Erwachen von chaska ================================================================================ Kapitel 5: Flüchtige Schatten ----------------------------- Hallo meine Lieben, wieder mal hat es etwas länger gedauert, bis ein neues Kapitel online geht. Doch nun ist es soweit. Ich hoffe, ich kann mein Versprechen halten, dass es nun etwas regemäßiger vorwärts geht. Viel Spaß beim Lesen von Kapitel Nummer fünf..... *************************************************************************** Flüchtige Schatten Schnelle Schritte erklangen und schon tauchte der junge Archäologe neben Yanthana auf. Der Strahl seiner Lampe vereinigte sich mit ihrem. "Genial. Der Heilige bewacht den Durchgang." Er grinste sie an. "Also weiter. Lass uns die Geheimnisse dieses Tempels entdecken." Schon wollte er vorwärts, als ihn Yanthana mit einem festen Griff an der Schulter zurückhielt. "Nicht so eilig, junger Mann. Schon vergessen? Ich spiel hier den Leibwächter. Also gehe ich vor." Ben verbeugte sich leicht und schwenkte seinen Arm einladend in Richtung Durchgang. "Verzeihung, Madam. Bitte zuerst." "Danke", grinste Yanthana zurück und ging vorwärts. Yanthana schob sich in den Gang und ging weiter, bis sie den Durchbruch in der Wand erreicht hatte. Sie schwenkte den Strahler, damit er hineinleuchten konnte. Breite Steinstufen, die in die Tiefe führten, wurden aus der Dunkelheit gerissen. Ben war direkt hinter ihr, als sie langsam die Stufen abwärts ging. Sie zählte zehn, als sie schließlich den Boden wieder erreichten. Ein Gang, dessen Ende in der Schwärze verschwand, öffnete sich vor ihnen. In regelmäßigen Abständen wurden die Gangwände durch Türen unterbrochen. Sie bestanden aus dickem massivem Holz, das auch die Jahrhunderte unbeschadet überdauert hatte. Hier oben gab es keine großartige Feuchtigkeit, die es hätte verrotten lassen. Quietschend und knirschend gab die Tür des ersten Raumes unter Yanthana’s Händedruck den Weg frei. Yanthana und Ben ließen die Lampen kreisen. Ein leerer Raum offenbarte sich vor ihnen, nur auf dem steinernen Fußboden, der von dem Staub der Zeit bedeckt war, lagen zerbrochene Schalen und Gefäße. "Ein Vorratsraum, oder hier wurden die Gegenstände aufbewahrt um Buddha Opfer bringen zu können", sagte Ben leise neben Yanthana’s Ohr. "Hier werden wir sicher nicht das finden, was du suchst", stellte die junge Frau fest. "Nein, aber vielleicht in einem der anderen Räume", äußerte Ben seine Hoffnung. Er war nicht bereit aufzugeben. Gemeinsam arbeiteten die beiden sich nach und nach durch die Räume. Doch immer wieder bot sich ihnen dasselbe trostlose Bild. Absolute Leere oder vereinzelte zerstörte Gebrauchsgegenstände. Sie hatten das Ende erreicht und standen nun in einer Sackgasse. Vor ihnen schloss das Ende des Ganges eine weitere Tür ab. Auch hier war es Yanthana, die nach dem Griff fasste und die Tür aufzog. Ein weiterer Raum erschien im Licht der Lampen. Doch dieser unterschied sich von den anderen. An der rechten Wand stand ein Bett auf wackligen Füßen. Mehrere zerschlissene Decken lagen darauf. Unmittelbar neben dem Bett stand eine eisenbeschlagene Truhe. Sogar einen Tisch und einen Stuhl gab es hier. An den Wänden hingen mehrere Fackelhalter. Darüber waren die Wände rußgeschwärzt. Genau gegenüber sahen sie eine weitere Tür, die offenbar in einen weiteren Raum führte. "Hoppla, was ist denn das?", fragte Ben. "Sieht fast so aus, als ob hier jemand gewohnt hat, um etwas zu bewachen, das dort hinten verborgen wurde." "Sei nicht so optimistisch", dämpfte Yanthana die Freude ihres Begleiters. Unverdrossen ging dieser vorwärts und öffnete die Tür. "Sieh nur!", rief Ben über die Schulter gewandt zurück. Mit wenigen Schritten war Yanthana ihm gefolgt. Inmitten des Raums befand sich eine weitere metallene Truhe. "Hier nimm", befahl Yanthana und reichte Ben ihre Lampe. Dann griff sie nach dem Deckel. Er setzte ihren Bemühungen einen gewissen Widerstand entgegen, doch schließlich fühlte Yanthana den Ruck, als sich das Oberteil langsam aufschwenken ließ. Neugierig beugten sich beide über die Truhe. Es befand dich nur ein einziger Gegenstand darin. Eine Metallscheibe in Form eines fünfzackigen Sterns, etwa daumendick. In der Mitte der Scheibe ragte ein fingerlanger, ebenfalls fünfeckiger, Stab in die Höhe. Ben reichte Yanthana ihre Lampe zurück, hob das Objekt vorsichtig aus der Truhe und betrachtete es im Licht der Lampen. "Scheint eine Art Schlüssel zu sein", überlegte Ben laut. "Dann ist ja alles klar. Jetzt müssen wird nur noch das dazugehörige Schloss finden. Das dürfte kein Problem werden, bei der geringen Anzahl der Suchmöglichkeiten", meinte Yanthana sarkastisch, was ihr einen beleidigten Blick von Ben einbrachte. "Vielleicht kann uns Professor Katsushiro helfen. Er wollte, das wir sofort zu ihm kommen, wenn wir das Artfakt geborgen hab... Hey!" In diesem Moment richtete Yanthana sich auf. Ihr gesamter Körper spannte sich an und ihre Hand fuhr unter ihre Jacke und kam mit einem etwas armlangen Stock wieder hervor. Ohne Ben zu antworten, schoss sie vorwärts, riss die Türe auf und stürmte in den Vorraum. Auf der rechten Seite hatte sich ein Teil der Wand bewegt und schwenkte in diesen Sekunden langsam zurück. Mit einem großen Sprung war Yanthana heran und zwängte sich in den Zwischenraum. "Bleib hier!", schrie sie Ben zu und verschwand. Mit einem dumpfen Geräusch schloss sich die Tür hinter ihr und zurück blieb ein junger Mann, der etwas verwirrt die scheinbar feste Mauer anstarrte. ****************************************************************************** Die Tür schloss sich mit einem dumpfen Geräusch hinter ihr. Yanthana blieb stehen und witterte. Ihre gesamten Youkaisinne waren erwacht. Der Gang war schmal und die Luft abgestanden. Doch deutlich hörte sie die schnellen Schritte einer Person, die rasch entfernte. Ihre Hand fuhr unter ihre Jacke und kam mit ihrem Kampfstab hervor. Zwei rasche Bewegungen und der armlange Stock verwandelte sich in einen langen Kampfstab. Mit großen Sprüngen hastete Yanthana vorwärts. Es war noch jemand hier unten gewesen. Doch dieser jemand hatte keine Witterung und auch keinerlei Ausstrahlung. Es war nur ein winziges Geräusch gewesen, das ihr die Anwesenheit des Fremden verraten hatte. Doch die Geheimtür hatte sich nicht von allein bewegt. Jemand musste sie geöffnet haben und dieser jemand befand sich nun mit ihr hier in dem Gang. Für Yanthana gab es keinerlei Zweifel, das dieses Wesen, ein anderer Ausdruck fiel ihr nicht ein, auf keinen Fall ein Mensch gewesen sein konnte. Egal, was hier all die Jahre existiert hatte, es war nun offenbar aktiv geworden. Wie ein Irrlicht huschte der Strahl der Handlampe über die steinernen Wände. ~Ein Fluchtgang~, überlegte Yanthana.~Bei Überfällen konnten die Mönche unbemerkt von hier fliehen. Sicher haben sie sich auch gegen Verfolger abgesichert~. Sie hatte es kaum gedacht, als plötzlich der Boden vor ihr zur Seite glitt. Ein tiefes schwarzes Loch, dessen Grund nicht zu erkennen war, tat sich vor ihr auf Mit einem wahren Panthersprung warf Yanthana sich vorwärts, streckte sich in der Luft und kam in einer Vorwärtsrolle sicher auf der andere Seite auf. Der Schwung trieb sie vorwärts, im letzten Moment verwarf sie den Gedanken den Schwung in eine Aufwärtsbewegung zu wandeln. Der eisige Luftzug und das scharfe Brennen in ihrem Nacken gaben ihr sofort Recht. Klappernd fielen die beiden Holzstäbe mit den rasiermesserscharfen Metallspitzen neben ihr zu Boden. Ein leises Knurren entwich ihrer Kehle und für einen Sekundenbruchteil leuchteten ihre Augen blutrot auf. Yanthana rollte sich seitwärts ab und sprang auf die Beine. Sofort rannte sie weiter. Hinter hörte sie noch das Klickern, als weitere Speere aus ihren Verstecken schossen, doch die Hanyou war zu schnell. Das Glück war diesmal auf ihrer Seite gewesen. Doch waren nun die Schritte vor ihr längst nicht mehr zu hören. Der Lichtkegel ihrer Lampe stieß auf einmal auf Widerstand. Abrupt kam Yanthana zum Stehen. Der Gang endete vor einer massiven Steinwand. Sorgsam tastete Yanthana über das raue Gestein. Das hier war eindeutig ein Fluchttunnel für die Mönche gewesen. Mit Fallen, die eventuelle Verfolger aufhalten sollten. Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, dass er hier in einer Sackgasse endete. Das machte keinen Sinn. Ein Stein fiel ihr ins Auge. Seine Oberfläche war weniger rau, wirkte fast wie poliert durch häufigen Gebrauch. Yanthana drückte vorsichtig auf den Stein und mit einem Knirschen begann sich ein Teil der Wand vor ihr zur Seite zu bewegen. Dämmriges Licht empfing sie. Ein niedriger Tunnel aus Schnee öffnete sich vor ihr. Yanthana musste sich bücken, um ihn überhaupt betreten zu können. An den Wänden befanden sich tiefe Rillen und mit einem gewissen Schaudern wurde ihr deren Herkunft und Entstehung klar. Dort hinten im Kloster hatte ein Wesen gelebt und durch die Lawine war es eingeschlossen worden. Hier musste es mit den nackten Händen und unendlicher Geduld einen Tunnel gegraben haben. Geduckt hastete die Hanyou vorwärts. Sie konnte das gleißende Licht, das durch den Ausgang flutete, schon sehen. Nach wenigen Schritten stand Yanthana unvermittelt im Freien. Vor ihr öffnete sich die weite Ebene des Hochtals. Yanthana wandte den Kopf. Hinter ihr erhob sich der Hügel des mit Schnee bedeckten Klosters. Sie musste sich an der Westfront befinden. Genau auf der, dem Zugang und der Ausgrabungsstelle, abgewandten Seite. Auf dem Boden vor ihr waren Fußspuren zu erkennen. Viele, fast hatte sich ein Art Trampelpfad gebildet. Doch es gehörte nur wenig Übung dazu um zu erkennen, dass die Fußspuren nur von einer einzelnen Person stammen konnten. Die Spur führte vom Kloster weg. Hinein in die eisige Hölle der Berge. Yanthana kniff die Augen zusammen und musterte die weite Ebene vor ihr. Scheinbar leblos lag sie vor ihr. Nicht eine Bewegung oder gar ein huschender Schatten war zu erkennen. Sie drehte den Kopf in den Wind und witterte. Nichts... Kein Geruch und auch nicht das Gefühl einer lebenden Person in unmittelbarer Umgebung. Es schien, als ob es nie existierte hatte, doch die Spuren sprachen eine andere, eine eindeutige Sprache. Es war dagewesen, es lebte und nun war es verschwunden. "Verdammt!", fluchte Yanthana leise. Wenn diese Fallen nicht gewesen wären, dann hätte sie es unter Garantie eingeholt. Sie ließ den Kampfstab sich zurückverwandeln und steckte ihn zurück unter die Jacke. Langsam machte sich die junge Frau auf den Rückweg. Dabei ging sie den Gang nicht wieder zurück, sondern umrundete das Kloster und näherte sich wieder dem Lager. Sie registrierte nicht die erstaunten Blicke und Kommentare, als sie wieder an dem Tempeleingang auftauchte. Wortlos betrat Yanthana den Tempel und ging wieder in den Keller, wo sie und Ben das geheimnisvolle Artefakt gefunden hatten. Ben wartete in dem Raum, wo sich die nun wieder geschlossene Geheimtür befand. Er zuckte zusammen, als sie unvermittelt neben ihm auftauchte. Verwirrt sah er sie an. "Wo kommst du denn plötzlich her? Ich sah dich doch hier verschwinden." "Der Gang führte ins Freie", erwiderte Yanthana knapp. Die Tatsache, das ihr das Wesen entkommen war nagte noch immer an ihr. "Hast du ihn erwischt?", fragte Ben neugierig. "Nein, leider nicht", Yanthana schüttelte frustriert den Kopf. "Wer oder was es immer auch war, es ist jetzt verschwunden." "Kein Mensch kann allein in diesen Bergen überleben, es sei denn er hat eine entsprechende Ausrüstung dabei", sagte Ben. "Du sagst es", murmelte Yanthana und fügte für sich still hinzu.~Es war auch unter Garantie kein Mensch!~ ******************************************************************** Gemeinsam hatten sie den Tempel wieder verlassen. Ben war mit dem Artefakt in seinem Zelt verschwunden und wollte über Satellitentelefon seinen Professor über den Fund unterrichten. Sie würden sicherlich morgen per Hubschrauber abgeholt werden, jedenfalls hatte Ben so etwas angedeutet. Yanthana hatte sich ebenfalls zu ihrem Zelt zurückgezogen. Für einen Moment betrachtete sie nochmals das Lager und die Berge, die sich dahinter wie ein undurchdringliches Labyrinth aus Gestein, Eis und Schnee ausbreiteten. Was mochte das wohl für ein Geschöpf gewesen sein, das dort in dem Tempel gehaust hatte? Der Gedanke daran ließ sie einfach nicht los. Jetzt war es auf jeden Fall irgendwo in dieser eisigen Hölle unterwegs. Für Yanthana war es eindeutig, dass es das Artefakt bewacht hatte, denn es hätte jederzeit durch den Tunnel entfliehen können. Warum hatte es dann jedoch zugelassen, dass sie es so einfach mitgenommen hatten? Einerseits war Yanthana froh darüber, denn ansonsten wäre es wahrscheinlich zu einem Kampf gekommen, anderseits fragte sie sich jetzt nach dem Grund. Irgendetwas war ihr entgangenen. Sie fühlte es genau, dieses komische Gefühl in der Magengegend, wenn irgendetwas überhaupt nicht stimmte. Sie seufzte leise. Es brachte nichts sich darüber Gedanken zu machen. Die Zukunft würde es sicherlich zeigen. Die Sonne war am Sinken und die Dämmerung tauchte Alles langsam in graublaues Zwielicht. Es würde sicherlich kalt werden, heute Nacht. Sie zog den Reißverschluss ihres Zeltes hoch und schlüpfte in das Innere, dann schloss sie die Öffnung wieder hinter sich. Im Schein einer leistungsstarken Lampe rollte sie ihren dicken Schlafsack aus, der auf der kleinen Pritsche lag. Ein kleiner elektrischer Ofen spendete Wärme. Sie konnte das Wummern des Generators hören, der im Lager für Strom sorgte. Dieser Professor ließ sich die Ausgrabung einiges kosten. Sie zog die Schuhe aus und ersetzte sie durch eine zweite Lage Socken. Im Schneidersitz setzte sie sich auf die Pritsche und griff nach ihrem Handy. Sie tippte die Nummer ihrer Eltern ein. Inu Yasha und Kagome mussten erfahren, wo sie sich befand und was geschehen war. Irgendwie hatte sie das untrügliche Gefühl, dass sich etwas zusammenbraute. Ein klägliches Piepen kam aus dem Gerät und eine freundliche Stimme erklärte, dass der Teilnehmer nicht erreichbar war. Typisch, da hatte man schon so handliche praktische Geräte und gerade, wenn man sie brauchte, war kein Netzempfang da. Yanthana steckte es wieder in ihre Jackentasche zurück und zog sich den Rucksack heran. Sie zog einen Pullover heraus und legte ihn sich zurecht, sollte sie heute Nacht frieren. Nachdenklich räumte Yanthana ihre Tasche wieder ein. Ihre Bewegungen waren rein mechanisch, denn ihre Gedanken waren mit etwas anderem beschäftigt. Irgendetwas an dem heutigen Tag hatte sie gestört. Doch sie kam einfach nicht drauf. Sobald sie meinte, es zu wissen, entzog sich ihr der Gedanke sofort wieder und hinterließ nur das Gefühl, von einer ungeheuren Wichtigkeit. Verdammt, was war es nur, das sie so gestört hatte? In dieser Sekunde erstarrte sie ihre braunen Augen sahen weit aufgerissen die eltplane an, ohne sie wirklich wahrzunehmen. Die Tasche, die gerade auf ihren Knien stand, entglitt ihren Fingern, die unkontrolliert zu zittern hatten begonnen. ~Ihr Götter... das ist unmöglich... wie... wie konnte Ben... Oh mein Gott! Wie konnte er DAS wissen?~ ************************************************************************* Ende Kapitel 5 Na... wisst ihr auch, was Yanthana eingefallen ist? Was nicht stimmt? Ein kleiner Tipp: Es war eine Bemerkung, die Ben fallen gelassen hat. Eine schlaflose Nacht liegt vor der jungen Hanyou. Doch die Probleme werden dadurch nicht weniger. Beim nächsten Mal mischt zum ersten Mal „der Professor“ mit. Und zur Entschädigung geht das nächste Kapitel in einer Woche online. Bis dahin... lasst es Euch gut gehen Liebe Grüße Eure chaska PS. Über einen kleinen Kommi würde ich mich echt freuen (ganz lieb anguck!) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)