Deathday von Rina_aka_Legendia77 (...das Schicksal kann nicht geändert werden) ================================================================================ Kapitel 7: Kapitel 7 -------------------- Gabriel wandte sich, voller Erstaunen über Luzifers Verhalten und wegen der überraschenden Bitte, an Lucy: “Wozu benötigst du diese Sanduhr?” “Ich werde sie umdrehen.”, gab sie knapp aber bestimmt von sich. Samiel wehrte Luzifers Angriff ab und griff ihn nun seinerseits an. Mephisto rührte sich kein bisschen von der Stelle. “Wie ermüdend.”, murmelte er nur. “Es nützt nichts, die Sanduhr umzudrehen. Der Sand wird nicht mehr zurücklaufen.”, versuchte Gabriel Lucy zu erklären. “Ich schaffe das.”, entgegnete sie ihm. “Wenn ich das Schicksal wirklich ändern kann, dann schaffe ich es. Vertrau mir.”, sagte sie noch bevor Gabriel etwas erwidern konnte. Samiel schaffte es Luzifer zu entwaffnen. “Zu schade. Sieht so aus, als würde hier und jetzt eure kleine Mission fehlschlagen.”, sagte Samiel und grinste siegessicher. “Was immer du auch vorhast, Samiel. Damit wirst du niemals durchkommen.”, erwiderte Luzifer. Samiel ignorierte seine Bemerkung und holte zum entscheidenden Schlag aus. Luzifer schloss die Augen und machte sich auf das gefasst, was nun folgen würde. Aber es passierte nichts. Er hörte ein dumpfes Klirren und öffnete seine Augen wieder. “Gabriel!”, rief er überrascht aus. Der Schutzengel hatte Samiels Angriff mit dem Schwert abgewehrt und ihn nun von sich gestoßen. “Ich hätte es auch ohne deine Hilfe geschafft.”, fuhr ihn Luzifer an. “Ja, sicher.”, erwiderte Gabriel kühl und startete nun seinerseits einen Angriff auf Samiel und durchtrennte den Faden, an dem die Sanduhr hing. Luzifer nahm die Sanduhr an sich und brachte sie Lucy. “Sehr gut.”, sagte sie. “Dann wollen wir mal sehen.” “Beeil dich!”, rief Gabriel, der mit aller Kraft versuchte Samiel abzulenken. Lucy drehte die Sanduhr um, aber es geschah nichts. Ganz so wie Gabriel es gesagt hatte: der Sand fliest nicht. Die Zeit läuft nun mal nur in die eine Richtung. Lucy sah die Sanduhr verzweifelt an. Für sie war nun alle Hoffnung verloren. “Ich kann es einfach nicht. Gabriel hatte recht.” Luzifer konnte diesen Anblick nicht ertragen. Er legte beide Hände auf Lucy’s Schultern. “Sieh mich an, Lucy. Bitte.”, sagte er, so sanft wie es ihm in dieser Situation gerade möglich war. Lucy hob den Kopf und sah in die Augen des Todesengels. “Du kannst es, das weiß ich.”, beruhigte er sie. “Du musst an dich glauben. Ich weiß, dass du es schaffst.” “Woher willst du das denn wissen?”, fragte sie wimmernd. Luzifer lächelte. “Weil ich an dich glaube, Lucy.” Nun lächelte sie auch. “Ich danke dir.” In dem Moment wird der Todesengel von einer unsichtbaren Kraftwelle erfasst und gegen die Felswand geschleudert. Lucy schrie erschrocken auf: “Luzifer!” Sie drehte sich um und erblickte Mephisto. Dieser streckte gierig die Hand nach ihr aus. “Gib mir die Sanduhr!”, befahl er im scharfen Ton. Lucy lief weg. Sie wusste nicht wohin, aber er durfte die Sanduhr nicht bekommen. Jedoch holte Mephisto sie immer wieder ein. Schließlich blieb Lucy stehen. “Braves Mädchen.”, grinste Mephisto. “Und jetzt gib mir endlich diese Sanduhr!” Lucy sah ihn wütend an. “Du willst die Sanduhr?”, fragte sie atemlos. “Du kannst sie haben!” Mit diesen Worten warf sie die Sanduhr mit aller Kraft auf den Boden. Mephisto stieß einen Entsetzensschrei aus, als die Sanduhr zerbrach. Anschließend verschwand er, ohne ein weiteres Wort zu verlieren. Sein Plan war fehlgeschlagen und er hatte hier nun nichts weiter mehr verloren. Er überließ also Samiel und die anderen ihrem Schicksal. Lucy zitterte am ganzen Körper und schluchzte. Sie hatte Erics Sanduhr des Lebens zerstört. “Ich habe versagt.”, wimmerte sie. Tränen trübten ihre Sicht. Dennoch versuchte sie zu Luzifer und den anderen zurückzufinden. Als sie Eric endlich fand, versuchte sie ihn vom Steintisch zu ziehen. Aber er war zu schwer und Lucy wollte ihn nicht einfach auf den Boden fallen lassen. Sie wollte ihn aber auch nicht hier lassen. “Lass mich dir helfen.”, sagte plötzlich eine sanfte Stimme neben Lucy. Sie wischte sich die Tränen weg und sah auf. Es war Erics Schutzengel. Lucy nickte. Delilah nahm Eric und flog mit ihm aus der Unterwelt raus. In dem Moment tauchten auch Luzifer und Gabriel an Lucy’s Seite auf. “Wir sollten auch gehen.”, sagte Gabriel und nahm Lucy in die Arme um mit ihr die Unterwelt wieder zu verlassen. Leicht gekränkt folgte Luzifer den Beiden. Als sie wieder in der Kirche waren, schloss Gabriel das Tor zur Unterwelt. “Wo ist Samiel?”, fragte Lucy und versuchte dabei ruhig zu klingen. Aber es gelang ihr nicht besonders gut. “Er ist verschwunden.”, antwortete Gabriel. “Als ich mich kurz umdrehte, weil ich Mephisto schreien hörte, und dann wieder in die Richtung von Samiel sah, war dieser wie vom Erdboden verschluckt. Keine Ahnung wo er jetzt ist.” Lucy wandte sich zu Delilah um. “Was wird jetzt aus Eric?”, wimmerte sie. Delilah sah sie an. “Der Junge hat keinen Todesengel mehr. Das bedeutet, dass seine Seele nicht ins Jenseits geleitet werden kann. Sie wird hier auf der Erde verweilen müssen bis sie erlöst wird.” Lucy schluchzte. “Du meinst, er wird…” “Er wird selbst zum Todesengel.”, vervollständigte Delilah ihren Satz. Gabriel ging zu Lucy und legte eine Hand auf ihre Schulter. “Aber du hast es geschafft. Du hast Erics Schicksal abgewendet, indem du seine Sanduhr zerstört hast. Wer weiß, was sonst hätte passieren können.” Lucy nickte und umarmte ihn. Er erwiderte die Umarmung. “Es ist alles in Ordnung. Du hast es geschafft, Lucy.” Luzifer stand neben Delilah und starrte die beiden an. Er spürte plötzlich einen tiefen Schmerz. Delilah lächelte ihn an. “Nanu? Ist dir das Mädchen in den letzten 15 Jahren etwa so sehr ans Herz gewachsen?” Luzifer sah sie irritiert an. Dann sagte er: “So einen Unsinn habe ich nun wirklich noch nie gehört. Wie kommst du darauf, dass ich sie mögen könnte?” Sie hob leicht die Schultern an. “Ich weiß es nicht. Vielleicht irre ich mich aber auch und dein Blick eben galt eigentlich ihm.” Sie lachte bei Luzifers Gesichtsausdruck, als er diesen Satz vernahm. “Wie wurdest du eigentlich frei? Das habe ich nicht ganz mitbekommen.”, sagte Luzifer plötzlich. “Das geschah in dem Augenblick, als Lucy die Sanduhr zerschlug.” “Sie hat ihre Aufgabe erfüllt, nicht wahr? Das bedeutet auch, dass sie uns von nun an nicht mehr sehen werden kann.” Delilah nickte zustimmend. “Ja, das ist wohl wahr.” Auf sein Seufzen hin fügte sie hinzu: “Aber sie wird immer mit dem Wissen leben, dass du in ihrer Nähe bist.” Luzifer sah sie an. “Warum sprichst du gerade mich damit an?” Sie lachte. "Ich dachte, das macht es dir einfacher.” Darauf konnte er nichts mehr erwidern, denn in dem Moment kam Lucy auf ihn zu. “Ich wollte mich bei dir bedanken.”, erklärte sie. Luzifer winkte ab. “Nicht der Rede wert. Ist doch selbstverständlich gewesen.” Lucy sah wie er und die beiden Schutzengel sich langsam aufzulösen schienen. Aber in Wirklichkeit war es ihre Fähigkeit, sie sehen zu können, die nun nachließ. Schließlich sah sie nichts mehr von ihnen. Delilah hatte Eric inzwischen auf den Altar gelegt. Lucy versuchte wieder einigermaßen klar zu denken. Auch, wenn Erics Seele jetzt ruhelos umherstreifte, so konnte sie wenigstens dessen Körper retten und Samiel und Mephisto von ihren Vorhaben abbringen. Lucy setzte sich mit dem Rücken zum Altar und lehnte dagegen. Sie wartete bis jemand vorbeikam. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)