Verträumtes Spiel und doch... von Rob_Lucci ================================================================================ Kapitel 1: Das Zusammentreffen ------------------------------ Titel: Verträumtes Spiel oder doch Liebe? Author: Die_the_Devil E-Mail: Dark_Devil7@web.de Fandom: Yu-Gi-Oh Pairing: Joey x Kaiba Raiting: MA Verträumt sieht er nur in eine Richtung. Er kann gar nicht mehr anders, wie ihm klar geworden ist. Seine Gedanken malen sich die verschiedensten Situationen aus. Haub er es jemals schafft? Er weiß, dass er zu feige dafür ist, aber vielleicht kann er sich ja doch irgendwann überwinden. Er würde gern an sich glauben, doch ob das alles ist? Er kann seinen Blick nur noch in diese eine Richtung lenken und bemerkt noch nicht einmal, dass er von der Seite angesprochen wird. „Hey…“ Leise dringt die Stimme zu ihm durch. „Hey, Joey!?“ Plötzlich fühlt er etwas, dass an seiner Wange zieht und endlich kann er sich von seinem traumhaften Ausblick lösen. „Verdammpt wadt iz??“ Genervt dreht er sich um. „Bist du endlich fertig mit gucken? Du musst ja echt verknallt sein.“ Geschockt sieht Joey seinen Kumpel an. ‚Woher weiß er das? Ich habe es niemanden gesagt.’ „Wo…wohär…?!“ (Anm.: Diese Sprachfehler sollen wirklich so sein, da Tristan ihm an der Wange zieht, da muss das halt so komisch klingen.) Endlich lässt Tristan nun auch seine Wange los, die sich schon etwas blau gefärbt hat. „Na ja, dass is doch nun total auffällig wie du sie Anstarrst.“ „Sie?!“ „Na klar! Denkst du, ich hab das nicht bemerkt? Du starrst sie doch schon die ganze Zeit an.“ ‚Puh, er hat doch nichts mitbekommen.’ „Aber ich glaub, ich muss dich enttäuschen. Du scheinst nicht gerade ihr Geschmack zu sein.“ ‚Pah, als wenn ich was von so’ner Schnepfe will. Die Ziege ist doch noch nicht mal mein Geschmack.’ „Sie steht anscheinend auf so was Gestriegeltes wie Kaiba.“ „Halt die Klappe verdammt!!!“ Tristan sieht ihn erschrocken an und Joey bemerkt jetzt erst, dass ihm das laut heraus gerutscht ist. „Sorry.“ „Tristan, jetzt lass ihn doch endlich in Ruhe. Du willst doch schließlich, dass Joey dir seinen Segen gibt.“ Yugi sieht ihn frech grinsend an. „Für was soll ich ihm denn meinen Segen geben?“ Immer noch in die eine Richtung guckend, stellt er Yugi diese Frage und seine Stimme klingt eigentlich ziemlich desinteressiert. „Ach, egal. Tristan weiß wovon ich rede.“ Wieder sieht der Kleine seinen Kumpel grinsend an. „Du kriegst meine Schwester nicht!“ Erschrocken und traurig lässt Tristan den Kopf hängen. „Wie gemein.“ Plötzlich legt sich ein Arm um Joeys Schulter, was dieser nur am Rande mitbekommt. „Aber mir wirst du doch Serenety überlassen, oder Kumpel?“ „Dir erst recht nicht.“ Abweisend schiebt er den Arm von seiner Schulter. Joey erschreckt sich etwas, als sich Tea genau vor sein Blickfeld schiebt. „Hey, was ist denn mit dir los? Du benimmst dich schon seid ein paar Tagen so komisch.“ Zu Boden schauend seufzt er vor sich hin. „Ist doch egal.“ Spaßend legt Tristan ihm einen Arm um die Schulter. „Jaja. Unser kleiner super Duellant ist wahrscheinlich verliebt…“ Und schon hat Tristan den Ellenbogen seines blonden Freundes im Magen. „Halt die Klappe verdammt.“ „Joey stimmt das?“ Lächelnd sieht Tea ihn an, doch er gibt ihr keine Antwort. „Wieso verheimlichst du deinen besten Freunden was?! Du kannst es uns ruhig sagen…“ Fäuste ballend schiebt er Tea zur Seite. „Lasst mich doch einfach in Ruhe!!!“ Wütend rennt er weg. „Joey, wo willst du hin?“ „Weg!! Einfach nur weg!!!“ Und schon rennt er wie von einer Tarantel gestochen weg. Doch er kommt nicht weit, da ihm etwas im Weg steht. „Hey, pass doch auf!“ Noch wütender schuppst Joey den Typen, gegen den er gerade gerannt ist, zur Seite. „Halts Maul man!!!“ Und schon rennt er weiter. Ihm ist jetzt alles egal. Ob er jetzt nun gegen ein Auto rennen würde oder heil zu hause ankommt… Es interessiert ihn alles nichts mehr. Doch bevor er über die Straße rennen kann, hält ihn eine Hand am Arm fest. „Lass mich los!! Was soll das verdammt?!“ Aussichtslos versucht er sich los zu reißen. „Krieg ich jetzt mal ne Entschuldigung du Idiot?! Schließlich hast du mich um gerannt.“ Sauer dreht er sich um. „Willst du gleich noch eine rei…n?“ Als er seinem Gegenüber endlich ins Gesicht guckt, werden seine Worte immer leiser. „Kaiba?!“ Joeys Herz klopft wild, seine Gedanken rasen und seine Gesichtsfarbe wird immer gesünder. „Schön das du mich kennst, aber ich will trotzdem eine Entschuldigung von dir!“ Joey versinkt in Setos Augen und am liebsten würde er den Älteren sofort anspringen, doch ein klein wenig Beherrschung hat er noch. „Für was?“ Lächelnd fragt er ganz leise und freut sich unglaublich darüber, dass Kaiba mit ihm spricht. „Falls du es nicht mitbekommen hast: Du hast mich fast um gerannt!“ „Echt?“ Joey hört sich nicht wie erwartet erschrocken oder geschockt an, er hört sich eher an, als wenn er sich darüber freuen würde. Doch endlich begreift er richtig, mit wem er hier redet und kriegt etwas Panik. „Ja!“ Joey weiß nicht mehr weiter. Soll er sich jetzt nun entschuldigen, obwohl er sich darüber freut, oder soll er einfach weg rennen?! Auf Anhieb entschließt er sich für das Zweite und rennt so schnell er kann weg. „Hey!!“ Kaiba ist kurz in der Versuchung ihm nach zu rennen, doch da er an der Schuluniform erkannt hat, dass sie auf die gleiche Schule gehen, kann er auch morgen noch eine Entschuldigung von ihm verlangen. Joey ist jetzt nun nicht mehr in Sichtweite, dass weiß er und schon läuft er ein wenig langsamer. Mit dem tollen Gefühl, da Kaiba ihn angefasst hat, läuft er mal wieder unachtsam weiter, bis er ein weiteres Mal gegen etwas läuft, dieses aber nachgibt. Gerade noch rechtzeitig kann er das kleine Bündel, was auf dem Weg zum Boden fällt, hochziehen. „Sorry Kleiner. Hast du dir weh getan?“ „Nein, nicht wirklich aber pass beim nächsten Mal auf, wo du hin läufst.“ „Ist ja gut. Ich war nur gerade in Gedanken. Also nochmals Sorry.“ Verträumt lächelnd streicht er über sein linkes Handgelenk. Mit dem Gedanken, dass er dieses am liebsten nie wieder Waschen würde, läuft er weiter. „Komischer Kerl.“ Auch der kleine Junge läuft weiter und brüllt im nächsten Moment jemand auf der anderen Straßenseite zu. „He, großer Bruder, hier bin ich, wie versprochen.“ Nach links und rechts guckend läuft er über die Straße und in die Arme seines großen Bruders. „Na, wie war die Schule?“ „Total easy. Weißt du was?“ Fürsorgend nimmt er seinen kleinen Bruder an die Hand. „Erzähl!“ „Mich hat gerade jemand auf dem Weg hier her um gerannt. Er hat sich zwar entschuldigt, aber er war total merkwürdig.“ „Wieso?“ Interessiert hört er seinem kleinen Bruder zu und geht mit ihm weiter. „Na ja, es hat sich nicht so angehört, als wenn er die Entschuldigung ernst meinen würde. Er hat die ganze Zeit gelächelt und auf seine linke Hand gestarrt.“ Er wird noch mehr hellhörig. „Sag mal Mokuba, wie sah der Kerl aus?“ „Er hatte blonde Haare, war groß, hatte eine blaue Schuluniform an, so wie du früher (Kaiba ist in einer höheren Klasse und trägt deshalb eine etwas andere Uniform) und er hatte braune Augen.“ „Dann hat der Typ dich also auch um gerannt!?“ Fragend schaut Mokuba zu seinem großen Bruder hoch. „Wen denn noch?“ „Mich, aber bei mir hat er sich nicht entschuldigt.“ „Echt?! Wie unhöflich.“ „Na ja, den werde ich mir morgen noch mal vorknöpfen.“ … Endlich ist er zu hause angekommen, als er auch schon seine Tasche in eine Ecke des Raumes wirft und seine Schuhe in eine andere. Träumerisch lächelnd schmeißt er sich auf seine Couch. Er träumt vor sich hin, was alles hätte noch schönes passieren können, wenn Kaiba doch nur auch so empfinden würde. Doch lange kann er nicht träumen, denn schon klingelt sein Handy. Seufzend sieht er auf den Display. „Tristan?! Was will der denn? Ich hab echt keine Lust auf den!“ Und schon drückt er ihn weg. Lächelnd lehnt er sich wieder zurück und träumt ein bisschen von schönen Sachen. Kapitel 2: Wozu sind Freunde da?! --------------------------------- Nach der letzten Stunde die Joey geschwänzt hat stehen seine drei besten Freunde vor dem Tor der Schule. „Er hat mich weggedrückt.“ „Was? Aber wieso?“ „Mensch Yugi, das weiß ich doch nicht.“ „Vielleicht haben wir ja vorhin etwas übertrieben.“ Tea sieht ihre beiden Freunde fragend an. „Möglich. Aber er braucht sich doch deswegen nicht so aufführen. Schließlich haben wir das nicht böse gemeint.“ „Du kennst doch Joey. Er reagiert immer etwas gereizt.“ Seufzend stimmt er Tea zu. „Wir sollten ihn irgendwie wieder aufmuntern, meint ihr nicht?“ Yugi besieht sich seine Freunde die ihm aufs Wort zustimmen. „Ich hab’s.“ Tristan fuchtelt hektisch mit seinen Händen vor Tea rum. „Du hast doch ein Foto von uns allen. Gib das mal her!“ Perplex gibt sie ihm das Foto und schon saust er damit ab. Er rennt zurück auf den Schulhof und dann um eine Ecke. „Was meinst du, was er vor hat Tea?“ „So wie ich ihn kenne, was total verrücktes, was doch irgendwie in die Hose gehen wird.“ Lächelnd küsst sie Yugi, nimmt seine Hand und zerrt ihn hinter sich her. Obwohl Yugi schon mindestens vier Monate mit Tea zusammen ist, wird er immer noch rot wenn sie ihn so plötzlich küsst, was Tea aber total niedlich findet. Joey liegt ruhig auf seiner Couch und döst vor sich hin, als es plötzlich an seiner Tür Sturm klingelt. Sich das Kissen über die Ohren haltend, versucht er dieses nervtötende Geräusch zu ignorieren, was aber leider nicht klappt. Wütend steht er von der Couch auf und reißt die Tür auf. „Was??!!!“ Ein grinsender Tristan geht plötzlich an ihm vorbei in die Wohnung. „Begrüßt man so seine Gäste?“ „Was willst du? Ich hab echt kein Nerv mehr für dich.“ Immer noch grinsend, setzt sich Tristan auf das Sofa. „Jetzt sei doch nicht gleich so abweisend zu mir. Ich hab was sehr erfreuliches für dich.“ Skeptisch schließt Joey die Tür. „Du hast doch diese Person auf dem Schulhof so gierig angestarrt. Ich hab mit ihr geredet und sie würde sich gern mit dir treffen.“ Joeys Augen werden immer größer. „Das…das hast du echt gemacht?!“ Zufrieden lächelnd stimmt er dem Blonden zu, als genau dieser schon auf ihn zu gerannt kommt und ihn hektisch durch schüttelt. „Wo? Wann? Wie viel Uhr?? Jetzt sag schon!!“ Etwas wackelig auf den Beinen setzt sich Tristan wieder hin, bevor Joey wieder in den Sinn kommt, ihn durch zuschütteln. „Also, Wo: in unserem Stammlokal. Wann: morgen Abend. Wie viel Uhr: 20:00 Uhr. Reichen dir die Angaben?“ Total hyperaktiv läuft er in der ganzen Wohnung rum. „Joey, was machst du da?“ „Na ich… such mir was… zum Anziehen.“ „Aber du weißt schon, dass ich gesagt hab, dass das morgen ist?!“ Ein lautes „Ja.“ Schallt durch die Räume. Tristan schüttelt nur den Kopf. ‚Er ist unmöglich.’ Plötzlich kommt Joey zurück ins Wohnzimmer gestürmt und hält seinem Kumpel die ausgesuchten Klamotten unter die Nase. „Wenn ich morgen anfangen würde zu suchen, würde ich nicht fertig werden. Und, wie findest du das?“ „Joey du hättest Morgen noch genug Zeit. Schließlich seid ihr erst um acht verabredet. Meinst du nicht, dass das zu Elegant ist?!“ „Wieso, ist doch perfekt.“ Und schon legt der Blonde seine Sachen die er sich ausgesucht hat, ausgebreitet auf den Wohnzimmertisch und rennt in die Küche. Tristan hört nur noch, dass Klappern von Schranktüren und sieht Joey mit einem Bügeleisen in der Hand auf den Tisch und eine Steckdose zu stürmen. „Hey Kumpel, was machst du da??“ „Na ich will meine Sachen bü…“ Plötzlich klingelt es an der Haustür. Augen rollend geht Joey zur Tür und öffnet sie. „Ja?! Oh, ihr kommt gerade Ungelegen.“ Trotz seiner Worte bittet er Tea und Yugi mit einer Handbewegung in seine Wohnung. „Wir wollten gucken wie es dir geht. Oh, Hallo Tristan!“ Der Brünette winkt die Beiden zu sich. „Mir geht es toll. Aber ich hab gerade nicht sehr viel Zeit.“ Die Beiden setzen sich etwas geschockt zu Tristan. „Was ist hier los? Was hast du ihm erzählt?? Der ist ja nicht mehr wieder zuerkennen.“ Ein breites Grinsen legt sich auf seine Lippen. „Er hat ein Date mit seinem Schwarm. Und er fängt jetzt schon an sich darauf vorzubereiten, doch ich glaube nicht, dass das gut geht, wenn er bügelt.“ Alle Drei sehen zu Joey der sich fragend das Bügeleisen betrachtet. „Tea, du kannst doch bügeln, oder?! Kannst du ihm nicht helfen?!“ Fragend sieht Yugi sie an. Nickend steht sie auf, geht zu dem Blonden, nimmt ihm das Bügeleisen aus der Hand und macht sich an die Arbeit das Hemd und das Jackett zu bügeln. „Danke Tea!“ Und schon rennt er in den Flur und sucht sich die passenden Schuhe aus. „Ich glaub das wird er dir nie vergessen.“ „Hoffen wir’s.“ Nächster Morgen Total verschlafen wacht Joey auf. Wie lange er wohl geschlafen hat? Er weiß es nicht. Er weiß nur noch, dass er früh um vier ins Bett gegangen war. Da er immer seine Jalousie unten hat, sieht er auch nicht wie hell oder dunkel es draußen ist. Suchend tastet er auf seinem Nachttisch nach einer Uhr und findet sie wenig später auch. Immer noch total müde schaltet er den Leuchtmodus ein und ist geschockt. Es ist achtzehn Uhr durch und er hat noch nicht mal mehr zwei Stunden. Hektisch springt er auf und rennt ins Badezimmer um sich zu duschen und fertig zu machen. Nach einer Dreiviertelstunde ist er fertig. „Oh verdammt. Wo ist meine Uhr?!“ Er stürmt durch die Wohnung, auf der Suche nach seiner Uhr. Endlich findet er sie. „Shit, schon viertel nach sieben. Verdammt ich muss los!“ Hektisch sucht er noch schnell nach seiner Jacke und knallt die Tür hinter sich zu. Er schwingt sich auf sein Motorrad und fährt los. Kapitel 3: Eine Verwächslung und ihre Folgen... ----------------------------------------------- Eine Viertelstunde später. Endlich ist er in dem Lokal angekommen, in dem sich die kleine Clique immer trifft um einfach mal nach der Schule zu entspannen. Nachdem er sein Motorrad gesichert hat, atmet er noch einmal tief durch und betritt dann den Laden. Sich Mut zuflüsternd sieht er sich suchend um, doch seine Verabredung sieht er nicht. Etwas enttäuscht setzt er sich an die Bar und bestellt sich etwas zu trinken. Plötzlich versperren ihm zwei weiche Hände die Sicht und er ist ziemlich geschockt. ‚Was soll das denn?! Irgendwie niedlich. Ich hätte nicht gedacht, dass er so kindisch sein kann. Wow, was für weiche Hände er hat.’ „Wieso hast du dich nicht zu mir gesetzt? Sag bloß, du hast mich nicht gesehen?“ „Du warst noch gar nicht… Was?!“ Total perplex und von der Stimme verwirrt, dreht er sich um und blickt in das Gesicht einer blonden Frau. „Mai?!“ „Na wer denn sonst?! Wir sind doch verabredet.“ „Was?? Aber ich bin doch mit Ka… Halt mal! Dachte Tristan etwa, dass ich die ganze Zeit Mai angestarrt habe?? Oh Shit!!“ Laut denkend hat er sich etwas von Mai weg gedreht, die jetzt auch etwas verunsichert ist. Doch schnell versteht sie was los ist. „Ach was, du stehst also auf Seto?! Na das hätte ich ja nicht gedacht. Du siehst nicht typisch Schwul aus…“ „Ich bin ja auch nicht Schwul!!!“ Alle Anwesenden in dem Lokal drehen sich grinsend um. „Hört auf zu glotzen! Wir führen ein ernsthaftes Gespräch.“ Mai sieht sich grimmig um und sofort drehen sich die „Glotzer“ weg. „Lass uns woanders hingehen und reden Joey!“ „Was… wah?!“ Schnell schnappt sich Mai seine Hand und zieht ihn hinter sich her aus dem Lokal. Joey findet sich nach ein paar Minuten Autofahrt in einer sehr geschmackvoll eingerichteten Wohnung wieder. „So, jetzt können wir in Ruhe reden.“ Lächelnd schaut sie zu Joey, der nur seufzend vor sich hin sieht. „Hey, was ist denn mit dir los?“ „Ich hatte mich so auf ihn gefreut und dann treffe ich dich… Das wird Tristan mir büßen…“ „Na danke! Ich will dir helfen und du?!“ Bedrückt sieht er zur Seite. „Versteh das bitte nicht falsch, aber ich hab mich doch so gefreut.“ Etwas apathisch schaut er aus dem Fenster. „Jetzt fange bloß nicht an zu heulen! Ich hab dir doch versprochen, dass ich dir mit Kaiba helfe.“ „Soll mich das beruhigen?“ Beleidigt sieht Mai ihn an. „Na dann lass ich es und du kannst gehen.“ Traurig schaut er zu ihr. „So war das nicht gemeint. Tut mir Leid. Du kennst dich besser mit so was aus, bitte hilf mir.“ So niedergeschlagen hat sie Joey noch nie gesehen und es ist auch wahrlich kein schöner Anblick wie sie findet. „Ich werde mich mal ein bisschen über Kaiba informieren. Vielleicht hast du ja Glück und er steht auch auf Jungs.“ „Ich steh doch nicht auf Jungs!!!“ Wütend sieht er sie an. „Ach, ist Kaiba ein Mädchen?? Da muss ich dann aber echt was verpasst haben.“ Überlegend legt sie ihren rechten Zeigefinger an die rechte Wange. „Nein, natürlich ist Kaiba kein Mädchen, aber ich bin auch nicht Schwul. Ich weiß auch nicht wie ich mich in ihn verlieben konnte, aber es ist nun mal geschehen und ich liebe auch definitiv nur ihn. Frauen sind trotzdem noch anziehend für mich.“ Seufzend setzt Mai sich neben ihn und lehnt sich erschöpft zurück. „Na du bist ja lustig. Willst mit Kaiba zusammen kommen und tust dann trotzdem noch Frauen hinterher sehen?? Wie er das wohl findet?!“ „Nein! Wenn ich mit ihm zusammen wäre, würde ich nie jemand anderem hinter gucken. Er wäre wirklich der Einzige für mich.“ Lächelnd kramt Mai ihr Handy aus ihrer Tasche. Sie wählt schon fast grinsend eine Nummer und wartet bis jemand ran geht. „Ja?! Hi, ich bin’s, Mai. Du sagtest mir doch, dass du dich zurzeit ziemlich langweilst und da dachte ich mir… Was? Nein, nicht ich. Ein Kumpel von mir… Ja, ein Kerl, oder hast du was gegen ein Date mit einem Kerl? Nein, dann ist ja gut. Also ihr trefft euch um halb elf in deinem Stammclub. Okay, er freut sich schon. Tschau!“ Fragend sieht Joey sie an. „Guck nicht so! Du hast jetzt ein Date mit Kaiba.“ Joey traut seinen Ohren nicht. Er soll wirklich ein Date mit Kaiba haben. Mit dem Mann, dem seine schlaflosen Nächte gehören? Freudig fällt er Mai um den Hals und bedankt sich tausend Mal bei ihr. „Ist ja gut! Aber mach dich lieber fertig, du hast gerade mal 20 Minuten. Ich fahr dich schnell zu dir und du ziehst dich um, denn in einem Anzug solltest du dort nicht aufkreuzen.“ Und schon flitzt er mit ihr aus ihrer Wohnung. Keine zehn Minuten später sind sie bei Joey angekommen und kleiden ihn auch schon sofort ein. Nach ca. fünf Minuten ist er auch schon fertig. „Wow, nicht schlecht. Wieso läufst du eigentlich immer in diesen langweiligen Klamotten rum??“ Kritisch betrachtet Joey sich im Spiegel. „Ich sehe aus wie ein Stricher:“ Amüsiert lacht Mai kurz auf und geht auf ihn zu. „Was erzählst du da? Da sieht spitze aus. Ich wette, so bekommst du ihn gleich ins Bett.“ Verzweifelnd lässt Joey den Kopf hängen. „Also sehe ich doch aus wie ’n Stricher. Fehlt ja nur noch, dass er mir Geld für unsere Verabredung gibt.“ „Hör auf so einen Unsinn zu reden! Kaiba wird sich sofort in dich verlieben, wetten?!“ Ihn mit aufmunternden Sprüchen zu textend, zerrt sie ihn aus der Wohnung und setzt ihn in ihr Auto, damit sie endlich zu dem Treffen fahren können. Fünf vor halb Elf steht Joey dann unsicher vor der Bar und sieht Mai unsicher an. „Jetzt geh schon! Und bestelle ihm einen schönen Gruß von mir!“ Tief durch atmend geht er in das Lokal. Zitternd sieht er sich um. Soweit gefällt ihm der Club, aber es sieht hier sehr teuer aus und ob er sich das leisten kann, ist fraglich. Nachdem er sich alles besehen hat, findet er endlich Kaiba an einem kleinen Tisch sitzend. Immer stärker fängt er an zu zittern und sein Herz scheint ihm gleich aus dem Körper zu springen. Plötzlich treffen sich ihre Blicke. Verlegen blickt Joey zur Seite. Irgendwie kann er Kaiba gerade nicht in die Augen sehen und deswegen entgeht ihm auch, dass genau dieser auf ihn zukommt. „Hey Kleiner!“ Erschrocken sieht der Blonde ihm ins Gesicht. „Du bist doch dieser Idiot von heute Mittag, der mich um gerannt hat.“ Wieder verliert Joey sich in den Augen des Älteren und er bekommt nur ein verträumtes „Ja“ heraus. „Du schuldest mir immer noch etwas!“ langsam kommt der blonde Japaner wieder zu sich und sieht Kaiba fragend an. „Bist du so Blond, oder hast du einfach keine Manieren?! Eine Entschuldigung erwarte ich natürlich!“ Nervös spielen seine Hände mit einem Zipfel seines Shirts. „Ent… Entschuldigung. Ich… ich wollte dich ni… aah!“ Leicht wird Joey von hinten an gerempelt und fällt unabsichtlich Kaiba um den Hals. Als der Blonde das realisiert, traut er sich nicht, ihm ins Gesicht zu sehen. „Würdest du mich bitte loslassen! Ich bin verabredet, also geh irgendwo anders spielen!“ Erschrocken sieht er nun doch auf, immer noch Kaiba umarmend. „Ich!“ „Was?“ Fragend sehen ihn zwei blaue Augen an. „Ähm… Ich… ich meine, ich bin dein Date.“ Erschrocken blickt Kaiba den blonden Jungen an und muss skeptisch kichern. Joey weiß nicht so recht, wie er das deuten soll, doch anscheinend glaubt Seto ihm nicht. „Hör auf zu lachen! Das ist mein voller Ernst. Ich bin dein Date und ich soll dir einen schönen Gruß von Mai bestellen.“ Etwas verlegen sieht Joey zur Seite, lehnt sein Kopf an und hat ganz vergessen bei wem er sich anlehnt und wen er immer noch in den Armen hält. „Da… Da bist du dir wirklich sicher?“ Kaiba ist selbst zu geschockt, um Joey von sich zu schieben. Leicht nickt der Jüngere. Seto ist sich nicht sicher, was er sagen oder tun sollte, denn er hat nun wirklich nicht an so jemanden gedacht, mit dem Mai ihn verkuppeln will, wie sie es schon oft versucht hat. Wie hieß der kleine eigentlich? ‚Er sieht zwar nicht schlecht aus, aber er ist nicht gerade auf meinem Niveau und außerdem habe ich keine Ahnung, ob der Kleine Überhaupt was drauf hat.’ „Wie heißt du eigentlich?“ Vorsichtig nimmt er den Kopf des Blonden und lässt diesen somit aufsehen. „Wheeler, Joey Wheeler.“ Joeys Augen funkeln wie tausende kleiner Bernsteine und leichter Rotschimmer liegt auf seinen Wangen. Kaiba ist leicht erstaunt. SO hat ihn noch nie jemand angesehen. Was will dieser Typ bloß von ihm? „Du willst also ein Date mit mir, ja?!“ Immer noch sieht Joey ihn verträumt an, doch langsam schaltet sich dessen Gehirn wieder ein und lässt klares Denken zu. „Ja, eigentlich schon, doch wenn du nicht willst, dann können wir es ja lassen…“ Etwas eingeschüchtert von Kaiba dreht er sich Richtung Tür und versucht zu gehen, doch Kaiba hält ihn sanft, aber dennoch stark am Handgelenk fest. „Schön hier geblieben, Kleiner!“ Joey glaubt sich verhört zu haben. Hat dieser starke, attraktive und kluge Mann ihn gerade „Kleiner“ genannt? Noch nicht mal von ihm würde er sich dies gefallen lassen und macht seinem Frust gleich Luft. „Hey, auch wenn ich eine Schwäche für dich hab, hast du noch lange nicht die Erlaubnis mich ‚Kleiner’ zu nennen! Das darf Niemand, auch nicht du, verstanden??!!“ Etwas ruppig reißt er sich von Kaiba los und sieht ihn aufgebracht an. „Du reicher Pimpf denkst wohl, du kannst dir alles erlauben?! Aber so ist das nicht! Beurteile deine Mitmenschen nicht nach ihrem Geld, klar!!!“ Schnaubend dreht Joey sich um und geht wütend aus der Bar. Seto steht etwas perplex da. Noch nie hat ihn jemand SO etwas an den Kopf geworfen und schon gar nicht seine Lover. ‚Das kann doch wohl nicht wahr sein! Erst will er mich anmachen und dann so was.’ Leicht schnaubend geht er zurück zu seinem Tisch. ‚Wie kann es dieser Unterklässler wagen, mich so vorzuführen?!’ Er nimmt den letzten, kräftigen Schluck von seinem Gin-Tonic, legt das Rechnungsgeld auf seinen Tisch und geht. Nach kurzer Aufregung kommt ihm dennoch ein ganz anderer Gedanke. Irgendwie hat ihm das schon etwas imponiert, denn es hat sich nie Jemand getraut, ihm so die Stirn zu bieten. „Joey Wheeler also. Hm, wir werden uns ganz bestimmt bald wieder sehen, denn so leicht kommt mir keiner davon, der mich in aller Öffentlichkeit bloßgestellt hat.“ Mit einem leichten Grinsen auf den Lippen macht er sich auf den Weg zu seinem Auto. Kapitel 4: Kaibas Einsatz ------------------------- Seufzend steht er vor seiner Wohnungstür. Jetzt musste er doch tatsächlich mit Bus fahren. Er hasst es auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen zu sein, besonders, da er jetzt ein Motorrad besitzt. Trübselig schließt er die Tür auf und tritt in die Wohnung hinein. Wie immer ist er allein, aber das stört ihn im Moment überhaupt nicht. „Ich gehe mich jetzt am besten ertränken.“ … Als er in sein Auto einsteigt, fällt ihm ein kleiner Zettel auf den Schoß. „Wo kommt der denn her?!“ Skeptisch öffnet er ihn und besieht ihn sich. „Das ist eine Festnetznummer. Ist die vielleicht von…“ Ein Grinsen bildet sich auf seinen Lippen. Schnell zieht er sich seinen Laptop auf den Schoß und tippt die Nummer in diesen ein. „Na dann wollen wir mal sehen, wer sich auf diese Nummer registrieren lassen hat.“ Kurz wartet er und hat dann einen Namen und eine Adresse auf diese Nummer vor sich. „Also doch. Na dann bin ich ja mal gespannt, denn er hat mich wirklich neugierig gemacht, auch wenn er gar nicht meinem Niveau entspricht.“ Lächelnd weist er seinem Fahrer darauf hin, dass er losfahren soll und gibt ihm dann die Adresse. „Shit, das mit dem ertränken hat nicht so richtig geklappt. Aber was soll ich auch von meiner viel zu ‚großen’ Badewanne erwarten?! Aber wenigstens belästigt mich keiner. Ich hab keinen Bock auf meine Leute.“ Plötzlich fällt ihm Mai wieder ein. „Na die kann mir ganz gestohlen bleiben. Von wegen ‚schöner Abend’! Ich hab einfach alles versaut…“ Seufzend und immer noch tropfend, kommt er aus dem Badezimmer und setzt sich auf seinen Sessel. „Und Kaiba will bestimmt auch nie wieder was von mir wissen, so wie ich ihn runter geputzt habe. Verdammt, wieso konnte ich nicht einmal nachdenken, bevor ich etwas tat?! Langsam wird das stressend mit meiner Dämlichkeit.“ Deprimiert sieht er auf sein Telefon. Sein Anrufbeantworter zeigt ihm an, dass er Nachrichten bekommen hat. Geschickt streckt er den Arm aus und drückt auf das kleine Knöpfchen. Und sofort erklingt die Stimme des Apparates. „Sie haben vier neue Nachrichten: ‚Hey, ich bin’s, Tristan. Wo bist du? Ich versuch schon die ganze Zeit dich auf dein Handy zu erreichen. Eigentlich wollte ich ja auch bloß wissen wie es mit der blonden Schönheit lief. Du musst mir alles genau erzählen. Tschau!’ ‚Hey Joey, ich bin’s Mai. Sag mal, dein komischer Kumpel ist immer noch nicht eingeweiht, oder? Er hat mich plötzlich angesprochen, doch ich habe ihm nichts über dich und Setolein erzählt. Du musst mir dann genau erzählen, was passiert ist, ja?! Bye’ ‚Hey, hier noch mal Tristan. Warum gehst du nicht ans Telefon? Ich hab deine Süße getroffen und sie gefragt wie es war, doch sie hat mich nur angelächelt. Mensch Joey, ich bin dein bester Freund, also sag mir endlich, was da gelaufen ist! Tschau!’ ‚Hey Joey, hier Duke. Du musst morgen Früh die Schicht übernehmen. Ein Kellner ist ausgefallen. Also, schönen Abend noch.’“ Wieder muss er tief seufzen. Jetzt muss er auch noch morgen Früh arbeiten. Das glaubt er einfach nicht. Er hat schon einmal gearbeitet, als er deprimiert war und das war nicht gerade das, was man unter arbeiten versteht. Die meiste Zeit hat er abwesend dagestanden, oder den Gästen die falschen Bestellungen gebracht. Sein Chef war zwar verständnisvoll, aber trotzdem hat er ziemlichen Ärger gehabt. Was soll das dann morgen bloß werden? Verzweifelt schließt er die Augen und lehnt sich noch ein Stück mehr in den Sessel. Langsam entspannt er sich, sein Atem wird ruhiger und zaghaft schläft er dann ein. Doch nicht lange, denn plötzlich klingelt es an seiner Tür. Nur mit Mühe reißt er sich aus dem Schlaf, doch er hat keine Lust aufzustehen. ‚Wenn das Tristan ist, bringe ich ihn um!’ Nicht mehr darauf achtend, dass er nur ein Handtuch um die Hüften hat, steht er mühsam auf und geht zur Tür. Mürrisch öffnet er sie… und würde sie am liebsten wieder zuschlagen. Er weiß nicht, was er tun soll, geschweige sagen soll. „Wenn du öfter so Gäste begrüßt, kommen sie vor Scham wohl nicht wieder, oder?!“ „W… Was suchst du denn hier?“ Flüchtig sieht er sich von der Tür aus die Wohnung an. „Du hast wohl nicht häufig Besuch.“ „Dann geh doch wieder in deine Luxushütte, wenn dir meine Wohnung nicht gefällt.“ Ein Lächeln stiehlt sich auf Kaibas Lippen. „Das meine ich nicht. Es ist sehr unhöflich seine Gäste nicht herein zu bitten.“ Weiter lächelnd drängelt er sich an Joey vorbei. „Wo ist dein Zimmer? Ich möchte mich doch ungestört mit dir unterhalten können.“ Der Blonde weiß schon gar nicht mehr, was er überhaupt denken soll. Die Fragen schwirren in seinem Kopf herum und nur unbewusst antwortet er auf Kaibas Frage mit einer Gestik der Hand. Perplex zeigt er in die Richtung seines Zimmers und der Ältere geht auf dieses zu. Als dieser an der Zimmertür bemerkt, dass dieser unhöfliche Kerl ihm nicht folgt, hält er inne und dreht sich zu diesem. „Hey Wuffi, willst du Gassi, oder warum bleibst du an der Tür stehen? Komm endlich her! Ich hab mit dir zu reden.“ Empört sieht Joey ihn an. ‚Was bildet sich dieser reiche Pimpf eigentlich ein? Ich fasse es nicht! In meiner eigenen Wohnung >.< Und dann noch von ihm… meinem Traumkerl. Argh!! Das muss ich jetzt außen vor lassen. Schließlich versucht er mich herum… Hat er „Wuffi“ zu mir gesagt?! Verdammt! Dieser miese…’ „Hör auf mich in meiner eigenen Wohnung SO von der Seite an zu labern!! Ich kann dich schließlich raus schmeißen, wann ich will.“ ‚So, jetzt hab ich’s ihm gegeben. Ätsch!’ „Köter, ich wiederhole mich nur ungern! Bewege deinen Hintern in dein Zimmer! Und wenn du nicht sofort tust, was ich dir auftrage, dann zerre ich dich hier hinein.“ Wütend zeigt er nun in das Zimmer, von welchem er die Tür nun endlich geöffnet hat. „Du Geld besessenes, kleines…“ Wütend versucht Joey ihn an zu brüllen, doch Kaiba hat ihn sich am Ohr geschnappt und zerrt ihn nun unter Schmerzen ins Zimmer. „AU~~A !!! Lass mich los!“ „Ich hatte dich gewarnt, also ertrage die Konsequenzen.“ Wimmernd wird er in sein Zimmer gezogen und auf sein Bett geschmissen. Interessiert sieht sich Kaiba den Raum an. „Du bist kein Ordnungsmensch was?! Aber du solltest wenigstens den Vorraum und das Wohnzimmer sauber halten. Dein Besuch findet das bestimmt auch nicht so berauschend.“ Genervt zieht Joey sich schnell was an und setzt sich dann wieder aufs Bett. „Das geht dich gar nichts an Kaiba! Und außerdem, wenn es dir nicht passt, dann verschwinde und tu’ uns beiden einen Gefallen und vergiss, dass wir uns je getroffen haben.“ Leicht angewidert nimmt Seto die getragene Hose von Joeys Stuhl und schmeißt sie auf den Boden, dann setzt er sich auf diesen und grinst den Blonden frech an. „Das hast du dir ja gut zusammengelegt, aber denkst du wirklich, nach der Szene die du in meinem Stammclub abgezogen hast, lasse ich dich einfach in ruhe?? Falsch Köter! Aber den Rest werde ich mit dir woanders besprechen, denn hier fühlen sich anscheinend nur Tiere wohl.“ Immer noch grinsend geht er auf den wütenden Joey zu, der seine Hände wütend ins Lacken krallt. „Kommst du freiwillig mit, oder muss ich dich erst wieder an die Leine nehmen?“ „Hör auf mit dem Quatsch, Kaiba! Ich komm ja schon.“ Resigniert sieht der Blonde zur Seite. ‚Es ist besser das wir gehen. Wenn mein Alter ihn hier entdeckt, dann gibt es höllisch ärger.’ Mit gesenktem Kopf steht er auf und geht vor Kaiba aus seinem Zimmer. „Hey Wheeler?! Was ist los? War ich etwa zu hart zu dir?“ Doch von Joey kommt keine Antwort und Kaiba folgt ihm, ohne ein weiteres Wort zu sagen. Doch lange hält der Ältere das nicht aus, denn er will wissen, was mit dem kleinen Hündchen los ist. An der Haustür angekommen packt er Joey am Kragen und drückt ihn an die Wand neben der Tür. Stur sieht er in die erschrockenen Augen des Jüngeren. „Wheeler, wenn du deine Klappe nicht mehr aufkriegst, dann kann etwas nicht stimmen. Was ist los?“ Tief sieht er in die funkelnden Braunen Augen Joeys und ist wie gebannt. Stützend schiebt er sein Bein zwischen die des Blonden. Leise stöhnt Joey auf, als er das Bein zart an seinem Glied lang streifen spürt. Plötzlich verschwinden alle seine negativen Gedanken und gierig erwidert er den kurz zuvor angefangenen Kuss. Wild spielen ihre Zungen miteinander, als Kaiba sich drängelnd Zutritt in den Mund des Blonden verschafft hat. Vorsichtig legen sich Joeys Hände an die Brust des Brünetten und dessen Hände haben sich forschend und tastend an die Hüfte des Jüngeren gelegt. Geübte Finger knöpfen verlangend die Hose des Blonden auf, als Joey plötzlich vernimmt, wie neben ihm ein Schlüssel ins Schloss gesteckt wird, und kurz darauf die Tür geöffnet wird. Geschockt schuppst der blonde Junge Kaiba von sich und sieht dann, wie sein Vater in die Wohnung eintritt. Schwer atmend sieht er ihn an. Kaiba steht leicht perplex etwas von den Beiden entfernt, als Joeys Vater ihn musternd betrachtet. Wütend sieht der ältere Mann sein Erzeugnis an. „Du unnützes Balg, ich hab dir schon einmal gesagt, dass du keine deiner dämlichen Freunde mit hier her an schleppen sollst.“ Joey ist immer noch außer Atem und weiß nicht was er sagen oder tun soll. Seinem Vater entgeht das keineswegs und mustert seinen Sohn von oben bis unten. Nicht nur das Joey außer Atem ist… Seine Wangen sind rot, seine Hose ist offen und die Beule in seiner Hose ist nicht zu übersehen. Angewidert tritt sein Vater einen Schritt weg von ihm. „Du dreckiger Perverser. Kriegst es mit ’ner Tussi nicht hin und nimmst dir ’nen Typen. Und dann auch noch in meiner Wohnung. Warum musste deine Mutter dich auch an mich abschieben. Du bist zu nichts zu gebrauchen!“ Wütend erhebt er seine Hand und schlägt Joey ins Gesicht. Dieser taumelt ein Stück zurück und kann sich gerade noch an der Wand festhalten, damit er nicht hin fällt. Aus wütender Verachtung ballt Joey seine Hände zusammen, aber er weiß, dass er seinem Vater nicht widersprechen darf, sonst würde es noch schlimmer werden. Plötzlich sieht er, wie sein Erzeuger sich zu Kaiba dreht. „Und jetzt zu dir du dreckige Schwuchtel! Vergreifst du dich immer…“ „Hör auf! Er hat keine Schuld. Ich wollte das er…“ „Halt du die Klappe, du Drecksbalg!“ Wieder erhebt er seine Hand zu einem Schlag, doch diesmal wird er von Kaiba festgehalten. „Fass mich nicht an du…“ Gekonnt reißt Seto den Arm des Mannes nach hinten, so dass dieser qualvoll aufschreit. „Jetzt hören sie mir mal zu Mister! Joey kann sich mit dem Geschlecht einlassen, das er für Richtig hält und muss sich danach ihre intoleranten Sprüche nicht anhören müssen. Und eines sage ich ihnen…“ Brutal zieht er noch ein Stück an den Arm, sodass sich Joeys Vater vor Kaiba niederkniet. „… Wenn sie Joey noch einmal schlagen sollten, werden sie ein Problem mit meinen Anwälten haben, die sie für mindestens fünfzehn Jahre hinter Gitter bringen würden. Haben wir uns verstanden?!“ Kurz hat er ein wenig locker gelassen, doch jetzt zieht er noch einmal ein Stück, um ihm seine Forderung deutlich zu machen. Ein gequältes „Ja“ kommt nur als Antwort, was Seto aber auch schon reicht. Angewidert lässt er von dem Vater seines „Hündchens“ ab und geht zu diesem besagten „Hündchen“ rüber. „Lass uns verschwinden Joey.“ Sanft nimmt er die Hand des Blonden und zieht ihn hinter sich her. Dieser ist zu perplex um sich zu wehren oder zu widersprechen. ‚Er hat sich für mich eingesetzt. Er hat mich beschützt… Aber was wird das ändern. Wenn ich wieder zurückgehe, wird es nur noch schlimmer werden und vielleicht wird er mich dann sogar umbringen.’ Abrupt bleibt Joey stehen. Fragend sieht der Ältere ihn an. „Hey Wheeler, was ist los? Hast du was vergessen?“ Nachdenklich sieht Joey zu Boden. „Nein das nicht, aber…“ Wieder zieht Kaiba an der Hand des Blonden und geht mit ihm weiter. „Wenn du nichts vergessen hast, können wir das auch später klären.“ Und prompt schiebt er Joey in seinen Wagen und lässt seinen Chauffiere losfahren. Die ganze Fahrt über überlegt der Blonde was er in sein Testament hinein schreiben wird, bevor er dann wieder nach hause fährt. Deshalb bekommt er auch nicht mit, wie der Wagen zum stehen kommt und Kaiba ihn höflich bittet, aus zu steigen. „Hey Wheeler! Ich hab gesagt du sollst aussteigen! Hörst du schlecht?“ „Kaiba?!“ Zitternde Augen sehen den Millionär an. „Was ist denn?“ Seine Stimme klingt diesmal nicht ganz so aggressiv, sogar etwas sorgend. „Fahr mich zurück.“ Geschockt sieht er Joey an. „Wie bitte?! Bist du jetzt ganz bescheuert? Der Kerl ist Abschaum!“ „Wenn ich jetzt wieder zurückfahre komme ich höchstens mit ein paar Brüchen davon. Wenn ich aber erst morgen wieder da bin, bringt er mich um.“ Der Blick des Blonden ist leicht apathisch an Kaiba vorbei gerichtet. „Wheeler, bei dir läuft echt nicht mehr alles rund! Du gehst dort gar nicht mehr hin zurück, verstanden?! Du wirst hier bleiben und das so lange, bis du die Schule beendet hast, eine Arbeit findest und dir eine eigene Wohnung leisten kannst!“ Kurz denkt Joey nach. Kaiba würde ihn für so lange Zeit aufnehmen?! „Nein Kaiba, dass kann ich nicht…“ „Was?“ Fragend sieht der ältere ihn an und wartet auf eine Antwort. Wieder herrscht ein Schweigen zwischen den Beiden. „Ich kann nicht so lange bei dir bleiben. Auch dir falle ich nur zur Last und das will ich nicht.“ Betrübt sieht Joey zu Boden. „Wenn du mir zur Last fallen würdest, denkst du, dann hätte ich dir gesagt, du kannst so lange hier bleiben?“ Sachte schüttelt der Blonde mit dem Kopf. „Das hättest du dir auch gleich denken können, Wheeler! Also, jetzt komm endlich!“ Wieder schüttelt er nur leicht mit dem Kopf. „Was denn jetzt noch?! Soll ich dich rein schleifen?! Langsam geht mir dein gezicke auf die Nerven, also komm!“ „Du nimmst mich aus den falschen Gründen auf. Ich will nicht, dass du mich aus Mitleid oder so was aufnimmst…“ „Was soll ich denn sonst für einen haben? Aus welchem Grund willst du denn von mir aufgenommen werden?“ Erschrocken sieht Joey Kaiba an. „Na, ich höre.“ Kapitel 5: Joey in der Klämme ----------------------------- Verlegen sieht er wieder zu Boden. ‚Soll ich ihm sagen, dass ich mich in ihn verliebt habe? Aber er wird mich bestimmt auslachen. Er würde mich nie akzeptieren…“ Plötzlich werden beide unterbrochen. Eine leicht aufgebrachte Person kommt aus der Tür der Kaiba Corp. Villa. „Seto, du wolltest schon längst wieder hier sein. Wir warten die ganze Zeit auf dich. Aber na ja, ich verzeihe dir.“ Grinsend rennt ein dunkelblonder Typ auf ihn zu und küsst ihn freudig auf die Lippen. Und genau dieses Bild schmerzt nun in Joey. Kaiba hat einen Partner?! Aber Mai sagte ihm doch, dass er Solo sei. Schnell wendet er seinen Blick ab und rennt weg. Nur flüchtig erhascht Kaiba einen Blick zur Seite und sieht, wie der Blonde weg rennt. „Habe ich dir nicht schon zig Mal gesagt, du sollst aufhören mich zu küssen!? Du hast schließlich einen Freund.“ „Ja, ich weiß, aber ihr beide seid einfach unwiderstehlich.“ Lächelnd sieht Marik zu seinem Freund, der nicht gerade glücklich an der Tür steht und wartet. „Guck nicht so, Schatz. Du weißt, dass ich nur dich liebe.“ „Ach, weiß ich das?“ Schnell läuft Marik zu seinem Freund und kuschelt sich an ihn heran. „Ja, das weißt du. Oder habe ich dich je betrogen?“ „Wer weiß?!“ „Hey, das würde ich dir nie antun. Stimmt’s Seto?! Seto?“ Dieser jedoch ist nicht mehr da. „Wo ist er hin?“… Warum muss das nur immer ihm passieren? Warum nur? Hat er nicht schon genug durch machen müssen? Anscheinend nicht, sonst würde er wenigstens einen kleinen Funken Chance bei seiner großen Liebe haben. Seufzend lehnt er sich an eine Hauswand. Es war aber irgendwie auch nicht klug, weg zulaufen. Er weiß nicht mal wohin. „Hey Joey!“ Erschrocken dreht er sich zur Seite, wo die Stimme her kam. „Valen?! Was machst du denn hier?“ „Ich war grad in der Gegend und da hab ich dich vorbei laufen sehen. Ist irgendwas passiert? Du siehst so bedrückt aus.“ „Nein, es ist nichts… Ähm, wo wolltest du denn hin?“ „Ich wollte gerade zur Nachhilfe…“ „Du gehst zur Nachhilfe? In welchem Fach denn?“ „In Physik. Das ist mir einfach zu hoch!“ Na ja, das ist mit Sport und Chemie das einzige Fach, worin Joey keine Probleme hat. Plötzlich kommt ihm eine Idee. „Sag mal Valen?! Du wohnst doch allein oder?“ Nickend stimmt er dem Blonden zu. „Wie wäre es, wenn ich dir Nachhilfe gebe und im Austausch, könnte ich ne Weile bei dir wohnen?! Ich hab zurzeit niemanden, wo ich hin könnte. Ich meine, es wäre ja nicht mal für lange, nur bis ich ne eig…“ „Hey, ist schon in Ordnung. Das wäre echt genial, wenn wir das so machen würden.“ Freudig schlagen sie sich beide in die Hand. Joey ist echt erleichtert. „Ja, das finde ich au…“ Plötzlich reißt Valen ihn an sich und umarmt ihn fest. „Valen, was soll da…“ Geschockt fühlt Joey nun die Lippen des Brünetten auf seinen und spürt, wie dessen Hand sich an seiner Hose zu schaffen macht. Leicht zitternd versucht er ihn von sich zu schieben, doch im ersten Moment vergeblich. Als der Blonde merkt, wie die Hand sich in seine Short bewegt, schafft er es endlich, ihn panisch von sich zu schieben. „Verdammt, Valen, was sollte das?!“ Schwer atmend sieht er ihn an. Er findet selbst keine Erklärung zu dem Geschehnis. „Ich bin schon eine ganze weile von dir fasziniert und habe oft dran gedacht, wie es wäre, mit dir zu schlafen…“ Geschockt weicht Joey einige Schritte zurück. Valen wollte also wirklich gerade mit ihm schlafen?! „Als du dich gerade so gefreut hast, da hab ich gedacht, dass du möglicherweise nichts dagegen haben würdest.“ „Was?! Du spinnst doch!! Ich mag dich zwar, aber doch nicht so… Und dann auch noch mitten auf der Straße…“ Mit leuchtenden Augen geht Valen ein Stück auf ihn zu. „Dann lass uns endlich zu mir gehen.“ Wieder steigt in Joey ein wenig Panik auf, da Valen ihm immer näher kommt und irgendwie nichts verstehen will, was er sagt. „Nein, ich glaub, das wär keine gute Idee mehr, mit zu dir zu kommen.“ Kurz bleibt der Brünette stehen und besieht sich den Blonden von oben bis unten. Schnell greift er Joey am Kragen und küsst ihn ein weiteres Mal, doch diesmal, mit mehr Nachdruck. Joey keucht in den Kuss hinein. Valens Knie hat sich ungebeten zwischen seinen Oberschenkeln breit gemacht und auch die Chance nutzt der Brünette, um in die Mundhöhle des Älteren zu gelangen. Hilflos versucht er wieder, sich dem Jüngeren zu entwinden, doch diesmal ist jede Mühe vergebens. Ein weiteres Mal wandern die Hände in Joeys Short und der gierige Mund legt sich verlangend an den Hals des Blonden. „Valen h… hör auf!! Du machst einen riesen Fehler!!!“ Verzweifelt steigen Joey Tränen in die Augen. Er kann nichts machen. Valen hält ihn unerbittlich unter ihm gefangen. Sich mit dem Gedanken abfindend, während ihm immer mehr Tränen die Wange hinunter laufen, lässt er es geschehen. Die ganze Zeit hat er nur das Gesicht seiner großen Liebe vor sich… Plötzlich fühlt er nichts mehr. Keine Hände, keine Lippen, nur die heranschleichende Kälte und öffnet die Augen. Valen ist verschwunden, nur ein Stück von einem Mantel schwebt vor Joeys Augen. Mit verschleiertem Blick sieht er diesem Nach und erblickt Kaibas Rücken. Er kennt den Umriss von diesem genau. Doch warum ist er hier? Und wo ist Valen? Leicht zitternd wischt er sich die Tränen aus den Augen. Plötzlich vernimmt er eine Stimme. „Hey, was soll das?! Kümmer dich um deinen eigenen Scheiß!“ Eindeutig war das Valens Stimme. „Verschwinde, oder ich werde dir schlimmere Schmerzen zufügen, als du es dir je vorstellen könntest!“ Kurz sieht der Jüngere zu Joey, der ihn nun auch erblickt und auf einmal steigt in ihm furchtbare Reue auf. Er wollte Joey nicht verletzen. Schnell steht er auf, geht an Kaiba vorbei, zu Joey. „Verzeih mir. Ich wollte dir nicht wehtun.“ Seine Stimme war ganz leise und er war auch nicht stehen geblieben. Tief atmet Joey durch und lässt leicht zitternd den Kopf hängen. Er ist erleichtert, dass nichts weiter passiert ist und dennoch geschockt, dass gerade Kaiba ihn gerettet hat. Das gerade er gesehen hat, wie schwach der Blonde ist. ‚Warum nicht Tristan oder jemand anderes… Warum gerade Seto?!’ Plötzlich sieht er zwei Schuhe vor sich und den weißen Mantel, der nun am Boden schleift. „Warum hast du dich nicht gewehrt? Der Kerl wäre ohne mit der Wimper zu zucken, bedeutend weiter gegangen. Aber anscheinend kennst du den ja… Sag bloß, du wolltest, dass er weiter macht?!“ „NEIN!“ Erschrocken sieht Joey auf. Natürlich wollte er das nicht, aber Valen war eigentlich ein guter Freund, wo er dachte, dass er ihm vertrauen kann… und dann so was. Seine Augen sind noch ein wenig verschleiert, aber seine Gedanken sind wieder Glas klar. Seine Stärke kehrt wieder in ihn zurück und genau das, drücken jetzt nun auch seine Augen aus. „Natürlich wollte ich das nicht.“ „Du siehst mich schon zum dritten Mal mit so einer Stärke in den Augen an, kannst dich aber nicht wehren, wenn dich jemand vergewaltigen will.“ „Das ist es nicht! Ich war geschockt, weil Valen ein guter Freund ist… oder war. Er hat mich vollkommen überrumpelt. Er hat vorher noch nie etwas verlauten lassen, dass er scharf auf mich wäre…“ „Du denkst doch nicht wirklich, dass jemand so was einfach machen würde?!“ Verlegen sieht Joey zu Boden. Er weiß, dass Kaiba recht hat, aber kann man nicht mal einem Kumpel heutzutage ein wenig vertrauen. „Komm wieder mit, oder willst du draußen pennen?!“ Sein Blick bleibt gesenkt. Nach dem Auftritt soll er noch mal da mit hinkommen? „Und was sagt dein Freund dazu?“ „Mein was?! Ach, du meinst Marik. Der Wohnt noch nicht mal bei mir und ist schon gar nicht mein Freund. Er liebt es nur, seinen Liebhaber eifersüchtig zu machen. Also komm jetzt!“ Mit dem Blick auch Joey gerichtet hält er ihm seine Hand entgegen. Noch überlegt der Blonde kurz. Wo sollte er denn hin? Zu Tristan kann er nicht. Seine Eltern mögen Joey nicht. Zu Tea und Yugi auch nicht. Die Turteln die ganze Zeit rum und er würde nur im weg sein. Seine Mutter kann er auch schlecht fragen. Die ist froh, dass sie ihn zu seinem Vater abschieben konnte. Wenn er zu genau diesem zurück geht, wird er tot sein. Ob er Mai fragen könnte? Vielleicht. „Warte kurz.“ Seufzend Zieht Kaiba seine Hand wieder zurück und dreht sich um. Schnell holt Joey sein Handy aus der Tasche und wählt Mais Nummer. ~“Hallo?!“~ „Hi Mai! Hier ist Joey. Ich hab da mal eine Frage. Könnte ich für eine Weile bei…“ Perplex dreht Kaiba sich um. ‚Das kann doch wohl nicht wahr sein.’ Wütend schnappt er sich das Handy. „Hat sich erledigt. Tschau Mai!“ Verdutzt blickt Joey ihn an. Der Brünette hat wirklich aufgelegt. „Was soll das Kai…“ „Das wollte ich dich fragen! Du kommst mit mir mit! Ob du nun willst oder nicht. Willst du wirklich erst bei anderen Betteln, bevor du meine Gastfreundschaft annimmst?“ Beschämt dreht der Blonde seinen Kopf zur Seite. „Warum? Weil ich es nicht ertrage mit dir zusammen zu wohnen. Ich… Ich hege nun mal Gefühle für dich, aber ich kenne deine Gewohnheiten. Du spielst mit den Menschen und lässt sie nach einer Weile fallen. Denkst du, dass ich das will?“ Seine Stimme wurde immer lauter und in ihm tut alles weh, wenn er nur daran denkt, dass Kaiba das gleiche mit ihm machen würde. „Ich habe nie einen meiner Lover mit zu mir genommen, schließlich ist Mokuba noch da und das muss er nicht miterleben. Reicht dir das?“ Immer noch sieht Joey ihn nicht an. Sollte ihm das etwa reichen? „Trotzdem sollte dir klar sein, dass ich weiter mache wie zuvor, das gleiche kannst du natürlich auch, doch verschone meinen kleinen Bruder vor irgendwelchem Liebeskummer.“ Nickend dreht Joey sich wieder zu dem Brünetten und stimmt leise zu, mit ihm zu kommen. „Ich tue das nicht gern, aber ich bitte dich darum, dich um meinen kleinen Bruder zu kümmern, wenn ich nicht da bin. Er ist ständig allein, da ich nach der Schule in der Firma arbeite. Tue ihm den Gefallen.“ Ein Grinsen stiehlt sich auf Joeys Lippen. Er sieht wieder wie der Alte aus. „Ist ja schon OK! Ich werde ihn ein wenig unter meine Fittiche nehmen. Ich hab zwar nur Erfahrung mit einer kleinen Schwester, aber schwerer wird das ja nicht sein.“ Leise lacht er auf und irgendwie bereut Kaiba seine Entscheidung. Kapitel 6: Absicht oder Zufall...Joey ohne Klamotten ---------------------------------------------------- Wieder bei der Kaiba Villa angekommen, lässt Joey sich alles zeigen. Ungläubig besieht er sich das riesige Anwesen. So viele Zimmer, die, wie er denk, nicht mal benutzt werden. Für ihn ist jedoch nur wichtig, wo sein Zimmer, das Bad und die Küche sind. „Du brauchst dir keine Sorgen um Essen machen. Meine Köche bereiten jeden Tag alles zu. Dein Zimmer ist auf der gleichen Etage wie das von Mokuba. Wenn du dich mit ihm duellieren willst, im Keller ist eine Arena, die darauf wartet. Und ich warne dich! Wenn dein Zimmer genau so verwüstet aussehen sollte, wie es bei dir zu Hause der Fall war, dann kriegst du Ärger mit mir.“ Kurz rollt der Blonde mit den Augen. „Ist ja gut! Ich werde es mit merken. Darf ich dich noch was fragen?“ Skeptisch dreht Kaiba sich zu ihm um. „Wo ist dein Zimmer? Nur für den Notfall.“ „Das brauchst du nicht wissen und ich hoffe nicht, dass es den geben wird… Wir sind da. Das ist dein Zimmer. Du hast ein eigenes Bad. Und wie ich dir vorhin schon gesagt habe, werde ich deine Sachen holen lassen.“ Langsam öffnet er die Tür und Joey glaubt zu träumen. *Das ist kein Zimmer! Das ist eine ganze Wohnung. Meine Fresse, wie viel Geld hat der Typ?* „Was ist? Du kannst es dir gern um räumen, wenn es dir nicht gefällt.“ Immer noch perplex, blickt er zu Kaiba auf, der ihn erwartungsvoll ansieht. „Das ist es nicht… Ich bin so was eben nichts gewohnt. Das Bett allein ist ja schon so groß, wie mein altes Zimmer.“ „Du hast ja auch in einem nicht üblichen Standard gehaust.“ Langsam keimt die volle Begeisterung in dem Blonden auf und er rennt hibbelig in sein neues Zimmer. Freudig sieht er sich um und springt dann jubelnd auf seinem Bett herum. „Das ist sooo irre!!“ „Hey Wheeler! Es wird langsam dunkel, also komm, lass uns meinen Bruder holen und zu Abend essen.“ Funkelnde Augen strahlen den Brünetten an. Ihm kommt es vor, als würde ein kleines Kind vor ihm stehen. Irgendwie beschleicht ihn das Gefühl, dass der neue Mitbewohner einen neuen Wind in dieses Anwesen rein bringt. Auch die Tatsache, dass Joey vor einer Stunde noch am Boden zerstört, ist wie weggeblasen… Lächelnd wartet der Blonde darauf, was es denn im Kaiba Haus zu essen gibt und seine Vorfreude wird nicht enttäuscht, als die Angestellten mit mehreren Tellern den Raum betreten und alles servieren. „Seto, ich weiß nicht, wie du auf die Idee gekommen bist, aber ich finde es total klasse, dass Joey jetzt hier wohnt. Manieren müssen wir ihm zwar noch beibringen aber es ist wirklich lustig, wenn man ihm beim essen zuguckt.“ Skeptisch besieht sich Kaiba das Schauspiel, welches der Blonde ihnen liefert. Etwas Soße klebt auf Joeys Nase und das Stück Kotelett, welches ihm aus dem Mund guckt, lässt Mokuba laut auflachen, als der Betroffene ihn fragend ansieht. „Wheeler benimm dich ein bisschen! Und du Mokuba animiere ihn nicht auch noch mit deinem Gelächter.“ Betreten schaut der Junge auf seinen Teller, was Joey stutzen lässt. „Tut mir Leid, großer Bruder.“ Schnell schluckt der Blonde sein Essen hinunter und wischt sich mit einer Servierte über den Mund. „Lass ihn doch lachen! Das ist gesund für die Seele! Und Sorry, ich versuch mich zusammen zu reißen. Aber ich hab schon seid Ewigkeiten nichts so Gutes mehr gegessen.“ Seufzend nickt Kaiba leicht. „Daran muss ich mich also gewöhnen, was?! Na ja, ich hätte wissen müssen, worauf ich mich einlasse, als ich gesagt hab, du kannst hier wohnen.“ Grinsend sehen die beiden Jüngeren ihn an und nicken dann kräftig. *Na klasse! Jetzt findet Mokuba das auch noch gut. Ich hoffe, er wird ihm nicht zu viele Flausen in den Kopf setzen, sonst muss ich mir was einfallen lassen.*… Einige Minuten später sind sie auch schon jeweils dabei, sich Bett fertig zu machen. Doch Kaiba streift sich noch mal seinen Morgenmantel über und verschwindet in seinem Büro. Schließlich muss er die Stunden nachholen, die er mit Joeys „Rettung“ verloren hat. Lange arbeitet er in die Nacht hinein, bis ihm auffällt, dass es bereits zwei Uhr morgens ist. Müde reibt er sich die Schläfen, schaltet seinen Laptop aus und verlässt sein Büro. *Na ja, wenigstens habe ich alles geschafft, was noch erledigt werden musste. Das mit dem Freizeitpark war eine echt grausame Idee. Die Zeit die ich dafür Opfern muss, könnte ich auch anderen Dingen wid… Was ist das?* Verwundert bleibt er im Flur stehen. Ein eigenartiges Geräusch schallt leicht durch die Gänge. *Einbrecher können es nicht sein, sonst wäre die Alarmanlage losgegangen.* Besorgt geht er weiter und öffnet leise die Tür seines Bruders, doch dieser schläft ganz ruhig und sonst ist auch nichts Auffälliges zu vernehmen. Vorsichtig schließt er die Tür wieder und geht weiter. Vielleicht kommen die Geräusche ja auch von Wheeler, der drei Zimmer weiter schlafen sollte. Mittlerweile ist zwar alles wieder stumm, aber er fragt sich trotzdem, was das war. Leise öffnet er nun auch die Tür seines neuen Mitbewohners und guckt nicht schlecht, als dieser nackt im Mondschein steht. Leicht belustigt durch das seufzende, niedergeschlagene Elend vor sich, lehnt er sich, mit vor der Brust verschränkten Armen an den Türrahmen. „Verdammt, was mach ich denn jetzt? Seto schläft bestimmt schon…“ „Nein, eigentlich nicht.“ Erschrocken dreht Joey sich um. Natürlich hat er vor Schreck total vergessen, dass er nackt ist. „War ich zu laut?“ „Das auch, aber ich habe noch gearbeitet, bis ich die Geräusche im Flur hörte. Was machst du hier?“ Seine Stimme ist ruhig, aber genau so kalt wie eh und jäh. „Ich war Baden. Gott, die Wanne ist der Hammer! Dann bin ich da drin eingeschlafen und vor wenigen Minuten wach geworden, weil mir Sau kalt war…“ Nachdenklich hebt Joey eine Hand und legt seinen Zeigefinger an die Wange. „Erst bin ich ausgerutscht und hab mir die Lippe aufgeschlagen, dann musste ich nach einem Handtuch suchen, welches ich nicht gefunden habe, bin dann wieder ausgerutscht und auf die Nase gefallen. Gerade eben hab ich dann nach was zum schlafen gesucht und nichts gefunden.“ Schmunzelnd richtet sich Kaibas Blick zum Fenster. „Das sehe ich.“ Leicht runzelt sich die Stirn des Blonden, bis er es realisiert. Leicht errötend geht er auf den Brünetten zu, der seinen Blick nun wieder zu dem Jüngeren wendet. „Alter Spanner! Gefällt dir wenigstens was du siehst?“ Skeptisch schnellt Kaibas Augenbraue nach oben und sein gespieltes Auflachen ist zu hören. „Konkurrenz bist du nicht, falls du das wissen wolltest. Zieh dir lieber was an, sonst muss ich noch mit dir zum Tierarzt.“ Grinsend bleibt der Blonde vor ihm stehen. „Wenn du mir was leihst, wäre ich dir sehr verbunden.“ „Warum schläfst du nicht so?“ Ernst funkeln ihn die blauen Augen von oben an. „Ich will ja nicht, dass du jetzt schlaflos im Bett liegst, wenn du weißt, dass ich hier nackt liege.“ Kurz entgleisen ihm die Gesichtszüge. Das war ein wirklich guter Konter. „Auch wenn du noch ein Halsband und eine Schleife im Haar hättest, könnte ich ruhig schlafen. Streuner sind nicht ganz mein Geschmack… Komm mit, ich gebe dir was.“ Grinsend folgt Joey dem Firmenchef, der schon vorgegangen ist. „Aber gucken tust du gern, oder? So wie dein Blick auf meinem makellosen Körper klebte! Verstehen kann ich es ja. Schließlich bin ich ja auch heiß.“ Die Selbstüberzeugung, die Joey ausstrahlt, könnte man Meter weit mit einem Buschmesser zerschneiden, so dick fühlt sie sich an. Doch Seto muss einfach Kontern, sonst würde er sich schließlich mit der Stille als Verlierer outen. „Mit dem IQ einer Kartoffel und dem Aussehen eines Marschmellos.“ Mit offenem Mund bleibt der Jüngere kurz stehen. Das war wie ein Schlag ins Gesicht. Wie fies der Brünette doch sein kann. Aber das kriegt er wieder, da ist Joey sich sicher. Schnell öffnet Kaiba die Tür zu seinem Zimmer und geht hinein. Zögernd folgt ihm der Kleinere, bestaunt das Zimmer. Es ist noch um einiges größer als seines und das Bett sieht verdammt einladend aus. Überall stehen Auszeichnungen und Pokale. In einigen Vitrinen stehen Decks, die so aussehen, als wären sie noch nie benutzt worden. Kapitel 7: Heiße Nächte haben ihre folgen ----------------------------------------- „Hier! Ein T-Shirt und eine Short werden doch wohl reichen oder?“ Lächelnd nickt der Blonde. Plötzlich gibt er einen schockierten Laut von sich, hält sich das rechte Auge und kniet sich auf alle Viere (in dem Fall nur drei XD) auf den Boden, genau mit seinem entblößten Hinterteil in Richtung Kaiba. Interessiert beobachtet der Brünette das geschehen und er muss zugeben, dass ihm ein wenig heiß wird, so wie Wheelers Po vor ihm rumwackelt. „Was machst du da?“ Ein weiches Zittern klingt in seiner Stimme, kaum zu vernehmen, aber der blonde Schüler hat es genau heraus gehört und lächelt fies. Unschuldig blickend dreht er leicht seinen Kopf über die Schulter, ein zarter Rotschimmer liegt gewollt auf seinen Wangen und seine Augen funkeln Kaiba an. „Meine Kontaktlinse ist mir rausgefallen, als ich grad in meinem Auge gerieben habe.“ Eine starke Hitze durchströmt den Älteren, doch er zwingt sich selbst zur Ruhe. Dennoch spielen seine Gedanken verrückt, ihm fällt das logische denken immer schwerer. „Seit wann trägst du Kontaktlinsen?“ „Ups, du hast recht. Ich trag ja schon lange keine Brille oder ähnliches mehr, weil meine Augen besser geworden sind.“ So wie Joey es erwartet hat, zeigen seine Taten Erfolge. In der Short seines Gegenübers zeigt sich ganz deutlich der Ansatz seiner erregten Männlichkeit und selbst die blauen kalten Augen sprechen Bände. Schnell steht Joey auf, geht auf das Familienoberhaupt zu und schnappt sich dankend die Sachen. Als er Anstalten macht zu gehen, schnappt sich Kaiba seine Schulter, im Wissen, dass der Blonde nur mit ihm gespielt hat, und drückt ihn zu sich gedreht, an die Wand. „Du willst spielen Köter? Dann pass auf, dass du dir nicht weh tust!“ Verlangend greift die Hand des Älteren nach dem nackten Hintern, knetet ihn ein wenig und dringt mit einem Fingern in ihn ein. Ein schmerzliches Auf keuchen dringt über Joeys Lippen. So erotisch diese Situation für ihn ist, aber das war so nicht gedacht. „Kannst du nicht ein wenig sahaaanfter sein?“ Ein fieses Grinsen hat sich auf seine Lippen gelegt und er ist gleich mit einem weiteren Finger in ihn eingedrungen, die er nun geschickt bewegt, was Joey zum Keuchen bringt. „Ungezogene Köter werden mit der Schnauze auf ihre Fehler hingewiesen. Sei froh, dass ich nicht gleich aufs Ganze gehe.“ Mittlerweile ist auch das Glied des Blonden irregiert und will beachtet werden, doch den Luxus gönnt Kaiba ihm nicht. Ein dritter Finger gesellt sich zu den Anderen und weitet ihn ausgiebig. Das Keuchen des Jüngeren wird etwas lauter und mahnend legt er seine Lippen auf die des Jüngeren. „Lass Mokuba seinen Schlaf!“ Nickend tut Joey es ihm gleich und beginnt einen gierigen Kuss. Ihre Zungen spielen wild miteinander, während Kaiba seine Short entfernt und sie achtlos von sich weg schiebt. Wild funkeln die blauen Augen den getrübten Blick des Blonden entgegen. Besser hätte Joey es sich niemals vorgestellt. Dieser Blick macht ihn furchtbar an, doch auch Kaiba geht es nicht anders. Schnell entfernt er seine Finger, hebt die Beine seines Gegenübers leicht an und dringt ohne Vorsicht in ihn ein. Der Kuss zeigt weiterhin seine Wirkung und dämpft den lauten Aufschrei des Jüngeren, in dessen Augen sich eine Träne bildet. Das war definitiv zu viel des Guten, doch wenige Augenblicke später schlingt er seine Beine um die Hüfte des Älteren und drängt sich ihm willig entgegen, was dieser nur zu gern annimmt. Mit geschmeidigen, festen Stößen bewegt er sich in dem Blonden, was diesem auch sichtlich gefällt. Immer wieder reibt seine Erregung an dem Bauch des Brünetten, was seine Lust noch um einiges steigert. Schneller und härter stößt Kaiba in ihn, was ihn lauter stöhnen lässt. „Ja… Ah… Seto… gut… so ah… gut!!“ Sanft beißt er Joey auf die Lippe, in dem Wissen, dass diese ja verletzt ist, und saugt an dem hervortretenden Blut, woraufhin der Jüngere lächelt. Nach kurzer Zeit trifft Seto den Lustpunkt seines Gegenübers, welcher seine Beine noch etwas fester um ihn schlingt und den Hinterkopf gegen die Wand drückt. Wieder und wieder stößt Kaiba fest dagegen. Keuchend krallt Joey seine Finger in die braunen Haare und versucht noch ein Stück näher an ihn heran zu kommen. „Se…to… hah… i-ich… Aaaah!“ Kaiba wird von der gierigen Enge eingeschlossen, als der Blonde zwischen ihnen zum Höhepunkt kommt und tut es ihm nach wenigen Stößen gleich. Mit einem gedämpften Keuchen kommt er in Joey. Sein Orgasmus durchströmt ihn nach einigen Sekunden immer noch. Es ist überwältigend und für einen kurzen Moment wurde ihm schwarz vor Augen. Mit schnellem Atem stützt er sich neben Joeys Kopf mit einer Hand ab. Dieser spielt sanft mit den braunen Haaren und lächelt zufrieden, doch als Kaiba Anstalten macht, sich aus ihm zu entfernen, klammert er seine Beine wieder etwas fester um ihn. „Bleib noch in mir! Du fühlst dich so gut an.“ Wenn Seto keine Selbstbeherrschung hätte, würde ihm jetzt wahrscheinlich ein Speichelfaden am Mundwinkel herunter laufen. Das ist das erotischste was er jemals hörte. Vorsichtig schlingt er die Arme um den Jüngeren und trägt ihn zum Bett herüber. Ein mehr als zufriedenes Lächeln liegt auf Joeys Lippen. *Vielleicht sollte ich öfter nackt vor ihm rum hüpfen, Muhahaha.* Sanft legt er sich zusammen mit dem Blonden im Arm hin. „Und, schaffst du noch eine Runde?“ Fies funkeln ihn die grünen Augen an. „Ich habe mehr Energie als du es vertragen kannst.“ „Das wollen wir ja mal sehen!“ Am nächsten Morgen: Verschlafen öffnet er seine Augen. Irgendwas kommt ihm komisch vor. Sonst schläft er wie ein Stein, bis sein Wecker klingelt… Halt! Sein Wecker? Die Suche nach diesem beginnt, doch er befindet sich nach kurzer Erkenntnis nicht mal in seinem eigenen Zimmer. Plötzlich fühlt er die Nähe des Brünetten neben sich und lächelt. Zufrieden kuschelt er sich etwas näher und fühlt sich unglaublich wohl, bis er schließlich eine Stimme vernimmt und leicht erschreckt. „Wir sollten uns langsam für die Schule fertig machen. Deine Sachen wurden in dein Zimmer gebracht. Geh duschen und komm dann Frühstücken.“ Die Stimme an seinem Ohr klingt kalt, sogar noch eisiger als sonst. Joey versteht ganz genau was das bedeutet. *Es war ein Fehler!* Nickend entfernt er sich von dem Blauäugigen und verlässt das Zimmer. Stets darauf achtend, dass ihn keiner sieht. In seinem Zimmer angekommen, geht er ins Bad. Joey könnte heulen. Geschlagene sieben Mal haben sie es in der vergangenen Nacht getan. Wild, leidenschaftlich und voller Verlangen waren alle Male und er hat Seto angesehen, dass das Verlangen nach ihm genauso groß war, wie seines für ihn. Und jetzt diese kalte Abfuhr. Vielleicht war es wirklich ein Fehler. Schließlich ist er gerade erst hier eingezogen und wenn er Seto verärgert wird das bestimmt mit einem Rausschmiss enden. Seufzend geht er zu dem riesigen Kleiderschrank, nimmt sich seine Schuluniform und geht ins Badezimmer… In der Schule: Nachdenklich sitzt er auf einer Bank, draußen im Schulgarten. Er muss sich im Unterricht stark Konzentrieren um den Stoff mit zu kriegen und die ständigen Zettelchen, die seine Freunde ihm zugeworfen haben, haben ihm definitiv nicht dabei geholfen. Er muss sich doch irgendwie zusammen reißen können. „Hey Wheeler! Hab gehört, du bist jetzt das Spielzeug und der Babysitter der Kaibas. Wie weit sinken kann man denn noch?“ Tief atmet der Blonde ein. Warum kann er nicht mal in der Pause seine Ruhe haben? „Halt die Fresse, Marik! Du gehst doch auch bei ihm ein und aus. Ach ja, Ich hab ja vergessen, dass du nur dank Bakura in seine Nähe kommst. Tja, so ist das Leben.“ „Du kleiner Stricher…!“ Wütend will er schon auf den Jüngeren losgehen, als ihn etwas am Arm packt. Verwundert sieht Marik sich um und erblickt seinen Liebsten, der ihn etwas mies gelaunt anschaut. „Lass dich nicht auf so ein Niveau herab. Das ist es nicht wert.“ „Pff. Lass ihn doch! Er wird schon sehen, was er davon hat.“ Plötzlich sieht Joey, wie Tristan, Tea und Yugi auf ihn zukommen. *Verdammt, dass fehlt jetzt noch.* „Tja Marik, das müssen wir wohl ein andermal nachholen.“ Schnell steht der Blonde auf und geht in die entgegengesetzte Richtung aus der seine Freunde kommen. Er hat keinen Nerv um jetzt auch noch mit ihnen zu reden, da gerade Tristan mit ihm streiten wird. *Ob sie es überhaupt wissen?* Rasch springt er über den Schulzaun und versteckt sich hinter einem Baum, was leider keine gute Idee war, denn dort ist er nicht allein. „Versteckst du dich?“ Erschrocken dreht er sich um und blickt in die Onyx farbenden Augen Mokubas. „Wa…was machst du denn hier?“ „Ich war gerade auf dem Weg nach Hause. Was ist nun?! Versteckst du dich?“ Freundlich lächelt der kleine Bruder Kaibas. Seufzend lässt Joey den Kopf ein wenig hängen. „Ja. Erst belästigt mich dieser dämliche Marik und dann kommen auch noch meine Freunde, die mit mir reden wollen, aber ich will absolut nicht reden.“ „Ich kann Marik auch nicht leiden. Er klammert sich immer wie ein Kind an meinen Bruder und Bakura findet das ganz und gar nicht schön. Das tut mir jedes Mal Leid… Wollen wir zusammen nach Hause? Deine Stunde hat eh schon begonnen und Seto mag es nicht, wenn ich allein Heim gehe.“ Kurz zögert Joey noch, doch dann stimmt er dem kleinen Schwarz haarigen zu. „Wissen deine Freunde, dass du mit meinem Bruder zusammen bist.“ Ein leichtes Kopfschütteln seitens Joey, der nach wenigen Momenten realisiert, was Mokuba gesagt hat und ihn geschockt ansieht. „Ich weiß dass Seto auf Männer und Frauen steht. Noch nie hat er jemand mit nach Hause gebracht. Du bist was Besonderes, Joey.“ „Kann nicht sein.“ Betrübt lässt der Blonde seinen Kopf sinken, was Mokuba nur mit einem fragenden Blick beschaut. „Aber ihr habt doch heute Nacht…“ Grinsend fügt Mokuba dem Satz nichts weiter hinzu, doch Joey versteht genau, worauf er hinaus will. „Ja, das stimmt schon, aber Kaiba meint, dass das ein Ausrutscher war. So wie er sich angehört hat, will er nichts von mir. Er hat mich zwar vor meinem Vater beschützt, aber ich bin nur bei euch, damit ich dir Gesellschaft leiste.“ Sanft greift der Junge nach der Hand des Blonden. „Ich freue mich, dass du jetzt bei uns wohnst. Aus welchem Grund ist mir egal.“ Nun lächelt auch Joey ein wenig. Schnell hebt er Mokuba an und setzt ihn auf seine Schultern. „Na los, ich bring dich nach Hause.“ … Kapitel 8: Joeys Künste ----------------------- Wenige Minuten später sind sie an der Kaiba Residenz angekommen. Plötzlich vernimmt Joey ein kleines Grummeln und dreht sich grinsend zu Mokuba. „Soll ich dir etwas kochen? Du musst doch irgendwann die Schnauze voll haben von dem gleichen Essen.“ „Ja schon, aber vergiften möchte ich mich auch nicht. Du kannst doch nicht wirklich kochen oder?“ Stolz baut Joey sich vor dem Jungen auf und grinst. „Klar kann ich das. Ich bin zwar nicht gerade ordentlich und mit Hausputz hab ich nicht viel am Hut, aber kochen kann ich. Zudem auch noch ziemlich gut.“ „Okay, ich lasse es mal auf einen Versuch ankommen.“ Freudig läuft Joey sofort in die Küche und beginnt, Mokuba etwas Leckeres zu kochen. Dieser allerdings ist immer noch skeptisch. Seto würde dem Blonden den Hals umdrehen, würde Mokuba krank werden von dem Essen. Wartend setzt er sich in den Speisesaal und wartet. Immer wieder hört er vereinzelt ein „Scheiße!“ oder etwas knallen, was sich verdächtig nach Schranktüren anhört. Wieder und wieder kommen ihm mehr Zweifel, ob das so eine Gute Idee war. Plötzlich geht die Tür auf und Mokuba würde sich gern verstecken, als sein großer Bruder den Raum betritt und skeptisch guckt. „Was geht denn hier vor sich?“ „Hallo Seto. Ich glaub… na ja, Joey wollte für mich kochen.“ Geschockt setzt er sich in Bewegung und verschwindet in der Küche. *Oh oh, armer Joey…* Ohne einen Ton zu machen sieht er sich das Geschehen an. Es riecht ganz gut, aber er braucht wahrscheinlich eine neue Küche, wie er feststellen muss. Leise lehnt er sich an den Türrahmen und beobachtet den Blonden. „Bist du so frustriert von Marik, dass du dich und meinen kleinen Bruder umbringen willst?“ Erschrocken fährt Joey herum, verliert das Messer aus seiner Hand und beinahe würde es jetzt in Setos Schulter stecken. „Boar, erschrecke mich nicht so, man!“ „Bist du in irgendeiner Weise böse mit mir oder warum willst du mich abstechen?“ Empört baut Joey sich vor Kaiba auf und schaut ihm mit einem starken Blick in die Augen. „Erstens: Ja, ich bin sauer auf dich und auch auf diesen Schwachkopf von Marik. Und Zweitens: Du bist selbst schuld, wenn du mich so erschreckst! Du kannst wenigstens wütend in die Küche platzen, wenn du mir schon ´ne Szene machen willst. Außerdem, zu deiner Information: Ich kann sehr gut kochen.“ Skeptisch sieht Seto in die ihn böse an funkelnden Bernstein-farbenden Augen. „Du bist also sauer auf mich? Was habe ich denn getan, dass ich mir deinen Zorn zugezogen habe?“ In Joey brodelt es heftig. Wie kann dieser arrogante Schnösel auch noch die Dreistigkeit besitzen, ihn zu fragen, warum er sauer ist?! Tief atmet der Blonde durch, dreht sich um und widmet sich wieder seinen Kochutensilien. Erstaunt, da Seto erwartet hat, dass Wheeler gleich richtig aus rastet, geht er zu ihm an den Herd und schweigt. Obwohl seine Küche aussieht wie ein Schlachtfeld, muss er zugeben, dass Joeys Essen ziemlich appetitlich anzusehen ist. „Willst du mal probieren, oder warum stehst du hier noch rum. Unser Gespräch war beendet. Du hast doch sonst auch nie Zeit für andere Dinge als deine Arbeit.“ „Du bist nicht grad in der Position mir Vorwürfe zu machen. Und nein danke. Ich will mich nicht vergiften lassen.“ Trocken muss Joey schlucken, wendet seinen Blick aber nicht von dem Essen. „Dann lass mich bitte allein. Ich will heute noch fertig werden.“ Kurz zögert Kaiba noch, doch dann verlässt er die Küche und geht in sein Büro. Tief atmet der Blonde ein, lässt den Kochlöffel sinken und stützt sich auf der Armatur ab. Wütend ballt er seine Finger zu Fäusten und schlägt mich aller Kraft gegen den über ihm hängenden Schrank. „Wie kann man nur so ein Arschloch sein?!! Er tut, als wäre nichts gewesen…“ „Ich glaube nicht, dass er dich mit Absicht so verletzt. So ist Seto nicht.“ „Du bist sein Bruder. Zu dir ist er ganz anders als zu allen Anderen.“ Langsam geht Mokuba auf den Blonden zu und legt ihm seine Hand auf den Rücken. Leicht lächelt Joey und nimmt den Jungen in die Arme. „Versprich mir, dass du nie so wirst, wie dein Bruder. So eine Kaltherzigkeit hat niemand verdient.“ Traurig nickt der Junge und drückt den Blonden fest an sich. „Nimm dir seine Worte nicht so zu Herzen. Er mag dich. Mein Bruder würde dich sonst nicht hier aufnehmen und schon gar nicht zulassen, dass du dich um mich kümmerst. Er ist vielleicht abweisend, aber Kaltherzig ist er nicht… Hey, irgendwas riecht hier komisch.“ Erschrocken richtet Joey sich auf und schnellt zum Herd herum. „Verdammt, die Süßkartoffeln sind übergekocht. Na ja, wenigstens nicht angebrannt… Ich bin gleich fertig. Kannst du schon mal den Tisch decken?“ Nickend geht Mokuba zum Küchenschrank und nimmt drei Teller heraus. „Wenn du nichts dagegen hast, würde ich auch Seto holen?!“ „Mach nur. Wenn er die Zeit dafür findet und sich eines besseren Belehren lassen will, dass ich doch kochen kann.“ Lächelnd verlässt der Kleine die Küche, deckt den Tisch und geht zu seinem älteren Bruder. Seufzend dreht Joey den Herd aus und sucht nach großen Schüsseln, die er in einem Schrank über der Spüle findet und zieht auch gleich ein großes Porzellantablett heraus. Schnell tätigt er noch ein paar Handgriffe am Essen und richtet es dann an. Als er mit zwei Schüsseln aus der Küche kommt, erblickt er auch schon Mokuba und Seto, die am Tisch sitzen. Freudig strahlt der kleine Schwarz haarige ihn an und guckt dann begeistert in die Schalen. Kaiba sitzt nur wartend da und macht den Anschein, als würde er dazu gezwungen werden, was Joey gekonnt ignoriert und wieder in der Küche verschwindet, nur um wenige Sekunden später mit einem großen Präsentierteller wider zukommen. Erstaunt betrachten die Kaiba Brüder den darauf tranchierten Schweinebraten, der mit einer glänzenden Soße überzogen ist. „Wow! Das riecht nicht nur klasse, dass sieht auch noch irre lecker aus!“ Lächelnd freut sich der Blonde und setzt sich zu den anderen beiden an den Tisch. „Los, fangt an!“ Freudig springt Mokuba auf, beugt sich über den Tisch und macht sich großzügig etwas auf seinen Teller. Abwartend beobachtet der Blonde das Geschehen. Er wartet einfach ab und sieht Kaiba gespannt an. Muss er ihn erst auffordern oder nimmt er sich von allein etwas? Kaibas Blick ruht die ganze Zeit auf dem Essen, was Joey wirklich mit Begabung gemacht haben muss, wie er sich selbst eingesteht. Plötzlich vernehmen beide einen angenehmen Laut des Jüngsten. „Mmmh! Boar, das ist wirklich unglaublich lecker. Wie hast du das gelernt?“ Wieder huscht dem Älteren ein Lächeln über die Lippen. Somit dürfte er nun auch Seto bewiesen haben, dass er nicht nur als Betthäschen zu gebrauchen ist und auch noch andere Fähigkeiten besitzt. „Na ja, ich musste ja zu Hause auch immer kochen und wurde durch Übung im...“ „Ich habe keine Hunger!“ Desinteressiert steht Kaiba auf, stellt seinen Stuhl akkurat hin und verlässt den Speisesaal. Ein schmerzhaftes Ziehen schleicht sich durch Joeys Körper, während er enttäuscht seinen Blick zu einem der großen Fenster wendet und leise weiter spricht. „...immer besser. Bis jetzt hat sich noch nie jemand über mein Essen beschwert... Ich habe auch keinen Hunger, aber ich warte gern, bis du aufgegessen hast und leiste dir Gesellschaft.“ Ein trauriges Lächeln schlägt Mokuba entgegen, was ihn selbst ziemlich deprimiert. Kapitel 9: Vertaler Fehler -------------------------- Vorab: Ich stelle hier erst einmal etwas klar. Joey und Seto sind in meiner FF schon etwas älter als in der Serie (Joey ist 20 und Seto 22) Auch Mokuba ist nicht mehr so jung, wie in der Ausstrahlung (Mokuba ist 15) So, das war's auch schon von meiner Wenigkeit. Let's Rock: Kurzerhand steht er leise auf, geht zu Joey rüber und nimmt ihn in seine Arme. Sanft streicht er dem Blonden über den Rücken, spürt das leichte Zittern und verstärkt seine Umarmung noch etwas. Zufrieden, dass das Zittern aufgehört hat, bemerkt er, wie Joey sein Gesicht an seinem Hals vergräbt. Ein Kribbeln durchströmt den Jungen. Immer wieder streichen seine Hände beruhigend über Joeys Rücken, bis dieser nach wenigen Momenten aufsieht und leicht Lächelt. „Danke Moku-hmpf...“ Erschrocken fühlt der Blonde, wie der Junge seine Zunge langsam um seine eigene kreisen lässt. Er glaubt gerade, im falschen Film zu sein. Was denkt sich der Kleine, was er mit seinen fünfzehn Jahren da tut?! Will er ihn damit nur aufmuntern, oder doch... mehr? Trotz seiner Zweifel muss Joey zugeben, dass der Jüngere das nicht schlecht macht und ehe er sich versieht, erwidert er den Kuss sanft. Vorsichtig zieht er Mokuba auf seinen Schoß und legt seine Arme um Nacken und Taille, während der Kaiba Sprössling seine um Joeys Hals legt. Er kann immer noch nicht fassen, was er hier eigentlich macht, dennoch tut es ungemein gut, auch wenn es der falsche Kaiba ist den er hier küsst. Ihr Kuss intensiviert sich mit jeder weiteren Sekunde die verstreicht, während die Hände des Blonden schon längst auf Wanderschaft gehen und sanft unter Mokubas Shirt die junge, weiche Haut befühlen. Keuchend löst der Junge sich aus dem Kuss und blickt Joey eindringlich an. „Lass uns in mein Zimmer gehen!“ „Aber...“ „Kein 'Aber'! Ich hab dich sehr gern und ich will dich!“ Etwas perplex blicken die Bernstein-farbenden Augen den Kaiba Sprössling an, doch nach kurzem Überlegen legt er seine Arme wieder um ihn und hebt ihn hoch, wobei Mokuba sofort seine Beine um ihn schlingt... Joey hat schon beim gehen gespürt, dass der Junge unter ihm stark erregt ist, doch als er nun das volle Ausmaß sieht, staunt er nicht schlecht. Mokuba wird wohl mal genauso gut ausgestattet sein, wie sein großer Bruder, wenn er das Wachstum abgeschlossen hat. Nein! Jetzt wird nicht an diesen Eisklotz gedacht. Nicht, wenn ein so lieber und süßer Junge vor ihm liegt und auf Aufmerksamkeit wartet. Langsam beugt er sich runter, leckt leicht über die Spitze des sich ihm entgegen gestreckten Glieds und erntet dafür sofort ein leises Stöhnen. Joey muss zugeben, dass sich das ziemlich süß anhört und nimmt kurzerhand die ganze Länge in seinem Mund auf. Wieder dringt ein Stöhnen über die Lippen des Jungen, doch dieses Mal etwas lauter. Begeistert von dem Kleinen intensiviert er das Saugen und genießt die Laute die dieser ihm schenkt. Immer wieder keucht Mokuba den Namen des Blonden, drückt sich dabei in das Laken und streckt sich Joey willig entgegen. Noch einmal verstärkt Wheeler das Saugen, als er auch schon spürt, wie der Jüngere sich anspannt und laut stöhnend in seinem Mund kommt. Lächelnd sieht Joey zu dem Kleinen hinauf, der ziemlich befriedigt vor ihm liegt und immer noch leise Keucht. Langsam beugt er sich vor und küsst den Schwarz haarigen leidenschaftlich, als plötzlich eine Stimme hinter ihm erklingt und beide hoch schrecken lässt. „Geh von meinem Bruder runter und verschwinde aus meinem Haus!“ Geschockt sieht Joey Seto an, der im Türrahmen steht. Sein Blick ist kalt, doch noch eisiger ist seine Stimme, in der der Blonde einen Hauch von Zorn wahrnimmt. Kurz schluckt er trocken, bevor er aufsteht, seine Klamotten zurecht rückt und sich versucht an Kaiba vorbei zu schlängeln. Doch dieser hält ihn noch einmal auf und flüstert ihm leise etwas zu. „Ein Köter sollte seinem Herrn gehorchen und ihm dankbar sein, anstatt ihn zu beißen!“ Ruckartig löst Seto den Griff und gibt Joey somit frei, welcher nichts weiter sagt, da er weiß, dass es eh vergeblich ist. Mit zügigen Schritten geht er den Flur entlang, während er von weiter hinten noch die Stimme von Mokuba vernimmt. „Es ist meine Schuld! Ich habe ihn dazu verführt... Schmeiße ihn nicht raus, Seto!“ Von Kaiba allerdings hört er nichts. Joey wusste, dass es ein Fehler war auf Mokubas Forderung einzugehen, dennoch hat er für wenige Momente vergessen können. … Schnell öffnet der Blonde die Tür zu seinem ehemaligen Zimmer und sucht ein paar von seinen Sachen zusammen. Er hat es gründlich vergeigt und jetzt spürt er die Konsequenzen. Alles Wichtige was er findet, stopft er in seinen Rucksack, sieht sich noch einmal um, bevor er die Tür schließt und mit zügigen Schritten Richtung Ausgang geht. Plötzlich vernimmt er laute Stimmen, die ihn stoppen lassen. „Es war meine Schuld! Schmeiße ihn bitte nicht raus, Seto!“ „Misch dich da nicht ein! An meiner Entscheidung gibt es nichts zu diskutieren.“ Ein lautes Tür knallen schallt durch die Villa. Traurig senkt Joey den Kopf und flüstert etwas vor sich hin. „Es tut mir Leid, Mokuba...“ Langsam setzt er sich in Bewegung, verlässt das Gebäude und läuft die Straßen entlang. Wo soll er hin? Seine Freunde wissen von nichts, was passiert ist. Weder, dass sein Vater ihn verprügelt, noch, dass er sich in Seto Kaiba verliebt hat. Er könnte Mai fragen, doch ob sie ihn aufnehmen würde, wäre eher unwahrscheinlich. Ungewollt kommt ihm der Gedanke, zu seinem Vater zurück zu gehen. Er würde die Prügel von ihm schon ertragen, dass hat er schließlich die letzten Jahre auch schon. Und vielleicht haben Kaibas Worte was gebracht. Leise Seufzt er und erinnert sich an Setos Worte zu seinem Vater. Er hat sich zum ersten Mal für ihn eingesetzt, was ihm unglaublich imponiert hat... Schlimmer kann es kaum werden. Eine andere Möglichkeit wäre es, die Schule hin zu schmeißen und sich einen Vollzeitjob zu suchen, damit er sich eine eigene Wohnung leisten kann, doch das wäre zu vorschnell. Zögerlich beschließt Joey, es noch einmal bei ihm zu Hause zu probieren. Er wird sehen, was passiert. Leise öffnet er die Wohnungstür und schielt hinein. Es ist anscheinend keiner Anwesend, was ihn schon mal erleichtert. Seufzend schließt er die Tür. Joey muss feststellen, dass es immer noch genau so Katastrophal aussieht, wie bei seinem Auszug. Mit zügigen Schritten geht er in sein Zimmer, welches ungemein leer ist. Fast seine ganzen Klamotten sind weg, doch das ist nicht verwunderlich, da sie immer noch bei Kaiba liegen. Schnell packt er seinen Rucksack weg, geht ins Wohnzimmer und beginnt, es sauber zu machen. Die leeren Schnapsflaschen schmeißt er weg, die schmutzigen Klamotten finden sich im Wäschekorb wieder und die Unterlagen werden sorgsam in einem Ordner verstaut. Zufrieden wischt er noch einmal den Esstisch ab und legt eine Tagesdecke über die Couch. Lächelnd schmeißt er sich auf diese und schaltet den Fernseher an. „Jetzt erstmal entspannen...“ Seufzend schließt er die Augen. Der Fernseher redet leise auf ihn ein, was ihn nach wenigen Minuten einschlafen lässt... Kapitel 10: Joeys Pain ---------------------- Ein nervtötendes Klingel lässt ihn erwachen und sich verwirrt umherblicken. Er kommt zum Schluss, dass es die Wohnungstür sein muss, steht auf und öffnet diese. Vier fremde Männer stehen vor ihm, die ihn skeptisch ansehen. „Kann ich ihnen helfen?“ Fragend sieht Joey die Männer an, wobei er ein mulmiges Gefühl hat. Die Kerle sehen nicht gerade freundlich aus in ihren schwarzen Anzügen, doch solange er nicht weiß was die wollen, sollte er höflich bleiben. Verwirrt sieht er, wie einer der Kerle sich um dreht und mit einem anderen redet. „Das scheint sein Sohn zu sein.“ „Denke ich auch!“ Prüfend sehen sie Joey noch einmal kurz an. „Was meinst du? Der könnte doch die Schulden seines Vaters abarbeiten. Sieht doch nicht schlecht aus.“ Verwirrt hört der Blonde zu, doch er weiß nicht, was das soll. Prüfende Blicke jagen über seinen Körper, bis er langsam versteht. Geschockt will Joey die Tür wieder schließen, zumal er keine Lust hat, sich für seinen Vater zu opfern, doch dazu kommt er nicht mehr. Ein Fuß stellt sich der Tür entgegen und hält sie auf, was Joey nur noch unruhiger macht. Plötzlich greifen starke Hände an seine Arme und zerren ihn aus der Wohnung. Immer wieder versucht er sich gegen die Kerle zu wehren, doch er schafft es nicht. Das anfängliche Schreien bringt auch nichts mehr, da ihm der Mund mit Klebeband unschädlich gemacht wurde. Brutal wird er in ein großes Auto gedrückt. Joey hat Angst. Angst was passieren wird. Er kann sich gegen solche Kerle schlecht wehren, da er nicht nur gesehen hat, dass die Typen bewaffnet, sondern auch, dass alle vier groß und muskulös sind. Er will sich gar nicht vorstellen, was diese Yakuza-verschnitte mit ihm anstellen wollen. Schmerzhaft prallt er auf den Boden einer kleinen Gasse. Sein Körper ist geschunden. Kleine Blutgerinnsel laufen nicht nur über seine Stirn und seiner Unterlippe, auch über seine Oberschenkel. Ein gehässiges Lachen schallt aus dem Wagen neben ihm, als Joey merkt, wie seine Klamotten neben ihm landen. „Der Kleine hat die Schulden seines Vaters wirklich gut abgearbeitet. Kommt, lasst uns verschwinden.“ Das nächste, was der Blonde mitbekommt, sind quietschende Reifen und der Gestank von Benzin. Ein starkes Übelkeitsgefühl breitet sich in ihm aus. Er hätte es ertragen, wenn sie ihn geschlagen, oder auch gequält und getötet hätten, aber die Schmach der Vergewaltigungen hat seinen Willen gebrochen. Joey zittert am ganzen Körper, die Übelkeit will nicht verschwinden und die Bilder, wie diese Kerle ihn missbrauchen, haben sich in seinen Kopf gebrannt. Er kann sich kaum bewegen und sogar das Atmen fällt ihm schwer. Die Augen des Blonden sind leer, ohne Glanz und er traut sich nicht einmal sie zu schließen. Er hat also für den Mann die Schulden beglichen, für den er nichts weiter als Abneigung empfindet. Langsam versucht sich Joey aufzurichten, doch das klappt nur bedingt. Seine Muskeln wollen ihm nicht gehorchen wie sie sollten und das Zittern erschwert die Sache ungemein. Langsam greift er nach seinen Sachen, um sich sachte seine Short und seine Hose über zu ziehen. Seine Beine schmerzen, was die Sache nur erschwert. Als er es geschafft hat, nimmt er sein Hemd, welches wie er feststellt kaputt gerissen ist. Die Knöpfe fehlen und der Kragen ist ebenfalls beschädigt. Zitternd zieht er es trotzdem über. Was soll er jetzt tun? Er hat Angst wieder nach Hause zu gehen. Was ist, wenn die gleichen oder andere Typen plötzlich wieder vor seiner Tür stehen? Oder wenn sein Vater besoffen Heim kommt und ihn verprügelt? Er könnte sich nicht einmal mehr wehren. Auf einmal vernimmt er eine Melodie aus seiner Hosentasche, was wohl heißt, dass er sein Handy noch hat. Langsam zieht er es heraus und erblickt eine unbekannte Nummer. Verwundert hebt er ab und meldet sich. „Wheeler!“ ~“Joey? Hier ist Mokuba... Es tut mir wahnsinnig Leid, das musst du mir glauben! Ich wollte nicht, dass Seto dich raus scheißt.“~ Ein leises Seufzen entrinnt Joeys Lippen. „Das ist gerade ein schlechter Zeitpunkt, Kleiner. Mach dir mal keine Gedanken deswegen... Ich bin dir nicht böse.“ Kurzes Schweigen herrscht am Telefon, bis Mokubas leise Stimme erklingt. ~“Joey was ist los? Du klingst so komisch. Ist irgendwas mit dir?“~ „Nein, ist schon okay...“ Plötzlich vernimmt Joey Setos Stimme im Hintergrund des Telefons. ~“Gib mir das Telefon, Mokuba!“~ ~“Aber Seto...“~ Kurz erklingt kein Laut, bis Kaibas am anderen Ende beginnt zu sprechen. ~“Wage es dir nicht noch einmal mit ihm zu reden, oder du wirst mich erleben!“~ Nur noch das verzweifelte Tuten des Freizeichens ist zu hören. Das hat sich wohl erledigt. Seto wird ihm das nie vergeben. Unbemerkt rinnen ihm kleinen Tränen die Wangen hinab. Joey weiß, dass nun alles vorbei ist zwischen Kaiba und ihm. Zitternd öffnet er das Telefonbuch in seinem Handy, sucht eine Nummer und drückt auf „wählen“. Keine fünf Sekunden später hört er auch schon die erwartete Stimme einer Frau. ~“Valentine!“~ „Hey Mai, hier ist Joey. Könnte ich die Nacht bei dir bleiben und würdest du mich abholen?“ Der Ton seiner Stimme ist kaum zu hören. Seine Kraft reicht nicht mehr lange um bei Bewusstsein zu bleiben, das weiß er. Doch anscheinend versteht Mai sofort, dass Joey in einer schwierigen Situation ist. ~“Wo bist du?“~ Kurz erklärt der Blonde ihr, wo er sich ungefähr befindet, da er die Straße von der Gasse aus sehen kann. ~“Ich bin in fünf Minuten da!“~ Wieder hört er das Freizeichen. Kraftlos lässt er das Handy in seiner Hand sinken und keine Minute später verfällt er der Erschöpfung. Nur langsam kommt er wieder zur Besinnung. Sein Kopf schmerzt, wie auch der Rest seines Körpers. Schwach öffnet er die Augen und blickt sich um. Verwirrung macht sich in ihm breit, da er keine Ahnung hat wo er sich befindet, bis er plötzlich eine Stimme vernimmt. „Endlich bist du wach, Joey. Ich hab mir schreckliche Sorgen gemacht.“ Mit Mais Worten verschwindet seine Verwirrung, was aber auch dazu führt, dass er sich wieder an alles erinnert. Vorsichtig setzt Mai sich zu ihm auf das Bett und sieht ihn besorgt an. „Darf ich fragen was passiert ist, oder kannst du nicht darüber sprechen?“ Sanft greift sie nach Joeys Hand, welche leicht zittert. Leise beginnt der Blonde ihr alles zu erzählen. Er kennt Mai zwar noch nicht lange, aber sie strahlt etwas aus, dass ihn vertrauen lässt. Entsetzten und Traurigkeit macht sich in ihr breit, als Joey ihr das Geschehene berichtet. Kurz herrscht absolutes Schweigen im Raum, bis die hübsche Frau ihn einfach in den Arm nimmt. „Es tut mir Leid Joey! Ich hätte das Treffen nie zwischen dir und Seto arrangieren dürfen. Dann wäre das alles nicht passiert.“ Ihre Stimme ist leise und klingt ein wenig weinerlich. Sanft legt der Blonde seine Arme um sie und schüttelt leicht mit dem Kopf. „Gib dir keine Schuld, Mai. Ich wollte ihn ja schließlich kennen lernen... Und für alles danach trage ich die alleinige Schuld. Hätte ich mich von Mokuba nicht hinreißen lassen, wäre ich noch bei ihm, auch wenn er mich mies behandelt hat.“ Sachte streicht Mai ihm über den Rücken und steht dann langsam auf. Kurz blickt sie ihn noch einmal an. „Du kannst gern für eine Weile hier bleiben. Meine Wohnung ist groß genug für uns beide.“ Ein liebevolles Lächeln ziert ihre Lippen, als Joey ihr ein leises „Danke.“ entgegenbringt und sich wieder zurück in die Kissen sinken lässt. Er versucht sich zu entspannen und an nichts zu denken. Er will das Gefühl, dass er schmutzig und angefasst wurde, verdrängen. Nach wenigen Minuten verfällt er auch wieder in einen Traumlosen Schlaf. Kapitel 11: Entscheidung aus Verzweiflung ----------------------------------------- Leise verlässt sie das Zimmer, als sie bemerkt wie Joey ein schläft. Kurz überlegt sie noch, bevor sie sich ihr Handy nimmt und eine Nummer wählt. Nach kurzer Zeit vernimmt sie auch schon eine männliche Stimme. ~„Kaiba!“~ „Seto?! Das ist nicht dein Ernst oder? Wie kannst du ihm das nur antun?“ Nur mit Mühe beherrscht sie ihre Stimme und ihre Wut. ~„Wovon redest du, Mai?“~ Setos Worte klingen ruhig, mit einem Hauch von Ignoranz. „Jetzt komm mir nicht so! Du weißt wovon ich rede. Wie konntest du Joey nur raus schmeißen? Weißt du, was du ihm damit angetan hast?“ Etwas lauter schallt ihre Stimme nun durch das Telefon. Natürlich weiß sie, dass Kaiba nichts von der Vergewaltigung weiß, doch macht es sie rasend, dass Kaiba tut, als würde es ihn nichts angehen. ~“Ich weiß ja nicht was er dir erzählt hat, aber es ist seine eigene Schuld das er gehen musste. Und überhaupt: was geht dich da...“~ „Aaargh!!! Du herzloses Arschloch! Er hat mir alles erzählt. Er hat sogar die ganze Schuld auf sich genommen. Weißt du, dass er in seine Wohnung zurück gegangen ist?!“ Ihrer Wut lässt sie nun freien lauf. Mais Rage schwebt im unermesslichen. Sie würde nur zu gern zu Seto fahren und ihm ins Gesicht schlagen. Ein genervtes Stöhnen dringt aus dem Hörer, was Mai nur noch mehr erzürnt ~“Mai, dass interessiert mich ni...“~ „Er wurde brutal vergewaltigt. Von vier Männern und du tust so, al...“ Geschockt vernimmt sie das Freizeichen des Telefons. Ein paar Minuten verharrt sie noch mit diesem in der Hand, bis sie es wütend gegen die Wand schmeißt. „Dieses arrogante Arschloch!!“ Mit einem lauten Knall zerschellt ihr Telefon an der Wand zu mehreren kleinen Teilen. Aufgebracht atmet sie schnell ein und aus. Nach einer geraumen Weile setzt sie sich auf ihre Couch und versucht runter zu kommen. Tränen steigen in ihre Augen. Sie kannte Joey bis vor ein paar Tagen nicht einmal richtig. Sie wusste wie er heißt und hat ihn registriert, aber weiter hat Joey sie nicht gekümmert. Dennoch hat sie sich vor ihrem „Date“ über ihn informiert und weiß, dass er ein guter Kerl ist. Es tut ihr weh zu sehen, dass er so leidet. Ein kleines Schmunzeln legt sich auf ihre Lippen. Joey erinnert sie irgendwie an einen kleinen , einsamen Welpen. Sie weiß nicht genau, warum sie die ganze Sache so mit nimmt, aber Joey ist ihr wirklich sympathisch und nach ihrer Meinung hat Kaiba falsch gehandelt. Plötzlich vernimmt sie ein lautes, energisches Klopfen an ihrer Tür. Verwundert steht sie auf, wischt sich die Tränen von den Wangen, geht zu der Tür und sieht perplex durch den Spion. Mai kann nicht glauben wen sie dort vor ihrer Tür sieht, dennoch öffnet Sie sie zögerlich. Sofort stürmt dieser Jemand an ihr vorbei und beginnt die Zimmer ihrer Wohnung zu durchsuchen. Die Verwunderung lähmt sie, weshalb sie ihn auch nicht aufhalten kann. Doch als Mai eine Stimme vernimmt, kommt sie wieder zu sich. Schnell läuft sie zu dem Zimmer wo Joey schläft und erblickt im Türrahmen die Gestalt. „Was machst du hier? Ich dachte es ist dir egal was aus ihm wird.“ Plötzlich trifft sie ein böser Blick, dennoch lässt sie sich davon nicht beirren. „Erkläre mir was da passiert ist.“ Sein Blick ruht wieder auf dem schlafenden Joey, dessen Gesicht leicht lädiert aussieht. Mai scheint ihn so gut es ging versorgt zu haben. Langsam dreht er sich um und blickt sie auffordernd an. Ein leises Seufzen ihrerseits, währen sie sich umdreht und ins Wohnzimmer trottet. Ein paar Augenblicke später sitzen sie sich gegenüber und Mai beginnt zu erzählen von dem was sie weiß. Von Seto kommt nicht eine Regung. Er sitzt gelassen da, die Beine übereinander geschlagen und keine Miene verzogen. „Das ist alles was ich weiß... Langsam habe ich das Gefühl, dass dieser Junge vom Pech verfolgt wird.“ Ein leichtes Schulterzucken begegnet ihr als Antwort. Mai muss sich zusammenreißen um Seto nicht zu schlagen für seine Ignoranz. Sie versteht nicht, wie man so kalt sein kann. „Du weißt, dass er nicht allein die Schuld trägt. Dein kleiner Bruder ist kein Unschuldslamm mehr wie früher.“ Ihre Stimme klingt ernst und auch ihre Augen strahlen die gleiche Emotionen aus. Langsam beschleicht sie das Gefühl, dass Seto ihr nicht mehr zuhört, da keine Antwort von ihm kommt. Ein paar Momente vergehen bis Kaiba seine Stimme erklingen lässt. „Wirst du ihn hier behalten. Du könntest auch in Gefahr geraten.“ Erschrocken vernimmt er das Klingeln seines Handys. Einen Moment besinnt er sich noch, bis er realisiert wo er ist. Langsam nimmt er sein Handy, welches neben seinem Kopf liegt und blickt auf den Bildschirm. „Yugi? Was will er denn?“ Kurz zögert er noch, bis er auf „abnehmen“ drückt und sich meldet. „Jup!“ ~“Joey, wo steckst du? Wir machen uns ernsthaft Sorgen um dich. Du warst weder in der Schule, noch bei dir zu Hause... Und du bist vor uns geflohen. Was soll das?“~ Mit einem Mal bereut Joey es abgenommen zu haben. Seine Freunde sind ihm wichtig, keine Frage, aber sie wäre entsetzt wenn sie über die Geschehnisse Bescheid wüssten. Leise seufzt er, bevor nun auch seine Stimme erklingt. „Es tut mir Leid, Yugi. Ihr braucht euch keine Sorgen machen. Ich melde mich.“ Das sind seine einzigen Worte bevor er auflegt. Nur Sekunden später schaltet er das Handy aus. Seine Lust auf ein Gespräch ist gering und er will nicht, dass Yugi und die Anderen da mit hinein gezogen werden. Langsam versucht er auf zu stehen, was allerdings mit einigen Schmerzen verbunden ist. Nach zwei Anläufen steht er endlich auf den Beinen. In diesem Augenblick schwört er sich selbst, dass wenn er seinen Vater noch einmal wiedersehen sollte, ihn zusammen schlägt. Joey hat sich einiges von ihm gefallen lassen, doch so etwas zu erleben ist zu viel. Vielleicht weiß sein Dad nichts davon, aber es ist trotzdem seine Schuld. Vorsichtig macht er den ersten Schritt und würde laut aufschreien, wenn er nicht wüsste, dass Mai in der Wohnung ist. Sich zusammen reißend geht er weiter auf die Tür zu und ist froh sie endlich zu erreichen. Doch als er sie geöffnet hat, wünscht er sich dies nicht getan zu haben. Kaibas Stimme klingt in seinen Ohren. ~„Wirst du ihn hier behalten. Du könntest auch in Gefahr geraten.“~ Mai könnte durch ihn in Gefahr geraten? Aber was sollte denn passieren? Plötzlich fallen ihm die Männer wieder ein, die ihn missbraucht haben. Vielleicht hat Seto recht. Er könnte es sich nie vergeben wenn Mai etwas zustoßen würde. In Gedanken versunken bekommt er kaum noch etwas mit, bis er Kaibas Stimme wieder erklingen hört. Er glaubt sich verhört zu haben, was Mai anscheinend auch denkt. ~“Du willst was?“~ ~“Bist du Schwerhörig? Ich werde ihn wieder mit zu mir nehmen.“~ Ohne es wirklich zu realisieren bewegen sich seine Beine und führen ihn ins Wohnzimmer. Die beiden Anderen beachten ihn nicht, weshalb sie sich weiter unterhalten. Doch Joey steht geschockt im Raum. Er weiß nicht ob er traurig oder glücklich darüber sein soll. Erst schmeißt Kaiba ihn raus und jetzt soll er zurückkehren? „Du denkst doch nicht wirklich, dass ich das zulasse oder?! Du wirst ihm nur wieder wehtun und irgendwann zerbricht er daran. Er bleibt hier!“ „Das hast du nicht zu entscheiden Mai. Zumal ich sehr erstaunt bin, wie du von mir denkst. Ich habe ihn nicht ohne Grund vor die Tür gesetzt. Das ihm so etwas widerfahren ist, tut mir Leid, dennoch sind weder du noch er hier sicher.“ Verwirrt hört sich Joey die Argumente des Brünetten an und ist perplex, dass Kaiba wirklich Mitgefühl zeigt. Tief atmet er durch, bevor er näher zu den beiden geht. „Ich sollte das mit entscheiden, findet ihr nicht?! Schließlich geht es hier um mein Leben.“ Erschrocken drehen sich die beiden zu ihm um. Etwas zögerlich blickt Joey in ihre Augen. Mai sieht ihn besorgt an, was ihm ein kleines Lächeln abringt, doch als er zu Seto guckt, dessen Ausdruck so kalt wie eh und jäh ist, hat er das dringende Bedürfnis zu heulen. Seinen Blick wieder auf Mai richtend, spricht er ruhig weiter. „Auch wenn ich das nicht gern zugebe und starke Bedenken habe, hat Kaiba recht. Mai, ich will dich nicht irgendwelchen Gefahren aussetzen... Deswegen werde ich Setos Angebot annehmen.“ Kapitel 12: Krankes Haustier ---------------------------- „Aber Joey...“ Abrupt wird sie von Seto unterbrochen, der nun aufsteht und zu Joey geht. „Dass ist das vernünftigste was du tun kannst. Dann packe deine Sachen, damit wir sofort los können.“ Abwartend blickt Kaiba den Blonden an, der nur kurz nickt, sich umdreht und wieder in das Zimmer zurück geht. Unbeeindruckt sieht er zu Mai, die ihn vorwurfsvoll betrachtet. Der Brünette kann sich denken, dass sie das nicht gutheißt, aber es ist in seinen Augen einfach das Vernünftigste. Zumal da noch irgendetwas anderes ist, was ihn zu dieser Entscheidung treibt. Mitleid? Sorge? Kaiba weiß es nicht und will es auch gar nicht wissen, denn die Vernunft zu diesem Entschluss reicht ihm als Grund. „Behandle ihn wie einen Menschen, klar?! Sonst zeige ich dir mal wie stark eine Frau sein kann!“ Ein warnender Klang liegt in ihrer Stimme, welchen Kaiba deutlich vernimmt. Ignorant steht er auf und geht zur Wohnungstür. „Zerbreche dir nicht unnötig deinen hübschen Kopf Mai. Solange er meine Regeln beachtet wird er es gut bei mir haben.“ „Das werde ich kontrollieren Seto!“ Ihr Blick ist ihm gefolgt und ruht nun warnend auf seinem Hinterkopf. Leicht zuckt seine linke Schulter, gefolgt von seinen unbesorgten Worten. „Mach nur.“ Eine dreiviertel Stunde ist vergangen. Die Fahrt zum Kaiba Anwesen, wie auch der Eintritt in das Gebäude, verliefen schweigend. Kaiba selbst hatte nicht das Bedürfnis zu sprechen und Joey etwas bedenken auch nur einen Ton zu sagen. Im Anwesen gehen sie nun den bekannten Weg hinauf zu den Zimmern. „Hier gelten meine Regeln, Wheeler. Du brauchst nicht kochen, nicht putzen und in meine Geschäftsräume wird auch nicht gegangen. Die Arenen kannst du benutzen, damit du endlich einmal ein passabler Spieler wirst. Deine Schulpflicht wird eingehalten, also ist Schwänzen verboten.“ Kaibas Stimme klingt ruhig, aber dennoch sehr herrisch durch den Gang. Der Blonden hält seinen Blick reumütig gesenkt. Was sollte er auch sagen? Kaiba zu verärgern wäre unklug. „Und ich will das so etwas nicht noch einmal vorkommt. Mein Bruder ist Tabu! Wenn du dich mit ihm unterhältst, ihn von der Schule abholst und dich mit ihm Duellieren willst, meinetwegen, aber wage es dir nicht noch einmal ihn anzurühren!“ Fest klammern sich Joeys Hände um seine Taschen. Muss der Brünette ihm das wieder vorhalten? Er hat es doch verstanden. Aber halt! Seto hat bis jetzt keinen Ton davon gesagt, dass Joey ihm selbst nicht nah kommen darf. Ist das vielleicht ein Wink mit dem Zaunpfahl? Doch nur Sekunden nach diesen Gedanken wird der Hoffnungsschimmer in Dunkelheit gehüllt. „Ich habe in letzter Zeit viel zu Arbeiten, also nerve mich nicht mit irgendwelchen dummen Annäherungen, verstanden?!“ Stumm seufzt der Blonde in sich hinein. „Ja, verstanden.“ Leise Antwortet er dem Älteren, welcher nun nichts weiter erwidert. Stumm folgt Joey ihm weiter. Seine Beine zittern und sein gesamter Körper schmerzt immer noch. Der Abstand zwischen Seto und ihm wird immer größer, da der Blonde langsamer wird. Sein Blick verschwimmt wieder und wieder, bis ihm plötzlich komplett Schwarz vor Augen wird. Nur Sekunden später verliert er das Bewusstsein, bricht zusammen und bleibt regungslos liegen. Durch den stumpfen Aufprall blickt Kaiba nun zurück und sieht Joey am Boden. „Das heißt dann wohl, dass Schulpflicht erstmal ausfällt.“ Langsam geht er zurück zu dem Blonden, kniet sich hin und fühlt seine Stirn. „Fieber.“ Ruhig richtet er sich wieder auf, drückt das Emblem an seinem Mantelkragen und spricht hinein. „Roland, ich brauche sie hier oben. Mein Gast ist zusammen gebrochen.“ ~“Boss, verzeihen sie! Wir sind gerade im Park. Es dauert zwanzig Minuten bis wir bei ihnen sind.“~ Tief durch atmend beugt sich Seto runter und hebt den Blonden auf seine Arme. „Hat sich erledigt Roland!“ Die Taschen liegen lassend, trägt er Joey in das Zimmer welches dieser am Vortag geräumt hat. Vorsichtig legt er den Jüngeren auf die weiche Matratze und deckt ihn zu. Sein Blick schweift über das geschundene Gesicht, welches mit Pflastern beklebt ist. Die leicht geöffneten Lippen sind trocken, untermalt von zwei kleinen Platzwunden. „Die haben dich ganz schön zugerichtet...“ Flüsternd spricht er vor sich her, lässt seine Hand langsam eine Strähne aus Joeys Gesicht streichen, während seine Augen einen kaum merklichen traurigen Schimmer aufweisen. Kurz schließt er diese, steht auf und geht aus dem Zimmer. Mit schnellen Schritten geht er in sein Arbeitszimmer, ruft von dort aus eine Bedienstete die sich um den Jüngeren kümmern soll und macht sich selbst ebenfalls wieder an die Arbeit. Drei Stunden vergehen, bis plötzlich die Tür zu Kaibas Arbeitszimmer aufgerissen wird und ein überaus erfreuter kleiner Junge im Raum steht. Seto muss nicht einmal aufblicken um zu wissen, dass sein kleiner Bruder der ungebetene Gast ist. Seufzend tippt er weiter an seinem Computer. „Mokuba, ich habe dir doch schon oft genug gesagt, dass du anklopfen sollst.“ Unbeirrt geht der Junge zu seinem großen Bruder an den Schreibtisch und strahlt ihn freudig an. „Stimmt es, dass Joey wieder hier wohnen darf?“ Als Antwort erntet der Kleine ein stummes Nicken, welches ihm aber vollkommen als Antwort reicht. „Das ist ja su...“ „Wenn so etwas wie gestern noch einmal passiert, dann werde ich dem Köter keine Chance mehr geben, also reiß auch du dich zusammen!“ Seine Stimme ist mit einem herrischen Ton durchzogen, den Mokuba etwas erschauern lässt. Leicht senkt der Junge seinen Kopf und nickt. „Natürlich Bruder.“ „Dann darfst du jetzt gehen. Ich habe noch einiges zu tun.“ Ohne ein weiteres Wort verlässt Mokuba das Büro und geht in sein eigenes Zimmer. Tief durch atmend lehnt Seto sich in seinem Bürostuhl zurück. Leicht bewegt er seinen Kopf nach links und rechts. „Das ist seine letzte Chance sich zu beweisen... Ich bin gespannt.“ Kapitel 13: Du lässt mich leiden -------------------------------- Langsam öffnen sich die Augen des blonden Jungen und schauen an die, ihm nun schon bekannte, Zimmerdecke. Links und rechts an seinen Schläfen rinnen kleine, heiße Tränen herab. Allerdings eher unfreiwillig und keines wegs beabsichtigt. Schmerzen ziehen durch seinen gesamten Körper, welche nicht einmal eine Bewegung brauchen um ausgelöst zu werden. Dennoch sind diese Qualen nicht nur Körperlich. Joey kann sich noch genau daran erinnern was Kaiba ihm für Vorschriften machte. Sich vorkommt als würde er wie ein Gefangener behandelt werden, der sich weder frei Bewegen, noch ohne zu fragen Atmen darf. Diese Sache mit Mokuba wirklich ein riesen Fehler war, aber Seto ihm doch glauben kann wenn er sagt, dass das nie wieder vorkommt. Zögerlich schließen sich die Augen des Blonden noch einmal. „Ich will doch nur dich, du dämlicher, verbohrter Schnösel…“ Während er leise vor sich hin wispert, genau Setos Gesicht vor seinen inneren Augen sieht. Ein bittersüßer Schmerz durch seine Brust zieht, während sich ein Hauch eines Lächelns auf seine Lippen legt. Seinen Körper vorsichtig aufrichtet, sodass er in eine sitzende Position kommt, die ihm, wie er bemerkt, nur noch mehr Schmerz zufügt. Diese Kerle die ihn Vergewaltigt haben wirklich alle Arbeit leisteten. Sich behutsam beginnt im Zimmer um zu sehen und fest stellt, dass sein Gepäck nicht da ist. In seinem Inneren sich nun Hektik ausbreitet. Dies schließlich die letzten Sachen sind die er überhaupt noch hat. Seine Beine aus dem Bett schwingt, aufsteht und sofort wieder nach hinten umkippt. Leise seufzen muss. Nicht einmal die Kraft hat auf zu stehen. Vielleicht einen der Angestellten fragen kann, ob sie einen Rollstuhl für ihn hätten. Diese Dinger schon immer toll fand. Sich etwas aufrafft um wenigstens in eine sitzende Position zu gelangen und die Tür anzusehen. Tief durchatmet. „Hallo!!! Hey, ´tschuldigung!? Ist da draußen jemand? Ich bräuchte ein wenig Hilfe, bitte!!“, laut ruft, damit man ihn auch hören kann. Hier drinnen nicht versauern möchte. Kurz in Ruhe wartet ob nun jemand erscheint, der ihn hörte. Jedoch nichts passiert, weshalb er beginnt weiter zu rufen. Wirklich Hilfe braucht, andernfalls auf dem Boden kriechen muss und das mit einer vollen Blase sicher schief gehen würde. Nach schier endlosen Minuten die Tür aufgeht. Als Joey sieht wer dort steht es sein Wunsch ist, dass sie sich von außen wieder schließt. „Geht es dir noch gut? Was kläffst du hier die ganze Zeit herum? Manche Menschen in diesem Haus müssen arbeiten.“ Nicht nur die Worte prallen auf ihn ein wie Gewehrschüsse. Setos Blicke verheißen Mord falls der Blonde nicht augenblicklich still ist. „Nein, mir geht es nicht gut. Ich muss auf Toilette und meine Sachen sind auch nicht hier. Mir macht das ja auch kein Spaß, aber ich brauche Hilfe. Kannst du mir nicht jemanden deiner Angestellten zur Seite stellen? Oder du rufst Yugi an… Nein! Noch besser. Ruf Tristan an, der hat mehr Freizeit.“ Trotz Verletzungen, wie Kaiba feststellt, hat dieser Wheeler nichts von seiner großen Klappe eingebüßt. Dieser blonde Kleingeist wohl nie etwas lernen wird. Der ältere Hausherr sich nun in Bewegung setzt, zu dem Jüngeren herüber geht und ihn hoch zieht. Joeys Augen ihn weit aufgerissen anschauen. „Lern gefälligst allein klar zu kommen, bevor du Nichtsnutzig wie du bist irgendwann stirbst.“ Die Worte des Konzernleiters ihre Wirkung nicht verfehlen. Joeys braune Augen einen betroffenen Schimmer erlangen, da er solche Worte, gerade von Seto Kaiba, nicht erträgt. „Dann lass mich in los und hau ab.“ Die Worte des Blonden zischend seine Lippen verlassen. Dieser sich einfach nicht unterkriegen lassen will, auch nicht von seiner Liebe. Der Körper des Jüngeren prompt wieder zurück auf das Bett fällt. Kaiba ihm anscheinend klar machen will, dass er solche Spielchen nicht mit ihm spielen braucht. Die braunen Augen auf den langen, starken Rücken starren, welcher sich von ihm weg bewegt. „Dein Krempel liegt hier irgendwo im Flur und verdreckt den Weg. Räum es weg, sonst fliegt es auf den Müll!“ Die Worte erneut wie Ohrfeigen auf Joey einprasseln. Der Ältere ihn weiter kalt und wie den letzten Haufen Dreck behandelt. Dieser Kerl ihm doch gezeigt hat, dass er auch ganz anders sein kann, das jetzt aber vollkommen zu vergessen scheint. Lauthals knallt die Tür ins Schloss als Seto den Raum verlässt. Ein kleines, verletztes Häufchen Elend, welches auf dem Bett sitzt, wagt es nicht einmal mehr leicht zu Zucken. Innerlich beschleicht Joey das Gefühl, als wenn Kaiba von Tag zu Tag fieser zu ihm wird. Vielleicht um ihn innerlich kaputt zu machen oder um ihn hier raus zu ekeln, er weiß es nicht, aber der Brünette hat Erfolg. Tief durchatmend startet Joey einen neuen Versuch um aufzustehen, welcher wieder misslingt. Mit einem leisen Rums prallt er auf dem Boden auf. Jeder Muskel in ihm schmerzt, auch seine Knie, doch da muss er jetzt durch, seinen Sachen zuliebe. Langsam krabbelt er Vierbeinig zur Tür. So kann er sich wenigstens auf die Suche nach seinem Hab und Gut machen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)