Deathday von Rina_aka_Legendia77 (...das Schicksal kann nicht geändert werden) ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Eric hatte die letzte Nacht kaum geschlafen. Am Tag zuvor war er bei einer Wahrsagerin. Einfach so, zum Spaß. Diese hatte ihm voller Entsetzen mitgeteilt, er habe nur noch eine Woche zu leben. Erst hatte er sich mit seinen Kumpels darüber amüsiert und Witze gerissen. Er fand diese Vorhersage völlig absurd. Was ließen sich die Leute nicht alles einfallen um Anderen Geld aus der Tasche zu ziehen. Aber genau diese Vorhersage raubte ihm letzte Nacht den Schlaf. Und nun saß er übermüdet im Klassenzimmer und starrte nach vorne auf die Tafel. Der Lehrer hat eine Frage gestellt und ihn nun um eine Antwort gebeten. Welche Frage war es doch gleich? Er hatte nicht zugehört. Eric drehte seinen Kopf leicht nach links. Eine Bank neben ihm saß Lucy. Sie wirkte heute auffallend blass. Ihre kurzen braunen Haare waren ungekämmt und sie schien relativ müde zu sein. “ERIC”, brüllte der Lehrer durch das Klassenzimmer. Eric sah wieder nach vorne. “Ich habe dich um eine Antwort auf meine Frage gebeten und du starrst stattdessen deine Mitschülerin an. Meinst du nicht auch, dass man sowas auf die Pause verschieben kann? Oder willst du ihr lieber gleich einen Brief geben in dem steht: ‘Willst du mit mir gehen? Ja. Vielleicht. Nein.’ “ Die Klasse lachte laut auf. Nur Lucy war still. Ihre Gedanken waren woanders. Dann klingelte es. Der Unterricht war beendet. Eric musste mit dem Bus nach Hause. Lucy begleitete ihn zur Bushaltestelle. Nicht ganz freiwillig, denn er hatte sie darum gebeten. “Der Witz von unserem Geschichtslehrer war ziemlich dämlich, findest du nicht auch?”, versuchte Eric ein Gespräch zu beginnen. Sie schwieg. “Du siehst heute gar nicht gut aus. Ist was passiert?” Lucy blieb plötzlich stehen und lächelte ihn an. “Die Frage solltest du dir besser selbst stellen. Du siehst nämlich auch nicht besonders aufgeweckt aus. ” “Ja, aber…” “Ab hier musst du übrigens allein weiter. Ich muss noch meinem Großvater einen Besuch abstatten.” Sie bog rechts ab. Lucy verabschiedete sich nicht und sah auch nicht zurück. Eric ging allein weiter. An der Bushaltestelle stand ein Mann. Er war in einen schwarzen Mantel gehüllt, obwohl es mitten im Sommer war. Er hatte blonde Haare und schien etwa zwischen 20 und 25 Jahren alt zu sein. “Na, Eric? Wartest du auch auf den Bus?” Eric starrte den Mann an. Woher kannte er nur seinen Namen? Der Unbekannte reichte ihm die Hand. “Gestatte mir mich vorzustellen. Ich bin Samiel, aber als mein Freund darfst du mich ruhig Sam nennen. Oder Sammy, wenn’s dir lieber ist.” Immernoch irritiert schüttelte Eric die Hand des Fremden. Sie war kalt. “Was hälst du davon mit zu mir zu kommen? Dann können wir uns besser kennenlernen.” Eric wurde stutzig und legte die Stirn in Falten. “Warum sollte ich Sie kennenlernen wollen?” Der Mann beugte sich leicht nach vorne und flüsterte in Erics Ohr: “Weil ich dein Schicksal bestimmen werde, mein Lieber.” Sein Unterton gefiel Eric nicht, und doch folgt er, fast wie in Trance, dem Fremden nach Hause. Lucy fand ihren Großvater in der Schreibstube der Kirche. Als sie das Zimmer betrat hob der alte Mann seinen Kopf und lächelte seine Enkelin freudig an. “Hallo, Lucy. Setz dich doch.” Lucy setzte sich auf den Platz ihm gegenüber. “Was führt dich her, mein Kind. Du siehst recht blass aus. Ist etwas passiert?” Lucys Großvater war besorgt. Noch nie hat er sie so deprimiert gesehen. Lucy war immer ein fröhliches und aufgewecktes Mädchen gewesen. Jetzt wirkte sie wie ein Teenager, der seinen ersten Liebeskummer überwinden musste. Nun ja… sie war 15, da könnte es schon sein, dass… aber sein Gedankengang wurde unterbrochen. “Ich habe Angst, Großvater.” “Warum? Was ist denn los? Bitte, sag es mir, Lucy.” Sie atmete einmal tief durch und sprach weiter. “Da ist… ein Mann…” “Was? Wo? Belästigt er dich, mein Mädchen?” “Nein, das ist es nicht.” “Was dann?” “Ich weiß nicht mal ob er überhaupt existiert…” “Ich verstehe nicht ganz…” “Ich habe ihn in meinen Träumen gesehen und… er war irgendwie… unheimlich. Ich hatte so ein bedrückendes Gefühl. Er wirkte so böse. Er macht mir Angst, Großvater.” Lucy kämpfte gegen ihre Tränen an. Ihr Großvater versuchte sie zu beruhigen. “Es war ja nur ein Traum. Mach dir darüber keine Gedanken.” “Nein!”, Lucy klang jetzt fast hysterisch. “Es war nicht nur ein Traum. Es ist bereits seit drei Nächten derselbe Traum. Und es war auch nicht irgendein Mann. Er hatte schwarze Flügel und eine schwarze Sense. Ich bin mir sicher: er war ein Todesengel!” Ihr Großvater schluckte. Er wirkte plötzlich unsicher. “Weißt du vielleicht auch… hast du gesehen wen er… holen wird?” “Nein, leider nicht. Aber ich bin es nicht. Das ist zumindest so ein Gefühl.” Ihr Großvater überlegte kurz, dann fragte er: “Kennst du den Namen des Teufels?” Lucy runzelte die Stirn. “Da gibt es doch mehrere, soviel ich weiß… Welchen meinst du?” “Kennst du Samiel?” “Ich habe von ihm irgendwo gelesen. Warum?” Ihr Großvater winkte ab. “Nur ein Gedanke. Aber Ich bin gestern durch die Stadt gegangen und da ist mir ein Mann begegnet. Er nannte sich ‘Samiel‘." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)