Vereinte Schicksale - Reloaded von okami-no-megami (Wie es weitergeht) ================================================================================ Kapitel 1: Wiedersehensfreude oder Der Tag der Überraschungen Teil 1 -------------------------------------------------------------------- Es waren jetzt genau 2 Jahre her, dass wir unsere geliebte Welt vor der Unterdrückung durch Yu bewahrt hatten. Ab da an gingen alle von uns wieder ihre eigenen Wege. Cole und Luca kehrten zurück in die Wüste. Ob die beiden dort nun endlich ihr gemeinsames Glück fanden, weiß ich nicht. Saphira flog zusammen mit den befreiten Drachen zurück in den Wald, natürlich zusammen mit Rubina. Die beiden konnte ja nun wirklich nichts auseinanderbringen. Tja, und was mit mir und Rei geschehen war? Wir waren wieder zurück in unser Dorf gegangen. Obwohl ich strickt dagegen war, bestand Rei darauf, dass auch Ryo mitkam. Er selbst hatte zwar einige Bedenken, ob er überhaupt dort gesehen werden wollte, doch er fügte sich Rei’s Willen. Ryo wandelte zwar wieder auf den Pfaden des Guten, doch konnte er seine Taten nicht ungeschehen machen. Ich bekam immer noch Wutausbrüche, wenn ich ihn ansah und tief in meinem Innern hoffte ich, dass er aus dem Dorf verbannt würde. Doch dem war nicht so. Man verzieh ihm. Er durfte wieder bei uns leben. Rei war natürlich darüber sehr glücklich. Sie hatte es zwar nie gesagt, doch ich wusste, dass sie ihn liebte. Also musste ich mich dem wohl fügen. Ich versuchte, Ryo so oft es ging, aus dem Weg zu gehen. Ich wusste, dass es lange dauern würde, bis ich ihm verzeihen konnte. Schließlich verlor ich meine große Liebe durch ihn. Aber man sollte der Vergangenheit ja nicht nachtrauern. Das alles war genau 2 Jahre her. Wir lebten unser Dorfleben weiter und redete nicht mehr über die Zwischenfälle. Dann näherte sich endlich der Tag, an dem uns unsere Freunde in unserem Dorf besuchen wollten. Es war das erste Mal, dass wir uns seit dem wieder sehen sollten. Rei war schon ganz aufgeregt und bereitete viel vor. Ich war da anders. Gelassen wie eh und je. Ich stand an dem Tag am Dorftor, um sie Willkommen zu heißen. Rubina und Saphira trudelten als erste ein. Sie hatten sich kein bisschen verändert. Ist ja auch logisch bei einer unsterblichen Elfe und einem Drachen. 2 Jahren gingen an ihnen spurlos vorbei. Rubina grinste mich an und warf erfreut ihre Arme um mich. „Schön, dich zu sehen Kei!!!“ Sie drückte mich fest, wie es halt ihre Art war. Doch als sie merkte, dass es mir ein wenig unangenehm war, ließ sie mich los. Ich nickte ihr zu und lächelte dabei. „Hm...“ sagte sie mit einem leicht enttäuschten Unterton. „Du scheinst ja immer noch nicht viel zu sprechen, he??“ Ich verzog das Gesicht zu einem verlegenen Grinsen. „Naja...nicht viel...“, brachte ich nur heraus. Dann mischte sich Saphira ein. „Kei, ich muss sagen, dass du dich ein wenig verändert hast.“ Sie legte ebenfalls ein Lächeln auf. Ich sah sie dabei nur verwundert an. Daraufhin musterte Rubina mich ganz genau. „Ja, stimmt...irgendetwas an dir ist anders...“, sagte sie und ging um mich herum. Ich sah an mir herab und fragte mich, was anders als früher sei. Außer, dass ich jetzt, weil ich damals mein linkes Auge verloren hatte, eine Augenklappe tragen musste, war doch alles wie sonst auch. Dann blieb Rubina genau vor mir stehen und grinste breit und triumphierend. „Ich weiß es, Saphira!!“ Sie sah mich dabei direkt an, wobei ich mich leicht verlegen nach hinten beugte. „Dein Auge, Kei!!!“ sagte sie mit einem erhobenen Zeigefinger. „Was...was ist damit?“ fragte ich daraufhin verwirrt. Sie lächelte und stemmte die Hände in die Hüfte. „Stimmt...du hast Recht!!!“ sagte Saphira, die mich nun auch anstarrte. „Was???“ brachte ich nur hervor und schaute sie fragend an. Ich verstand es immer noch nicht. „Dein Auge strahlt endlich keine Leere mehr aus. Du hast zwar nur noch eins, aber es ist so voller Gefühle. Das freut mich für dich.“ sprach Rubina freudestrahlend und umarmte mich wieder. Ich setzte dabei einen leicht verwirrten Gesichtsausdruck auf. Ich konnte nichts darauf erwidern. Dann unterbrach ich doch noch die peinliche Stille. „Kommt mit. Hier gehts ins Dorf.“ Die beiden gingen mir hinterher und sahen sich interessiert um. Dabei wurden sie im Gegenzug argwöhnisch von den Dorfbewohnern beäugt. Wir hatten seit über 200 Jahren keine Fremden mehr in unserem Dorf. Doch wir sollten endlich offener der Welt gegenüber werden. Das war zumindest meine Meinung. Ich begleitete Rubina und Saphira zu einer großen Tafel in der Dorfmitte und bedeutete ihnen mit einer Handbewegung, sich doch zu setzen. Beim Setzen sahen sie sich suchend um. Dann fragte Rubina: „ Sag mal Kei, wo ist denn Rei?? Will sie uns denn nicht begrüßen??“ Ich schüttelte lächelnd den Kopf. „Nein, sie hat aber noch viel vorzubereiten. Sie kommt schon noch. Ihr bleibt mal kurz hier sitzen und ich werde gucken, ob Cole und Luca schon im Anmarsch sind.“ Mit diesen Worten verbeugte ich mich kurz und ging wieder in Richtung des Dorftores. Kaum dort angekommen, konnte ich schon Cole und Luca sehen. Sie kamen auf ihren komischen Tieren angeritten. Als sie näher kamen, musste ich leicht über Cole schmunzeln. Er war dick in einem Mantel eingemummelt, obwohl bei uns gerade Hochsommer war. Aber für ihn wohl immer noch zu kalt, wie es schien. Es dauerte nicht lange, da standen die beiden auch schon vor mir. Ich war erstaunt. Die beiden hatten sich im Gegensatz zu Saphira und Rubina in den 2 Jahren stark verändert. Cole hatte seine jetzt noch längeren Haare zu einem Zopf gebunden. Außerdem war er hoch gewachsen in der Zeit. Er wirkte nun nicht mehr so feminin, sondern schon sehr männlich. Ich hätte ihn fast nicht wiedererkannt. Auch sein Auftreten war viel selbstbewusster. „Hallo Kei!!“ begrüßte er mich höflich mit einem kräftigen Händedruck. Seine Stimme hatte einen tieferen Ton angenommen. Nun würde man ihn nicht mehr mit einem Mädchen verwechseln, dachte ich belustigt. Dann reichte auch Luca mir die Hand. Er hatte sich im Gegensatz zu Cole nicht so stark verändert. Seine Haare waren wieder etwas länger gewachsen, aber sonst war bei ihm alles beim Alten. Ich schüttelte seine Hand. „Schön dich zu sehen!!“, sagte Luca lächelnd. „Mensch, ist aber wirklich ein langer Weg, bis zu euch hier rauf. Cole hat mich die ganze Zeit vollgenörgelt, wie kalt es hier doch ist.“ Dabei sah er schmunzelnd zu Cole hinüber. Ich nickte nur lächelnd zu Luca’s stichelnder Bemerkung und sah, wie Cole’s Gesichtsausdruck ein wenig beleidigt wirkte. Alles hatte sich doch nicht geändert, dachte ich. „Ich habe nicht genörgelt!!“, sagte Cole verärgert. Luca legte derweil die Hand um seine Schulter, während dieser sich beleidigt abwandte. „Das war doch nur ein Scherz...sei doch nicht immer gleich beleidigt.“ sagte er grinsend. Cole’s Schmollmund verwandelte sich zu einem schelmischen Grinsen. „Jaja, ich weiß.“ sagte er nur und ging dann ohne Vorwarnung in Richtung unseres Dorfes. „Und das ist also das Dorf der Chikara.“ Dabei schaute er sich alles genau an. Luca und ich folgten ihm. „Ja, das ist unser Dorf...“ sagte ich knapp. Ich führte die beiden ebenfalls zu der Tafel, wo Rubina und Saphira saßen und sich mit Dorfbewohnern unterhielten. Als ich näher kam, hörten die Bewohner auf zu reden und verneigten sich schnell vor mir. Danach gingen sie. Ich stockte kurz und sah, dass Rubina und Saphira leicht verwirrt zu mir rüber sahen, doch sie erblickten dabei Luca und Cole. Freudestrahlend sprang Rubina auf und rannte den beiden entgegen, um sie herzlich in die Arme zu schließen. Den Göttern sei dank, dachte ich. So musste ich das Verhalten der Dorfbewohner eben nicht lange erklären. Sie werden es schon früh genug erfahren. Ich deutete allen, sich doch zu setzen und nahm ebenfalls Platz. Cole und Luca sahen sich derweil suchend um. „Wo ist denn deine liebe Schwester abgeblieben?“ fragte Cole mit einem Grinsen im Gesicht. Bevor ich antworten konnte, sprang Rubina für mich ein. „Sie bereitet noch was vor, soll aber bald zu uns stoßen.“ sagte sie schnell und knapp. Ich grinste leicht in ihre Richtung. Sie hielt sich die Hand vor den Mund und machte einen ertappten Gesichtsausdruck. „Oh...entschuldige. Ich habe doch glatt vergessen, dass du ja doch wieder sprichst. Tut mir Leid.“ Sie neigte ihren Kopf zur Entschuldigung, doch ich winkte ab. „Schon gut.“ sagte ich. Ich war es gewohnt, dass andere für mich sprachen. Dann bemerkte ich, dass die anderen immer die anderen Dorfbewohner beäugten, erstaunt und interessiert. „Was habt ihr denn??“, fragte ich sie verwirrt. „Mensch....alle sehen hier so....gleich aus....“ stellte Cole fest. Ich schmunzelte. „Das ist normal, keine Sorge. Alle von unserem Clan haben blaue Haare und sportliche Staturen. Außerdem tragen wir nur unsere Traditionskleidung.“ erklärte ich. Cole und die anderen nickten mir nur ungläubig zu und ich beschloss, es dabei zu belassen. Dann fingen wir an, uns über die letzten 2 Jahre zu unterhalten, was alle so gemacht haben und was sich so verändert hat. Auch über alte Zeiten wurde kurzzeitig geplaudert und gelacht. Plötzlich sagte Cole grinsend: „Aber die wichtigste Neuigkeit wollen Luca und ich erst kundtuen, wenn Rei endlich zu uns stößt. Ihr werdet überrascht sein.“ Wir anderen sahen ihn und Luca fragend an. Die beiden schmunzelten geheimnisvoll. Dann schmunzelte ich ebenfalls. „Dann wartet mal ab, bis Rei kommt...dann gibt es von uns auch viel zu erzählen...sehr....viel...“ sagte ich etwas verlegen und verschränkte die Arme hinterm Kopf. Jetzt schauten die beiden „Wüstler“ verwirrt drein. „Dann bin ich mal gespannt...“ sagte Rubina, die hibbelig auf ihrem Platz hin und her rutschte. „Und ich erst...“ entfuhr es auch Saphira. Ich selbst war auch ein wenig gespannt...mehr auf die Reaktion der anderen auf unsere Neuigkeiten als auf die der anderen. Um uns herum wurde langsam das Fest vorbereitet. Zur Feier der ersten Besucher seit 200 Jahren sollte eine große Feierlichkeit ausgerichtet werden. Essen wurde auf der Tafel verteilt...bunte Fähnchen aufgehängt und die Musiker stimmten ihre Instrumente. Doch alle Dorfbewohner wirkten zurückhaltend den Fremden gegenüber. Für mich verständlich. Aber es wird schon, dachte ich. Ich stand langsam auf. „Ich werde mal sehen, wo Rei bleibt. Unterhaltet euch ruhig ein wenig mit den Dorfbewohnern...keine Scheu.“ Sie nickten mir zu und ich ging in ein Haus nahe der Tafel. Es war das größte des Dorfes. Dort lebten Rei und ich seit unserer Rückkehr vor 2 Jahren. Warum, werdet ihr noch erfahren. „Rei, kommst du langsam!!! Alle sind schon da und warten nur auf dich.“ rief ich in das Haus hinein und wartete auf Antwort. „Ich komme sofort...“ rief sie aus einem der Räume zurück. Darufhin ging ich wieder zu den anderen und setzte mich. „Sie kommt gleich.“ sagte ich nur. Cole schmunzelte und sagte gehässig: „Ist sie etwa in den 2 Jahren so hässlich geworden, dass sie sich uns nicht mehr zeigen will, oder wie??“ Ich schüttelte den Kopf. „Ihr werdet schon sehen...“ antwortete ich nur darauf und musste ein Grinsen unterdrücken. Cole sah mich daraufhin nur verwirrt an, woraufhin ich doch grinste und alle noch verwirrter schaute. „Sie hat sich schon verändert...aber du wirst es selbst sehen....oh...sie kommt gerade...“ sagte ich und schaute zu dem Haus, aus dem ich gerade selbst gekommen war. Sie stand auf der kleinen Vorterrasse und winkte uns zu. Rei war bis zur Brust von der Holzrehling verdeckt. „Sie sieht doch aus wie so...onst....au......“ sagte Cole, stockte aber, als Rei hinter der Rehling vorkam. Ich sah die Reaktionen der Anderen. Alle vier machten ein geschocktes Gesicht. Rei hatte sich wirklich stark verändert....aus dem einst schlanken Bauch ist ein nämlich ein praller Babybauch geworden. Rei war hochschwanger. Grinsend kam sie auf uns zu, im typsichen Gang einer werdenen Mutter. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)