Valentinstag von abgemeldet (Gut oder Schlecht?) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Es war Valentinstag und wie jedes Jahr war Takuya an diesem Tag alles andere als glücklich. Dies war nun schon das fünfte Jahr in Folge, dass er an diesem Tag nicht glücklich war. Er hatte nichts gegen die Leute, die sich liebten und gegenseitig eine Freude machten, in dem sie dem jeweils anderen etwas schenkten. Das Problem war nicht der Tag an sich, eher die Tatsache, dass der Gitarrist noch niemanden gefunden hatte, dem er selbst etwas schenken konnte. Klar schenkte er seinen Bandkollegen und Freunden etwas, aber dies war nicht dasselbe, als wenn man einer Person etwas schenkte, die man von ganzem Herzen liebte. Es war jedes Jahr das Gleiche. Ein paar Tage vorher war er noch richtig glücklich und aufgedreht gewesen – kein Wunder, es war ja sein Geburtstag gewesen – doch kaum fiel sein Blick zum Kalender, aus dem ihm der 14te Februar entgegen sprang, war seine Laune hinüber. Ein Seufzen glitt über die vollen Lippen des Brünetten, ehe er seine Gitarrentasche, samt Instrument, schnappte und sich auf den Weg zu dem Gebäude begab, in dem die Bandproben immer stattfanden. Ein kurzer Fußmarsch und Takuya hatte das Haus erreicht. Bevor er das Gebäude betrat, sah der Gitarrist kurz zum Himmel hinauf und betrachtete das Grau, dass dort zu sehen war. Innerlich nahm er zur Kenntnis, dass dieses Grau nur bedeuten konnte, dass es noch schneien würde. Nichts groß Außergewöhnliches im Februar. Mal wieder aufseufzend setzte er sich in Gang und kaum hatte er die große Eingangstür betreten, hatte er auch schon Miku um den Hals hängen. „Alles Gute zum Valentinstag!“, quiekte der Kupferblonde und drückte dem Gitarristen eine rote Rose in die Hand. Takuya bedankte sich höflich und gab dem Sänger eine kleine Schachtel Pralinen. Zusammen ging er mit einem strahlenden Blonden in den Raum, wo die Bandprobe stattfand. Sogleich hatte er auch zwei weitere Bandmitglieder um sich herum, die ihm alles Gute zum Valentinstag wünschten und ihn mit allerlei Zeugs zuhäuften. Alles Geschenke zum Valentinstag. Auch seinen anderen Bandmitgliedern gab er, wie Miku zuvor auch schon, eine kleine Schachtel mit Pralinen. Nachdem jeder sein kleines Geschenk erhalten hatte, begannen sie mit einer zweistündigen Bandprobe. Nach dieser wünschten sie sich allen einen schönen Tag und viele weitere Geschenke mehr, ehe sie den Raum und das Gebäude verließen um nach Hause zu gehen. Der Gitarrist ging zu seiner Wohnung, lud dort seine Gitarre, sowie die ganzen Geschenke ab und begab sich schließlich Richtung Stadtmitte. Der Brünette hatte beschlossen shoppen zu gehen. Kaum kam er an dem ersten Schaufenster der verschiedenen Läden vorbei fing es an große, weiße Flocken vom grauen Himmel zu schneien. Verwundert sah der Brünette auf. Zwar hatte er den grauen Himmel bemerkt und sich schon gedacht, dass es schneien würde, aber das dies wirklich der Fall sein würde, das kam unerwartet. Plötzlich tauchte etwas großes, rosanes in seinem Blickfeld auf. Es war ein überdimensionales Herz das blinkte und mit dessen Schriftzug allen einen schönen Valentinstag wünschte. Wie schon oft an diesem Tag seufzte Takuya auf. Sein Blick schweifte in die Ferne und was er sah ließ seine Stimmung noch mehr in den Keller sinken. Überall nur Pärchen die Händchen hielten und sich hier und da einzelne Küsse schenkten. Was der Brünette nicht wusste, war, dass er die ganze Zeit aufmerksam beobachtet wurde und die Person, die ihn beobachtete, sich fragte, warum ein so schönes Wesen nur so traurig sein konnte, wie an diesem Tag. Noch ein Herz, hier Pärchen und da nochmals Pärchen. Alles drehte sich und Takuya bekam plötzlich schreckliche Kopfschmerzen. Es war alles zu viel. Die ganzen fröhlichen Gesichter, das stechende rosa durch den weißen Schnee und die Erkenntnis, dass er nicht so eine Person hatte und kannte, der er eine Freude am Valentinstag machen konnte, die von Herzen kam. Takuya hatte gar keine Lust mehr zu shoppen und als er ein kleines Cafe sah, kam ihm dies gerade passend. Er flüchtete schon förmlich von der belebten und mit Schnee bedeckten Straße, hinein in das kleine Cafe. In diesem angekommen entwich dem Gitarristen ein genervtes Stöhnen, denn das kleine Cafe war über und über mit rosa Herzen und kleinen Engelchen bestückt. Ein Blick durch das Fenster auf die Straße hinaus und Takuya entschied, dass es in dem Cafe immerhin besser war, als draußen bei dem ganzen Schnee. Ein kleiner Tisch, der etwas Abseits von den ganzen anderen stand, schon halb versteckt in einer Nische, zog Takuyas Aufmerksamkeit auf sich. Wie von Geisterhand geführt, steuerte der Brünette auf den kleinen Tisch zu und setzte sich auf einen der zwei Stühle, die bei dem Tisch standen. Seufzend rieb er seine Schläfen und vergrub sein Gesicht in den Händen. „Ihr Kaffee, Sir.“ Verwundert sah der Gitarrist auf, als ihm eine Bedienung eine Tasse Kaffee hinstellte. „A-ano, ich habe aber keinen Kaffee bestellt.“ „Nein du nicht, aber ich war so frei und habe dich Kurzerhand eingeladen. Ich hoffe du hast nichts dagegen.“, meldete sich ein großer, blonder und ziemlich hübscher Japaner, der hinter der Kellnerin aufgetaucht war. Fragend blickte er zu dem Gitarristen hin und wartete auf dessen Antwort. Immer noch total verwirrt, schüttelte Takuya seinen Kopf und zeigte dem Größeren somit, dass er nichts dagegen hatte. Die Kellnerin verschwand wieder, nachdem sie dem Blonden ebenfalls eine Tasse mit dampfendem Kaffee hingestellt hatte. „Und du hast echt nichts dagegen? Du siehst so abweisend aus.“, fragte der Blonde nochmals nach. „N-nein echt nicht. Ich bin nur verwirrt.“ „Du sahst so niedergeschlagen aus und da dachte ich, dass ich dich einfach mal zu einem Kaffee einlade und gleichzeitig noch herausfinde, warum du so traurig bist. Takuya, richtig?“ Der Gitarrist nickte und fragte sich gleichzeitig warum sein Gegenüber, seinen Namen kannte. Klar er spielte in einer bekannten Band, aber da musste ja nicht jeder gleich seinen Namen kennen. Forschend betrachtete Takuya den Blonden. Irgendwie kam dieser ihm bekannt vor, auch wenn er nicht genau wusste woher. Wie ein Fan sah der Größere nicht aus. „Nenn mich einfach Gackt.“ Es machte Klick und Takuya hätte sich am liebsten mit der flachen Hand an die Stirn geschlagen. Na klar, Gackt. Wie konnte er nur. „Und willst du mir vielleicht erzählen, warum du an so einem Tag niedergeschlagen bist? Immerhin ist Valentinstag, da sollte man sich eigentlich freuen, meinst du nicht auch?“ „Ich weiß nicht.“ Takuya war sich nicht sicher, ob er Gackt sagen sollte, warum er so niedergeschlagen war. Irgendwie hatte der Gitarrist Angst davor ausgelacht zu werden. Der Blonde sah Takuya mit seinen warmen Augen freundlich an und der Gitarrist hatte auf einmal das dringende Bedürfnis sein Herz bei dem Älteren auszuschütten. Und so fing er an, dem Solisten zu erzählen, dass er den Valentinstag nicht leiden konnte, da er noch keinen gefunden hatte, dem er ein Geschenk und zu gleich sein Herz schenken konnte. Mitten in seinen Erzählungen stockte Takuya. Es fühlte sich so komisch und total falsch an, wenn er sagte, dass er noch keinen gefunden hatte, dem er sein Herz schenken könnte. Irgendwie hatte der Brünette das Gefühl, dass er sich mit diesem Satz gerade selbst belog. Gackt hatte das Stocken bemerkt, doch er ging nicht genauer darauf ein. Schließlich wollte er den Kleineren zu nichts drängen. Er nahm einen Schluck von seinem Kaffee und plötzlich fiel ihm etwas ein. „Du hattest doch erst Geburtstag, oder?!“ Es war mehr eine Feststellung als eine Frage. Verwundert, dass Gackt wusste, das er Geburtstag gehabt hatte, nickte er. „Komm wir gehen durch die Stadt bummeln und wenn du etwas siehst, dass dir gefällt, dann sagst du es mir und ich kaufe es dir. Sehe es als dein Geburtstags Geschenk.“ Takuya war sprachlos. Nicht nur das der Kerl seinen Namen und Geburtstag wusste – und neben her noch ziemlich bekannt war – nein nun wollte er ihm auch noch ein Geschenk kaufen. „Aber du musst nicht..“ „Keine Widerrede!“ Schon wurde Takuya am Handgelenk gepackt und aus dem Cafe gezogen. „Aber der Kaffee..“ „Hab ich vorher schon bezahlt und wenn du unbedingt einen haben willst, dann zahl ich dir halt nachher noch mal einen.“ Darauf hatte Takuya nichts zu erwidern. Schweigend ließ er sich von dem Blonden mitziehen und sah auf, als sie vor einem großen Kaufhaus stehen blieben. „Hier in diesem Kaufhaus gibt es mehrere Geschäfte, unter anderem ein Musikgeschäft.“ Sie betraten das Gebäude und Takuya riss die Augen weit auf, als ihm bewusst wurde, dass sie in einem der teuersten Geschäfte ganz Tokios standen. Gackt steuerte sogleich das Musikgeschäft an und der Gitarrist folgte dem Älteren schweigend und mit weit geöffneten Augen. Als Takuya die ganzen Gitarren sah, schlug sein Herz höher. Es waren richtig schöne Stücke dabei und sogleich hatte er ein Exemplar ins Auge gefasst das ihm besonders gut gefiel. Doch als sein Blick auf den Preis fiel glaubte er in Ohnmacht zu fallen. Gackt der bemerkt hatte, dass sich Takuya für eine Gitarre besonders zu interessieren schien, ging zu dem Verkäufer hin und zahlte das gute Stück kurzerhand. In seine Rechte nahm er die Gitarrentasche, die ihm der Verkäufer hinhielt, ging zu der Gitarre hin und verpackte diese darin. „Du hast sie gekauft? Für wen?“, fragte der Gitarrist überrascht. „Für jemanden den ich sehr gerne habe.“ Takuya beneidete diesen jemand und er dachte sich nur, dass sich die Person glücklich schätzen konnte, dass er so etwas Tolles von so einem tollen Menschen zu Valentinstag geschenkt bekam. „Na komm, lass uns gehen.“, meinte Gackt und umschloss mit seiner Hand, die des Anderen. Takuya ging neben Gackt aus dem Laden hinaus ins Freie. Eine Weile liefen sie nebeneinander her, ehe Takuya bemerkte, dass er ja förmlich Händchen mit Gackt hielt. Ein leichter Rotschimmer bildete sich auf den Wangen des Kleineren und er sah verlegen zu Boden. Plötzlich hielt der Blonde an und als Takuya sich umsah, bemerkte er, dass sie sich in einem Park befanden. Gackt trat näher zu dem Gitarristen heran und sah diesem tief in die Augen. Takuya wurde plötzlich sehr warm und auch sein Herz schlug einige Takte schneller. „Weißt du Takuya. Ich will Dir die Gitarre schenken. Sehe es als Geschenk zum Geburtstag und zum Valentinstag.“ „A-aber warum mir?“ Takuya konnte es nicht glauben. Er sollte die Gitarre bekommen? Aber was hatte Gackt nochmals dazu gesagt, wem er die Gitarre schenken würde? „Weil ich dich sehr gerne habe, Taku-chan.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)