Deathday von Rina_aka_Legendia77 (...das Schicksal kann nicht geändert werden) ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- Lucy hatte gehofft mit Eric in der Schule reden zu können. Aber er war nicht da. Also versuchte Lucy sich selbst ein Bild von der ganzen Situation zu machen. Als Erstes wären da ihre Albträume über einen Todesengel. Und dann ruft einer ihrer Klassenkameraden bei ihr an und sagt, dass dessen Zeit abgelaufen sei, oder zumindest dabei ist abzulaufen. Zusammengefasst würde es Folgendes bedeuten: Eric versucht vor einem Todesengel zu fliehen, da seine Zeit langsam abläuft. Was ist an dieser These nicht zu verstehen? Ganz klar: Die Verbindung zwischen Lucy und Eric. Was hatte sie mit Problemen anderer zu tun? Um eine Antwort auf diese Frage zu erhalten, nahm sich Lucy vor gleich nach der Schule zu ihrem Großvater zu gehen. Eric stand vor Samiels Wohnungstür. Er war verwirrt. Warum war er nur hierher gekommen? Plötzlich ging die Tür wie von selbst auf. Zögernd trat Eric ein. “Komm ruhig rein. Ich habe dich bereits erwartet.”, sagte eine kalte Stimme und Eric sah, wie Samiel in den Flur trat. Mit einer leichten Handbewegung ließ er die Tür wieder wie von selbst schließen. In diesem Moment spürte Eric, dass es für ihn kein Zurück mehr gab. Samiel führte ihn in das Wohnzimmer. In einem der Sessel saß ein Mann, der Mitte 30 sein musste. Samiel stellte sich Eric direkt gegenüber. “Tut mir wirklich Leid, dass ich dir einen guten Freund von mir nicht vorstellen kann. Dafür ist einfach der falsche Zeitpunkt.” Sein Gesicht näherte sich dem von Eric. “Fürs Erste wirst du ein kleines Nickerchen halte, mein lieber Eric.” Eric spürte Samiels kalten Lippen auf seinen eigenen. Ein kalter Nebel schien ihn zu umgeben. Er spürte, dass ihn die Lebenskraft langsam verließ. Dann wurde er ohnmächtig. “Nettes kleines Spektakel. Aber bist du dir wirklich sicher, dass du den Jungen endlich hast? Mir scheint, du hast kein Zeitgefühl, Samiel.” “Was willst du damit sagen, Mephisto?”, fragte Samiel, während er Eric auf das Sofa legte. “Ich habe diesen Jungen in der Hand. Seine Seele gehört bereits so gut wie mir. Ich weiß, dass er eigentlich noch vier Tage zu leben hat. Aber wer soll mich jetzt noch aufhalten können? Der Herr?” Samiel lachte höhnisch, aber Mephisto blieb ernst. “Du unterschätzt die Menschen. Es gibt einige unter ihnen denen der Herr besondere Gaben bei der Geburt mitgab. Denn der Herr allein lenkt das Schicksal der Lebewesen auf dieser Welt.” “Aber als Todesengel ist es mein gutes Recht die Seelen an ihrem Todestag abzuholen.” “Das mag ja sein. Aber du hast kein Recht sie eher zu holen als vorgeschrieben. Damit kannst du dir großen Ärger einhandeln.” “Aber ich brauche doch nur noch diese eine Seele, dann kann ich endlich in meinen wohlverdienten Ruhestand einziehen.” “Wenn du dich aber gegen die Regeln auflehnst, wirst du nirgendwohin einziehen, Samiel. Dann wird man dich vernichten.” Mephisto stand auf und wandte sich zum Gehen. “Bedenke, was ich dir gesagt habe. Es gibt hier in der Nähe ein Mädchen, welches eine besondere Gabe besitzt. Du solltest weder sie noch die Kräfte des Herrn unterschätzen.” Mit diesen Worten verschwand Mephisto und ließ Samiel mit Eric allein zurück. Als Lucy ihren Großvater in der Kirche besuchen wollte, lag dieser krank im Bett und wurde von seinen Novizen betreut. “Großvater!” Lucy lief besorgt zu ihm ans Bett. “Was hast du? Bist du krank?” Lucy’s Großvater schickte seine Novizen mit einer einfachen Handbewegung fort. “Lucy, mein Kind. Ich muss dir was sagen. Ich denke, es ist nun Zeit, dass du es endlich erfährst. Hör zu!”, sagte er ernst. Lucy setzte sich auf die Bettkante und sah ihrem Großvater in die, inzwischen müden und alten, Augen. “Mir bleibt nicht mehr viel Zeit zum leben. Er wird mich schon sehr bald holen…” “Wer ist er?”, fragte Lucy hastig aber ihr Großvater hob nur die Hand um sie zum Schweigen zu bewegen. “Mein Todesengel.”, erklärte er. Lucy öffnete ihren Mund um etwas zu sagen aber ihr Großvater hob abermals die Hand. “Jeder von uns wird bereits am Tag seiner Geburt einem Todesengel zugeordnet, das gleiche gilt auch für Schutzengel. Beide begleiten uns während unseres gesamten Lebens. Aber während die Schutzengel versuchen uns vor möglichen Gefahren zu schützen, begleiten uns die Todesengel nur an unserem Sterbetag ins Jenseits.” Ihr Großvater nickte. “Ich kann auch deine sehen, mein Kind.” Lucy sah sich überrascht um. Ihr Großvater lachte nur. “Nein, du kannst sie nicht sehen. Noch nicht. Aber ich liege im Sterben, Lucy, daher sehe ich sie. Aber soviel kann ich dir bereits sagen: sie sind beide sehr mächtig. Und du wirst ihre Hilfe brauchen, für die Aufgabe, die ich dir jetzt gebe.” Lucy sah ihn angespannt an. Das Herz hämmerte ihr stark gegen die Brust. “Was soll ich tun, Großvater?”, fragte sie. Ihr Blick zeigte Entschlossenheit. Ihr Großvater nickte. “Mein Todesengel hat es mir einst erzählt. Lucy, du hast die Gabe das Schicksal ändern zu können.” Lucy’s Augen weiteten sich vor Erstaunen. “Das bedeutet, dass ich den Todestag ändern kann, nicht wahr?” Ihr Großvater lächelte müde. “Ja, aber nicht meinen Todestag.”, antwortete er. "Wie du siehst, darf ich bis zu meinem Todestag hier verweilen, und tun was mir beliebt. Aber wie ich erfahren habe, soll ein Todesengel gegen diese wichtige Regel verstoßen haben und den Jungen, dessen Todestag erst in vier Tagen sei, schon jetzt der Welt der Lebenden entzogen haben. Und nun hat er vor die Seele des Junge völlig grundlos und ohne vorher mit ihm vor das Himmlische Gericht zu treten, in die Hölle mitzunehmen.” Lucy sah ihren Großvater vollkommen entgeistert an. “Du kennst den Jungen, Lucy. Er war auch die ganze Zeit der Grund für deine Albträume. Du hast dieses Desaster mehr oder weniger in deinen Träumen vorhersehen können. Ebenfalls eine Gabe, die nur dir zuteil wurde.” “Wer ist es Großvater? Ich flehe dich an: sag es mir! Ich werde versuchen ihm zu helfen.”, sagte sie bestimmt. Lucy’s Großvater nickte. Nach einer kurzen Pause sagte er: “Es ist Eric.” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)