From Devils and Angels - – oder: das rätselhafte ICH des G.K.W. Schäfer von DaddysNightmare ================================================================================ Kapitel 1: Chap 1: Welcome in my personal hell ---------------------------------------------- So, damit ihr seht, dass nicht nur die Anderen hirnfrei können, hab ich beschlossen, ein humorvolles, gänzlich sinnfreies Werk meinerseits zu posten.^^ Es gibt ja Leser, die sich beömmeln wegen so etwas*fg Have fun=) BTW:Falls Randbemerkungen auftauchen sie in Klammern stehen [....]; die sind nicht auf meinem Mist gewachsen xD *zu 00Banni schielt* Titel: From Devils and Angels – oder: das rätselhafte ICH des G.K.W. Schäfer Autor:DaddysNightmare Spoiler: Wenn was Bekanntes an Songs etc auftaucht, gehörts nich mir, sondern dem Autor/Interpreten/ Der Uniperversalmacht…Michael Mittermeier u.a. Rating: PG 18 Slash Kategorie: schwachsinniger Humor vom Feinsten Zusammenfassung: Das Leben als Star ist nicht einfach. Das Leben in einer Band namens Tokio Hotel erst recht nicht. Und schon gar nicht, wenn man die Heimat und vertraute Freunde/Familie schon eine gewisse Zeit nicht mehr um sich hatte, die Gefühle verrückt spielen und man zusätzlich noch zwei absolut egoistische, durchgeknallte Twins nebst einem total einfühlsamen Bassisten tagtäglich um sich schwirren hat. Kein Wunder, dass Gustavs Nerven irgendwann blank sind und er komische Gestalten, die versuchen, sein Denken und sein Tun zu lenken, wahrnimmt. Von ihm dann, mit der Zeit, liebevoll „Angel and Devil“ getauft. Disclaimer: Nein, ich will hier niemandem schaden, verdiene keine Kohle hiermit (was ich zutiefst bedaure), ebenso wenig behaupte ich, dass dies alles der Realität entspricht bzw das mir, außer der kranken Idee, irgendetwas (z. B. Tokio Hotel) gehört. Chap 1: Welcome in my personal hell Ich bin müde. So unendlich müde. Aber ausruhen, vielleicht sogar schlafen, ist mir einfach nicht gegönnt. Dank Bill und Tom. Fröhlich, ja schon fast Nerv raubend quietschend, springen sie hier durch den Tourbus und setzen alles und jeden durcheinander. Nicht, dass es mich sonst stören würde, aber gerade in diesem Augenblick geht mir das so was von auf die Nüsse! Leider bin ich da der Einzige. Irgendwie beneide ich Georg gerade ungemein. Der Kerl hat doch wirklich die Begabung, sich einfach komplett aus allem auszuklinken. Hingesetzt, bequem gegen die Wand gelehnt, Füße auf dem Tisch ( von dem wir natürlich regelmäßig unsere Mahlzeiten zu uns nehmen, lecker^^) I Pod mit Bratzen – und Schrammelmusik alá Coldplay und Oasis aufgelegt und siehe da: Sein Hirn hat Pause. Wie allzu oft. Dass er nicht noch sabbert, ist echt alles. Lediglich die Grundfunktion des Atmens ist noch aktiviert. Und vielleicht die des „Nicht in die Hose“ Pullerns. Das war’s aber auch schon. Super. Wahrlich eine Wonne. Vielleicht schaffe ich das auch. Mal schauen. Wie war das doch gleich? Ach ja: Hinfletzen, I Pod in den Gehörgang, Augen schließen und… „GUUUUUUUUUUUUSTAAAAAAAAAAAAAAAAAAAV! Hilfe! Tom will mir meinen Kajal vermalen und mich quälen und töten und…“ Soviel dann dazu. Obwohl…Töten? So à la „Kill Bill“? Mit Hattori Hanzo Schwert? Jawoll! Ick bin dabei! Obwohl… dann müsste ich singen. Nein. Nein, ich glaube das lassen wir dann doch sein. „Boah Kinners. Hört auf, ja? Ich versuch doch nur…“ „TOM! DU KRANKE SAU! Gib mir mein Kulturtäschchen wieder! Hast du nicht gehört? Alter, isch mach disch platt he!“ Entnervt verdrehe ich die Augen. ‚Isch mach disch platt’. Lass sich das mal jemand auf der Zunge zergehen. Deutschlands begehrtester Sänger, zugleich auch noch Schwuler, macht einen auf Onkel Sido. Wenn der arme Kerl wüsste. Ich versuche mich nicht weiter daran zu stören, schließe wieder die Augen und versuche noch ein wenig Ruhe zu erhaschen, während sich unsere Lieblingstwins sich vorgenommen haben, sich das Hirn aus dem Kopf zu…merkt ihr die Ironie? Ich habe mich gerade wieder genüsslich zurück gelehnt, die Augen wieder geschlossen (was ein fataler Fehler war) als… „Bah! Ihr perversen kleinen Wurzelgnome! Wenn ich euch in die Finger bekomme dann…DANN…ihr seid so widerlich! Kann doch nicht angehen! SAKI! Mach’s tot da vorn! Es quält sich!“ Wütend reiße ich mir die Ohrstöpsel meines geliebten I Pods aus meinem empfindlichen Gehörgang und wische mir angeekelt diese klebrige, parfümierte Masse, die ich dann als Schaumfestiger Marke ‚Extra Strong for wild creativity’ definiere, aus dem Gesicht wische. Es reicht definitiv! Meine Nerven liegen blank. „Euer Vater hat euch aber auch im Galopp verloren, oder? Georg! Jetzt sag du doch auch mal was!“ Hilfe suchend blicke ich zu unserem gemeinsamen, guten Freund. Aber sonderlich viel Hilfreiches kommt da nicht, denn… JETZT sabbert er. Resignierend seufze ich, drängel mich an den vermeidlichen Kinderzimmer Osamas vorbei in Richtung Schlafbereich, bekomme nur noch am Rande mit, wie Saki vergeblich versucht, die Twins zu beruhigen. Total fertig mit mir und meiner Welt lasse ich mich auf mein Bett fallen und denke nach. ~~‚Du solltest entspannter werden. So schlimm ist das gar nicht. Ihr seid noch jung und verspielt und …’~~ ~~‚Ach jung, ja? War ja klar, dass du das lustig findest! Das ist alles andere als komisch! Siehst du denn nicht, dass wir mit den Nerven am Ende sind?’~~ Und wie ich das bin! Denn jetzt, so glaube ich, ist alles zu spät. Ich hör schon Stimmen rechts und links von meinem Ohr. Hilf mir mal jemand? Hallo? ~~‚Siehst du, was du angerichtet hast? Jetzt bekommt er nur noch mehr Selbstzweifel! Boah duuuuu… du bist der Teufel in Person!’~~ ‚Richtig, Lord Helmchen. Richtig!’~~ „AAHHHHHAAAAAHHHHH! AUFHÖREN!! SOFORT!“ Kerzengerade sitze ich wieder in meinem Bett und starre in vier besorgte Gesichter. Eines davon gehört zu meinem Lieblingssecu - liebevoll auch ‚Big Daddy’ genannt - der mit einem Baseballschläger bewaffnet schon im Schlafbereich steht. Fassungslos starren mich zwei Zwillingsaugenpaare nebst einem verpennten Augenpaar, das ich jetzt einfach mal Georg zuordne, an. „Gustav alles okay? Was ist los? Irgendwer hier?“ Erm ja. Wer hat doch gleich noch einmal beschlossen, dass Saki der Obersicherheitsguru hier ist? Wer, außer mir, einer verpennten Socke und den Sandkasten Talibans sollte denn noch hier sein? Der Bus fährt schließlich! „Erde an Gustav! Alter, warum schreist du denn so? Haste ’nen Geist gesehen oder was?“ ~~‚Ich brech zusammen! So was ähnliches, ja!’~~ ~~‚Belzebub, willst du wohl still sein?’~~ Ich verenge meine Augen zu Schlitzen, wische mir einmal über die Schultern in der Hoffnung, dass meine zwei neuen ‚Ichs’ dahin verschwinden, wo sie herkamen. „Alles okay! Doch wirklich! Ich finds lustig mit euch!“ Ja, zum Schreien komisch. Jetzt ist’s offiziell: Gustav Klaus Wolfgang Schäfer checkt geradewegs ins Hotel „Gummizelle zur Kuschelburg“ ein. Kapitel 2: Chap 2: Von Alphamännchen und prallen Uschis ------------------------------------------------------- Chap 2: von Alphamännchen und prallen Uschis Ich hab dann schließlich doch noch Ruhe gefunden. Memo an mich: Tobi für die glorreiche Idee Bill, Tom, Georg und Saki vor die Playstation abzuladen, einen Kasten Bit und eine satte Lohnerhöhung zukommen lassen. Irgendwann. Wenn wir auf der gesamten Welt Erfolge feiern. Vielleicht. Wenn ich es nicht wieder vergesse. Aber so wie das hier gerade ausschaut… ‚Keep cool Juschtl! In drei Stunden machen wir Halt in Rotterdam. Da können wir dann im Hotel übernachten. Aber erst gehen wir duschen und vor allem: Raus!! Hübsche Uschis lokalisieren, bissel saufen oder kiffen, mal schaun was geht. (Anmk. der Autorin: Saufen und kiffen iss beides Scheiße un führt zu nichts. Das wollt ich nur mal eben klar stellen =) ) Bisschen Ponyreiten…’ Ponyreiten. Hat der imaginäre Gewissenstier mit den Hörnern und dem Schweif auf meiner Schulter das nun wirklich gesagt? Mhm, ja ne. Schon klar. ‚Ja genau! Hüüühaaaa Jolly Jumper! Reite gen Westen! Was eine gequirlte Scheiße! Und dann vor Sonnenaufbruch das Weite suchen? So à la Mr. Tom ‚Ich hab den schönsten Schwanz der Welt’ Kaulitz? Ja? Na klar, die Dämmerung muss man ja nutzen! Schwachsinn hoch zehn! Wir brauchen einen guten Freund, der einem zuhört. Oder noch besser: eine gute, große Schwester! Und genau die werden wir gleich anrufen wenn wir gemütlich in der Wanne liegen. Wir werden ihr von unseren Problemen erzählen und…’ Hallo? Es reicht doch! „Ruhe jetzt da! Als wenn ich auch nur auf einen von euch hören würde! Euch gibt es gar nicht! Ihr seid nur ein Produkt meiner Phantasie. Mit mir gehen gerade nur die Nerven ein wenig durch, weil mir alles zu viel wird. Also könntet ihr die Güte haben und euch gekonnt verpissen? Herzlichen Dank auch!“ Sichtlich entnervt lehne ich mich wieder nach hinten gen Wand, reibe mir die schmerzenden Schläfen. Dass Bill sich ungefragt in mein privates Kämmerlein, welches die genauen Abmaße 1m x 2 m betrifft (also genau meine Bettgröße) schleicht, mich mit kritischem Blick mustert, nehme ich, leider Gottes, zu spät war. Allerdings nehme ich umso mehr wahr, dass mein Puls anfängt zu rasen, als er mich mit seinen haselnussbraunen Augen mitleidig und total verständnisvoll anschaut. Eh hallo? Gefühlswelt? Komm mal klar in der Realität. ‚Wir müssen ihn hassen, Juschtl. Er tut uns nicht gut. Ständig zofft er mit Tom, zieht alle Aufmerksamkeit auf sich und zickt dich an, wenn er mal seine Schminkutensilien nicht findet! Wirst du wohl brav ‚Platz’ machen und gehorchen? AUS! Wir.Sind.Nicht.S.C.H.W.U.L.!’ Behauptet das hier einer? ‚Ja genau du Geflügelter! Behauptet das hier irgendwer? Was issn schon dabei? Er sorgt sich doch nur um uns. Klein Billschie ist doch nur dabei, uns klar zu machen, dass er immer für uns da ist, egal wann und wie und vor allem…’ Erm, Bill hat doch noch gar nichts gesagt? Hallo? Mutterschiff an die Beiden auf meiner Schulter? Geht’s euch gut? Wobei ich mich eher fragen sollte, ob es MIR gut geht. Tut es nämlich nicht. Ganz und gar nicht. Aber die Antwort auf diese Frage, vielmehr die Kaulitzsche Theorie, liefert mir der kleine große schwarzhaarige Wattebauschterrorist vor mir. „Gustav? Du siehst scheiße aus!“ Kann er mir nicht einfach mal was erzählen, was ich noch nicht weiß? ‚Wo er Recht hat. Und…du riechst auch irgendwie…’ „Schweig!“ Hastig wische ich mir über die Schulter, schaue dann in Richtung eines, doch sehr verwirrten, Bills. „Nein mal im Ernst Gustav! Du redest irgendwie…wirres Zeug, maulst uns an und… ich hab so das Gefühl, dass irgendwas mit dir nicht stimmt. Und wir haben doch damals - vor der Tour - besprochen, dass wir uns gegenseitig immer alles sagen, wenn uns was auf den Sack geht. Und auch, dass wir immer für den Anderen da sind. Richtig?“ Nein, alles bestens, Igelchen. Wirklich. „Ist alles okay Bill, wirklich. Ist halt der Tourstress und…“ ‚…Und der Überdruck, ausgelöst durch mangelnden Sex. Dazu kommt noch, dass wir jetzt zwei neue, imaginäre Freunde haben und deren Anwesenheit nicht zu schät…’ „Ich habe keinen Überdruck und ich habe auch kein Problem mit euch! Weils euch gar nicht gibt man!“ Entnervt und in Rage vom Feinsten springe ich von meinem Bett, stampfe wie ein kleiner Junge mit dem Fuß auf dem Boden auf. Muss für Dritte ein göttliches Bild abgeben. Klein Juschtl trotzt. Oder auch kein göttliches Bild. Denn klein Kaulitz hat sich mächtig erschrocken, die Beine dicht an seinen Körper gepresst und schaut mich an wie Bambi wenn’s donnert. „Ehm… wen gibt es nicht? Und wieso leidest du an Überdruck?“ [*sich wegschmeiß vor Lachen* Fuck Lucy du killst mich grad XDDDD] … … … Und jetzt? Ob mich die Nummer mit dem debil Grinsen jetzt noch raus haut? Und wieso sagt ihr beide jetzt mal nicht was Sinnvolles? Sonst ne große Fresse vom Feinsten aber wenn man sie braucht… ‚Was soll ich dir sagen Juschtl? Du hast es vergeigt. Ich hab dir gesagt, reiß dich zusammen und rede mit deiner Schwester aber nein…du musstest ja hier…’ ‚Bla.Bla.Bla. Sag ihm einfach die Wahrheit!’ Na klar. So nach dem Motto: ‚He Bill hör mal, da geht was Geiles mit mir ab. Ihr habt mich gerade wieder einmal zu Tode genervt und dann sind da so zwei Typen auf meinen Schultern aufgetaucht die alles was ich denke und mache kommentieren’. Na fetten Dank auch. ‚Nicht die Wahrheit, du Idiot! Die andere Wahrheit!’ Es gibt noch ne Wahrheit? Doch ehe ich, in meinen Augen, richtig reagieren kann, übernimmt Mr. Angel Gustav das Ruder. Vielmehr, er versucht es. Wenn da nicht so ein gewisses anderes Tier wäre, das ihm, dreister Weise, das Wort abschneidet. Von meinen, mühsam zu Recht gelegten Worten, rede ich hier schon gar nicht mehr. „Hach Bill, mir geht’s halt nicht so gut und… …eben weil ich chronisch untervögelt bin. Verstehst du, was ich meine? Abends allein auf dem Hotelzimmer mit Filmen wie ‚Der Gladiator’ anstatt ’ner richtig prallen Uschi, oder von mir aus auch ’nem richtigen Alphamännchen…“ Sprrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr……..hä? Gedanken ordnen. Vielmehr… Gesagtes ordnen. Pralle Uschi? Alphamännchen? Telefonnummer? Schwester verhauen? 483? Bitte? Raus aus meinen Sprach- und Denkzentrum! Aber zackig! „Tom! Tom komm S.O.F.O.R.T her! Der Juschtl macht mir Angst! Und bring David mit! Tom HÖRST DU?!?“ [*Bill für den ‚David’ erschießt* Himmel meine Lachmuskeln...] Nur in Zeitlupentempo bekomme ich es hin, überhaupt noch etwas wahrzunehmen, wende ich mich Bill zu, schaue ihn mit hochgezogener Augenbraue an, ehe ich in Phase zwei der Wahrnehmung ankomme und Tom nebst unserem herzallerliebsten Oberarschloch - auch David Jost genannt - erblicke. „Gustav! Mensch Junge was ist’n los mit dir? Was hat dir Bill denn getan?“ Sorgenvoll und sichtlich bemüht, die ‚Aus dem Weg! Ich bin der Manager und habe alles unter Kontrolle’ Szene so echt wie möglich rüber zu bringen, schwingt sich David neben Bill auf meine, ich wiederhole es gern noch einmal, auf MEINE RUHEOASE und legt, ganz Daddy like, den Arm um unser jüngstes Bandmitglied. Tom hingegen starrt mich mit bösem Blick an. „Alter! Hast du meinem Bruder ein Haar nur gekrümmt ne, ich mach dich platt.“ ‚Ja. Ne. Ist schon klar, du kleiner halber Euro! Komm Juschtl! Den hauen wir doch locker platt!’ Reizvoller Gedanke, little devil. Doch. Hat was. ‚Wir werden ihn nicht hauen, man! Er macht sich doch nur Sorgen um seinen Bruder und…’ Ja, macht ihr Zwei mal. Ich für meinen Teil, vielmehr mein Kreislauf nebst Muskeln, haben beschlossen, runter in den Chillout Modus zu fahren, sprich: Mir wird schwarz vor Augen und ich sacke gekonnt gen Boden. Auf eine schöne Blumenwiese. Ich glaube, die Sache mit der Ohnmacht gefällt mir. Mach ich jetzt öfter. Kapitel 3: Chap 3: Erinnerungen sind doch Scheiße ------------------------------------------------- Chap 3: Erinnerungen sind doch Scheiße Grüne Wiese, Gänseblümchen, hübsche Mädels, Bill hysterisch kreischend und an mir rüttelnd… Moment mal. Was ist falsch an diesem Bild? Hach ja richtig. Mich hat’s von den Socken gehauen. Nein, nein, nein. Ich will nicht aufwachen. Nie mehr! Lasst mir doch meine Blumenwiese nebst Gänseblümchen und definitiv OHNE Bill!! „Gustav? Juschtelchen? Was ist denn los mit dir? Wach doch endlich auf! Komm schon! Es ist doch alles gut!“ ‚Ja genau! Es ist alles gut, Gustav! Lass uns aufstehen und die Situation klären! Entschuldige dich bei Bill für deinen Ausraster! Sofort!’ Entschuldigen für… was genau? Was hab ich denn falsch gemacht? IHR seid diejenigen, die mich irre machen und Dinge machen lasst, die ich eigentlich gar nicht möchte. Also macht ’nen gekonnten Abflug dahin, wo ihr hergekommen seid! „Bill! Jetzt lass ihm doch wenigstens mal Luft zum Atmen! Mir reicht das jetzt! Sobald wir am Hotel angekommen sind, ruf ich ’nen Arzt. Der hat nen Burnout oder so!“ ‚Oh ja nen Arzt! Und das in Holland! Besser kann’s für uns doch gar nicht laufen! Ob der uns Marihuana auf Rezept gibt?’ Eh…bitte was? ‚Ja, das frag ich mich auch gerade! Sag mal du Satansbrut, merkst du eigentlich noch was? Wenn ich könnte, so wie ich wollte, ich würd dir so heftig meinen Heiligenschein über die Rübe ziehen und…’ „SCHNAUZE! ALLE BEIDE!“ So, und jetzt hab ich, nein ich korrigiere, meine zwei „Freunde“ hier und ich, Bambi–Baby Bill komplett verschreckt. Es ist von meinem Bett gefallen, hockt auf dem Boden, reibt sich den Hintern und starrt mich mit großen, tränengefüllten Augen an. „Gustav? Es reicht definitiv! Dass es dir so schlecht geht, ist schlimm. Sehr schlimm sogar. Und es tut mir auch verdammt Leid! Aber Bill hier so fertig zu machen, obwohl er dir nur helfen will, ist das Allerletzte! Du bleibst jetzt so lange hier in deinem…deinem Kabuff, bis der Arzt bei dir war, hast du mich verstanden?“ Wutentbrannt und zugleich zutiefst besorgt um unser Band–Rehlein stürmt er genau auf dieses zu, hilft ihm auf die Beine. „Wer macht hier meinen kleinen Bro fertig? Isch schwör dir Gustav …“ Hilfe! Jetzt geht das wieder los! Angriff der Zwillings Al Qaida. Resignierend lasse ich mich wieder in die Kissen fallen, versuch mein Gesicht irgendwie unter meinen Armen zu begraben. „Jungs? Lasst ihn doch einfach jetzt mal in Ruhe, okay? Er braucht keinen Doc, sondern einfach nur einen Freund, wo er sich mal auskotzen kann. Und das kann er bei euch und eurem Gluckenverhalten mit Sicherheit nicht. Wobei ich hier auch an euren geistigen Fähigkeiten zweifeln mag, überhaupt nur noch ansatzweise zu verstehen, was in ihm vorgeht. Nichts gegen dich, Saki. Also, Vorschlag zu Güte: Ihr Vier verpieselt euch jetzt gekonnt, trinkt ’n Bier, raucht ’ne Bong oder was weiß ich, und lasst mich mit Juschtl mal allein, okay?“ Oha jetzt kommt Doc House bzw Doc Listing und will an mir und meinen zwei Seelenbesetzern rumdoktorn. Ich bin mehr als nur begeistert, aber allerdings - auch wenn es mir schwer fällt es zu zugeben - erleichtert, dass er, zumindest vorerst, Partei für mich ergreift. Fassen wir also zusammen: Gluckenverhalten… Bong rauchen… Geistige Fähigkeiten… Ihr Vier? Saki? Ah, der ist also nun auch hier aufgetaucht und schaut wie Dönerlamm wenn’s donnert. Grummelnd verlässt unser persönlicher TH Diktator nebst Lil´half Euros Bruder, Lil´half himself und Saki dann endlich meine geliebten zwei Quadratmeter und zurück bleiben nur Doc Psycho und ich. Wobei mir Doc Psyc gerade wesentlich lieber als alles andere auf der Welt ist. Immerhin hat er mich vor dem sicheren Hirntod bewahrt. Aber ich, nebst Devil und Angel wären ja nicht ich, wenn wir nun nicht was richtig gekonnt… Blödes vom Stapel lassen. ‘Ja! Mr. Sex on two legs an die Macht! Du sagst ihm jetzt, was dich bedrückt. Und zwar die ganze, also die einzig wahre Wahrheit. Und zwar die, dass du chronisch untervögelt und so bist und dass du die vergangene Nacht mit der Party und dem was danach war absolut geil fandest und es nach Wiederholung schreit!. Dann tröstet er dich, zieht mit dir um die Häuser und sucht dir ’n lecker Frauchen oder Kerlchen und dann… oder nein noch besser! Du nimmst ihn!’ Ich soll bitte was? ‚Ja, er soll bitte was? WIR sollen bitte WAS?’ „Ich bin aber doch nicht schwul!“ Georg, der sich gerade zu mir aufs Bett gesetzt hat und gegen die Wand lehnt, schaut mich mit hochgezogener Augenbraue an. „Behauptet doch auch keiner. Aber du bist bi. Definitiv.“ ‚Ach Gustav... Sind wir das? Gibt es da was, was du deinem Gewissen, also mir, Angel, sagen willst?’ Ich weiß gerade auch nicht wirklich, was Georg mir da versucht mitzuteilen. „Ah ja. Und wie kommst du darauf? Und wieso glaubt eigentlich jeder, dass ich mit meinem nicht vorhandenen Sexleben ein Problem habe?“ Ich spüre gerade förmlich, wie dieses gehörnte Mistviech, was sich scheinbar rechts auf meiner Schulter befindet, auf dieser lang macht und sich vor Lachen kugelt. ‚Du bist echt ’n Schnellcheckerbunny Juschtl. Deswegen sind wir doch hier! Lass dein Oberstübchen doch mal arbeiten und überleg genau, was ihr, nachdem Tom und Bill total zugesoffen in ihre Gitterbettchen gefallen sind, getan habt. Georg und du. Na, klingelt es?’ ‚Halt! Stopp mal! ICH bin hier, weil mein Boss da oben den guten Willen von Juschtelchen hoch anrechnet!’ Meinen guten Willen? Das bringt mich doch jetzt kurz ein wenig zum Grübeln. Ich mein, es ist ja nicht so, dass ich Gott verleugne oder so, aber ich bin alles andere als gläubig. Nun gut, ich war Weihnachten mit meinen Eltern und mit meiner Schwester in der Kirche, aber das war’s auch schon. Wirklich gebetet hab ich da auch nicht. Ich fand das neue Buch von Stephen King doch interessanter. Und mal so ganz nebenbei: Was sollen Georg und ich denn Großartiges gemacht haben, außer uns dreckige Witze zu erzählen, während der Wodka uns die Kehlen runter rannte? ‚Ja dein Glück, dass der Chef das nicht gemerkt hat. Sonst wäre ich nicht hier und du würdest ziemlich alt aussehen! Und Gustav? Denk gefälligst nach! Ich mag dir die Nacht nicht wirklich noch einmal detailliert ins Gedächtnis rufen! Das war so…so unnormal und animalisch und…und…’ ‚Ja und es war geil! Hach nein, und ich dachte, Gott sieht alles!’ Und während sich die Beiden hier noch darüber auslassen, warum Gott das Buch, das ich während der Messe las, nicht bemerkt hatte, bekomme ich die Erkenntnis, dass auch Gott wohl mal ein Gerstenkorn oder so im Auge haben muss, wenn er nicht alles mitbekommt. Aber was mein Devil hier gerade gesagt hat, lässt mein Großhirn doch auf Touren rattern. Was war in der Nacht? „Also Gustav, mal ernsthaft: Was ist los mit dir? Seit gut einem Tag bist du so…na so eben. Vollkommen neben der Spur, maulst rum und redest mit dir selbst. Ich dachte, es wäre alles klar. Du hast es mir selbst noch gesagt. Wir haben gesoffen, fett gefeiert und sind danach in der Kiste gelandet, hatten unseren Spaß. Punkt, Aus und Ende. Scheinbar siehst du das anders, oder? Wieso nimmt dich das so mit?“ Es rattert… Und rattert… Und rattert… Und…PLING! „Oh.Mein.Gott!“ ‚Sag ich doch!’ Ich sehe mein Angelchen Beine baumelnd, die Arme auf die Knie und darauf den Kopf gestützt, einfach nur da sitzend. ‚Jawohl! Der Herr hat die hundert Gummipunkte erreicht und somit eine Freiheitsstatue in Originalgröße zum Aufblasen gewonnen! Wollen sie noch einmal mitspielen? Dann kommen sie her! Kommen sie ran da! Jedes Los gewinnt! Schnapp ihn dir und sag ihm, dass er dich geil macht! LOS!’ Nimmst du jetzt endlich mal deine Mistgabel aus meinem Ohr? Ich bin gerade dabei, meine gesamte gesunde Hautfarbe zu verlieren und gegen ein zartes Casablanca weiß Marke Opel Astra Taxi auszutauschen. Langsam kommen so einige Fetzen der vergangenen Nacht MIT Georg wieder in mein Hirn und setzen sich, Stück für Stück, zu einem gekonnten Flashback zusammen… Kapitel 4: Chap 4: First Flashback ---------------------------------- Chap 4: First Flashback Mir wird schwindeliger denn je. Mehr und mehr setzen sich die Puzzleteile der vergangenen Nacht zusammen. ~~’Das glaub ich ja jetzt nicht! Boah wir sollten uns schämen, so etwas wieder in Erinnerung zu rufen! Gustav!’~~ Jaja, ich weiß es ja. Aber trotzdem… ~~‚Muhuhahaha. Also ich find die Erinnerung stark! Leg los!’~~ **Flashback** „Tommüüüüü mir’s sooo schlääääscht. Bringst du mia ins Bett?“ Klar tut er das. Würde klein `Lil half Euro noch wissen, wo es denn steht. Also das Bett. Aber wirklich besser sind Georg und ich auch nicht. Ganz im Gegenteil. Unser Bandpapi hatte uns herausgefordert. Wettsaufen mit Wodka. Bis nun steht es 2:1 für mich. Meine ich auf jeden Fall. Unsere kleinen Hortkinder sind schon nach drei Gläschen aus dem Rennen, wie man deutlich an der Artikulation, aber auch an den physischen Fähigkeiten bemerkt. Georg sitzt nur stumm in seiner Ecke hier im Tourbus und beobachtet, mal mehr, mal weniger debil grinsend, das Szenario. Nachdem unsere beiden hoffnungslosen Supernanny-Fälle dann endlich in ihre Gemächer gestolpert sind, kommt wieder Leben in unseren, schon tot geglaubten Bassisten. „So. Da die Kinder nun im Bett sind, können wir uns ja nun dem Erwachsenenkram zuwenden.“ Hö? „Ahhh ja. Und was stellst du dir unterm Erwachsenenkram so vor?“ In diesem Moment hab ich echt kaum den Hauch einer Ahnung, was er meint. Grinsend greife ich nach der Flasche Bier, die neben ihm steht. Mit einem „Ich darf ja mal“ will ich diese, zusätzlich zum Wodka, leeren. „Das würde ich an deiner Stelle lassen. Da ist alles andere als Bier drinne.“ Fragend, mit hochgezogener Augenbraue, halte ich in meiner Bewegung inne. „Du glaubst doch wohl nich im Ernst, dass ich die ganze Zeit mit euch gebechert habe? Ich brauche meine sieben Sinne gleich noch für Wichtigeres.“ Moooooment mal! „Aber…du hast doch hier…da…die gesamte Zeit mit uns und nachgeschenkt und…“ „Und nachträglich die Bierflasche angesetzt und das Zeug da reingespuckt. Kennst du mich wirklich so schlecht, Gustav? Du weißt genau, wie sehr ich Wodka hasse.“ Eiskalt. Berechnend. Das muss mein angeschlagenes Wodkahirn erst einmal verarbeiten. … … … „Das ist unfair. Du hast geschummelt.“ Bockig wie ein kleiner Schuljunge, verschränke ich die Arme vor der Brust und lehne mich nach hinten gegen die dünne Wand unseres Tourbusses. „Das nisch nett!“ Oh, wie hat auch meine Artikulationsweise unter dem edlen russischen Gesöff gelitten. Und die Hirn – Hand – Augen Koordination war auch schon mal besser. Warum greife ich nur immer neben die Zigarettenschachtel? Georg erbarmt sich dann, nimmt eine Zigarette aus der Schachtel, zündet sie an und reicht sie mir. Lallend so etwas wie einen Dank aussprechend, nehme ich sie an, inhaliere tief den ersten Zug. Wirklich Gedanken über Georgs Hinterlistigkeit mache ich mir auch zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Wie auch? Ich bin viel zu sehr damit beschäftigt, nicht so besoffen rüber zu kommen, wie ich es eigentlich schon bin. „Un was wollltes du nu Erwachsenes spieln?“ Wieso verdreht er nun die Augen? Schultern zuckend, wegen seiner körperlichen Reaktion auf meine Frage hin, wende ich mich wieder meinem Glas zu. Vielmehr: ich versuche es. Aber dafür müsste ich mich bewegen. Warum fällt mir das ausgerechnet jetzt so schwer? „Wahrheit oder Pflicht, lieber Juschtl?“ Ich kann mir ein Grunzen, welches eigentlich ein Lachen sein sollte, nicht verkneifen. „Oh ja, wahrlich erwachsen.“ Wieder zieht unser braunhaariger Bassist nur seine Augenbraue in die Höhe, was ich ihm nachmache. Allein der Symmetrie wegen. Zumindest ist mir das in diesem Moment wichtig. Ja, ja. An was sich Sturzbetrunkene so aufhalten. „Oh, ich vergaß. Die Twins sind ja im Bett. Also gut. Ficken?“ Ich habe gerade mein Glas angesetzt, als ich den Inhalt, auf Georgs äußerst direkte Frage hin, im hohen Bogen an die gegenüberliegende Wand spucke und kräftig zu husten beginne. Meine Windungen im Oberstübchen fangen an zu arbeiten. Ficken? Erm ja. Wen denn? Ich sehe hier nichts Weibliches. Aber dann… 3… 2… 1… „Klar. Wieso nicht?“ Moment mal. WAS? Fehlinformation vom benebelten Sinn an mein Sprachzentrum! Aber so was von! Geschockt über mich selbst und meiner Aussage, starre ich unseren Bandältesten, zeitgleich auch mein bester Freund seit Jahren, an. Dieser legt den Kopf schief, schmunzelt. „Fein. Ich hatte schon Sorge, dass du es mir schwerer machst.“ Würde ich auch gerne!! Aber irgendwie… Ja irgendwie sehen mein Körper und der Instinkt das anders. Weil von Verstand kann hier nicht mehr die Rede sein. Denn dieser will mir gerade weismachen, dass ich Georg verdammt geil finde. Gerade als sich mein Verstand ein letztes Mal aufbäumen will, wird er gekonnt vom Instinkt beiseite geschoben, als Georg sich rittlings auf meinen Schoß setzt und damit beginnt, meinen Hals mit seinen wunderbar weichen Lippen zu liebkosen. Oh.Mein.Gott! Meine Hände wissen nicht wohin, machen sich selbstständig und fahren, kackdreist, direkt unter sein Shirt, pressen Doc Psyc fest an meinen Körper. Dieser lässt auch, als Antwort darauf, sein Becken kreisen, reibt sich somit immer mehr an meiner, doch sehr schnell, ausgeprägten Erregung, entlockt meiner Kehle damit ein raues, leises Aufstöhnen. Meinem Instinkt und somit auch mir, gefällt das, was wir gerade tun doch sehr. „Georgie ich… blas mir einen!“ **Flashback Ende** Mir wird schlecht. Es ist nicht die Tatsache, dass es mir gefallen haben könnte, die mich fast kotzen lässt, sondern eher die bitterböse Erkenntnis, dass ich es mit meinem besten Freund getan habe. ~’Wag es dich ja nicht, auch nur noch einen Gedanken weiter zu denken! Sonst kotz ich dir auf die Schulter! Ich schwörs bei Gott!’~ Na und ich erst! ~ ‚ Ihr Zwei könnt euch auch anstellen! Ich fasse es nicht! Die Nacht war geil und deswegen schreit es unbedingt nach Wiederholung!’~ „AUFHÖREN!“ Ich ziehe die Knie eng an meinen Körper, halte mir die Ohren zu und kneife die Augen fest zusammen! Das ist alles nur ein böser Traum! Nichts weiter! Ich wache gleich auf und kann herzlich darüber lachen. … … … Oder auch nicht. „Georg? Haben wir…? Ich mein…du und ich… haben wir…so trallala? Hopp la hopp? Jolly Jumper? “ [Jolly und Jumper passt auch, wa? XDD] Vorsichtig öffne ich meine Augen wieder, schaue Georg mit der leisen Hoffnung, dass er und meine vermeidliche Erinnerung mich nur verarschen wollen, direkt in die Augen. Doch was ich erblicke, gefällt mir ganz und gar nicht. Mein, ab jetzt ehemals bester Freund grinst süffisant, leckt sich lasziv über die Lippen. „Tja Gustav. Soll ich deinem Gedächtnis auf die Sprünge helfen?“ ~ ‚Jaaaaaaaaaa!’ ~ Kommt es von meiner rechten Schulter, während ich von der linken nur noch ein leises Wimmern vernehmen kann. Will ich wirklich alles wissen? Oh du meine heiß geliebte Ohnmacht! Mein Chillout Modus! Wo bist du nur, wenn ich dich mal wirklich brauche? Kapitel 5: Chap 5: Noch mehr Erinnerungen… ------------------------------------------ Chap 5: Noch mehr Erinnerungen… Bitte nicht. Bitte. Aber nein, mein Hirn hört ja nicht auf mich. Es MUSS sich ja noch unbedingt den Rest und damit auch ALLES wieder in Erinnerung rufen. ~~‚Mir wird schlecht!’~~ Na und mir erst. **Flashback the 2.** Mit einem süffisanten Grinsen beugt Georg sich wieder zu mir, versiegelt unsere Lippen zu einem weiteren, heißen Kuss, wobei er, so ganz nebenbei anfängt, meinen Gürtel zu öffnen und ihn aus den Schlaufen meiner Jeans zu ziehen. „Dein Wunsch ist mir Befehl!“ Haucht er mir ins Ohr, knabbert kurz daran. Nachdem er das Gürtel– und Schlaufenproblem - welches für ihn in seinem Zustand nicht wirklich eines war - behoben hatte, zieht er mir, schneller als ich es überhaupt realisieren kann, mein Shirt über den Kopf, öffnet ohne Umschweife meine Jeans und zieht mir dann auch diese, ohne größere Probleme und natürlich mit Boxershorts, von den Hüften. „Mhm, sogar frisch und komplett rasiert. So wie ich es liebe.“ Doch seine Worte realisiere ich nicht mehr wirklich. Viel zu sehr bin ich damit beschäftigt, nicht sofort, bei der ersten Berührung meine gesamte Ladung zu verschießen. Doch als hätte er es bemerkt, greift unser braunhaariger Bassist mit festem beherzten Griff an meine empfindlichste Stelle und holt mich, wenn auch nur für einen kurzem Moment, wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. „Das mit der Ausdauer müssen wir beide aber noch ein wenig üben, kann das sein? Na, ich will heute mal nicht so sein. Aber wehe dir, du schnodderst ohne Vorwarnung los!“ Mehr als ein Nicken bringe ich nicht mehr zustande. Kurz darauf sinkt er auf seine Knie, wirft mir noch einen verruchten Blick zu, ehe er mit seiner rechten Hand meine Erregung hart umfasst, seine Lippen auf diese senkt und gekonnt anfängt, sie über mein pulsierendes Fleisch gleiten zu lassen. Zu diesem Zeitpunkt weiß ich schon lange nicht mehr, wo oben noch unten ist. Als hätte er nie in seinem Leben etwas anderes getan, verwöhnt er meinen Schwanz nach allen Künsten des Oralverkehrs. Und ich spüre, wie es mich mehr und mehr in andere Sphären trägt. Fahrig gleite ich durch seine Haare, dränge ihm mein Becken immer wieder entgegen. Der Alkohol tut sein Übriges, lässt mich Sterne sehen. Doch er verlangsamt sein Tun wieder, leckt mir dann noch einmal die ersten Tröpfchen von meiner Spitze, ehe er ganz von mir ablässt. Wann und vor allem wie er sich die Klamotten vom Leibe gerissen hat, weiß ich nicht. Ich sehe nur, dass er komplett nackt vor mir steht, sich wieder auf meinem Schoß niederlässt. Kurz zuvor aber hat er meine Erektion wieder fest umfasst und führt sie, ohne große Umschweife, direkt zu seinem Eingang und lässt sich hart auf mir nieder. Mir bleibt die Luft komplett weg. Mit aufgerissenen Augen starre ich in sein lustverschleiertes Gesicht. „Jetzt tu nicht so, als wenn dich das wirklich so überrascht. Du willst es doch auch!“ Haucht er mir noch ins Ohr, bevor er sein Becken kreisen lässt. Ich habe nicht wirklich Zeit, mich an diese berauschende Enge zu gewöhnen. „Oh mein Gott!“ Entfleucht es mir nur immer wieder. Mir ist heiß und kalt zugleich, mein Kreislauf spielt komplett verrückt. Georg bleibt dies natürlich auch nicht verborgen. Er turnt mich mit seinem heiseren Stöhnen nur noch mehr an. Lange dauert unser Spiel nicht, denn der Alkohol, die Hitze im Tourbus und das Gefühl des verruchten *1 Ur - Bösen tun ihr Übriges. Mit einem letzten, lauten Aufkeuchen meinerseits bäume ich mich noch einmal auf, bevor ich mich heiß in seinem Innersten ergieße. Er schmunzelt nur, greift nach meiner Hand und führt sie zu seiner eigenen Erregung, löst unsere Verbindung jedoch noch nicht. Sicherlich verstehe ich sofort. Und da ich kein Egoist bin, massiere ich seinen Schwanz mit festem Griff. Noch einmal beugt er sich zu mir vor, verlangt meinen Lippen einen heißen Kuss ab, bevor auch er mit einem erstickten, aber durchaus gut hörbarem Stöhnen in meiner Hand kommt. **Flashback the 2 End** Ich spüre förmlich die Sabbertropfen meines kleinen, imaginären Teufelchens meine Schulter hinunter rinnen und sein Lachen höre ich ganz dicht an meinem Ohr, während mein Engelchen mir liebevoll… auf die Schulter kotzt. *2 Ich blicke scheu in Georgs Richtung. „Aha. Jetzt ist dir also alles wieder eingefallen?“ ~~ ‚Naaaaaaain. Wie kommt er nur auf die Idee? Wuah noch ein Wort nech…nur noch eeeeiiiin einziges Wort…!’~~ Und schon hängt er wieder hinten über, mein armes, kleines, Heiligenschein Trägerchern, und leert seinen nicht vorhandenen Mageninhalt gegen die Wand des Tourbusses aus. ~~’Also ich fands geil. Ehrlich. Los Juschtl. Sag ihm, dass du es auch geil fandest, und es nur zu gern wiederholen würdest! SEI EHRLICH!’~~ Ehrlichkeit? Geil? Kotzen? Baum? „Hallo! Erde an Gustav! Wir landen!!! Ich hab dich was gefragt! Ist es das, was dich so durch den Wind geschlagen hat?“ Ja gute Frage. NATÜRLICH ist es genau DAS! Aber er ist mein bester Freund. Der „fast“ Normalste hier auf Tour. Meine Fresse noch mal! Ich hab mit dem Kerl schon den Sand im Sandkasten gefressen! *3 Beim Schulsport über die Kabinenwand geluschert, wenn die Mädels sich umgezogen haben! Wenn ich ihm nun die Wahrheit sage, dass genau das mich so fertig macht, dann war’s das mit der jahrelangen Freundschaft! ~~ ‚Und mit dem besten Sex der Welt! Gustav, lass dir Eines sagen, nimm’s dir zu Herzen: Wenn du ihm die Wahrheit sagst, dann ist alles aus. Behalt’s für dich und nimm mit, was du bekommen kannst.’~~ Vorsichtig luschere ich auf meine andere Schulter, lausche. Aber von dort höre ich nichts, außer einem leisen Wimmern. „Du ich ähm…also…wir…du und ich….“ Georg schaut mich erwartungsvoll an. Okaaaaaay, kann mir mal jemand sagen, warum’s mir jetzt wieder heiß und kalt wird? Warum ich eine Gänsehaut und feuchte Handflächen habe? Und wieso bekomme ich nicht mal einen vernünftigen Satz raus? „Georg ich…nein das ist es nicht. Ich bin einfach nur total überarbeitet, hab Heimweh und nächtelang nicht mehr richtig geschlafen. Entschuldige.“ Unser Bassist schenkt mir ein warmes Lächeln. „Dann ist’s ja gut. Ich hatte mir schon Sorgen gemacht.“ Er nickt mir noch einmal zu, bevor er wieder nach vorn zu unserem Secu Guru und dem Oberhaupt des Taliban, sprich Herrn David ‚Kotzkübel’ Jost, verschwindet. Und ich? Ich bleib allein in meiner Nische zurück. Allein mit einem schlechten Gewissen, einer Lüge und einem Engel auf meiner Schulter, der mich einen elenden Lügner nennt und als Satansbrut beschimpft. „Warum immer ich?“ Wimmere ich leise. ~~’Ganz einfach. Du hast doch sonst keine Laster. Keiner beachtet dich. Deswegen!’~~ Ich verdrehe die Augen, haue mir mit voller Wucht rechts und links auf die Schultern, bevor ich noch einmal resignierend seufze und meinen süßen, blonden Lockenkopf in mein Kissen vergrabe. ~~’Ja wein nur! Dich werde ich lehren, solch einen Schweinkram dir noch mal in Erinnerung zu rufen! DU…du…!’~~ Mit einem letzten Schlag auf meine linke Schulter bringe ich dann auch endlich Angel zum Schweigen. Ruhe. Fragt sich nur für wie lange. -.- *1 **XDDDDD sorry** *2 **ROSA! Schreib, dass es rosa kotzt. BABYrosa!!! *sich weglacht** *3 **AU??? Soo lange kennen die sich auch net, oder?** Kapitel 6: Chap 6: Ich, der Empfänger der goldenen Arschkarte ------------------------------------------------------------- Chap 6: Ich, der Empfänger der goldenen Arschkarte Zwar habe ich ein wenig schlafen können, aber meine Situation, vielmehr das Chaos in mir, ist dadurch nicht weniger geworden. Wenn ich ehrlich bin, verfolgt es mich sogar schon in meinen Träumen. Nein, es sind nicht wirklich Alpträume. Und genau das macht mir so unwahrscheinlich Angst. Ich wusste gar nicht dass man SO feuchte Träume haben kann. ~~ ‚Muss ich dir noch mal auf die Schulter kotzen? Meine Güte was für ’n Scheiß träumst du eigentlich?’~~ Resignierend seufze ich, versuche den zeternden Engel zu ignorieren. Gar nicht so einfach, wenn er direkt neben meinem Ohr hockt und flucht, so dass selbst dem Teufel, oder auch eben mir selbst, die Schamesröte ins Gesicht steigt. ~~ ‚Yes Baby! Sieg auf gesamter Linie. Ah warte doch, wenn ich deinem Chef stecke, was du hier von dir gibst!’~~ Ich verdrehe nur die Augen, lasse die beiden, die sich inzwischen beide auf meine rechte Schulter gesetzt haben und sich dort gepflegt Dreizack und Heiligenschein um die Ohren donnern, ohne Kommentar ihrem neuen Hobby frönen. Ich mache mich selbst auf den Weg in die kleine Küche unseres Tourbusses. „Lass gut sein, Gustav. Gleich bekommt ihr richtiges Mittagessen im hoteleigenen Restaurant und…“ Mein Blick wandert zu unserem König der Löwen, aka Saki, der versucht, mir irgendetwas mitzuteilen. Okay Hirn, aufgepasst und Windungen angeschmissen. „Hä?“ Das war doch schon einmal nicht schlecht. Abgesehen davon, dass es inhaltlich nicht gerade viel ist und der Artikulation eines Straßenköters ähnelt, kann ich doch eigentlich stolz auf mich sein. „Gustav- wir gleich in Hotel. In Hotel gutes Futter. Mjam, mjam. Du verstehen?“ Vor mir steht nun Tom, der eindeutige Gesten der Nahrungsaufnahme vorführt. Ja bin ich hier denn nur von Idioten umgeben? … … … Natürlich. Ich bin Drummer bei Tokio Hotel. Entnervt stelle ich die Schüssel die ich mir gerade aus dem Schrank genommen habe wieder zurück und tätschel Tommy Boy die Wange. „Ja Tom, ja doch.“ Kurz darauf hält dann auch endlich der Bus. Ich suche nur noch schnell meine sieben Sachen zusammen und verlasse schon fast fluchtartig das Gefährt. Schnell noch zu David meine Zimmernummer in Erfahrung bringen, Keycard entgegengenommen und ganz schnell das Weite gesucht. Nur habe ich diese Rechnung leider ohne Georg gemacht. „Du weißt schon, dass Tobi heut Geburtstag hat?“ Gedanklich schlage ich gerade mit voller Wucht meinen Pressschädel gegen die Wand. Stimmt, da war noch was. Eine Kleinigkeit. Vollkommen unwichtig. Allerdings nur in meinen Augen. ~~’Schäm dich! Er hat dir schon so oft geholfen! Wie oft hat er dich schon vor den Twins gerettet? Und wie oft hat er nächtelang mit dir einfach nur da gesessen und geredet? Gut, in letzter Zeit nicht mehr so häufig aber…’~~ „Ja warum wohl? Den Job habt ihr Zwei ja erfolgreich an euch gerissen!“ Mit bösem Blick schaue ich auf meine linke Schulter, versuche meinen imaginären, lästigen ‚Freund’ mit gekonnter Handbewegung wegzuscheuchen. Funktioniert natürlich nicht. Was habe ich auch erwartet? Georg beobachtet mich eher gelangweilt, als dass ihn die Sache wirklich verwundern würde, was aber allerdings mich verwundert. Noch mehr erstaunt es mich aber, Bill direkt zu meiner Linken zu erspähen, der mich mit großen, braunen Kulleraugen verständnislos anschaut. Wieder einmal. „Ehm ja. Den Job der Nervensägen, Bill. Was denn sonst. Also Tobi Geburtstag. Feiern. Alles klar. Wie spät?“ Fragend schaue ich unseren Bassisten an. „Um zehn. Hach und du hast die goldene Arschkarte gezogen und musst den Van fahren. Tobi und Saki wollen auch mal was trinken. Und da ich den Twins mein Leben niemals anvertrauen würde, musst du eben fahren. Klar soweit?“ Ah okay. Eigentlich würde ich mich ja freuen, dass er mir so sehr vertraut aber… Warum ich und nicht er? [[Gibbet da Straßenbahnen?]] „Aha. Dank dir für das Vertrauen. Aber…wieso soll ich fahren? Du hast doch schließlich auch den Lappen und…“ Doch viel entgegen zu setzen habe ich nicht, denn mir wird von Mr. Sex on two legs direkt das Wort abgeschnitten. „Weil ich es sage. Ende. Also bis um zehn.“ Ehe ich auch nur den Hauch einer Chance bekomme Widerworte zu geben, ist Georg auch schon verschwunden. Na super. ~~’Die gerechte Strafe, wenn du mich fragst. Am Ende hättest du eh wieder nur Scheiße im besoffenen Kopf gebaut. Kennen wir ja schon…hmpf.’~~ Schnell wird das Engelchen vom Gegenstück zum Schweigen gebracht, indem er ihm den Griff des Dreizacks in sein Sprechorgan drückt. ~~’ Schweig endlich. So und nun zu dir: Du kannst doch auch ohne Alk deinen Spaß haben. Vor allen Dingen macht’s im nüchternen Zustand doch viel mehr Spaß, sich über die anderen so richtig lustig zu machen. Wetten dass Bill dann wieder ’nen geilen Table Dance hinlegt? Vielleicht bekommst du ihn ja dann dazu, sich auszuziehen. Und dann…’~~ „Ou, willst du wohl still sein? Ich WILL das nicht hören, geschweige denn denken. So schlecht kann ich gar nicht sein!“ … … … Natürlich kann ich. Aber das muss er ja nicht wissen. Ich und ein Bambi? Ich muss endlich mal in Erfahrung bringen, wer dieses schwachsinnige Gerücht in die Welt gesetzt hat. Apropos schwachsinnig: Da kommt David. „Hach Gustav. Ich hab gehört, du fährst den Van heut Abend? Also pass auf: Die Papiere liegen im Handschuhfach, das Warndreieck im Kofferraum direkt rechts neben dem Verbandskasten, den du aber bitte nicht brauchen wirst. Sollst. Musst. Wie auch immer. Und dann noch …bla bla bla.“ Jawoll...bla. Mehr kommt in meinem Hirn eh nicht mehr an. Wozu auch? Mit einem ‚Ja doch. Ist okay.’ Schaffe ich es dann doch, in mein Zimmer zu gelangen. Ruhe. Himmlisch. ~~’ Aber nicht mehr langeeee!’~~ Ich wusste es. Nachdem ich mir dann eine wohltuende Dusche, nebst einem kurzem, auch nicht sonderlich hilfreichem Telefonat mit meiner Schwester ( die mich für bekloppt erklärt hat, nachdem ich mich ihr anvertraute und ihr das ‚Problem’ geschildert habe, und mich so schnell wie möglich einem bekannten Psychologen vorstellen will) gegönnt habe, stehen zwei partygeile Sekus nebst unbedeutendem Anhang, auch Bill und Tom genannt, und natürlich Georg (der im Übrigen mit seinem Hemd, welches er passend zuhältermäßig leger trägt; d.h. aufgeknöpft bis hin zu seinem Bauchnabel; dazu die passende Jeans und das Beste überhaupt: die Haare zu einem strengen Zopf gebunden. Entschuldigt, wenn ich jetzt sabbere...). … … … Was denke ich hier gerade? „Was denkst du, Gustav?“ Fragend schaut Bill mich an. Damn it. Erwischt. Ausrede! Aber nen bisschen plötzlich! „Wieso? Was sollte ich denken? Wie kommst du darauf, dass ich gerade überhaupt denke?“ Und noch eine innere Ohrfeige von mir an mich. Wie dumm kann man eigentlich sein? Ich dachte, so etwas wäre nicht ansteckend? Dummheit; Eingefangen bei den Twins. Super. „Ich hatte dich gefragt, ob man mich so mitnehmen kann.“ Erst jetzt fällt mein Augenmerk auf die Kleidung meines Lieblings-Mobbingopfers. Er trägt diesen Anzug…genau DIESEN! Den, den er auf seinem 18. Geburtstag trug. Der Anzug selbst ist ja zu gebrauchen. Aber doch bitte nicht mit Bill als Inhalt! ~~’ Ou das ist böse. Seehr böse.’~~ ~~’ Ich bin sonst nie mit dir einer Meinung Angel, aber dieses Mal…jap. Eindeutig. Das ist nicht nur böse, das gleicht schon einer Vergewaltigung der Augen!’~~ Ohh ja. Da kann ich den Beiden nur beipflichten. „Ich muss dich wohl so mitnehmen, oder? Hab ich ne andere Wahl?“ Ein energisches „NEIN!“ à la Bill Kaulitz schlägt mir entgegen. Ich hab’s geahnt. Ich hab’s so was von geahnt. Doch bevor ich mir weiter mein Hirn zermatere, setze ich meinen Körper in Bewegung und schwinge mich mit der, inzwischen doch schon angeheiterten, Bande Richtung Van. Kapitel 7: Chap 7: One night in Pari….eh ne in Rotterdam -------------------------------------------------------- Chap 7: One night in Pari….eh ne in Rotterdam Fassen wir einmal zusammen: Ich sitze hier in…wer weiß wo in einem Club und wir ‚feiern’ Tobis Geburtstag. Bill sieht aus wie… ja der schlimmste Fauxpas von Karl Lagerfeld und Tom macht scheinbar Werbung für die gelben Wertstoffsäcke. Ja genau: er trägt: GELB! Nicht, dass mich bei diesem Zwillingspaar noch irgendetwas verwundern würde, aber dennoch ist dieser Anblick einfach nur zum Kotzen. Nein, nicht Wertstoffsack, Teletubbie passt da wohl eher. Wie hieß das gelbe Viech noch mal? Tinkie Wicklie? Ich hab keine Ahnung. Georg ist kräftig dabei, Tobi und Saki unter den Tisch zu saufen, so wie er es mit Bill, Tom und vor allem mit MIR getan hatte. Sprich: die anderen saufen, er tut so und rotzt den ganzen Mist in eine halbleere Flasche. Na wenn die nachher ein Fan von ihm grabscht und darauf süffelt… Dann hätte ich wenigstens für ein paar Sekunden etwas zu lachen. Ich hab mich in die hinterste Ecke des Clubs verzogen, nuckle an meinem Strohhalm und bedaure mich selbst ob meiner beschissenen Situation. ~~ „Nun mach dich doch mal locker, Gustav. Alles ist doch okay. Ihr feiert, alle sind gut gelaunt und frei habt ihr auch die nächsten Tage. Also schmeiß dich ins Getümmel, lass dich von der positiven Energie anstecken, schnapp dir ’nen Cocktail und alles ist super. Am Besten einen mit schöoön viel Alkohol. Davon trinkst du dann ’n paar und dann…“~~ Oh DJ dreh doch bitte die Musik auf, damit ich sie nicht mehr labern höre. Aber natürlich höre ich sie noch. Ist ja klar. ~~ „Wie soll er denn Spaß haben? Du hast ihm den Spaß doch gehörig versaut! Du bist so was von unmöglich! Wahrscheinlich ist dein Herr und Meister es auch noch schuld, dass er mit seinem besten Freund in der Kiste gelandet ist und auch, dass er sich nun so mies deswegen fühlt!“~~ Oh danke, du kleine Mistsau! Jetzt hab ich gerade mal fünf Minuten nicht daran gedacht. „Du bist so ein richtig kleiner, asozialer AK-Engel, weißt du das?“ *1* Ziemlich geschockt schaut Tobi mich gerade an. Man kann in seinen Augen förmlich lesen, dass er das Gefühl hat, dass ich ihn meinte. „Was meinsu nu mit AK-Engel? Wiee….hups entschuldige…wiiieso binsch nen AK-Engel?“ Entnervt blicke ich in zwei ziemlich abgesoffene Augen, die eigentlich unserem Secu gehören. Eigentlich. Aber im Moment bin ich mir da nicht mehr so unbedingt sicher. Die stehen so komisch hervor. Doch bevor ich noch irgendwie reagieren kann, übernimmt der AK-Engel das Ruder. „Nein, lieber Tobi. Ich meinte nicht dich. Ich hab gerade nur an meine Ex gedacht, weißt du?“ Innerlich folgt ein heftiges Headdesk, wenn auch nur mental, meinerseits. Aber Tobi scheint das wohl geschluckt zu haben (so wie so manch anderes an diesem Abend auch) , legt seinen Arm, so ganz väterlich, um meine Schulter. „Weissu Juschtschlschl…Gustav… weissu Fraun sin eben ’n Komisches Völk. Erst wolln se disch, dann ham se disch, dann wolln se disch nimmer und…un isch muss nu pissn. Bis gleich. Vergissu man ich, was isch dia gerade noch sagn wollte.“ „Ich vergesse das schon nicht! Ich warte hier auf dich!“ brüllt der AK-Engel mit meiner eigenen Stimme unserem Lieblingsguru, gleich nach David und Saki, hinterher! Ich glaub ich muss gleich heulen. Oder kotzen. Oder beides. ~~“Jawoll! Du bist so was von Banane! Wollen wir Tobi? Nein! Wir brauchen Gegner für heut Abend, und keine Opfer! Maaaan! Du bist wohl auch so’n Arschkriecher bei Gott, oder? ‚Chef! Chef! Wir haben den Eisberg verfehlt! Wir müssen umkehren!’“ ~~ Der äfft jetzt nicht wirklich meinen AK bei Gott nach, oder? Doch, er tut es. Ich halte das alles nicht mehr aus. Geht einfach nicht mehr. Und der einzige, der schon gecheckt hat, dass etwas gewaltig nicht mit mir stimmt ( gut, die Twins haben es auch schon raus, aber es übersteigt doch bei weitem ihren geistigen Horizont wenn ich es auch nur versuchen würde, es ihnen zu erklären. Stattdessen würden sie eh nur rumgackern) ist eben Georg. Der Feind. Das sexuelle Perpetuum Mobile. Georg, the fucking Biatch, Listing. Ich sterbe. Aber es bleibt mir nichts anderes. Auch wenn der AK-Engel mir kräftig ins Ohr brüllt, dass ich gefälligst auf meinem Stuhl zu sitzen bleiben habe, weil er Angst hat, dass ich wieder schwach werde. Auch wenn der AK-Teufel mich anfeuert, genau das zu tun, wovor der Scheinträger sich fürchtet. Mit einem letzten „HALTET DAS MAUL“ bleibe ich dann direkt und unmittelbar vor Georg und den Anderen stehen. „Aber isch hab doch jar nüscht jesacht.“ Mit glasigem Blick schaut Saki mich durch seine verschmierte Brille an. Will ich wissen, was sich auf den Gläsern befindet? Nein, will ich definitiv nicht. „Egal, halt es trotzdem! Georg? Wir müssen reden. R.E.D.E.N. Nicht ficken. Ist nicht das Gleiche. Ich hab ’n Problem und…“ Doch aussprechen lässt der werte Herr ‚Ich hab den größten Schwanz der Welt’ mich nicht. (Glaubt mir, ich muss es wissen. ICH hielt sein Gemächt in der Hand, als er in jener besagten Nacht abspritzte,) Er schickt Saki in Richtung Klo, machte ihm unmissverständlich klar, dass Tobi dort nicht allein zu Recht käme. Hey Tobi und ich saßen Luftlinie fünf Meter von den Beiden entfernt und hier ist es nicht gerade leise. Was bekommt der Kerl eigentlich sonst noch so mit? Da wir gerade bei mitbekommen sind… „Wo sind die Twins?“ Fragend starre ich unseren Lieblingsbassisten an. „Die machen gerade mit einer Uschi das, was du nur bei mir hinbekommen hast.“ Mit einem gemeinen, gehässigen Grinsen greift sich Georg sein Glas, nippt daran. „Du wolltest mit mir reden?“ Wollte ich das? Da bin ich mir jetzt aber gerade gar nicht mehr so sicher. ~~“Doch du willst. Du bist doch scharf wie Sau! Schau ma’ auf deinen Schritt Mensch! Oder haste da eben ’n Sockenknäul reingestopft?“~~ Ich mag das jetzt nicht hinschauen! Nein, ich werde es definitiv NICHT tun! ~~“Dann lass es auch! Das ist nichts weiter. Dass is’ nur ne Latte, weil du pinkeln musst!“~~ Aber ich muss doch gar nicht. … … … Oh.Mein.Gott! „Nett, aber ich bin heut nicht in Stimmung. War es das, worüber du mit mir reden wolltest?“ Hä? Nicht in Stimmung? Reden? Hach ja, da war was. Der Kerl verwirrt mich. „Du Depp! Du brauchst auch gar nicht in Stimmung sein! Ich will reden und nicht ficken! Georg, man, ich hab ’n ernsthaftes Problem, nein zwei, die ich auf meinen Schultern mit mir rumschleppe. Sprichwörtlich!“ ~~“Das ist aber nicht sehr nett, uns als Probleme zu betiteln!“~~ „Boah Devil kennste Wayne? Genau, dat is der Bruder von ‚Who the fuck?’“ Na also spätestens jetzt kann ich mir sicher sein, dass ich die komplette Aufmerksamkeit meines Gegenübers habe. „Also, dass du ne Meise in letzter Zeit hast, hat wohl so ziemlich jeder mitbekommen. Aber das, lieber Gustav, ist krass.“ Haha, und wie krass das ist. Damit muss ich seit ’n paar Tagen leben! „Verstehst du mich jetzt? Und tu mir bitte den Gefallen, und lach mich nicht aus oder gröhl das hier durch den Club, okay?“ Schon fast flehend schaue ich ihn an. „Sach mal, du kennst mich doch. Hey, wir sind Freunde. Als wenn ich mich über deine Probleme lustig machen würde.“ ~~“Freunde. Ja ne is’ klar. Guten Freunden gibt man doch schon mal ’ne Schwanzlänge, oder zwei oder drei. Gustav, er ist nicht dein Freund! Er ist ein gemeiner Sackträger der dir ghmzglhkfdh…“~~ Mit ganzer Kraft habe ich mir auf die Schulter geschlagen und den AK-Engel zum Schweigen gebracht. Mit den gekonnten Bambi-Eyes schaue ich Georg ins Gesicht. „Wir sollten ins Bistro gehen, da ist es ruhiger.“ Und ehe ich auch nur einen Hauch von Widerworten geben kann, hat er mich auch schon am Arm gepackt und schleift mich hinter sich her. Na das wird lustig. Franzi wollte mich ja schon in die Klapse stecken, was wird dann Georg wohl mit mir anstellen wollen? ~~“ Ich weiß was! Ich weiß was!“~~ *1* (Anm. der Autorin: wer nicht weiß was ein AK ist, der folge dem Link: http://www.youtube.com/watch?v=8nqsk7nffvY ) Kapitel 8: Chap 8: Das Leben ist scheiße? Mach’ Glitzer drauf... ---------------------------------------------------------------- Chap 8: Das Leben ist scheiße? Mach’ Glitzer drauf... Nach dem Gespräch mit Georg geht es mir immer noch nicht wirklich besser. Gebracht, außer ein paar Kopfschmerzen, hat es mir nichts. Georg versteht das nicht wirklich, und das Endresultat war, das selbst er angefangen hat, sich voll laufen zu lassen. Wen wundert es denn auch, dass selbst er mir nicht helfen konnte? Immerhin ist er einer mit der Gründe, warum ich nun zwei so unwahrscheinlich furchtbar nervende Typen auf meinen Schultern hocken habe, die 24 Stunden am Tag munter irgendwelche verquirlte Scheiße von sich geben. Wenn da wenigstens einmal etwas Gescheites bei rum kommen würde… aber nein. Natürlich nicht. Wir haben bereits sieben Uhr in der früh. Ich habe meine Aufgabe, alle ‚Geburtstagsgäste’, mehr oder weniger, sicher zurück zum Hotel gefahren, erfüllt und auf ihre Zimmer verfrachtet. Wobei Tom dieses Mal die absolute Herausforderung war. Mit einem Mal fing er an mir die Ohren voll zu jammern, dass er doch nie wirklich die wahre Liebe finden könnte und das ihn eh keiner verstünde, wir seien alle arrogante Arschlöcher…und so weiter und so fort. Entnervt betrete ich nun dann endlich mein Zimmer. Aus sieben Uhr wurden, dank Tom, nun viertel vor acht und ich sollte immer noch keine Ruhe finden. Denn jetzt…klingelt dieses fucking Handy. *1*. Irgendwie passt dieser Klingelton mehr denn je zu mir. Und jetzt auch noch meine Schwester mit ihrem morgendlichen Appell? Nein Danke. Anstatt auf den niedlichen grünen Hörer zu drücken, sende ich einen Besetztton. Auch gut. Doch meine Schwester wäre nicht MEINE Schwester, wenn sie mich nicht zusätzlich mit einer penetranten SMS nerven würde. Was denkt die sich eigentlich? Ist ein Abweisen des Telefonats denn nicht aussagekräftig genug? Scheinbar nicht, denn… Hallo mein Kurzer. Mache mir Sorgen. Hab mit Mama darüber gesprochen. Sie macht einen Termin bei Dr. Klein, sobald du wieder Zu Hause bist. HDL Franzi Mehrere Male lese ich mir diese SMS durch, kann es nicht wirklich fassen. Eh, ich habe ihr das anvertraut. ANVERTRAUT! Das beinhaltet doch, dass man - als verantwortungsvolle - große Schwester eben gerade NICHT zu den Eltern rennt und denen alles haarklein, brühwarm und aus erster Hand erzählt! Das „ ich bin eine gute, große Schwester“ Reglement hat sie wohl aus Versehen als Toilettenpapier verwendet, oder? Wütend pfeffere ich das nervende Blackberry Teil in die nächstbeste Ecke, lasse mich bäuchlings auf mein Bett fallen und seufze resignierend. „Mein Leben ist doch scheiße!“ nuschle ich in die Kissen. ~~“Mach Glitzer drauf, dann sieht’s nur noch halb so schlimm aus.“~~ Das war sooo klar. „Fick dich doch!“ Brülle ich nicht gerade leise meinem Teufelchen entgegen und unterstreiche meine Aussage mit einem erneuten Schlag auf meine Schulter, wohl wissend, dass ich damit eh nichts erreichen werde. Aber das vermittelt mir wenigstens das Gefühl, irgendetwas dagegen zu tun, auch wenn’s sinnlos ist. ~~“Mit meinem Dreizack? Oah wir sind aber heute nicht gerade feinfühlig, der werte Herr Schäfer und außerdem…“~~ ~~“Na nix und außerdem! Du machst den armen Kerl ja wirklich irre! Wir sollen ihm helfen, den richtigen Weg zu finden! Zumindest soll ich das!“~~ Den richtigen Weg? Na das sind ja ganz neue Töne. Dann fangt doch endlich mal damit an und verschwindet! Aber den Gefallen tun sie mir, wie sollte es auch anders sein, natürlich NICHT. Warum auch? Man kann den armen, kleinen, unschuldigen Gustav doch ruhig mal zu Tode nerven. Warum denn auch nicht? Wenn die Twins das schon nicht schaffen, dann müssen eben Andere diese Mission erfüllen. Ich bin gerade mit Fullspeed in einer Sackgasse gelandet. Keine Wendemöglichkeit, und der Rückwärtsgang ist auch kaputt. Und ich kann noch nicht mal nach meiner Mami schreien, weil die mich sofort in die nächste Klapse einweisen lassen wird. Hach wie liebe ich meine große Schwester doch. Nein ehrlich. Ich liebe sie wirklich. Ich überlege auch schon, was ich ihr zu ihrem Geburtstag schenken werde. Einen Fallschirmsprung, wo ich vorher selbst den Fallschirm nicht fachgerecht gefaltet habe, oder doch eher einen nagelneuen Golf, wo leider die Bremsen nicht richtig eingebaut wurden? Mein Teufelchen steht mir natürlich bei meinen Racheplänen tatkräftig zur Seite, während der AK- Engel wieder nur wimmernd an meinem Ohr liegt und mir irgendetwas von Sünde, Buße tun und Familie lieben erzählen will. Ja, sicher. Aber nicht jetzt. Mit Devil in meinen Gedanken vertieft, bekomme ich zunächst nicht mit, wie es an meiner Zimmertür klopft. „Room Service!“ Erst nachdem das Klopfen einer Steinlawine gleicht und das Stimmchen der Zimmerdame eher wie die eines wild gewordenen Affen klingt, schrecke ich hoch. „Moooooment ich…argh!“ Ich hab mich doch tatsächlich in meiner Decke verheddert und knalle, bei dem Versuch aufzustehen und die Dame herein zu bitten, natürlich volle Lotte auf den Boden. Dieses Gepolter scheint die Lady doch wohl ziemlich erschrocken zu haben, denn sie öffnet mit ihrem Schlüssel dann mein Zimmer (wobei ich hier anmerken muss, wie scheiße ich es finde, wenn das hoteleigene Personal einen Schlüssel zu den Zimmern hat) und steht kurze Zeit später auch schon erschrocken vor mir. Eher bedeppert schaue ich sie von an, versuche mich krampfhaft aus diesem Knäul von Bettwäsche zu befreien, wobei sie mir natürlich behilflich sein will. „Soll ich ihnen helfen? Ist alles in Ordnung? Haben sie sich wehgetan? Soll ich einen Arzt rufen oder…?“ Ich verneine natürlich mehrere Male, versuche ihr klar zu machen, dass ich mich einfach nur erschrocken habe. Als ich dann todesmutig die Decke erlegt habe, raffe ich mich vom Boden auf und bemerke erst jetzt, dass das Mädel gar nicht mal so schlecht ausschaut. Eigentlich genau mein Beuteschema. Lässig lehne ich mich an die Wand, zwinkere ihr zu und lächle sie verschmitzt an. Versuchen kann man es ja mal. ~~“ Oh Gustav, lass das einfach sein! Sie ist eine Frau! Ein Weibchen! Nur auf Beute aus. Denk an dein Konto und die arme Kreditkarte! Das sensible Plastik ist nicht ausgelegt für große Strapazen! Zuviel Reibung und Hitze! Diese! Frau! Ist! Der! Feind!“~~ Ich danke Gott dafür, dass es wenigstens dieses Mal mit dem Ignorieren klappt. Zumindest für ein paar Sekunden. Mein Angel hingegen scheint sich wohl richtig Hoffnung zu machen, denn er übernimmt, mal wieder, mein Tun und sorgt somit dafür, dass ich der Dame ein paar ‚nette Dinge’ an ihr hübsches Köpfchen werfe. „Na so ein hübscher Engel muss eine solch schmutzige Arbeit verrichten? Da habe ich aber eine bessere Idee.“ Gott, ich klinge so scheiße! Ihr scheint es wohl zu gefallen. Sie wird leicht rötlich ums Näschen. Jedoch ist, wie sollte es auch anders sein, mein Teufelchen wieder einmal stärker als Angel und ich zusammen, übernimmt somit das Ruder und zieht mich somit vollkommen ungeniert durch den Kakao. Nein, durch den schlimmsten Modder. „Ja, und zwar die Idee, dass du mal den Dreck Dreck sein lässt, und es mir zuerst so richtig schön…“ Was labere ich hier für eine Scheiße?!?! Bitte hilf’ mir doch wer!! Mama! Georg! Bill! Tom! Von mir aus auch Franzi! „Es ist doch bestimmt nicht nur dein Putzlappen der feucht…“ Ich bin noch nicht einmal in der Lage, mit dem Kopf gegen die Wand zu schlagen. Herr, tu’ den Boden auf, aber flott! Ich muss mich doch irgendwo verstecken! Doch das Mädel, dem Namensschild nach auch Amelie genannt, scheint weder auf den Kopf noch auf den Mund gefallen zu sein. „Junger Mann! Jetzt aber erst einmal Abmarsch ins Badezimmer, kalt duschen! Zuviel die Nacht wohl getrunken, wie? Ich beziehe derweil ihr Bett frisch, staubsauge. Und während sie duschen, sollten sie sich mal durch den Kopf gehen lassen, WAS sie da gerade ‚vorgeschlagen’ haben. Wenn sie dann wieder klar im Kopf sind, können sie es mir mitteilen. Hach ja und noch etwas: Wenn sie schon so notgeil sind, dann verpacken sie es wenigstens etwas charmanter, wenn sie mich flach legen wollen, und stehen nicht mit offenem Hosenstall vor mir. Alles klar? Super. Frische Handtücher habe ich gestern schon aufgefüllt!“ Offener Hosenstall? Frische Handtücher? Freches Zimmermädchen? Während ich, wie in Trance, nur nicke und den Weg ins Badezimmer antrete, bemerke ich, wie der kleiner George Bush Verschnitt auf meinen Schultern sich halb tot lacht, während Angel mich imaginär versucht zu ohrfeigen. Dass ich mich selbst nicht mehr verstehe, wundert mich nicht mehr wirklich. Aber das, was da gerade passiert ist… ich will sterben. Ehrlich. Ich zische nur noch leise ein „verpisst euch!“ bevor ich mich aus meinen Klamotten schäle, die Dusche anmache und mich wie ein getretener Hund darunter setze. Und endlich, endlich halten die Beiden für fünf Minuten mal die Schnauze. Endlich. Ruhe. … … … Genau für FÜNF Minuten. Dann klopft es an der Badezimmertür und das Stimmchen des Zimmermädchens erklingt lieblich wie eh und je. „Herr Schäfer? Herr Listing sitzt in ihrem Zimmer und wartet auf sie. Ich komme später wieder um das Bad zu putzen. Sie haben ja jetzt ihre heiß ersehnte Ablenkung.“ Und während sich die Verzweiflung in mir immer breiter macht, sehe ich Georg förmlich durch die verschlossene Tür frech grinsen. Danke. Vielen Dank. *1* http://de.youtube.com/watch?v=-MaB8IMLnXE Kapitel 9: Chap 9:“ Nur, wer sich vögeln lässt…“ ------------------------------------------------ Chap 9:“ Nur, wer sich vögeln lässt…“ Frisch geduscht und keinesfalls besser gelaunt habe ich das Badezimmer verlassen. Wirklich angezogen habe ich mich nicht. Das Handtuch um meine Hüften muss genügen. Wobei wenn ich nachdenken würde, würde ich von allein erkennen, dass genau das gerade eher weniger angebracht ist. Stumm laufe ich an Georg vorbei, lasse mich bäuchlings auf mein Bett fallen als… „Gustav? Ich wollt mich eigentlich mit dir unterhalten und nicht ne flotte Nummer mit dir schieben. Also tu’ mir den Gefallen und zieh dir etwas über. Ansonsten garantiere ich hier für nichts mehr und falle gnadenlos über dich her.“ ~~“Oh jaaa! Das ist doch genau das, was wir wollen!“~~ Bitte was? Entrüstet blicke ich Georg, der sich vor mein Bett im Schneidersitz niedergelassen hat, an. Genau das wollen wir ja gerade definitiv NICHT! Hallo? Kommt mal jemand daher und sagt dem Kinde des Höllenfürsten mal, dass er gänzlich unnütz ist? Ebenso seine Kommentare und Wünsche! Wen interessieren die schon? ~~“Moah untersteh dich! Gustav! Wenn du das noch irgendwie hinbiegen willst, dass du nicht in die Ballerburg, dank deiner Schwester, musst, dann reiß dich am Riemen und zieh! Dich! AN!“~~ Und während die beiden Herren auf meinen Schultern sich munter weiter ihre hohlen Köpfe einschlagen, erhebe ich mich vom Bett und tapse, natürlich unter leisem Protest und mit einem mindestens genauso angepisstem Blick, zu meinem Koffer, krame meine Klamotten heraus und ziehe sie an. „Eigentlich ja schon eine Schande, dass du dich jetzt anziehst.“ Hä? Aber ich sollte doch. ER wollte es doch so! Und jetzt doch wieder nicht? Aber spätestens jetzt ist auch bei mir der Groschen gefallen und ich zeige ihm lediglich einen Vogel. „Georg, was willst du hier eigentlich? Es waren doch deine eigenen Worte, dass das alles eine einmalige Sache war. Und jetzt schmachtest du mich hier doch wieder an und versuchst mich hier allein nur mit deinen Blicken wieder auszuziehen und willig zu machen und…“ Moooment mal! Würde der Teufel himself mal BITTE die Güte haben und sich ausnahmsweise mal NICHT in meine Gedanken einmischen? … … … Ich spüre förmlich, wie die Beiden mich total verdutzt anstarren. ~~“Aber ich hab doch gar nix gesagt oder gemacht. Wie auch immer. Also halt mal den Ball flach da, während ich versuche dem Angelchen hier die Leviten zu lesen!“~~ Hö? ~~“Gustav! Ich erschlag dich! Du bist doch nicht wirklich hier jetzt….da so an Georg…“~~ Erm, nein bin ich nicht?? Georg merkt schnell, dass meine Aufmerksamkeit gerade nicht ihm gilt. Doch anstatt wegzulaufen oder gar mich auszulachen, steht er auf, kommt auf mich zu und streicht mir einmal, mit gewissem Druck, über die Schultern. „Keine Ahnung obs hilft. Aber das macht dich schon ganz schön fertig. Du brauchst wirklich Urlaub. Fern ab von all dem Stress, von den Twins, von David…“ ~~“ Ja und vor allem von dir. Weg! Weiche du Bruder des Bösen!“~~ ~~“Jetzt lass ihn endlich in Ruhe! Georg ist der Einzige, der ihm wirklich helfen kann und auch will! Gustav, du hörst jetzt auf mich und lässt dich auf ihn ein, hast du mich verstanden?!?!“~~ Aha, hat der Herr auch schon was zu sagen? Hilfesuchend, ja schon fast flehend blicke ich in Georgs wunderschöne… Moment mal! Wunderschön? Das hab ich jetzt nicht wirklich gedacht, oder? Scheinbar doch. Welch eine himmlische…SCHEIßE! „Ist schon okay…“ Freundschaftlich klopft er mir erst auf die Schulter, bevor er mich in seine starken Arme zieht. Und ich… lehne mich in diese Umarmung weil ich das im Moment einfach nur brauche. ~~“Gustav! Lass das! Das tut dir nicht gut! Und eurer Freundschaft erst recht nicht und hrmfffff…“~~ „Halt doch endlich mal dein gottverdammtes Maul!“ Auch wenn ich diese Worte zwar nur verzweifelt geflüstert habe, so hat mein momentaner Seelentröster mich doch genau verstanden. Nur ich bin im Moment einfach zu down, zu sehr mit den Nerven runter, als wenn ich es jetzt auch nur ansatzweise erklären wolle. Brauch ich auch nicht, denn Georg weiß anscheinend sehr wohl, dass ich ihn nicht gemeint habe und übergeht meine Aussage geflissentlich. „Pass auf, so geht das nicht weiter. Ich lass mir etwas für David und Co einfallen, damit wir alle endlich mal Urlaub bekommen. Allen du voran und…“ „Das hatten wir schon.“ Resignierend seufze ich, löse mich von ihm, grinse ein wenig schief und lasse mich wieder der Länge nach erneut auf mein Bett fallen. „Was mach ich nur mit dir, hm?“ ~~“Ihm gnadenlos das Hirn rausvögeln. Wasn sonst?“~~ Na logisch. Ist ja auch das selbstverständlichste der Welt, dass mein bester Freund und ich…wobei stopp! „Ich lass mich nich ficken.“ Georg grinst mich verrucht an, lässt sich neben mich fallen, verschränkt die Arme hinter seinem Kopf und starrt an die Decke. „Und warum nicht?“ ~~“Ja genau, Gustav. Warum nicht?“~~ Ehm Hallo? Der fragt mich doch jetzt nicht wirklich, warum denn nicht, oder? ODER? ~~“Wir tun das nicht weil…weil es 1. nicht richtig ist und 2. weil wir nicht schwul sind. Denn nur wer sich ficken lässt, ist schwul. SO!“~~ Und während der kleine Rote auf meiner Schulter sich darüber halbtot lacht, dass Angel inzwischen einen mindestens genauso roten Kopf hat wie er selbst, weil es das böse F Wort ausgesprochen hatte, sind auch bei mir wieder Stimmbänder und Lippen schneller als mein Hirn und… „Ich bin nicht schwul, Georg. Nur wer sich ficken lässt, ist schwul.“ Klarer Fall von Wortdünnschiss. Aber warum muss ich ihn nun mit einem Mal so fett gehässig angrinsen? „Pah. Du hast doch gar keine Ahnung, Gustav. Du verpasst was. Selbst Bill kann dir bestätigen, dass das mehr als nur endgeil ist und…“ Er hat mit Bill? Und nein, das kam jetzt nicht nur aus meinen Gedanken, sondern auch zeitgleich von meinen zwei 'Süßen'. Wenn die Sache für mich nicht so verdammt dramatisch wäre, würde ich mich wahrscheinlich nun halbtot lachen. „Du hast aber nicht wirklich auch Bill schon flach gelegt, oder? Bitte, Georg. Sag mir, dass das nicht wahr ist. Weil dann ne, flüchte ich freiwillig in die Ballerburg. Das gebe ich dir sogar schriftlich!“ Jetzt ist Georg es, der sich halbtot lacht. „Gott bewahre Gustav! Was denkst du von mir? Meinst du, ich hab so gar keinen Stolz? Auch wenn Bill laut schon Ausweis erwachsen ist, so kann ich mich gerade noch beherrschen. Als wenn ich mich hier an so nem kleinen Milchbubi… Dann sollte ich vielleicht überdenken, ob ich nich zu nem Psycho Doc muss, wenn ich an dem Hand…wuah ne. Das überlass’ mal lieber Tom. Wenn überhaupt.“ Tom? Bill? Flachlegen? Oh nein. Jetzt ist es soweit. Ich sehs schon kommen. Jap, eindeutig, es ist da. Das Lachen. Das hysterische Lachen der Verzweiflung. Und jetzt ratet mal, wer so irre lacht, dass der andere ihm eine runterhauen muss? Ich weine. Vor Lachen, aus Hysterie…wegen allem. Ich kanns noch nicht mal spezifizieren. Ich weiß nur, dass ich wahnsinnig bin. Selbst ein „Gustav! Ich leg dich hier und jetzt flach, wenn du nicht SOFORT mit dem Lachen aufhörst!“ seitens Georg lässt mich nicht ruhiger werden. Ein paar Mal muss er wohl an mir gerüttelt haben, denn ich hab noch schemenhaft wahr genommen, dass mein Angel sich wohl wieder lauthals auf meiner Schulter übergeben und Devil laut nach mehr geschrien hat. War ja irgendwie klar. Aber auch das interessiert mich nicht mehr. Die Tatsache, dass unser Bassist wirklich, allen Ernstes daran glaubt, nein fest davon überzeugt ist, dass Zwilling A, auch Sido für Ossis genannt, Zwilling B aká Minimoy gnadenlos flachlegt und Bill dabei quietscht wie eine räudige Mickey Maus, lässt mich eine ganze Zeit lang wirklich den Verstand verlieren. Muhuhahahaha. Alles geht auf Seite!! Gustav – the man- Schäfer is rolling on floor extreme und schmiert ‚Hilfe! Ich bin ein Star, holt mich hier raus!’ an alle Fenster und Türen! Dass Georg dann David zu Rate gezogen hat, weil selbst er nicht mehr weiter wusste, dieser dann einen Doc gerufen hatte, bemerke ich erst, als dieser Doc Doolittle Verschnitt, oder wie er auch immer heißen mag, mir eine Spritze in meinen Allerwertesten jagt und ich langsam aber sicher wieder meinen Chillout Modus erreiche… … … … Schade, dieses Mal ist es keine Blumenwiese. Na macht nix. Der Strand ist auch schön. Kapitel 10: Chap 10: Walking on da moon --------------------------------------- Chap 10: Walking on da moon „Ich hab keine Ahnung, was mit ihm ist. Ehrlich nicht. David, du kennst mich. Könnte ich dir je etwas verheimlichen? Dich anlügen? Na also. Wenn ich weiß, was ihn so fertig macht dann, und sei dir da sicher, wirst du der Erste sein, dem ich es sage. Natürlich! Aber ich gehe einfach mal fest davon aus, dass er überarbeitet ist. Wie wir alle. Nein. Hach nein David, ich hab doch nicht gesagt, dass es an dir liegt. Aber nein… es ist einfach nur deine scheiß Terminplanung. Er braucht URLAUB! Ganz genau…ja… ja natürlich werde ich ihn unter meine Fittiche nehmen, bis wir wieder in Magdeburg sind. Ja…ja doch ich werde ihn brav bei seinen Ellis abliefern. Jaha…ist doch jetzt gut, Jost. Du nervst. Ja…ja du mich auch. Ciao!“ Warum ist's hier eigentlich so hell? Und wer hat da gerade mit David gezankt? Nicht, dass ich demjenigen keinen Orden verleihen würde aber… he ich werde gerade wach…da wird man ja wohl noch mal orientierungslos und ohne jegliche Art von Wahrnehmung sein dürfen. Vom wem stammt eigentlich der Spruch: ‚Der frühe Vogel fängt den Wurm’? Im Moment kann mich der frühe Vogel aber mal so etwas von an meinem süßen, kleinen Arsch lecken! Und wieso ist Georg schon wach? Ist die Erde am Ende doch eine Scheibe? Fragen über Fragen… aber zuerst geh ich pissen. Müde und doch noch recht wackelig auf den Beinen pelle ich mich aus dem Wust von mindestens drei Decken und fünf Laken, so kommt es mir zumindest vor, und wanke eher als dass ich gehe, zum Badezimmer. Unbemerkt von Georg, da dieser, wild auf der Tastatur hackend, vor seinem Lappi sitzt und irgendwelche ominösen Dinge nuschelt die ich 1. nicht verstehe und die mir 2. unwahrscheinlich Angst machen. Aber da stimmt noch etwas nicht. Ich weiß nur noch nicht was. In Gedanken versunken klappe ich den Klodeckel nebst Brille hoch, krame meinen besten und zugleich auch einzigen, wahren Freund aus meiner Boxer und erleichtere meine Blase. (Ja Mädels, im STEHEN! Ich bin ein Mann! Ich wollt’s nur mal zum Trotz erwähnen, bevor alle bäh schreien.) Was läuft hier verkehrt? Doch weiter den Kopf zerbrechen kann ich mir gerade nicht, da Georgs Stimme mich aus meinen Gedankengängen reißt und ich mich zu Tode erschrecke… „He, Gustav! Schon munter? Hab ich gar nicht mitbekommen.“ …und gekonnt das Gleichgewicht verliere. Na zum Glück hab ich vor Schreck aufgehört zu pullern. Ich will sterben, hatte ich das schon erwähnt? Durch das Gepoltere des Sturzes kommt unser Bassist wie von der Tarantel gestochen, ins Badezimmer geflitzt und blickt mich ungläubig an, bevor er die Contenance verliert und vor Lachen ebenfalls fast das Gleichgewicht verliert. Aber eben nur fast. Schade. Nach dem kleinen „Unfall“ im Bad, hab ich beschlossen, duschen zu gehen. Besser ist das. Aber irgendwie… „Georg? Sag mal, hab ich ’nen Filmriss oder so? Irgendwas is doch hier nicht normal.“ „Nö, alles in Ordnung.“ … … … Okay ja, ich weiß in letzter Zeit war bei mir so einiges nicht normal aber… He jetzt weiß ich was hier nicht richtig ist! Zögerlich blicke ich erst auf meine linke, dann auf meine rechte Schulter. „Jungs?“ … … … Nichts. „Devil? Angel?“ Keine Antwort. „Georg? Wo sind sie hin?“ Er kommt zu mir ins Bad, setzt sich auf den Wannenrand und scheint spürbar damit beschäftigt, meinen wunderschönen, vom Training gestählten Körper nicht allzu gierig anzuschauen. „Wo ist wer hin? Also die Twins sind shoppen. Tobi und Saki in den Wahnsinn treiben…“ Du Arsch! Du weißt genau wen ich meine! Entnervt verdrehe ich die Augen, was er aber nicht sieht, da die Duschkabine uns, zum Glück, noch voneinander trennt. „Nicht die Al Qaida Macht. Hier so…meine Kollegen.“ Zum Ende des Satzes hin nuschle ich nur noch. Versteht mich nicht falsch. Ich bin froh, wenn’s das gewesen ist. Es hat mich fertig gemacht. Ohne Mist. Aber…irgendwie fehlen die zwei Trottel doch. Oder? Hach ich hab keine Ahnung. „Erm, ach die meinst du. Kann sein, dass sie momentan noch ‚high’ sind, weil der Doc dir gestern doch ’n hammerstarkes Medikament gespritzt hatte, damit du mal ’nen erholsamen Schlaf hast und…mach mal Platz da. Ich muss auch noch duschen.“ Hä? Erm nein? *1~~“ Giant steps are what you take ,walking on the moon. I hope my leg don't break, walking on the moon. We could walk forever, walking on the moon. We could be together, walking on the moon!~~” Schockiert, erstarrt und zugleich doch angetan von der Idee weiß ich nicht, ob ich mich breit machen soll, so dass Georg keinen Platz in der Dusche finden würde, oder ob ich mich zusammen kauere und ihm und seinem vor Sex strotzendem Body einen Platz unter dem heißem, anturnendem, feuchtem… ~~“Wirsu wohoool….ouuu brav da…nich so denken…ehhh oooh walking on da moon!~~“ Ich schüttle den Kopf, rücke aber dann, als er die Duschkabine öffnet, doch ein Stückchen zur Seite. „Vergiss es, Schorsch. Sie sind nicht weg. Nur stoned. Hattest Recht. Wäre ja zu schön gewesen.“ Mitfühlend blickt Mr. Sex mich an, lächelt versöhnlich und greift nach dem Duschgel. „Na komm, dreh dich um.“ o.O ANGST?? GROßE ANGST!!! „Vollidiot! Ich will dir doch nur den Rücken waschen.“ Na sicher. Und dann flutsch und weg oder wie? ~~“EEEHHH OOOOHHH!“~~ „Wehe dir wenn du etwas anderes auch nur ansatzweise versuchst, als mir den Rücken einzuseifen!“ Doch Georg lacht nur gekünstelt auf. „Ich hatte dich einmal. Was macht dich so sicher, dass ich dich noch mal will?“ Autsch. Komischer Weise saß das jetzt. Und es tat so etwas wie…weh? Gefühlskalter Klotz. ~~“Jetsch sin mer ihiihm auf imma pös! Nä Angelschän?“~~ ~~“Jop! Immer un ewisch un noch drai staine weidöööööör!“~~ Ja, sie sind stoned und ich… eingeseift mit Georg unter der Dusche. *1 http://www.youtube.com/watch?v=ltUiKvNsgJ0 Kapitel 11: Chap 11: „Sweet home Alabama“…Magdeburg…zu Haus eben ---------------------------------------------------------------- Chap 11: „Sweet home Alabama“…Magdeburg…zu Haus eben „Es ehrt dich wirklich, dass du die freien Tage bei mir bleiben willst, aber…will deine Mum nicht auch mal ’n bisschen Zeit mit ihrem Sohn verbringen?“ Ja doch Gustav, eine gute Frage. Wenn man bedenkt, dass seine Mum, seit Georg 17 war und sie sich hat von seinem Dad scheiden lassen, Besseres zu tun hat, als sich daran zu erinnern, dass sie einen Sohn hat. Lediglich bei großen ‚Veranstaltungen’ fällt ihr das wieder ein und sie nutzt das, um mächtig mit ihrem Sohn und dessen ‚guter Erziehung’ anzugeben. „Lass stecken Gustav. Du weißt genau, dass sie nicht da ist. Und wenn sie es doch ist, dann ist sie im Schlafzimmer mit Heinz, Roland oder Enrico. Was weiß ich? Juckt mich auch nicht.“ Es scheint ihn wirklich nicht zu stören. Fröhlich pfeifend sitzt er hier im Van und wartet darauf, dass wir endlich in Magdeburg ankommen. *1~~’ Sweet home Alabama! Where skies are so blue. Sweet home Alabama! Lord, I´m coming home to you!’~~ Oh mein Gott, es ist wieder da. Und es singt. Mit weinerlicher Stimme wende ich mich Georg zu. „Es singt ‚Sweet home Alabama’! Tu was!“ Natürlich flüstere ich es ihm zu, da ich keinen Bock auf dumme Sprüche seitens des Fahrers habe. Wo die Twins sind? In einem anderen Bus. Warum oder womit das nun wieder zu tun hat? Tzja, kann ich mir beim besten Willen gerade nicht vorstellen… doch schon. Aber ich will’s eben, wie so vieles Andere auch, nicht wahr haben. „Sing mit.“ … … … Bitte? Er hat jetzt nicht wirklich gesagt, dass ich mitsingen soll, oder? „Was?“ Das glaub ich ja jetzt nicht. „Ich hab gesagt du sollst mitsingen. Gustav, wenn du nicht in der Klapse landen willst, dann solltest du die Jungs mit ihren eigenen Waffen schlagen. Wenn meine Rechnung aufgeht, dann verlieren sie bald die Nerven und suchen sich ein anderes Opfer. Bill vielleicht? Wer weiß das schon so genau?“ Halt! Stop! Zuviel Input auf einmal! Ich soll mitsingen, klar soweit. Dann gehen sie vielleicht weg? Zu Bill? Amüsante Vorstellung, wie unser kleiner Teletubbie so langsam aber sicher wahnsinnig wird. Aber singen will ich trotzdem nicht! „Ich kann aber nicht singen!“ Georg zieht, leicht belustigt, eine Augenbraue in die Höhe. Und allein der Symmetrie wegen tue ich es ihm gleich. „Dann werde halt wahnsinnig. Welche Blumen soll ich dir in die Psychiatrie schicken? Rosen? Lilien oder doch Sonnenblumen, fürs Gemüt?“ WAS? Genauso sieht mein Gesichtsausdruck gerade aus. „Ja nun, wenn sich das Problem nicht bald von selbst löst… Franzi hat eurer Mutter doch schon Bescheid gegeben. Was erwartest du?“ ~~’Schäfer, lass es dir gesagt sein: Das bringt nichts. Du kannst singen, bis du schwarze, lange Haare mit blonden Strähnchen bekommst. Ich lass dich nicht im Stich.’~~ Täusche ich mich jetzt, oder klang das gerade leicht nach ein bisschen verzweifelter Drohung? Macht es die Beiden am Ende doch mürbe? Dreht sich die Erde um die Sonne? Sind Sterne eigentlich nur Lichter vom lieben Gott? Wieder so viele, vom Thema abschweifende, Fragen die mein Hirn gerade noch zusätzlich belästigen. „Sing!“ Bin ich ’n Kanarienvogel, Herr Listing? Bockig verschränke ich die Arme vor der Brust und lasse mich nach hinten in den Sitz sinken. Es gibt mit Sicherheit auch noch eine andere Möglichkeit, die Zwei loszuwerden. ~~’ Gustav… er hat Recht. Singen befreit die Seele und den Geist von allem Schlechten. Und da ich nicht schlecht bin, muss ich mir auch keine Sorgen machen!’~~ Uhhh, gab es nicht auch böse Engel? „In Birmingham they love the gov´nor (Boo hoo hoo), now we all did what we could do Now Wanergate does not bother me, does your conscience bother you? (tell the truth) Sweet home Alabama! Where skies are so blue. Sweet home Alabama! Lord, I´m coming home to you!” Und da Georg ein wahrer Freund ist, stimmt er auch sofort mit ein. Kurze Zeit später singt dann auch unser Fahrer mit und der restliche Weg bis daheim ist somit gerettet. ~~’ Gustav Klaus Wolfgang Schäfer!!!! Ich hatte dich so was von gewarnt! Du wirst heut Abend so was von leiden und argh!’~~ Jaja, später Schatz, später. Devil regt sich gekonnt auf und Angel…schaukelt munter mit. Gut, dass er nur synchron die Lippen zu unseren Minnegesang bewegt, nehme ich erst vieeel später wahr. Allerdings die immerwährenden, nicht abreißenden Drohgebärden des Teufelchens machen mir doch so langsam Kopfschmerzen. Immerhin, so hab ich zumindest das Gefühl, haut er mir in regelmäßigen Abständen seinen Dreizack ins Gehirn. Autschn. Wir haben bereits nach 19 Uhr, sprich: heimische Abendbrotzeit. Fazit des bisherigen Tages: Devil und Angel haben sich, so gut es ihnen und mir eben gelang, zusammengerissen bzw ich habe sie, so gut es mir eben - wenn auch nur mit Georgs Hilfe - gelang, ignorieren können. So sitzen wir nun also, nach einer überschwänglichen Begrüßung seitens meiner Mutter und meiner Schwester( mein Dad hält sich da etwas bedeckt), einem langwierigem Gespräch über meine Psyche (hier kamen ein, zwei Lacher seitens Devil, denen ich aber nicht viel Beachtung geschenkt habe) und drei Kannen Tee später, am Tisch und essen zu Abend. „Gustav? Georg? Was habt ihr gleich noch vor? Wollt ihr euch ausruhen und noch gemeinsam fern sehen oder sollen wir uns die Urlaubsbilder von letztem Sommer gemeinsam anschauen?“ Dolle Idee, Mutter. Ehrlich. Mir steht die Begeisterung ins Gesicht geschrieben. ~~’Ficken!’~~ „Ffffffffffffiiii…..Fernsehen, Mum. Wir wollen ma schaun, was wir so verpasst haben!“ Okaaay, klang das jetzt sehr verräterisch, weil ich so geschrien habe? Da hat wohl wer versucht, wieder einmal, meine Stimme zu übernehmen. Und bevor noch weitere Dinge dieser Art sich ankündigen, gähnt Georg einmal richtig herzhaft und läutet somit das Ende der illusteren Speiserunde ein. „Komm, Juschtl. Fluch der Karibik wartet.“ Ich nicke nur. Jack Sparrow. Soll mir das nun was sagen? Gut. Tag 1 zu Haus erfolgreich und ohne größere Schäden überstanden. Sind nur noch 20….na dann aufi! ~~’Ich mach dir das Leben in den 20 Tagen so dermaßen zur Hölle, lil’ drummerboy! Du wirst die die Klapse wünschen!’~~ Okay…jetzt hab ich schon so ein BISSCHEN Schiss. 1* http://www.youtube.com/watch?v=IwWUOmk7wO0 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)