Das Leben von Kelshaar von abgemeldet (Das Lebens eines Trolls) ================================================================================ Kapitel 89: Überraschender Besuch --------------------------------- Kelshaar Ich bin mit den restlichen Männern zurückgekehrt. Für die Männer, die ich in der Kneipe getötet habe, musste ich mir eine Ausrede einfallen lassen, da ich damit rechnen musste, dass ich gefragt werde, was mit ihnen geschehen ist. Was sie von mir verlangt haben entfachte meinen Zorn so sehr, dass sie mit ihrem Leben dafür bezahlt haben. Die Nachtelfin Isuree scheint eine alleinerziehende Mutter zu sein, da sie sagte, dass sie nicht verheiratet ist. Als ich bei ihr zu Hause war, da sah ich sofort, dass sie in sehr einfachen Verhältnissen lebt. In diesem Moment habe ich Mitleid für sie empfunden und für ihren Sohn Aloree. Sie scheint auch zu keiner Fraktion zu gehören. Deswegen habe ich ihr das Siegel der Horde gegeben, damit sie nicht als Feind angesehen wird. Bei meiner Ankunft wollte ich mich in mein Gemach zurückziehen, um ein wenig zu schlafen, doch ein entsetzliches Geschrei hörte ich im Flur, was auch schnell wieder verstummte, jedoch wusste ich woher es kam. Ich öffnete die Tür und sah, dass dieser perverse Tun´ka sich an Deenie verging. Ich stürmte auf ihn zu, riss ihn an den Haaren zu mir und schleuderte ihn gegen die Wand. Ich sah kurz zu Deenie und sah ihre Verletzungen zwischen ihren Schenkeln, was meine Wut so stark entfachte, dass ich mir das Glied von diesem Schänder schnappte und es ihm langsam abschnitt. Er schrie sehr laut, aber ich stopfte ihn ein Stück Stoff in den Mund, damit er nur einen gedämpften Laut von sich geben konnte. Als ich mit ihm fertig war, da packte ich ihn und warf ihn raus. Ich eilte sofort zu Deenie, die die ganze Zeit weinte. Ich bedeckte ihre Blöße und nahm sie auf meine Arme und brachte sie in mein Gemach, um sie dort in mein Bett zu legen. Sie war nicht in der Lage ein Wort von sich zu geben. Sie zitterte am ganzen Körper und ihr lief kalter Schweiß an ihrer Stirn herunter. Ich ließ einen Arzt kommen, der sie untersuchte. Er teilte mir mit, dass Deenie mit der Syphilis infiziert wurde. Hinzu kommt noch, dass sie möglicherweise an Fieber sterben wird, da sich ihre Wunden stark entzündet haben. Ich habe nicht lange gezögrt und bin zu diesem widerlichen Troll gegangen, um sein Leben ein Ende zu setzen. Ich schnitt ihm die Kehle durch, aber ich erhielt ihm durch einen Atemschlauch am Leben, damit er langsam an seinem Blut ersäuft. Seine Leiche habe ich später in Stücke geschnitten und sie den Raptoren ins Futter gemischt. Dieser verdammte Bastard hat es verdient. „Bitte verzeiht mir, dass ich Euch nicht eher zur Hilfe geeilt bin.“, sagte ich zu Deenie. „Es ist nicht Eure Schuld.“, sagte sie in einem geschwächten Ton. Drei Tage später Kelshaar Deenie liegt im Sterben und ich fühle mich so schuldig. Ich wünschte sie wäre schon damals gestorben. Dann müsste ich heute nicht mitansehen wie sie am Fieber stirbt. Ich lenke mich durch die Kämpfe ab an denen ich teilnehme. Mein ganzer Zorn gebührt meinen Gegnern, die mich herausfordern. Ich schlug auf meinen Gegener wie ein Irrer ein und war nicht mehr Herr meiner Sinne. Plötzlich sehe ich eine Nachtelfin, die ich hier noch nie gesehen habe, doch als ich genauer hinschaute, da sah ich, dass es Isuree war, die jetzt hier ist. Ich habe mich von ihrer Anwesenheit so stark ablenken lassen, dass der Schlag auf meine rechte Wange sehr überraschend und mit enormen Schmerzen verbunden war. Ich fiel zu Boden, aber mein Blick blieb immer noch bei Isuree, die sehr geschockt mich anschaute und zu mir rannte. Als sie bei mir war, da richtete sie mich auf und ich fühlte mich als ob ich zu viel Karusel gefahren wäre. Mir wurde so schwindelig, dass ich erbrechen musste. Nach kurzer Zeit spürte ich ein starkes Pochen auf meiner rechten Wange. Ich sah nur noch verschwommene Bilder und die Töne nahm ich auch nur noch verzerrt wahr, doch auf einmal spürte ich etwas kühles, was meine Schmerzen linderte. Als ich wieder alles klar wahrnehmen konnte, da sah ich, dass Isuree ihren Eiszauber dafür nutzte, um meine Schmerzen zu lindern. „My Lord, ist alles ins Ordnung mit Euch?“, fragte sie mich besorgt. Ich fühlte mich immer noch nicht in der Lage zu sprechen, stattdessen gab ich nur ein leises Nuscheln von mir. „Du hast deinen Zahn verloren.“, hörte ich eine kindliche Stimme. Ich schaute in die Richtung, woher die Stimme kam und sah, dass es Aloree war, der einen meiner Backenzähne mir entgegen streckte. „Du kannst ihn behalten.“, brachte ich nur hervor und verlor das Bewusstsein. Später wachte ich in meinem Gemach auf und die erste Person, die ich sah war Deenie, die sehr gesund aussahe. „Deenie? – Aber wie ist das möglich?“, fragte ich sie. Ich wollte aufstehen, doch plötzlich spürte ich den pochenden Schmerz auf meiner Wange. „Bitte bleibt liegen. Ihr seid sehr schwach und Ihr habt eine leichte Gehirnerschütterung, durch den Schlag.“, sagte Deenie sehr besorgt. Isuree war auch da und holte einige Dinge aus ihrer Tasche. Sie legte ihre Tache zur Seite und kam langsam zu mir. Sie flöste mir langsam einen Trank ein, der zwar scheuslich schmeckte, aber meine starken Schmerzen deutlich abklingen ließ. Ich musterte sie wieder und betrachtete ihr wunderschönes violettes Haar, was eine beruhigende Wirkung auf mich hat. „Um Deenie braucht ihr Euch keine Sorgen zu machen. Sie hatte starkes Fieber aufgrund ihrer Entzündungen, aber die Pollen der Eiskappe wirken sehr gut gegen alle möglichen Arten von Fieber.“, sagte Isuree sehr zuversichtlich. „Danke, dass Ihr sie geheilt habt.“ Isuree lächelte und legte ihre Hand sachte auf meine Wange. „Wer ist die denn?!“, hörte ich plötzlich. Ich war schon genervt, weil ich wusste, dass es nur Sven´jarr sein konnte. Ich reagierte sehr verärgert und sah Sven´jarr wütend an, aber Isuree lachte über diese Situation. „Wer bist du überhaupt?“, fragte Aloree sehr frech. „Ich bin die Herrin dieses Hauses.“, antwortete Sven´jarr. „Das hättest du wohl so gerne, Fräulein. Solange du in meinen vier Wänden lebst, habe ich hier das Sagen, kapiert?!“, fauchte ich sie an. Isuree kicherte vor sich hin und verkniff es sich laut zu lachen. „Was ist da so lustig?!“, fragte Sven´jarr beleidigt. „Ich finde dich süß.“, sagte Isuree amüsiert. „Ich und süß?! Ich bin nicht süß, sondern gefürchtet!“ Ich verdehte nur die Augen, weil Sven´jarr etwas davon versteht nur Unsinn zu erzählen, doch Isuree scheint es eher zu amüsieren als zu verärgern. „Sie ist genauso, wie Ihr es mir erzählt habt.“, sagte sie mit einem Lächeln. Beleidigt ging Sven´jarr wieder ihren Weg. Später kam Laura, um nach mir zu sehen. Sie reagierte ein wenig irritiert auf Isuree, aber dann setzte sie sich auf den Stuhl neben meinem Bett. „Bitte Papa, hör auf an diesen Wettkämpfen teilzunehmen. Du hast gemerkt, was passieren kann.“, sagte Laura besorgt. „Nun, ich glaube, dass ich nicht ganz unschuldig an dieser Situation war. Ich wollte Euren Vater besuchen, da war er so überrascht, dass ich ihn zu stark abgelengt habe. Ich hoffe, dass Ihr mir vergeben könnt.“, sagte Isuree. „Oh, ich verstehe, aber Papa bringt sich gerne in Gefahr und er weis, dass es wahr ist.“ Ich finde, dass Laura mit ihrer Sorge, um mich etwas übertreibt. In letzter Zeit beschatten mich meine Kinder Tag und Nacht und dass besonders beim Essen, aber ich bin auch froh darüber, dass ich ihnen sehr wichtig bin. „Das ist übrigens meine Tochter Laura.“ „Ich bin sehr erfreut darüber all Eure Kinder kennenzulernen, wenn Ihr es erlaubt.“, sagte Isuree. „Selbstverständlich.“ Isuree konnte es kaum abwarten alle meine Kinder kennenzulernen. Ich habe auch das Gefühl, dass Laura sie ein wenig mag. Ich wollte nicht den ganzen Tag im Bett verbringen und wollte mit Deenie alleine sprechen. Laura nahm sich die Zeit, um Isuree durch unsere Festung zu führen. Als Dennie und ich alleine waren, da hatte ich den Eindruck, dass sie mir etwas beichten wollte, aber ich konnte ihre Gesichtsausdrücke nicht richtig deuten. „My Lord, ich muss es Euch sagen, da ich dieses Königreich verlassen werde.“, sagte sie mit viel Überwindung. „Verlassen, aber wieso?“, fragte ich sie ein wenig entsetzt. „Nun, ich möchte so gerne eine Kriegerin sein. Ich will keine schwache Hofdame mehr sein, die ständig beschützt werden muss. Seit ich von diesem Bastard geschändet und mit der Syphilis infiziert wurde, ist mir klar geworden, dass ich kein Schwächling mehr sein will. Nie mehr!!“, schrie sie plötzlich hervor. Sie sank zu Boden und fing an zu weinen. Ihre Tränen benezten ihr ganzes Gesicht. Ich konnte diesen Anblick nicht ertragen und half ihr wieder auf die Beine, um sie in meinen Armen zu halten. Sie ist ein so sensibles Wesen und glaubt, dass sie durch eine Kriegerausbildung ihre Emotionen besser beherrschen kann. Auch ich habe immer geglaubt, dass meine skrupellosen Taten meinen Schmerz vergessen lassen würden, aber es ist nur vorübergehend. „Genau, das meine ich!! Ich heule schon wieder, aber ich will nicht mehr so schwach sein!!“, schrie sie mich an und drückte mich von sich. Plötzlich verlor ich die Beherrschung und verpasste ihr eine Ohrfeige. Sie wurde auf einmal still, hielt ihren Blick gesenkt und traute sich nicht mich anzusehen, geschweige denn einen Laut von sich zu geben. „Bitte, verzeiht mir, aber ich sah keine andere Möglichkeit.“ „Es ist schon gut, doch ich fühle mich so wertlos und schmutzig.“, schluchzte sie. „Warum das?“ „Ich bin doch nur Eure Geliebte, die Euch für einige Stunden Vergnügen bereitet. Ich weiß, dass ich nicht mehr für Euch bin. Das ist auch einer der Gründe warum ich fortgehen will. Versteht mich nicht falsch, aber ich will einen Ehemann und eine eigene Familie, aber ich weiß nicht, ob ein Draenei mich noch haben will, wenn er erfährt, dass ich Syphilis habe.“ „Ich verstehe Euch sehr gut. Falls Ihr vor habt Euch der Allianz anzuschließen dann werde ich Euch gehen lassen. Aber es gibt da noch eine Sache, die ich Euch gestehen muss bevor Ihr uns verlasst, damit es Euch leicht fällt mich zu hassen.“ „Hassen? Wovon redet Ihr?“, fragte sie mich geschockt. Ich schaute für kurze Zeit zur Seite, weil es mich doch mehr Überwindung kostete als ich dachte, ihr zu sagen, dass ich sie damals beinahe ermordet hätte. Doch sie hat ein Recht darauf es zu erfahren, sonst wird die Ungewissheit sie immer verfolgen. „Nun, gut. Könnt Ihr Euch noch an den Schurken erinnern, der Euch damals beinahe getötet hätte?“ Deenie tastete vorsichtig an die Stelle an ihrem Hals, wo die Narbe ist und ich sah ihr an, dass sie tief durchatmete. „Ich kann mich einfach nicht erinnern.“, sagte sie enttäuscht. „Vielleicht hilft das Euch.“, sagte ich zu ihr und holte meinen Dolch hervor. Ihre Augen weiteten sich plötzlich und sie war nicht in der Lage etwas zu sagen. Sie ging langsam rückwärts und ihr Brustkrob bewegte sich immer schneller. „Ihr wart es?“, sagte sie in einen erstickenden Ton. Irgendwann war sie mit dem Rücken an der Wand und schaute mir in die Augen. Ihre Angst war nicht zu übersehen. Es war dieselbe Angst, die sie hatte als ich ihr die Kehle durchschneiden wollte. „Wieso?“, fragte sie mich sehr leise und weinte erneut. „Ich erwarte nicht von Euch, dass Ihr mir vergibt, aber ich kann Euch sagen, dass ich es heute sehr bereue. Doch damals interessierte es mich nicht, was ich mit meinen Taten anrichten würde.“ Plötzlich sah ich, dass sie die blanke Wut packte und sie ging mit einem zügigen Schritt auf mich zu. Ihr Blick hatte eine durchbohrende Wirkung und zum ersten Mal fürchtete ich mich vor dem Zorn von eines meiner Opfer. „Wenigstens kann ich mich mit dem Gedanken trösten, dass Ihr wisst wie es ist wenn man jemanden verliert, der einem sehr wichtig war. Jetzt, da Eure Gemahlin tot ist, müsst Ihr den selben Schmerz durchleben wie die, die ihre Angehörigen durch Euch verlorem haben. Doch im Gegensatz zu Euch waren einige nicht so schwach und haben sich der Völlerei hingegeben.“, sagte sie. Ich musste mich zusammenreißen, dass ich nicht wieder die Hand gegen sie erhebe, doch an ihrem triumpfiereden Lächeln erkannte ich, dass sie es genoss mich tief getroffen zu haben. „Oh, habe ich Eure Wut entfacht? Wollt Ihr noch einen Versuch wagen und mich wieder töten?“, fragte sie mich provozierend. Der brutale Schurke in mir erwachte und drückte die junge Draenei an die Wand. Sie schaute mir erwartungsvoll in die Augen, während ich ihr die Klinge an die Kehle hielt. Sie streckte sogar ihren Hals, damit sie dieses Mal nicht überleben würde. Ich wollte es tun, mein Instinkt befahl es mir. Sie atmete tief durch und schloss langsam die Augen. Ich muss es tun, aber ich kann es nicht. „Ich kann es nicht!!“, schrie ich sie an. Ich warf die Klinge zu Boden, die mit der Spitze sich hineinbohrte. Ich atmete tief durch und wagte es sie erneut anzusehen. Meine Wut war sehr stark und am liebsten hätte ich sie getötet, aber das Mitleid, was ich inzwischen für sie empfinde hält mich davon ab und die Erfahrung, dass ich meine geliebte Anna verloren habe. „Geh deinen Weg, schließe dich der Allianz an und sieh zu, dass du einen Mann findest, dem du viele Kinder gebären wirst.“, sagte ich voller Zorn zu ihr. „Ich schwöre, dass ich das tun werde und ich werde eines Tages wiederkommen, um Euch zu töten.“, sagte sie sehr leise. Sie schaute mir immer noch sehr lange in die Augen, um mir die Stirn zu bieten. „Sollten Eure Kinder es nicht schaffen Euch von Eurem Vorhaben abzubringen, dann werde ich auf Euch warten, aber dann werde ich keine Gnade zeigen.“, sagte ich mit einer sehr düsteren Stimme zu ihr. „Ich verspreche Euch, dass ich wiederkommen werde.“ Deenie verließ den Raum und machte sich dabei sich für ihre Reise vorzubereiten. Als sie sich auf den Weg zum Flugposten machte, da war weder Zorn noch Traurigkeit ihr anzusehen. Sie nahm eine würdevolle Haltung ein. Ich lief ihr heimlich nach, um zu beobachten, ob sie noch einen Rückblick wagt bevor sie geht, aber nichts geschah, doch sie drehte sich noch um. Zufällig war Laura mit Isuree in der Nähe. „Wohin soll Eure Reise gehen, Deenie?“, fragte Laura neugierig. „Ich werde fortgehen, weil ich weiß, dass die Allianz meine Bestimmung ist.“, sagte sie leicht unsicher. „Es ist schade, dass ich Euch nicht näher kennenlernen kann.“, sagte Isuree enttäuscht. „Ja, das ist es und ich danke Euch sehr dafür, dass Ihr mich geheilt habt. Dafür möchte ich Euch dieses Siegel geben. Wenn es Leute von der Allianz sehen dann werden sie Euch freundlich empfangen.“, sagte Deenie und reichte ihr das Siegel von der Allianz. Wenn sie schon vorher ein Siegel besaß, dann muss dies bedeuten, dass sie schon in einen der Hauptstädte war. Wie es scheint bin ich nicht der Einzige mit einem verhängnisvollen Geheimnis. Ich hoffe, dass sie glücklich wird, obwohl ich weiß, dass sie eines Tages wiederkommen wird, um mich herauszuforden. Vielleicht wäre es besser wenn ich sie verfolge, um sie dann zu beseitigen, aber ich sollte ihr doch die Chance lassen sich zu rächen, wenn sie glaubt, dass es ihr Seelenfrieden bringt. Ich weiß nicht, was die Zukunft bringt, aber ich möchte auch nicht darüber nachdenken, was alles noch schief gehen könnte. Ich war so in Gedanken versunken, dass ich nicht merkte, dass Isuree mit mir sprach. „My Lord, ist alles in Ordnung mit Euch?“, fragte Isuree. „Ja, ich war nur in Gedanken versunken.“ „Das passiert mir auch hin und wieder. Dann glaube ich immer in einem Tagtraum zu sein.“, sagte sie lächelnd. „Darf ich wissen, was das für Träume sind.“ Isuree wurde plötzlich rot als ich ihr diese Frage stellte und drehte ihr Gesicht zur Seite. „Ihr könnt es ihm ruhig erzählen. Es gibt nichts, was Papa nicht über nackte Frauen weis.“, sagte Sven´jarr. Am liebsten würde ich ihr freches Mundwerk stopfen, damit sie mich nicht in so peinliche Lagen versetzt. Ich bin überrascht darüber wie gelassen Isuree reagiert. Anstatt verärgert über Sven´jarr zu sein, lacht sie einfach drauf los. „Sven´jarr, ich finde dich süß, aber auch vorlaut.“, sagte Isuree kichernd. „Du hättest doch gerne einen Kerl, der etwas über deine Blöße weis.“, sagte Sen´saar. „Ach ja? - Aber ich habe es nicht nötig es mit Bussarden aus der Küche zu treiben, weil er ja keine Freundin dafür hat.“, sagte Sven´jarr. „Ich habe wohl eine Freundin!“, protestierte Sen´saar. „Ach ja? – Und wie heißt sie?“, fragte Sven´jaar gespannt. „Schluss jetzt!!!“, schrie ich beide an. Erschrocken schauten sie mich an und sagten gar nichts mehr. Sen´saar und eine Freundin? Das müsste ich doch bemerken. Vielleicht sollte ich ihn beschatten, um herauszufinden, ob er wirklich eine Freundin hat, dabei ist er doch eher ein zurückhaltener Junge. Mir fiel auf, dass Aloree sich mit David und Pho´ul gerne beschäftigte. Beide scheinen ihn nicht nur zu akzeptieren, sondern auch zu mögen. „My Lady, es geht mich zwar nichts an, aber wie konntet Ihr in so kurzer Zeit das Geld für die Route bis hier her auftreiben?“, fragte ich sie vorsichtig. „Ich weiß, dass ich arm bin, aber ich konnte meinen Chef um einen Lohnvorschuss überreden, da ich so gerne mehr über Euch und Eure Familie erfahren wollte.“, sagte sie. „Es tut mir Leid, wenn ich Euch zu nahe getreten bin.“ „Es ist schon in Ordnung. Ich habe auch Geld für die Rückreise.“ „Bitte, lasst mich die Kosten für Eure Rückreise tragen.“ „Ich möchte nicht undankbar sein, aber ich kann dies nicht annehmen. Ihr müsst wissen, dass ich aus einer Familie stamme, in der alle sich ihr Geld hart erarbeitet haben.“, sagte Isuree voller Stolz. „Ich tue dies nicht aus Mitleid, sondern weil ich möchte, dass Ihr unser Gast seid.“ „Ich danke Euch sehr, aber ich kann nur für eine Nacht bleiben, da ich arbeiten muss.“ „Ich verstehe, aber Ihr sollt wissen, dass Ihr hier wollkommen seid.“ „Auch Ihr seid bei mir willkommen.“, sagte sie sehr fröhlich. Isuree ist eine außergewöhnliche Nachtelfin. Obwohl sie schüchtern ist traut sie sich doch jemanden die Stirn zu bieten, wenn auch mit sanften Worten. Ich kann mich noch daran erinnern wie leicht sich Zora von Sven´jarr provozieren ließ, aber Isuree lässt sich von ihr nicht reizen. Ich möchte so gerne ihr ein guter Freund sein, da ich weiß, dass sie einen braucht. Mich würde auch interessieres, ob sich der Vater von Aloree noch am leben ist und sich um seinen Sohn kümmert. Als ich das erste Mal erfahren habe, dass Anna schwanger ist, da dachte ich zuerst, dass es unmöglich ist, da ich glaubte, dass Trolle und Menschen keine Kinder zusammen zeugen könnten, aber meine fünf Kinder sind der lebende Beweis, dass ich mich geirrt habe. Als ich erkannt habe, dass Laura nur mein Fleisch und Blut sein kann, da wurde mein Beschützerinstinkt wach. Isuree Als ich das Schloss erreichte, da dachte ich zuerst, dass mein Atem wegbleiben würde. Aber ich muss zugeben, dass die Atmosphäre in dieser Festung mir ein wenig Furcht bereitete, da sie mich an die dunkles Höhlen in Nordend erinnerte, die man lieber meiden sollte. Laura war so freundlich und zeigte mir alles, was man sehen sollte. Besonders der königliche Garten und die Bibliothek haben mich sehr beeindruckt. Ich wünschte ich hätte die Mittel, um so zu leben wie Kelshaar. Später habe ich erfahren, dass er der ältere Bruder eines Königs ist, was mir kurz die Luft zuschnürte. Laura erklärte mir, dass er abgedankt hat, weil er sich nicht in der Lage fühlte zu regieren. Die Räume sind so hoch, dass ich schon Angst davor habe, dass alles über mir einstürzen könnte. Kelshaar ist so freundlich und ist sogar bereit meine Reisekosten zu bezahlen, aber ich will nicht auf Kosten anderer Leben. Das Schicksal hat es nunmal nicht vorgesehen, dass ich im Luxus lebe, also werde ich es so annehmen müssen. Die Verlockung ist zwar groß, aber ich möchte ihr nicht verfallen, denn ich sehe so oft in der Kneipe, in der ich arbeite, was passiert, wenn die Gier einen überragt. Ich will auch nicht zu den Frauen gehören, die sich von Männern aushalten lassen, da ich weiß was passiert, wenn man sich nur auf seine Hoffnungen verlässt. Am Ende wird man weggeworfen und man steht plötzlich mit einem Kind alleine dar, dem man nur das geben kann, was man gerade hat. Ich mag Kelshaars Kinder jetzt schon, besonders Laura finde ich liebenswert. Sie ist gebildet, hübsch und sieht sehr elegant aus. Was mir aber doch aufgefallen ist, dass sie kein reinrassiger Troll sein kann, da sie keine Hauer hat wie eine Trollfrau, ihre Hautfarbe ähnlet der einer menschlichen Frau und ihr Gesicht hat die runden Formen einer menschlichen Frau, dennoch finde ich, dass sie sehr ansehnlich ist. Ihr rotviolettes Haar schimmert so schön rot, wenn die Sonnenstrahlen es berühren. Ich wünschte ich hätte auch so ein schönes Kleid wie sie, doch ich werde noch sehr lange dafür arbeiten müssen. Kelshaar war so lieb und hat mich und Aloree zu einem der Gästezimmer geführt, wo ich die Nacht verbringen soll. Als ich reinkam, da musste ich tief durchatmen, um nicht in Omacht zu fallen. „Was ist? – Gefällt Euch das Zimmer nicht?“, fragte er leicht besorgt. „Oh doch, wirklich.“ „Wenn Ihr einen Wunsch habt dann sagt es nur.“ „Ich glaube, ich habe alles.“ Ich finde es zwar schön, dass Kelshaar meine Wünsche erfüllen möchte, aber ich will bescheiden bleiben, da auch ich meinen Stolz habe, jedoch muss ich bei diesem Zimmer ihn kurz beiseite legen, weil ich doch hin und weg bin. Ich habe einen direkten Ausblick auf den großen Garten, das Bett ist schön breit und mit edler Bettwäsche aus Seide ausgestattet. Aloree konnte nicht wiederstehen und stürzte sich sofort auf das große Bett und hüpfte mehrmals darauf herum. „Aloree, bitte komme da runter. Das war sehr teuer!“, ermahnte ich ihn. „Ach Mama.“, murmmelte er. „Denk daran, dass alles hier gehört uns nicht. Wir sind hier nur Gäste.“ „Ist ja gut.“ „Ich erzähle dir jetzt eine Geschichte.“ „Ohja. Erzälst du mir die mit dem Schattenworks?“ „Nein, die ist fiel zu gruselig. Nachher kannst du wieder nicht schlafen.“ „Vielleicht kann ich eine Geschichte erzählen.“, hörte ich plötzlich. Ich sah, dass Laura ins Zimmer gekommen ist, die ich nicht bemerkte, aber ich wollte sie nicht fortschicken. „Sehr gerne. Setzt Euch doch zu uns.“, sagte ich zu Laura. Lächelnd kam sie zu uns und setzte sich auf den Stuhl neben dem Bett. „Möchtest du die Geschichte von der Priesterin hören, die auf der Suche nach einem heiligen Stein ist?“, fragte Laura. „Ja, bitte, bitte.“, flehte Aloree Laura an. Es dauerte keine viertel Stunde und schon ist Aloree eingeschlafen. Die Geschichte, die sie ihm erzählt hat fand ich sehr gut und ich hätte sie mir am liebnsten zu Ende angehört, aber auch ich wurde müde und musste schon morgen Nachmittag wieder aufbrechen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)