Bis(s) wir uns wiedersehen von Naya (Forgotten memories) ================================================================================ Kapitel 3: Denali ----------------- Nun stand ich hier vor dem Haus, das Ness Familie gehörte und fragte mich, wie zur Hölle ich wohl am einfachsten in diese überdimensionale Garage kommen könnte. Alles an diesem Haus war überdimensional. Als ich um das Haus herum ging und auf einer Veranda zum stehen kam, sah ich den vertrauten Anblick aus meinen Träumen. Ich sah die weiße, schmiedeeiserne Bank mit den grün-weiß gestreiften Kissen, an der fliederfarbene Rosenblüten aus Metall angebracht wurden. Ich konnte die Balkontür sehen und erkannte das Sofa, auf dem ich als Bella in meinem letzten Traum gesessen hatte. Was zum Teufel war hier los? Wieso kannte ich das alles? Neben der Verandatür, die ins Haus führte war ein kleines Schalttäfelchen, was offensichtlich die Alarmanlage war. Wenn ich die ausschaltete, könnte ich problemlos ins Haus. Aber wenn ich eine falsche Kombination eintippte, konnte es passieren, dass gleich die Polizei in voller Montur auflief, weil ich einen stillen Alarm ausgelöst hatte. Vielleicht hatte ich das ja schon, aber den Gedanken schüttelte ich lieber schnell ab. Langsam ging ich auf die Schalttafel zu und sah sie mir genau an. Die Tasten erinnerten eher an ein Touchpad, als an normale Tasten, die man drücken musste. Ich wusste die Kombination nicht! So viel war sicher. Deshalb drückte ich einfach irgendeine Kombination in das Feld ein. 3-5-8-9-9-7-6-1 Und Enter. >Klick!< Die Tür war offen! Ich konnte es kaum fassen. Ich hatte die richtige Kombination eingetippt, indem ich einfach meinem Gefühl vertraut hatte. Langsam betrat ich das Wohnzimmer und sah mich um. Hier sah alles genau so aus, wie in meinem Traum. Der Fernseher, das Sofa, der schicke Esstisch. Ich ging durch die Küche, die in einer Kombination aus Flieder und schwarz gebaut wurde. Moderne Küchengeräte in Silber ragten in die Höhe und ein leichter Anflug von Neid machte sich breit. So eine Küche hätte ich auch gern bei Melissa im Haus. Zielstrebig ging ich auf eine der drei Türen zu, die hoffentlich in die Garage führten, doch zu meiner Enttäuschung ging es erstmal in den Eingangsbereich des Hauses, an dessen Seite ein riesiges Schlüsselbrett hing. Ich zählte lieber nicht nach, wie viele Autoschlüssel hier verstaut waren. Sicher über 10! Ich nahm mir einfach den Schlüssel, wo groß Edward drüber stand, und ging eine Tür weiter. Was ich dort sah, verschlug mir die Sprache. Dort standen sauber eingeparkt genauso viele Autos, wie Schlüssel am Schlüsselbrett. Wie konnte man nur so viel protzen, war mein erster Gedanke. Ich betätigte den Knopf auf dem Autoschlüssel und in der hintersten Ecke blinkte es verdächtig. Das war also mein Auto für die Fahrt nach Denali! Ness Volvo. Das Auto, das sie von ihrem Vater bekommen hatte. Nun gut! Mir sollte es recht sein, denn DAS war weitaus weniger auffällig, als alle anderen Autos. Ich kannte nicht mal so viele Automarken, geschweige denn Modelle, wie sich in dieser gigantischen Garage befanden. Bedächtig stieg ich auf der Fahrerseite des Volvos ein und lies den Motor an. Automatisch surrte das Garagentor und öffnete sich um mich hinaus fahren zu lassen. Was für ein Luxus! Melissa besaß nicht mal eine Garage. Ein einfacher Carport aus Holz war ihr ganzer >Stolz<. Als ich auf der Straße war, hörte ich noch leise das Garagentor, das hinter mir geschlossen wurde und drückte anschließend aufs Gaspedal. Die Fahrt würde sicher länger, als den ganzen Tag dauern. Und das, selbst, wenn ich pausenlos fuhr. Mit meinem ersparten Geld tankte ich alle 500km damit ich nicht einmal in die Nähe eines leeren Tanks kam. Das hätte mir immerhin noch gefehlt, dass ich mitten auf dem Highway wegen Benzinmangels liegen blieb. Die ganze Fahrt war sehr ereignislos. Das Aufregendste war, dass sich vor meinem Motel-Zimmer zwei Betrunkene prügelten und anschließend von der Polizei abgeführt wurden. Nach 3 Tagen erreichte ich endlich Denali und somit auch Alaska. Es war schon spät, als fuhr ich auf den Parkplatz des nächste Hotels und checkt ein. Am Schalter saß ein Riese von einem Mann. Mindestens 1.90m groß, breite Schultern und für diese Breitengrade verdammt dunkle Haut. Er grinste mich mit seinen strahlend weißen Zähnen an und wünschte mir noch eine angenehme Nacht. Verwirrt über dieses Zahnpasta-Lächeln drehte ich mich um und schüttelte einmal ungläubig den Kopf. Wusste der Typ irgendwas, was ich nicht wusste, aber trotzdem wichtig für mich war? Als ich in meinem Hotelzimmer war sah ich mich in dem kleinen Raum um. Es war kein 3-Sterne Hotel. Das konnte ich mir auch gar nicht leisten. Aber es war sauber. Links von mir ging eine Tür ab, die ins Bad führte. Auch hier war es sauber. Ein kleines blaues Waschbecken an der linken Wand. Darüber hing ein alter Spiegel, der zwar an einigen Stellen blind war, aber noch genug Sicht bot. Rechts von mir waren Dusche und WC. Auch die beiden waren in einem himmelblau und es sah mit den gelben Fliesen schon fast wie ein Kinderbadezimmer aus. Als ich wieder in das >Schlafzimmer< ging legte ich mich direkt, ohne mich umzuziehen, in das kleine Bett. Zum Schlafen reichte es allemal. Ich starrte auf den ausgeschalteten Fernseher auf der gegenüberliegenden Seite. Ich ließ ihn auch ausgeschaltet, denn mir war kein bisschen danach jetzt noch fern zu sehen. Viel zu langsam, für meinen Geschmack, schlief ich dann endlich ein. Das letzte Mal schaute ich um 2Uhr nachts auf die Uhr. Am nächsten Morgen duschte ich mich zu erst. Es tat gut das heiße Wasser auf meiner Haut zu spüren. Alaska war auch nicht gerade warm, weshalb ich die Wärme der Dusche noch mehr genoss. Ich bürstete mir meine Haare noch schnell und Band sie mir nach hinten. Meine Habseligkeiten waren schnell gepackt. Ich hatte ja nicht einmal Wechselwäsche aus dem Volvo mit ins Zimmer genommen. Als ich wieder an die Rezeption ging um zu bezahlen stand wieder dieser große Mann da. Er grinste mich wieder mit diesem Zahnpasta-Lächeln an und wünschte mir einen guten Morgen. Vielleicht wusste er ja, wo diese Tanya und somit auch Ness waren. »Haben Sie gut geschlafen, Miss?«, fragte er mich freundlich. Ich nickte nur und überlegte, wie ich ihm diese Frage stellen sollte. »Alles okay mit Ihnen?«, fragte er einfach weiter, »Sie sehen aus, als wollten sie etwas fragen.«, lachte er. »Ja…«, gab ich schließlich zu, »Ich suche eine gewisse Tanya und eine Ness Masen. Kennen Sie die beiden vielleicht?« Auf einmal l achte der Typ lauthals los. Scheinbar kannte er die beiden. Ich hatte wohl mal ausnahmsweise Glück. »Klar kenn ich Ness!«, lachte der Typ weiter,»Immerhin bin ich seit 4 Jahren mit ihr zusammen!« Jetzt fielen mir die Augen aus dem Kopf. DAS war Ness Freund? Der, den sie mir im Auto, wenn wir mal nicht über ihre Familie sprachen, als lieb, ruhig und vor allem NIEDLICH beschrieb? Ich konnte es kaum glauben. »Aber sag mal? Bist du auf den Kopf gefallen, Bells?«, lachte er weiter. Bells? Wieso nannte der mich so? »Sie müssen mich verwechseln, Sir.«, sagte ich, »Ich bin eine Mitschülerin von Ness und ich wollte sie einfach mal besuchen kommen. In Forks hab ich einfach keine Freunde außer sie.« Hoffentlich kam das jetzt einigermaßen sicher rüber. Langsam frage ich mich, wenn selbst Ness Freund, dieser Jacob, mich für Bella Swan oder Cullen oder wie auch immer hielt, was an dieser Geschichte dran war. »Oh entschuldige!«, sagte er, als ich wieder ansprechbar aussah, »Ness wohnt im Hauptort von Denali. In Denali-Valley. Die Wegbeschreibung zum Haus wäre allerdings zu heftig. Fahr lieber auf gut Glück hin. Meistens läuft einer aus der Familie durch die Stadt. Und erkennen kannst du ihre Familie ja ziemlich einfach. Weißt schon! Helle Haut, schwarze oder braune Augen, Aussehen, wie ein Model und jeder dreht sich um. Also immer gucken, wo die Leute hinstarren!«, ich lachte. Dieser Jacob war irgendwie auf seine Art und Weise lustig. Er wäre bestimmt ein guter Kumpel. Zu schade, dass er nicht mit Ness und mir in Forks lebte. Ich bedankte mich und ging zu meinem Auto. Er rief mir noch schnell nach, dass ich mich ja mal melden könnte, wenn ich da war. Ness hatte ja seine Telefonnummer. Ich hob die Hand um zu zeigen, dass ich das machen würde und fuhr los. Jetzt hieß es nur noch diese Tanya und damit auch Ness zu finden, doch Denalis Hauptort war groß! Ich fuhr also zum nächst gelegenen Park in der Hoffnung, Ness zu treffen. Meine Hoffnung war scheinbar ein vollkommener Fehlgriff, denn auch nach einer Stunde suchen fand ich sie nicht. Weil ich durstig war und kein Wasser mehr hatte, hielt ich also am kleinen Supermarkt in diesem Ort an. Es war wohl der einzige in der Umgebung, denn um 19.30Uhr war der Parkplatz noch so voll, dass ich Probleme hatte einen geeigneten Platz zum Parken zu finden. Ich ging in den Supermarkt und kaufte mir eine Flasche Wasser und ein paar Bonbons für die Nerven, die momentan ziemlich blank lagen. Wenn ich sie nicht morgen finden würde, würde ich wohl wieder nach Hause fahren. Ich ging also zum Auto und stieg ein, wobei ich achtlos das Falsche Wasser auf den Beifahrersitz warf. Oder eher werfen wollte, denn eine Hand, so hell, wie die von Ness, fing sie auf. Ich konnte nicht anders, als vor Schreck laut zu schreien und die Augen weit auf zu reißen. Als ich allerdings das Gesicht sah, dachte ich, ich träumte. Da saß er! Der Junge, von dem ich jede Nacht träumte. Der Junge, der auf den Abschlussportraits abgebildet war. Edward Cullen! »Was machen Sie denn hier?«, fand ich nach, für mich unendlich langer Zeit, meine Sprache wieder. Ich konnte ein leises Kichern hören. Das war wohl sehr amüsant. »Das müsste ich dich fragen. Immerhin sitzt du in meinem Auto.«, antwortete er mit einem frechen Grinsen. Oh bitte, Gott! Wenn es dich gibt. Bitte lass mich jetzt nicht schmelzen! »Ich hab‘s mir geliehen!« »Ohne, dass irgendwer Bescheid wusste? Renesmee dachte schon, dass sie verrückt sei und vielleicht eine Halluzination hätte.«, lachte er. Okay! Ich schmolz nicht. Aber bitte lächeln sie weiter so, Mr. Cullen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)