Eine Reise bis ans Ende der Welt von abgemeldet (Jack Sparrow x Will Turner) ================================================================================ Kapitel 2: Für sie nehme ich Gefahren in Kauf --------------------------------------------- Kapitel 2: Für sie nehme ich Gefahren in Kauf William POV „Tretet ein.“ Knirschend öffnet sich die Holztüre vor Jack Sparrow und mir. Was mich dahinter wohl erwartet? Von einem Piraten kann man nichts Gutes erhoffen. Doch es überrascht mich zunehmend wie diese wenigen Quadratmeter eingerichtet sind. Ganz in dunkelrot gehalten lächelt mich der kleine Raum an. Als Bett erkenne ich weiter hinten eine großzügige Liegefläche mit unzähligen Kissen. Über die ausreichend für ein ganzes Jahr herum liegenden Rumflaschen komme ich dann doch ins schmunzeln. Ein verrückter betrunkener Pirat. Wo bin ich hier nur hin geraten? Jack beobachtet mich interessiert. Der Junge muss sich doch wie eine Maus hier vorkommen. Eine Maus umringt von hungrigen Löwen. Der Pirat weiß nicht woran es liegt, doch Williams Wesen begeistert ihn. Seine Augen ziehen die Umrisse des Jungen nach. Ein stattlicher Krieger. Es ist unglaubwürdig, dass er als Schmiedmeister aufgewachsen ist. Ich zucke erschrocken zusammen als ich eine kalte Hand auf meiner linken Schulter spüre. „Willkommen in meinem Reich.“ Das Grinsen des Käptains spüre ich deutlich auf mir. Ein kurzes Nicken gebe ich ihm als antwort, seine Berührung macht mich stumm. „Du bekommst jetzt von mir passende Klamotten, Pirat.“ Meine Augen weiten sich. Ich hebe meinen Kopf an und starre in die Augen des Seeräubers. Pirat. Er hat Recht. Ich bin ein Pirat, zuminderst hier. „Du kannst dich ruhig umsehen.“ Jack entfernt sich von mir, streift beim vorbei bewegen kurz meine Schulter. Mit seinem Einverständnis durchquere ich den Raum. Meine Augen erspähen eine Regalwand dicht vor mir. Von Neugierde getrieben strecke ich meine rechte Hand nach dieser aus. Als Erstes bekomme ich eine Phiole zufassen die gänzlich Schwarz ist. Unmöglich den Inhalt zu erfassen, starre ich. So dunkel, selbst wenn ich sie ins Licht halte schimmert keine Helligkeit durch. Warum zieht mich das so in seinen Bann? Ich muss gestehen in meinem Leben habe ich nicht viele aufregende Abenteuer bestritten. Vielleicht ein oder zweimal auf Hoher See mit meinem Meister, aber nie als Pirat. Ich verachte Piraten. Sie meutern und töten Unschuldige. Umso mehr verwundert es mich, dass dieser Jack Sparrow auf mich so eine beruhigende Wirkung hat. Achja Jack, wo ist er eigentlich? „Jack?“ Ich bekomme keine Antwort, jeglich das Klimpern der umher wippenden Lampen ist zu vernehmen. Merkwürdig. Unachtsam wie ich bin bemerke ich zu spät das der Pirat mit einem frechen grinsen auf mich zu kommt. „Turner! Fangt!“ „Was?“ Verwirrt wedle ich herum. Ein Schwert, eine Wurfwaffe und Kleidungsstücke fliegen im hohen Bogen auf mich zu. Meine Alarmglocken läuten auf. So schnell sich mein Körper bewegen kann flüchte ich vor den unter anderen scharfen Gegenständen hinter Jacks Bett. Er wird mich mit seiner überheblichen Art noch umbringen! „Hey Angsthase raus aus deinem Versteck.“ Meine Stimmung sinkt von Hundert auf Null. Tiefkühl Null Grad. Wütend erhebe ich mich. „Was sollte das gerade!?“ In Rage vergesse ich wer da vor mir steht. Ich bin sein Besitz. Sein Gefangener. Sein Pirat. Ich habe ihn um etwas gebeten, er hat mir es erlaubt und nun schreie ich ihn an? Lasse mich von meinen Empfindungen einnehmen? Er könnte mich mit nur einer Handbewegung über Bord werfen lassen und das war es dann mit Will Turner. Angst kriecht mein Rückenmark empor. Die Frage was nun zu tun ist erreicht mein Gehirn. Jack ist es für gewöhnlich nicht gewohnt angeschrien zu werden. Etwas neben der Spur beobachtet er mich durchdringend. Seine Mimik ist undringlich, ich würde so gerne wissen was er jetzt gerade denkt. Mit einer einzigen fließenden Bewegung steht er dicht vor mir. Meine Augen sind vor Schock geweitet als ich seine raue Hand an meiner linken Wange spüre. „Ich will gar nicht wissen was das gerade war Turner, aber da ich dir hiermit einen gefallen tue um deine Herzensdame zu retten erbitte ich um mehr Gehorsam und Respekt. Für gewöhnlich werde ich von meinen Untergebenen nicht angeschrien.“ Seine Worte schnüren mir die Kehle zu. Hecktisch ziehe ich Luft in meine Lungen. „Du bist für mich mehr als nur interessant William, ich werde dir deswegen keine Strafe aufbinden.“ Erleichtert atme ich aus. Jacks Hand ruht weiterhin auf meiner Wange. Etwas rot um die Nase hebe ich meinen Kopf einen Stück an um ihn in seine Augen zu blicken. Er weicht meinem Blick nicht aus. Ich frage ihn auch nicht warum er mich berührt. Zu meiner Verwunderung macht es mir nichts aus das er dies tat. Meine Augenlieder fühlen sich plötzlich so träge an, ich versuche gegen die plötzlich aufkommende Müdigkeit anzukommen. Mit halb geöffneten Augen starre ich Jack an. Der Seeräuber lächelt. Schließlich verlässt mich meine letzte Kraft und ich kippe nach vorne direkt in seine Arme. Was passiert hier gerade? Ich merke wie mir jemand durch mein nasses Haar fährt. Heißer Atem legt sich über meine linke Ohrmuschel. Eiskalt rinnt mir der Schweiß vom Rücken. „Du bekommst keine Strafe von mir Will, aber eine Lektion die mir gehorsam verschafft.“ In Jacks Stimme schwellt lüsterne Vorfreude mit. Ich bin zu triefst geschockt von seiner Stimme. Aber noch mehr von der Situation in der ich mich befinde. Ich kann mich nicht bewegen, kann nicht reden, kann nicht laufen. Jack hält mich fest in seinen Armen. Bestimmend dirigiert er mich Richtung Liegefläche und lässt mich dort nieder. Plötzlich wird es kalt. Ich spüre wie er sich von mir entfernt. Das reißen von Stoff ist zu vernehmen. Panik steigt in mir hoch. Die anscheinend nicht unbemerkt bleibt. „Keine Angst Turner, dir wird nichts passieren. Dieses Gift das du in dir hast verschwindet in den kommenden zehn bis fünfzehn Minuten wieder gänzlich.“ Kurz schnaufe ich. „Ich greife normalerweise nicht zu solchen Mitteln, aber ich fand es ganz schön mutig und frech zugleich. Weißt du was ich nicht verstehe? Wie ein so talentierter Mann ein Schmied ist. Deine Körperhaltung, deine Waffenführung. Deine Schnelligkeit…Du bist der geborene Pirat mein Freund.“ Jack lässt sich neben mir auf der weichen Matratze nieder. Seine Wörter sacken in mein Inneres. Meint er das ernst oder lügt er mich an? „Warum rennst du diesem Mädchen hinterher William?“ Weshalb stellt er mir all diese Fragen? Er weiß doch am besten dass ich nicht reden kann. „Du riskierst dein Leben für eine Prinzessin, wenn ich mich recht erinnere bist du ein gewöhnlicher Bürger.“ Etwas rührt sich in mir. Wut. Ich bin nicht nur ein Bürger, ich bin… Wer bin ich? Als hätte der Seeräuber meine Gedanken gelesen, schnappt er sich meinen rechten Unterarm und zieht mich in die Höhe. „Du weißt noch nicht wer du bist, genau das werde ich dir auf unserer gemeinsamen Reise versuchen beizubringen.“ Obwohl meine Augen ausdruckslos wirken, verbirgt sich dahinter ein Gefühlschaos. Meint er das ernst? Will er mich täuschen? Benützt er mich für seine Schandtaten? Mein Leben verlief nie besonders spektakulär. Ich wuchs als Waisenkind auf, man fand mich draußen auf Hoher See. An meinem Vater und Mutter erinnere ich mich kaum. Ich hätte gerne einen liebenden Vater an meiner Seite gewusst wie die anderen Kinder. Er war bestimmt ein anständiger Bürger, der noch allzu bösartigen Piraten trotze. Langsam merke ich wie die Betäubung, welche mir Jack verabreicht hatte, seine Wirkung verliert. Der Pirat merkt es wohl ebenso. Mit einem undefinierbaren Blick entfernt er sich von mir. Auf und ab Bewegungen führe ich mit meinen Fingern durch. Dieses Gefühl verschwindet fast gänzlich aus meinen sonst so zähen Körper. Warum hat mir Jack nicht gesagt dass diese Betäubung so träge macht? Der Tag zieht verdammt viel an meinen Nerven. „Die Kleidung dort drüben, zieh sie an und komm dann an Deck.“ Ein Ja hätte ich ihn zuminderst geben können, stattdessen höre ich einen lauten Knall. Die alte vermoderte Holztüre wackelt verdächtig nach diesem harten Schlag zurück in ihr Schloss. Doch ich wollte ihm beweisen und vor allem mir selbst das ich nicht der weichliche Bürger bin für den mich die ganze Welt hält. Bestimmend drücke ich mich gegen die weiche Unterlage unter mir und falle ruckartig nach vorne. Dank meinen guten Reflexen bekomme ich einen nahestehenden Stuhl zu fassen. Schwer atmend verweile ich und kralle meine Fingernägel in das widerspenstige Material. Auf wackeligen Beinen fasse ich nach den Kleidungsstücken die mir Jack hinterlassen hatte. Eindeutig exklusivere als ich erwartet hatte. Schweigsam drehe ich meinen Kopf von einer Seite zur nächsten. Habe ich etwa Angst dass mir jemand zusieht wenn ich mich entblöße? Naja, auf einem Piratenschiff dieser gleichen kann man nie sicher sein wer hinter der nächsten Wand steht und dich beobachtet. Ich konnte mich nicht mehr zurück halten, ich beginne herzhaft zu lachen. Wie paranoid sich das wohl anhören muss. Kichernd drücke ich die Kleidung an meinen warmen Körper. Als sich mein Gemüt wieder beruhigt hatte, lag die Piratenkleidung auf einem kleinen Eisentisch neben mir. Mit geübten Bewegungen fassen meine Hände an mein Hemd und ziehen es in die Höhe. Genüsslich ziehe ich dabei Luft in meine Lungen. Diese Dinger können verdammt eng sein wenn sie wollen. Das schwarze Seidenhemd landet am Boden. Ich fasse an meinen Pferdeschwanz und ziehe das Band welches mein Haar zusammen hält davon. Meine schulterlangen Haare wehen mir um meinen vorher entblößten Nacken. Wird nur mir so heiß oder hat jemand eingeheizt? Um mich herum verschwindet mein Weltbild. Genüssliche gleiten meine Hände über meine nackte Brust. Immer wieder muss ich meine Lippen mit meiner spitzen Zunge befeuchten. Nun widme ich meine Aufmerksamkeit der dunkelbraunen Seidenhose. Verträumt spiele ich mit der Gürtelschnalle bevor ich meine Hose mit Ruck über die Beine hinabziehe. Ich stehe hier, mitten in Jacks Sparrows Kabine. Fast nackt, nur noch meine Unterhose und meine Socken bedecken meinen Körper. In mein Hirn schoss es „Zieh dich endlich an!“ doch mein Körper wollte etwas ganz anders. Fixiert auf das Spiegelbild welches sich an dem Wandspiegel mir entgegen grinst musste ich inne halten. Ich betrachte mich nie oft im Spiegel, ich bin keine eilte Person. Etwas Pflege schadet nie, aber zu übertreiben ist nicht meine Stärke. Umso mehr bin ich von meinem Aussehen in diesem Moment gefangen. Seit wann sind meine Haare denn so lang gewachsen? Meine Brust schmücken auffallend viele Bauchmuskeln und vor allem meine Oberarme stechen hervor. Mir fällt dazu nicht viel ein. Ich bin schlicht weg beeindruckt, und wohl nicht die einzige Person die das ist. Ich danke Gott dafür dass er Menschen keine Augen auf den Hinterkopf schenkte. Denn sonst würde ich sehen wie jemand gerade die Holztüre öffnet. Lange schwarze Haare ziehen sich ruckartig wieder zurück. Verstohlen lugen schwarze Augen durch einen kleinen Spalt. Will Turner ist wahrlich kein Kind der Glückseeligkeit, jeder Mensch wäre mir lieber gewesen, aber das ausgerechnet er meine fast nackten Körper begutachten darf zieht an meinem Stolz als Mann. Wie gesagt ich merkte davon nicht viel. Jack wollte eigentlich mit mir reden. Wir werden bald Land gehen und er wollte mir noch Einteilung geben was ich dann zu tun, doch wie es scheint hat sein Gehirn das im Moment komplett verdrängt. Der Mund des Käptains steht einladend weit offen, seine Sinne schlagen Alarm. Bestimmt viele Menschen musste er auf seinen Reisen gesehen haben, aber gerade ich faszinierte ihn besonders. Tagträumerisch streifen meine zwei Zeigefinger über meine muskulöse Brust. Mein Leben lief bis heute streng katholisch. Mein Körper sehnt sich immer öfters nach Berührungen die er nicht bekommen darf und die ich ihm nicht geben will. Meine Gedanken schwirren ab zu meiner Herzensdame Elisabeth. Ich bin nicht der Typ der gleich mit einer Dame ins Bett geht. Ich bin auch wahrlich nicht darauf aus das bei ihr zu tun, dazu ist sie mir viel zu wichtig. Sie ist eine Prinzessin, ein Geschöpf des Himmels. Eine Schönheit wie sie im Buche steht. Umso schwerer hat es ein einfacher Schmied. Ich denke immer wieder gerne zurück wie ich sie das erste Mal sah. Das liegt fast schon fünf Jahre zurück. Fünf Jahre einer einseitig unglücklichen Liebe zu ihr. Alles geschah an einem verborgenen Ort mitten im Wald. Ich fand ein Anwesen welches verlassen und vermodert vor sich dahin weilte. Dieser Ort war so voller Magie. Der Bach, er rauschte so friedlich vor sich hin. Die Vögel, die das Haus für sich beanspruchten. Der Wind, der die Blätter die am Boden lagen umher wirbelte. Das Mädchen, welches mit geschlossenen Augen da stand und die ruhe genoss. Erschrocken drehe ich mich auf die Seite. Meine Augen weiten sich rekordverdächtig als ich denn Piraten sehe der durch die Tür lugte. Wie lange er das wohl schon tat. Plötzlich schlägt mein Herz wild um sich. Gott, ich habe nichts an! Ich eile als würden hundert tollwütige Hunde hinter mir her sein. Die locker sitzende Seidenhose verdeckt als erstes meine untere Region kurz darauf folgt das cremigfarbige Hemd für meinen Oberkörper. Überprüfend blicke ich noch einmal zu der knarrenden Türe doch niemand war mehr zu sehen. Augenblicklich halte ich inne. War das gerade Realität oder Einbildung? Jedenfalls muss ich mich schnell fertig anziehen sonst würde Jack mir sicher Feuer unter dem Hintern machen. Ohne noch einen weiteren Gedanken an den Seeräuber zu verschwenden mache ich in meinem Tun weiter. Nichts ahnenden das auf der anderen Seite des Schiffes ein gutaussehender junger Mann mühe hat seine wackeligen Knie aufrecht zu halten. „Pintel! Bring mir eine Flasche Rum!“ Kapitel 2 – Ende - Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)