Blicke von Emmett-the-Cullen (Katie Bell und Marcus Flint) ================================================================================ Kapitel 1: I'm watching you --------------------------- “Katie! Da bist du ja!” Lachend rannte Angelina Johnson auf ihre Freundin zu und zog sie in eine Umarmung. “Wie waren die Ferien? Nette Jungs kennengelernt?” Lachend hackte sie sich bei Katie unter und marschierte mit ihr Richtung Zug. Die Ferien waren vorbei und ein neues Schuljahr begann. Grinsend sah Katie Angelina an. “Klar, die sind mir alle scharenweise hinterher gerannt.” Der Sarkasmus in ihrer Stimme war nicht zu überhören, wobei man sagen muss, dass die Gryffindor ziemlich hübsch war. Mit ihren blonden Haaren, den wunderschönen blauen Augen und ihren weiblichen Rundungen war sie ein ziemlicher Hingucker. Aber ihr Herz schlug nur für einen. Für einen, der aber allem Anschein nach nichts von ihr wissen wollte, weil er nur eine Sache im Kopf hatte. Quiddich. Leicht genervt stöhnte Angelina auf. “Dir schwirrt wohl immer noch unser Kapitän im Kopf herum.” Ungläubig schüttelte sie den Kopf. Das ging jetzt schon eine ganze Weile so, dass Katie für ihn schwärmte. Katie zuckte nur mit den Schultern, was soviel heißen sollte wie: “Da kann man nichts machen.” Dass sie nicht die einzige war, die Hogwarts größten Quiddichfanatiker mochte, wusste sie, aber was konnte sie schon dagegen tun? Als sie in den Zug einsteigen wollten, meinte eine tiefe und kalte Stimme hinter ihr plötzlich: “Bell, scharfer Hintern!” Erschrocken drehte sie sich um und sah in schwarze Augen, die sie belustigt musterten. “Was willst du, Flint?”, meinte sie gereizt. Es war einfach unglaublich! Was bildet sich dieser Mensch eigentlich ein, eine Bemerkung über ihren Hintern zu machen? Egal in welcher Form! Er legte den Kopf schief und sah sie kurz verwundert an. Dann meinte er, als er langsam seinen Blick über ihren Körper gleiten ließ: “Willst du das wirklich wissen?” Dabei zog er vielsagend eine Augenbraue nach oben und machte einen weiteren Schritt auf sie zu. Katie sah ihn erschrocken an und sprang schnell die Stufen hoch in die Eisenbahn. “Verpiss dich, Flint!” Und schon hatte sie sich umgedreht und war verschwunden, einen ziemlich faszinierten Marcus Flint zurücklassend. Ja, er war wirklich fasziniert von ihr. Ihrer ganze Art und Weise, wie sie sich bewegte, wie sie redete, wie sie Quiddich spielte, wie sie aussah, wenn sie wütend war. All das hatte ihn schon immer fasziniert. Und nun war noch dazu gekommen, dass sie sich so vorteilhaft entwickelt hatte und echt heiß war. Er wusste, dass fast jeder Kerl in Hogwarts so dachte, sogar Wood, auf den sie so abfuhr, was ihn wütend werden ließ. Sobald er nämlich an Wood dachte, drehte sich sein Magen um. Dieser arrogante Drecksack, der dachte, er würde der Quiddichgott schlechthin sein. Wütend schlug er gegen den Zug. Mit finsterer Mine drehte er sich um und verschwand in den Zug zu seinen Freunden. “Was wollte Flint denn?” Angewidert sah Angelina Katie an, die soeben das Abteil betrat, in dem bereits die Weasleyzwillinge, Alicia und Oliver saßen. Genervt verdrehte sie die Augen. “Frag lieber nicht.” “So schlimm?”, mischte sich ein grinsender Fred ein. “Wenn du willst..” “..übernehmen wir das für dich!” Begeistert sahen sich Fred und George an. “Wir haben diese Ferien was ganz tolles entwickelt. Wir nennen es “Beiß dich fest”.” George stand auf und kramte in seinem Koffer. “Irgendwo hier…” Verzweifelt durchwühlte er seine Sachen. “Ah!”, rief er erfreut aus und förderte eine kleine Schachtel zutage. Diese reichte er Wood. Zögernd nahm er sie und hielt sie ein Stück vom Körper entfernt, während er sie argwöhnisch betrachtete. George machte indes seinen Koffer wieder zu und setzte sich neben seinen Bruder, der bereits Oliver ansah, welcher die Schachtel vorsichtig schüttelte. Auf einmal gab es einen lauten Knall und Oliver schrie auf. An seinem Finger war ein kleines Gebiss mit verdammt scharfen und spitzen Zähnen, dass sich dort verbissen hatte. Wild um sich fuchtelnd versuchte er, den kleinen Gegenstand abzuschütteln. Doch man konnte fast den Eindruck gewinnen, dass es sich um so mehr fest biss, je mehr er versuchte, es wegzuschütteln. In seinen Augen war deutlich der Schmerz zu erkennen, was die Zwillinge aber gar nicht mehr mitbekamen, denn sie lagen lachend auf dem Boden, da sie noch nie einen so wild durch die Gegend springenden Oliver Wood gesehen hatten. “Verdammt, ihr Idioten! Macht dieses Scheißding hier weg! Das beißt mir noch den Finger ab! Und dann können wir den Pokal vergessen! Und ihr werdet auf der Bank sitzen!” Das schien Wirkung zu zeigen, zumindest bei einem, denn Fred rappelte sich auf, ging zu seinem Kapitän und hielt seine Hand fest. Dann streichelte er kurz das Gebiss und schon fiel es ab. Grinsend meinte er: “Dazu hat uns Hagrid inspiriert. Erinnert ihr euch noch an diese blöden Bücher, denen man den Rücken streicheln musste, damit man sie aufklappen konnte? Das hier ist das selbe Prinzip.” Lachend schlugen sie ein und Fred verstaute das Minigebiss wieder in seiner Schachtel. Alicia sah George ein wenig ungläubig an. “Und das wollt ihr Flint unterjubeln? Wie wollt ihr das denn anstellen, wenn ich fragen darf?” Fred und George sahen sich grinsend an. “Ganz einfach!”, meinte Fred und hob einen Zeigefinger. “Wir schmuggeln es ihm in die Hosentasche!”, führte George weiter aus. “Nicht umsonst gibt es Vingardium Leviosa!”, beendete Fred noch breiter grinsend. Kopfschüttelnd betrachteten alle die verrückten Zwillinge. “Das heißt wohl, dass wir uns gut mit euch stellen müssen, wenn wir nicht Opfer eurer Anschläge werden wollen?”, fragte Oliver, während er mit einem gezauberten Eisbeutel seinen ziemlich roten Finger kühlte. Beide Weasleys nickten freudig. Alicia und Angelina verdrehten nur die Augen, während Katie in Gedanken versunken aus dem Fenster sah. So ein Ding in seiner Hosentasche könnte ganz schönen Schaden anrichten, ging es ihr durch den Kopf. Was, wenn er auf einmal ein Eunuch ist? Wenn er nie wieder mit einer Frau… Erschrocken fuhr sie zusammen. Was bitte hatte sie denn da für Gedanken. Seit wann interessierte sie seine Männlichkeit. Das ging eindeutig zu weit. Wenn die Zwillinge ihm das Ding unterjubeln wollten, sollten sie es ruhig machen, ihr war das total egal. Im Geist sah sie seine schwarzen Augen vor sich, wie sie sich vor Schmerz verzogen. Und irgendwie fühlte sie sich unbehaglich dadurch. Vorsichtig sah sie zu den anderen, aber keiner schien gemerkt zu haben, dass sie mit ihren Gedanken ganz wo anders war. Erleichtert lehnte sie sich in ihrem Sitz zurück und schloss kurz die Augen. Sie freute sich schon sehr auf dieses Schuljahr. Nicht nur, weil wieder eine neue Quiddichsaison bevorstand, sondern auch, weil sie dieses Jahr keine Zwischenprüfung machen musste. Schade war nur, dass dieses das letzte Jahr in der Konstellation sein würde, denn alle außer ihr waren ein Jahr älter und würden dieses Jahr mit der Schule fertig werden. Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als sich Oliver ein wenig nach vorn beugte und sich nach ihren Ferien erkundigte. Verwundert öffnete sie die Augen und sah in ein braunes Augenpaar, dass sie interessiert musterte. “Wie bitte?” Sie hatte zwar mitbekommen, dass er mit ihr redete, aber was genau er gesagt hatte, war ihr entgangen. Lächelnd sah er sie an und wiederholte seine Frage: “Ich wollte wissen, wie deine Ferien waren.” Noch immer ein wenig weggetreten registrierte sie seine Frage. Sie überlegte kurz und meinte dann: “Sonnig.” Was eigentlich auch kein Wunder war, schließlich war sie in Spanien gewesen und hatte dort fast den ganzen Tag am Strand gelegen. Oder hatte Volleyball gespielt. “Und bei dir?”, fragte sie höflich, wobei sie sich eingestehen musste, dass es sie seltsamer Weise im Moment absolut nicht interessierte. Es hatte aber fast den Anschein, als hätte er nur auf diese frage gewartet, denn begeistert lehnte er sich zurück, legte einen Arm um Katie und erzählte in allen Einzelheiten von seinen quiddichreichen Ferien. Seufzend setzte sie sich neben Alicia, als sie in der großen Halle angekommen waren. Ihr klingelten jetzt noch die Ohren und ihr wurde ein wenig schwindlig, wenn sie an die Zugfahrt zurückdachte. Sie wusste ja, dass Oliver verrückt nach dem Sport war, aber das überstieg alles. Er hatte die gesamte restliche Zeit nur noch von Quiddich geredet. Ohne Punkt und Komma. Und Katie hatte feststellen müssen, dass sie nicht die einzige war, der das ganze gewaltig auf die Nerven ging. Das Schuljahr hatte noch nicht mal angefangen und schon machte Wood Pläne für halsbrecherische Spielzüge. Grinsend ließ sich Angelina auf der anderen Seite von Katie nieder und flüsterte: “Vielleicht wäre es doch besser gewesen, wenn du dich nach was anderem umgesehen hättest, denn so wie ich die Sache einschätze, wird er keine Ruhe geben, bis wir diesen verdammten Pokal in den Händen halten. Und das bedeutet auch, dass er keine Zeit für eine Freundin haben wird. Es sei denn, sie ist genauso irre wie er.” Ihr neugieriger Blick war auf Katie geheftet. Die nickte nur resigniert. “Ich glaube du hast Recht.” Mit einem undefinierbaren Blick sah sie zu Oliver, der sich gerade neben Harry gesetzt hatte und nun ihn von den neuesten Strategien erzählte. Dass auch Harry nichts davon hören wollte, konnte man deutlich in seinem Gesicht ablesen, aber was sollte er schon tun? Er kannte, wie alle anderen auch, dieses etwas wirren und störrischen Kapitän. Eigentlich hatte sie gehofft, dass sie dieses Jahr mit ihm zusammen kommen würde, zumal es letztes Jahr schon manchmal so aussah, als würde er ihre Gefühle erwidern, aber nach heute war sie sich da nicht mehr so sicher. Sogar während der Einführungszeremonie schrieb er wie besessen auf einem Blatt Pergament und malte irgendwelche Sachen hin. Harry warf den anderen heimlich einen finsteren Blick zu, denn da er neben ´Wood saß, konnte er genau erkennen, was dieser da tat. Harry signalisierte, dass Oliver bereits am ersten Training feilte du Spielzüge gegen alle anderen Häuser aufzeichnete. Genervt schnaubte Fred, der Alicia gegenüber saß. “Am liebsten würde ich seinen Kopf auf den Tisch schlagen. Ich bin mir sicher, dass er heute Nacht wieder davon träumen wird und was dann abgeht, weißt du ja.” Sichtlich genervt sah er seinen Bruder an, der finster zu seinem Klassenkameraden hinüber sah. “Wem sagst du das? Aber diesmal fesseln und knebeln wir ihn. Ich brauch schließlich meinen Schlaf!” Neugierig sahen die drei Mädchen auf. “Wie meinst du das?”, fragte Angelina. Die Augen verdrehend sahen die Zwillinge die Mädchen an. “Nun, der Gute hat die Angewohnheit, zu schlafwandeln. Fragt mich nicht, wie er es geschafft hat, aber das letzte Mal, als er so intensiv beim Planen war, ist er des Nachts auf den Besen geklettert und durchs Zimmer geflogen. Unsere ganze Einrichtung war danach zerstört!” Beide warfen ihm tödliche Blicke zu. Was er allerdings gar nicht mitbekam, ebenso wenig wie die Rede von Dumbledore oder welche Schüler nach Gryffindor kamen. Er war in seiner eigenen kleinen Welt. Was aber allen Gryffindors entging, war, dass einige Tische weiter jemand saß, der eine Quiddichspielerin genau beobachtete. Jede ihrer Bewegungen, jeden ihrer Blicke, einfach alles. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)