Attraction (no escape) von LostTenshi ((Puzzleshipping ^^) Part 1) ================================================================================ Kapitel 1: Der neue Referendar Herr Athem ----------------------------------------- Hi, ich habe endlich mal wieder eine neue Ff hochgeladen. Ich hoffe sie gefällt euch und das ihr euren Spaß damit habt. Es gibt keine Garantie auf Rechtschreibfehler. Davon gibt es mehr als genug. *seufz* Ich weiß selber das sie nicht all zu gut ist. Sagt dazu lieber nichts, sonst werde ich noch deprie...-_-" Egal, der Inhalt zählt *smile* Also dann... 1. Kapitel : Der neue Referendar Herr Athem Ich kritzele gerade auf meinem Collageblock herum, der noch völlig neu ist, eine sehr abstrakte Figur. Meine Ohren nehmen nur bedingt wahr, was mein Geschichtslehrer von sich gibt. Heute ist der zweite Schultag, denn die Sommerferien sind schon wieder um. Es ist gerade die erste Stunde Geschichte. Mein Kopf hebt sich nur kurz um wenigstens etwas Interesse dem Lehrer vorzuweisen, ehe ich meinen Blick wieder auf meinen Collageblock richte. Ich kann Geschichte einfach nicht leiden, zu mindestens die japanische Geschichte finde ich furchtbar ermüdend. Ich bin nur froh, dass ich im nächsten Jahr Geschichte abwählen kann. Leider ist das in der 12. Klasse noch nicht möglich. Ich kann ein Gähnen, welches gerade aus mir heraus will nur mit Mühe unterdrücken. Es ist auch kein Wunder, dass ich fast wieder am einschlafen bin. Ich habe mich erst vor gut zwei Stunden aus dem Bett gequält und nun sitze ich dem langweiligsten Unterricht, den es überhaupt gibt. Da kann man nur wieder einschlafen. Hin und wieder mache ich mir auf der nächsten Seite, meines Collageblockes, einige Notizen, was denn Unterricht betrifft, damit ich es wenigstens daheim lernen kann. Um diese Uhrzeit kann ich mich einfach noch nicht konzentrieren oder will es nicht. Es ist wohl beides. Meine Hände dagegen flitzen über das Papier um meine tolle Figur zu vervollständigen. Ich ziehe nun die Augenbrauen zusammen, da ich unzufrieden feststelle, dass es alles andere, als nach einem Mensch aussieht. Ich sehe mir die Figur nochmals genauer an, und muss dann grinsen. Ich bin Zeichnerisch wirklich eine absolute Niete, dass kann man nicht anders sagen. Ich weiß, warum ich als musisches Fach Musik und nicht Kunst gewählt habe. Mittlerweile ist die erste Stunde vergangen und die zweite Stunde Geschichte ist schon im vollem Gange. Es melden sich nur vereinzelt Schüler, um an den Geschichtlichen Ereignissen mit zu diskutieren... Mein Blick richtet sich nun auf etwas völlig anderes. Ich grinse erneut, als ich Katsuya zusehe, wie er ein Papierknöllchen Kaiba zuschmeißst und dabei seltsam verschwörerisch grinst... Es mag einem absolut unmöglich erscheinen, aber die beiden sind nun schon seit gut einem halb Jahr ein Paar. Ich erinnere mich gerade, gut ein Jahr zurück, als sich die beiden bis auf das Blut bekämpft haben und sich bei jeder nächst besten Möglichkeit, heftigst gestritten haben. Ganz nach dem Motto: Was sich liebt, dass neckt sich. Auf die beiden jedenfalls trifft der Spruch zu. Das Leben kann wirklich unerwartete Wendungen annehmen. Ich beneide die beiden wirklich sehr. Ich sehe wieder auf meinen Collageblock und seufze etwas frustriert auf. In letzter Zeit bin ich immer öfter frustriert über meine jetzige Lage. Um es auf den Punkt zu bringen - ich wünsche mir wie Katsuya einen Partner. Mein Leben nimmt zur Zeit aber überhaupt keine andere Wendungen an und genau das frustriert mich so. Es passiert überhaupt nichts in meinem Leben, was man als interessant oder aufregend beschreiben kann. Ich ziehe erneut verärgert die Augenbrauen zusammen. Kann ich dieses Thema nicht mal vergessen? Das brauche ich jetzt in der Schule absolut nicht. Ich werde bei Gelegenheit schon jemand finden. Ich setzte mich nur ungemein ungern mit diesem Thema auseinander, da es mich wie gesagt, sehr frustriert und sich in meinem Leben zur Zeit so wieso nichts ändert. Jedoch gibt es eine Sache, die sich ziemlich wahrscheinlich verändert hat. Gut, man kann weniger verändert sagen. Es ist mir wohl eher klar geworden. In der letzten Zeit ist mir immer mehr aufgefallen, dass ich Mädchen überhaupt nicht attraktiv finde. Das ist mir zum ersten Mal aufgefallen, kurz nachdem Katsuya und Kaiba zusammen gekommen waren. Ich habe schon immer so eine leise Vorahnung gehabt, dass ich vielleicht genau wie Katsuya Homosexuell bin. Mittlerweile bin ich mir sogar ziemlich sicher, dass es so ist. Es hat mich aber auch nicht besonders schockiert. Erzählt habe ich das aber noch keinem. Das dumme ist nur, dass ich mich trotz dieser recht neuen Erkenntnis noch nie in meinem Leben verliebt habe. Ich will endlich auch mal wissen wie das ist. Ich kann nie mitreden, wenn es um so was geht und das frustriert mich noch mehr. DING DANG DONG Na endlich! Sofort breitet sich das Gefühl von Erleichterung in mir aus und ich springe regelrecht von meinem Stuhl auf. Gott sei Dank, ist dieser ätzende Unterricht um. Schnell stopfe ich meine Utensilien in mein Rucksack, so wie jeder andere meiner Mitschüler, um jetzt bloss schnellst möglich hier raus zu kommen. Ich schultere meinen Rucksack und gehe mit schnellen Schritten aus dem Klassenraum. Ein erleichterter Luftstrom dringt aus meinem Mund. Plötzlich werde ich an der Schulter angetippt und drehe mich fragend um. „Hi“ kommt es von Katsuya, der mich anlächelt. „Hi, bin ich froh das der Unterricht vorbei ist, so was grauenhaftes wie Geschichte gibt es wirklich nur einmal. Und das auch noch am zweiten Schultag“ rede ich gleich darauf los und bin mit Katsuya unterwegs zum Matheunterricht, der jetzt gleich als nächstes stattfinden wird. „Es geht. Ich finde Mathe viel schlimmer“ gibt Katsuya bloss zurück und grinst weiterhin breit vor sich hin. Ich betrachte Katsuya aus dem Augenwinkel und ziehe nun die Augenbraue hoch. Man kann unmöglich so gute Laune haben, nach dem langweiligen Unterricht. „Sag mal, warum bist du so gut gelaunt?“ entkommt es mir und schultere mein Rucksack erneut an die richtige Stelle, da ich ihn nur über eine Schulter hängen habe und er verrutscht ist. Katsuya sieht mich dann an und grinst noch breiter, wobei sein Blick kurz hinter uns schweift, wo Kaiba läuft. Hat es etwas mit Kaiba zu tun? Möglich wäre es jedenfalls. „Ich konnte Dank gewisser Druckmittel, Seto davon überzeugen sich heute Abend für mich frei zu nehmen.“ Erklärte mir Katsuya, während ich ein leichtes knurren hinter mir vernommen habe. Kaiba scheint das wohl nicht ganz zu passen, aber die beiden passen echt gut zusammen. Sie ergänzen sich einfach fast perfekt. Wir drei biegen gerade um die Ecke und ich erblicken sogleich einige andere Schüler aus unserem Mathekurs, die gelangweilt oder auch redend vor der Tür warten. Wir gesellen uns dazu. „Bis später Seto“ grinst Katsuya Kaiba an und gibt ihm einen Kuss, eher Kaiba weiterläuft. Kaiba hat jetzt zwei Freistunden, da er Mathe als Leistungskurs hat. Ursprünglich wollte ich Mathe auch als LK wählen, aber ich habe vorher im Vorleistungskurs Physik gehabt. Ich war mir nicht sicher, ob ich dann den Anschluss bekommen hätte, deswegen bin ich dann bei Physik geblieben. Ich entschließe mich jetzt dazu mich einfach auf den Boden zu setzten, was ich dann auch tue. Es dauert nicht lange dann setzt sich Katsuya neben mich. Wir haben wohl beide genau im selben Moment die gleiche Idee. Gleichzeitig offnen wir unseren Rucksack und holen unsere Brotdosen raus. „Kannst du dir das vorstellen? Morgen sind Seto und ich schon ein halbes Jahr zusammen. Ich kann es immer noch nicht richtig fassen, dass es soweit gekommen ist. Es ist wirklich unglaublich wie schnell die Zeit vergeht.“ Dabei sieht Katsuya lächelnd aus dem Fenster raus und sieht dann mich kurz an und beißt anschließend in sein Brot. Ich schaue Katsuya an und kann mir ein grinsen nicht verkneifen. Es ist echt schön zu sehen wie glücklich Katsuya ist. Es ist eigentlich nur noch am lachen. Man sieht ihn so gut wie nie schlecht gelaunt. „Ja, das ist wirklich unglaublich“ Wieder streifen meine Gedanken ab und ich sehe dabei durch mein Brot hindurch. Wie sehr ich Katsuya doch beneide. Ich gönne es ihm aber von Herzen. Er hat lange genug gelitten, als er damals bemerkt hat, was er für Kaiba empfindet. Das war ein ganz schöner Schock für ihn gewesen, wo die beiden sich eigentlich auf den Tod nicht leiden konnten. Ich stecke mir gerade den Rest meines Brot in den Mund, als auch schon unsere Lehrerin Frau Sakura um die Ecke biegt. Ich schaue gar nicht wirklich auf, da es mich nicht sonderlich interessiert. Ich bin damit beschäftig mich auf zu stellen, wobei ich noch schnell meinen Rucksack verschließe. Kaum fünf Minuten sind endlich alle in der Klasse und setzten sich hin, wobei noch einige Schüler wild durcheinander reden. Ich packe derweil meine Mathesachen aus. Mathe ist so ziemlich mein Lieblingsfach. Ich kann einfach gut mit der Stoff umgehen. Ich bin innerlich schon recht gespannt, was wir dieses Jahr in Mathe machen werden. Ich hoffe nur, dass Mathe mir auch weiterhin so gut gefallen wird. DING DANG DONG Und weiter geht der Unterricht. „Guten Morgen alles zusammen. Ich hoffe ihr habt euch schön in den Ferien erholt“ begrüßt uns Frau Sakura und packt ebenfalls ihre Utensilien aus. „So, bevor ich jetzt mit dem Unterricht beginne, möchte ich euch noch jemanden vorstellen. Das hier ist Herr Athem...“ Mein Blick fällt neben Frau Sakura und ich sehe neugierig diesen Herr Athem an. Ich halte überrascht meinen Athem an und hole dann sofort wieder nach Luft. Das gibt es doch nicht. D...Der sieht ja bald aus wie ich. Seine Frisur gleicht meiner jedenfalls sehr. Mein Blick gleitet nun von unten nach oben. Er ist nicht besonders groß. Ich schätze mal, dass er gerade mal einen halben Kopf größer ist als ich. Er hat eine schmale Figur und trägt eine schwarze Hose und ein rotes Hemd mit einer passend schwarzen Krawatte dazu. Er sieht im allgemeinen noch sehr jung aus, aber auch wieder zu alt um Schüler zu sein. Nun ja, welcher Schüler würde schon eine Krawatte tragen? Er schaut sich in der Klasse um. Er wirkt sehr selbstbewusst. Ich kann jedenfalls keine Anzeichen von Nervosität erkennen. Ich würde mal behaupten, er kann seine Nervosität wohl ziemlich gut verstecken. Wer wäre an so einem Tag, wie dem seinem, nicht nervös? „...er wird uns die nächsten zwei Jahre im Unterricht begleiten. Er beginnt nämlich heute mit seiner Zeit als Referenda. Er kommt gerade frisch von der Universität. - Herr Athem erzählen Sie den Schüler doch etwas über sich“ fordert Frau Sakura Herr Athem auf. Ich musterte Herr Athem weiterhin. Er ist also Referenda. Er sieht ziemlich gut aus. Herr Athem sieht sich in der Klasse um und lächelt freundlich, dann nickt er Frau Sakura zu. „Gerne. Guten Morgen alle zusammen. Wie gesagt ist mein Name Herr Athem. Ich habe an der Uni in Tokio Mathe und Sport studiert und zum glück auch bestanden. Ich bin jetzt erst vor wenigen Wochen hierher gezogen, um an dieser Schule Referenda zu sein. Ich freue mich schon sehr auf die nächsten Jahre mit euch. Ich hoffe wir werden uns verstehen und das ich euch helfen kann, für den Fall das ihr was wissen möchtet.“ Seine Stimme klingt angenehm dunkel und weckt eine fast schon automatische Sympathie bei mir. Ich gucke ihn nun noch genauer an. Ich verschlinge ihn gerade zu mit meinen Blicken. Ich untersuche jedes Körperteil genau mit meinen Augen, möchte ihn am liebsten direkt durchleuchten. Ich kann meine Augen nicht von ihm wenden, obwohl ich mit aller Macht dagegen ankämpfe. Er lächelt alle sehr freundlich an und verbeugt sich höfflich. Als er sich wieder aufrichtet trifft sein Blick genau auf meinen... Ich zucke innerlich zusammen, als ich ihm in die Augen sehe und halte unbewusst den Atem an. Mein Herz steht kurz still und pumpt plötzlich schnell und heftig gegen meinen Brustkorb. Es ist als ob gerade ein Blitz durch mein Körper fährt, wodurch sich meine feinen Härchen am ganzen Körper aufstellen. Ich habe noch nie solche intensiven Augen jemals zuvor gesehen. Seine intensiven violetten Augen leuchten mich gerade zu geheimnisvoll an und wecken bei mir den Wusch, alles über ihn wissen zu wollen. Ich kann mein Blick nicht abwenden und erwidere ihn stumm. Mein Körper steht wie unter Spannung. Ich habe noch immer keine Luft geholt. Ich weiß nicht mal wieso ich den lebensnotwendigen Stoff nicht endlich einatme. Mein Kopf ist für einen Moment wie leer gefegt und ich kann mich auf nichts anderes konzentrieren als auf diese Person. Er lächelt mich freundlich an, doch ich kann nicht erwidern. Es ist als ob mein Körper handlungsunfähig wäre. Sein Blick wendet sich nun von mir ab und wandert weiter durch die Klasse. In jenem Moment löst sich meine Starre wieder und ich hole endlich und doch erschrocken nach Luft und atme sie schnell ein und wieder aus. Ein dumpfer schlag in meinem Kopf holt mich von ein auf die andere Sekunde wieder in Realität. Ich blinzele verwirrt und wende mein Blick von Herr Athem ab und sehe auf meinen Tisch bzw. sehe durch den Tisch hindurch. Was ist das denn gewesen? Ist das so eine Art Magie? Nein, wohl kaum, aber dieser Herr Athem, hat etwas sehr seltsames eben in mir ausgelöst. Es sind eine reihe von Reaktionen und Gefühlen gewesen, die ich nicht verstehe. So was ist mir noch nie bei jemand passiert. Ich bin gerade ziemlich verwirrt und blinzele noch einige male. Mein Blick richtet sich erneut auf und neugierig, ob das noch Mal geschehen wird, sehe ich ihn an. Ich sehe ihn wieder genauso durchleuchtend wie zuvor an, doch dieses Mal passiert es nicht. Habe ich mir diese Reaktionen gerade nur eingebildet, dich sich gerade in mir abgespielt haben? Jetzt bin ich noch verwirrter und ziehe irritier die Augenbrauen zusammen. Bekomme ich plötzlich Halluzinationen oder was war das eben? Ich sehe wie Herr Athem sich nun nach hinten in eine Ecke des Klassenzimmers setzt und ein Stift sowie ein Block aus seiner Tasche entnimmt. Ich verfolge ihn genau mit meinen Blicken, in der Hoffnung eine Antwort auf meine Frage zu bekommen. Es passiert aber nichts. Etwas verärgert wende ich mich meinen Blick nun nach vorne an die Tafel. Ich sollte mir darum keine Gedanken machen. Ist doch egal, was das eben gewesen ist. Athem, was ist das eigentlich für ein bescheuerter Name? Pah... Etwas verwirrt mich jedoch gerade, als ich mir den Namen erneut in Erinnerung rufe. Der Name oder besser gesagt, der Klang dieses Namens erinnerte mich an irgendetwas. Ich versuche angestrengt darauf zu kommen, aber es will mir partout nicht einfallen. Nach ein paar Minuten jedoch gebe ich auf. Es will mir nicht einfallen, also lass ich es bleiben. Was interessierte mich überhaupt der Name von diesem Kerl? Kann mir doch im Grunde egal sein. Und doch geht er mir nicht aus dem Kopf. Er verwirrt mich und das verärgert mich immer mehr. Ich kenne ihn nicht einmal und trotzdem ist er mir, aus unerfindlichen Gründen, von ein auf die andere Sekunde unsympathisch. Ich mag ich nicht. Denke ich... Der Matheunterricht verläuft recht Ereignislos. Der neue Stoff ist ziemlich anspruchsvoll, aber ich denke, dass ich damit zurecht komme. Integralrechnung ist nur die Umkehrung von Ableitungen. Im Grunde baut doch alles auf einander auf. Versteht man die eine Sache, kapiert man die andere auch. Schlecht ist es nur, wenn man von Anfang an nichts verstanden hat, so wie Katsuya beispielsweise. Ich muss manchmal wirklich über ihn lachen. Ich habe noch nie jemand erlebt, der so begriffsstutzig ist in Mathe wie er. Dafür ist er aber in allen anderen Fächern ziemlich gut. Mathe ist bei ihm wirklich ein Ausnahmezustand. Seit er mit Kaiba zusammen ist, wird sein Notendurchschnitt immer besser. Kaiba muss ihn wohl daheim bei den Hausaufgaben ganz schön ran nehmen. Katsuya muss Kaiba ganz schön wichtig sein, wenn er Katsuya so unterstützt. Es ist wirklich unglaublich, dass die beiden sich so abgöttisch lieben. Schnell verdränge ich meine Gedanken. Ich muss mich auf den Stoff konzentrieren, als mir Gedanken über die Beziehungen andere zu machen. Mein Blick weicht jedoch von der Tafel und wandert schräg hinter mich. Wieder dieser Referenda. Ich mustere ihn. Er macht sich Notizen auf seinen Block und ist wohl gerade ziemlich konzentriert bei der Sache. Mein Blick wandert noch Mals über ihn dabei fallen mir seine schmalen Beine, die anmutig über einander geschlagen sind. Er hat wirklich schöne Beine. Ich sehe weiter rauf und Blick in sein Gesicht. Ich stelle erschrocken fest, dass er mich ansieht. Oh Gott wie peinlich ist das denn! Er lächelt mich jedoch freundlich an. Mein Kopf dreht sich mit einem Ruck wieder nach vorne an die Tafel. Ich spüre wie mein Gesicht anfängt zu glühen. Yugi, du Idiot, warum starrst du ihn denn auch so an? Ja, das ist eine gute Frage. Warum habe ich ihn denn nun so genau angesehen? Muss wohl einfach Neugier gewesen sein. Ich wollte mir einfach noch mal seine dämliches Gesicht ansehen, wie entstellt es doch aussieht. Im inneren jedoch spürte ich so ein leises Unbehagen , dass mir sagte, dass das nicht der Grund war. Mit Erfolg dränge ich dieses Unbehagen in mir, in die tiefsten Tiefen. Blöder Athem, der soll mich ja nie wieder ansehen, sonst passiert noch was. Dieser Athem reizt mich bis auf das Blut. Ich denke nun einen Moment über meine Gedanken nach und verstehe mich plötzlich selber nicht mehr. Ich schüttele nur den Kopf. Mein Gott Yugi, was ist denn mit dir los? Herr Athem hat dir doch gar nichts gemacht und du machst ihn hier innerlich zu sau. Ist ja okay, wenn du ihn vielleicht nicht magst, aber dann sieh ihn auch nicht an. Ich seufze nur, dieser Herr Athem verwirrt mich wirklich sehr. Dazu kommt noch, das er heute gerade mal den ersten Tag da ist. Was soll das denn in Zukunft werden? Ich denke am besten gar nicht mehr darüber nach und beschäftige mich jetzt endlich mal den wichtigen Dingen, wie den Unterricht. Es dauert nicht lange und meine Konzentration liegt fast voll beim Unterricht, jedoch verspüre ich ständig ein Unbehagen in mir. Es ist der Gedanke daran, dass Herr Athem hinter mir sitzt. Seine Anwesenheit macht mich nervös und stört meine Konzentration, am laufenden Band. Ich werde noch zum Hirsch! Kann der sich nicht endlich woanders hinsetzen? Warum ausgerechnet hinter mich? Er stört mich. „Hey Yugi?“ vernehme ich plötzlich eine flüsternde Stimme neben mir. „Was denn?“ murre ich schlechtgelaunt zurück, wobei mich Katsuya jetzt ein wenig verwirrt ansieht. „Du hast nicht zufällig sehr schlechte Laune?“ fragt mich Katsuya und klingt dabei eindeutig feststellend und weniger fragend. „Wie kommst du darauf?“ dabei versuche ich meine Stimme wieder etwas freundlicher klingen zu lassen. Ich will nicht das Katsuya bemerkt, weshalb ich so mies drauf bin. Der würde bestimmt denken, ich habe eine an der Klatsche. Ich muss allerdings zugeben, dass ich das selber langsam von mir denke. Ich seufze nur. „Ich sage dir wie ich darauf komme. Deine Blicke, die seit einiger Zeit völlig orientierungslos an der Tafel kleben, könnten töten, wenn sich jemand zwischen dich und die Tafel stellen würde“ erklärt Katsuya mir auf eine sehr höffliche Weiße. Ich murre nur. Kann ihm doch egal sein. Ich bin eben gerade gereizt, warum auch immer. Mir jetzt auch egal. Ich muss mir eben Luft machen und die Tafel ist eben geeignet genug, obwohl ich lieber jemand anderes als Zielscheibe benutzen würde. Meine Augenbrauen wandern gerade noch mal ein ganzes Stück zusammen. Zu allem Überfluss spüre ich nun auch noch Katsuyas Blicke auf mir. Das stört mich noch mehr. Es langt das dieser Herr Athem hinter mir sitzt. Das reizt mich schon genug. Ich bin mehr als erleichtert, als der Matheunterricht endet. Was mich nun viel mehr stört, ist der Gedanke daran, dass dieser Herr Athem jetzt die nächsten zwei Jahre in dieser Klasse hocken soll. Ich habe gerade das Gefühl, dass sich mir der Magen verdreht. Alles, nur das nicht. Energisch stopfe ich meine Unterrichtssachen in meinem Rucksack und verbiege meinen Collageblock dabei total. Klasse Yugi, jetzt hast du lauter Falten in deinen Blättern. Toll gemacht. Mir ist gar nicht aufgefallen, dass meine Stimme gerade vor Sarkasmus nur so trieft. Mein Gott bin gerade gereizt. Es nervt mich selber, aber ich kann nichts dagegen tun. KLATSCH... Verwirrt sehe ich zu Boden. Mir muss gerade etwas runtergefallen sein, in meinem Eifer den Rucksack zu packen. Ich sehe mich auf dem Boden um, kann jedoch nichts entdecken. Doch dann fällt mir etwas ein Stück weiter vor mir auf. Es ist mein Stift, der gerade davon rollt. Sofort gehe ich ihm hinter her und bücke mich um ihn aufzuheben. Als meine Hand jedoch nach dem Stift greifen will, landet sie plötzlich auf einer anderen Hand, die etwas dunkelhäutiger ist als meine. Die Farbe erinnert mich an einen leckeren Milchkaffee. Die Hand fühlt sich warm und weich an. Verwirrt hebe ich meinen Blick und sehe plötzlich in zwei intensive violette Augen. Die kenne ich doch. Herr Athem! Er schaut mich freundlich an und greift nach dem Stift. Da...da ist es wieder! Dieses komische Gefühl. Mein Herz donnert wieder wild gegen meinen Brustkorb, mein Hals fühlt sich wie zugeschnürt an und ist staubtrocken. Wieder kann ich meinen Blick von diesen Augen nicht abwenden. Sie fesseln mich gerade zu. Mir wird auf einmal so warm, dass ich es kaum aushalte. Ich spüre wie meine Hände anfangen zu schwitzen. „Dein Name ist Yugi, wenn ich es vorhin richtig mitbekommen habe, nicht?“ klingt diese angenehme dunkle Stimme in meinem Ohr. Ich spüre eine angenehme Gänsehaut, die sich über meinen Körper zieht. Was hat er gefragt? Ich schaue ihn irritier an. Seine Lippen haben sich bewegt, aber ich habe nicht verstanden was er gesagt hat. Meine Ohren sind wie auf Durchzug gestellt. Yugi, reis dich zusammen. Ich ermahne mich selber und sehe auf den Stift. Ach ja, der Stift. Nur langsam registriere ich, dass meine Hand noch immer auf seiner liegt. Meine Hand wird plötzlich von tausend kleinen Stromschlägen heim gesucht, die bis zu meinem Arm rauf wandern. Erschrocken ziehe ich meine Hand zurück. „Was?“ frage ich Herr Athem verwirrt. „Dein Name ist Yugi nicht wahr?“ fragt er mich noch einmal. Ich schaue ihn an, doch er sieht nicht verärgert aus, wie ich es angenommen habe, weil er seine Frage wiederholen musste. Mein Hals ist noch immer staubtrocken. Ich will was sagen, aber kein Laut kommt über meine Lippen. Ich nicke nur zu Bestätigung. Warte mal, woher kennt er denn meinen Namen? Er lächelt mich wieder an. Er muss meine Gedanken wohl gerade gelesen haben. „Ich habe ihn vorhin aufgeschnappt, als dein Freund neben dir, dich angesprochen hat“ erklärt er wohl, auf meinen verwirrten und fragenden Blick. „Aha“ entkommt es mir plötzlich sehr intelligent. Noch ausführlicher hätte dein Satz nicht sein können Yugi? Oh man, bist du ein Idiot. Das ist doch schon wieder mega peinlich. ‚Aha’...Was soll das denn sein? Herr Athem steht auf und ich folge ihm nach oben. „Nett dich kennen zu lernen“ lächelt er mich freundlich an. Kann der auch noch was anderes als lächeln? „Ja mich auch“ blubbere ich plötzlich los, ohne nachzudenken. MICH AUCH??? Der Typ geht mir von der ersten Sekunde tierisch auf die nerven und jetzt sage ich: Mich auch? Irgendetwas läuft hier nicht mit rechten Dingen ab. Ich möchte am liebsten laut aufschreien. Was ist denn nur los? Hab ich nicht eben noch gesagt er soll mich in ruhe lassen, bevor was passiert? Okay, ich hab es nur gedacht, aber das ist doch hier völlig egal. Was bildet der sich ein, mein Stift anzufassen? Pah... „Hier dein Stift“ sagt er freundlich und hält ihn mir entgegen. Ich greife sofort zu und entreise ihm den Stift regelrecht. „Danke“ entkommt es mir freundlich und schon wieder schneller geredet, als gedacht. Das sollte sich aber nicht nett anhören. Ich habe das dringende Bedürfnis mich auf ihn zu stürzen und...agghhh Was bildet der sich ein, mich andauernd zu verwirren? Wobei sich mir im Hinterkopf eher die Frage stellt: Warum er mich so verwirrt? Wenn ich könnte würde ich dein Gesicht zu Hackfleisch verarbeiten. Ich reise mich aber zusammen und lächele zurück. Mein Blick hängt jedoch noch immer an seinem Gesicht, anstatt meinen Rucksack zu nehmen und den Klassenraum zu verlassen. „Yugi komm! Der Unterricht geht gleich weiter“ werde ich von Katsuya aus meinen Gedanken gerissen. „Ja, ist ja gut“ murre ich zurück und stopfe meinen Stift in den Rucksack zurück, wo er auch eigentlich hingehört. Nebenbei habe ich mich gerade dazu entschlossen Herr Athem zu ignorieren. „Du bist im Moment echt nicht gut drauf was?“ werde ich von Katsuya etwas vorwurfsvoll gefragt. Darf ich nicht auch mal mies drauf sein? *“ Lass mir die Ruhe“* brumme ich ihn auf Ägyptisch an, damit er mich nicht versteht. Katsuya weiß, dass ich nur auf Ägyptisch rede oder Fluche, wenn mir was nicht passt. „Jetzt fang bloss nicht wieder so an Yugi. Ich hab dir nichts getan.“ Keift mich Katsuya an. Leider muss ich zugeben, dass er Recht hat und fühle mich nun schuldig. „Tschuldigung“ murre ich und seufze dann. „Tschüss Herr Athem“ verabschiedet sich Katsuya höfflich, während ich schon an der Tür warte. Ich will hier einfach nur noch weg. Weg von Herr Athem um genau zu sein. Katsuya kommt mir dann endlich mit schnellen Schritten auf mich zu. Mein Blick wandert, warum auch immer, noch einmal zu Herr Athem. Ich bin etwas überrascht, als ich sehe, das er mich gerade aus einer Mischung von verblüfft bis hin zu verwirrt ansieht. Was soll denn jetzt dieser Blick? Ich hebe nur die Augenbraue. Kann mir doch auch egal sein. Soll er mich ansehen wie er will. Danach drehe ich ihm den Rücken zu und verlasse den Klassenraum mit Katsuya. Wie als hätte man einen Fluch von mir genommen, hebt sich meine Laune gleich wieder etwas. Aber wirklich besser ist es nicht. Der dunkle Schatten dieses Referendaren wird noch zwei Jahre lang über mir schweben. Ich sollte mir was einfallen lassen, sonst können die ihren Unterricht bald auf Ägyptisch halten. „Sag mal Yugi, was ist denn nur los mit dir? Seid der Matheunterricht begonnen hat, bist du wirklich mies drauf“ beginnt Katsuya mich vorsichtig anzusprechen. Er macht sich wohl sorgen, das ich gleich explodieren könnte. Ich seufze leicht. Warum ist das denn so wichtig? Kann er es jetzt nicht einfach gut sein lassen? „Weiß auch nicht“ meine Tonlage kann sich nur mit Mühe oben halten, da ich nicht darüber reden will. Katsuya scheint da aber anderes zu denken. „Irgendwie glaub ich dir das nicht. Ich habe so die leise Ahnung, dass es was mit Herr Athem zu tun hat.“ Und schon ist meine Laune richtig im Keller. Warum kennt mich Katsuya auch so gut? Manchmal kann das wirklich nervig sein. „Und wie kommst du darauf?“ murre ich nun doch wieder, da ich es auch nicht leugnen kann. Er hat es anscheinend schon bemerkt, wer mir auf den Geist geht. „Ist nur so eine Eingebung, weil du ihn so komisch vorhin angesehen hast. Und auf einmal mal war deine Laune im Keller. Kennst du ihn vielleicht?“ dabei sieht mich Katsuya fragen von der Seite an, als wir gerade den Klassenraum erreichen und hinein gehen. Ich habe ihn komisch angesehen? Hab ich das denn? Mir ist jedenfalls nichts aufgefallen. Er hat aber recht, dass meine Laune wegen Herr Athem im Keller ist. „Nein, ich kenne ihn nicht.“ Ich kann nicht anders und schnaube nun auf. Katsuya hat mich doch eh schon durchschaut, also warum nicht mit der Sprache rausrücken. Er wird mich doch nicht in Ruhe lassen, bevor er alles weiß. „Also gut, ich sag dir was los ist.“ murre ich und setzte mich neben ihn. Mein Oberkörper dreht sich zu ihm, während er mich schon interessiert ansieht. „Und?“ fragt er nur. „Ich weiß auch nicht so genau, was da eben los war. Als Herr Athem reinkam und sich vorgestellt hat, da fand ich wirklich sympathisch. Er hat mich dann angesehen und dann, ich weiß auch nicht. Er hat mich total verwirrt. Das war wirklich seltsam. Mir war auf einmal ganz komisch. Ich kann das gar nicht beschreiben. Nun ja, auf einmal ging er mir furchtbar auf die nerven. Das ist im Grunde schon alles gewesen“ erkläre ich Katsuya nun. Er sieht mich recht verwirrt oder doch überrascht an? Nein, es sah eher aus, als wüsste er was, was ich nicht weiß. Ach keine Ahnung, ich kann sein Blick nicht wirklich deuten. „Sag mal Yugi, ich habe da mal eine andere Frage. Ich hoffe ich mache dich damit nicht sauer, aber hast du dir schon mal überlegt, auf welches Geschlecht du stehst?“ Ich sehe Katsuya nun völlig entgeistert an. Bitte was? Wie kommt er denn jetzt darauf? „Ja, hab ich. Was ist damit?“ entgegne ich verwirrt und sehe Katsuya mit fragenden Augen an. Ihn mir herrscht gerade eine gewisse Spannung und mein Körper ist furchtbar unruhig. Ich spüre das etwas nicht stimmt. Ich kann es nicht erklären, aber diese Frage will mir gar nicht gefallen. „Ja und?“ kommt es nun fordert von Katsuya. Ich sehe auf meine Oberschenkel und bin plötzlich ziemlich nervös. Ich weiß, auf was ich stehe, aber ich habe es noch nie jemand gesagt. Ich schäme mich nun ein wenig. Klar, ist Katsuya genau wie ich in der Hinsicht, aber mir ist es trotzdem unangenehm. Katsuya ist aber immer hin mein bester Freund und ich weiß, dass ich ihm alles erzählen kann. Ich kratze nun all meinen Mut zusammen und schaue wieder auf, direkt in seine Augen. Ich kaue noch kurz nervös auf meinen Lippe rum. „Ich...also, ich denke mal das ich genau wie du...bin. Ich find Frauen, nicht sexy oder so“ nuschle ich nun leise, da ich mich nicht wirklich traue den Mund ganz auf zumachen, aus angst mir könnte etwas falsches aus dem Mund kommen. Katsuya dagegen scheint darüber nicht wirklich überrascht zu sein. Er scheint eher zu überlegen. Er sieht mich dann wieder an und lächelt. „Verstehe. Das brauch dir nicht unangenehm zu sein“ will er mich aufmuntern, da ich wohl ziemlich beschämt aussehen muss. Ich weiß nicht wirklich was ich sagen soll und sehe ihn nur stumm an. Warum wollte er das jetzt eigentlich wissen? Ich will am liebsten Nachfragen, aber etwas sagt mir, dass ich es bleiben lassen soll. Ich bin wirklich ziemlich verirrt. Ich verstehe rein gar nichts mehr. Meine Gefühle scheinen völlig zu spinnen. „Hat mich nur so interessiert Yugi“ Katsuya kennt mich wirklich gut. Ich glaub er kennt mich sogar besser als irgendwer sonst. Er scheint immer zu wissen was ich denke. Das ist mir manchmal echt unheimlich. Ich dagegen, kann nie deuten was er denkt. Vielleicht liegt das auch daran, dass er ein ziemlicher Chaot ist. Tbc Also Leute, ich hoffe es hat euch gefallen, bis dahin. ^^ Ich freu mich natürlich über Kommis. Immer her damit. hehe... Lg eure LostTenshi Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)