Erwachen von chaska ================================================================================ Kapitel 4: Eisiges Grab ----------------------- Vielen lieben Dank für eure Kommis. Wie versprochen, geht es weiter. Yanthana befindet sich unvermutet an jenem Ort wieder, wo vor Jahrhunderten in einem letzten finalen Kampf jener grausame Dämon den Tod fand, der das Leben von so vielen Menschen und Dämonen beendete. Ist es nur Zufall, oder verbirgt sich hinter diesem so harmlos klingenden Auftrag doch etwas viel größeres und gefährlicheres? Vielleicht finden wir in dem „eisigen Grab die Lösung. Viel Spaß beim Lesen... ************************************************************************** Eisiges Grab Yanthana’s Magen hob sich an, als der Helikopter tiefer ging. Immer mehr Einzelheiten machte sie aus. Sie spürte den Ruck, als die Kufen auf dem schneebedeckten Boden aufsetzten bis in die kleinste Faser ihres Körpers. "Sie können jetzt aussteigen!", schrie der Pilot und nickte ihr zu. Yanthana griff sich ihre Tasche und schob die Tür auf. Schneeflocken, aufgewirbelt durch den Sog der Rotoren, flogen hoch und fanden auch ihren Weg in die Maschine. Sie schwang die Beine nach draußen und stieg aus. Geduckt rannte sie in Richtung Basislager von dem Hubschrauber weg. Aus den Augenwinkeln registrierte sie, dass ihr Begleiter ebenfalls ausstiegen war und ihr folgte. Die Motoren des Hubschraubers wurden wieder hochgefahren und als Yanthana stoppte und sich umdrehte, sah sie, wie er abhob und schnell an Höhe gewann. Schließlich drehte er ab und verschwand nach kurzer Zeit hinter den Berggipfeln. Tief atmete Yanthana ein und wandte sich wieder in Richtung Lager um. Aufmerksam musterte sie alles. Mehrere isolierte Zelte waren in sicherer Entfernung aufgebaut worden. Links erhob sich ein gewaltiger Schneeberg, an dessen Flanke die Ausgrabungen statt fanden. Dunkle Steinmauern waren freigelegt worden. Ein Torbogen und Teile der Mauer. Offensichtlich hatte vor langer Zeit eine riesige Lawine das Kloster unter sich begraben. Ein Schauder rann der jungen Hanyou über den Rücken, als sie daran dachte, was hier vor rund fünfhundert Jahren ein Kampf stattgefunden hatte. Hier hatte der letzte endgültige Kampf um das Shikon no Tama und das Leben ihrer Eltern, ihres Onkels und der legendären Dämonenjägerin Sango und dem Mönch Miroku getobt. Doch erst ihre Mutter hatte es geschafft Naraku so zu schwächen, dass er starb. Jetzt riss dieser Professor das, was für alle Ewigkeit verborgen bleiben sollte, wieder an das Licht. Was hoffte er hier zu finden? War es etwa eine Hinterlassenschaft von Naraku? Dann konnte es unter Umständen gefährlich werden, denn alles was diesen Dämon betraf war eigentlich von geradezu tödlichem Charakter. "Kommen Sie!", die Stimme erklang unmittelbar neben ihr und ließ Yanthana zusammenzucken. Sie war so abgelenkt gewesen, dass sie noch nicht einmal gemerkt hatte, wie ihr Begleiter neben sie getreten war. Ohne ein Wort zu erwidern, folgte sie Makoto. Er führte sie zu den Zelten und blieb schließlich an einem kleinen blauen stehen. "Hier, das ist für Sie. Ich weiß, dass es nicht sehr komfortabel ist, aber sobald das gesuchte Artefakt geborgen worden ist, werden Sie und der Assistent des Professors sofort von hier abfliegen und zum Zentralbasislager zurückkehren. Sie sind für den ungefährdeten Transport zuständig." Yanthana nickte. "Okay, dass war auch schon im Anfang des Auftrags erwähnt." Sie verschwieg allerdings, dass die Eiseskälte, die hier herrschte, nicht erwähnt worden war. Das war im Grunde auch unwichtig. Wichtig war dieses geheimnisvolle Artefakt und was dieser, bisher ihr unbekannte, Professor damit anfangen wollte. Sie brannte förmlich darauf zur Ausgrabungsstelle zu kommen. Yanthana öffnete den Reißverschluss des Zelts und warf nach einem kurzen Blick in das Innere. Ein kleiner tragbarer Ofen stand in der Mitte und ein Klappbett mit aufgerolltem dickem Schlafsack, das war eigentlich schon die gesamte Ausstattung. Mit Schwung warf sie ihre Tasche auf das Bett, dann richtete sie sich wieder auf, verschloss den Reißverschluss und wandte sich an Makoto. "Also los... bringen Sie mich mal zu Chef des Ganzen hier." "Er wird an der Ausgrabungsstelle sein. Kommen Sie, bitte." ~Wo sollte er denn auch schon sonst sein?~, dachte Yanthana trocken. Das Lager lag schon bald hinter ihnen und sie näherten sich dem gewaltigen Schneehügel am Fuß der Felsen. Aufmerksam ließ Yanthana ihren Blick über das Terrain gleiten. Jedes Detail nahm sie in sich auf. Die Ausgrabungen hatten am östlichen Teil des Hügels begonnen und man hatte dort auch genau das gewaltige Eingangstor gefunden. Dunkle Steinmauern ragten aus der weißen Masse. Yanthana sah nach rechts den Berg hoch. Schroff erhoben sich die Felsen in die Höhe. Irgendwann in der Vergangenheit musste sich eine gewaltige Lawine gebildet und das ehemalige Kloster komplett unter sich begraben haben. ~Es hätte für alle Zeit verborgen bleiben sollen~, durchzuckte es die junge Hanyou, als sie sich immer mehr den freigelegten Mauern näherten. Auch ein Teil des Innenhofes lag schon frei. Yanthana wusste, durch die Beschreibungen ihrer Eltern, dass, wenn die Arbeiter nur noch wenige Meter weiter graben würden, auf die ersten Steinstufen treffen mussten, die in den Haupttempel führten. Eingerahmt von zwei steinernen Löwen. Yanthana konnte es kaum glauben, dass sie wirklich hier stand. An einer Stelle, wo ein so wichtiges Kapitel im Leben ihrer Familie ein Ende gefunden hatte. Wirklich ein Ende, oder wurde gerade in diesem Moment durch diese Ausgrabungen ein neues Kapitel aufgeschlagen? Sollte alles von vorne beginnen? Nein, Naraku war tot. Endgültig. Vernichtet durch die Schwerter Tokijin und Tessaiga, besiegt durch die läuternde Kraft des Shikon no Tama. In diesem Moment ertönten von vorne aufgeregte, laute Rufe. Ihr Begleiter sah sie mit leuchtenden Augen an. "Sie haben den Zugang zum Tempel gefunden. Kommen Sie... schnell!" Aufgeregt lief er vorwärts. Yanthana war stehengeblieben und versuchte ihrer Gefühle Herr zu werden. Offensichtlich hatte sie sich geirrt und die Leute waren schon viel weiter vorgedrungen, als sie gedacht hatte. Sie gab sich einen Ruck und folgte im Laufschritt dem Mann. Der Schnee knirschte unter ihren schnellen Schritten. In wenigen Minuten hatten sie die Entfernung zum Tempel zurückgelegt. Yanthana verlangsamte ihren Lauf und schritt in normalem Tempo durch das freigelegte Tor. Schneeberge türmten sich rechts und links auf. Die schwarzen Mauern waren ein harter Kontrast zu dem blendenweißen glitzernden Schnee. Sie musterte sie genau. Dann glitt ihr Blick über den freigelegten Platz. Vor ihr erhob sich ein riesiger Schneeberg, in dem die Vorderwand des Haupttempels schimmerte. Ein riesiges Tor bildete den Eingang. Sie konnte die zerfetzte Holztür erkennen, die schief in den Angeln hing. Für einen kurzen Moment meinte sie den lautlosen Ruf „Kaze no Kizu“ zu hören, der diese Tür zerstört hatte, doch das lag fast fünfhundert Jahre in der Vergangenheit. Lange passiert, bevor sie das Licht der Welt erblickte. Vor dem Tor hatte sich eine aufgeregte Menschenmenge versammelt. Die Stimmen wirbelten durch die kalte Luft zu ihr hinüber. Langsam ging Yanthana auf den Tempeleingang zu. Sie passierte die beiden steinernen Löwen, die am Anfang der der Treppe standen, die zum Eingang führte. Die leeren Augen schienen sie warnend anzustarren. Das Gefühl der Gefahr verdichtete sich, doch entschlossen drängte sie es zurück. Sie ereichte die Menschen, die sich als Traube vor dem Tempeleingang versammelt hatten. Die wildesten Mutmaßungen wurden geäußert. Behutsam, aber energisch, drängte sie sich durch und erreichte die vorderste Front. Vor ihr standen nun zwei Männer mit dem Rücken ihr zugewandt. Einer davon war der Mann, der sie her begleitet hatte, den andere… Sie sog die Luft ein. Ihre Augenbrauen zogen sich leicht zusammen. Der Geruch war unvermutet vertraut. Yanthana brauchte nur Sekunden, bis sie ihn eingeordnet hatte. "Die Welt ist klein. Ich hätte nicht gedacht, dass ich dich sobald wiedersehe", sagte sie mit ruhiger Stimme. Die beiden Männer drehten sich um. "Das ist doch..., nicht möglich. Ich glaube, ich träume", sagte Ben und starrte verblüfft den Neuankömmling an. "Du?!?" Yanthana blickte an sich herunter. "Tja. Soweit ich das beurteilen kann, bin ich es in voller Lebensgröße und da ich zurzeit wach bin, kann es auch nicht sein, das ich es bin, die träumt." Ben richtete sich auf und trat auf die junge Hanyou zu. Er streckte die Hand aus, die Yanthana ergriff. Trotz der dicken Handschuhe, die beide trugen, war der Händedruck fest. "Yanthana Yasha... Ben Hopkins", Makoto stellte mit den entsprechenden Handbewegungen vor. "Wir kennen uns schon", erwiderte Ben und löste das Händeschütteln. Verwundert sah er sie an. "Professor Katsushiro hat mir zwar angekündigt, dass er einen Sicherheitsexperten aus Amerika engagiert hat, um den Transport des Artefakts zu gewährleisten, doch kann ich mir kaum vorstellen, dass du das sein sollst." "Weil ich eine Frau bin?", fragte Yanthana. "Ja...Äh nein", berichtigte Ben hastig, als er ihren Gesichtsausdruck sah. "Jetzt können wir ja unseren Kaffee zusammen trinken", versuchte er fast hastig vom Thema abzulenken. "Vielleicht ein etwas unpassender Zeitpunkt und vor allem ein etwas ungemütlicher Ort. Frag mich noch einmal, wenn wir wieder in wärmeren Gefilden sind" Yanthana trat einen Schritt nach vorne und beugte sich vor, um in den dunklen Tempelraum zu blicken. Ihr machten die Worte von Ben nicht so viel aus, wie es für den jungen Mann vielleicht den Anschein gehabt hatte, denn sie kannte solche Annahmen zur Genüge. "Ich bin die Beste in diesem Job. Lass uns hoffen, dass du nie meine Dienste in dieser Beziehung in Anspruch nehmen musst", fuhr sie ruhig fort. Yanthana richtete sich wieder auf. "Willst du da rein?", fragte sie dann. Wie ein schwarzes Loch, das alles verschlang, tat sich der Eingang vor ihnen auf. Das Tageslicht versickerte schon nach wenigen Schritten in der absoluten Schwärze. Außer einem leeren, steinigen Boden, konnten weder Yanthana noch Ben etwas erkennen. Ben war wieder in seinem Element. "Klar. Schließlich will ich doch sehen, was die ganzen Jahrhunderte in diesem Tempel verborgen war." Mit vor Aufregung und Kälte geröteten Wangen starrte Ben in das Innere. "Wir brauchen Lampen. Die stärksten, die wir haben." Augenblicklich machte sich einer der Arbeiter auf den Weg ins Lager, um das gewünschte zu holen. Auch Yanthana starrte in die Schwärze. Ihre Nasenflügel weiteten sich leicht, als sie die Luft einsog. Doch sie konnte nichts witterten, das irgendwie auf einen Gegner oder eine andere Gefahr hindeutete. "Wir müssen vorsichtig sein", sagte Ben und seine Stimme klang fast wie abwesend. "Im hinteren Teil ist eine Säule zusammengebrochen. Es kann gut sein, das dort die Decke die Last des Schnees nicht tragen konnte und eingebrochen ist." "Das dürfte kein größeres Problem darstellen", erwiderte Yanthana. "Denn die Halle wird von zwei Säulenreihen gestützt. Selbst wenn ein Teil davon nachgegeben hat, werden wir wahrscheinlich dort hindurch kommen." "Hier sind die Lampen", unter heftigem Atmen tauchte der Arbeiter neben Ben und Yanthana auf und überreichte ihnen je einen lichtstarken Halogenstrahler. Yanthana fasste den stabilen Griff und schaltete ihn ein. Wie zwei helle Lanzen aus weißem Licht durchdrangen die Strahlen die Dunkelheit. "Also los!", murmelte Ben und tat den ersten Schritt. Nacheinander betraten sie die Tempelhalle. Es war völlig still. Schritt für Schritt ging sie langsam vorwärts. Yanthana wandte kurz den Kopf. Wie ein helles Auge wirkte der Ausgang. Die Helligkeit, die draußen herrschte, ließ die Schwärze, die sie umgab noch tiefer erscheinen. Dann richtete die Hanyou ihre Aufmerksamkeit wieder nach vorne. Die ersten Säulen wurden im Schein der Lampen sichtbar. Rechts und links stützen sie das Dach des Tempels. Auf dem Stein waren Verzierungen einritzte. So gestochen scharf, als wäre der Künstler gerade erst fertig geworden. "Fantastisch", sagte Ben bewundernd und seine Hände fuhren fasziniert den Verlauf der Riefen nach. "Wir werden mehrere Lampen aufstellen müssen, um alles genau festhalten zu können." Nur widerwillig löste er sich von dem Anblick. Dafür war später noch Zeit. Erst musste er das finden, weshalb er überhaupt hergekommen war. Nebeneinander ging sie weiter. Vor ihnen glitzerte es weiß. Je näher sie kamen, desto genauer konnten sie erkennen, dass sich ein großer Schneeberg vor ihnen befand. Am Rand waren einzelne Steine unter einer dünnen Schicht begraben. Eiskristalle tanzten durch die eiskalte Luft von oben herab. Yanthana blieb stehen und leuchtet in die Höhe. Ben hatte richtig vermutet. Die Decke über der zerstörten Säule hatte dem Gewicht der Schneemassen nicht standhalten können und war eingebrochen. Yanthana ließ den Lichtstrahl weiter nach links wandern. Dort stützte die Säule und die dazugehörigen schweren Holzbalken die Decke weiterhin ab. Es blieb zu hoffen, dass sie auch noch die nächste Zeit halten würde. Sie senkte die Hand und leuchtete über den Schneeberg. Er war vielleicht mannshoch und wurde zur linken Seite des Tempels hin flacher. Dort würde es sicher möglich sein, ihn ohne großartige Anstrengungen zu überklettern. Ben hatte offenbar dieselben Gedanken gehabt, denn er wandte sich schon nach links. Nach wenigen Schritten blieb er stehen. "Hier scheint die beste Stelle zu sein", meinte er und zeigte mit der Hand vorwärts. Yanthana hatte nichts dagegen einzuwenden. Also nahm sie die ganze Sache in Angriff. Der Schnee war kalt unter ihnen Fingern, als sie begann das Hindernis zu überwinden. Teilweise sanken beide tief ein, denn hier war es Pulverschnee, der nie unter dem Licht der Sonne angeschmolzen und wieder in der Kälte der Nacht gefroren war. Ben brach der Schweiß aus, und der Atem ging heftig, als sie schließlich sicher auf der anderen Seite standen. Innerlich verfluchte Yanthana die Tatsache, sich als normaler Mensch auszugeben. Ein einziger Sprung hätte genügt und sie hätte das Hindernis überwinden können. "Es würde sich fast lohnen, diesen Haufen zur Seite schaufeln zu lassen. Diese Kletterei mache ich nicht oft mit", schimpfte Ben und wischte sich den Schweiß von der geröteten Stirn. Yanthana erwidere nichts darauf, denn ihre Aufmerksamkeit war auf etwas völlig anderes gerichtet. Der Schein ihrer Lampe war auf den Boden gerichtet. Dort zeigten sich tiefe Risse. Fast handbreit tief waren die Steine aufgerissen worden, wie von den Krallen eines riesigen Raubtieres. Die Riefen liefen auf einen bestimmten Punkt zu. Erst vereinzelt, dann immer mehr. Yanthana hockte sich nieder. Behutsam strichen ihre Finger über eine von diesen Vertiefungen. "Kaze no Kizu", murmelte sie andächtig leise. Noch nie hatte sie diese Attacke in voller Stärke gesehen, doch wenn sie diese Zerstörungen sah, war sie auch irgendwie froh darüber. "Mein Gott, was war denn hier los?", erklang die Stimme von Ben genau neben ihr. Yanthana richtete sich wieder auf und ließ den Strahl der Lampe den Rissen folgen. Nicht weit entfernt war der Boden tiefschwarz gefärbt. So schwarz, das es schien, er würde sogar das Licht der Lampen schlucken. Wie ein schwarzes Loch. Inmitten des Fleckes war ein hellerer Fleck, wenn man genau hinsah, hatte er die Umrisse eines menschlichen Köppers. Hier war Naraku gestorben. Fast meinte Yanthana noch nach all den Jahrhunderten das absolut Böse zu spüren, das diese Stätte der Vernichtung umgab. "Hier hat ein gewaltiger Kampf stattgefunden", sagte Yanthana und ihre Stimme hallte in der Leere der Halle. "Das ganz sicher, doch was könnte solche Zerstörungen hervorrufen? Vor allem, wer hat hier gegen wen gekämpft und vor allem mit was?", fragte Ben und betrachtete ehrfürchtig die tiefen Spuren. "Es ist egal, was es gewesen ist. Lass uns hoffen, dass wir es niemals sehen werden", sagte Yanthana nur trocken. Ben wandte den Kopf. "Hey, ich dachte, dass du wissbegieriger wärst." "Oh, wissbegierig sicherlich, doch nicht lebensmüde. Das hier sind die Spuren eines Kampfes, der mit Waffen geführt wurde, deren Zerstörungskraft du dir nicht mal im Entferntesten vorstellen kannst. Bete, dass du nie in die Verlegenheit kommen wirst sie hautnah zu erleben. Wo soll denn nur dieses geheimnisvolle Ding sein, nach dem du suchst?", lenkte Yanthana die Aufmerksamkeit auf andere Dinge. "Keine Ahnung", zuckte Ben mit den Schultern. "Wir werden wohl suchen müssen. Doch ich denke mir, dass es irgendwo hier im Tempel versteckt wurde." "Na toll", murmelte Yanthana frustriert und machte sich wieder auf den Weg. Sie mied den schwarzen verbrannten Fleck und umging ihn großzügig. Immer tiefer drangen sie in die Tempelhalle vor. Bis ihre Lampen auf einmal auf Widerstand vor ihnen stießen. Yanthana leuchtete in die Höhe. "Eine Buddha Statue", sagte Ben überflüssigerweise, denn das erkannte auch die Hanyou. Ein riesiger steinerner Buddha bildete den Abschluss des Tempelsaals. Er erhob sich fast vier Meter in die Höhe. Friedlich saß er dort. Die Beine im klassischen Lotussitz verschränkt, die rechte Hand aufrecht zum Segen erhoben, die Linke umfasste einen Rosenkranz. Pupillenlose Augen sahen über sie hinweg zum anderen Ende der Halle, in die Richtung aus der sie gekommen waren. "Eine Sackgasse", sagte Ben und man konnte deutlich seine Frustration aus seiner Stimme hören. ~Ist es wirklich eine Sackgasse?~, fragte sich Yanthana in Gedanken. Sie ließ den Strahl der Lampe über die Figur gleiten. Mit einem Mal stutzte sie. Irgendwie erschien ihr das Licht zu merkwürdig. Als ob dieser steinerne Buddha nicht direkt mit der Wand abschloss. Sie benötigte nur wenige Schritte, um die Statue halb zu umrunden. "Bingo", murmelte sie leise, als sie den Gang entdeckte, der zwischen der Wand und der Statue verlief. Auf der Hälfte des Wegs zweigte ein dunkler Durchgang in die Wand ab. "Ben!", rief sie. "Hier geht’s weiter!" ************************************************************************* Ende Kapitel 4 Wird das eisige Grab seine Geheimnise preisgeben? In einer Woche zeigen „flüchtige Schatten“, das dieses alte Kloster doch nicht so verlassen war, wie es den Anschein hatte. Bis bald Eure chaska Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)