Lebendig von Venu ================================================================================ Kapitel 7: peinliche Momente und der Morgen danach -------------------------------------------------- Hey alle zusammen ^^ Kennt jemand von euch eine gute Methode, um Stress abzuwehren? xD Ich bin ihn langsam leid! Für Tipps wär ich sehr dankbar :P Das Kappi ist diese mal nicht wirklich länger als die letzten, aber mir persönlich gefällt es ziemlich gut, bin gespannt ob es euch genau so geht. *aufgeregt desu* Würde mich natürlich riesig freuen, wenn ich wieder so tolle Kommis bekommen würde, wie beim letzten Kappi! =) So nun will ich aber auch nicht länger aufhalten. Ich wünsche euch allen viel Spaß beim Lesen!!! ~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~ Kapitel 7 peinliche Momente und der Morgen danach Kazuki fing plötzlich an zu lachen und ich konnte seinen Atem auf meinem Gesicht spüren, was mir eine ordentliche Gänsehaut bescherte. „Oh man, ich glaub’s nicht!“ „Ich finde das überhaupt nicht lustig!“ war meine bissige Antwort. „Entschuldige.“ Er gluckste immer noch. „Aber eine solche Situation erlebt man echt nicht all zu oft!“ Auch wenn ich nicht sehr viel sehen konnte war ich mir sicher, dass ein belustigtes Grinsen seine Lippen zierte. Mir hingegen war gerade gar nicht nach lachen zu mute, aber das war es ja sonst auch nicht… Ich war nur froh darüber, dass dieser Keller wenigstens ein kleines Fenster besaß, sodass das Mondlicht ab und zu den Raum erhellte, wenn es denn dazu in der Lage war, die Wolken zu durchbrechen. Durch die plötzlich eingetretene Stille fühlte ich mich ein wenig unwohl, was sicher auch daran lag, dass der andere mir so verdammt nah war. Irgendwas musste man doch tun können, um aus dieser heiklen Situation wieder raus zu kommen! „Kannst du nicht versuchen, die Knöpfe irgendwie von einander zu lösen?“ „Das sagst du so leicht, ich kann mich noch nicht mal hin knien, damit ich einen besseren halt bekomme! Nur dadurch, dass ich mich auf meinen Ellbogen abstützte kann ich verhindern, dass ich dich mit meinem Gewicht erdrücke.“ „…“ „Aber… ich versuch mal mich mit nur einem Arm abzustützen, vielleicht funktioniert es ja.“ Er verlagerte sein Gewicht auf die linke Seite und ich spürte jede seiner Bewegungen nur all zu deutlich. Als er anscheinend genügend halt hatte bemerkte ich, wie seine Finger sachte über mein Hemd fuhren, um nach den zwei ineinander verhakten Knöpfen zu suchen. Ein Schauer lief mir bei dieser sanften Berührung über den Rücken und wieder konnte ich mir nicht erklären, weshalb mein Körper so empfindlich darauf reagierte. Unerwartet wurde einer meiner Hemdknöpfe geöffnet und ich erstarrte. Was sollte das? „Was machst du da?“ fragte ich sofort und der Rothaarige stockte. „Entschuldige, ich dachte das wären die beiden Übeltäter gewesen, hab mich wohl geirrt.“ Ich schluckte leise und erwiderte nichts weiter darauf, doch als kurze Zeit später ein weiterer Knopf geöffnet wurde, war ich mir nicht mehr sicher, ob das wirklich nur aus versehen geschah. „Kazuki!“ „Tut mir echt Leid, aber durch den Alkohol funktioniert meine Motorik nicht mehr so richtig!“ „Du…“ Darauf fiel mir echt nichts mehr ein. Schließlich schien er irgendwann doch noch die richtigen Knöpfe gefunden zu haben und begann mit seiner etwas zittrigen Hand daran herum zu fummeln, verlagerte sein Gewicht dabei irgendwann auf die rechte Seite. Seine Hand war warm, was ich selbst durch das Hemd fühlen konnte, auch nahm ich jede Bewegung seiner Finger ganz genau wahr, hörte ihn angestrengt ein und aus atmen und fragte mich erneut, wie es mir möglich war, all diese Sinneseindrücke trotz des hohen Alkoholpegels überhaupt noch wahrzunehmen. Meine Hoffnung auf Erlösung dieses doch peinlichen Moments verschwand immer mehr, als er die Knöpfe nach gefühlten zehn Minuten immer noch nicht von einander trennen konnte. „Takeshi ich glaube das wird nix, ich bekomm sie mit einer Hand einfach nicht auseinander und mit zweien geht ja leider schlecht.“ „Scheint so…“ Wenn Koji nicht irgendwann auf die Idee kam nach uns zu suchen, würden wir sicher bis morgen noch hier aneinander hängen. Was für ne Vorstellung… „Hör mal… meine Arme schmerzen schon, weil ich mich die ganze Zeit darauf stützten muss und der Alkohol tut sein übriges, ich… kann ich mich kurz ausruhen?“ Ausruhen… sprich auf mich drauflegen? Auf keinen Fall! „Nein!“ „Dacht ich mir das du so antwortest, ich werde es trotzdem tun.“ „Warte!“ Doch zu spät… er ließ sich langsam herab sinken, bis er gänzlich auf mir lag und legte seinen Kopf seitlich auf meine Schulter. Mir blieb im ersten Moment die Luft weg, ob des ungewohnten Gewichts auf mir, doch das Gefühl verschwand schnell wieder und machte einem anderen Platz… Hitze. Von Kazuki ging eine Wärme aus, das war schier unglaublich und diese schien irgendwie auf mich über zu gehen, lullte mich mehr und mehr ein. Hin und wieder bewegte er sich, um eine bequemere Position zu finden und jedes Mal liefen mir heiße und kalte Schauer über den Rücken. Er war mir zu nah, viel zu nah! Ich spürte seinen leicht beschleunigten Herzschlag, konnte noch deutlicher fühlen, wie sich sein Brustkorb bei jedem Atemzug hob und senkte und wagte selbst kaum zu atmen, um den Körperkontakt nicht noch weiter zu fördern. Ich fühlte mich unwohl und beengt, wollte am liebsten aufstehen und abhauen, vor dieser unerträglichen Nähe flüchten. Doch irgendetwas in mir war dieser Nähe nicht vollkommen abgeneigt, hieß sie sogar willkommen und ich zweifelte so langsam an meinem Verstand… Vielleicht gab es da etwas in mir, das sich nach Zuneigung sehnte, Zuneigung welche ich nie wirklich bekommen hatte… aber wenn dem so war, dann doch nicht auf solche Weise und schon gar nicht von einem Jungen! Eine weitere Bewegung Kazukis riss mich aus meinen verwirrenden Gedanken. Ich bemerkte, wie er seinen rechten Arm nach vorne streckte und begann mit ein paar verirrten Strähnen meiner Haare zu spielen. Durch diese unerwartete Berührung zuckte ich leicht zusammen, doch er störte sich nicht daran und machte unbeirrt weiter. Das war sicher alles nur ein blöder Traum und gleich würde ich aufwachen… Oder aber es lag am Alkohol, wovon wir beide mit Sicherheit genügend intus hatten? Aber konnte einen das zu solchen Handlungen treiben und die Hemmschwelle so gefährlich weit sinken? „Kazuki-“ „Irgendwie ist es schon seltsam…“ Er hatte mich einfach unterbrochen, war wohl selbst gerade im Begriff gewesen, etwas zu sagen. Ich verstummte. „Mit dir passieren mir echt die komischsten Sachen!“ Ich war mir sicher, dass er gerade lächelte und irgendwie… musste ich auf diese Aussage hin ebenfalls leicht schmunzeln. Das ich so was überhaupt konnte, war schon verwunderlich. „Dasselbe könnte ich auch behaupten…“ erwiderte ich zögerlich. Kazuki erhob sich nun soweit es ihm möglich war, stützte sich auf seinen linken Arm, spielte aber mit seiner anderen Hand weiterhin mit meinen Haaren. Durch den schwachen Schein des Mondes sah ich, dass sein Gesicht fast direkt über meinem war, uns trennten nur ein paar Zentimeter und seine tiefblauen Augen blickten direkt in meine, fixierten diese und verhinderten es irgendwie, dass ich den Augenkontakt brechen konnte. Ohne das ich es wollte, schien sich eine Art Spannung zwischen uns aufzubauen, welche eine elektrisierende Wirkung auf meinen gesamten Körper zu haben schien und auch das seltsame Kribbeln, welches sich in meiner Magengegend bemerkbar machte, war nicht zu ignorieren. Das war doch alles nicht mehr normal! Was zum Teufel geschah hier gerade? Mir wurde das langsam alles zu viel… doch ich wusste nicht was ich tun oder sagen sollte, mein Kopf war wie leer gefegt. „Aber es hat auch sein Gutes.“ Sein Atem streifte erneut mein Gesicht und unweigerlich beschleunigte sich mein Herzschlag, hämmerte mit ungeahnter Kraft gegen meine Brust. „Und was soll das sein?“ antwortete ich mit heiserer Stimme und ich war mir sicher, dass mein Gesicht eine ungesunde Farbe angenommen hatte. Kazuki kam jedoch gar nicht mehr dazu zu antworten, da plötzlich die Tür aufgerissen wurde und jemand das Licht anschaltete. Erschrocken blickte ich zur Tür, ebenso wie Kazuki und in der Tür stand niemand anderes als Koji und neben ihm einer von Kazukis Freunden. Wieso war der jetzt hier? „Äh… hi.“ gab Kazuki sehr Intelligent von sich und innerlich verdrehte ich die Augen. Koji sah uns beide zuerst skeptisch an und brach dann augenblicklich in schallendes Gelächter aus. Selbst Kazukis Freund konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und ich wäre am liebsten auf der Stelle im Erdboden versunken. Was mussten wir auch für ein göttliches Bild abgeben? Wir beide auf dem Boden, mein Hemd teilweise geöffnet, er über mir gebeugt… wirklich peinlich… Der Rothaarige versuchte, die Situation irgendwie zu erklären. „Also, um diese Situation hier zu erklären… die Tür war zugefallen und als wir sie nicht aufbekamen und die Stufen hinunter gingen, war plötzlich das Licht aus und wir haben das Gleichgewicht verloren. Takeshi ist unglücklicherweise auf dem Boden hängen geblieben und zwei unserer Knöpfe haben sich verhakt und naja… ich hab gerade versucht sie zu entknoten…“ „Das erklärt natürlich alles.“ Grinste Koji uns nun an und ich war mir nicht sicher, ob er uns die Geschichte abkaufte. Schließlich kam er zu uns herunter um uns zu helfen, während er den anderen bat, die Tür offen zu halten. Zwei Handgriffe später hatte er uns befreit und half uns nacheinander beim Aufstehen. Mir war durch das lange herum liegen leicht schwindelig, sodass er mich einen Moment stützte, bevor er mich endgültig los ließ. „Takeshi ich würde sagen es reicht für heute, geh am Besten nach Hause und schlaf dich aus.“ Schon wieder hatte ich das Gefühl, wie ein kleines Kind behandelt zu werden, aber er hatte womöglich Recht und ich sollte wirklich gehen. Das ganze war so schon peinlich genug. „Achja, vielleicht sollte dein Freund dich begleiten, um diese Zeit ist es nicht ganz ungefährlich… draußen.“ Koji konnte sich ein weiteres Grinsen nicht verkneifen und ich blickte ihn vernichtend an. Dann ging ich einfach wortlos an ihm vorbei. Als ich aus dem Café trat, schlug mir die kühle Nachtluft entgegen und wieder taumelte ich leicht. Dieser blöde Alkohol! Vielleicht sollte mir das eine Lehre sein… Alkohol löste keine Probleme, er verschaffte nur noch mehr! Ich atmete tief ein und aus, während ich meine Wange befühlte. Sie war immer noch warm und ich fragte mich… was wäre wohl passiert, wäre Koji nicht aufgetaucht? Ich hatte keine Ahnung… jedenfalls war das beengende Gefühl jetzt endlich weg, leider aber auch die Wärme… Leider?? Gott sei Dank! Ich seufzte, knöpfte mein Hemd vollständig zu und sah mich kurz um. Eine Hand auf meiner Schulter lenkte mich ab und ich blickte hinter mich. „Von mir aus können wir los.“ Grinste mir der Rotschopf frech entgegen und wiederum seufzend lief ich voraus. Es war sowieso vergebens ihn loswerden zu wollen… ~.~.~.~.~.~.~.~.~.~ Schmerzen… woher kamen bloß diese elenden Schmerzen? In meinem Kopf pochte es unerträglich, als wäre irgendwas darin, was mit aller Gewalt versuchte auszubrechen. Und das Bett… konnte das nicht endlich aufhören sich im Kreis zu drehen? Mir wurde schon ganz übel davon! Ich öffnete die Augen, nur um sie daraufhin gepeinigt wieder zu schließen und der stechende Schmerz hinter meiner Stirn brachte mich dazu, frustriert auszuatmen. Ich hatte also das, was man allgemein einen Kater bezeichnete… Na super… Scheiss Alkohol! Ich drehte mich auf den Rücken, legte einen Arm über meine Augen und versuchte, das aufkommende Schwindelgefühl wenigstens ein bisschen unter Kontrolle zu halten, schließlich wollte man seinen Mageninhalt nicht unbedingt nach draußen befördern. Ein seufzen verließ meine Kehle und nun bemerkte ich auch diesen widerlichen Geschmack, den der Alkohol wohl hinterlassen hatte und nicht nur das… Mein Hals fühlte sich an wie eine Wüste, eine verdammt große Wüste! Es half also alles nichts, ich musste das Bett verlassen. Erstens brauchte ich dringend Flüssigkeit und zweitens musste ich diesen ekligen Geschmack loswerden. Langsam erhob ich mich, brachte mich in eine aufrechte Position und setzte mich auf die Bettkante. Vorsichtig startete ich einen zweiten Versuch die Augen zu öffnen und dieses Mal gelang es auch. Ich hatte das Gefühl, das Zimmer würde sich immer noch leicht drehen, doch mit der Zeit wurde es besser und ich beschloss aufzustehen. Im ersten Moment stützte ich mich an der Wand ab, da ich irgendwie noch nicht so ganz standfest war, doch schließlich setzte ich langsam einen Fuß vor den anderen, um in mein nicht weit entferntes Badezimmer zu gelangen. Ich war kaum drei Schritte gegangen, als ich beinah über etwas am Boden liegendes gestolpert wäre. Zum Glück konnte ich mich gerade noch abfangen und hatte mir somit eine unnötige Gehirnerschütterung erspart. Ich hörte ein Geräusch und drehte mich verstört um, um zu sehen was mir da im Weg gelegen hatte, als mir sämtliche Gesichtszüge entgleisten. Das war doch jetzt nicht wahr! Das hier war sicher ein weiterer blöder Traum, das musste einfach einer sein… Wäre das hier die Realität, würde doch sicherlich nicht Kazuki hier auf dem Boden liegen und in diesem Moment aufwachen! Eben genannter öffnete gerade seine Augen und als er mich erblickte, erschien ein warmes Lächeln auf seinen Lippen. Wie er da lag, mit total verstrubbelten Haaren, strahlenden blauen Augen, die mich erfreut ansahen und diesem herzerweichenden Lächeln… das haute mich fast von den Socken und wie so oft in letzter Zeit, schlug mein Herz bei diesem Anblick ein paar Takte schneller als zuvor. Ich sah ihn einfach nur an und war schlicht und ergreifend sprachlos. „Guten Morgen.“ Seine sanfte Stimme bescherte mir erneut ein seltsames Gefühl in der Bauchgegend und das kam sicher nicht von Übelkeit oder ähnlichem! Irgendwie… diese ganze Situation hier… ich war gerade total neben der Spur. „Morgen.“ Leise hatten diese Worte meine Mund verlassen und im selben Moment riss ich entsetzt die Augen auf. Was war los mit mir? Hatte der Alkohol gestern mir sämtliche Gehirnzellen weggespült oder was war los? Morgen sagte ich… der Satz hätte wohl eher was machst du hier? lauten sollen! Entnervt fuhr ich mir mit einer Hand durch die Haare und sah mein Gegenüber nun etwas kühler an. „Hast nicht gut geschlafen, oder? Du siehst... irgendwie mitgenommen aus! Kater?“ Sein sanftes Lächeln hatte sich in ein wissendes Grinsen verwandelt und frech blickte er mich an. Das war keine Frage… „Nein.“ Ich log ohne rot zu werden. „Wer’s glaubt.“ „Wieso bist du hier?“ „Was denn… erinnerst du dich etwa nicht mehr?“ Sein geheimnisvolles Grinsen behagte mir gar nicht und machte mich irgendwie nervös. „…“ „Filmriss?“ Kazukis Grinsen wurde noch etwas breiter und irgendwie hatte ich gerade das Gefühl, etwas Wichtiges vergessen zu haben. Ich biss mir auf die Unterlippe, hasste ich es doch wie nichts anderes, mir vor anderen die Blöße zu geben, doch was blieb mir anderes übrig? „Ja.“ „Also soll ich dir erzählen, was wir zwei Hübschen heute Nacht noch alles so gemacht haben?“ „Gemacht haben…?“ Mir entwich sämtliche Gesichtsfarbe und ich blickte Kazuki verstört an. Was hatten wir denn gemacht? Wollte ich das wirklich wissen? Wieso fiel es mir gerade so schwer, meine Maske aufrecht zu halten? „Nunja… getrieben würde es besser beschreiben.“ „Wir haben… was??“ Getrieben? Das wurde ja immer schlimmer! Ich konnte nicht verhindern, dass meine Gedanken in eine ganz bestimmte Richtung einschlugen und das schien sich ebenso auf meinem Gesicht wieder zu spiegeln. Plötzlich ausbrechendes Gelächter riss mich aus meinen Gedanken und verwirrt blickte ich den anderen an. Auf einmal machte es Klick und ich sah Kazuki mit einer Mischung aus Fassungslosigkeit und Wut an, wobei die Fassungslosigkeit deutlich überwog. „Idiot!“ Mehr brachte ich nicht raus und sah ihn vernichtend an. „Oh man Takeshi, manchmal hast du echt ne verdammt lange Leitung!“ Er lachte immer noch, hatte sich mittlerweile aufgerichtet und in eine sitzende Position gebracht. „Ich hab dir schon mal gesagt, du sollst solche Scherze lassen!“ „Was kann ich dafür, wenn du immer drauf einsteigst?“ Er streckte mir die Zunge raus, reckte sich danach genüsslich und sah sich im Zimmer um. Ich konnte es nicht fassen… ich war wirklich so blöd und fiel jedes Mal aufs Neue auf diesen Mist rein! Bevor ich mich noch weiter darüber aufregen konnte, beschloss ich jetzt endlich ins Bad zu gehen, denn wie mir gerade aufgefallen war, schien ich mich gestern wohl einfach mit Klamotten ins Bett gelegt zu haben und diese verströmten einen Geruch, als hätte ich in Spiritus gebadet… Ich schnappte mir also noch ein paar frische Kleider aus meinem Schrank und verschwand dann ohne ein Wort im Bad. Sollte Kazuki doch machen was er wollte, anstellen konnte er in meiner Wohnung sowieso nichts und mit klauen sah es ebenfalls mau aus. Wobei ich mir sicher war, dass er sowas nicht tun würde… Ach egal, erstmal würde ich jetzt duschen, damit ich wieder einigermaßen klar im Kopf wurde. Ich verhielt mich gerade nicht wie ich selbst! Seit gestern Abend… nein schon seit ich den Typ kennen gelernt hatte! Irgendwie war es mir in seiner Gegenwart einfach nicht möglich… meine Maske aufrecht zu halten und er schien außerdem kein Problem damit zu haben durch diese hindurch zu sehen. Ich verstand einfach nicht, wie er das schaffte und dabei machte ich es ihm doch schon so schwer wie es nur irgendwie in meiner Macht stand! Vielleicht sollte ich aufgeben und einfach akzeptieren, dass es anscheinend einen Menschen auf dieser Welt gab, den ich nicht vertreiben konnte… So sehr es mir auch widerstrebte, aber mein ganzer Widerstand war für die Katz und bereitete mir nur unnötige Kopfschmerzen. Kazuki wollte anscheinend, so schwer es mir auch fiel das zu glauben, unbedingt mit mir befreundet sein oder mich zumindest in den Wahnsinn treiben, ansonsten konnte ich mir seine Hartnäckigkeit nicht erklären. Ich würde wohl alles Weitere ab jetzt einfach auf mich zu kommen lassen und mal sehen, wohin mich meine neue Einstellung führen würde. Nachdem ich mich ausgiebig geduscht und umgezogen hatte, putzte ich mir noch die Zähne und verließ anschließend das Bad. Kazuki hatte es sich auf dem Bett bequem gemacht und sah mich nun fragend an. „Kann ich dein Bad auch mal benutzen?“ „Ja.“ Schnell sprang er vom Bett auf, flitzte in den kleinen Raum und schloss die Tür. Da hatte einer wohl ganz dringend zur Toilette gemusst. Kater schien er wohl keinen zu haben, zumindest wirkte er auf mich vollkommen fit. Er tat sowas anscheinend öfter… Meine Kopfschmerzen nahmen zwar auch langsam ab, aber das Schwindelgefühl blieb. Wurde Zeit, dass ich endlich etwas Flüssigkeit zu mir nahm, dann würde sicher auch der Schwindel weggehen. Kazuki hatte sicher auch Durst… Ich holte eine Flasche Wasser, zwei Becher aus meinem Schrank und setzte mich auf mein Bett. Dann goss ich in jeden Becher etwas von der klaren Flüssigkeit ein und wartete, bis der Rothaarige wieder aus dem Bad kam. Lange musste ich nicht warten, bis sich die Tür öffnete und mir ein erleichtert aussehender Kazuki entgegen trat. „Puh, das war verdammt nötig gewesen, jetzt fühl ich mich gleich viel besser!“ Er lächelte mich an, sah dann die zwei Becher in meiner Hand und schaute etwas erstaunt drein. Ich hielt ihm einen der Becher wortlos hin und er nahm ihn etwas zögerlich entgegen. „Da ist kein Gift drin, oder?“ Prüfend sah er mich an, doch ich erwiderte den Blick nur trocken. „Wenn, würd ich es sicherlich nicht verraten.“ Für einen Moment sah er mich perplex an, schien über meine Worte nachzudenken, doch in der nächsten Sekunde erschien schon wieder sein typisches Kazuki-Grinsen. „Na, dann bin ich ja beruhigt!“ Schweigend tranken wir daraufhin unsere Becher aus und mit der Zeit fühlte ich mich immer besser. Alkohol war schon ein teuflisches Getränk, aber mit dem Teufel hatte ich ja bereits mehr als genug Erfahrung… Nachdem unsere Becher geleert waren, spülte ich sie aus und verfrachtete sie wieder im Schrank. Ich wusste nicht so recht, was ich jetzt tun sollte in Bezug auf den anderen. Ihn rausschmeißen? Aber was hätte ich schon davon? Nunja, eins wollte ich dennoch wissen… „Wieso warst du heute Nacht hier?“ „Nanu, so gesprächig heute?“ „Sag schon.“ Es war kein Befehl, viel mehr versuchte ich seiner Frage auszuweichen. „Da gibt’s nicht viel zu erzählen… Ich hab dich nach Hause gebracht und als wir hier ankamen, war ich schon ziemlich müde und hab gefragt, ob ich hier bleiben könne. Du hast nicht geantwortet und dich einfach ins Bett gelegt und ich hab das dann einfach mal als Ja aufgefasst.“ War ja klar, bei ihm hieß ja selbst Nein im Endeffekt immer Ja. Wieder sahen wir uns schweigend an. Irgendwas war heute seltsam an Kazukis Verhalten, naja zumindest noch seltsamer als sonst… „Ich schätze, ich werd mich mal langsam auf den Heimweg machen, ist ja schon nach Mittag.“ Tatsächlich, mein Wecker zeigte mir bereits halb eins an, kaum zu glauben, wie lange ich geschlafen hatte. Kazuki ging zur Tür, drehte sicher aber noch einmal zu mir um. „Wir sehen uns dann morgen in der Schule! Erhol dich gut.“ „Bis dann.“ Ein sanftes Lächeln erschien erneut auf seinen Zügen, bevor er schließlich meine Wohnung verließ. tbc. ~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~ Na, hats euch gefallen? Über Rückmeldungen egal ob positiv oder negativ würd ich mich wie immer freuen! Und zum nächsten Kappi kann ich schon mal sagen... es wird spannender, als dieses hier, also freut euch drauf. ;) Lg Venu Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)