Fall in love or not von Remy (OS-Sammlung von Schwer erziehbar) ================================================================================ Kapitel 1: Kann das Liebe sein? (MaxXPiccolo) --------------------------------------------- Kann das Liebe sein? (MaxXPiccolo) Piccolo's PoV Eine Woche war der Kuss jetzt her, durch den ich mir im Klaren wurde, was ich für Max fühlte. Und auch wusste, dass es nicht nur bloße Einbildung war. Wie sonst manchmal. Sean war auch nicht mehr so oft bei mir. Ich hatte ihn – seelisch – verletzt. Ihm regelrecht das Herz gebrochen. So hatte es zumindest Jamie ausgedrückt. Es stimmte wohl. Zuerst machte ich mit ihm rum und dann warf ich mich Max an den Hals. Wieso musste uns der kleine Brite aber auch sehen? Hasste mich das Schicksal so sehr? War ich ihm so zu wider? Musste wohl so sein. Leise seufzte ich und rollte mich auf die andere Seite. Im anderen Bett schlief Max. Nur in Boxershorts. Und wie ich vor ein paar Tagen bemerkt hatte, zog er sogar die manchmal nachts noch aus. Scheinbar wurde ihm zu heiß. Gestern wurde ich von einem Keuchen seinerseits wach. Es war nicht laut, aber auch nicht zu leise, dass man es in der Stille nicht im ganzen Zimmer hatte hören können. Zuerst wollte ich schon hochfahren, weil ich dachte, dass er vielleicht Schmerzen hatte und ich ihm möglicherweise helfen sollte. Doch da erfüllte ein weiteres Mal das Geräusch den Raum. Es klang lustvoll. Holte er sich gerade einen runter? Ich wollte mich zusammenrollen, berechnete aber nicht mit en, dass mein Bett manchmal wegen so etwas übermäßig knarrte. Und dieses Mal auch. Max' Laute verstummten schlagartig. Sicher wusste er, dass ich wach war. Gar nicht gut für mich. „Piccolo?“, flüsterte er. „Ja?“, gab ich schließlich, nach kurzem Zögern, zur Erwiderung. Leise hörte ich ihn fluchen, als er sich zur Wand herumdrehte. Das hatte ich ja wieder toll gemacht. Ich hatte das Thema den ganzen Tag nicht angesprochen. Eigentlich hatten wir heute fast überhaupt nicht miteinander geredet. Nur das Nötigste. Es war uns aber wohl beiden peinlich, dass ich ihn beim Masturbieren erwischt hatte. „Picco?“ Ich zuckte zusammen, antwortete aber nicht. Eigentlich sollte ich ohnehin längst schlafen. Zwar würden wir morgen nicht aufstehen müssen, doch ich könnte meine Ruhe in meinen Träumen sicher gut gebrauchen. „Ich weiß, dass du wach bist!“, zischte auf einmal Max. Vorsichtig hob ich deswegen den Kopf. Nicht weit. Nur so hoch, dass er sah, dass ich nicht schlief. Es würde ihm schon reichen. Leise seufzte der Blonde. Was wollte er denn jetzt? Sollte er mich doch einfach schlafen lassen. Zum Reden war es doch ohnehin jetzt zu spät. Und vor allem wegen gestern Nacht. Das sollte man einfach stillschweigend hinnehmen. Dann wäre es das Beste. Was gab es denn auch zu reden? Dass er auch nur ein Kerl war, der eben seine Befriedigung brauchte? So etwas hätte ich selbst auch gewusst. Immerhin war ich kein Mädchen. Obwohl ich wohl etwas für ihn so rüber kam. Seine Blicke sprachen gelegentlich Bände. Da musste nicht ein Wort seine Lippen verlassen. „Ähm... na ja, ... willst du vielleicht rüber kommen?“ Ich hob etwas weiter den Kopf und blickte in der Dunkelheit verwirrt zu ihm hinüber. Hatte er das wirklich gesagt? Durfte ich zu ihm ins Bett kriechen und mich vielleicht sogar etwas an ihn schmiegen? Letzteres würde er wohl nicht zulassen. Er war nicht schwul. Da wollte er keine Kuscheleien mit einem Typen. Ganz bestimmt auch nicht mit mir. Zaghaft nickte ich und stand schließlich auch auf. Unsicher tapste ich zu seinem Bett hinüber. Sofort schlüpfte ich auch unter die Bettdecke. Nachts war es hier einfach zu kalt. Ich wagte mich keinen Millimeter zu nah zu ihm. Kein Quadratzentimeter meiner Haut sollte die seine berühren. So viel Freiraum wollte ich ihm lassen. Sollte er lieber mir näher kommen, als ich ihm. Dann wirkte ich zumindest nicht aufdringlich. Bei ihm würde es mich nicht stören. Doch auch er warte sich nicht an mich heran. Stumm lagen wir nebeneinander. Er auf dem Rücken und ich auf der Seite, sodass ich ihn ansehen konnte. „Das gestern... war scheiße“, flüsterte er auf einmal. Langsam nickte ich. Obwohl eine Zustimmung jetzt irgendwie unpassend war. Er konnte doch seine Triebe auch nicht unterdrücken. Es musste einfach raus. „Ich hätte ins Gemeindschaftsklo gehen sollen, anstatt es hier zu machen... Aber irgendwie hab ich dich in dem Moment einfach vergessen und es gemacht... Sorry.“ Wieder nickte ich nur als Erwiderung. Was sollte ich auch anderes tun? Ihm Vorwürfe machen? Ihn beschimpfen, dass er pervers wäre? Das wäre idiotisch! Er konnte doch nichts dafür. „Na ja... das wollte ich dir eigentlich nur sagen.“ Leicht drehte er den Kopf in die andere Richtung. Ich konnte aber nicht erkennen, wohin sein Blick schweifte. Vielleicht sah er ja zu mir. Zwar unwahrscheinlich, aber wünschen konnte ich es mir ja noch. Ich merkte nicht wirklich, wie ich meine Finger auf seinen Bauch legte. Erst als er die Luft mit einem Zischen einsog, nahm ich es war und wollte meine Hand zurück ziehen. Doch er hielt sie selbst fest. Einmal atmete er tief durch. Für mich schien es so, als ob er überlegen würde, was er jetzt mit mir machen sollte. Prügel wären mir am liebsten. Die hätte ich jetzt verdient. Wie konnte ich ihn auch einfach anfassen? Da legte er aber auf einmal meine Hand auf seinen Schritt. Ich war starr vor Schreck. Wieso machte er jetzt gerade das? Hätte er mir nicht einfach eine scheuern können? Dann hätte ich mich in mein Bett verziehen können und es wäre Ruhe gewesen. Wieso das? „Entspann dich“, flüsterte Max und strich vorsichtig über meinen Handrücken. Es kitzelte ganz leicht. Doch zum Kichern animierte es mich ganz bestimmt nicht. Nur langsam verflog die Starre aus meinem Körper. Deutlich spürte ich etwas Festes unter meinen Fingern. Hatte er mich deswegen geholt? Wollte er es sich nicht wieder selber machen müssen? Ich zog meine Hand zurück und rutschte noch etwas weiter von Max zurück. Noch ein Stück und ich würde auf dem Boden liegen. Wäre wohl auch nicht um viel besser, als die jetzige Situation. Leicht begann ich zu zittern. Ausgenutzt wollte ich nun auch nicht werden. Nein! Ich würde hier nicht die kleine Schwuchtel spielen, die es ihm immer machten, wenn er es brauchte. Nein! Das würde ich nicht! Egal wie sehr ich ihn liebte. „Tut mir leid“, hörte ich da auf einmal den Blonden murmeln. Tat es das wirklich? Log er mich auch ja nicht an? In meinem Kopf schwirrte immer wieder ein dickes, fettes Nein herum. Er log. Es tat ihm nicht leid. Er wollte, dass ich das machte und dass er es genießen konnte, wenn er einmal seine eigenen Finger nicht benutzen musste. Langsam setzte ich mich auf und wollte auch schon aufstehen, als er mich festhielt. Wieso ließ er mich nicht einfach gehen? Ich wollte hier weg. „Es tut mir wirklich leid!“ Tief in mir glaubte ich ihm doch. Irgendwo da ganz weit drinnen. Aber dennoch kamen immer wieder die Zweifel. Er würde mich doch ohnehin nie lieben können, immerhin war er nicht schwul und wohl auch nicht bi. Nein, das war er sicher nicht. „Bleib doch hier.“ Er hatte sich jetzt auch aufgesetzt und seine Arme um mich gelegt. Nur ganz behutsam und vorsichtig. Scheinbar wollte er mir auch noch etwas Freiraum lassen. Ich schluckte leise. jetzt hätte ich noch eine Chance ihn für mich zu gewinnen. Oder zumindest ihm etwas näher zu kommen. Ein einziges Mal seinen Körper berühren zu dürfen, ohne das er mich weg drücken würde. Der Kuss von vor einer Woche war doch das Einzige was er zugelassen hatte. Sogar als ich ihm sagte, dass ich ihn lieben würde. Zaghaft rutschte ich auf den Schoß des Blonden und spürte auch gleich deutlich die Beule zwischen seinen Beinen. Etwas zum Bearbeiten hatte ich also noch. Aber es dann auch wirklich tun? Ich lehnte mich leicht an den Größeren. Wegkommen tat ich ohnehin nicht. Seine Arme langen immer noch um mich. Wie als wollte er mich an sich binden. Vorsichtig löste ich mich aus seinem Griff und sank zu Seite auf das weiche Kissen. Mit schiefgelegten Kopf betrachtete Max mich erst inständig, bevor er meine Beine von seinem Schoß schob und sich wieder zu mir legte. Wieder war ein Abstand zwischen uns, den keiner verkleinern wollte. Ich seufzte schließlich leise. Jetzt lag ich schon mit ihm in einem Bett und wagte wirklich gar nichts. Ein Versuch wäre es doch wert, immerhin hatte er mich schon an seine unteren Regionen heran gelassen. Also konnte er ja nicht ganz abgeneigt sein. Ich rollte mich trotzdem auf die andere Seite. Die ganze Zeit konnte ich ihn jetzt auch nicht anstarren. So würde ich doch nur gar nicht mehr zum Schlafen kommen. Nur war es so fast schon schlimmer. Ich war wirklich noch hellwach. Max musste wohl schon längst in süße Träume abgedriftet sein. Da hatte er nicht mehr das Problem sich jetzt über die Sache hier Gedanken zu machen. Könnte ich das alleine machen. Da schlangen sich aber auf einmal zwei Arme um mich und zogen mich leicht zurück. Die Hände des Blonden glitten über meinen Bauch und seinen Fingerspitzen kreisten schließlich langsam um meinen Nabel. Unbewusst ließ ich ein erregtes Seufzen laut werden. Das Gefühl war einfach nur schön. Ohne darüber nachzudenken, nahm ich seine Hand und führte sie weiter nach unten. Die Boxershorts waren zuerst gar kein Hindernis für ihn, doch scheinbar wagte er sich nicht weit voran. Ganz vorsichtig strich er nur über den oberen Ansatz meiner Intimzone. „Kann es sein, dass du dich da unten rasierst?“; hauchte mir Max auf einmal ins Ohr. Peinlich getroffen zog ich die Schultern etwas hoch. Das machte ja auch nicht unbedingt jeder Kerl. Eigentlich doch so gut wie keiner. Mancher Schwule vielleicht, der sich um sein Aussehen in den Regionen, die ohnehin fast niemand sah, kümmerte. Langsam zog Max seine Finger wieder zurück und ich hörte ihn tief durchatmen. Auf was wartete er? Hatte er noch etwas vor? Stumm lagen wir schließlich wieder einige Minuten nebeneinander, bis er mir auf einmal die Shorts herunterzog. Ich konnte mich nicht rühren, so geschockt war ich. Seine Finger glitten über meinen Arsch. Jeder Zentimeter Haut, den er berührte, kribbelte. „Du pflegst deinen Körper doch fast so sehr, wie eine Frau“, hauchte Max mir da auf einmal ins Ohr. Ich kniff nur abrupt die Augen zusammen. Ja, ich war schon manchmal ein wenig drauf wie eine Frau. Regte mich über jeden Pickel auf. Konnte Stunden im Bad verbringen. Früher führte ich sogar Dauertelefonate mit Freunden. Hier hatte ich – bis auf das Telefonieren – nichts davon abgelegt. „Es wäre kaum anders, als mit einem Mädchen“, murmelte der Blonde auf einmal. Ich gab ein Seufzen von mir. Es wäre nicht das Gleiche. Nicht im Ansatz! Mit einem weiblichen Wesen hatte ich zwar noch nie Sex, aber durch die Schule wusste ich, wie es ablaufen würde. Und es war anders! Mein Körper war doch schon gar nicht so, wie der einer Frau, gebaut. Kein natürliches Gleitgel. Kein Spalt, der sich so gefügig seinem Glied hingeben würde. Langsam befreite er mich ganz von meinen Shorts und ließ sie auf den Boden segeln. Auf einmal fühlte ich mich ihm schutzlos ausgeliefert. Vielleicht sollte ich es einfach geschehen lassen und dann abhauen. Wie Felix. Doch plötzlich schlug Max die Decke zurück, stand auf und machte das Licht auf dem Nachttischlampe an. Verwirrt – und leicht zitternd – sah ich ihm dabei zu, wie er etwas im Nachttisch suchte. Zaghaft setzte ich mich auf und zog die Beine nah an den Körper. „Deck dich doch wieder zu, wenn du frierst“, meinte der Blonde, als er sich kurz zu mir wandte. „Was suchst du?“, fragte ich jedoch, anstatt mich in die warme Steppdecke zu hüllen. Wieder sah Max kurz zu mir. „Gleitgel“, murmelte er schließlich ohne aufzusehen. Ich legte den Kopf leicht schief. Dann wollte er wirklich? Oder ging es nur um einen Trieb von ihm, den er stillen musste? Und ich war nur ein Mittel zum Zweck. Langsam stand ich auf und sammelte meine Shorts vom Boden auf um sie mir wieder anzuziehen. Als ich sie gerade auf Kniehöhe hatte, spürte ich Max' Blick im Nacken. Deswegen hielt ich inne und wartete ab. Vielleicht wollte er mich ja daran hindern? „Oh“, hörte ich da aber nur von seinerseits. Fiel ihm nicht mehr darauf ein? Wollte er mich nicht daran hindern? Vielleicht sogar einfach über mich herfallen und es tun? Für einen Augenblick kniff ich die Augen zusammen und zog dann die Shorts ganz hoch. Regungslos blieb ich mit dem Rücken zu ihm stehen. Wartete wieder. Würde er noch etwas tun? Mich wieder ausziehen und es möglicherweise einfach auf dem Fußboden mit mir treiben? Erneut presste ich die Augen zusammen. Was wollte ich da eigentlich? Dreckigen, hemmungslosen Sex? Mit Jamie hatte ich doch sonst auch nichts anderes gemacht. Lieb und anständig waren wir nicht so oft dabei. Aber jetzt regte sich wohl eine Art Angst. Was wäre, wenn wir erwischt werden würde? Max galt schon immer als Hete. Keiner hatte sich an ihn ran gemacht. Auf einmal würde das einfach weg sein. Sie würden ihn umgarnen. Ihm keine Luft mehr lassen, bis er sich ihnen hingeben würde. Gelegentlich sah man doch einen der Jungs, der ihn anstarrte, mit einem Blick, der nur so andeutete, wie er ihn schon in Gedanken auszog. Auf einmal spürte ich einen etwas unsanften Stoß, durch den ich ins Stolpern kam. Nur knapp konnte ich mein Gleichgewicht wieder bekommen und wirbelte schließlich herum. „Was soll das?“, fauchte ich wütend. Doch ich konnte nicht lange sauer sein. Vielleicht verflog es durch Max' Grinsen so leicht wieder. „Ich dachte schon fast, du hast dein Temperament verloren“, meinte er und schlang die Arme um mich. Was sollte denn das schon wieder? Wieso konnte er sich nicht langsam einmal für eine Richtung entscheiden? Da drückte er mich aber schon abrupt auf sein Bett. Ich konnte gar nicht so schnell schauen, wie er meinen Arme über meinem Kopf zusammen hielt und langsam seinen Blick an mir herunter schweifen ließ. Ich schluckte nur überdeutlich. Zumindest irgendeine Reaktion. Nur ein paar Minuten später hatte sich aber Max auf den Rücken neben mich gelegt und mich etwas zu sich gezogen. Er seufzte. „Irgendwie krieg' ich keinen mehr hoch“, murmelte er und etwas zaghaft sah ich deswegen nach unten. Freies Blickfeld zwischen seine Beine hatte ich ja und da war so ziemlich tote Hose. Es war doch auch nicht ungewöhnlich, wenn er einfach nicht auf Jungs stand. Mit der ganzen Sache wollte er doch auch nur mich ein wenig glücklich machen. „Bis du sauer?“, wollte Max von mir wissen, als ich nur schweigend dalag. Ich schüttelte den Kopf und sah zu ihm auf. Seine Finger lagen auf meinem Nacken und strichen leicht über den weichen Haarflaum der dort war. Irgendwie behandelte er mich doch etwas wie ein Mädchen, mit dem er zusammen sein könnte. „Hast du eine Freundin... zu Hause, meine ich?“, fragte ich und senkte meinen Blick wieder. Ein leises Auflachen hörte ich von dem Blonden. „Mit 12 bin ich das erste Mal wegen Ladendiebstahl in so ein blödes Erziehungslager gelandet. Die haben mich aber nach einem guten dreiviertel Jahr als pflegeleicht wieder rausgelassen. Dann war ich genau einen Monat und zwei Tage draußen, bevor ich von den Bullen dabei erwischt worden war, wie ich mich auf dem Strich rumtrieb. Ich wollte nur einmal, um ein bisschen Kohle zu machen. Aber das ist ja bei denen gerade so, als ob du dich da schon immer jobben würdest. Deswegen landete ich gleich wieder in meinem alten Camp. Dieses Mal nur für ein halbes Jahr. Dafür war ich aber fast zwei zu Hause. Dann haben sie mich dabei erwischt, wie ich Autos aufgebrochen hab. Seit dem bin ich hier... Denkst du, ich hatte für eine Freundin Zeit?“ Fragend blickte mich der Größere an, als ich langsam – wie in Trance – den Kopf schüttelte. In seinen blauen Augen versank ich beinahe, hätte er mich nicht an sich gedrückt. Schlaff hing ich ihn seinen Armen. Bewegen wollte ich mich gar nicht. Nur so seine Nähe spüren und sie aufsagen, wie ein Schwamm es mit Wasser tat. „Es geht einfach nicht“, seufzte der Blonde schließlich und ließ mich los um erneut aufzustehen. Selbst sank ich zurück in die Kissen und sah ihm dabei zu, wie er im Raum auf und ab lief. Auf einmal wollte ich es wirklich inständig. Egal wo. Egal wie. Meinetwegen könnte er mir auch wehtun. Solange er es überhaupt tat. Zaghaft setzte ich mich auf und tapste schließlich zu ihm. Etwas irritiert blickte er mich an, als ich die Arme um ihn schlang und schlussendlich zärtlich seinen Hals küsste. Ich spürte, dass er mich eigentlich wegdrücken wollte. Tat er es mir zuliebe nicht? „Komm mit!“, hauchte ich ihm ins Ohr und gefügig machte er das sogar. Ganz einfach ließ er sich doch sogar ins Badezimmer ziehen. Doch da wirkte er schon etwas verwirrt. „Picco, was willst du?“, fragte er mich, da küsste ich ihn aber auch schon. Nur wehrte er sich dieses Mal und stieß mich von sich weg. Etwas schmerzhaft landete ich auf dem Boden, auf den ich jetzt auch meinen Blick richtete. „Mann, verstehst du es nicht? Ich bin nicht schwul! Da kannst du mich so sehr lieben wie du willst!“ Er wollte sich schon zum Gehen abwenden, als ich flüsterte: „Weiß ich doch... Aber... kannst du es nicht zumindest versuchen?“ Er atmete geräuschvoll aus und drehte sich wieder zu mir. Seufzend ging er vor mir in die Hocke. Nun wagte ich es auch wieder ihn anzusehen. Vorsichtig strich der Blonde mir über die Wange. „Du bist ein Idiot“, murmelte er. Da wanderten seine Finger aber schon meinen Hals hinunter, über meine Brust bis zu meinem Bauch. Ich folgte ihm mit den Augen und verharrte, wartend darauf, was er tun wollte. „Hast du schon mal was davon gehört, dass man seinen besten Freund als Rechte-Hand-Ersatz benutzen kann?“, wollte er auf einmal von mir wissen. Zaghaft schüttelte ich den Kopf. Von so etwas hatte ich noch nie gehört. Wer überlegte sich aber auch so etwas? Mit einem Lächeln sah er schließlich zu mir auf. Was sollte dieser Gesichtsausdruck denn jetzt bedeuten? Leise schluckte ich. Bekam ich jetzt vielleicht wirklich etwas Angst? Doch da hielt er mich schon die Hand hin, um mir hoch zu helfen. Irritiert stand ich dann im Badezimmer und sah ihm dabei zu, wie er die Dusche aufdrehte. Dabei wurde er auch schon klitschnass. „Äh... Max? Es ist Mitten in der Nacht? Wieso willst du jetzt duschen?“ Dadurch dass das Wasser ungehindert auf den Duschboden fiel, konnte ich mich schon selbst kaum verstehen. Bei dem Blonden war es wohl nicht anders, denn er blickte mich nur mit gehobener Augenbraue an. Mein Atem wurde schneller, als er auf mich zukam. Wasser lief über seine Brust und ließ sie ganz leicht glänzen. Er legte den Kopf schief und grinste mich an. Jetzt packte mich wirklich etwas die Panik. Auf einmal verflog das Gefühl, es zu wollen, wieder. Könnte ich mich nicht zumindest langsam entscheiden? „Ich werde dir nicht wehtun“, hauchte mir Max ins Ohr, als er mich abrupt zu sich gezogen hatte. Nur einen Moment später hatten meine Shorts ihren Weg wieder zum Boden gefunden, eben so die des Blonden. Scheu blickte ich nach unten. Sein Schwanz war wieder steif. Dann wollte er es also jetzt wirklich? Unter der Dusche? Irgendwie erinnerte mich das etwas an die Aktion, die ich und Jamie mit Sean abgezogen hatten. Nur waren wir zu zweit und haben dem kleinen Waliser nur einen runter geholt. Das würde jetzt etwas ganz anderes werden. Vorsichtig schob mich Max unter die Dusche und das kalte Wasser ließ mich sofort zusammen zucken. Wieso hatten wir nur kein warmes? Das würde jetzt eindeutig besser zur Situation passen. Denn heiß wurde mir gerade. Fast schon zärtlich drückte der Größere mich gegen die Fließen. Da blickte er aber auf einmal weg. War ich ihm so zu wider? Konnte er mich nicht einmal ansehen? Ich ließ die Schultern hängen und versuchte mich schließlich von ihm zu befreien. Nur erhöhte er auf einmal den Druck auf mich wieder und presste mich gegen die Wand. Knapp keuchte ich auf. „Läufst du jetzt auf einmal weg?“, flüsterte er mir ins Ohr. Zaghaft legte ich meine Finger auf seine Hüfte, als ich den Kopf schüttelte. Mein Blick war starr auf seine Brust gerichtet, weder nach oben noch nach unten konnte ich schauen. Bei so manchem anderen, wäre mir das wohl nicht schwer gefallen. Einige Minuten standen wir so unter dem kalten Schauer. Keiner wagte es sich zu bewegen oder etwas zu sagen, bis Max schließlich mit einem Seufzen meinte: „Da besorg' ich es mir andauernd selbst und weiß trotzdem nicht, wie ich dich anfassen soll...“ Das erste Mal traute ich mich jetzt wieder meinen Kopf zu heben. Mit etwas Mühe befreite ich mich von seinen Händen und strich selbst über seine Brust. „Dann lass mich mal machen“, erwiderte ich schließlich. Gefügig ließ er sich von mir streicheln. Ob ich jetzt wohl alles hätte tun können? Sicher nicht. Wenn ich ihn berührt hätte, wie er es nicht wollte, dann hätte er mir das schon zu verstehen gegeben. Ich küsste ihn immer wieder. Immer inniger und leidenschaftlicher. Und er ließ es zu. Ich hätte ihn wohl schon längst weggestoßen. Auf einmal spürte ich seine Finger auf meinem Arsch. Leicht zuckte ich deswegen zusammen. Dass er mich überhaupt anrühren würde, kam für mich schon überraschend. Beinahe hätte ich schon gedacht, er würde mich nur dafür benutzen, dass ich ihn jetzt ein wenig verwöhnte und er so vielleicht kommen konnte. Ich ließ langsam die Hände sinken. Jetzt könnte ich es wohl endlich auch genießen. Etwas unsicher legte ich den Kopf an seine Brust. Seine Finger erkundeten immer noch jeden Winkel meines Körpers. Machte ihm das Spaß? Leise keuchte ich auf, als er zärtlich meine Brustwarzen massierte. Das hatte ich doch gerade eben auch bei ihm gemacht. Lernte er wohl ganz schön schnell. Ganz vorsichtig küsste er meinen Hals und drängte mich dabei noch ein Stück zurück. Jetzt würde ich nicht mehr weg kommen. Und ich wollte auch gar nicht. „Fick mich“, flüsterte ich, als seine Hände sich an meinem Rücken hinunter bewegten und langsam über meinen Steiß strichen. Abrupt hielt er aber inne. Hatte ich jetzt etwas Falsches gesagt? Was war ich nur für ein Idiot! Doch dann drehte er mich auf einmal ruppig herum. Und wieder fuhr er mit den Händen über meinen Arsch. Dieses Mal nur mehr mittig. Ich stöhnte auf, als ich einen seiner Finger in mir spürte. Sein anderer Arm lag um meinen Hals. Gerade so, als ob er mich jeden Moment einfach zurück ziehen wollte. Ich schloss die Augen und beugte mich ein Stück nach vorne. Hindern tat er mich nicht daran. Wanderte nur mit seiner freien Hand über meinen Rücken. Etwas zaghaft zog Max schließlich die andere wieder zurück. Leise hörte ich ihn schlucken. „Ich hab das schon oft genug gemacht. Eigentlich kannst du mir nicht wehtun!“, versuchte ich ihm Mut zuzusprechen. Aber das brauchte er wohl gar nicht. Ich stöhnte hemmungslos, als er in mich eindrang. Das war jetzt wirklich sein Glied. Ganz bestimmt. Ich presste meinen Kopf gegen die kalten Fließen. Da legte er seine Arme um meine Taille und drückte sich etwas mehr an mich. Noch ein bisschen tiefer und ich könnte doch Angst haben, dass er mich verletzen könnte. „Geht's?“, hauchte er mir ins Ohr, als ich etwas gequält keuchte. Sofort nickte ich, er musste nicht merken, dass es etwas wehtat. Aber irgendwie war sein Glied größer, als das von Jamie. An den war ich gewohnt. Selbst wenn er etwas ruppig wurde. Ich stöhnte, als er sich langsam – beinahe schon zaghaft – begann sein Becken zu bewegen und gleichzeitig eine Hand um meine Erektion legte. Vorsichtig rieb er darüber. Erneut verließ auch ein Keuchen meine Kehle, als ich den Kopf in den Nacken warf. Mir ging das heute alles zu schnell, am Ende würde ich noch zu früh kommen. Zärtlich küsste Max meinen Hals und ließ auch wieder von meinem Schwanz ab. Strich stattdessen lieber über meinen Bauch. So konnte ich mich für einen Moment entspannen und auf das andere Gefühl konzentrieren. Er war richtig bedacht mit seinen Bewegungen. Bis jetzt auch weder zu schnell noch zu langsam. Ich konnte es also genießen. Etwas, das mir nicht oft beim Sex passierte. Eigentlich war es doch auch nur Abbau von Lust. Eine Sache, die man auch einfach nebenbei tun könnte. Eben die schönste Nebensache der Welt. Für einen Moment hielt Max inne. Brauchte er jetzt schon eine Pause? Wir hatten hoch noch gar nicht richtig angefangen. „Auf was wartest du?“, wollte ich schließlich wissen, als er mich eigentlich nur noch festhielt und sich selbst nicht mehr rührte. Wenn ich seinen Atem nicht ganz deutlich gespürt hätte, wäre ich mir kaum bewusst gewesen, dass er überhaupt noch lebte. „Ich kann das nicht“, erwiderte er leise. Eigentlich hätte ich es mir denken können. Was musste es für eine Qual für ihn sein mit mir zu schlafen? War doch das Gleiche, wie wenn ich mit einem Mädchen ins Bett steigen würde. Nur das ich im Leben keinen hoch kriegen würde. Leise seufzte ich dann. Immer noch spürte ich ihn in mir. So weit war er zumindest noch nicht gegangen. Aber er würde. „Ich will doch mit dir Sex haben...“, hauchte er auf einmal. Aber wenn es nicht ging, dann war das einfach so. Leicht massierte ich mir die Schläfe und überlegte. Wie konnte ich ihm schon dabei helfen? Ich kleine Schwuchtel? „Setzt dich auf den Boden“, trug ich ihm schließlich auf und zaghaft löste er sich von mir und tat, was ich gesagt hatte. Verwirrt blickte er mich an, als ich mich zu ihm um wandte und mich schließlich auf seinen Schoß setzte. Nur ganz langsam. Zu mir selbst wollte ich immerhin nicht zu ruppig sein. Und erst recht nicht, wenn ich die Führung übernehmen konnte. Ein zaghaftes Keuchen verließ Max' Kehle. Das erste Mal, dass er überhaupt bis jetzt einen Laut von sich gab. Wollte er das die ganze Zeit unterdrücken? Würde sicher schwer werden. Langsam hob ich mein Becken wieder. Nur ein Stück, sodass ich spürte, wie sich sein Glied in mir bewegte. Als ich den Kopf in den Nacken legte, schloss ich genüsslich die Augen. Nur um im nächsten Moment – mit einem Keuchen – wieder auf ihn zu sinken. Da fühlte ich auf einmal seine Lippen auf den meinen. Ich wagte es nicht die Lider wieder zu heben, lieber wollte ich mich in dem Kuss verlieren. „Max“, flüsterte ich, als er sich wieder von mir löste und ich meinen Kopf auf seine Schulter legte. Vorsichtig hatte er die Arme um mich gelegt und strich langsam mit den Fingerspitzen über meinen Hintern. Der gefiel ihm wohl. Da hab er mich auf einmal an. Nicht recht hoch. Kaum höher, als ich noch vor ein paar Minuten selbst erhoben hatte. „Sag mir nicht, dass du auf einmal auch nicht mehr willst“, säuselte er, als er mich wieder sinken ließ und selbst endlich einmal richtig stöhnte. Ich konnte es mir jetzt nicht verkneifen und zärtlich in sein Ohrläppchen zu beißen, während ich mich wieder selbst in Bewegung setzte. Seine Finger lagen immer noch auf meiner Hüfte und drückten mich gelegentlich etwas fester auf sich. Meine Auf und Ab wurde schneller, als ich die Arme um den Hals des Blonden schlang. Nur noch ein bisschen. Einen Moment. Doch der sollte ewig sein. Nie enden. Ich wollte es nicht. Nur noch immer wiederkehrendes Stöhnen verließ meine Kehle. Ich konnte keinen einzigen klaren Gedanken mehr fassen. Das Einzige, was noch da war, war das Gefühl des langsam immer näher kommenden Höhepunkts. „Max“, brachte ich atemlos heraus, als ich den Größeren küsste. Mich aber abrupt wieder von ihm lösen musste um einen letzten, fast verzweifelt klingenden Laut von mir zu geben. Ich sank in den Arme des Blonden zusammen. Mein ganzer Körper zitterte wie Espenlaub, als er mich etwas zaghaft von sich herunter schob. Da spürte ich auch die warme Flüssigkeit, die aus mir floß. Ein Lächeln bildete sich leicht auf meinen Lippen. Wollte ich nur das? Einige Minuten später lag ich auf Max' Bett. Er hatte mich hierher getragen, da ich nicht einmal mehr senkrecht stehen konnte. Meine Beine wollten einfach nicht mehr so wie ich. Erschöpft rollte ich mich jetzt in die Decke ein und bemerkte auch erst, dass meine Shorts wohl noch im Badezimmer waren. Da lagen sie jetzt wohl wirklich gut und würden bis morgen früh nicht mehr zu mir kommen. Und Max? Der hatte sich gerade noch irgendwohin verzogen und mich hier zurückgelassen. Traurig seufzte ich, als ich die Augen schloss. Sollte ich doch einfach schlafen. Da spürte ich jedoch schon, wie das Bett neben mir einsank. Leicht hob ich wieder ein Lid. „Kannst du das jetzt als Liebe bezeichnen?“, fragte er mich. Doch ich antwortete nicht mehr. Kuschelte mich nur an ihn und schlief ein. Es war keine richtige Liebe, aber zumindest ein Beweis, dass meine Gefühle für ihn, ihm nicht egal waren. Vielleicht würde er ja dadurch auch noch anfangen etwas für mich zu empfinden. Kapitel 2: Kann das Liebe sein? (MaxXPiccolo) (Non-Adult) --------------------------------------------------------- Kann das Liebe sein? (MaxXPiccolo) Piccolo's PoV Eine Woche war der Kuss jetzt her, durch den ich mir im Klaren wurde, was ich für Max fühlte. Und auch wusste, dass es nicht nur bloße Einbildung war. Wie sonst manchmal. Sean war auch nicht mehr so oft bei mir. Ich hatte ihn – seelisch – verletzt. Ihm regelrecht das Herz gebrochen. So hatte es zumindest Jamie ausgedrückt. Es stimmte wohl. Zuerst machte ich mit ihm rum und dann warf ich mich Max an den Hals. Wieso musste uns der kleine Brite aber auch sehen? Hasste mich das Schicksal so sehr? War ich ihm so zu wider? Musste wohl so sein. Leise seufzte ich und rollte mich auf die andere Seite. Im anderen Bett schlief Max. Nur in Boxershorts. Und wie ich vor ein paar Tagen bemerkt hatte, zog er sogar die manchmal nachts noch aus. Scheinbar wurde ihm zu heiß. Gestern wurde ich von einem Keuchen seinerseits wach. Es war nicht laut, aber auch nicht zu leise, dass man es in der Stille nicht im ganzen Zimmer hatte hören können. Zuerst wollte ich schon hochfahren, weil ich dachte, dass er vielleicht Schmerzen hatte und ich ihm möglicherweise helfen sollte. Doch da erfüllte ein weiteres Mal das Geräusch den Raum. Es klang lustvoll. Holte er sich gerade einen runter? Ich wollte mich zusammenrollen, berechnete aber nicht mit en, dass mein Bett manchmal wegen so etwas übermäßig knarrte. Und dieses Mal auch. Max' Laute verstummten schlagartig. Sicher wusste er, dass ich wach war. Gar nicht gut für mich. „Piccolo?“, flüsterte er. „Ja?“, gab ich schließlich, nach kurzem Zögern, zur Erwiderung. Leise hörte ich ihn fluchen, als er sich zur Wand herumdrehte. Das hatte ich ja wieder toll gemacht. Ich hatte das Thema den ganzen Tag nicht angesprochen. Eigentlich hatten wir heute fast überhaupt nicht miteinander geredet. Nur das Nötigste. Es war uns aber wohl beiden peinlich, dass ich ihn beim Masturbieren erwischt hatte. „Picco?“ Ich zuckte zusammen, antwortete aber nicht. Eigentlich sollte ich ohnehin längst schlafen. Zwar würden wir morgen nicht aufstehen müssen, doch ich könnte meine Ruhe in meinen Träumen sicher gut gebrauchen. „Ich weiß, dass du wach bist!“, zischte auf einmal Max. Vorsichtig hob ich deswegen den Kopf. Nicht weit. Nur so hoch, dass er sah, dass ich nicht schlief. Es würde ihm schon reichen. Leise seufzte der Blonde. Was wollte er denn jetzt? Sollte er mich doch einfach schlafen lassen. Zum Reden war es doch ohnehin jetzt zu spät. Und vor allem wegen gestern Nacht. Das sollte man einfach stillschweigend hinnehmen. Dann wäre es das Beste. Was gab es denn auch zu reden? Dass er auch nur ein Kerl war, der eben seine Befriedigung brauchte? So etwas hätte ich selbst auch gewusst. Immerhin war ich kein Mädchen. Obwohl ich wohl etwas für ihn so rüber kam. Seine Blicke sprachen gelegentlich Bände. Da musste nicht ein Wort seine Lippen verlassen. „Ähm... na ja, ... willst du vielleicht rüber kommen?“ Ich hob etwas weiter den Kopf und blickte in der Dunkelheit verwirrt zu ihm hinüber. Hatte er das wirklich gesagt? Durfte ich zu ihm ins Bett kriechen und mich vielleicht sogar etwas an ihn schmiegen? Letzteres würde er wohl nicht zulassen. Er war nicht schwul. Da wollte er keine Kuscheleien mit einem Typen. Ganz bestimmt auch nicht mit mir. Zaghaft nickte ich und stand schließlich auch auf. Unsicher tapste ich zu seinem Bett hinüber. Sofort schlüpfte ich auch unter die Bettdecke. Nachts war es hier einfach zu kalt. Ich wagte mich keinen Millimeter zu nah zu ihm. Kein Quadratzentimeter meiner Haut sollte die seine berühren. So viel Freiraum wollte ich ihm lassen. Sollte er lieber mir näher kommen, als ich ihm. Dann wirkte ich zumindest nicht aufdringlich. Bei ihm würde es mich nicht stören. Doch auch er warte sich nicht an mich heran. Stumm lagen wir nebeneinander. Er auf dem Rücken und ich auf der Seite, sodass ich ihn ansehen konnte. „Das gestern... war scheiße“, flüsterte er auf einmal. Langsam nickte ich. Obwohl eine Zustimmung jetzt irgendwie unpassend war. Er konnte doch seine Triebe auch nicht unterdrücken. Es musste einfach raus. „Ich hätte ins Gemeindschaftsklo gehen sollen, anstatt es hier zu machen... Aber irgendwie hab ich dich in dem Moment einfach vergessen und es gemacht... Sorry.“ Wieder nickte ich nur als Erwiderung. Was sollte ich auch anderes tun? Ihm Vorwürfe machen? Ihn beschimpfen, dass er pervers wäre? Das wäre idiotisch! Er konnte doch nichts dafür. „Na ja... das wollte ich dir eigentlich nur sagen.“ Leicht drehte er den Kopf in die andere Richtung. Ich konnte aber nicht erkennen, wohin sein Blick schweifte. Vielleicht sah er ja zu mir. Zwar unwahrscheinlich, aber wünschen konnte ich es mir ja noch. Ich merkte nicht wirklich, wie ich meine Finger auf seinen Bauch legte. Erst als er die Luft mit einem Zischen einsog, nahm ich es war und wollte meine Hand zurück ziehen. Doch er hielt sie selbst fest. Einmal atmete er tief durch. Für mich schien es so, als ob er überlegen würde, was er jetzt mit mir machen sollte. Prügel wären mir am liebsten. Die hätte ich jetzt verdient. Wie konnte ich ihn auch einfach anfassen? Da legte er aber auf einmal meine Hand auf seinen Schritt. Ich war starr vor Schreck. Wieso machte er jetzt gerade das? Hätte er mir nicht einfach eine scheuern können? Dann hätte ich mich in mein Bett verziehen können und es wäre Ruhe gewesen. Wieso das? „Entspann dich“, flüsterte Max und strich vorsichtig über meinen Handrücken. Es kitzelte ganz leicht. Doch zum Kichern animierte es mich ganz bestimmt nicht. Nur langsam verflog die Starre aus meinem Körper. Deutlich spürte ich etwas Festes unter meinen Fingern. Hatte er mich deswegen geholt? Wollte er es sich nicht wieder selber machen müssen? Ich zog meine Hand zurück und rutschte noch etwas weiter von Max zurück. Noch ein Stück und ich würde auf dem Boden liegen. Wäre wohl auch nicht um viel besser, als die jetzige Situation. Leicht begann ich zu zittern. Ausgenutzt wollte ich nun auch nicht werden. Nein! Ich würde hier nicht die kleine Schwuchtel spielen, die es ihm immer machten, wenn er es brauchte. Nein! Das würde ich nicht! Egal wie sehr ich ihn liebte. „Tut mir leid“, hörte ich da auf einmal den Blonden murmeln. Tat es das wirklich? Log er mich auch ja nicht an? In meinem Kopf schwirrte immer wieder ein dickes, fettes Nein herum. Er log. Es tat ihm nicht leid. Er wollte, dass ich das machte und dass er es genießen konnte, wenn er einmal seine eigenen Finger nicht benutzen musste. Langsam setzte ich mich auf und wollte auch schon aufstehen, als er mich festhielt. Wieso ließ er mich nicht einfach gehen? Ich wollte hier weg. „Es tut mir wirklich leid!“ Tief in mir glaubte ich ihm doch. Irgendwo da ganz weit drinnen. Aber dennoch kamen immer wieder die Zweifel. Er würde mich doch ohnehin nie lieben können, immerhin war er nicht schwul und wohl auch nicht bi. Nein, das war er sicher nicht. „Bleib doch hier.“ Er hatte sich jetzt auch aufgesetzt und seine Arme um mich gelegt. Nur ganz behutsam und vorsichtig. Scheinbar wollte er mir auch noch etwas Freiraum lassen. Ich schluckte leise. jetzt hätte ich noch eine Chance ihn für mich zu gewinnen. Oder zumindest ihm etwas näher zu kommen. Ein einziges Mal seinen Körper berühren zu dürfen, ohne das er mich weg drücken würde. Der Kuss von vor einer Woche war doch das Einzige was er zugelassen hatte. Sogar als ich ihm sagte, dass ich ihn lieben würde. Zaghaft rutschte ich auf den Schoß des Blonden und spürte auch gleich deutlich die Beule zwischen seinen Beinen. Etwas zum Bearbeiten hatte ich also noch. Aber es dann auch wirklich tun? Ich lehnte mich leicht an den Größeren. Wegkommen tat ich ohnehin nicht. Seine Arme langen immer noch um mich. Wie als wollte er mich an sich binden. Vorsichtig löste ich mich aus seinem Griff und sank zu Seite auf das weiche Kissen. Mit schiefgelegten Kopf betrachtete Max mich erst inständig, bevor er meine Beine von seinem Schoß schob und sich wieder zu mir legte. Wieder war ein Abstand zwischen uns, den keiner verkleinern wollte. Ich seufzte schließlich leise. Jetzt lag ich schon mit ihm in einem Bett und wagte wirklich gar nichts. Ein Versuch wäre es doch wert, immerhin hatte er mich schon an seine unteren Regionen heran gelassen. Also konnte er ja nicht ganz abgeneigt sein. Ich rollte mich trotzdem auf die andere Seite. Die ganze Zeit konnte ich ihn jetzt auch nicht anstarren. So würde ich doch nur gar nicht mehr zum Schlafen kommen. Nur war es so fast schon schlimmer. Ich war wirklich noch hellwach. Max musste wohl schon längst in süße Träume abgedriftet sein. Da hatte er nicht mehr das Problem sich jetzt über die Sache hier Gedanken zu machen. Könnte ich das alleine machen. Da schlangen sich aber auf einmal zwei Arme um mich und zogen mich leicht zurück. Die Hände des Blonden glitten über meinen Bauch und seinen Fingerspitzen kreisten schließlich langsam um meinen Nabel. Unbewusst ließ ich ein erregtes Seufzen laut werden. Das Gefühl war einfach nur schön. Ohne darüber nachzudenken, nahm ich seine Hand und führte sie weiter nach unten. Die Boxershorts waren zuerst gar kein Hindernis für ihn, doch scheinbar wagte er sich nicht weit voran. Ganz vorsichtig strich er nur über den oberen Ansatz meiner Intimzone. „Kann es sein, dass du dich da unten rasierst?“; hauchte mir Max auf einmal ins Ohr. Peinlich getroffen zog ich die Schultern etwas hoch. Das machte ja auch nicht unbedingt jeder Kerl. Eigentlich doch so gut wie keiner. Mancher Schwule vielleicht, der sich um sein Aussehen in den Regionen, die ohnehin fast niemand sah, kümmerte. Langsam zog Max seine Finger wieder zurück und ich hörte ihn tief durchatmen. Auf was wartete er? Hatte er noch etwas vor? Stumm lagen wir schließlich wieder einige Minuten nebeneinander, bis er mir auf einmal die Shorts herunterzog. Ich konnte mich nicht rühren, so geschockt war ich. Seine Finger glitten über meinen Arsch. Jeder Zentimeter Haut, den er berührte, kribbelte. „Du pflegst deinen Körper doch fast so sehr, wie eine Frau“, hauchte Max mir da auf einmal ins Ohr. Ich kniff nur abrupt die Augen zusammen. Ja, ich war schon manchmal ein wenig drauf wie eine Frau. Regte mich über jeden Pickel auf. Konnte Stunden im Bad verbringen. Früher führte ich sogar Dauertelefonate mit Freunden. Hier hatte ich – bis auf das Telefonieren – nichts davon abgelegt. „Es wäre kaum anders, als mit einem Mädchen“, murmelte der Blonde auf einmal. Ich gab ein Seufzen von mir. Es wäre nicht das Gleiche. Nicht im Ansatz! Mit einem weiblichen Wesen hatte ich zwar noch nie Sex, aber durch die Schule wusste ich, wie es ablaufen würde. Und es war anders! Mein Körper war doch schon gar nicht so, wie der einer Frau, gebaut. Kein natürliches Gleitgel. Kein Spalt, der sich so gefügig seinem Glied hingeben würde. Langsam befreite er mich ganz von meinen Shorts und ließ sie auf den Boden segeln. Auf einmal fühlte ich mich ihm schutzlos ausgeliefert. Vielleicht sollte ich es einfach geschehen lassen und dann abhauen. Wie Felix. Doch plötzlich schlug Max die Decke zurück, stand auf und machte das Licht auf dem Nachttischlampe an. Verwirrt – und leicht zitternd – sah ich ihm dabei zu, wie er etwas im Nachttisch suchte. Zaghaft setzte ich mich auf und zog die Beine nah an den Körper. „Deck dich doch wieder zu, wenn du frierst“, meinte der Blonde, als er sich kurz zu mir wandte. „Was suchst du?“, fragte ich jedoch, anstatt mich in die warme Steppdecke zu hüllen. Wieder sah Max kurz zu mir. „Gleitgel“, murmelte er schließlich ohne aufzusehen. Ich legte den Kopf leicht schief. Dann wollte er wirklich? Oder ging es nur um einen Trieb von ihm, den er stillen musste? Und ich war nur ein Mittel zum Zweck. Langsam stand ich auf und sammelte meine Shorts vom Boden auf um sie mir wieder anzuziehen. Als ich sie gerade auf Kniehöhe hatte, spürte ich Max' Blick im Nacken. Deswegen hielt ich inne und wartete ab. Vielleicht wollte er mich ja daran hindern? „Oh“, hörte ich da aber nur von seinerseits. Fiel ihm nicht mehr darauf ein? Wollte er mich nicht daran hindern? Vielleicht sogar einfach über mich herfallen und es tun? Für einen Augenblick kniff ich die Augen zusammen und zog dann die Shorts ganz hoch. Regungslos blieb ich mit dem Rücken zu ihm stehen. Wartete wieder. Würde er noch etwas tun? Mich wieder ausziehen und es möglicherweise einfach auf dem Fußboden mit mir treiben? Erneut presste ich die Augen zusammen. Was wollte ich da eigentlich? Dreckigen, hemmungslosen Sex? Mit Jamie hatte ich doch sonst auch nichts anderes gemacht. Lieb und anständig waren wir nicht so oft dabei. Aber jetzt regte sich wohl eine Art Angst. Was wäre, wenn wir erwischt werden würde? Max galt schon immer als Hete. Keiner hatte sich an ihn ran gemacht. Auf einmal würde das einfach weg sein. Sie würden ihn umgarnen. Ihm keine Luft mehr lassen, bis er sich ihnen hingeben würde. Gelegentlich sah man doch einen der Jungs, der ihn anstarrte, mit einem Blick, der nur so andeutete, wie er ihn schon in Gedanken auszog. Auf einmal spürte ich einen etwas unsanften Stoß, durch den ich ins Stolpern kam. Nur knapp konnte ich mein Gleichgewicht wieder bekommen und wirbelte schließlich herum. „Was soll das?“, fauchte ich wütend. Doch ich konnte nicht lange sauer sein. Vielleicht verflog es durch Max' Grinsen so leicht wieder. „Ich dachte schon fast, du hast dein Temperament verloren“, meinte er und schlang die Arme um mich. Was sollte denn das schon wieder? Wieso konnte er sich nicht langsam einmal für eine Richtung entscheiden? Da drückte er mich aber schon abrupt auf sein Bett. Ich konnte gar nicht so schnell schauen, wie er meinen Arme über meinem Kopf zusammen hielt und langsam seinen Blick an mir herunter schweifen ließ. Ich schluckte nur überdeutlich. Zumindest irgendeine Reaktion. Nur ein paar Minuten später hatte sich aber Max auf den Rücken neben mich gelegt und mich etwas zu sich gezogen. Er seufzte. „Irgendwie krieg' ich keinen mehr hoch“, murmelte er und etwas zaghaft sah ich deswegen nach unten. Freies Blickfeld zwischen seine Beine hatte ich ja und da war so ziemlich tote Hose. Es war doch auch nicht ungewöhnlich, wenn er einfach nicht auf Jungs stand. Mit der ganzen Sache wollte er doch auch nur mich ein wenig glücklich machen. „Bis du sauer?“, wollte Max von mir wissen, als ich nur schweigend dalag. Ich schüttelte den Kopf und sah zu ihm auf. Seine Finger lagen auf meinem Nacken und strichen leicht über den weichen Haarflaum der dort war. Irgendwie behandelte er mich doch etwas wie ein Mädchen, mit dem er zusammen sein könnte. „Hast du eine Freundin... zu Hause, meine ich?“, fragte ich und senkte meinen Blick wieder. Ein leises Auflachen hörte ich von dem Blonden. „Mit 12 bin ich das erste Mal wegen Ladendiebstahl in so ein blödes Erziehungslager gelandet. Die haben mich aber nach einem guten dreiviertel Jahr als pflegeleicht wieder rausgelassen. Dann war ich genau einen Monat und zwei Tage draußen, bevor ich von den Bullen dabei erwischt worden war, wie ich mich auf dem Strich rumtrieb. Ich wollte nur einmal, um ein bisschen Kohle zu machen. Aber das ist ja bei denen gerade so, als ob du dich da schon immer jobben würdest. Deswegen landete ich gleich wieder in meinem alten Camp. Dieses Mal nur für ein halbes Jahr. Dafür war ich aber fast zwei zu Hause. Dann haben sie mich dabei erwischt, wie ich Autos aufgebrochen hab. Seit dem bin ich hier... Denkst du, ich hatte für eine Freundin Zeit?“ Fragend blickte mich der Größere an, als ich langsam – wie in Trance – den Kopf schüttelte. In seinen blauen Augen versank ich beinahe, hätte er mich nicht an sich gedrückt. Schlaff hing ich ihn seinen Armen. Bewegen wollte ich mich gar nicht. Nur so seine Nähe spüren und sie aufsagen, wie ein Schwamm es mit Wasser tat. „Es geht einfach nicht“, seufzte der Blonde schließlich und ließ mich los um erneut aufzustehen. Selbst sank ich zurück in die Kissen und sah ihm dabei zu, wie er im Raum auf und ab lief. Auf einmal wollte ich es wirklich inständig. Egal wo. Egal wie. Meinetwegen könnte er mir auch wehtun. Solange er es überhaupt tat. Zaghaft setzte ich mich auf und tapste schließlich zu ihm. Etwas irritiert blickte er mich an, als ich die Arme um ihn schlang und schlussendlich zärtlich seinen Hals küsste. Ich spürte, dass er mich eigentlich wegdrücken wollte. Tat er es mir zuliebe nicht? „Komm mit!“, hauchte ich ihm ins Ohr und gefügig machte er das sogar. Ganz einfach ließ er sich doch sogar ins Badezimmer ziehen. Doch da wirkte er schon etwas verwirrt. „Picco, was willst du?“, fragte er mich, da küsste ich ihn aber auch schon. Nur wehrte er sich dieses Mal und stieß mich von sich weg. Etwas schmerzhaft landete ich auf dem Boden, auf den ich jetzt auch meinen Blick richtete. „Mann, verstehst du es nicht? Ich bin nicht schwul! Da kannst du mich so sehr lieben wie du willst!“ Er wollte sich schon zum Gehen abwenden, als ich flüsterte: „Weiß ich doch... Aber... kannst du es nicht zumindest versuchen?“ Er atmete geräuschvoll aus und drehte sich wieder zu mir. Seufzend ging er vor mir in die Hocke. Nun wagte ich es auch wieder ihn anzusehen. Vorsichtig strich der Blonde mir über die Wange. „Du bist ein Idiot“, murmelte er. Da wanderten seine Finger aber schon meinen Hals hinunter, über meine Brust bis zu meinem Bauch. Ich folgte ihm mit den Augen und verharrte, wartend darauf, was er tun wollte. „Hast du schon mal was davon gehört, dass man seinen besten Freund als Rechte-Hand-Ersatz benutzen kann?“, wollte er auf einmal von mir wissen. Zaghaft schüttelte ich den Kopf. Von so etwas hatte ich noch nie gehört. Wer überlegte sich aber auch so etwas? Mit einem Lächeln sah er schließlich zu mir auf. Was sollte dieser Gesichtsausdruck denn jetzt bedeuten? Leise schluckte ich. Bekam ich jetzt vielleicht wirklich etwas Angst? Doch da hielt er mich schon die Hand hin, um mir hoch zu helfen. Irritiert stand ich dann im Badezimmer und sah ihm dabei zu, wie er die Dusche aufdrehte. Dabei wurde er auch schon klitschnass. „Äh... Max? Es ist Mitten in der Nacht? Wieso willst du jetzt duschen?“ Dadurch dass das Wasser ungehindert auf den Duschboden fiel, konnte ich mich schon selbst kaum verstehen. Bei dem Blonden war es wohl nicht anders, denn er blickte mich nur mit gehobener Augenbraue an. Mein Atem wurde schneller, als er auf mich zukam. Wasser lief über seine Brust und ließ sie ganz leicht glänzen. Er legte den Kopf schief und grinste mich an. Jetzt packte mich wirklich etwas die Panik. Auf einmal verflog das Gefühl, es zu wollen, wieder. Könnte ich mich nicht zumindest langsam entscheiden? „Ich werde dir nicht wehtun“, hauchte mir Max ins Ohr, als er mich abrupt zu sich gezogen hatte. Nur einen Moment später hatten meine Shorts ihren Weg wieder zum Boden gefunden, eben so die des Blonden. Scheu blickte ich nach unten. Sein Schwanz war wieder steif. Dann wollte er es also jetzt wirklich? Unter der Dusche? Irgendwie erinnerte mich das etwas an die Aktion, die ich und Jamie mit Sean abgezogen hatten. Nur waren wir zu zweit und haben dem kleinen Waliser nur einen runter geholt. Das würde jetzt etwas ganz anderes werden. Vorsichtig schob mich Max unter die Dusche und das kalte Wasser ließ mich sofort zusammen zucken. Wieso hatten wir nur kein warmes? Das würde jetzt eindeutig besser zur Situation passen. Denn heiß wurde mir gerade. Fast schon zärtlich drückte der Größere mich gegen die Fließen. Da blickte er aber auf einmal weg. War ich ihm so zu wider? Konnte er mich nicht einmal ansehen? Ich ließ die Schultern hängen und versuchte mich schließlich von ihm zu befreien. Nur erhöhte er auf einmal den Druck auf mich wieder und presste mich gegen die Wand. Knapp keuchte ich auf. „Läufst du jetzt auf einmal weg?“, flüsterte er mir ins Ohr. Zaghaft legte ich meine Finger auf seine Hüfte, als ich den Kopf schüttelte. Mein Blick war starr auf seine Brust gerichtet, weder nach oben noch nach unten konnte ich schauen. Bei so manchem anderen, wäre mir das wohl nicht schwer gefallen. Einige Minuten standen wir so unter dem kalten Schauer. Keiner wagte es sich zu bewegen oder etwas zu sagen, bis Max schließlich mit einem Seufzen meinte: „Da besorg' ich es mir andauernd selbst und weiß trotzdem nicht, wie ich dich anfassen soll...“ Das erste Mal traute ich mich jetzt wieder meinen Kopf zu heben. Mit etwas Mühe befreite ich mich von seinen Händen und strich selbst über seine Brust. „Dann lass mich mal machen“, erwiderte ich schließlich. Gefügig ließ er sich von mir streicheln. Ob ich jetzt wohl alles hätte tun können? Sicher nicht. Wenn ich ihn berührt hätte, wie er es nicht wollte, dann hätte er mir das schon zu verstehen gegeben. Ich küsste ihn immer wieder. Immer inniger und leidenschaftlicher. Und er ließ es zu. Ich hätte ihn wohl schon längst weggestoßen. Auf einmal spürte ich seine Finger auf meinem Arsch. Leicht zuckte ich deswegen zusammen. Dass er mich überhaupt anrühren würde, kam für mich schon überraschend. Beinahe hätte ich schon gedacht, er würde mich nur dafür benutzen, dass ich ihn jetzt ein wenig verwöhnte und er so vielleicht kommen konnte. Ich ließ langsam die Hände sinken. Jetzt könnte ich es wohl endlich auch genießen. Etwas unsicher legte ich den Kopf an seine Brust. Seine Finger erkundeten immer noch jeden Winkel meines Körpers. Machte ihm das Spaß? Leise keuchte ich auf, als er zärtlich meine Brustwarzen massierte. Das hatte ich doch gerade eben auch bei ihm gemacht. Lernte er wohl ganz schön schnell. Ganz vorsichtig küsste er meinen Hals und drängte mich dabei noch ein Stück zurück. Jetzt würde ich nicht mehr weg kommen. Und ich wollte auch gar nicht. „Fick mich“, flüsterte ich, als seine Hände sich an meinem Rücken hinunter bewegten und langsam über meinen Steiß strichen. Abrupt hielt er aber inne. Hatte ich jetzt etwas Falsches gesagt? Was war ich nur für ein Idiot! Doch dann drehte er mich auf einmal ruppig herum. Und wieder fuhr er mit den Händen über meinen Arsch. Dieses Mal nur mehr mittig. Ich stöhnte auf, als ich einen seiner Finger in mir spürte. Sein anderer Arm lag um meinen Hals. Gerade so, als ob er mich jeden Moment einfach zurück ziehen wollte. Ich schloss die Augen und beugte mich ein Stück nach vorne. Hindern tat er mich nicht daran. Wanderte nur mit seiner freien Hand über meinen Rücken. Etwas zaghaft zog Max schließlich die andere wieder zurück. Leise hörte ich ihn schlucken. „Ich hab das schon oft genug gemacht. Eigentlich kannst du mir nicht wehtun!“, versuchte ich ihm Mut zuzusprechen. Aber das brauchte er wohl gar nicht. ~~~ ZENSIERT ~~~ Einige Minuten später lag ich auf Max' Bett. Er hatte mich hierher getragen, da ich nicht einmal mehr senkrecht stehen konnte. Meine Beine wollten einfach nicht mehr so wie ich. Erschöpft rollte ich mich jetzt in die Decke ein und bemerkte auch erst, dass meine Shorts wohl noch im Badezimmer waren. Da lagen sie jetzt wohl wirklich gut und würden bis morgen früh nicht mehr zu mir kommen. Und Max? Der hatte sich gerade noch irgendwohin verzogen und mich hier zurückgelassen. Traurig seufzte ich, als ich die Augen schloss. Sollte ich doch einfach schlafen. Da spürte ich jedoch schon, wie das Bett neben mir einsank. Leicht hob ich wieder ein Lid. „Kannst du das jetzt als Liebe bezeichnen?“, fragte er mich. Doch ich antwortete nicht mehr. Kuschelte mich nur an ihn und schlief ein. Es war keine richtige Liebe, aber zumindest ein Beweis, dass meine Gefühle für ihn, ihm nicht egal waren. Vielleicht würde er ja dadurch auch noch anfangen etwas für mich zu empfinden. Kapitel 3: Ich liebe dich immer noch (SteveXMartin) --------------------------------------------------- Ich liebe dich immer noch (SteveXMartin) Martin's PoV Alleine saß ich in unserem Zimmer. Schon seit einer ganzen Weile. Ich hatte mich auf meinem Bett zusammen gekauert. So könnte mir wohl nichts etwas anhaben. Dachte ich zumindest. Aber es nahm mich wohl mehr mit, als ich vermutet hatte. Leise schluchzte ich. Wie konnte er auch auf einmal Schluss machen? Ich hätte gemeint, dass er mir das mit Jamie verziehen hätte. Wir waren damals betrunken und landeten deswegen miteinander im Bett. Glaubte Steve es mir doch nicht? Aber wieso sollte das der Grund sein, dass er sich jetzt von mir trennte. Die Sache war doch schon mindestens ein Jahr her. War er doch noch sauer auf mich? Ich schlang die Arme um die angewinkelten Beine und drückte meine Stirn gegen die Knie. Eigentlich liebte ich den Engländer doch noch. Sein helles Haar, sein Lächeln, wenn er mich in den Arm nahm, den Sex mit ihm, seine zärtlichen Berührungen, dass er es hasste raus zu gehen, wenn es regnete, ... Im Grunde liebte ich alles an ihm. Selbst seine Schwächen. Die Tatsache, dass er nicht singen konnte und es meistens eher so klang, als ob man einer Katze auf dem Schwanz getreten war, wenn er es dann wirklich einmal versuchte. Sogar dass er manchmal richtig egoistisch und besitzergreifend sein konnte, mochte ich an ihm. Vielleicht beschützte er mich auch gerade deswegen immer vor jedem anderen, weil ich sein Eigentum war. Die Tränen rannen mir über die Wangen. Wieso wollte er mich dann jetzt nicht mehr? Was hatte ich nur getan? War ich ihm jetzt so zu wider geworden? Ich sank zur Seite und rollte mich mehr und mehr zusammen. Wenn mich wohl jetzt jemand sehen könnte, hätte derjenige sicherlich behauptet, dass ich aussähe wie ein Embryo. Zumindest von der Haltung her. Langsam schloss ich die Augen und versuchte mir krampfhaft vorzustellen, dass ich in Steves Armen liegen würde. So wie es normal bei uns beiden war. Sonst hatte er mich immer an sich gedrückt, wenn es mir nicht gut ging. Jetzt würde er das nicht machen. Immerhin war er der Grund, wieso es mir so verdammt scheiße ging. Ich schlug die Augen wieder auf und setzte mich auf. Lange würde ich es hier nicht mehr aushalten. Vorher könnte es gut und gerne passieren, dass ich einfach durchdrehte. Tolle Vorstellung. Und das nur wegen ihm. Ich sank wieder aufs Bett. Ja, nur wegen ihm! Weil er sich einfach grundlos von mir getrennt hatte. Wie konnten ihn diese drei Worte nur so leicht über die Lippen kommen und wie hatte er mich auch nur einfach stehen lassen können? Ohne eine Reaktion abzuwarten. Wollte er sie vielleicht gar nicht erleben? Immerhin war ich in Tränen ausgebrochen und hatte ihm schließlich vor Wut Beschimpfungen hinterher gebrüllt. Ob er sie noch gehört hatte? Laut genug müsste ich gewesen sein. Und jetzt lag ich hier und heulte wieder rum. Wenn er mich nur sehen könnte, vielleicht würde er es sich noch einmal anders überlegen. Aber möglicherweise hatte er schon jemand anderes. Ob er mich deswegen verlassen hatte? Weil er sich neu verliebt hatte? Dabei dachte ich immer, wir würden ewig zusammen sein. Keine Liebe hielt wohl wirklich so lange. Erneut setzte ich mich auf und tapste schließlich ins Bad um mir zumindest einmal übers Gesicht zu waschen. Viel half es nichts. Man sah noch immer, dass ich geweint hatte. War mir jetzt aber auch egal. Sollten es eben alle wissen. Ich marschierte auf den Gang hinaus. Etwas irritiert sah ich mich um. Wo sollte ich jetzt hin? Es war Samstagnachmittag, wahrscheinlich wären die meisten im Gemeinschaftsraum oder auf ihren Zimmern. Somit machte ich mich auf den Weg in Richtung Haupteingang. Draußen würde ich meine Ruhe finden. Oder sogar Steve? Ich hoffte es nicht, denn dann würde ich nur wieder losheulen. Nicht unbedingt perfekt. Es wäre schon besser, wenn ich jemand anderen begegnen würde, mit dem ich reden könnte. Vielleicht Kenji, der war dafür meistens eigentlich recht gut geeignet. Zuhören konnte er, etwas, was mir wichtig war und was ich brauchen könnte. Doch kaum dass ich das Gebäude verlassen hatte, merkte ich wie heiß es war. Hier würde ich jetzt wohl niemand begegnen. Die Luft war steintrocken und brannte richtig im Hals. Meine Ruhe hätte ich wohl schon eher, als das ich jemanden zum Reden finden würde. Langsam stapfte ich an der Hauswand entlang und ungehindert fielen die Sonnenstrahlen auf mich. Binnen weniger Minuten begann ich zu schwitzen. Wieso hatte ich aber auch gerade ein schwarzes T-Shirt an? Ich würde noch umkommen. Doch das schien mir gerade ziemlich egal. Hinterm Haus war doch normalerweise um diese Tageszeit Schatten, da würde es zumindest etwas kühler sein. Langsam sank ich ins Gras und versuchte es mir etwas bequem zu machen. Hier würde wohl wirklich niemand auftauchen. Egal wie lange ich warten würde. Etwas mühsam zog ich mir das Shirt aus. Es hatte sich bestialisch aufgeheizt, so ging es mir ohne schon um einiges Besser. Achtlos ließ ich das Kleidungsstück neben mich auf den Boden segeln. Da war es jetzt besser aufgehoben. Ein angenehmer Wind wehte mir um die Nase. Die Erfrischung, die er mir brachte, konnte ich wirklich brauchen, denn die Sonne hatte mir wohl einen leichten Kopfschmerz gebracht. Eineinhalb Jahre und ich vertrug die Hitze immer noch nicht wirklich. Ich legte mich genüsslich ins Gras. Zum Glück war zumindest hier hinten etwas Schatten, sonst holte ich mir am Ende noch einen Sonnenbrand oder etwas Schlimmeres. Leicht rollte ich etwas hin und her. Irgendwie wäre es wohl doch schön, wenn ich jemanden zum Reden hätte. Zumindest jemand der zuhörte. „Na, du auch hier?“ Abrupt fuhr ich hoch und blickte in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war. Doch ich drehte auch gleich den Kopf weg. Jetzt musste doch gerade er hier auftauchen. „Ja“, grummelte ich, als sich Steve neben mich setzte. Wunderbar. Ich könnte ihn gerade eigentlich am wenigsten gebrauchen. Da drehte er auf einmal meinen Kopf zu sich herum und blickte mich prüfend an. „Hast du geheult?“, kam auch gleich die Frage. Sah man es noch immer? Ganz toll. Ich wandte mich von ihm ab. „Und wenn es so wäre?“ Ob ich eingeschnappt klang? Hoffentlich nicht. Er würde mich für eine Zicke halten, dann käme er gar nicht mehr zurück. Dann hätte ich ihn wirklich verloren. Beinahe wollte ich schon zu einer Entschuldigung ansetzen, doch da glitt er mir behutsam über die Wange. Wollte er mich jetzt etwa doch wieder haben? Wahrscheinlich war ich ihm nur wieder gut genug. Ich zog geräuschvoll die Luft ein und stieß sie gleich darauf mit einem Zischen wieder aus. Abrupt zog der Hellhaarige seine Hand zurück. Jetzt hatte er wohl Angst, dass ich ihm eine knallen würde. Aber das könnte ich doch gar nicht. Nicht, wo er doch gerade einen so verdutzten Gesichtsausdruck aufgelegt hatte. „Du bist wohl noch ziemlich sauer...“ Verlegen kratzte sich Steve am Hinterkopf und wandte sich ab. Das er mir nicht einmal in die Augen sehen konnte, kam mir komisch vor. Er hatte es doch noch gekonnt, als er mich abserviert hatte. Und jetzt? Wurde es ihm langsam klar, dass er Mist gebaut hatte? „Nicht wirklich...“, erwiderte ich schließlich kleinlaut. Sauer war ich nicht, aber verletzt. Das reichte aber auch schon. Wehtun tat es ja ohnehin mehr. Nur eben nicht ihm. Schweigend saßen wir einige Minuten nebeneinander. Es gab doch sowieso nichts zu bereden. Alles war gesagt. Schon vor Tagen, als er Schluss gemacht hatte. „Ich liebe dich immer noch...“, flüsterte da aber auf einmal der Hellhaarige. Verwirrt blickte ich ihn an. Was sollte das heißen? Wieso hatte er sich dann von mir getrennt? Das machte doch gar keinen Sinn! „Wieso?“, fragte ich und meine Stimme war kaum lauter, als die seinige. Mitleidig sah er zu mir und ganz kurz blitzte ein Lächeln auf seinen Lippen auf. Verstand er meine Frage? Langsam senkte er den Blick, als er einen einzelnen Grashalm abriss, ihn kurz hochhob und dann zu Boden gleiten ließ, wo er im Gras verschwand. „Weil... weil ich Angst habe, dass ich dir irgendetwas antue“, kam schließlich die scheue Antwort. Ich wusste, wieso er hier war. Er hatte ein Mädchen brutal vergewaltigt und sie dann verletzt liegen gelassen. Es war nicht schwer für die Polizei ihn zu finden. Viele, die so hell gebleichtes Haar hatten, wie er, gab es wohl nicht. Doch ich könnte mich doch wehren gegen ihn. Ein Schwächling war ich nicht! Zwar auch nicht stark, aber irgendwie würde ich schon gegen ihn ankommen. Und wenn doch nicht, dann schrie ich einfach um Hilfe. Das konnte ja nicht so schwer sein. „Ich hätte Sean schon fast missbraucht“, flüsterte der Engländer kaum hörbar. Es klang fast so, als ob er es gar nicht sagen wollte und es trotzdem tat, damit er mir nichts verheimlichte. Ich blickte ihn geschockt an. Und das erzählte er mir jetzt? Gerade das? „So etwas machst du doch nicht noch mal.“ Ich konnte es nicht glauben. Es war unmöglich. Langsam schüttelte ich den Kopf. Nein! Es ging einfach nicht. Seit er hier war, hatte er niemanden mehr angerührt und erst recht nicht mehr vergewaltigt. Wieso dann jetzt gerade wieder? Leise schluckte Steve und wandte sich wieder von mir ab. Er stand sogar ganz langsam auf und stapfte ein Stück von mir weg. Hatte er wirklich Angst, dass er das mit mir auch aus Versehen tun könnte? Eigentlich war er doch gar nicht so drauf. Er war nett. Ja, nett. Manchmal sogar richtig zuvorkommend. Wieder etwas, was ich an ihm liebte. „Ich bin mir da nicht so sicher“, nuschelte er ohne sich umzudrehen. Vertraute er sich selbst so wenig. Nie im Leben hätte ich mir vorstellen könne, dass er mir ein Haar krümmen könnte. Nicht er. Manchmal war er dafür fast schon zu fürsorglich. Jeder Kratzer, den ich mir zufügte und wenn er noch so klein war, wurde von ihm umsorgt, als ob ich mir das Bein mit einer Axt abgeschlagen hätte. Langsam stand ich auf und hob auch das Shirt mit auf, das immer noch neben mir lag. Erst jetzt fiel mir auf, dass das eines von seinen war. Sonst durfte ich mir aber auch immer etwas von seinen Sachen ausleihen. Mir gefiel es aber auch jedes Mal, wenn ich wusste, dass ich nach ihm roch. Rein sein Duft machte mich manchmal schon an. Zaghaft tapste ich auf ihn zu und schlang die Arme um ihn. Immer noch das Shirt in einer Hand haltend. Ich spürte, wie er sich gegen meine Umarmung sträuben wollte. Am liebsten würde er mich wohl wegstoßen. Es konnte doch nicht einfach sein, dass zu unterdrücken. „Ich liebe dich“, flüsterte ich, so leise, dass ich es selbst kaum verstand. Langsam begann er den Kopf zu schütteln. Was sollte das denn jetzt heißen? „Ich bin nicht der Richtige für dich...“, murmelte Steve. Woher wollte er das nur wissen? Wer sollte denn besser sein für mich, als er? Wusste er es denn? Ich atmete einmal tief durch, bevor ich mich etwas enger an ihn drückte und schließlich meinte: „Und was, wenn ich nur dich will?“ Ich spürte erst jetzt die heißen Tränen, die mir wieder über die Wangen liefen, und ich wollte sie nicht unterdrücken. Er sollte merken wie sehr ich ihn brauchte. Nur ihn. Ich brauchte gar keinen anderen. Und wollen tat ich ohnehin sonst keinen! „Du bist ein verfluchter Idiot!“, zischte er auf einmal und stieß mich jetzt doch ruppig von sich weg. Schmerzhaft landete ich mit dem Hinter auf dem Boden. Deswegen kniff ich kurz die Augen zusammen und gab ein leichtes Keuchen von mir. „Ich will dir doch bloß nicht wehtun“, keifte mich Steve an. Irritiert hob ich meinen Blick. Merkte er denn nicht, dass er gerade das im Moment tat? Er fügte mir zwar keine physischen Schmerzen zu, aber psychische. Das tat doch noch viel mehr weh! Er drehte abrupt den Kopf weg und biss sich auf die Unterlippe. Langsam sah ich dabei zu, wie sich etwas Rotes bildete wo sich seine Zähne leicht in sein Fleisch bohrten und schließlich langsam an seinem Kinn hinunter floss. Mich packte der Drang aufzustehen und ihm das Blut einfach wegzulecken. Doch so ganz spielten da meine Beine nicht mit. Sie zitterten und es fühlte sich so an, als ob ich überhaupt keine Kraft mehr darin hätte. „Steve“, konnte ich nur leise flüstern, als sich dieser wieder zu mir wandte. Zu dem Blut, dass sein Kinn hinunter floss, hatten sich jetzt auch Tränen gesellt. Er unterdrückte es nicht. Noch nie hatte ich ihn so gesehen. So verletzt und zerbrechlich. Mühsam konnte ich mich endlich wieder aufrichten und stolperte schließlich langsam auf ihn zu. Vorsichtig wischte ich ihm das salzige Wasser aus dem Gesicht. Es war das erste Mal, dass ich das bei ihm machte. Etwas unbeholfen legte er zaghaft seinen Kopf auf meine Schulter. Bei dem fast 15 Zentimetern, die er größer war als ich, musste das wohl schwer sein. Ich umarmte ihn fürsorglich und flüsterte dann: „Lass uns wieder reingehen. Es wird langsam heiß.“ Doch er erwiderte nichts. Drückte mich nur langsam zurück, bis ich die Hauswand im Rücken spürte. Sein heißer Atem schlug gegen meinen Hals, bevor er mich dort küsste. Mit weit aufgerissenen Augen starrte ich gerade aus. Auf keinen bewussten Punkt. Ich war nur so geschockt. Leise keuchte ich, als er begann an meinem Ohrläppchen zu knabbern. Er war der Einzige, der wusste, dass mich das geil machte. „Hör auf“, brauchte ich atemlos heraus, als er mich schließlich ins weiche Gras hinunter presste und es sich auf meinem Schoss bequem machte und schließlich vorsichtig die Arme um meine Schultern legte. Sein schwarzes Shirt, das ich getragen hatte, lag schon längst irgendwo einsam im Gras und wartete wohl darauf, dass ich es wieder anzog. Doch das würde Steve nicht zulassen. Nicht jetzt. Noch nicht. Er blickte mir eine endlos scheinende Zeit in die Augen, bevor ich den Blick abwandte, weil ich es einfach nicht mehr ertrug. „Ich... ich liebe dich...“, flüsterte er auf einmal und küsste mich ungefragt. Seine Zunge schob sich langsam in meinen Mund und strich vorsichtig über die meine. Es war so, als ob sie miteinander spielen würde. Nur ganz vorsichtig und zärtlich. Als er sich wieder von mir löste, lagen meine Hände auf seiner Brust und ich spürte seinen Herzschlag. Etwas zu schnell war er wohl schon. War ich dafür verantwortlich? Mir huschte ein Lächeln über die Lippen. Sicher nicht. Da spürte ich schon wieder seine Lippen auf den meinen. Es war nur ein ganz kurzer Kuss, bevor er sich aufrichtete und mich sitzen ließ. Doch er ging nicht. Wandte sich nur ab und blickte etwas verwirrt um sich, bis er wohl etwas im Gras gefunden hatte, was er mir dann zuwarf. „Das könntest du wohl noch brauchen“, meinte er, als ich das dunkle Shirt hochnahm. Ein paar Grasflecken waren jetzt darauf. Nur weil ich mal wieder nicht aufpasste. Ungeschickt war ich doch gar nicht. „Ist der Dreck so interessant?“, fragte auf einmal Steve. Er war wieder vor mich getreten und blickte mich jetzt prüfend an. Langsam sah ich zu ihm auf. Seine Augen waren – wie wohl meine auch – leicht rot unterlaufen - Heulen bekam ihm wohl auch nicht gut – und dennoch lag ein fröhlicher Glanz in ihnen, als er mir die Hand hinhielt, um mir wohl hoch zu helfen. Jedoch zog ich ihn stattdessen zu mir herunter und schlang schließlich die Arme um ihn. Krampfhaft versuchte er sich von mir zu lösen, aber ich ließ es gar nicht zu. Er sollte bei mir bleiben. Da hatte er nur auf einmal einen Arm frei bekommen und versetzte mir einen schmerzhaften Schlag in die Magengegend. Nur einen Augenblick später wurde mir schwarz vor Augen. Idiot. Ich schlug die Augen auf und blickte auf eine schneeweiße Decke. Das war nicht mein Zimmer, also war auch das Bett, auf dem ich lag, nicht meines. Langsam ließ ich den Kopf zur Seite fallen. Ein Arzneischrank viel in mein Blickfeld. Das Krankenzimmer? „Na, Martin, bist du wieder wach?“ Zaghaft drehte ich meinen Kopf herum und bemerkte Sara, die auf dem Bett neben mir saß. Es schien ja nicht so, als ob sie viel zu tun hätte. „Was hast du denn draußen gemacht? Wolltest du dir einen Hitzschlag holen?“ Ein wütender Ausdruck lag auf ihrem Gesicht, als ich meinen Blick schon wieder abwandte. Wer hatte mich wohl reingebracht? Steve? Oder war der weg und hatte mich da draußen liegen gelassen, nachdem er mich niederschlug? Hätte er das getan? „Hattest ja Glück, dass Steve dich gefunden hat! Die Hitze ist dir wohl nicht gut bekommen und du bist zusammengebrochen.“ Abrupt wandte ich wieder den Blick zu Sara. Er war es doch? Und wo war er jetzt? Hätte er nicht bei mir bleiben können? Da ging aber schon die Zimmertür auf. „Mann, die blöde Ziege wollte mir fast nichts geben...!“, maulte der Hellhaarige und wollte wohl sogar noch etwas sagen. Doch er verstummte schlagartig. Ich sah überdeutlich, wie er schluckte, als er mich ansah. Schuldgefühle? Ich hätte mich aufsetzen könnten, nur fehlte mir dazu der Drang. Schon fast der Wille. Schweigend sah ich ihn an und auch er gab keinen Ton mehr von sich. Stumm stellte er die Flaschen, die er mitgebracht hatte, auf den Tisch und setzte sich schließlich auf den Drehstuhl. Irritiert blickte Sara zwischen uns hin und her. „Habt ihr euch gestritten?“, fragte sie schließlich. Fast synchron schüttelten ich und Steve den Kopf. Er hatte mich ja nur mehr oder minder niedergeschlagen, das war ja nicht im Ansatz so schlimm. Langsam stapfte die Krankenschwester zum Tisch um sich von dort eine Flasche Wasser zu nehmen. Als sie die langsam öffnete meinte sie kühl: „Ich glaube, du kannst ihn wieder mitnehmen. Aber lass ihn nicht mehr raus und nehmt euch was zum Trinken mit...“ Steve nickte und stand schließlich etwas zaghaft auf, während ich mich aufsetzte. Mit ihm mitkommen wollte ich so recht gar nicht. Zumindest nicht mehr. Als ich ihn draußen umarmt hatte, da wäre ich noch überall mit hingegangen. Jetzt war nur das Vertrauen, das ich dafür brauchen würde, weg und ich konnte mir kaum vorstellen, dass es so bald wieder kommen würde. „Kommst du?“ Scheu hielt mir Steve die Hand hin. Wieder einmal um mir aufzuhelfen? Vielleicht. Wundern würde es mich bei ihm nicht. Doch anstatt mir helfen zu lassen, schlug ich seine Hand weg und stand alleine auf. Etwas wackelig blieb ich auf meinen Beinen stehen. Sein Schlag in meinen Magen war wohl nicht so gut gewesen. Vor allem nicht für mich. Schweigend marschierten wir kurz darauf den Gang entlang. Scheinbar unbewusst sah keiner den anderen an. Ich, weil ich nicht wollte, und Steve wohl, weil er sich nicht traute. Der Hellhaarige blieb auf einmal abrupt stehen. Zuerst stapfte ich noch ein ganzes Stück weiter, bevor ich mich zu ihm um wandte. „Willst du da wurzeln schlagen?“, fragte ich gereizt. Schnellst möglich wollte ich wieder ein Bett unter mir haben, denn lange würde ich wohl nicht mehr wirklich stehen könnten. Vielleicht war mir die Hitze draußen wirklich nicht gut bekommen und nicht nur Steves wunderbar zärtliche Behandlung. „Ich liebe dich“, meinte genau dieser auf einmal. Irritiert hob ich eine Augenbraue. Da wiederholte er den Satz aber auch schon wieder und blickte langsam zu mir. Ich verstand nicht mehr? Das war mir draußen schon schwer gefallen. Wieso machte er Schluss, wenn er mich noch liebte? Und wieder gab er diese drei Worte von sich. Ich schluckte, als ich wieder die Tränen spürte. Nein! Jetzt wollte ich nicht heulen. Nicht jetzt. Zaghaft kam er auf mich zu und legte mir die Arme um die Schultern. „Ich liebe dich“, hauchte er mir ins Ohr. Ohne Gegenwehr ließ ich mich von ihm gegen die Wand drücken und mich küssen. Ich spürte sie. Seine Leidenschaft. Es war auf alle Fälle ernst gemeint. Sicher log er mich nicht an. Er liebte mich wirklich. Noch immer. Seine Finger glitten unter mein Shirt und schoben es schließlich langsam hoch. „Nicht hier“, brauchte ich heraus, als seine Lippen einen kurzen Moment von mir abließen. Erwischt werden wollte ich nicht dabei. Das wäre mir verdammt peinlich. Egal, wer uns sehen würde. Selbst wenn derjenige schwul, bi oder was auch immer wäre. „Willst du denn überhaupt noch mit mir?“, flüsterte er und begann schließlich meinen Hals zu liebkosen. Leicht kicherte ich. Ob ich noch wollte? Fragte er das wirklich? „Natürlich! Ich hab dich doch die ganze Zeit weiter geliebt“, erwiderte ich und glitt über die leichte Beule in seiner Jeans. So schnell wurde er also noch immer auf mich geil. „Dann ist es ja gut, ... Spatz...“ Kapitel 4: Kennenlernen ist oft schwerer als sich zu verabschieden (FelixXPiccolo) ---------------------------------------------------------------------------------- Kennenlernen ist oft schwerer als sich zu verabschieden (FelixXPiccolo) Felix' PoV Wütend stapfte ich den Flur zu meinem Zimmer entlang. Jetzt hatten die mir doch wirklich diesen blöden Italiener angedreht. Wie mich das aufregte! Ich konnte solche verdammten Spagettifresser nicht ausstehen und den, den ich da jetzt bekommen sollte, sicherlich auch nicht. Ich betrat mürrisch mein Zimmer und schlug die Tür hinter mir zu. Gestern war ich hier noch alleine und heute hatte sich das schon geändert. Als er angekommen war, saß ich im Unterricht und erst vor ein paar Minuten erfuhr ich überhaupt von ihm. Der Tag endete doch heute wirklich scheiße! „Hallo, du musst Felix sein. Richtig?“, fragte mich da der scheu lächelnde Junge, der auf meinem Bett saß. Ein italienischer Akzent war deutlich in seiner Stimme zu hören. Prüfend blickte ich ihn an. Einige Strähnen des schwarzen Haares hingen ihm ins Gesicht und auch etwas über eines der braunen Augen. Seine Haut war angebräunt. Der Gute hatte wohl viel Zeit um in der Sonne zu liegen. Immer noch bildeten seine Lippen ein leichtes Lächeln, dadurch wirkte er jünger, als er wohl eigentlich war. „Ich bin Piccolo“, meinte er, als er sich aufrichtete und mir dezent die Hand hinhielt. Doch ich nahm sie nicht an, sondern gab nur ein knappes Hi von mir. Mit gehobener Nase stapfte ich an ihm vorbei und sank schließlich auf mein Bett. Wieder sah ich ihn prüfend an. Das rote Shirt, das er an hatte, war ihm etwas zu groß und war, wie seine Jeans, abgetragen und die Farbe wirkte ausgewaschen. Hatte er wohl von seinen Geschwistern geerbt. Unsicher stand der Schwarzhaarige im Raum und blickte sich zaghaft um, bevor er an mich gewandt meinte: „Mr. Daubenmerkl sagte, du sollst mir zeigen, wo ich Bettzeug und die Schulbücher herbekomme.“ Schüchtern fuhr er sich durchs Haar, als mein Blick zum anderen Bett schweifte. Es war noch unbezogen, dennoch lag darauf ein Koffer. Hoffentlich hatte Spagettifresser zumindest den schon ausgeräumt. „Meine Sachen habe ich schon in den Schrank getan. Ich hoffe es macht dir nichts aus, dass ich deine Kleidung etwas zusammengeschoben habe...“ Sein Blick war auf den Boden geschweift, als ich mich wieder an ihn wandte. Der traute sich das doch sogar noch auszusprechen. „Natürlich macht mir das was aus!“, fauchte ich. Überdeutlich zuckte der Italiener zusammen. Hoffentlich hatte er vor mir Angst, dann könnte ich mir daraus zumindest einen Spaß machen! „Mi dispiace...“ Verwirrt hob ich bei diesen Worten eine Augenbraue. Was sollte das denn heißen? Mit seinem Kauderwelsch musste er gar nicht erst anfangen. „Red Englisch!“,[1] knurrte ich mürrisch und zog die Augen zu Schlitzen zusammen. „Es tut mir leid...“, murmelte der Italiener und wagte es leicht wieder den Blick zu heben. Nicht weit. Gerade so, dass er vielleicht meine Brust ansah. Freak. Lustlos stand ich auf. Alleine konnte ich ihn jetzt kaum los schicken, damit er sich seine Sachen besorgte. Wenn Mr. Daubenmerkl das erfahren würde, wäre ich tot. Bildlich gesprochen. „Komm“, murrte ich und stapfte wieder zur Tür. Langsam folgte mir Mr. Spagettifresser auch. Wie konnte man nur so unsicher sein? Der hatte doch regelrecht Angst! Irgendwie konnte ich mir kaum vorstellen, dass der wirklich hierher gehörte. „Was hast du angestellt, Spagetti?“, fragte ich, als wir eine ganze Weile schweigend nebeneinander her stapften. „Drogen verkauft... und ich heiße Piccolo“, erwiderte ich schließlich. Knapp warf ich ihm einen Blick zu, der ausdrückte, dass ich ihm nicht glaubte. Den Kommentar darüber, wie er hieß, überhörte ich einfach. War mir doch egal. „Du und Drogendealer? Das glaubst du wohl selber nicht, Spagetti...“ Kurz lachte ich auf, da hatte ich mir aber schon eine Ohrfeige eingefangen. „Screpolatura del letame[2]!“, fauchte er mich an und beinahe hätte ich wohl wieder seine Hand im Gesicht gehabt, hätte ich ihn nicht festgehalten. Wütend schnaubte er. Hm... Doch nicht so schüchtern? Hatte er vielleicht sogar richtig Temperament? Süß...Vielleicht könnte ich ihn ja doch mögen. Langsam ließ ich ihn wieder los und rieb mir leicht die Wange. Zugeschlagen hatte er ja fest genug, da würde ich wohl bald einen roten Handabdruck haben. Wäre sicher schick. Ohne mich noch eines Blickes zu würdigen stapfte er weiter. Etwas mühsam konnte ich auch mit ihm Schritt halten. Er war doch wirklich sauer. „Was hast du gerade gesagt?“, wollte ich wissen, als er stehen blieb, da er wohl nicht wusste, wo er ihn musste. „Screpolatur del letame...“, erwiderte er nur knapp. Ich hob leicht eine Augenbraue. Half mir ja nicht so viel. „Und was bedeutet das?“, bohrte ich weiter. Kurz sah er zu mir, bevor er antwortete: „Das ist eine Beleidigung... Ich weiß nicht, was sie auf Englisch bedeutet...“ Ich zog die Brauen zusammen. Toll, jetzt durfte ich mich schon mit Sachen beschimpfen lassen, von denen ich nicht einmal wusste, was sie hießen. Ich bog schließlich nach rechts ab, noch lange könnte ich aber hier auch nicht herumstehen. Wie ein junger Hund lief mir der Schwarzhaarige hinterher. Vielleicht könnte er ja sogar mit dem Schwanz wedeln. Die Vorstellung machte mich ja irgendwie geil. „Felix, wieso bist du hier?“, wollte er auf einmal von mir wissen. Seine braunen Augen blickten mich interessiert an, gerade so als ob ich ein seltenes Tier im Zoo wäre. „Ich hab einem Kerl den Arm gebrochen...“, murmelte ich. Gegen ihn war das ja gar nichts, zumindest solange er mich nicht verarscht hatte. So ganz glaubte ich ihm nämlich noch nicht. Kurz darauf waren wir wieder mit Bettzeug und Piccolos Büchern in unserem Zimmer. Mit etwas Mühe konnte er auch das Bett beziehen. Ich hatte mich auf mein eigenes gelegt und döste etwas vor mich hin. Abendessen würde es wohl bald geben, nur hatte ich heute so überhaupt keinen Hunger. Lieber wollte ich hier etwas schlafen. Aber wegen dem Italiener müsste ich wohl doch gehen. Er musste ja wissen, wo es immer Essen gab. Langsam setzte ich mich deswegen auf und blickte zum anderen Bett hinüber. Auf dem lag der kleine Schwarzhaarige und schlief. Könnte ich es ihm wohl doch erst morgen zeigen. Ich sah auf den Wecker, der auf meinem Nachttisch stand. Es war erst kurz vor dreiviertel sieben. Eigentlich noch viel zu früh zum Schlafen. Vielleicht sollte ich doch zum Abendessen gehen? Langsam stand ich schließlich auf, stapfte zu dem Italiener hinüber und stupste ihn ein paar Mal an, bis er aufwachte. Verschlafen blickte er mich an und irgendwie meinte ich, dass er aussah, als ob er geweint hätte. Bildete ich mir aber sicher nur ein. „Was ist?“, fragte er und setzte sich langsam auf. „Es gibt bald Abendessen“, kommentierte ich nur und deutete ihm an mitzukommen. Gehorsam stand er auf und dackelte mir wieder hinterher. Es war ja auf eine gewisse Art süß, aber auf eine andere auch wieder nervig. Im Esssaal kamen wir als einige der Letzten mit an, so mussten wir aber auch nicht zulange warten und waren auch umso schneller fertig. Piccolo wollte wohl auch lieber ins Bett, als hier noch lange herumzusitzen. Immer wieder bemerkte ich auch, dass ihn ein paar der anderen Jungen anstarrten. Südländer und vor allem europäische sah man hier nicht oft. Die meisten Schüler kamen aus den USA. War eben das nächste. Keine halbe Stunde waren wir beim Essen, da saßen wir auch schon wieder in unserem Zimmer. Piccolo hatte sich schon längst umgezogen und kuschelte sich in seine Decke. Ich hatte es ihm vor ein paar Minuten gleich getan und wollte gerade das Licht ausschalten, als ich ein Schluchzen höre. Das kam eindeutig von ihm. „Hast du Heimweh?“, fragte ich und klang dabei wohl viel zu fürsorglich. „Heimweh? Was bedeutet das?“, wollte er da aber schon von mir wissen. Einen Moment überlegte ich und suchte die richtigen Worte, damit auch er es verstand. „Ähm... Das ist, wenn du traurig bist, weil du nicht zu Hause sein kannst“, erklärte ich. „Nostalgìa“, flüsterte er gerade so laut, dass ich es noch hören konnte. Doch schon im nächsten Moment erfühlte ein Schniefen den Raum. Leise seufzte ich. Eigentlich wollte ich mich ja nicht gerade mit so einem anfreunden und erst recht nicht nett sein, aber jetzt ging es wohl nicht anders. „Willst du mit zu mir ins Bett kommen?“, fragte ich und schon einen Moment später gab das Bett des Italieners ein überdeutliches Knarren von sich. Sofort rutschte ich ein Stück näher an die Wand, denn nur einen Augenblick später war der Schwarzhaarige schon unter meine Bettdecke gekrochen. Zaghaft schmiegte er sich an mich, als ich ihn aber schon wieder von mir weg drückte. „Von Kuscheln war nicht die Rede“, brummte ich und rollte mich herum. Leise hörte ich ihn wieder schluchzen. Da hatte ich ja eine tolle Heulsuse gekriegt. „Hör auf zu weinen“, meinte ich mürrisch und drehte mich wieder zu ihm um die Arme um ihn zu legen. Zaghaft schmiegte er sich an mich. Das hätte ich ja irgendwie erwarten müssen. Ich seufzte und versuchte es mir mühsam etwas bequemer zu machen. Irgendwie konnte ich wohl sogar einschlafen. Die ganze Nacht wach liegen wollte ich aber auch nicht. Mitten in der Nacht wurde ich dann aber doch aus meinem Schlaf gerissen. Ich spürte etwas zwischen meinen Beinen und Lippen auf meinem Hals. Abrupt schlug ich die Augen auf, wagte es aber nicht mich zu bewegen. Doch ich fühlte, dass ich da schon längst etwas selbstständig machte. „Sono innamorato di te[3]“, flüsterte der Schwarzhaarige, der mich da wohl im Griff hatte. Ich wollte schon fragen, was das bedeutet, doch da küsste er mich auf einmal. Seine Zunge schob sich in meinen Mund und begann die meine zärtlich zu verwöhnen. Einen Jungen hatte ich noch nie geküsst. Dabei stand ich nicht auf Mädchen. Das hatte ich schon lange bemerkt und jetzt konnte ich mir nicht vorstellen, dass es sich mit einem weiblichen Wesen so gut anfühlen konnte, wenn seine Lippen auf den meinen liegen würde. Keuchend löste sich der junge Italiener wieder von mir. „Signore[4]“, flüsterte er. Könnte es sein, dass er das auch noch nicht erlebt hatte? Ich verstand zwar nicht was er sagte, aber rein vom Tonfall her überraschte ihn seine Reaktion wohl auch. Plötzlich kicherte er leise. Was war jetzt so überaus lustig? Ich vielleicht? „Dein Schwanz ist steif“, hauchte da der Schwarzhaarige auf einmal. Schlagartig spürte ich wie mir die Röte ins Gesicht stieg. Wieso passierte das denn gerade mir? Und dann auch noch so schnell? Wieder küsste er mich. Dieses Mal viel vorsichtiger, gerade eben war er irgendwie stürmischer. Wieso jetzt nicht auch? Weil ich wach war? Noch vor zwei Minuten – Oder waren es weniger? - hatte ich geschlafen. Lag es daran? Da spürte ich auf einmal seine Finger unter meinen Shorts und wie sie zaghaft mein Glied umschlossen. Gerade noch konnte ich es unterdrücken ihn wegzustoßen. Stattdessen versuchte ich mich zu entspannen. Lange ging das nur nicht. Ich begann zu keuchen und mir wurde heiß. Flink rutschte Piccolo auf mich und sank auf meine Oberschenkel. Wenn ich wohl mehr angehabt hätte, wäre mir wohl entgangen, dass er nichts an hatte. Gar nichts. Ich schluckte und ließ den Kopf in den Nacken sinken. „Darf ich dich ausziehen?“, fragte er und langsam nickte ich. Und nur einen Moment später lag ich nackt vor ihm. Was wollte er wohl tun? Vielleicht mit mir schlafen? Dann sollte ich ihm aber wohl sagen, dass ich noch nie Sex hatte. Da beugte er sich aber schon über mich und flüsterte: „Es macht mir nichts aus, wenn du noch vèrgine bist.“ - Leise kicherte er. - „Ich meine, wenn du noch nie Sex hattest.“ Zaghaft nickte ich. Es wäre doch auch kein Unterschied gewesen, wenn er es nicht gewusst hätte. Ich war danach eingeschlafen, doch jetzt lag ich wieder wach. Der Schwarzhaarige kuschelte sich ganz eng an mich und sein Kopf lag auf meiner Brust. Eigentlich musste er völlig erschöpft gewesen sein. Die ganze Arbeit lag aber auch bei ihm. Immer wieder hatte er sein Becken auf und ab bewegt. Ob es gut getan hatte, wie sich mein Glied in ihm bewegte und wie ich mich in ihm ergossen hatte? Ich konnte mir das kaum vorstellen. Das musste doch wehtun. Aber er hatte hemmungslos gestöhnt. Hatte alles rausgelassen. Jedes Gefühl. Jedem Empfindung. Und ich hatte es ihm mit etwas Mühe gleichgetan, auch wenn bei mir die Scheu erst noch etwas die Überhand hatte. „Amante .“ Eigentlich hätte ich ihn gerne gefragt, was er jetzt gesagt hatte, aber er hatte es wohl nur im Schlaf gemurmelt. So könnte ich auch bis morgen warten. Dann könnte ich auch fragen, was es alles bedeutet hatte, was er gestöhnt hatte. Das hatte ich nämlich auch nicht verstanden. In seiner Ekstase konnte er wohl einfach kein Englisch mehr. Und jetzt. Zwei Jahre später saß ich im Schneidersitz auf dem anderen Bett und sah ihm beim Schlafen zu. Immer wieder rollte er sich hin und her. Vielleicht spürte er es ja und träumte davon, dass ich heute Nacht abhauen würde. Zwar hatte ich ihm erzählt, dass ich es in Erwägung ziehen würde, aber nicht wann. Er hatte es kommentarlos hingenommen. Interessierte es wirklich so wenig? Konnte er mich jetzt so wenig leiden? Weil ich dem kleinen Engländer so etwas antun wollte? War doch eigentlich egal. Am Anfang war ich noch sein Amante. Sein Liebster. Derjenige, den er liebte. Der ihn küssen durfte und anfassen. Und nun? Manchmal fauchte er mich nur mit Figlio di puttana an. Ich hatte mich bis jetzt nie getraut zu fragen, was das bedeutete. Aber halbwegs konnte ich es mir denken. Dabei hatte doch er angefangen. Er hatte mit Jamie geschlafen. Immer wieder. Einmal hatte er gesagt, warum. Weil ich ihn einmal allein gelassen hätte. Eine ganze Nacht. Und deswegen ging er mir gleich fremd? Was war das schon für ein Grund? Nur weil ich nicht bei ihm gewesen bin? Und dafür, dass ich mich durch Sean an diesen verfluchten Amerikaner rächen wollte, hasste Piccolo mich. Hatte ich das denn wirklich verdient? Langsam stand ich auf und schlich noch kurz zu ihm. Ganz vorsichtig strich ich über seine Wange, als er sich gerade wieder nach vorne gedreht hatte. Zaghaft ging ich in die Hocke und küsste ihn für einen kurzen Augenblick. Als ich mich wieder von ihm löste, blickten mich seine braunen Augen an. Ich richtete mich abrupt wieder auf und wandte mich ab. Da hörte ich aber schon ein wütendes Schnauben. „Was sollte das werden?“, knurrte der Italiener. Es passte ihm schon lange nicht mehr, wenn ich ihn auch nur anfasste. Dass ich ihn jetzt wieder geküsst hatte, würde ihn erst recht sauer machen. Unsicher blickte ich wieder zu ihm. „Ich wollte mich nur verabschieden“, murmelte ich und stapfte zu meinem Rucksack, der neben meinem Bett stand. Bevor ich ihn schulterte, hielt ich noch einmal kurz Inne. Wartete auf eine Reaktion von ihm. Doch die kam erst, als ich schon fast an der Tür war. „Sei vorsichtig.“ Das doch gerade er das sagen würde. Ich hätte es wohl nicht vermutet. War sein Unmut auf mich denn doch nicht so groß oder war einfach noch ein kleines Gefühl für mich da? Hass war aber auch nicht das Gegenteil von Liebe. Einmal atmete ich tief durch. „Werd' ich sein“, flüsterte ich und ging. Ohne mich noch ein weiteres Wort. Am Ende wollte er mich noch zurückhalten? Jetzt könnte ich es ihm zutrauen. Aber ich wäre doch ohnehin nichts für ihn. Er hatte etwas besseres verdient. ~~~ [1] Zwar ist alles auf Deutsch geschrieben, aber normalerweise würden sie sich in Englisch unterhalten. [2] Mistkerl [3] Ich hab mich in dich verliebt. [4] Oh Gott. Kapitel 5: Unvermeidliche Notlüge (IvenXTyler) ---------------------------------------------- Unvermeidliche Notlüge (IvenXTyler) Iven's PoV „Wie findest du die?“, fragte Tyler, der mit dem Rücken zu mir mitten im Zimmer stand. Langsam sah ich von meinem Buch auf und blickte ihn prüfend an. So wirklich interessant war ja seine Rückseite nicht. „Meinst du die Shorts oder die Socken?“, erwiderte ich schließlich mit gehobener Augenbraue, als er sich zu mir umdrehte. „Ha ha ha, sehr witzig! Die Shorts natürlich!“, grummelte er und verschränkte die Arme vor der Brust. Wie konnte man nur so schnell zickig werden? Mit mehr Klischee konnte man doch gar nicht herumsprühen. Verdammtes Mädchen. Gelangweitl warf ich nun einen genaueren Blick auf die Unterwäsche. Schwarz, hautenge Retros. Für wen machte er sich denn so schick? Doch nicht etwa für mich? „Passt schon“, meinte ich einfach und wollte mich wieder meinem Buch widmen, doch das ließ Tyler gar nicht erst zu. Er nervte momentan ja nur noch. „Findest du? Irgendwie meine ich, die Farbe ist blöd.“ Wegen dieser Aussage ließ ich ein Seufzen laut werden. Wieso fragte er mich, wenn sie ihm ohnehin nicht gefielen und ihm meine Antwort ohnehin egal war? „Die sind schön“, grummelte ich und vertiefte mich wieder in mein Buch. Vielleicht würde er es ja jetzt annehmen und mich zufrieden lassen. Nur gewehrte Tyler mir genau das nicht. Er sank neben mich auf mein Bett und lehnte sich leicht an meine Schulter. „Interessiert es dich nicht, für wenn ich mich schick mache?“, fragte der Kleinere. Genervt seufzte ich. Konnte er mich nicht einfach in Ruhe lassen? „Für mich... Hoffe ich doch“, grummelte ich und schob den Braunhaarige von mir weg. Manchmal konnte er ja eigentlich nur nerven und trotzdem war es wie ein innerer Zwang, dass ich ihn liebte. Das konnte ich wohl nie wieder ändern. „Für Jamie“, gab er da aber auf einmal trocken von sich und erhob sich wieder um im Schrank wohl nach anderen Shorts zu suchen. Ich kniff die Augen zu Schlitzen zusammen, als er sich gerade wieder zu mir umwandte und sich ohne Scham auszog und das nächste Paar anzuprobieren. Im ersten Moment dachte ich aber eigentlich ich würde träumen. So etwas zog er doch sonst nicht an. Oder wo war ich gerade? „Also bitte. Wie alt bist du denn?“, grummelte ich. Da schob Tyler aber auch schon die Unterlippe nach vorne. „Spongbob ist cool!“, maulte er, bevor ich los kicherte. Ja, er war so gar nicht kindisch. Irgendwie wunderte es mich gerade, dass er die nie bei mir anhatte. Wieso nur? „Du bist ein blöder Idiot!“, fauchte er da auf einmal und schnappte sich seine Klamotten, bevor er sich ins Bad verzog. Mit einem Knall flog die Tür ins Schloss und nur einen Augenblick später schloss er wohl auch ab. Ich stand langsam auf und stapfte zur Badezimmertür. Zaghaft klopfte ich, doch ich erhielt keine Reaktion. Kein Wunder, wenn er wirklich sauer war. Man konnte ihn manchmal aber auch so leicht zur Weißglut treiben. Selbst ich. Und auch, wenn ich nur einmal witzig sein wollte. So wie gerade eben. „Tyler, jetzt komm schon! Es war doch nur ein Scherz“, rief ich schließlich. Doch auch dieses Mal erhielt ich keine Antwort. Leise schluckte ich. Er würde doch nicht irgendetwas angestellt haben. Nein. So ein Typ war Tyler nicht. „Tyler, bitte!“, versuchte ich es weiter. Aber wie es aussah wollte er gerade einfach nicht reden oder überhaupt ein Lebenszeichen von sich geben. Betrübt marschierte ich zurück zu meinem Bett, wo ich mich zusammenrollte. Irgendwann musste er wieder rauskommen und dann würde ich mich eben noch mal bei ihm entschuldigen, dass ich mich über ihn lustig gemacht hatte. Mehr konnte ich doch ohnehin nicht tun. Scheinbar war ich aber eingenickt, denn als ich die Lider wieder hob, lag Tyler neben mir. Ganz dicht an mich gekuschelt. Sonst verzog er sich immer, wenn wir uns gestritten hatten. Dieses Mal ja auch, aber irgendwie war er doch mehr in meiner Nähe geblieben. Vorsichtig strich ich ihm über den Rücken. Irgendwie war ich in letzter Zeit viel zu selten für ihn da, im Grunde war es doch dadruch gar nicht so ungewöhnlich, dass er sich lieber an Jamie hing und sich von dem umsorgen ließ. Nicht einmal richtig nachtragend konnte ich ihm sein, dass er mit dem anderen Amerikaner schlief oder zumindest hatte. So sicher war ich mir gar nicht, ob die beiden noch etwas miteinander hatten, obwohl Tyler manchmal schon so tat, als ob es so wäre. Jamie hingegen fühlte sich ziemlich oft eher nur genervt von ihm. Mir kam es zumindest so vor. Ich rollte mich auf den Rücken und zog den um zwei Monate älteren Amerikaner etwas auf mich. Meistens kam ich mir gar nicht wie der Jüngere von uns vor. Es war ja ohnehin nur ein gerade zu winziger Zeitraum, der zwischen uns lag. Aber Tyler konnte man manchmal einfach nur als trotziges Kind bezeichnen. Wenn etwas nicht so lief, wie er es wollte, dann schmollte er schon einmal. Wenn er nicht gar ausrastete. Mir war das zwar noch nicht so oft passiert, aber das reichte auch schon. Ich schloss für einen Moment die Augen, da hörte ich auf einmal wie er meinen Namen murmelte und sich an mich drückte. Ob er wach war? So sicher konnte man sich bei ihm nicht wirklich sein. Oft redete er wirklich im Schlaf und dann meistens auch noch ziemlich viel Mist. Vorsichtig strich ich ihm über sein braunes Haar. Momentan kam es mir ja eher so vor, als ob er noch schlafen würde. Dann könnte ich das vielleicht auch weiter tun. Aber irgendwie blieb es mir dann doch verwehrt, dass ich in süße Träume abdriften konnte. Mehr wachte ich wohl über Tyler. Möglicherweise wollte ich aber auch nur die Sicherheit haben, dass er mir nicht doch noch zu Jamie ging. Er würde es doch sicherlich tun, wenn ich erst einmal schlafen würde. Dann hätte ich es wieder geschafft. Meisten quillte ich ja nur so vor Eifersucht über, wenn er einmal nicht da war. Irgendwie war ich ihm gegenüber regelrecht Besicht ergreifend. Er sollte nur mir gehören und jeder andere Kerl hatte die Finger von meinem Tyler zu lassen. Es war ja dann nicht ungewöhnlich, dass ich mich mit Jamie stritt, wenn Tyler sich einmal mehr an ihn ranschmiss. Gerade wenn ich dabei war. Oft kam es mir so vor, als ob er uns ja nur aufeinander hetzen wollte. Vielleicht machte es ihm ja wirklich Spaß, wenn wir uns angifteten. Gelegentlich musste es ja auch wirklich ein ganz schönes Schauspiel sein. Weder ich noch Jamie gaben wirklich nach, wenn wir erst einmal in Fahrt geraten waren. Bis wir uns irgendwann nur noch plumpe Beleidigungen an den Kopf warfen. Eigentlich nervte es mich ja schon langsam, dass wir nicht normal miteinander auskamen. Doch irgendwie musste es dann auch wieder sein. Ich schob Tyler schließlich wieder von mir herunter und setzte mich auf. Er war irgendwie anderes, als ich hier her gekommen war. Eigentlich konnte man ihn damals noch als richtig lieb bezeichnen. Er hatte wirklich dafür gesorgt, dass ich mich in ihn verliebte. Nichts überließ er so recht dem Zufall. Er hatte mich umsorgt, wie eine Mutter ihr Kind. Mit der Zeit war es mir fast schon so vorgekommen, als ob er mir jeden Wunsch von den Augen ablesen konnte. Deswegen war er mir auch hinterher gelaufen, wie ein junges Hündchen. Bis er dann irgendwann das herausließ, was er wirklich wollte. An dem Tag war er mir bis aufs Klo gefolgt. Ich könnte es heute nicht mal so sicher sagen, ob es Absicht war oder ob er einfach seine Lust nicht mehr unter Kontrolle hatte. Dieses kleine, schmächtige Ding hatte doch wirklich mich gegen eine Wand gedrückt und auf einmal angefangen zu fummeln. Aber richtig. Zuerst hatte ich mich nicht gewehrt, weil ich einfach zu geschockt war und dann, weil es angefangen hatte mir zu gefallen. Irgendwann hatte er sich dann vor mich hingekniet und mich mit einem Blick ansah, der wieder so etwas wie >Ich lese dir jeden Wunsch von den Augen ab< ausdrückte. Den Satz, den er dann sagte, hatte ich doch schon irgendwie wirklich erwartet und fast schon gehofft. „Darf ich dir einen blasen?“, flüsterte er und ich hatte ohne nachzudenken genickt. Zu Hause hatte ich eigentlich eine Freundin sitzen. Doch gerade war mir die egal. So sicher war ich mir ohnehin nicht, ob sie mir wirklich treu war. Also hatte ich das jetzt auch durchgehen lassen. Seit dem waren wir irgendwie zusammen. Wir liebten uns zwar und küssten uns, aber so richtig zeigen tat gerade er das nicht, wenn jemand anderes dabei war. In der trauten Zweisamkeit änderte er sich dann schon wieder und ließ mich so nah es nur irgendwie ging heran. Immerhin genoss er es aber auch, wenn ich zu ihm zärtlich war. Aber wir mussten eben allein sein. „Iven?“ Ich wurde abrupt aus meinen Gedanken gerissen, als er meinen Namen sagte. Etwas zaghaft wandte ich mich zu ihm und wartete schon darauf, was er wollte. Doch Tyler blickte mich nur mit großen Augen an. „Was ist denn?“, wollte ich wissen und klang dabei wohl etwas genervt. „Ich muss los...“, meinte er schließlich und drückte mir einen Kuss auf die Wange. Leise seufzte ich nur einen Moment später, als er schon zur Tür tapste. Doch durch meinen Laut blieb er abrupt stehen. „Wie oft hast du jetzt schon mit ihm...?“, fragte ich, als er sich schon wieder zu mir umdrehte. Auf einmal sah er etwas nervös aus, weswegen ich die Augenbrauen zusammen zog. Die Frage war doch jetzt nicht so schwer. Oder hatte er schon so oft? „Darf ich ehrlich sein?“, erwiderte er da mit einer Gegenfrage. Sofort nickte ich. Angelogen wollte ich ja von ihm jetzt nicht wirklich werden. Sonst sagte er mir aber doch auch immer die Wahrheit. Oder etwa nicht? Hatte er irgendwelche Geheimnisse vor mir? Und wenn ja, was? „Ich... ich... hab erst... einmal mit... Jamie geschlafen“, gab er dann endlich kleinlaut zu. Wenn wir jetzt Zeichentrickfiguren wären, dann würde jetzt ein riesen Fragezeichen über meinem Kopf erscheinen. Und so fühlte ich mich auch gerade. „Und wo warst du dann immer, wenn du angeblich zu ihm gegangen bist, um zu ficken?“, fragte ich völlig verwirrt und irgendwie sammelte sich auch etwas Wut in mir an. Hatte er also wirklich gelogen? Scheu sah er zu Boden, über den er mit der rechten Fußspitze kleine Kreise zog. Musste er sich die Antwort jetzt auch erst einmal genau überlegen? „Nur im Aufenthaltsraum... Du bist mir ja auch nie hinterher, um mich aufzuhalten!“ Immer noch hob er nicht den Kopf. Wagte er es etwa nicht, mich anzusehen, nachdem er mir seine kleine Lüge jetzt gestanden hatte? Recht so! Langsam stand ich auf und ging auf ihn zu. Es war wohl unvermeidlich, dass er zurückwich. Wer würde das wohl jetzt nicht tun, wenn er vom Charakter her so war, wie Tyler? Scheu, schüchtern und trotzdem meistens recht nett. Das er mich angelogen hatte, war überhaupt nicht seine Art. Ich packte ihn ruppig am Handgelenk, als er noch weiter zurückgehen wollte, und zog ihn etwas zu mir. Das erste Mal hob er auch wieder seinen Blick und sah mich direkt an, aber nur für einen Moment, dann wanderten seine Augen wieder zu Boden. „Und wieso hast du das gemacht?“, fragte ich mit einem schroffen Unterton, doch ich bekam gar keine Antwort. Jedoch wollte ich sie hören und deswegen zog ich ihn hinter mir her und gab ihn einen Stoß Richtung Bett, auf das er sich Fallen ließ. Abrupt ließ ich mich schließlich auf sein Becken sinken und drückte ihn in die Kissen. „Red schon! Wieso hast du mich angelogen?“ Leicht kniff ich die Augen zusammen, um auch nur im Ansatz etwas wütend zu wirken, aber wohl um auch etwas Autorität auszustrahlen. Tyler wandte aber nur wieder den Blick ab und blieb stumm. Deswegen zog ich ihn abrupt hoch und drückte ihn auch gleich im nächsten Moment zurück, erhöhte aber den Druck auf seine Schultern etwas. Da gab er auch schon ein wehleidiges Fiepsen von sich. „Red, dann lass ich dich los!“, knurrte ich. Langsam wurde ich wirklich sauer, wenn er nicht gleich mit der Sprache herausrücke. „Weil... weil du mich doch in den letzten eineinhalb Jahren als regelrecht alltäglich angesehen hast... Ich bin dir doch überhaupt nichts mehr wert. Nur noch für den Sex bin ich gut...“, murmelte er, „... Und deswegen... deswegen wollte ich dich eifersüchtig machen.“ Wie versprochen, ließ ich ihn wirklich los. Sah dabei aber wohl etwas verdutzt aus. Nie hatte ich ihn nur dafür ausgenutzt, dass er nur mit mir schlief. Wie oft hatte ich nicht gesagt, dass ich ihn liebte? Und wie oft umarmte ich ihn zärtlich? Ich wollte doch immer, dass er spürte, wie viel er mir bedeutete. „Wie... wie kommst du denn darauf?“, wollte ich wissen und endlich sah er mich auch wieder an. Doch jetzt lag ein trauriger Ausdruck in seinen Augen, der einen doch fast zum Heulen hätte bringen können. „Weil du andauernd den anderen Jungs hinterher gaffst...“ Nur deswegen? Das würde doch nicht im Ansatz dazu beitragen, dass ich ihn weniger lieben könnte. Nein. Es hatte mir nur immer wieder gezeigt, dass er der Einzige war, in den ich mich überhaupt verlieben könnte. Keiner war doch so wie er. Ja, er war einfach einzigartig. Vorsichtig umarmte ich den Kleineren und versuchte ihn damit zu zeigen, wie viel er mir bedeutete und dass die Zuneigung, die ich ihm gegen über empfand, in den letzten eineinhalb Jahren nur gewachsen war, egal wie vielen anderen ich hinterher gesehen hatte. „Liebst du mich noch?“, flüsterte er auf einmal. Ich nickte zuerst nur, bevor ich leise meinte: „Nur dich und keinen anderen!“ Kapitel 6: Heute: Schwimmen (Joseph BourdonXShaun Townsend) ----------------------------------------------------------- Heute: Schwimmen (Joseph BourdonXShaun Townsend) Shaun's PoV Jedes Mal ließ er mich warten, dabei sahen wir uns ohnehin schon nicht wirklich oft. Wieso musste er dann auch noch zu unseren Treffen zu spät kommen? Mit der Zeit nervte es! Wieso waren wir überhaupt noch zusammen, wenn ich ihm ohnehin so wenig wert war? Was lohnte es sich noch? Für mich ja eigentlich gar nichts, nur das es mir Zeit kostete. Unsere Liebe war doch schon lang nur noch eine Zweckgemeinschaft. Nicht einmal im Ansatz noch mehr. Auch heute durfte ich warten. Eigentlich wollte er mich ja schon vor über einer halben Stunde hier vor der Schwimmhalle treffen, aber bis jetzt sind nur einige Schüler an mir vorbeigelaufen. Es war schon richtig deprimierend, dass ich überhaupt noch hier war. Wieso ging ich nicht einfach? Da hörte ich aber auf einmal, wie jemand meinen Namen rief und wollte schon freudig Joseph umarmen. Nur lief da auf einmal Smith an mir vorbei, zu dem etwas genervt aussehenden Hunt. Klar. Der Blonde hieß – zwar etwas anders geschrieben – auch Shaun. Ich seufzte und blickte den beiden noch hinterher. Sie waren ja auch eine Sache für sich. Manchmal könnte man fast meinen, dass der Kleinere der beiden den anderen verliebt ansah. Vielleicht kam es mir aber auch nur so vor, weil es ja mit mir und Joseph am Anfang genauso war. Obwohl es keine Liebe auf den ersten Blick bei uns war – die gibt es ohnehin nicht –, aber ein Feuer loderte schon immer zwischen uns. Auch wenn es zuerst ja etwas in die andere Richtung ging. Wie wir uns doch am Anfang gestritten haben. Am liebsten hätten wir uns wohl die Köpfe eingeschlagen, aber auch nur, weil wir es als – damals noch – die Neuen zusammen in einem Zimmer aushalten mussten. Ich lehnte mich an die Wand und schloss für einen Moment die Augen. Irgendwann hatten wir uns fast geprügelt, aber daraus wurde nichts. Er nagelte mich regelrecht am Boden fest und ich konnte nur noch wütend Flüche ausstoßen. Das musste ihn wohl genervt haben, da er mich auf eine etwas spezielle Art zum Schweigen brachte, indem er mich küsste. Noch in der selben Nacht landeten wir zusammen im Bett. Was wir damals doch eigentlich für Idioten waren. Zuerst wurde es regelrecht nur ein Fickverhältnis. Nicht mehr und auch nicht weniger. Und dann entstand doch mehr. Ich seufzte leise. Und jetzt stand ich eben hier und wartete. Langsam kam es mir aber so vor, als ob er mich einfach vergessen hätte. Ich wusste ja ohnehin nicht, wieso er sich unbedingt hier treffen wollte. Im Grunde hätten wir es uns auch in seinem oder meinem Zimmer einfach gemütlich machen können. Da wäre es zumindest auch etwas ruhiger. Gerade wollte ich gehen, als ich wieder meinen Namen hörte. Lustlos wandte ich mich um und da schlang schon Joseph seine Arme um mich. Fast schon teilnahmslos hing ich in seiner Umarmung. Es interessierte mich schon gar nicht mehr richtig, dass er überhaupt da war. Immerhin hatte ich jetzt fast eine Stunde gewartet. „Tut mir Leid! Ich musste noch was erledigen... Und das zog sich in die Länge...“ Ein leises Seufzen verließ erneut meine Kehle, wegen dieser Entschuldigung. Immer wieder fand er eine Ausrede und jedes Mal glaubte ich ihm wieder und wartete beim nächsten Mal erneut. Wie naiv ich doch war, jeder andere hätte ihn schon längst sitzen gelassen. „Was willst du jetzt mit mir anstellen?“, fragte ich schließlich, als er mich endlich wieder losließ. Beinahe schien es mir so, als ob er mich gar nicht mehr loslassen wollte. Das konnte konnte man bei ihm aber auch öfters meinen und doch ließ er immer wieder von mir ab. Manchmal war es mir schon so vorgekommen, als würde er mich regelrecht fallen lassen und mich immer nur dann zu sich lassen, wenn er mich brauchen konnte und er Zeit hatte. So wie jetzt gerade. „Was hältst du von Schwimmen?“, antwortete er da aber auch schon mit einer Gegenfrage. Irritiert hob ich eine Augenbraue. Ich hatte nicht einmal etwas dabei, um jetzt zu schwimmen. Das hätte er mir schon vorher sagen sollen. Oder wollte er...? Nein. Das würde nicht einmal ich ihm zutrauen. „Du hast doch für die Schwimmhalle sicher einen Schlüssel.“ Ein fast schon spitzbübisches Grinsen zeichnete sich auf seinen Lippen ab, als ich schon besagten Schlüssel aus meiner Hosentasche zog. Immer noch etwas verwirrt sah ich ihn an. Er meinte das doch jetzt nicht wirklich ernst? Kindskopf! „Jetzt komm schon! Sperr auf! Gerade ist keiner in der Nähe!“ Er meinte es wirklich ernst und so tat ich, wie er gesagt hatte, dabei hätte ich auf Schwimmen überhaupt keine Lust und nackt erst recht nicht. Etwas gelangweilt stapfte ich kurz darauf am Beckenrand entlang. In Klamotten war es hier drinnen glühend heiß. Im Grunde sollte man das Nachsitzen hier her verlegen, dann würde nie wieder einer was anstellen. Wer würde es auch wollen, gebraten zu werden, wie so ein Hühnchen? „Ach, Shaun... Zieh dich doch aus!“, grummelte da auf einmal Joseph. Er hatte sich zuerst in eine der Umkleiden verzogen und marschierte jetzt nur noch in einer fast schon zu weiten Badehose auf mich zu. Leicht zog ich eine Augenbraue hoch. Ich sollte mich also einfach hier ausziehen. Und was war, wenn jetzt irgendjemand hier rein platzen würde? Dann stünde ich splitternackt herum. Die Vorstellung war ja schon einmal ganz toll. „Jetzt komm schon, runter mit den Klamotten!“ Ich konnte gar nicht so schnell schauen, wie sich Joseph auf mich stürzte und versuchte mich auszuziehen. Doch dadurch, dass ich mich wehrte, ging die ganze Sache nach hinten los und stattdessen, dass ich mich entkleiden ließ, landeten wir beide im Becken. Der Ältere war kaum eine Minute wieder aufgetaucht, da kicherte er schon hemmungslos, während ich mich mühsam wieder an den Rand kämpfte und mich dort hochzog, um irgendwie wieder ins Trockene zu kommen. Doch da spürte ich schon Josephs Arme um mich. Dieses Mal kam ich zu meinem Pech auch nicht mehr weg und er konnte mir fast mühelos mein Hemd aufknöpfen und mir das nasse Ding von den Schultern streifen. Jetzt war es ohnehin sinnlos das Zeug anzubehalten. Ich stemmte mich hoch, damit ich mich auf den Beckenrand setzten konnte. Fast schon herablassend blickte ich den anderen an, der sich durch sein nasses Haar fuhr, bevor er sich an meiner klitschnassen Hose zu schaffen machte. Wo hatte er überhaupt mein Hemd hingebracht? So bald würde ich das wohl nicht erfahren. „Was willst du eigentlich machen?“, wollte ich wissen, als er mir den Hosenbund leicht herunter zog. Weit kam er ja eh nicht. Ich müsste wohl erst einmal wieder aufstehen, doch dafür war ich schlicht und einfach zu faul. „Dich etwas verwöhnen... und etwas Lust abbauen... Immerhin haben wir seit über zwei Wochen nicht mehr.“ Ihm entfuhr ein Kichern, als er das sagte. Manchmal müssten ihn so einmal seine Schüler sehen. Die konnten sich wohl kaum vorstellen, dass er lachen konnte. Denn so war es bei mir auch am Anfang. Er hatte immer diesen miesen Blick aufgelegt, als ob ihm etwas nicht passen würde. Nicht einmal ein Lächeln konnte man ihm entlocken, selbst wenn man etwas wirklich Lustiges erzählte. Er war ein regelrechter Eisklotz gewesen, denn man auch erst zum Schmelzen bringen musste. Irgendwie hatte ich das wohl sogar hinbekommen. „Du bist also wieder nur aufs Ficken aus“, grummelte ich. Mit der Zeit entwickelte sich unsere Beziehung gerade zu auf dieses anfängliche Fickverhältnis zurück, das wir hatten, um irgendwie unsere Triebe abzubauen. Eben aneinander. Den Wunsch, mich einfach mal von einem richtig durchnehmen zu lassen, hatte ich ja eigentlich schon seit ich 16 war. Damals hatte ich mir mit ein paar Freunden einen Schwulen-Porno – weiß Gott wieso – angesehen. Es sollte nur ein Scherz sein, aber bei mir hatte es eben Spuren hinterlassen, wohingegen sich meinen Kumpels fast schon geekelt hatten, wie diese beiden Kerle aneinander ran waren. Joseph hatte mir diese Sehnsucht genommen. In dieser einen Nacht, nach unserem heftigen Streit. Wie zärtlich er da eigentlich geworden war. Ihm hätte ich das nicht wirklich zugetraut. Eisklotz-Image eben. Und jetzt gerade war er auch irgendwie wieder so vorsichtig. Er war aber auch eine Art für sich. Sonst versteckte er immer seine Gefühle, nur wenn wir alleine waren änderte sich das. Dann wurde er fürsorglich, ja sogar geradezu anhänglich. Wie ein junger Hund wollte er Zuneigung. Aber eben nur, wenn sonst niemand da war. So recht hatte ich gar nicht mitbekommen, dass mir der Ältere die Schuhe und Socken ausgezogen hatte. Doch jetzt kam er ja immer noch nicht weiter. Fast schon triumphierend blickte ich ihn an, als er nur ein mürrisches Grummeln von sich gab. Pech für ihn. „Jetzt komm schon! Du kannst ja kaum behaupten, dass du nicht auch Bock hast...!“, fauchte er mich an, bevor er den Kopf mit einem wütenden Gesichtsausdruck abwandte. Natürlich würde ich gern einmal wieder, aber weder hier noch heute. So wichtig war mir Sex nun eben nicht. Lieber wäre es mir, wenn er mich einfach einmal wieder richtig in den Arm nehmen würde, anstatt immer nur auf das Eine aus zu sein. Etwas mühsam stand ich auf, da mir mit der Zeit die Beine schon fast steif wurden, da die Hose zu meinem Pech regelrecht daran klebte. Es würde Stunden dauern, bis die wieder trocken sein würde. So blieb mir wohl nur eine Wahl, dass ich sie einfach erst einmal ausziehen würde. Das wiederum würde aber wohl nur Joseph dazu ansporrnen sein Spielchen fortzusetzen. Was blieb mir aber schon sonst übrig? So entledigte ich mir schließlich etwas widerwillig meiner Hose, obwohl im Grunde die sich schon eher dagegen wehrte, dass ich sie ausziehen konnte. Knapp warf ich sie dann auf eine der beheizten Bänke, da könnte sie vielleicht ein wenig schneller trocken werden. „Vielleicht solltest du deine anderen Sachen da auch mit hinlegen. Am Ende musst du noch nackt zurück in dein Zimmer marschieren“, meinte der Ältere, der immer noch im Wasser war, scherzhaft. Es musste ja wirklich witzig sein. Ich wandte mich etwas genervt zu ihm um und entdeckte auch bald meine restlichen Sachen, die er schön fein säuberlich vor sich am Beckenrand verteilt hatte. Mürrisch holte ich sie und legte zu meiner Jeans. Das Zeug triefte ja nur so vor Wasser. Leise seufzte ich und zog mir auch langsam meine Shorts aus. Vielleicht würden die ja auch noch trocken. Da vernahm ich aber schon ein Pfeifen von seitens meines älteren Kollegen. Das gefiel ihm jetzt wohl wirklich. Mich am Hinterkopf kratzend tapste ich zu Joseph zurück, der sich aber gerade vom Rand abstieß und ein oder zwei Meter von mir wegtrieb. Wieder lag so ein spitzbübisches Grinsen auf seinen Lippen. Jetzt dürfte ich mich wohl wirklich auf etwas gefasst machen. Langsam glitt ich ins Wasser. Eigentlich hatte es gar nicht die richtige Temperatur für mich. Eher schon viel zu kalt, ich würde mir doch nur noch den Schwanz abfrieren. Ganz wunderbar. Den brauchte ich doch noch. Jetzt könnte ich wohl einmal mehr Josephs warme Arme brauchen, die mich festhielten und stützten. Nur würde ich das gerade sicherlich nicht bekommen, er wollte doch nur Sex haben. Eigentlich könnte man sich doch das genauso gut abgewöhnen. Zaghaft schwamm der Ältere um mich herum, als ich mich etwas weiter in die Mitte des Beckens treiben ließ. Schließlich legte er vorsichtig die Arme von hinten um mich und küsste zärtlich menen Hals, wodurch ich ein leises, aber dafür umso erregteres Keuchen von mir gab. „Du schmeckst nach Chlor“, meinte er leise kichernd, während seine Finger über meinen Bauch glitten. Fast unbewusst spreizte ich leicht die Beine. So ließ ich es ja gerade zu selbst zu, dass er sein Spiel fortsetzen konnte. „Du lässt mich ja doch noch ran“, murmelte er, während sich seine Hände ihren Weg nach unten bahnten. Doch da drückte ich ihn endlich weg und entfernte mich selbst etwas von ihm. Merkte er es denn wirklich nicht, dass ich gar nicht wollte. Tse. Da war er wieder egoistisch und dachte nur an sich. Ich schnaubte zuerst wütend, bevor ich wieder an den Rand zurück schwimmen wollte, nur stellte sich Joseph mir in den Weg. Er wollte doch jetzt nicht immer noch, doch da nahm er mich aber auf einmal vorsichtig in den Arm. Hatte er es also doch bemerkt, was ich wirklich brauchte. Doch auf einmal zog der mich unter Wasser und nur mit Mühe und Not konnte ich mich irgendwann aus seinem Griff befreien und gelangte zurück an die Oberfläche. Fast schon panisch blickte ich mich um. Auf einmal war er weg, hatte mich aber schön ins tiefere Wasser mit gezogen. Ganz toll. Auf einmal spürte ich aber, wie mich jemand an den Beinen festhielt und ich schon einen Moment später wieder unter Wasser war. Josephs Lippen lagen nur einen Augenblick darauf auf meinen. Nur nicht lang. Ihm war wohl jetzt auch endlich die Luft ausgegangen. „Du... du... Blödmann!“, fauchte ich ihn an, als er zu kichern begann. Dafür hatte er wohl noch genügend Atem. Wütend wollte ich zurück an den Rand schwimmen. Am besten würde ich jetzt einfach gehen, dann könnte ich ihm die Flausen schon austreiben. „Hey, Shaun. Komm wieder her! War doch nur ein Spaß...“ Knapp wandte ich mich zu ihm um. Hätte ich es bloß nicht gemacht, denn seinem Dackelblick konnte ich jetzt einfach nicht mehr widerstehen. Trotzdem schwamm ich nicht zurück, sondern warte darauf, dass er zu mir kommen würde. Mit nur ein paar Schwimmzügen trieb der Ältere wieder vor mir. Nur nicht mehr lange. Im Gegensatz zu mir, konnte er hier noch stehen und fand mit Leichtigkeit wohl auch den Boden. Bei über einem Meter achtzig aber auch nicht gerade schwer. Nur mit Mühe konnte ich dagegen, wenn ich mich wirklich durchstreckte mit den Zehenspitzen die Bodenfliesen berühren und trotzdem auch noch atmen. Ganz zärtlich berührte der Größere meinen Hals mit den Lippen, bevor er mich ohne größere Anstrengung vor sich auf den Beckenrand hob. Mein Atem wurde schneller, als er seinen Kopf zwischen meine Beine senkte. Jedoch küsste er zuerst nur meinen rechten Oberschenkel, bevor er sich wirklich meinem besten Stück widmete. Zuerst wollte ich ihn noch von mir wegdrücken, bevor ich ihn mehr und mehr zu mir zog. Hemmungslos begann ich zu keuchen, als er meinen Schwanz sogar in den Mund nahm und vorsichtig daran leckte. Sonst war ich ja dafür zuständig, das bei ihm zu machen. Durfte ich nun also auch einmal in den Genuss kommen, dass er an meinem Schwanz lutschte. Trotzdem war ich es wohl so ganz einfach nicht gewohnt. Binnen weniger Minuten kam ich in seinem Mund. Ich atmete nur noch ganz flach, als ich zurück sank. Doch nur einen Moment später konnte ich ein Kichern nicht mehr unterdrücken. Weiß Gott, was überhaupt so lustig war. „Gerade eben warst du noch stinksauer und jetzt scheint es dir ja wieder super zu gehen“, grummelte da auf einmal Joseph und stemmte sich neben mir aus dem Wasser. Langsam wandte ich den Kopf zu ihm. „Du verarschst mich in letzter Zeit ja auch nur noch... Eigentlich kommst du doch nur noch wegen dem Sex zu mir“, murmelte ich und setzte mich langsam wieder auf, wohingegen er jetzt neben mir stand und ein überdeutliches Seufzen von sich gab. „Dafür liebe ich dich doch zu sehr“, flüsterte er, „aber momentan können wir uns einfach nicht oft sehen und dann... dann will ich eben mit dir schlafen, damit ich dir zumindest irgendetwas geben kann... Du kennst doch auch meinen Einfallsreichtum...“ Zaghaft sah ich zu ihm auf. Wirklich konnte ich nicht sagen, ob das jetzt Tränen waren oder nur ganz gewöhnliches Wasser, das über seine Wangen lief. Da wandte er aber abrupt den Kopf ab. Wahrscheinlich war es doch eher Ersteres. Wie ungern er doch eigentlich zeigte, was er fühlte. Gerade wenn es eher ins Traurige umschlug. Langsam stand ich auf und legte die Arme um seine Schultern. Dann machte er das also eigentlich nur noch für mich? Ich klammerte aber auch so übermäßig. „Tut mir leid“, murmelte der Ältere leise. Ich dachte zuerst, dass er sich für sein Verhalten entschuldigte, aber da hatte ich mich geirrt. Nur einen Moment später, landeten wir beide wieder im Wasser und nur einen Moment später drang etwas ganz anderes in mich ein und ließ mich keuchen. Irgendwie war schwimmen so richtig schön. Kapitel 7: Kopfschmerzen bereiten --------------------------------- Kopfschmerzen bereiten Kenji's PoV Ich lag langgestreckt auf meinem Bett und döste etwas dahin. Dadurch, dass wir heute keinen Unterricht hatten, war das auch nicht zu schwer, ohne Anschiss zu bekommen. Die Außentemperatur ließ zudem ohnehin gar nichts anderes zu als Siesta. Doch es war auch nicht so, als ob es mich stören würde. Es gab doch kaum etwas Schöneres, als einfach einmal gar nichts zu tun. Ganz gemütlich zu schlafen und sich von nichts und niemanden stören zu lassen. Obwohl. Ein Teil dieser Aussage wohl leider nicht mehr lange stimmen könnte. Schon eine ganze Weile spürte ich einen leichten Druck über meinem rechten Ohr. Das könnte sich zu Kopfschmerzen entwickeln. Schon seit Jahren litt ich unter Migräne. „Tut dir was weh?“, fragte auf einmal Marc. Ich hob leicht den Kopf und schüttelte diesen schließlich langsam. Stimme zwar nicht ganz... Aber egal. Er musste es ja nicht unbedingt wissen. Und wenn es schlimmer werde, könnte ich es ihm immer noch sagen. Leicht zuckte mein Zimmergenosse mit den Schulter und widmete sich auch schon wieder dem Buch, das er auf den Knien liegen hatte. Es musste ja wirklich hoch interessant sein, dass er sich so etwas sogar heute noch antat. Denn das was er da las, war doch wirklich ein Schulbuch. Biologie, wenn ich mich nicht irrte. Doch nicht einmal eines von unserem Jahrgang. Irgendein höherer. 12. Klasse, dachte ich, dass ich vor einem Moment gesehen hätte, dass drauf gestanden hätte. „Bist du sicher, dass es dir gut geht?“ Wieder hatte er aufgesehen und sein Blick wirkte irgendwie besorgt. Ich nickte erneut nur, bevor ich mich auf die Seite rollte, sodass ich die Wand vor mir hatte. Auch einmal ein schöner Anblick. Fast schon zaghaft schloss ich die Augen. Ich hatte schon immer ein mulmiges Gefühl, wenn ich mit Marc alleine war. Nicht das ich ihm zutrauen würde, dass er mir irgendetwas antun würde. Aber irgendwie traute ich ihm einfach trotzdem nicht. Dabei schliefen wir schon über eineinhalb Jahre zusammen in einem Zimmer. In der ganzen Zeit hatten wir uns aber schon fast überhaupt nicht füreinander interessiert. So recht wusste ich nicht wirklich etwas über ihn. Er war Spanier und mochte kein Fleisch, was ich aber schon am ersten Tag beim Essen erfahren hatte. Sonst gab es nichts. Bei ihm konnte es eigentlich auch nicht groß anders aussehen. Ich kauerte mich etwas zusammen. Der Druck über meinem Ohr war schlimmer geworden. Mit den Kopfschmerzen hatte ich also recht. Wäre auch wirklich nicht ungewöhnlich gewesen. Oft spürte ich es schon vorher. Auf einmal spürte ich, wie sich jemand über mich beugte. Abrupt wandte ich mich um und blickte in Marcs grüne Augen. Der Rothaarige hatte den Kopf leicht schief gelegt und hatte gerade eine Hand auf meine Stirn gelegt. Kurz hielt ich die Luft an, bevor er die Finger wieder zurück zog und sich auf die Bettkante setzte. Herzhaft streckte er sich und grummelte dann: „Ich dachte schon fast, du hättest Fieber...“ Leise schluckte ich, als ich mir meine Brille vom Nachttisch angelte, um sie aufzusetzen. Ohne hatte ich den Spanier etwas verschwommen erkannt. Zu schlimm war es also nicht. Doch sicher war sicher. „Was schaust du mich denn so an?“, wollte der Jüngere wissen. Wie die meisten Zehntklässler war auch Marc erst 17. Ich war einer der wenigen, die schon 18 waren und sich eigentlich auch selbst entlassen könnten. Doch so recht wollte gerade ich nicht. Den Abschluss könnte ich immerhin wirklich gut brauchen. Japan war ein hartes Pflaster, wenn man keinen Job bekam und ich brauchte doch Geld. Ich stand auf, ohne zu antworten. Langsam stapfte ich ins Bad. Nur um mir einmal übers Gesicht zu waschen, meiner Rübe könnte es dadurch möglicherweise auch etwas besser gehen. Und anfänglich schien das sogar. Marc saß immer noch auf meinem Bett, als ich wieder zu ihm zurück kam. Doch jetzt lehnte er an der Wand und streckte sich gerade schon wieder herzhaft. Manchmal könnte man dadurch fast meinen, dass er eigentlich stinkfaul war. Im Grunde hing er aber die ganze Woche, wenn er nicht gerade beim Unterricht war, nur herum. Außer er schlief. Mit leicht schief gelegtem Kopf blickte er mich prüfend an. Irgendwie schien es, als ob er überlegen würde oder krampfhaft versuchte sich etwas vorzustellen. Ich kräuselte die Stirn und fragte: „Was ist?“ „Ich versuch mir nur gerade dich mit Titten vorzustellen...“, erwiderte er schließlich. Das hatte ich ihm auch erzählt. Diese eine Kleinigkeit. Für mich war es zumindest eine. Ich fühlte mich doch nur, wie im falschen Körper. Nein! Mich widerte mein Körper schon eher an. Er ekelte mich. „Dann versuch mal.“ Genervt sank ich auf sein Bett. Wenn er schon meines beschlagnahmte, dann machte ich das bei seinem genauso. Obwohl es mir ja manchmal fast so vor kam, als ob die Schlafgelegenheit des Jüngeren unbequemer war, als die meinige. „Hör auf mich so anzustarren“, grummelte ich, als er mich nach einer ganzen Weile immer noch so interessiert ansah. Gerade so als ob ich ein Tier ihm Zoo wäre. Irgendein ganz seltenes. So fühlte ich mich aber unglaublich unwohl. „Ich kann mir irgendwie überhaupt nicht vorstellen, dass du einmal eine Frau sein könntest. Du wirkst so gar nicht, wie so jemand, der so etwas machen würde. Irgendwie kommen mir die Leute immer so tuntig vor, die das machen. Aber du...?“ Leicht kniff er ein Augen zusammen und blickte mich prüfend an, bevor er weitersprach. „Du siehst eigentlich wirklich wie ein hunderprozentiger Kerl aus...“ „Das tuen einige hier und die sind sogar schwul...“, murmelte ich eingeschnappt und sank in Marcs Kissen, wo ich es mir schön gemütlich machte. Am besten setzte ich meine Siesta jetzt fort und ließ mich nicht mehr stören. Und schon gar nicht erst vom blöden Gerede meines Zimmergenossen, ich würde ja so sehr aussehen, wie ein Kerl. Trotzdem fühlte ich mich einfach in meinem Körper nicht wohl. „Ich könnte mir vorstellen, dass irgendein Mädchen sehr einsam bleiben würde, wenn du wirklich ein Weib wirst...“, meinte der Rothaarige auf einmal. Ich seufzte nur überdeutlich. Mir war im Grunde scheiß egal, ob jemand – den ich womöglich nicht einmal kannte – unglücklich war, wenn ich endlich glücklich sein konnte. Etwas, was ich im Grunde noch nie hatte. „Hörst du mir zu?“, fragte Marc. Leicht hob ich den Kopf, um ihm anzudeuten, dass ich ihn verstanden hatte, ließ ihn im nächsten Moment aber auch schon wieder sinken. Meine Kopfschmerzen wurden immer schlimmer. Scheinbar würde sich das Wetter ändern. So etwas spürte ich meistens. Wetterfrosch hatte mich mein älterer Bruder gelegentlich mal genannt, wenn ich mich im Bett gekugelt hatte und er mir – nett wie er war – eine Schmerztablette gebracht hatte. Wie oft war ich auch wegen meiner Migräne gar nicht erst hochgekommen, ohne hin und her zu schwanken, als ob ich betrunken wäre. Nur das es nicht so war und sich mein Kopf ganz einfach nicht mehr auskannte. „Du siehst nicht gerade gut aus, als ob dir etwas wehtun würde...“ Ich spürte den besorgten Blick des Jüngeren, rollte mich aber deswegen auf die andere Seite und kniff die Augen zusammen. Jetzt durchzuckte mich der Schmerz immer wieder. Mein Kopf fühlte sich an, als ob er platzen würde. Es fühlte sich wortwörtlich grausam an. Anders konnte man es gar nicht mehr bezeichnen. „Ist schon in Ordnung“, murmelte ich schließlich, obwohl es gar nicht so war. So schlimm war es schon lange nicht mehr, aber wahrscheinlich hatte ich einfach nur einen schlechten Tag. „Hey, Kenji... Dir geht es doch nicht gut!“ Ich spürte, wie Marc meine Schulter berührte. Fast überdeutlich zuckte ich zusammen. Das musste er ja bemerkt haben. Eigentlich wollte ich gar nicht, dass er wusste, wie schreckhaft ich war und erst recht nicht gerade gegenüber ihm. „Äh... Tut mir leid... Ähm... Tut dir jetzt was weh?“ Ich hatte ihn mit meiner Reaktion wohl etwas verschreckt. Im Grunde klang er ja fast schon süß. Ich setzte mich etwas mühsam auf und schon bemerkte ich seine großen, grünen Augen, die mich ganz interessiert ansahen. „Etwas Kopfschmerzen“, murmelte ich. Hätte ich nur die Klappe gehalten. „Dann hol ich dir gleich eine Schmerztablette, bevor du noch umkippst. Bist etwas bleich im Gesicht. Hast du durch Zufall auch Kreislaufprobleme?“ Er wirkte ja wirklich richtig besorgt um mich. Auf seine Frage hin schüttelte ich erst einmal den Kopf. Da wollte er aber schon auf den Hacken kehrt machen, aber ich hielt ihn zurück. „Ist nicht so schlimm.“ Er wandte sich wieder zu mir und begutachtete mich mit einem prüfenden Blick. „Du siehst aber nicht wirklich so aus...“ Leicht zog er eine Augenbraue hoch und legte mir erneut eine Hand auf dir Stirn. Wenn ich wohl erhöhte Temperatur hätte, dann würde ich kaum so weiß im Gesicht sein können. Eher schon rot. Und selbst das sah man mir eigentlich nicht so oft an. Da ich aus Osaka kam, hatte ich eigentlich von Natur aus etwas dunklere Haut. Sonnenbrand war bei mir schon eine Seltenheit oder zumindest konnte man ihn nicht so deutlich sehen. Behutsam drückte er mich schließlich wieder zurück in sein Bett. „Bleib am besten etwas liegen“, meinte er, als er aufstand, „ich werd' dir was zum Essen mitbringen... Hoffentlich hast du überhaupt Hunger.“ Er wartete meine Erwiderung gar nicht ab, aber scheinbar wusste er wohl ohnehin, dass ich keinen Appetit haben würde und trotzdem wollte er mir etwas mitbringen. Ich wusste ja gar nicht, dass er so nett war. Leicht kauerte ich mich zusammen. Es wurde wohl langsam aber sicher wirklich schlimmer. Vielleicht hätte ich mir von Marc doch eine Kopfschmerztablette holen lassen sollen. Es wäre besser gewesen. Jetzt war es aber wohl auch zuspät. Ich müsste warten bis Marc zurück kam oder selber gehen. Etwas mühsam raffte ich mich hoch und entschied mich dadurch für Letzteres, auch wenn ich mich etwas wackelig auf den Beinen fühlte. Unbeholfen wankte ich zur Tür, wo ich aber schon zusammen sank und mir den schmerzenden Kopf hielt. Weit würde ich so nicht kommen. Ich stolperte zurück zu – dieses Mal – meinem Bett und rollte mich dort in die Decke ein. Zum Glück wurde es langsam Abend und unser Zimmer war auf der Westseite. Somit hatten wir so gut wie kein Sonnenlicht mehr und es war etwas dunkel im Raum. Der Schmerz wollte einfach nicht nachlassen und so kam ich gar nicht zur Ruhe. Immer wieder rollte ich mich hin und her. Irgendwann würde ich noch durchdrehen. Eine halbe Stunde später kam Marc wieder zurück und er hatte mir wirklich etwas mitgebracht. Doch mein Appetit war auf einem Tiefpunkt. Essen würde ich heute ganz bestimmt nichts mehr. Eher fühlte ich mich so, als ob ich es ohnehin gleich wieder erbrechen könnte. „Mein Gott, du siehst ja völlig fertig aus...“ Behutsam nahm der Rothaarige meine Hand und strich mit dem Daumen vorsichtig über die Fingeransetze. „Ich hol' dir jetzt trotzdem einen Schmerztablette, sonst kippst du mir ja noch um!“, kommentierte er schließlich und wollte mich wieder loslassen, doch ich hielt ihn fest und zog ihn zu mir aufs Bett. So viel Kraft hatte ich wohl noch. Etwas unbeholfen rollte sich der Jüngere schließlich auf den Rücken, bevor ich meinen Kopf auf seine Brust legte. Das Geräusch seines Herzschlages halte mir in den Ohren wider und überdeckte für einen Moment das Pochen in meinem Kopf. Es war fast schon zu spüren, dass es Marc unangenehm war, so wie ich bei ihm lag. Viel lieber hätte er ein richtiges Mädchen neben sich liegen und nicht nur jemand, der sich sicher war, dass er eigentlich eines wäre. „Willst du das eigentlich wirklich machen? Ich meine... eine Mädchen werden...“, fragte er auf einmal. Langsam begann ich zu nicken und schmiegte mich im selben Moment noch etwas enger an den Jüngeren. Fast überdeutlich zuckte er zusammen. Schon immer stand ich ein wenig mehr auf Jungs, als auf Mädchen und fühlte mich eher weiblich. Meine Mutter hatte mir sogar einmal erzählt, dass ich als Kind öfters in Mädchenklamotten herumlief. Ohne ersichtlichen Grund. Ich hätte sie mir selbst angezogen, obwohl ich mich sonst immer dagegen gesträubt hätte, mich alleine anzuziehen. Etwas eigen war ich wohl schon immer. „Ich fühlte mich einfach nicht wie ein Junge... Und mein Körper widert mich nur an, so wie er ist...“, murmelte ich. So recht wusste ich nicht, ob er mich verstehen konnte, wie ich mich fühlte. Manchmal meinte ich sogar, dass das gar niemand könnte. Marc erwiderte nichts, also war es wohl bei ihm genauso. Da zuckte ich aber wieder durch einen schlagartig schlimmer werdenden Schmerz zusammen. Mein Atem war auf einmal schneller geworden. Meine Finger krallten sich in das Shirt des Jüngern, da fuhr dieser aber auch schon hoch und ich landete etwas unsanft in den Kissen. „Jetzt hol ich dir aber ganz bestimmt eine Tablette. Du quälst dich doch nur!“, maulte Marc und wollte ein weiteres Mal gehen und endlich ließ ich ihn auch ziehen. Alleine rollte ich mich wieder zusammen und versuchte etwas zu schlafen. Gelang nur wieder nicht. Ich kauerte mich zusammen, dabei umschloss ich meinen Kopf mit den Armen und drückte leicht zu. Manchmal – aber nicht oft – wurde es dadurch besser. Bis der Jüngere wieder zurückkam, änderte ich meine Position überhaupt nicht. Erst als ich hörte, wie die Tür geschlossen wurde, schreckte ich wieder hoch und bemerkte auch erst jetzt, dass mir Tränen über die Wangen liefen. Ich wollte sie mir wegwischen, aber da machte es schon Marc. „Dachte ich mir doch, dass es schlimm sein müsste“, meinte er und hielt mir eine Tablette unter die Nase. „Ich hab noch eine zweite, die sollst du aber erst nehmen, falls es wirklich gar nicht besser wird“, erklärte er mir und machte auf den Hacken kehrt. Etwas unsicher hielt ich das Medikament in den Finger. Nur einen Moment später kam Marc wieder aus dem Bad mit einem Glas Wasser, da hatte ich die Pille auch schon geschluckt. „Trink was“, murmelte der Rothaarige und ich gehorchte. Zaghaft kuschelte ich mich kurz darauf wieder in die Decke. Jetzt könnte ich wohl warten, bis es besser wurde. Im Moment spürte ich ja noch so gar nichts und wirklich erwarten tat ich auch nicht, dass es schnell gehen würde. Unsicher hatte sich Marc auf die Bettkante gesetzt und warf mir immer wieder einen flüchtigen Blick zu. Wie es aussah, machte er sich immer noch etwas Sorgen. Ich setzte mich mühsam auf und legte die Arme um seine Schulter. Ein weiteres Mal zuckte er überdeutlich zusammen. Ich musste aber auch schon wirklich komisch wirken. „Du bist verflucht anhänglich...“, murmelte der Jüngere schließlich und löste sich aus meiner Umarmung. Leicht schwankte ich hin und her. So ganz ohne Halt war es wohl doch noch etwas schwer aufrecht zu sitzen. Der Kopfschmerz hatte wohl alles in meiner Birne etwas durcheinander gebracht. „Ich mag dich nur... irgendwie...“, erwiderte ich, wobei ich scheu lächelte. Jetzt war ich noch ein Junge, da klang es sicherlich richtig blöd, wenn ich so etwas sagte. Wenn ich ein Mädchen wäre, dann würde er mich jetzt nicht so komisch anschauen. Leise hörte ich ihn schlucken, bevor er sich etwas abwandte. Irgendetwas musste er überlegen. Was wohl? Ich legte den Kopf schief und versuchte interessiert zu schauen, dann würde er es schon sagen. „Ich wollte dich schon immer mal etwas fragen...“, meinte der Jüngere schließlich und nach einer kurzen Pause sprach er weiter: „Würdest du einen Kerl heiraten... Ich meine, wenn du dann eine Frau bist...? Jetzt wandte ich den Blick auch ab. Darüber hatte ich noch gar nicht nachgedacht. Ich war mir ja nicht einmal sicher, ob ich überhaupt heiraten wollte. Aber wenn ich mit einem Mädchen bei meinen Eltern aufkreuze, wenn ich auch eines wäre – sie konnten es ja schon nicht verstehen, dass ich mich wie eines fühlte –, würden sie durchdrehen. Dann wäre ich enterbt. Aber es wäre mir ja ohnehin egal. Das Geld brauchte ich nicht. „Weiß nicht... Vielleicht“, erwiderte ich schließlich. Die Antwort passte Marc wohl nicht so recht, denn er seufzte fast schon herzzerreißend. Verunsichert blickte ich wieder zu ihm, da verzog er sich aber schon in sein eigenes Bett, nachdem er sich seine Jeans und sein Shirt ausgezogen hatte. Einige Narben zeichneten sich auf seinem Rücken ab. Laut ihm, hatten die Polizisten auf ihn eingeprügelt, als sie ihn fest genommen hatten, obwohl er schon ab Boden gelegen hatte. Aber das würde dann doch keine Narben auf dem Rücken machen? Etwas unbeholfen zog ich mir auch die Hose aus. So konnte ich ja eigentlich gar nicht schlafen. Wieder rollte ich mich in meine Decke ein, als Marc schon das Licht ausmachte. Im Dunkeln schlurfte er noch durchs Zimmer. Dumm, dass wir an den Betten keine Lichtschalter hatten. Da hörte ich ihn aber schon fluchen und zetern. Wahrscheinlich hatte er sich den Fuß gestoßen. Ganz leise kicherte ich. Es war einfach zu süß, wenn er sich aufregte. „Marc?“, flüsterte ich, als ich noch eine Weile wach gelegen hatte. Meine Kopfschmerzen waren besser geworden. „Was?“, erwiderte der Jüngere etwas verschlafen. Eigentlich klang er fast schon genervt. „Ich würde einen Kerl heiraten“, meinte ich, „aber nur, ... wenn er so ist, wie du...“ Zu dumm, dass ich jetzt sein Gesicht nicht sehen konnte. Es musste Gold wert sein. Am nächsten Morgen hatte ich dann doch wieder Kopfschmerzen, aber Marc umsorgte mich richtig fürsorglich. So einen wie ihn, würde ich wohl wirklich heiraten, selbst wenn ich es mich noch einmal anders überlegte. Kapitel 8: Besser, als ein Traum (JamieXPiccoloXSean) ----------------------------------------------------- Ja, ja, dieses Schatzi hier ist einmal jemand gewidmet. :D Weswegen ich erst recht nicht stolz darauf bin. >.> Eigentlich hätte es eindeutig besser werden müsse, gerade da ich so etwas in der FF von Anfang an irgendwann mal richtig schreiben wollte. -seufz- Und jetzt wurde ja zumindest noch ein OS daraus und der ist -Trommelwirbel- für mein geliebtes Kindchen , weil sie heute ihren 18. Geburtstag hat. Auf alle Fälle wünsche ich vor allem dir viel Spaß damit und natürlich auch allen anderen Lesern, die es lesen können. ^^ Besser, als ein Traum (JamieXPiccoloXSean) Sean's PoV Ein Schauer aus kaltem Wasser ergoss sich über mir, als ich die Dusche angedreht hatte. Mit der Zeit gewöhnte ich mich nun auch an die Temperatur und es war gar nicht mehr so schlimm, wie man Anfang. Ja, es war doch wirklich sogar gut, gerade da draußen so eine Hitze herrschte. Die Kühle tat dann wirklich gut. Ausgiebig streckte und reckte ich mich, bevor ich mir kurz durchs Haar fuhr. Gerade zu fühlen tat ich es, wie ich vom Schweiß, Staub und Dreck gereinigt wurde und es war himmlisch. Leider musste dann meine entspannende, kalte Dusche doch ein Ende nehmen, da mit der Zeit leider trotzdem auch meine Muskeln taub wurden, wenn sie nicht wieder etwas Wärme abbekamen. Und erfrieren wollte ich ja auch nicht unbedingt. Dennoch trocknete ich mich recht langsam ab, immerhin hatte ich Zeit. Es war Wochenende, also schon mal kein Unterricht, und Jamie war, noch bevor ich mich unter die Dusche verzogen hatte, weg. Also pure Ruhe für mich. Kurz darauf schlurfte ich dann halbwegs trocken – mein Haar war noch nass – aus dem Bad und gleich schnurstracks auf mein Bett zu. Wenn ich schon einmal allein war, konnte ich mir auch ein angenehmes Schläfchen gönnen. Tat ich natürlich auch. Obwohl mein Kopfkissen etwas feucht wurde, aber auch egal. Binnen weniger Minuten war ich in süße Träume versunken. Schön für mich. „Aufwachen, Sean“, flüsterte jemand, wodurch ich langsam wach wurde. Nur leicht hob ich ein Lid und spürte schon einen Moment später weiche Lippen auf den meinen. Gerade zu zaghaft öffnete ich meinen Mund und ließ eine Zunge eindringen, die die meinige zärtlich verwöhnte. Eigentlich wollte ich die Arme um den anderen schlingen, doch diese wurden abrupt festgehalten. „Schön hierbleiben, Sean“, hauchte mir jemand ins Ohr, bevor es von etwas Feuchtem berührt wurde. Ich schlug die Augen auf und erkannte Jamie, der sich gerade von mir löste. Mein Kopf sank in den Nacken. Derjenige, der mich da noch immer festhielt, war Piccolo. Krampfhaft versuchte ich mich zu winden, doch es gelang mir nicht. Die beiden waren zu stark. „Hm, der Kleine will weg“, flötete Jamie, als er sein Gewicht auf mein Becken verlagerte, wodurch ich kurz aufkeuchte. Merkte der Amerikaner nicht, dass er zu schwer für mich war? „Tu' ihm nicht weh!“, zischte da schon der Italiener und gab Jamie einen unsanften Stoß. Aber ohne ersichtliche Wirkung. Dann würde mich der Größere eben erdrücken. Danke für den Blumentopf, Mr. Hunt. „Lass mich los!“, fauchte ich, als ich den ersten Schrecken überwunden hatte. Doch dafür erhielt ich nur von beiden ein fieses Grinsen. Wunderbar. „Spiel nicht auf wütendes Kätzchen“, hauchte mir aber schließlich Jamie ins Ohr, als er sich ein weiteres Mal über mich beugte. Doch statt auf ihn zu hören, verzog ich nur das Gesicht zu einer wütenden Fratze. Die sollten mich kennen lernen! „Sean, wir wollen doch nur mit dir spielen.“ Zärtlich fuhr mir der Italiener über die Stirn und irgendwie – obwohl ich so wütend war – entspannte ich mich schlagartig. So bemerkte ich im ersten Moment nicht einmal, dass Jamie mir das Shirt hoch schob. Doch auf einmal zuckte ich zusammen, als seine Zunge über meinen Bauch glitt. Himmel. Abrupt wollte ich hochfahren, nur hielt mich erneut Piccolo davon ab. Verängstigt blickte ich ihn an, doch es schlich sich nur ein freches Grinsen bei ihm ein. Wie konnten sie mich nur so quälen? Wieso? Jamies Küsste wanderten immer weiter an mir hinauf. Jeder weitere ließ mich mehr und mehr versteifen und es half nicht einmal mehr etwas, dass Piccolo mir über die Stirn strich. Locker fuhr der Amerikaner mit seiner Zunge über eine meiner Brustwarzen, bevor er zärtlich daran saugte, wodurch er mir ein Keuchen entlockte. „Es gefällt ihm“, murmelte der Italiener und raffte sich langsam hoch, um über mich drüber zu steigen und sich neben Jamie zu setzten. Nur einen Moment später schob er den Größeren von mir herunter und begann vorsichtig mich mit Küssen zu verwöhnen, bis er mir das Shirt auszog. Mürrisch verschränkte der Amerikaner derweil die Arme und zog eine Schnute, während Piccolo mich dieses Mal küsste. Nur für einen Moment blickte ich noch einmal zu Jamie, bevor ich die Augen schloss und mich dem Italiener hingab. Jamie hatte kurz gegrinst, wahrscheinlich gefiel ihm doch, was er sah. Ich spürte, wie Piccolo mich weiter auszog und wie ich bald nur noch in Shorts unter ihm lag. Half Jamie oder wieso fiel es dem Italiener so leicht? Doch da hatte sich auf einmal etwas zu meinem Schwanz gesellt und begann ihn zärtlich zu reiben. Noch im selben Augenblick löste sich der Italiener wieder von mir und erneut lag ein Grinsen auf seinem Gesicht. Ich verkrampfte. Verdammt. Könnte ich es nicht einfach genießen? „Ganz ruhig, Süßer“, flüsterte mir Jamie ins Ohr und küsste schließlich vorsichtig meine Wange, bevor auch von meinem besten Stück wieder abgelassen wurde. Langsam sah ich zu Piccolo auf, der etwas besorgt den Amerikaner anblickte. Gerade zu zaghaft schüttelte dieser den Kopf und murmelte: „Jetzt hören wir nicht auf.“ Ich schluckte und versuchte mich nun unter dem Italiener zu winden, doch es gelang mir nicht, obwohl sich dieser gerade dem Größeren zuwandte und sie sich gegenseitig die Shirts auszogen. Wehrlos – dabei hatte ich die Hände frei – lag ich auf dem Bett und sah ihnen zu, wobei mir zusätzlich noch etwas warm wurde. Von der Enge in meinen Shorts einmal ganz zu schweigen. Da beugte sich aber Piccolo schon über mich und küsste mich zärtlich. Erneut meinte ich gesehen zu haben, dass Jamie zuerst eingeschnappt ausgesehen hatte und dann lächelte. „Hilf mir mal!“, meinte auf einmal der Italiener und hob leicht sein Becken an, bevor er meine Hände zu seinem Hosenbund führte. So verstand ich. Langsam entledigte ich ihm des lästigen Kleidungsstücks und befreite damit auch seine Erektion. Der werte Piccolo trug nämlich nichts – aber auch wirklich gar nichts – drunter. Wahrscheinlich blickte ich einen Moment zu lange auf sein steifes Glied, da er mir auf einmal ins Ohr raunte: „Das ist wohl besser, als deine grün-karierten Boxershorts.“ Leise hörte ich Jamie kichern und abrupt schwang mein Blick zu ihm, doch das, was zuerst einem wütendem Gesichtsausdruck gleichen sollte, wurde schlagartig zu einem riesigen Schrecken. Wollten sie mich jetzt mit ihrer Nacktheit killen? Aber halt mal! Sie waren nackt und ich lag hier auch nur noch in Shorts herum. Sollte das heißen, sie wollten hier eine Nummer schieben? Zu Dritt? Auf die Idee hätte ich ja eigentlich schon kommen müssen, als mir einer von ihnen am Schwanz rumgefummelt hatte! Lange konnte ich nur über mein Problem nicht nachdenken, da sich ein weiteres Mal jemand an meinem Glied vergriff und ich war mir so ziemlich sicher, dass es nun Piccolo war. Jamie verwöhnte nämlich meine Brustwarzen und zumindest eine mit seinen Fingern. Ein überschwängliches Keuchen konnte ich mir nicht mehr verkneifen. Himmel, tat das gut. „Spritz uns jetzt ja nicht ab!“, hauchte mir Jamie ins Ohr, als er kurz von mir abließ. Doch nur einen Moment später gab er danach auch schon Piccolo einen Stoß, dass dieser fast vom Bett fiel. Das er so ruppig war, hätte ich jetzt auch nicht von ihm gedacht. Aber was mich mehr wunderte war der mürrische Gesichtsausdruck des Italieners. Sonst war er ja auch nicht so. Da befreite ich mich aber schon etwas mühsam von Jamie und kroch auf den Dritten zu, bevor ich ihm vorsichtig zurückdrückte und ihn im Liegen küsste. Nur einen Moment später spürte ich, wie er mir die Shorts auszog. Oder war es der Amerikaner? Wahrscheinlich eher der, da sich auf einmal etwas Feuchtes über meine Knospe bewegte und sich nur eine Sekunde später ganz leicht – nur ein Stück – hineinschob. Das reichte jedoch schon aus, dass ich stöhnte. Hemmungslos. Leicht wollte ich mich umwenden, um nach Jamie zusehen, doch Piccolo hielt mich fest und zwang mir wieder seine Lippen auf. Jedoch konnte ich den Kuss nicht lange aushalten, da ich wieder einen erregten Laut von mir gab. Diese Mal war es nur etwas anderes, was sich da in mir befand. Etwas mit mehr Bewegungsfreiheit. Ein Finger? Womöglich zwei. Auf alle Fälle tat es weh, ließ mich aber trotzdem in so einer Lust versinken. Es war – trotz der Schmerzen – unglaublich gut. Mühsam raffte ich mich schließlich hoch und stemmte mich dabei auf der Brust des Italieners ab, so konnte der mich auch nicht davon abhalten, was ich machen wollte. Tief bohrte sich dieses Etwas in mich und ließ mich kurz aufkeuchen. Es tat nicht einmal mehr richtig weh, doch da dran noch etwas in mich ein. Drei Finger? Für einen Moment zuckte ich zusammen, wodurch ich ihn nur noch mehr in mir spürte, bevor ich wieder stöhnte. „Jetzt ja nicht abspritzen“, hauchte mir Jamie ins Ohr und drückte mich wieder hinunter zu Piccolo, der mich erneut zärtlich küsste. Die Finger des Größeren drangen derweilen tiefer in mich ein. Abrupt konnte ich es nicht mehr zurückhalten und schrie vor Schmerzen auf. Vorsichtig legte mir der Italiener die Arme um die Schultern und flüsterte mir beruhigende Worte zu, lange half das nur nicht. Auch Jamie zog seine Finger zurück und umarmte mich. „Ganz ruhig, Kleiner“, flüsterte der Amerikaner, wobei er mich von Piccolo löste und leicht hin und her wiegte. Der Italiener küsste derweilen meinen Nacken, wodurch ich mich wieder entspannen konnte. Zärtlich waren sie wohl beide. „Können wir weiter machen?“, fragte der Italiener und sofort nickte ich, bevor ich mich umdrehte und wieder auf ihn legte. Unsere nackten Körper rieben sich aneinander, das machte mich geil. Jeder meiner Muskeln zitterte leicht und löste so ein intensives Gefühl in mir aus. Hitze. Mir war heiß! Piccolo begann wieder mich zu küssen, während sich Jamie neben uns erhob. Abrupt fuhr ich hoch und wandte mich zu ihm. „Nimm ja ein Kondom!“ Ich hätte es wahrscheinlich nicht sagen müssen, da der Größere schon eines aufriss und es sich über sein steifes Glied streifte. Nur einen Moment später beugte er sich über mich und drückte mich auf den Italiener, der zärtlich die Arme um mich legte und an mir vorbei Jamie küsste. Bevor sie sich wieder voneinander lösten, stupsten sich immer wieder ihre Zungenspitzen an. Machte sie das heiß? Leicht hob ich mein Becken und während ich mich mit einem Arm abstützte, suchte ich mit der anderen Hand, ohne den Blick von dem Italiener abzuwenden, nach dessen Schwanz, um ihn zärtlich zureiben. Nur fand ich dort unten nichts und war so schließlich auf Piccolos Hilfe angewiesen, der mich zu seinem besten Stück lotste. Immer wieder küsste er in der selben Zeit Jamie. Auf was wartete der eigentlich? Meine Frage erledigte sich jedoch recht bald, als ich wieder etwas in mir spürte. Und es war sicherlich weder seine Zunge noch seine Finger. Leise keuchte er, als er tiefer in mich eindrang, dahingegen war ich schon eher etwas geschockt. Sein Glied war so groß und dehnte meinen Eingang aus, das würde doch nicht mehr normal werden. Ich bog meinen Rücken durch und drückte mich so mehr und mehr auf Piccolo, der begonnen hatte an meine Brustwarzen zu ziepen und sie leicht zu massieren. Vorsichtig küsste er auch noch meine Hals, wodurch ich mich voll und ganz entspannen konnte. „Du bist so heiß... und eng...“, hauchte Jamie und zog mit den Lippen am meinem Ohrläppchen. Noch im selben Augenblick entfloh meiner Kehle ein Stöhnen. Jeden erregten Laut der beiden Jungen, zwischen denen ich lag, konnte ich hören. Jedes Fiepen, Keuchen und Stöhnen. Sogar wenn ich lauter wurde. Ganz ruhig bewegte sich Jamie, bis sich wohl mein Körper wirklich an sein Glied angepasst hatte und ich nicht womöglich doch noch Schmerzen haben könnte. Erst dann beschleunigte er sein Tempo und stieß härter in mich. Piccolo umgarnte immer noch meinen Hals mit Küssen und meine Brustwarzen mit den Fingern, während ich sein Glied rieb. Es musste mindestens so prall sein, wie das, das sich in mir befand und es müsste ein atemberaubendes Gefühl sein, wenn sie sich beide in mir befänden. Ich begann wieder Piccolo zu küssen, um irgendwie unsere Laute unter Kontrolle zu bringen. Dahingegen halte Jamies Stöhnen immer wieder in meinem Kopf wider. Der Klang seiner Stimme, während er langsam dem Höhepunkt näher kam war so scön und für mich gerade zu beruhigend. Ja, fast schon besinnlich. Doch da zog mich der Amerikaner abrupt an den Haaren etwas hoch und als ich noch leise fiepte, stieß er zwei oder drei Mal heftig in mich. Da drückte er aber schon meinen Kopf herum und obwohl wir uns nicht küssen konnten, war es doch zumindest unseren Zungen erlaubt, dass sie sich zärtlich berühren durften. Vorsichtig ließ Jamie mich wieder los und konzentrierte sich nun mehr auf die Bewegung seiner Lendengegend, während ich mich wieder über Piccolo hermachte. Meine Finger waren schon längst nicht mehr an seinem Schwanz, wohingegen meiner immer wieder über seinen Bauch rieb. Lange konnten wir zwei unsere Lippen nicht aufeinander halten, da uns unser letztes – gerade zu erlösendes – Stöhnen entfuhr und wie es aussah, war auch Jamie nur einen Moment später gekommen. Erschöpft sank ich auf den Italiener und atmete noch immer etwas schwer. Neben uns machte sich Jamie lang. Irgendwie grinste er richtig glücklich un war es wohl auch. So sicher war ich mir nicht, ob ich eingeschlafen war oder nicht, doch ich schlug abrupt die Augen auf. Das Ganze schien keine Sekunde her zu sein und trotzdem war etwas anderes. Irgendwas stimmte ganz und gar nicht. „Na, was Geiles geträumt?“, hörte ich da auf einmal Jamie fragen und wandte den Blick langsam zu dem anderen Bett hinüber, wo der Amerikaner lag und mich prüfend ansah. Sollte jetzt nicht ein Kuss kommen? Wir hatten doch Sex gehabt. Oder? „Äh...“, mehr brachte ich beim besten Willen nicht heraus. Jedoch wusste ich auch nicht so recht, was er meinte. Wieso sollte ich nur etwas geträumt haben? „Ich will mich nicht beschweren, aber du hast 'ne Mörderlatte!“, klärte mich dann endlich Jamie auf. Abrupt wanderte auch mein Blick an mir herunter. Und wirklich, unter der Bettdecke konnte man deutlich eine Beule erkennen. Nur einen Moment später hatte ich mich zur Wand hin zusammengerollt. War das jetzt etwa doch nur eine Vortäuschung meines Unterbewusstseins gewesen? Ich hatte das doch nicht wirklich nur geträumt? Mehr und mehr kauerte ich mich zusammen. Scheiße! Im Leben hatte ich noch nie so einen realistischen Traum und erst recht hatte ich noch nie deswegen eine Erektion bekommen. Hilfe, ich drehte durch. „Sean, so was muss dir doch nicht peinlich sein...“ Ich spürte, wie sich Jamie über mich beugte und mir leise ins Ohr flüsterte: „Passiert doch jedem mal.“ Langsam rollte ich mich auf den Rücken, wobei der Amerikaner schließlich mit dem Kopf auf meiner Brust liegen blieb. Er war eingeschlafen. Na hoffentlich träumte er etwas Schönes. Kapitel 9: Den Löwen füttern (JamieXDave) ----------------------------------------- Den Löwen füttern (JamieXDave) Info: Dieser OS ist die ausgelassene Yaoi-Szene zwischen den Kapiteln 24 und 25. Als die Kapitel entstanden sind, hielt ich die Szene noch ziemlich sinnlos. Aber jetzt wollte ich doch einmal drüber scheiben, was in der Nacht so gelaufen ist. Wie ich meine ist es ziemlich kurz geraten und recht gefühllos. Trotzdem hoffe ich, dass es so passt. ^^ Dave's PoV Ich übersäte seinen Hals mit Küssen, während er ja gerade zu stocksteif dasaß und es über sich ergehen ließ. Etwas mehr hätte ich ja von ihm – gerade von ihm – schon erwartet. Es gingen ja hier die heißesten Gerüchte über ihn um, was er für eine Granate im Bett sein musste und wie er sich manchmal auf die Jungs stürzte. Manche meinten ja sogar, dass sie schon gehofft hätten, dass er sie einfach einmal in ein Zimmer zog und dann über sie herfiel. Klar, so etwas kam nicht von vielen, nur von denen, die ihn anhimmelten und das war auch nur eine Hand voll. Mehr verachteten ihn wohl, weil er sich durch fremde Betten vögelte und das nicht unbedingt zu wenig. Jetzt war er ja auch in meinem gelandet. Abrupt bugsierte er mich etwas ruppig aufs Bett und setzte sich auf mein Becken und während er mit einer Hand meine Arme über meinem Kopf zusammen hielt, löste er mit der anderen ganz flink meinen Gürtel, bevor er mir schroff die Jeans herunter zog. Wie er auf mich herabsah, gerade so, als ob ich seine Beute wäre und er ein hungriger Löwe. Ja, womöglich sogar ein fast ausgehungerter. Der kleine Sean musste ja eine ziemlich jungfräuliche Seele sein, rein von seiner Art her. Obwohl ja gerade stille Wasser sehr tief gründen können. Ich könnte mir ja viel vorstellen, auf das der Kleine stand. Vielleicht war er ja sogar eine zuckersüße Domina, in Leder würde er auf alle Fälle sicher rattenscharf aussehen. Jamie brauchte nur wenige Minuten, bis er mich ganz meiner Klamotten entledigt hatte und nur einen Augenblick später erkundete er mit seinen Lippen fast schon jeden erdenklichen Winkel meines Körpers. Das war auch etwas, was hier schon lange umging: Wenn er wollte, konnte er Dinge mit seinen Lippen anstellen, die man sich nicht im Traum erhoffen konnte. Ich stöhnte auf einmal auf, als er zwischen meinen Beinen angekommen war und diese auch schon etwas angehoben hatte. Wo leckte er da um Gottes Willen? Im Grunde konnte ich es mir vorstellen, denn es musste die gleiche Stelle sein, wo er jetzt auch seine Finger hatte und diese auch ganz langsam hinein schob. Drei auf einmal? Ich spürte, wie ich versteifte, doch er hörte nicht auf. Auch nicht, als ich plötzlich vor Schmerzen aufquiekte. Jetzt klang ich sicher wie ein Ferkel. Da er meine Arme losgelassen hatte, versuchte ich ihn von mir wegzudrücken, aber er ließ einfach nicht locker. „Aber Mr. Miller, Sie wollten doch, dass ich es genau so machen...“, meinte er auf einmal und klang dabei wie ein kleiner Schuljunge, der nur seinem Lehrer gehorchte. Leicht verängstigt blickte ich zu ihm hinunter und erhaschte noch das freche Grinsen auf seinem Gesicht. Er ließ es wohl wirklich darauf ankommen. Ganz deutlich spürte ich, wie er noch mit einem vierten Finger in mich eindrang, nur durchzuckte mich da auf einmal ein Stechen und ich schrie kurz auf. Nur eine Sekunde später verkrampfte ich jetzt völlig, doch der Schmerz ließ nicht nach. „Sein Sie mal kein Baby, ich hab sie doch nur ganz drin...“ Es war noch ein kurzes Auflachen von ihm zu vernehmen, bevor er seine Finger ganz leicht in mir kreisen ließ. Wollte er mir vielleicht die ganze Hand reinstecken? Auf Fisting hätte ich mich jedoch nie eingelassen, dass war mir viel zu gefährlich. „Lass es!“, fauchte ich, da drückte er seine Finger aber abrupt noch ein winziges Stück weiter in mich. Es waren nur wenige Millimeter – wenn überhaupt –, aber ich spürte es überdeutlich. Mit der Zeit ließ aber der Schmerz etwas nach und man könnte fast meinen, dass es angenehm wurde. Trotzdem würde ich mich sicherlich nicht auf einen Faust-Fick ein. Das könnte er sich abschminken! Als ob er meine Gedanken gelesen hätte, zog er seine Hand zurück und beugte sich über ich. Ein seltsamer Glanz lag in seinen Augen, als er sich meine Beine auf die Schultern legte. Dann würde er jetzt also richtig anfangen? „Jetzt wissen sie zumindest wer der Herr im Bett ist!“, meinte er und ein hinterhältiges Grinsen zeichnete sich auf seinem Gesicht ab, bevor er mich küsste. Seine Zunge schob sich tief in meine Mundhöhle und drängte die meinige völlig zurück. Da spürte ich aber schon, wie sich sein Glied in mich schob und er auch schon im nächsten Moment sein Becken bewegte. Keines Falls hatte er die sanfte Tour für mich gewählt, sondern begann gleich mit harten, ruppigen Stößen. Nichts was mich jetzt noch stören würde. Sollte er mich so hart rannehmen, wie er wollte, ich würde es schon aushalten. Leicht drehte er mich auf die Seite, wobei eines meiner Beine von seinen Schultern rutschte. Das andere – zumindest so weit er ran kam – begann er zärtlich zu küssen, hielt aber in keiner Sekunde mit seinen Stößen, die nun etwas sanfter geworden waren, inne. Ich konnte einen kurzen Blick auf sein Gesicht erhaschen, bevor er mich ganz auf den Bauch drehte. Irgendwie hatte er einen zufriedenen Ausdruck aufgelegt gehabt, vielleicht gefiel es ihm aber auch einfach, dass er mich hiermit erniedrigen konnte. In unserer momentanen Position war ich ihm aber auch komplett unterlegen. Mehr oder weniger lag er auf mir und nur leicht stemmte er sich mit den Armen etwas hoch, damit er sein Tun nicht unterbrechen musste. „Geht's?“, hauchte er mir da aber auf einmal ins Ohr und etwas unbeholfen nickte ich. Abrupt war er aus mir geglitten. Schon fertig? Verwirrt wollte ich mich aufsetzten, aber da zog er mich schon hoch und auf seinen Schoß, wobei sein Glied sich wieder in mich bohrte. Jetzt ging es auf alle Fälle nicht mehr um viel tiefer. Für einen Moment blieb ich starr auf ihm sitzen, während er seine Arme um mich legte und anfing mein bestes Stück zu reiben. Immer wieder entfuhr mir ein leises Keuchen, das ich eigentlich mühsam unterdrücken wollte. Ging eben nicht. Leicht kniff ich dich Augen zusammen und versuchte mich zu entspannen, bevor ich langsam mein Becken anhob und es dann auch schon wieder sinken ließ. Leise summte ich, nur um anzudeuten, dass es mir gefiel. Vorsichtig legte er mir eine Hand auf den Hals und drückte mit dem Daumen meinen Kopf leicht hoch. Immer wieder entfuhr mir ein erregtes Keuchen, als ich mich schneller auf und ab bewegte, jedes Mal drückte er mich abrupt hinunter. Ich spürte, wie sein heißer Atem gegen meinen Hals schlug, bevor er diesen küsste. Doch da driftete ich schon in einen Zustand ab, den man gut und gerne als Besinnungslosigkeit bezeichnen hätte können. Nur noch mein Körper reagierte wirklich, alles andere drehte sich einfach nur noch in meinem Kopf. Shit, ich konnte mich doch so keinem Schüler einfach hingeben. Da spürte ich aber auch schon, wie er mich fast schon zärtlich von sich herunter schob und behutsam aufs Bett legte. Einen Moment später lag sein Kopf auf meiner Brust, jetzt wurde er wohl wieder handzahm. Doch das lag wohl auch nur daran, dass er so außer Puste war. Was hatte ihn denn so fertig gemacht? Oder war er doch nur ein Kind? Nein, dafür war er mit seinen 17 Jahren zu alt und trotzdem war er auch niemand, den man als erwachsen bezeichnen konnte. Ein Kindskopf, das traf auf ihn zu. Vorsichtig strich ich ihm übers Haar, was ihm scheinbar sogar gefiel. Wobei mir das nur auffiel, da er sich so sehr an mich kuschelte. Anhänglich also auch noch. Niedlich. So recht konnte ich mich nur leider nicht auf seine Reaktion konzentrieren, da ich selbst nur ein paar Augenblicke später schon in süße Träume versunken war. Eigentlich hätte ich ihn ja in sein Zimmer schicken müssen. Jetzt auf alle Fälle. Aber egal, der ausgehungerte Löwe war gefüttert und würde schlafen. Kapitel 10: Was fühlst du wirklich? (MaxXPiccolo) ------------------------------------------------- Was fühlst du wirklich? (MaxXPiccolo) Max’ PoV „Piccolo?“ Ich betrat unser Zimmer und blickte mich nach dem Italiener um. Sah nicht so aus, als ob er schon wieder zurück wäre. Eigentlich wollte er ja nur zu Sean und ihm irgendwas erzählen. Na hoffentlich nicht das, was wir gestern Nacht gemacht hatten. Mir war das peinlich und ich wusste gar nicht, wieso ich es gemacht hatte. Irgendetwas war trotzdem schön daran. Vielleicht Piccolos Stöhnen? Wie laut er geworden war und wie viel Lust in seiner Stimme gelegen hatte. Davor hatte ich noch nie mit einem Jungen Sex und unter der Dusche war ich mit einem Mädchen auch noch nie so weit gegangen. In dem Bereich war ich einfach altmodisch und machte es nur im Bett. Piccolo hatte mir eine neue Seite dieses kleinen Spielchens gezeigt und es reizte mich. Ich sank auf mein Bett. Jamie hatte mir genügend über den kleinen Italiener erzählt, was man vielleicht anwenden könnte. Aber wollte ich das überhaupt? Viel zu gerne würde ich Piccolo verwöhnen, aber ich war doch nicht schwul. Eigentlich sollte ich aus dem Zwiespalt wegen meiner Sexualität ja schon längst raus sein, doch gerade war ich wieder mittendrin. Ich stand auf Piccolo, aber sonst war ich doch Jungs auf der Ebene ziemlich abgeneigt. Trotzdem war es in seiner Nähe anders. Ich wollte ihn anfassen, streicheln, küssen… Ich wollte mit ihm schlafen. Langsam schüttelte ich den Kopf. Wollte ich das wirklich? Vielleicht war es ja auch einfach nur eine Phase und in ein paar Tagen oder Wochen hätte ich genug von ihm. Eigentlich sollte ich ihm gar nicht zu viele Hoffnungen machen und trotzdem würde ich es wohl tun. Ich fühlte mich zu sehr zu ihm hingezogen. Ich rollte mich auf die Seite und kniff die Augen zusammen. Doch wieder geisterte nur Piccolo in meinem Kopf herum. Wie er lächelte, sich scheu durchs Haar fuhr… und wie er stöhnte. Mein Gott, das machte mich wahnsinnig. „Max?“ Abrupt fuhr ich hoch, als ich meinen Zimmergenossen hörte. Kaum das ich ihn ansah, wanderte sein Blick zu Boden. Er war wirklich niedlich, wenn er so rot wurde wie jetzt. Ein Lächeln huschte über meine Lippen. „Stör ich?“, fragte er und zog die Augenbrauen zusammen. Nur einen winzigen Augenblick später schüttelte ich den Kopf. Wie könnte er denn je stören? „Nein, nein…“, fügte ich noch hinzu, da kam er aber auch schon zu mir und setzte sich neben mich aufs Bett. Sein Kopf sank nur einen Moment mit einem Seufzen an meine Schulter. Auch jetzt genoss ich seine Nähe, doch mir fehlte etwas. Langsam wanderte mein Blick an ihm herunter, kam aber nicht weit. Er hatte keine Brüste. Wie auch? Er war ein Junge. Leicht biss ich mir auf die Unterlippe. Gestern Nacht hatte mir das auch nicht unbedingt etwas ausgemacht, Brustwarzen waren ja da, an denen man nach Herzenslust saugen konnte. Und eigentlich hätte ich sogar fast gemeint, es wäre besser gewesen, als bei jedem Mädchen zuvor. „Max…?“ Piccolo war hochgefahren und blickte von mir weg. Was war denn? Hatte ich etwas falsch gemacht? Hätte ich vielleicht sogar irgendetwas tun sollen? Verwirrt blickte ich ihn an, als er sich langsam wieder zu mir umwandte. „Bin ich dir denn nur für den Sex gut?“, fragte er und ich meinte fast Tränen in seinen Augen aufblitzen zu sehen. Energisch schüttelte ich den Kopf. Wie konnte er nur auf so etwas kommen? Doch da spürte ich schon den Druck in meiner Hose. Ich wollte nicht nach unten sehen, konnte mir doch eigentlich ohnehin schon vorstellen, was mich erwarten würde. Dennoch tat ich es. „Shit…“, entfuhr es mir leise. Was war denn mit mir los? Könnte es sein, dass ich vielleicht doch schwul war? Oder zumindest ein kleines bisschen? Nein, so was ging doch gar nicht. „Ich… ich… … Es tut mir leid…“ Ich wusste nicht, ob er mir überhaupt noch zuhörte, trotzdem wollte ich mich einfach entschuldigen. Auch wenn ich dafür doch eigentlich gar nichts konnte. Mein Körper machte gerade, was er wollte. Ich hatte keine Kontrolle darüber. „Musst dich nicht entschuldigen…“, murmelte Piccolo, „du kannst ja nichts dafür, dass du schon ’ne ganze Weile keinen richtigen Sex mehr gehabt hast. Meinetwegen kannst du mit mir machen was du willst… Hat Jamie auch immer…“ Ich hörte doch wohl nicht recht! Wieso sollte ich denn so etwas tun? Er war mir doch wichtig! Wichtiger als sonst etwas! Hatte ich mich vielleicht wirklich verliebt? Hatte ich deswegen mit ihm geschlafen? Dieses Wirrwarr in meinem Kopf machte mich irre. Gerade zu wahnsinnig. Ich schlang die Arme um den Kleineren. „Das… das würde ich nie tun! Ich… ich…“ Mir war es unmöglich es auszusprechen. Aber ich wusste doch gar nicht, ob ich wirklich so fühlte. „Ich dich auch…“, hauchte er mir da ins Ohr. Da sank er aber auf einmal zurück und sah mich mit einem Blick an, der nur eines bedeuten könnte. Ich schüttelte widerspenstig den Kopf und zog ihn wieder hoch. „Ich dachte…“, begann er, schwieg aber schon einen Augenblick später wieder und senkte reumütig den Kopf. Dabei hatte doch er gar nichts falsch gemacht, ich hätte ihm nicht den Anschein geben sollen, dass ich das wollte. „Lassen wir es… Okay?“ Langsam nickte er und kuschelte sich enger an mich. Eigentlich hätte ich genügend von Jamie erfahren, nur nicht, was ich Piccolo wirklich geben musste. Das wusste wohl er auch nicht. Mein kleiner Picco. „Wollen wir duschen?“, fragte er da auf einmal. Ich war mir nicht ganz sicher, ob ich jetzt so einfach ja sagen könnte. Vorsichtig nickte er dann aber doch. „Na dann komm…“ Er zog mich einfach so mit sich und ich folgte gehorsam. Ich musste ja wirklich völlig verrückt nach ihm sein. Unter dem kalten Schauer der Dusche legte ich die Arme um ihn und zog ihn näher zu mir. Es war nicht unbedingt viel Platz für uns beides, deswegen war das gerade zu nötig. Aber es war genauso für mich wichtig ihn an mir zu fühlen. Seine weiche und jetzt auch – durch das Wasser – recht kalte Haut wollte ich auf der meinen fühlen. „Sag es!“, hauchte er mir auf einmal ins Ohr. Verwirrt zog ich die Augenbrauen zusammen. „Was?“, wollte ich wissen und versuchte doch meine Unwissenheit mit einem Lächeln zu vertuschen. „Du weißt genau was ich hören will. Also sag es!“ Wollte er das hören? Genau das? Mir fiel es doch so schwer es auszusprechen und so sicher, ob ich es wirklich fühlte war ich mir doch auch nicht. Leicht wendete ich den Blick ab. Was sollte ich jetzt tun? Es einfach sagen ohne wirklich zu wissen was ich wollte, nur um ihn glücklich zu machen? „Dann bilde ich mir das wirklich alles nur ein? Du… du liebst mich doch, das fühle ich!“ Ich blickte wieder zu ihm und er zu mir auf. Waren das Tränen oder nur Wasser auf seinen Wangen? Vorsichtig strich ich darüber und war mir auf einmal so sicher, dass er weinte. Nahm es ihn also doch so mit. Für mich schien es so, als ob es ihm noch vor nicht einmal einer Woche fast völlig egal war, so lange er bei mir sein konnte und jetzt war es doch anders. „Es… ähm… Ach Piccolo…“ Vorsichtig drückte ich ihn noch etwas enger an mich und er ließ es ohne zu zögern über sich geschehen. Doch ich hörte ihn auch schluchzen. Er wurde irgendwie immer sensibler, wodurch ich seine feurige Art schon richtig vermisste. „Immer entschuldigst du dich nur…“, murmelte er da aber auf einmal. Ruppig stieß er mich von sich weg und trat aus der Dusche. Knapp warf er mich noch einen herablassenden Blick zu, bevor er sich ein Handtuch angelte und das Badezimmer verließ. Das war es nicht, was ich vermisste. Ich brauchte noch einen Moment, dann trocknete auch ich mich ab und zog mir auch gleich die frischen Sachen an, die ich mir zuvor mitgenommen hatte. Kurz saß ich alleine auf meinem Bett. Piccolo hatte sich scheinbar einmal mehr verzogen. Daran war nur ich schuld. Ich hätte es doch nur sagen müssen, so schwer hätte es doch nicht sein können. Ich sank zurück und rollte mich auf die Seite. Mir blieb nichts anderes übrig, als darauf zu warten, dass er zurückkam. Vielleicht brauchte ich es dann über die Lippen. So sehr wie ich ihn gerade vermisste, ob wohl er noch nicht einmal lange weg war, konnte doch gar nichts anderes bedeuten. Irgendwann musste ich eingenickt sein, da ich von einer sanften Berührung an meinem Hals geweckt wurde. Leicht hob ich die Lider und streckte mich auch im nächsten Moment schon herzhaft, wodurch ich aber Picco etwas verschreckte. „Ich war ganz schön egoistisch…“, murmelte er da auf einmal mit gesenktem Blick. Da legte ich ihm aber schon einen Finger auf die Lippen und lächelte zaghaft. Einen Moment sahen wir uns einfach nur an, dann atmete ich einmal tief durch. „Ich… liebe dich…“ Es war nicht mehr als ein leises Wispern, aber er verstand mich wohl. „Max…“, flüsterte er und schlang die Arme um mich, da begann er aber auf einmal zu schluchzen. Er sollte nicht wieder wegen mir weinen. „Komm schon, hör auf!“, versuchte ich ihn zu beruhigen. Da hatte er sich aber auch schon schroff mit der Hand übers Gesicht gewischt. „Was denn?“, maulte er gespielt. Wie als ob gar nichts gewesen wäre strahlte er mich an und das erste Mal wurde es mir richtig bewusst. „Du siehst richtig hübsch aus, wenn du so strahlst.“ Hätte ich es nur nicht gesagt. Abrupt wich er wieder von mir zurück und hockte sich an die Bettkante mit dem Kopf in den Händen vergraben. Was hatte er nur auf einmal? Zu gerne wüsste ich jetzt, was er dachte. Doch da sprudelte es schon aus ihm heraus. „Sag doch so was nicht… Ich doch nicht… Max…“ Ich konnte mir ein Kichern kaum verkneifen. Er klang so süß. Kurz schweifte sein Blick noch einmal zu mir, da fing er aber schon wieder an zu zetern. „Und jetzt schau mich nicht auch noch so an…“ Es ging ja ganz schön mit ihm durch. Ich zog ihn an seinem Shirt wieder näher zu mir und wagte es. Vorsichtig küsste ich ihn auf die Wange und wanderte langsam seinen Hals hinunter. Immer wieder berührten meine Lippen seine Haut. Ich glitt mit meinen Händen unter sein Shirt bis hinauf zu seiner Brust, bis ich es ihm auszog. Abrupt drückte er mich aber zurück. „Bitte, hör auf…“, flüsterte er und ich ließ gehorsam von ihm ab. War ich vielleicht zu stürmisch für ihn gewesen? Aber könnte ich das bei ihm überhaupt sein? Eigentlich war er es doch, der sich an die Kerle ran machte. Wieso durfte ich das bei ihm nicht auch einfach machen? Leicht biss ich mir auf die Unterlippe. Ich könnte mich doch ohnehin nicht einfach so über ihn hermachen. Dafür fehlte mir etwas der Mumm. Doch da zog er mich abrupt auf sich. Wollte er jetzt auf einmal doch? „Max… Ich liebe dich. Verlass mich bitte nicht!“ Ich hielt einen Moment inne, bevor ich die Arme um ihn schlang. „Werd’ ich nicht… Nie!“ Es war, als würde sich ein innerliches Wonnegefühl in mir ausbreiten. Es war so, als ob ich ihm genau so etwas die ganze Zeit versprechen wollte. Ja, ich wollte nur das. Langsam fuhr ich ihm durch das schwarze Haar und entlockte ihm ein kurzes Lächeln, das ich leicht erwiderte, bevor ich ihn küsste. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)