Darkness von Rina_aka_Legendia77 (Schatten des Nichts) ================================================================================ Kapitel 7: Kapitel 7 -------------------- Luzifer blickte Drake verunsichert an. Er konnte sich nicht vorstellen, warum Lucy es auch für ihn tat. Er hatte sie angegriffen! Er wollte ihre Seele! Er hätte sie… getötet! Und dennoch, wollte sie für ihn… für IHN… kämpfen? Warum? “Das hab ich nicht verdient…”, flüsterte der Todesengel. Drake sah auf. “Was? Was hast du nicht verdient?” “Das alles hier!”, antwortete Luzifer laut und breitete die Arme aus. “Lucy, Gabriel, dich… und dieses Imperium, das ein Wahnsinniger für mich geschaffen hat!” Drake sah ihn stumm an. Dann senkte er den Blick und flüsterte etwas. So leise, dass Luzifer es nicht verstand. “Was sagtest du eben?”, wollte er daher wissen. Der Junge sah langsam wieder auf. Zweimal öffnete er den Mund und schloss ihn wieder. Er suchte nach Worten, konnte aber keine passenden finden. Wo sollte er anfangen? “Luzifer…”, begann er endlich. “Sie tut es für dich, weil… du ihr sehr am Herzen liegst…” Luzifer wurde blass. “Wie… bitte?” “Nun ja… ich glaube… sie liebt dich… in gewisser Weise… du bist ihr nun mal wichtig!” Lucy fand sich in einem großen Saal wieder. An den Wänden waren Kerzen angebracht und der Boden war so makellos poliert, dass sich alles darin spiegelte. An der Decke waren keine Kronleuchter oder ähnliches angebracht, und trotzdem hatte Lucy das Gefühl, als wären die Kerzen nicht die einzige Lichtquelle. So, als würden die Bögen über ihr alleine leuchten. “Ich bin hoch erfreut, dich zu sehen, Lucy.” Samiel war plötzlich wie aus dem Nichts erschienen. Lucy trat überrascht einen Schritt zurück und umklammerte Gabriel’s Schwert. “Dein Ende ist gekommen, Samiel! Ich werde diesen Wahnsinn ein für alle mal beenden. Jetzt und hier!” Samiel lachte höhnisch. “Hör dich an! Du sprichst schon fast genauso wie er. Als kleines, unschuldiges Kind hast du mir ehrlich gesagt besser gefallen. Luzifer hat keinen guten Einfluss auf dich.” Lucy hob das Schwert und richtete es auf Samiel. “Versuche nicht vom Thema abzulenken!”, sagte sie ernst. “Thema?” Samiel hob verwundert die Hände. “Welches Thema?” Im selben Moment erschien auf seinen Händen ein Schwert. Ehe sich Lucy versah, stürmte Samiel auf sie zu. Instinktiv blockte sie seinen Schwerthieb mit Gabriel’s Schwert ab. Samiel lächelte hinterhältig und trat Lucy mit dem Fuß in die Beine. Lucy fiel zur Seite und landete hart auf dem Boden. “Damals, in Luzifer’s Traumwelt, hatte er dich gelenkt. Glaubst du wirklich du könntest jetzt alleine ein Schwert führe? Das ist doch lächerlich!” Samiel packte sie am Handgelenk und hob sie hoch. “Also? Wie hättest du es gern? Willst du schnell… oder lieber langsam sterben? Bitte, du hast die Wahl. Diesen letzten Wunsch erfülle ich dir gern.” Samiel umklammerte ihr Handgelenk so fest, dass es schmerzte. Lucy versuchte ihren Gegner mit dem Schwert, das sich glücklicherweise in ihrer freien Hand befand, zu treffen. Samiel wehrte es lässig ab und warf das Mädchen gegen die Wand. “Ich verstehe…”, sagte er kühl. “Du willst also nicht. Na dann…” Er schritt langsam auf sie zu und hob sein Schwert. “…werde ich es auf meine Art beenden!” Luzifer starrte Drake fassungslos an. “Wieso?”, flüsterte er. “Wieso nur?” Drake schüttelte den Kopf. “Das ist nebensächlich…” “Alles ist hier nebensächlich!”, schrie der Todesengel und drehte sich um. “Wenn ich dieses Kind jemals in die Finger bekommen sollte, dann… dann kann sie ihr blaues Wunder erleben! Wie kann sie mir das nur antun? Riskiert Kopf und Kragen, nur, weil sie mir helfen will?!” Drake stieß einen langen Seufzer aus. “Du scheinst nicht zu verstehen…” “Falsch! Ich verstehe sehr wohl!” Luzifer ging auf den Lichtkegel zu, in den vor kurzem auch Lucy verschwunden ist. “Ich hole das Mädchen jetzt daraus! Ich kann nicht zulassen, dass ihr was passiert. Gabriel ist nicht mehr, also muss ich seinen Teil jetzt übernehmen.” “Warte!” Drake hielt ihn am Arm fest. “Wir sollten dem Schicksal vertrauen.” Luzifer sah den Jungen wütend an. “Soll ich dir mal was sagen? Ich pfeife auf das Schicksal!” Drake ließ ihn wieder los und trat einen Schritt zurück. “Wenn das Schicksal vertrauenswert wäre, wären Lucia und ich glücklich zusammen!” “Nein, wärt ihr nicht!”, entgegnete Drake. “Das Schicksal hatte ja auch nicht deinen Selbstmord bestimmt!” Luzifer sah ihn jetzt verwirrt an. “Woher weißt du davon?” Drake senkte den Blick. Er hatte es nicht gewusst. Er hatte geraten. Es hätte genauso gut falsch sein können. “Die meisten werden zu Todesengeln, wenn sie Selbstmord begehen.”, antwortete er nach einer kurzen Pause. “Genau wie Samiel… er war aus demselben Grund wie du gestorben. Er war wütend. Wütend auf sich… auf seine Familie… und auf alles andere… aber vor allem war er wütend auf das Schicksal. So wie du jetzt. Er hasste es.” Drake sah auf und blickte ernst in Luzifer’s Augen. “Und ich vermute mal, dass er deshalb auch Lucy hasst. Denn sie ist das Schicksal!” Lucy schaffte es Samiel’s Angriff im letzten Moment auszuweichen und griff ihn nun mit dem Schwert an. Sie verfehlte ihn nur knapp. Er deutete mit der freien Hand auf Lucy. Ein roter Lichtblitz traf sie und schleuderte sie weit nach hinten. Lucy blieb für einige Sekunden erschöpft liegen, dann richtete sie sich wieder auf. Beinahe wäre sie wegen dem Schmerz wieder zusammengesackt. Samiel lachte laut auf. “Wie oft soll ich es dir denn noch sagen? Deine Chancen gegen mich sind gleich null! Also gib endlich auf. Das ist dein Ende!” Plötzlich erschien Luzifer wie aus dem Nichts und stieß Samiel gegen die Wand, um anschließend zu Lucy zu laufen und ihr aufzuhelfen. “Luzifer… was machst du hier?”, fragte sie. “Lucy, ich… ich hasse dich nicht.”, antwortete der Todesengel leise. Das Mädchen sah ihn irritiert an. “Das habe ich auch nie gedacht.” Samiel ging wütend auf die beiden zu. “Was hast DU hier verloren?!”, rief er genervt. Luzifer drehte sich zu ihm um. “Mein Herz.”, antwortete er und richtete seine Sense auf Samiel. Nach einigen Sekunden senkte er sie jedoch wieder, nahm Lucy das Schwert aus der Hand und richtete dieses schließlich auf den Gegner. “Tut mir Leid, ich habe mich in der Waffe geirrt.”, sagte er lässig, als Samiel ihn überrascht anstarrte. “Ich weiß zwar nicht, was in deinem Leben passiert war, dass du das Schicksal so sehr hasst, aber ich werde auf keinen Fall zulassen, dass du noch mehr Chaos anrichtest!” Luzifer stürmte auf Samiel zu und schwang Gabriel’s Schwert. Samiel blockte entweder seine Angriffe oder wich ihnen aus. Lucy hielt sicheren Abstand und sah den Kämpfenden zu. Sie musste etwas tun. Aber was? Dann wusste sie es. Ohne zu wissen, woher und warum. Als hätte man ihr diesen Gedanken einfach gegeben. “Hört auf zu kämpfen!” Luzifer und Samiel hielte inne und schauten beide zu Lucy. Eine hellblaue Aura umgab sie. Alles fing an zu beben und die Wände bekamen Risse. Die Kerzen erloschen und die Fensterscheiben zersprangen. Samiel sah sich eingeschüchtert um. “Was geht hier vor?!” Luzifer starrte immer noch gebannt auf Lucy. Ihr Blick wirkte leer. “Ist jemand… in Lucy’s Körper?”, flüsterte der Todesengel. Aber die Antwort kannte er. Er wusste, wer es war. Diese Erkenntnis ließ ihn schaudern und zugleich durchströmte ihn ein Gefühl der Freude. Sie war es. Sie allein. Er wusste es einfach. Es war ein Gefühl, dass ihn seit mehr als 700 Jahren begleitete. Daher wusste er es. Luzifer trat einen Schritt auf das Mädchen zu. “…Lucia…”, flüsterte er lächelnd und streckte vorsichtig die Hand nach ihr aus. Das Mädchen lächelte. Samiel sank in sich zusammen. “Was… was ist das?! Warum… warum habe ich solche Schmerzen? Was passiert mit mir?!” Lucy ging auf Luzifer zu. “Das Schicksal… es erfüllt sich…”, sagte sie, doch es schien nicht ihre eigene Stimme zu sein. Sie klang ein wenig anders. Luzifer kannte diese Stimme. Er hatte sie nie vergessen. “Der Teufel… ist vernichtet… das Licht der Sonne… wird wieder Strahlen… so will es das Schicksal…” In diesem Moment fing Samiel’s Körper Feuer und er verbrannte. Sein Schrei hallte noch lange in Luzifer’s Kopf. Dann stürzte alles um sie herum ein. Lucy ergriff Luzifer’s Hand und die beiden wurden, mittels Magie, wieder auf die Turmspitze, zu Drake, befördert. Doch auch hier bebte alles. Der schwarze Turm bekam Risse und drohte einzustürzen. Lucy verlor das Bewusstsein und brach zusammen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)