Alles was ich weiß... von -Lelias- (...ist das ich dich vermisse) ================================================================================ Kapitel 1: Warum bist du jetzt nicht da? ---------------------------------------- Alles was ich weiß... ...ist das ich dich vermisse The Gazette Pair: Reita x Uruha Warnung: Kitsch Song: We might as well be strangers - Keane “Manchmal frage ich mich genau in diesen Momenten, wo du gerade bist. Warum bist du nicht bei mir, wenn ich dich am meisten brauche?“ Reita setzte den Stift ab, rieb sich die Schläfen und starrte angestrengt auf das Stück Papier, auf dem ein neuer Song entstehen sollte. Seufzend riss er es aus seinem Block, zerknüllte es und warf es zu den unzähligen anderen, missglückten Versuchen. Seit Tagen versuchte er verzweifelt einen neuen Songtext zu verfassen, aber egal, was er versuchte, weiter als bis zur ersten Strophe kam er nie. „Und alles deine Schuld.“, knurrte er dem Foto seines Freundes entgegen, welches zurzeit das Einzige war, dass Reita noch an Uruha erinnerte. I don’t know your face, no more Or feel the touch, that I adore I don’t know your face, no more It’s just a place, I’m looking for Vor ungefähr zwei Monaten saßen Reita und Uruha in ihrer gemeinsamen Küche und tranken ihren morgendlichen Kaffee. Es war ein friedlicher Morgen, der Auftakt zu einem wunderschönen Tag, ihrem Tag. Uruha spielte gedankenverloren mit dem Ring an seinem Finger, kein Verlobungsring, eher ihr Zeichen, dass sie zueinander gehörten. “Weißt du Rei.“, meinte er damals lächelnd. „Wenn es irgendwie gehen würde, würde ich dich auf der Stelle heiraten.“ Reita hatte gelacht und sich für einen Kuss zu ihm gebeugt. „Ich würde dich auch heiraten...“ Das war vor gut zwei Monaten gewesen. Seitdem war sich Reita nicht mehr sicher, ob er es überhaupt noch mit seinem langjährigen Freund zu tun hatte. Nach diesem Tag, es war ihr vierter Jahrestag gewesen, schien nichts mehr wie vorher. Uruha gebärdete sich zickig, wie nie und Reita hatte das unbestimmte Gefühl, dass er ihm aus dem Weg ging und wo er nur konnte seine schlechte Laune an Reita ausließ. Auf mehrmaligem Fragen, was denn los sei, erklärte Uruha nur immer wieder, dass er momentan großen Stress hatte und einfach nur etwas Ruhe brauchte. Ruhe von Reita. So schien es dem Bassisten zumindest, als sein Freund eine Tasche packte und erklärte, er müsste für ein paar Tage zu seinen Eltern ziehen. Gut, er hatte dabei nicht glücklich gewirkt und die letzten, verzweifelten Küsse sprachen auch eine deutliche Sprache, aber aus Tagen waren Wochen geworden und aus ihnen ein Monat. Reita fühlte sich beschissen, wollte sich in die Arbeit stürzen, doch je mehr er über Uruhas Abwesenheit nachdachte, desto mehr hatte er das Gefühl, dass sie sich vielleicht nach all den Jahren entfremdet hatten und Uruha ihn nicht mal ansatzweise so sehr vermisste, wie er ihn. Dauernd starrte er Fotos von Ihnen beiden an, versuchte in dem Gesicht Uruhas eine Antwort zu finden, aber er lächelte ihn nur weiter stumm entgegen. Reita war sich sicher, nur um Uruha wieder bei sich zu haben, würde er wohl ohne Umschweife einen Mord begehen. Nun, ganz so schlimm war es noch nicht. Natürlich hatten sie Kontakt. Anfangs telefonierten sie noch täglich miteinander, dann wurde auch diese Telefonate unregelmäßiger. Aber das war schon okay, er wusste das Uruha bald wieder vor seiner Tür stehen würde. We might as well be strangers, in another town We might as well be living, in a different world We might as well We might as well We might as well Das Schreiben hatte er aufgegeben, tigerte nun ziellos durch die viel zu leere Wohnung und blieb vor den großen Fenstern im Wohnzimmer stehen. Als sie damals nach einer Wohnung gesucht hatten, waren diese der ausschlaggebende Grund gewesen die Wohnung zu kaufen. Aus ihnen konnte Reita jetzt vom zwölften Stock aus, Tokio bei Nacht bewundern. Uruha war von der Aussicht damals so fasziniert gewesen... Uruha... Reita konnte sich nicht mehr auf das funkelnde Lichtermeer konzentrieren, er fragte sich genau, wie in dem misslungenen Songtext wo Uruha gerade sein mochte, ob er ihn genauso vermisste. Es brachte alles nichts. Schnell schnappte er sich seine Jacke und zog seine Schuhe an, er musste hier raus. Uruha könnte gerade an ihn denken Uruha könnte jetzt genauso gut in seinen Armen liegen Uruha könnte... jetzt in den Armen eines Anderen liegen... Zittrig fischte er nach seinem Feuerzeug um seine Nerven mit Nikotin zu beruhigen. Nicht mehr lange und er würde durchdrehen, da war er sich sicher. Nach kurzem Zögern suchte er seine Hosentasche nach seinem Handy ab, wählte dann blind Ruhas Nummer um dann festzustellen, dass der Andere das Handy ausgeschaltet hatte. Uruha könnte... Schluss jetzt! Er würde jetzt zu Ruki gehen und sich damit die Bescheinigung abholen wie armselig er doch war. Egal, besser so als wahnsinnig zu werden. I don’t know your thoughts there days We’re strangers in, an empty space I don’t understand your heart It’s easier, to be apart Zielstrebig lief Reita zu Rukis Wohnung nur um dann festzustellen, dass es bereits nach vier Uhr morgens war und sein Kollege mit Sicherheit schon schlief, oder noch gar nicht zuhause war. Klar, Gazette hatten Urlaub, warum auch nicht? Ohne zweiten Gitarristen lohnte sich das Proben auch nicht. Reita sah sich um. Er hatte ungefähr zwanzig Minuten zu Fuß gebracht und fühlte sich immer noch nicht müde. Langsam schlenderte er zurück auf die belebte Hauptstraße, wich Menschen aus, die, obwohl es mitten in der Woche war, reichlich angeheitert durch die Straßen torkelten. Tokio, die Stadt die nie schlief. Woran dachte er gerade? Was tat er gerade? Reitas Gedanken kreisten, riefen unliebsame Erinnerungen zurück. Kurz vor ihrem Jahrestag war Uruha so seltsam gewesen... So abwesend... War er das immer? Manchmal rastete er einfach ohne Grund aus und verletzte damit sich und seine Freunde. Ließ Reita ratlos dabei zusehen und verstand nicht, dass er ihm damit am meisten weh tat. Fand es Uruha besser, wenn sie getrennt waren? Was war der Auslöser gewesen? Hatte Reita ihn zu sehr bedrängt, das er Abstand brauchte? Oder hatte er sich nur alles eingebildet und Uruha hatte schon lange geplant, und ihm mit deutlichen Zeichen zu verstehen gegeben, dass er nicht mehr bei ihm sein wollte? Unglücklich ging er etwas schneller, ihm war kalt und er hatte das Gefühl, wenn er noch länger darüber nachdachte, würde er seinen Stolz über Bord werfen und auf offener Straße anfangen zu heulen. We might as well be strangers in another town We might as well be living in a another time We might as well We might as well We might as well, be strangers – be strangers Plötzlich blieb Reita stehen und starrte auf die andere Straßenseite. Er hätte schwören können Uruha gerade gesehen zu haben... Aber das war doch unmöglich? Er löste sich aus seiner starre und hechtete über die Absperrung, rannte über die Straße und nur ein Wunder half dass er dabei nicht von einem der heran preschenden Autos erfasst wurde. „URUHA!“, rief er aufgebracht und bog in eine Seitenstraße ein. Niemand da. Frustriert aufstöhnend blieb er stehen und lehnte seine Kopf gegen die Wand. Jetzt war es also so weit. Er jagte Einbildungen hinterher und... „Hey du.” Reita drehte sich fragend um und erstarrte. Auch wenn er wusste, dass er nicht Uruha gegenüber stand, sah der junge Mann vor ihm seinen Freund wahnsinnig ähnlich. Mit einem Unterschied, der falsche Uruha war definitiv ein Stricher. „Kann ich dir helfen? Du bist so blass...“, redete der andere weiter und Reita wurde auch in diesem Punkt klar, dass es nicht sein Ruha war, der da sprach. „Oder... Soll ich dir vielleicht einen kleinen Gefallen tun?“ Er schnurrte auch noch schlechter, als sein Freund… Erst, als der andere sich an ihn drückte und zu küssen versuchte, riss sich Reita los und rannte, ohne sich noch mal umzudrehen die Straße zurück, diesmal zielstrebig nach Hause. For all I know of you now For all I know of you now For all I know of you now For all I know Seltsamerweise fühlte sich Reita erleichterter, obwohl er sich trotzdem schlecht fühlte, weil Uruha nicht bei ihm war. Schweratmend schloss er die Tür auf und betrat die gemeinsame Wohnung, von der er seltsam überzeugt war, das es immer ihre Wohnung bleiben würde. „Reita!“ Der Bassist zuckte wirklich erschrocken zusammen und wirbelte herum. Hinter ihm, in der Dunkelheit saß Uruha. Diesmal wirklich...? „Ruha...“, keuchte er halb erschöpft, halb glücklich und stolperte zu ihm, blieb vor dem Brünetten stehen und streckte seine Hand nach ihm aus. Schneller als er es überhaupt fassen konnte, zog er ihn in seine Arme und fand sich in einer verzweifelt wirkenden Umarmung wieder. „Gott, Reita... Ich habe dich so vermisst...“ Er presste sich genauso fest an Uruha, wie der ihn an sich zog. Reita hatte die Augen geschlossen und dankte im Stillen das sie wieder zusammen waren... Fast zwei ganze Monate waren sie getrennt, viel zu lange. Dabei wusste er doch das Uruha wiederkommen würde. Er wusste das er ihn liebte. Auf einen Schlag war es, als wären sie nie getrennt gewesen. Als Reita bemerkte, wie Uruhas Schultern bebten, löste er sich leicht von ihm und sah ihn an. „Ru... Was ist denn?“ Verzweifelt versuchte er das zittrige Gefühl in seinen Knien zu verbergen, als er feststellen musste, dass Uruha ihn stumm und weinend musterte. „Schatz...? Was ist...?“ Sofort wurde er wieder umarmt, diesmal noch fester. „Es tut mir so leid... Ich konnte nicht eher weg und dann habe ich noch mein Handy verloren... ich... Reita, wenn du mich irgendwann verlassen solltest, muss ich hundertprozentig sterben.“ Kurz wollte Reita einwerfen, wer denn für zwei Monate verschwunden war, doch er ließ es und begann durch Uruhas Haare zu streicheln. „Mach dir keine Sorgen... Ich liebe dich und ich will auch nie wieder von dir getrennt sein.“ Sie sahen sich an, verstanden das unausgesprochene Versprechen und küssten sich innig. Genauso gut hätte doch auch die Welt untergehen können, oder? Doch das sollte es nicht gewesen sein. Schweigend griff Uruha nach Reitas Hand und verwebte sie miteinander, als Reita auf ihre Hände sah, stellte er fest, dass Uruha ihm etwas in die Hand gedrückt hatte. „Ru... was?“ Uruhas wischte sich die Tränen aus den Augen und räusperte sich, ehe er Uruha fest ansah und seine andere Hand auch drückte. „Rei... Ich möchte dich um Verzeihung bitten, für die schlechte Laune, die ich dauernd hatte und meine lange Abwesenheit. Irgendwie... Als du meintest du würdest mich jederzeit heiraten... Da bin ich nachdenklich geworden... Als ich dann bei meinen Eltern war, kam uns meine Schwester mit ihrem Mann besuchen und die ganze Zeit durfte ich mir anhören, warum ich denn keine Frau mitbringe... Weißt du... Sie wissen natürlich von dir, aber sie nehmen das nicht erst. Ich will das nicht mehr... ich will nicht mehr „nur ein Freund“ sein...“ „Uruha du...“, In Reitas Brust machte sich ein wahnsinnig schlechtes Gefühl breit, doch Schluss? „Reita!“, er sah ihm ernst und unendlich liebevoll in die Augen. „Reita... Ich will... Nein ich bitte dich darum mein Mann zu werden. Willst du mich heiraten?“ und zu jedem weiteren Wort war seine Stimme dünner geworden, bis er zum Schluss nur noch flüsterte und ihn nicht mehr ansehen konnte. Uruha starrte ihn fassungslos an und sah hastig auf seine Hand. Uruha hatte ihm einen Ring geschenkt... Immer noch fassungslos zog er ihn so fest an sich, dass der Gitarrist einen erschrockenen, erstickten Laut von sich gab. „Natürlich! Du Dummkopf! Natürlich will ich dich heiraten!“ Kurz darauf lagen sie sich in den Armen, küssend, lachend und ein bisschen weinend. Wie sie es anstellen wollten, das war nebensächlich, das Gefühl jetzt auch für immer zusammen sein zu dürfen, das war’s. Uruha hatte einen Teil seines unfreiwilligen Urlaubs dazu genutzt die Ringe, die für ihre Verlobung standen, zu kaufen und sich alles zu überlegen. Doch natürlich kam alles anders. Aus der geplanten Woche, wurden fünf und als er dann endlich wieder zu Hause war und feststelle das Reita nicht da war, hatte er sich in etwa die selben Sorgen, wie sein Partner gemacht. Jetzt im Nachhinein würde er alles wieder so machen und auch wenn sie Beide wussten, das es schwer werden würde ihren Verwandten und den Medien beizubringen, dass sie zusammengehörten, so konnten sie sich zumindest sicher sein, dass dies etwas war, das sie immer von dem anderen wussten, sie würden nie wieder nur ausharren und warten, dass sich etwas tat, von nun an würde jeder sehen dass sie zusammengehörten. Und das war auch gut so. Ende Danke fürs lesen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)