzte der Neunzehnjährige an, doch die Blütengestalt unterbrach ihn. „Ich weiß“, erwiderte sie. „Aber ihr hattest damals genug Zeit, um eure innere Kraft zu entdecken und wir...“ Erneut trug der Wind ein langgezogenes Seufzen mit sich. „Wir können nicht mehr zurück... Wie der Junge Akiyama Ryou nicht zurück kann. Wir sind ein Teil dieser Welt. Und euch...“ Da war es an Taichi ihn zu unterbrechen. „Was ist mit euch geschehen?“, fragte er und sah sich um. Was war das für ein kalter Schauder, der ihm soeben über den Rücken gejagt war? Es war so, als wenn... Ihm fiel kein Vergleich ein. Da löste sich die Blütengestalt vor ihm auf einmal auf und die Blätter wurden vom Wind davon getragen. Nur einige wenige kreisten weiterhin um den Körper des Jungen – der eigentlich schon fast ein junger Mann war – herum. „Wir erinnern uns nicht mehr“, hauchte die Stimme. „Aber ihr... Ihr solltet vorsichtig sein, damit ihr nicht genau so endet, wie wir...“ Damit lösten sich auch die letzten Blätter von ihm. „Ich muss gehen...“, erklang ein letztes flüstern. „Sei vorsichtig... Yagami... Taichi-kun...“ Und dann verstarben diese letzten Worte in einem Windhauch, der plötzlich zu einem Sturm anschwoll. Noch bevor der Junge verstand, wie ihm geschah, sah er den Schatten, den riesigen Schatten eines Ungeheuers mit zwei – nein! – vier glühenden Augen vor sich und alle vier Augen waren auf ihn gerichtet, ehe der Sturm ihn zurückwarf. Er schleuderte ihn fort, zurück in die reale Welt. „Taichi?“, fragte Agumons Stimme, als Taichi aus dem Schlaf hochfuhr und aufrecht in seinem Bett saß. Er fasste sich an den Kopf. Dieser Traum war real gewesen, daran gab es keinen Zweifel. Dieser Junge – wer auch immer er war – hatte ihn vor irgendetwas warnen wollen. Nur wovor? Taichi fasste sich an die Brust. Sein Herz raste und Schweiß stand auf seiner Stirn, obwohl es noch nicht wirklich warm war. Es war Frühling und der Schwüle des Sommers würde hoffentlich erst in zwei Monaten über sie herfallen. „Taichi?“, fragte Agumon erneut, das am Fußende seines Bettes saß und den Jungen daran erinnerte, dass er wieder in Odaiba, in Tokyo war. Ja, es war Hanami und er wollte mit seinen Freunden im Park picknicken. Dafür hatte er sich das ganze Wochenende und auch noch zwei weitere Tage freigenommen. Auch, weil sie Miyako beim Umzug helfen wollten. Aber er war wieder daheim... „Was hast du, Taichi?“, erkundigte sich Agumon und wurde dabei langsam ungeduldig. Taichi seufzte. „Ich hatte einen Traum“, murmelte er. „Nein, es war kein Traum... Es war...“ Er griff nach dem Digivice und sah auf die Uhr. Es war gerade einmal zwei Uhr in der früh. „Ich weiß nicht, was es war.“ Damit stand er auf, um sich in der Küche etwas zu trinken zu holen, doch auf dem Weg fiel sein Blick aus dem Fenster, wo eine kleine Wolke aus Kirschblüten vorbeigeweht wurde. ♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥♠♣♥ Hallo - mal wieder! Hat ein wenig gedauert bis ich angefangen hab. Ich hoffe, ihr seid mir nicht all zu böse ;) Freue mich, dass ihr bis hierher gelesen habt! Werde mich bemühen auch bei dieser FF die Kapitel regelmäßig - wenngleich nicht täglich - online zu setzen. Hoffe ihr habt Spaß mit dieser Story. Werde versuchen das nächste Kapitel morgen zu stellen! Freue mich natürlich über Kommentare und Feedback von euch! Bis dann! :D Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)