Sundance von DKelli (KanamexZero) ================================================================================ Kapitel 3: 3. Tag ----------------- Vielen Dank für die Favos! \^o^/ Würde mich auch über Kommis freun *smile* Das nächste Chapter widme ich dann... sie weiß es sicherlich *umplüsch* ----------------- 3. Tag Seine innere Uhr hatte ihn geweckt. Müde rieb Zero sich das Gesicht. Sein Blick fiel auf den schlafenden Vampir neben ihn. Ob Kaname immer noch so ruhig blieb, wenn er wach war? Schließlich hatte er sich gestern ungerechterweise aus dem Staub gemacht und war erst spät wiedergekommen, um einem Streit aus dem Weg zu gehen. Und das nur, weil er sich nicht beherrschen konnte… Ausrutscher passieren jedem Mal. Noch dazu hatte er halt mehr Durst als Kuran, na und? Sein Blut war so verdammt schmackhaft – Kommando zurück! Daran durfte er nicht schon wieder denken. Aber der Hals seines Freundes sah auch zu verlockend aus… Vorsichtig beugte er sich hinunter, hielt sogar den Atem an, damit der Brünette davon nicht erwachte – „Wie ich sehe bist du wach.“ Wie von der Tarantel gestochen schreckte Zero zurück. „Morgen… Ja, aber noch nicht lang…“ „Schön, dass du mich wecken wolltest“, lächelte er. „Aber mein Mund ist ein Stück weiter oben.“ Zero verzog den Mund. Verdammt, wieso bekam er immer Schauer von Kanames gefährlichem Blick? „Was ist? Hab ich dich von deinem Vorhaben abgehalten? Lass dich nicht stören“, sagte der andere herausfordernd. Sollte das ein Test sein? Natürlich hätte er den Reinblütler jetzt liebend gern gebissen, aber wer weiß, was er sich dann einfing. Grummelnd küsste er ihn kurz auf die Wange und schwang sich aus dem Bett. „Das war’s schon? Wie langweilig.“ Der Weißhaarige, der gerade auf die Uhr geschaut hatte, meinte: „Tut mir Leid, hab keine Zeit.“ Er machte den Reißverschluss seiner Reisetasche auf. „Hab gestern eine Mail bekommen, wo sich ein Level E herumtreibt, der nicht auf der Liste steht“, erzählte er während er sich in rasender Geschwindigkeit anzog. Gemütlich setzte Kaname sich im Bett hin. „Wie viel?“ Zero war ins Badezimmer gegangen und kam mit Zahnbürste im Mund wieder. „Scho ungefähr schweihundert. Wenn isch esch heute masche, dann dreihundert“, versuchte er zwischen Zahnpasta und Bürste hervorzubringen. „Scheint ja kein besonders großer Brocken zu sein. Aber immerhin etwas.“ Die Zahnpasta wurde ins Becken gespuckt und sich noch einmal das Gesicht gewaschen. „Ja, außerdem ist es gar nicht so weit von hier. Die Adresse liegt auf dem Tisch.“ Ein letzter Blick in den Spiegel und auf Kaname, der ihn anlächelte. „Du scheinst nicht mitzukommen“, stellte Zero fest. „Ich denke, ich komme nach. Mal sehen.“ Zero war schon in der Tür, als er sich umdrehte und instinktiv das fliegende Etwas aus der Luft fing. Sein Portmonee. Wie konnte man so etwas Wichtiges nur so oft vergessen? Gut, dass sie in einigen Punkten ein eingespieltes Team waren. „Danke. Gut, bin dann weg. Ciao!“ Viele Menschen waren nicht gerade auf den Straßen, aber die wenigen, die nicht um diese Zeit am arbeiten waren, waren mit Einkaufstüten und Kinderwagen bepackt. Ein kühler Wind wehte und Zero steckte die Hände in die Taschen. Das konnte doch nicht wahr sein! Sein Handy hatte er auch vergessen! Na ja, sonderlich dramatisch war das nicht. Hier musste er rechts. Ein kleines Haus war sein Ziel. Gebastelte Vögel und Marienkäfer hingen an den Fenstern. Anscheinend hatte die Familie Kinder. Eine Weile nachdem er die Klingel gedrückt hatte, machte eine blonde Frau mit einem Baby auf dem Arm auf. Das Kleine starrte Zero an und krallte sich im Zopf der Mutter fest. „Guten Tag, mein Name ist Zero Kiryu. Sie hatten mir eine Mail geschrieben“, stellte er sich vor. Die Mutter nickte. „Richtig, wegen diesem… Vorfall mit meinem Mann Marco. Kommen Sie herein.“ „Machen Sie es sich bequem. Kaffee? Tee?“ „Nein danke.“ Kaum hatte Zero sich auf das abgewetzte Sofa gesetzt, polterten zwei kleine Kinder herein. „Mama! Mama!!!“ – „Mimi hat mich gebissen!“ – „Gar nicht wahr! Die blöde Kuh lügt!“ – „Ich bin keine blöde Kuh, du Zicke!“ Die zwei Mädchen schienen Zwillinge zu sein, beide dasselbe Gesicht, dieselben blonden Haare und sehr hübsch. Grundschulalter. Die Mutter ging dazwischen: „Jetzt ist aber Schluss. Mimi, du hörst auf deine Schwester zu beißen! Benehmt euch, wir haben schließlich Besuch!“ Die Mädchen drehten ihre Köpfe zu Zero und starrten ihn an. „Hallo ihr Zwei“, nickte der Weißhaarige ihnen zu. Schweigen. Anscheinend waren beide so erstaunt, dass da jemand auf dem Sofa saß, dass sie wie erstarrt waren. Die eine von beiden – Mimi – trippelte auf ihn zu. „Du bist aber schön“, stellte sie fest und setzte sich neben ihn. Zero hob die Augenbrauen. „Danke.“ „Wer bist du? Warum bist du hier?“ „Ich heiße Zero. Eure Mama hat mich eingeladen.“ „Komischer Name. Bist du wegen Papa hier? Er war auch so schön wie du. Nur anders.“ Offenbar wussten die Kinder davon Bescheid. Davon, dass ihr Vater ein Vampir gewesen war. Ob sie wussten, dass er ein Level E war und Zero gekommen war, um ihn zur Strecke zu bringen? „Jetzt reicht es aber, Mimi“, rügte die Mutter sie. „Ja, ich bin wegen deinem Papa hier.“ „Aber der ist weggegangen. Für immer.“ Ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Zum Glück.“ Erstaunt runzelte Zero die Stirn. Wie bitte? ‚Zum Glück’? Er wollte Mimi fragen, was das bedeutete, aber ihre Mutter kam ihm zuvor: „Nora, nimm Mimi und geht auf euer Zimmer. Und nehmt Quinn mit.“ Sie hob das Baby von ihrem Arm und wartete, bis alle drei verschwunden waren. „Die Kinder sind von ihrem Vater des Öfteren gebissen worden… Ihm tat es auch Leid, aber anscheinend konnte er sich immer schlechter beherrschen…“ Ihre Stimme zitterte. Zero blieb sachlich und ließ sich nicht von der sentimentalen aber auch grausamen Geschichte der Familie beeindrucken. Er hatte wesentlich schlimmeres erlebt. „Ich verstehe. Wissen Sie, wo er sich zurzeit aufhält?“ Sie schniefte kurz. „Ja. Marco hatte sich kurz vor seinen heftigen Anfällen eine eigene Wohnung genommen, ein paar Blocks weiter.“ Auf seinem Weg zur besagten Adresse merkte Zero, dass es eine eher verlassene Wohngegend war. Sehr wahrscheinlich nur für Leute, die älteren Alters oder Arbeitslos waren. Hier würde es sicherlich nicht weiter stören, wenn er seine Bloody Rose benutzen würde. Solche Menschen interessierten sich nicht für die anderen und was um sie herum geschah. Marco wohnte in einem hohen Plattenbau, der wie ausgestorben schien. Perfektes Versteck für einen wahnsinnigen Level E Vampir. Ihm fiel etwas Blinkendes ins Auge und erregte seine Aufmerksamkeit. Was war das? Mit gerunzelter Stirn sah er auf Marcos Haustür. Was…? Mit sicherem Griff holte er seine Waffe unter seiner Jacke hervor. Seine Bloody Rose schussbereit schlich Zero durch die Räume. Alles sah normal aus: Mobiliar, Pflanzen und der normale Dreck. Außer der Stille ließ nichts auf etwas Seltsames vermuten. Aber wieso hatte dann der Schlüssel außen gesteckt? Jemand wollte ihn hereinlassen. Wer? Warum? „Hallo? Marco?“ Keine Antwort. Es schien, als wäre Marco auf der Arbeit oder kurz außer Haus. Zeros Misstrauen wuchs mit jedem Schritt. Wieso war hier alles so normal? Zero erstarrte. „Von wegen normal…“ Vor ihm saß Marco an einem Tisch. Es sah so aus, als würde er Karten spielen, die Handkarten verdeckt auf den Tisch gelegt, seine Hand hielt sie sogar noch fest. Nur Marcos leerer, starrer Blick und die große Blutlache am Boden sagten Zero, dass er schon längere Zeit tot war. Der Vampir ließ die Waffe sinken. Ohne in das angetrocknete Blut zu treten näherte er sich dem Leichnam des Level E Vampirs. Ihm waren die Pulsadern an den Armen aufgeschnitten worden, aber es schien kein Selbstmord zu sein. Marcos Pose des Kartenspielens wäre einem Selbstmörder unmöglich gewesen. „Warum Karten?“, murmelte Zero und hätte am liebsten die Handkarten umgedreht um zu sehen, ob es eine Botschaft war. Aber er durfte keine Spuren hinterlassen. Wenn man ihn mit Marco in Verbindung brächte, seine Waffe und seine Identität entdeckte, konnte er sich mehr als eine warme Socke anziehen. Da fiel sein Blick auf eine Karte, die abseits auf dem Tisch lag. „Was..?“ Verwirrt nahm er die umgedrehte Karte in die Hand. Sie zeigte einen Joker. Jedenfalls sagte dies die Kartenaufschrift, aber es war ein Totenkopf mit Narrenkappe vor einem Mond abgebildet. Der Rand wurde von einem Muster verziert. Erst bei näherem Betrachten fiel ihm auf, dass es Fledermäuse darstellen sollte. Es war schätzungsweise Mittag, aber Zero fühlte sich ziemlich geplättet und brauchte unbedingt Schlaf. Jetzt einfach nur was trinken und in aller Ruhe über alles nachdenken… Noch bevor Zero den Schlüssel ins Schloss gesteckt hatte, hörte er, wie drinnen jemand sprach. Hatte Kaname Besuch? Eigentlich gab es niemanden, der ihren jetzigen Aufenthaltsort wusste. Gerade als er den Schlüssel rumdrehen wollte, fiel es ihm wieder ein: Diese Velvette hatte doch ihre Adresse – Wütend stieß der junge Vampir die Apartmenttür auf. „Was…?“ Kaname saß lässig auf dem Sofa und fixierte Zero mit einem scharfen Blick. Doch keine Velvette zu sehen. „Eigentlich ganz gut“, meinte der Brünette plötzlich. Zero runzelte die Stirn. Die Tür fiel hinter ihm zu. Kaname winkte ihm stumm zu. „Wirklich? Ich denke aber, dass sich das Bessern wird.“ Ach so, er telefonierte. Zero nickte ihm zu, hing seine Jacke an den Haken und schmiss die Schuhe in die Ecke. Mit wem redete Kaname da? Und warum gerade mit SEINEM Handy? Der Festnetzanschluss hätte genügt. Konnte also nur einer ihrer ehemaligen Auftraggeber sein, denn die Meisten hatten Zero ihre Nummer hinterlassen. Wehe es war diese Tussi von vorletzter Woche, die auf Voodoo stand! Obwohl die Blondine Velvette auch ins Profil passen würde… Plötzlich hörte er ein hohes Fiepen. Hatten sie Mäuse? Nicht in diesem Luxushotel. Er suchte Kurans Augenkontakt und machte eine Geste des Hörens. Kaname zeigte aufs Bett, ehe er weiterplauderte: „Na also, wenn man sich was vornimmt, klappt es auch.“ Neugierig inspizierte der Weißhaarige das Bett. Da! Schon wieder dieses Fiepen. War da nicht eben etwas Dunkles neben seiner Betthälfte aufgeblitzt? „Oh nein…“, stöhnte Zero leise und hockte sich vor das Bett, um die Hand unters Bett zu schieben. „Komm her… Geht doch“, sagte er zufrieden, als er ein knurriges Pelzknäuel in der Hand hielt. Er stand auf während der Waschbär, den er am Nacken gepackt hatte, wütend knurrte und fauchte. „Ja, schon gut, ich gebe dir deine Belohnung“, sagte Zero zu dem Tier, als ob er ihn verstehen könne. Zero wusste nicht genau, ob die Waschbären ihn verstehen konnten, denn sie waren unheimlich gewitzte und kluge Tiere, weswegen sie auch als schnelle Postboten der Vampire genutzt wurden. Früher wurden Eulen und Falken verwendet, aber wenn diese Tiere heutzutage in der Stadt herumflattern würden, würde das zu viel Aufmerksamkeit erregen. Kaname und er hatten sich auch schon mit dem Thema Emailkontakt auseinandergesetzt, aber mehr als die Hälfte des Vampiradels kannte nicht einmal das Internet. Schnell bekam der Waschbär ein altes Brötchen aus dem Müll und Zero ließ ihn aus der Tür. Der kleine Kerl war pfiffig genug sich nicht erwischen zu lassen. Er sah nur noch, wie der gestreifte Schwanz um die Ecke verschwand, als er die Tür wieder schloss und sich dem eigentlich Problem widmete: Wer war der Gesprächspartner von Kaname? Eigentlich ging es ihn ja nichts an. Aber diese Ungewissheit – oder Eifersucht? – ließ ihm keine Ruhe. Im Augenwinkel sah Zero, wie ihm sein Freund zuwinkte, um seine Aufmerksamkeit zu erregen. „Aber was genau? Wenn du es mir nicht sagen möchtest, verstehe ich das natürlich“, antwortete Kaname in mitfühlendem Tonfall, was nicht zu seiner lachenden Miene passte. Er nahm das Handy vom Ohr und stellte es auf laut. „… vermisse ihn irgendwie, ich weiß auch nicht so recht, wie ich es ausdrücken soll. Seine mürrische Art ist zwar gewöhnungsbedürftig, aber manchmal auch echt hilfreich. Ich hoffe, er macht dir deswegen nicht so viele Probleme, Senpai.“ Yuki. Eindeutig. „Nein, alles in Ordnung. Er lässt sich schwer zähmen“, Kaname lächelte anziehend zu Zero herüber, „aber selbst zwei Sturköpfe wie wir schaffen es sich zu einigen.“ „Aber du bist doch kein Sturkopf, Kaname-sama!“ Fast hätte der Weißhaarige aufgelacht, aber er konnte sich gerade noch so beherrschen. „Ich glaube, wir sind vom Thema abgekommen, Yuki. Es gibt bestimmt noch mehr Gründe, weshalb du so aufgewühlt bist.“ „Ähm, ich… Also…“ „Ich hab dich überrumpelt, richtig? Du dachtest, Zero wäre am Apparat“, schlussfolgerte der Brünette richtig. „Ge-genau… Ich wollte ihn fragen, wie es ihm geht und so… Jedes Mal, wenn ich ihn angerufen hab, war er so wortkarg… Trotzdem sagt er, dass es ihm gut geht. Seltsam, nicht? Wir reden nie sonderlich lange, ich hab immer Angst, ich langweile ihn mit meinem Geplapper oder halte ihn von der Arbeit ab.“ „Du bist einfach zu gutmütig, Yuki-chan.“ „Kann sein. Hast du eine Idee, wie ich ihn hierher bekomme?“ „Entschuldige, aber ich kann dir nicht ganz folgen.“ „Hat Zero dir nichts von meiner Einladung erzählt? Wir hatten gestern gechattet, da hab ich ihn gefragt, ob er nicht Lust hätte wieder vorbeizukommen.“ Zero spürte Kanames fragenden Blick, aber er starrte konzentriert aus dem Fenster. „Das hat er wohl vergessen zu erwähnen, bevor er ging.“ „Ach, ist er immer noch auf der Jagd? Tagsüber? Aber das ist doch viel zu riskant! Was ist wenn ihn die Polizei erwischt??“ „Ganz ruhig, es wird schon nichts passieren. Du kennst Kiryu-kun doch. Und wenn es brenzlig wird, werde ich ihm helfen.“ „Danke, dass du so viel für ihn machst, Senpai. Ich hoffe, Zero weiß deine Hilfe zu schätzen… Er ist nicht der Typ, der seine Dankbarkeit so offen zeigt.“ Kaname kicherte. „Ja, das habe ich gemerkt.“ Yuki am anderen Ende lachte auch. „So ist er eben. Oh, gleich beginnt der Unterricht für die Night-Class Schüler. Ich möchte dich hiermit nochmals herzlich einladen vorbeizukommen. Der Direktor – äh, ich meine Papa – würde sich auch sehr freuen.“ „Natürlich, ich wird das noch absprechen, dann melde ich mich. Viel Spaß heute Abend und lass dir nicht von den neuen Vampiren auf der Nase rumtrampeln!“ „Wer ich? Bis dann und, ähm, soll ich sagen schönen Tag? Oder Nacht? Oder –“ „Ich schlafe nachts. Also ‚gute Nacht’.“ Stille. „Hä? Ein Vampir, der nachts schläft? Wo gibt’s denn so was?“ „Hier, wie es scheint. Zero und ich mussten unseren Rhythmus umstellen, da viele Level E Vampire tagsüber ihr normales Leben führen und deswegen leichter aufzuspüren sind.“ „Klingt einleuchtend. Trotzdem seltsam… Vampire die tagsüber umherwandeln und nachts schlafen… Na ja, ich muss los! Bis dann!“ „Tschüss!“ Nachdem Kaname aufgelegt hatte, war es still im Raum. Der Brünette betrachtete Zero mit undurchsichtigem Blick, woraufhin dieser nur aus der Fensterfront schaute, als sei die Nachmittagssonne interessant wie eh und je. Dieses Spiel kannte Zero schon, doch dieses Mal würde er nicht nachgeben. Kaname versuchte ihn mit dieser stillen Konversation dazu zu bewegen, zu sagen, dass es ihm Leid täte. Aber nicht mit ihm! Das war schon so oft passiert… Verdammt, wieso starrte ihn der Vampir so an? Eine leichte Gänsehaut fuhr ihm über die Arme. Zero konnte sich nicht erinnern, aufgestanden zu sein, aber er fand sich jetzt neben Kaname auf der Couch wieder. Jetzt war es auch egal seinen Sturkopf durchzusetzen. Er schwang die Beine hoch und bette seinen Kopf in Kanames Schoß. „Du weißt doch eh, was ich sagen will.“ Kaname sah ihn immer noch kühl an, aber Zero sah es in seinen Augen. Dieses belustigte Glitzern. „Ich weiß nicht, was du meinst.“ Sollte er hier etwa ein volles Geständnis ablegen oder was? „Na gut, es tut mir Leid, dass ich dich gebissen hab. Und dass ich mich einfach aus dem Staub gemacht habe. Ich habe gestern mit Yuki gechattet und mich tierisch über diese Velvette aufgeregt. Reicht das?“ Ein Lächeln schlich sich auf Kanames Lippen. „Vielleicht.“ Seine Hand fuhr durch Zeros Haar. „Wie war deine Stippvisite bei dem Level E Vampir?“ „Nett. Der werte Herr Vampir war schon tot, als ich dort eintraf.“ „Wie?“ Kuran zog eine Augenbraue hoch. Ihm war nicht bekannt, dass in diesem Stadtteil noch andere Hunter unterwegs waren. „War alles ziemlich unschön. Pulsadern aufgeschnitten. Aber es war kein Selbstmord…“, meinte Zero und erzählte sein Erlebnis. „Hier.“ Er suchte in seiner Hosentasche und zog Etwas heraus. „Diese Karte lag etwas neben dem üblichen Kartenspiel.“ Kaname betrachtete die Karte des Jokers mit kritischem Blick. „Mich wundert es, dass ich den Blutgeruch gar nicht wahrgenommen habe, geschweige denn mich gereizt hat. Selbst als ich daneben stand“, sagte Zero. Doch der andere antwortete nicht, sondern dachte nach. Es war, als wüsste der Täter, dass sie Marco umbringen wollten und hatte ihnen diese Karte hinterlassen, um sie zu verspotten. Aber woher wusste diese Person das nur? Zero beobachtete jede kleinste Regung in dem Gesicht des Reinblütlers. „Dich scheint das ja ziemlich zu beschäftigen“, stellte er fest. „Ich wette, es handelt sich nur um irgendeinen Hunter, der seinen Spaß mit der Polizei treibt… Die werden ihn sicherlich für einen verrückten Serienkiller halten. Aber damit haben wir nichts am Hut. Sicherlich sind wir wirklich nur durch Zufall da reingerutscht.“ Kaname entspannte sich. „Vielleicht hast du Recht… Aber wenn dir irgendetwas in dieser Richtung noch einmal passiert, dann –“ „Schon klar.“ Damit schien das Gespräch beendet und jeder hing seinen Gedanken nach. In diesem Moment schien der Frieden unendlich, es gab nur sie beide, die ausgleichende Stille um sie herum und Kaname, der nur für ihn da war. Brauchte man mehr um einfach nur zufrieden zu sein? … Ja. „Wegen Yuki…“, fing Kaname unvermittelt an, „Was sollen wir machen? Sie hat uns eingeladen zur Cross Academy zu kommen.“ „Und du hast keine Lust hinzugehen, wie es scheint.“ Kaname seufzte. „Ich weiß, wie es ablaufen wird: Es wird ein großes Wiedersehen geben, mit Fest und allem drum und dran, die Mädchen überhäufen mich mit Geschenken und die neuen Vampire versuchen meine Gunst zu erlangen.“ „Obendrauf noch ein neugieriger Direktor und als Sahnehäubchen eine klammernde Yuki“, witzelte Zero. „So sieht das Leben eines Reinblütlers aus.“ „Wohl eher eines Popstars.“ Zero schwieg. Außerdem.. Sie würden sich in der Schule meiden müssen, denn niemand wusste von ihrer Liaison. Obwohl es ihm auch selten wie eine vorkam. Ach, es war einfach zu kompliziert um jetzt darüber nachzudenken. „Dann lassen wir uns eben noch Zeit mit einer Antwort.“ Kaname brummte zustimmend, doch Zero merkte, dass der Brünette immer noch abwesend war. Was beschäftigte ihn bloß? Velvette? Yuki? Der Joker? Etwas anderes? Aber Kuran würde es ihm nicht erzählen, wenn er danach fragen würde. Also hieß es wieder einmal: Warten. ----- Hier ein kleines Special (hoffe, dass ihr mir eure meinung dazu sagen könntet, 'ne ENS reicht schon^^) : http://picasaweb.google.de/cisqua.sama/Sundance#5283390445156322882 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)