I dare You to Move von Chinchilla ((AkuRoku)) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Bald war es wieder soweit. Bald würde es hier in Twilight-Town unerträglich heiß werden, dank dem anstehenden Sommer. Es war ein guter Grund an den Strand zufahren, obwohl dieser ziemlich zugelagert war im Sommer. Dennoch war es eine schöne Idee und ich würde wie jedes Jahr an den Strand gehen. „Bald ist Sommer … “, flüsterte ich leise aber dennoch verständlich. Ich ging auf das offene Fenster in meinem Zimmer zu und sah hinauf in den strahlend roten Dämmerungshimmel. „Freust du dich schon?“, fragte mich mein bester Freund, Axel, der auf meinem Bett lag und dort seine Hausaufgaben für morgen erledigte. „Eher nicht“, ich sah zu ihm rüber. Er sah von seinen Hausaufgaben auf und schaute mich mit seinen leuchtend grünen Augen an, die mich schon immer fasziniert hatten. „Gibt es dafür einen besonderen Grund?“, fragte er mich neugierig. Für ihn war es wohl ziemlich seltsam, denn ich freute mich normalerweise immer wie ein kleines Kind auf den heißen Sommer. Doch dieses Jahr war es ganz anders. Dieser Sommer sollte für mich die pure Hölle werden. „Spätestens wenn es wirklich heiß wird bist du doch schon auf und davon!“ Axel sah mich weiterhin an und verzog dabei keine Miene. „Wenn du weg bist, bin ich wieder allein … “ Ich sah hinunter zu dem Fußboden meines Zimmers. Ich konnte es überhaupt nicht akzeptieren, dass Axel, mein bester Freund – schon fast mein Seelenverwandter wie ich ihn gern betitelte -, wegziehen würde. „Du wirst nie alleine sein, wenn ich wirklich wegziehe werden wir jeden Tag auf irgendeiner Weise Kontakt miteinander haben, das verspreche ich dir. Abgesehen davon steht es doch noch gar nicht fest ob ich wirklich wegziehe oder nicht.“ Ich sah auf und blickte wieder in die Augen meines Freundes. Doch dieses Mal aus nächster Nähe, denn Axel war aufgestanden und hatte sich vor mich gestellt. „Aber was ist, wenn du doch gehst? Ich will das nicht!“ „Roxas … “ Ich horchte auf. „Würdest du mit mir am ersten Juni was unternehmen? Nur wir zwei? So als Abschiedsgeschenk, selbst wenn ich doch nicht wegziehe?“ Ich sah ihn unsicher an. Ich wusste nicht so recht was ich davon halten sollte. „Das klingt wie ein Date … “, murmelte ich leise vor mich hin. „Wäre es schlimm, wenn es eins wäre?“ Ich war verblüfft über diese Frage und dabei verzog er wieder keine Miene! „Roxas du weißt, dass ich dich liebe und ich akzeptiere auch, dass du nichts von mir möchtest aber bitte … Erfülle mir diesen einen Wunsch!“ Ich nickte kaum merklich, doch es schien als hätte er es gesehen. Ich war mir nicht sicher wieso ich ihm zusagte, aber es machte ihn glücklich und genau das war das einzig Wichtige daran. Ich musste ihm einfach diesen Wunsch erfüllen. Ich konnte nicht anders. „Dann haben wir also am ersten Juni ein Date?“, versicherte ich mich noch einmal kurz. Axel erwiderte daraufhin nichts sondern fing nur an zu grinsen. Das Abendrotlicht, das vom Fenster aus in mein Zimmer schien tauchte alles in einen wunderschönen und verträumten Rotton. Die Umgebung harmonierte wunderbar mit Axels Aussehen. Er sah einfach mal wieder perfekt aus, wie sonst eigentlich auch immer. Sein Gesicht, seine Haare, selbst seine Hände, einfach sein ganzer Körper war bis zum letzten Detail perfekt. Nun es war kein Wunder warum er so viele Verehrerinnen hatte die schon beim kleinsten Blick von ihm wie heiße Butter dahin schmolzen. Axel strich mir mit seiner Hand sanft und vorsichtig, als könnte ich im nächsten Moment zerspringen, über die Wange. „Danke Roxas … Das bedeutet mir echt viel, das kannst du dir gar nicht vorstellen!“ Er lächelte mich lieb an, ließ seine Hand langsam sinken und ging auf meinem unaufgeräumten Schreibtisch, auf dem Stifte, Papier und ähnliche Dinge verstreut lagen, zu. Axel schnappte sich einen der vielen Stifte, nahm meinen Kalender, der auch auf dem Tisch lag, und blätterte in diesem herum. Anscheinend fand er endlich darin was er suchte, denn er schrieb etwas auf eine Seite. „Sag … Was machst du da?“ Axel kam mit samt dem Kalender zu mir rüber, legte aber zuvor den Stift den er in der anderen Hand hielt wieder auf seinen Platz zurück. Er hielt mir das kleine aufgeschlagene Heftchen vor die Nase. Sofort fiel mir das große rote Herz am ersten Juni auf. Darunter stand in der Schrift von Axel: ‚Date mit Axel‘. Ich spürte wie rot ich wurde. Mein Gegenüber bemerkte dies natürlich, lächelte mich aber nur an und legte den aufgeschlagenen Kalender auf mein Nachtischchen wo sich sonst nur mein Handy und mein Wecker befanden. Danach krabbelte Axel wieder auf mein Bett und schrieb an seinen Hausaufgaben weiter. Ich beobachte ihn etwas dabei, als er plötzlich mit dem Schreiben aufhörte und mich ansah. „Bist du schon fertig?“ Er schüttelte nur den Kopf. „Nein, kannst du mir mal helfen?“ „Klar!“ Ich ging brav zu ihm rüber und setzte mich neben ihn. „Was verstehst du nicht?“ Axel deutete mit seinem Finger auf eine Aufgabe. Ich las mir diese sorgfältig durch, als ich plötzlich eine Hand an meiner Wange fühlt. Höchstwahrscheinlich Axels Hand. Naja, welche auch sonst? Ich linste rüber zu Axel der mich, mit einem seltsamen Ausdruck in den Augen, ansah. „Du bist so schön … “ Bei jedem einzelnem Wort kam er mir immer ein Stückchen näher. Bis er nur noch wenige Zentimeter von meine Gesicht entfernt war. „W-Was … ?“ Oh Gott, ich wusste nicht was ich machen sollte. Ihn weg schubsen und ihm eine Knallen? Ich machte mir gerade wirklich unnötige Gedanken, denn ich wusste ich könnte das eh niemals tun. Ich könnte ihm niemals eine Knallen oder sonstiges. „Roxas … “ Diese Stimme mit der er meinen Namen aussprach … ! Ich spürte wie meine Wangen warm wurden, wahrscheinlich war ich gerade knall rot im Gesicht. Doch mein bester Freund ließ sich davon nicht stören. Er strich mir mit seinem Zeigefinger sanft über meine Lippen. „Ich liebe dich wirklich … “ Nach diesem Satz legte er vorsichtig seine Lippen auf die Meine. Er fühlte sich so weich an, doch es war falsch. Wenn ich jetzt diesen … Wundervollen … Kuss erwidere, würde ich ihm unnötige Hoffnungen machen. Das durfte ich nicht, denn ich war nicht schwul und auch nicht in Axel verliebt! Langsam leckte er mit seiner Zunge mir über die Lippen und strich mit seiner Hand unter mein Shirt. Okay das war wirklich zu viel des Guten! „S-Stopp!“ Ich drückte ihn vorsichtig von mir weg. „Axel … D-Du weißt doch, dass ich nicht-“ Axel legte seinen Zeigefinger auf meine Lippen und unterbrach mich dadurch. „Es tut mir leid ich konnte mich nicht zurückhalten. B-Bitte verzeih mir und sei nicht böse … “ Er sah mich an als würde er es wirklich bereuen. Wahrscheinlich dachte er jetzt ich würde ihn hassen oder so. „Schon okay … !“ Einen Moment lang sah er mich total verblüfft an aber dann fing er an zu strahlen. „Danke, du bist echt lieb Kleiner!“ Axel strich mir leicht durch die Haare und zerstrubbelte sie etwas. Danach wanderte sein Blick zu meinem Wecker. Er seufzte tief und sah mich wieder an. „Ich muss los“, murmelte er enttäuscht. „Wir sehen uns morgen wieder oder?“ Er fing wieder an zu lächeln. Er hatte sich wohl daran erinnert, dass wir morgen Schule haben. Manchmal vergaß er es einfach und machte beim Abschied meist ein richtiges Drama daraus. „Natürlich!“ Er sammelte seine Sachen zusammen und packte diese in seine Tasche. Natürlich half ich ihm dabei. „Also … Dann bis morgen, zur Tür schaffe ich es alleine.“ Ich nickte daraufhin nur. „Schlaf schön … “, flüsterte er sanft und küsste mich vorsichtig auf die Stirn. Sofort spürte ich wie erneut die Hitze in mir aufstieg. „Ich glaube heute habe ich einfach keine Selbstbeherrschung“, lachte er leicht als er sich von mir löste. „Scheint so! Also dann bis morgen. Schlaf du auch schön, ja?“ Er nickte nur leicht, nahm seine Tasche und verließ dann langsam mein Zimmer. Mir war immer noch so warm von diesem kleinen Kuss … Dass so etwas Kleines so etwas … Eh … Großes ausrichten konnte? Ich tapste langsam zu meinem Fenster um etwas frische Luft zuschnappen. Ich atmete einmal tief ein und aus und langsam sank dadurch diese Wärme in mir. Es war merkwürdig, dass ich so intensiv auf solche Dinge reagierte. Oder reagierte ich so intensiv auf Axel … ? Ich schüttelte leicht den Kopf und verdrängte diese Frage sofort wieder. Ich dachte manchmal echt zu viel nach … ! Das Beste wäre jetzt wohl, dass ich erst mal duschen gehe und mich danach gleich hinlege. Es war zwar noch ziemlich früh aber ich hatte wohl einiges an Schlaf nachzuholen, da ich in der Nacht zuvor einfach kein Auge zubekam. Warum auch immer. Ich schenkte dem immer noch roten Himmel einen kurzen Blick als ich mich danach auf den Weg ins Badezimmer machte … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)