Der ewige Göttername von Flordelis ================================================================================ Kapitel 5: Überfall ------------------- Auch wenn es Nozomu missfiel, aber seine Freundschaft mit Zetsu war für ihn ein großer Vorteil. Nicht nur, dass er den Silberhaarigen mit jedem Tag mehr mochte und sich bei ihm auch wohler fühlte als er je gedacht hätte. Ein weiterer Vorteil war die Tatsache, dass seine Mitschüler ihm langsam freundlicher gesinnt wurden. Mit dem beliebtesten Schüler als besten Freund, war das aber auch nicht schwer. In einen Club eintreten wollte Nozomu zumindest vorerst dennoch nicht. Zumindest in keinen, in dem augenblicklich Plätze frei waren. An Sport lag ihm nichts, nähen wollte er auch nicht und in den künstlerischen Clubs waren derzeit keine Plätze frei, man versprach aber, ihm rechtzeitig im Voraus Bescheid zu sagen, sobald es wieder Plätze geben würde. Zetsu blieb für Nozomu teilweise sehr mysteriös, aber sein Humor und sein Lachen entschädigten für die Dinge, die er nicht mit Nozomu teilte. Er bemitleidete den Silberhaarigen schon bald, da dieser aufgrund seiner Wohnsituation so gut wie jeden Tag der Woche arbeiten und dabei noch aufpassen musste, dass er während der Arbeit nicht erwischt wurde. Bislang hatte er Glück gehabt, aber er verließ sich nicht darauf, dass das so bleiben würde. Doch wie Nozomu von mehreren Seiten versichert wurde, veränderte die Freundschaft mit Zetsu ihn, langsam aber sicher. Er wurde offener und begann auch, sozialer zu denken und sich nicht mehr absichtlich auszugrenzen. Was auch Nozomi freute, die wieder öfter ihre Zeit mit ihm und manchmal auch mit ihm und Zetsu verbrachte. Es erinnerte sie beide wieder an früher und auf eine seltsame Art gab es Nozomu ein gutes Gefühl. Möglicherweise musste er nicht seine gesamte Vergangenheit vergessen, um ein normales Leben zu führen... Und noch etwas hatte das alles bewirkt: Er ging wieder viel lieber in die Schule. Auch wenn er an solchen Frühlingstagen lieber ganz woanders wäre. „Setoki-kun!“ Nozomu schreckte aus seinen Überlegungen und wendete den Blick vom Fenster ab. Vor ihm standen zwei Freunde von Nozomi, die auch in diese Klasse gingen. Der braunhaarige und braunäugige Shinsuke Mori und die ebenfalls braunhaarige und -äugige Misato Agawa. „Was ist los?“, fragte Nozomu. Misato lächelte. „Wir wollten zum Kiosk gehen, kommst du mit?“ „Ja, warum nicht?“ Nozomu stand auf und ging gemeinsam mit den beiden in den Eingangsbereich der Schule, wo sich ein Kiosk befand, an dem sich die Schüler (und die Lehrer) mit äußerst ungesunden Lebensmitteln und Getränken eindecken konnten. Hinter dem Tresen stand aber an diesem Tag nicht eine freundlich Dame in den Vierzigern, sondern - „Zetsu?“, fragte Nozomu überrascht. Der Silberhaarige lächelte. „Hallo, Nozomu. Ah, Überraschung steht dir, mein Lieber. Ich helfe heute aus. Was wollt ihr?“ „Akatsuki, kriegst du etwa Geld dafür?“, fragte Shinsuke neugierig. Zetsu grinste. „Sonst würde ich das wohl kaum machen. Hier kann man den anderen Schülern – und besonders Senpai – so schlecht aus dem Weg gehen.“ Wie auf Bestellung erschien plötzlich Satsuki. „Akatsuki-kuuun~, ich brauche ganz dringend deine Hilfe.“ Shinsuke heftete sofort seinen Blick auf sie. Nozomu ging innerlich in Abwehrhaltung – doch schien ihre Ausstrahlung ihn gar nicht mehr zu stören. Nein, es ließ ihn kalt, wie viel Optimismus und gute Laune sie verbreitete. Stattdessen spürte er sogar fast den Wunsch, sie dabei zu unterstützen. Aber nur fast. „Ich kann nicht“, erwiderte Zetsu. „Du siehst doch, dass ich arbeite. Aber hier, Nozomu hilft dir gerne. Stimmts, Nozomu?“ Bevor er überhaupt begriffen hatte, worum es ging, hatte Satsuki bereits seine Hand ergriffen. „Sehr gut, Setoki-kun oder darf ich dich Nozomu-kun nennen? Ach, ich mache das einfach. Komm mit.“ Sie zog ihn mit sich. Hinter sich hörte der verwirrte Schüler Shinsuke noch sehnsuchtsvoll seufzen. „Aaaaaw, glücklicher Setoki. Ich wünschte, Ikaruga-senpai hätte mich gefragt.“ Misato lachte. „Dich würde sie nicht einmal fragen, wenn du der letzte Schüler an dieser Schule wärst.“ Satsuki zog Nozomu mit sich in den Keller. Als er endlich verstanden hatte, dass er dank Zetsu gerade ziemlich viel aufgeladen bekommen hatte, waren sie bereits unten angekommen. Satsuki öffnete die Tür zu einem der Räume. „So, hier rein.“ Er vergaß den Vorsatz, dass er nie allein mit Satsuki in einem Raum sein wollte und ging durch die Tür. Sie drückte auf einen Schalter, wonach helles, aber kaltes Licht aufflammte. Blinzelnd sah er sich um. Der Raum sah zwar kahl aus, allerdings standen überall Tische, Stühle, Regale und Schränke im Weg herum. Teilweise konnte er sogar ausgemusterte Karten und alte Abdeckplanen entdecken. Eines hatten all diese Dinge gemeinsam: Sie waren alle mit einer zentimeterdicken Staubschicht bedeckt. „Was sollen wir hier?“ Satsuki seufzte. „Die Schüler sind dafür, dass wir hier unten eine Art Disco einrichten – für das Schulfest hauptsächlich. Und an wem bleibt die Arbeit natürlich wieder hängen? An mir. Aber du hilfst mir doch, oder?“ Mit großen Augen sah sie ihn an. Er schluckte leicht. Dieser Blick war ihm unangenehm – und gleichzeitig fühlte er sich auch sehr gut an. „Ähm, natürlich.“ „Danke“, sagte sie lächelnd. Nozomu warf noch einmal einen Blick umher. „Aber das wird doch Stunden, wenn nicht sogar Tage dauern.“ Sie winkte ab. „Keine Sorge, Nozomi-chan wird schon wissen, was los ist, wenn Mori und Agawa ihr davon erzählen und deine Schultasche mit nach Hause nehmen. Wir bleiben bis zum Einbruch der Dunkelheit.“ Nozomu runzelte seine Stirn. „Hast du nicht selbst das Verbot ausgesprochen?“ Diesmal lachte sie. „Sei doch nicht so naiv. Zetsu und ich dürfen nachts rausgehen.“ „Wieso eigentlich?“ Demonstrativ wandte sie sich ab und deutete auf eine entfernte Ecke des Raumes. „Du fängst da drüber an und ich hier. Wir stellen das ganze Zeug in den Nebenraum, da müssen wir eben ein wenig quetschen, aber das wird schon gehen. Einiges können wir vielleicht sogar wegschmeißen.“ Während sie redete, war Nozomu mit seinen Gedanken wieder ganz woanders. Warum durften Zetsu und Satsuki nachts raus und alle anderen Schüler nicht? Und warum wechselte sie einfach das Thema, anstatt ihm zu antworten? Zum ersten Mal seit seiner Ankunft interessierte Nozomu sich für die Vorfälle. Ob er vielleicht Zeuge eines solchen werden würde? Vielleicht könnte er so auch herausfinden, was genau da eigentlich geschah. „Nozomu-kun, hörst du mir eigentlich zu?“ „Huh? Was?“ Verlegen sah er die Schülersprecherin an, die ihn wiederum genervt musterte. „Bist wohl ein Tagträumer, hm? Na ja, fang lieber endlich mit der Arbeit an, damit wir auch mal fertig werden.“ Nozomu nickte sofort und begab sich an die Stelle, die sie ihm zugewiesen hatte. Es dauerte mehrere Minuten, bis er ihren bohrenden Blick nicht mehr in seinem Rücken spürte. Puh, warum immer ich? Im Laufe des Tages war auch Zetsu zu ihnen gestoßen und hatte beim Aufräumen und Saubermachen geholfen. Der Silberhaarige hatte die Stimmung wie üblich aufgelockert, auch wenn Nozomu eine gewisse Spannung zwischen seinem Freund und Satsuki aufgefallen war. Allerdings hatte er keine Fragen gestellt, da er sich sicher war, keine Antworten zu bekommen. Zetsu verbarg viel zu gern Dinge vor ihm und Satsuki lenkte ihn anscheinend gern ab. Vielleicht würde er auch so dahinter kommen, was zwischen den beiden vorgefallen war. Irgendwann. Als Nozomu bereits glaubte, er würde im nächsten Moment einfach umfallen, klatschte Satsuki in die Hände. „Okay, Männer, für heute hören wir auf. Wir haben einiges geschafft und das muss erst einmal reichen.“ „Endlich“, entfuhr es Nozomu. Zetsu dagegen lachte nur. „Komm schon, morgen musst du wieder ran, mein Lieber.“ „Und du auch, Akatsuki“, sagte Satsuki bestimmend. „Wir müssen immerhin rechtzeitig fertig werden und ich habe noch anderes zu tun.“ Der Silberhaarige seufzte. „Ja ja ja.“ „Also gehen wir.“ Sie schnappte sich ihre Schultasche, die in der Ecke gestanden hatte und ging voraus. Zetsu nahm schließlich seine und ging ebenfalls. Nozomu bildete das Schlusslicht. Gemeinsam verließen sie das Schulgelände, hinter ihnen wurde das Schultor geschlossen. Im Gegensatz zum letzten Mal, als Nozomu ins Einkaufscenter gegangen war, waren die Straßen wie ausgestorben. Es sah fast so aus als wären sie die einzigen, die noch unterwegs waren. Die Vorstellung jagte Nozomu einen Schauer über den Rücken und ließ ihn leicht zittern. Um sich abzulenken konzentrierte er sich auf das Gespräch zwischen Satsuki und Zetsu. „Akatsuki, du kannst ja richtig hart arbeiten“, neckte sie ihn grinsend. „Wer hätte das gedacht?“ Er ließ sich davon nicht beeindrucken und schmunzelte nur. „Senpai, du kannst ja richtig nachdenken, wer hätte das gedacht?“ „Touche, mein Lieber.“ „Ja, leg dich lieber nicht mit mir an. Aber das solltest du ja inzwischen wissen.“ Und da war sie wieder, die Spannung, die zwischen den beiden herrschte. Es war keine gute Spannung, kein Knistern von Erotik in der Luft, sofern Nozomu das beurteilen konnte. Es war eine bösartige Spannung, wie man sie von Todfeinden erwartete. Nun gut, vielleicht nicht unbedingt Todfeinde, aber immer noch Feinde. Beide versanken wieder in Schweigen, was alle anderen Geräusche nur umso lauter erschienen ließ – genau wie das Lachen hinter ihnen. Alle drei blieben stehen und drehten sich um. Nozomu wich erschrocken zurück. „Die Onryō!“ Wieder einmal stand sie in ihrem weißen Kimono vor ihm, grinste bösartig und hob ihr Messer. Diesmal schien sie nicht wegrennen zu wollen, diesmal schien es als würde sie ernst machen. „Oh, nicht gerade jetzt“, beschwerte Zetsu sich. Aus Satsukis Gesicht war jegliche Farbe gewichen. „Ihr könnt sie auch sehen, oder?“, fragte Nozomu hektisch. Statt einer Antwort wandte Zetsu sich an die Schülersprecherin. „Bring ihn hier weg, los! Ich kümmere mich darum!“ Sie nickte und griff nach der Hand des Jungen. „Komm, Nozomu-kun!“ Damit zog sie ihn hinter sich her. Zetsu wandte sich wieder an den Geist. „Und nun zu dir.“ Ein silbern glänzendes Katana erschien in seiner Hand. Gleichzeitig änderte sich seine Kleidung von der blauen Schuluniform zu einer grauen Hose, einem schwarzen Hemd mit einem kompliziert aussehenden Muster und einem ebenfalls grauen Mantel mit einem einseitigen Schulterschutz darüber. Er steckte das Schwert ein, behielt aber die Hand auf dem Griff und ging leicht in die Knie. „Dann fangen wir mal an.“ Nachdem sie eine Weile gerannt waren, blieb Satsuki stehen und ließ Nozomu los. Erschöpft lehnte sie sich an eine Wand und holte tief Luft. „W-was ist mit Zetsu?“, fragte Nozomu aufgeregt. „Warum hast du ihn einfach zurückgelassen?“ „Er kommt... schon zurecht“, erwiderte sie kurzatmig. „Glaub mir... ich kenn... ihn gut.“ Er konnte ihr nicht glauben. Besorgt sah er in die Richtung, in der sie Zetsu zurückgelassen hatten. Hoffentlich geht es ihm gut... „N-Nozomu-kun...“ Satsukis Stimme zitterte. Fragend fuhr Nozomu herum – und wich zum zweiten Mal an diesem Tag zurück. Vor ihnen war eine weitere Onryō erschienen. Aber es war nicht nur eine. Plötzlich waren sie umzingelt von diesen Geistern. „Wo kommen die alle her?“, fragte Satsuki leise. „Und was wollen die eigentlich?“ „Ich habe... keine Ahnung.“ Die Lage schien hoffnungslos, die Messer der Geister blitzten im einfallenden Licht der Straßenlaternen, während sie langsam näherkamen und den Kreis um sie herum enger zogen. Wenn in den nächsten Minuten kein Wunder geschehen würde, wäre es vorbei, dessen war sich Nozomu sicher. Plötzlich schluckte Satsuki schwer, ihre Stimme wurde ernst. „Nozomu, was ich jetzt mache darfst du niemandem verraten, okay? Absolut niemandem, nicht einmal Nozomi.“ „Huh? Wieso? Was hast du vor, Senpai?“ Anstatt zu antworten schien sie aus dem Nichts heraus ein grün leuchtendes Schwert zu ziehen. Es hatte zwei gespaltene grüne Klingen, die durch eine Metallvorrichtung in der Mitte zusammengehalten wurde. Wenn es leuchtete, sah es wie ein komplettes Schwert aus. Zwischen Griff und Klinge war ein rotes Juwel eingelassen. Auch ihre Kleidung veränderte sich. Statt ihrer Schuluniform erschien nun ein neues Ensemble mit weißem Oberteil und blauem Faltenrock, ein Rüstungsrock ähnlich einer Walküre erschien, befestigt an ihrem Gürtel. An ihrer linken Schulter war ein Schutz zu sehen und an ihrem Handgelenk war ein Rüstungsteil mit demselben roten Juwel wie an ihrem Schwert zu sehen. Nozomu starrte sie an – aber nicht wegen ihrer Kleidung, sondern wegen der Flügel, die an ihrem Kopf erschienen waren und plötzlich zu Federn zusammenschrumpften. „S-Senpai...“ Was geht hier vor? Was ist das? „Nur keine Sorge“, sagte sie sanft. „Ich werde nicht zulassen, dass sie dir etwas antun.“ „Dan... ke...“ Er war nicht fähig, einen klaren Gedanken zu fassen. Was war das für eine Waffe? Und was trug Satsuki da für seltsame Sachen? Und woher kamen überhaupt diese ganzen Geister? Mühelos zerschnitt ihre Waffe einige der Angreifer, die sich sofort in Funken auflösten, sie setzte ihren Siegeszug fort, bis kein Geist mehr da war, während Nozomu ihr nur erstaunt dabei zusehen konnte. Aber dennoch schien sie nicht glücklich zu sein. „Die waren nicht echt“, murmelte sie leise. „Wo ist das echte Shinjuu?“ „Shinjuu?“, fragte Nozomu, doch sie achtete nicht auf ihn und sah sich weiter um. Die Atmosphäre, das konnte er auch spüren, hatte nichts von ihrer bedrohlichen Anspannung verloren. Irgendwo in dem plötzlich aufgetauchten Nebel musste sich also wirklich noch etwas befinden, darauf lauernd, sie angreifen zu können. Satsuki fluchte leise, während sie immer schneller den Kopf hin- und herwandte ohne irgend etwas entdecken zu können. Doch dann bemerkte sie etwas. „Nozomu, pass auf!“ Bevor er wusste, was los war, stieß sie ihn beiseite. Er konnte noch ein grünes Schild aufblitzen sehen – und im nächsten Moment prallte sie mit dem Rücken gegen eine Mauer. Stöhnend blieb sie liegen, ihre Augen halb geschlossen. „Senpai!“ Nozomu wollte zu ihr hinüberlaufen, doch plötzlich erschien die Onryō direkt vor ihm. Er trat einen Schritt zurück. „N-nein...“ Nun hatte er den unumstößlichen Beweis, dass sie echt war und das Messer zeigte ihm, dass zumindest ein ähnliches Wesen damals seine Eltern umgebracht hatte. Aber was nutzte ihm das jetzt? Satsuki lag auf dem Boden, Zetsu war nicht da und Nozomu hatte keine Ahnung, wie er sich gegen dieses Wesen wehren sollte. Was tat man gegen einen Geist? Er konnte schlecht die Ghostbusters anrufen. „No-Nozomu... lauf!“ Doch wie zuvor auf dem Dach gehorchten seine Beine ihm nicht. Er musste etwas tun. Irgend etwas. „Nur ein bisschen Macht...“, hörte er eine Stimme in seinem Kopf. Sie klang wie seine eigene Stimme und doch so fremd. Er hatte sie schon einmal gehört, vor fünf Jahren... und er hörte sie nachts in seinen Träumen. Die Onryō hob ihr Messer, um auf ihn einzustechen. „Vertrau mir...“ Ein Schwert erschien in Nozomus Hand, der Griff schien ihm vertraut, als ob er es schon oft gehalten hätte und sich nur nicht mehr daran erinnern würde. Sein Körper agierte ohne sein Zutun. Er hob das Schwert und zerschnitt damit den Geist. Ein lauter, von Schmerzen gepeinigter Schrei erklang und sie löste sich in Funken auf. Mit ihr verschwand auch der Nebel – und das Schwert in seiner Hand. Wieder blinzelte er verwirrt, während er versuchte, die Ereignisse wieder zu ordnen. „Was war... das?“ Satsuki, die wieder ihre Schuluniform trug, richtete sich stöhnend auf. „N-Nozomu-kun... du bist auch...? Das... das wusste ich nicht...“ „Was?“, fragte Nozomu. „Was bin ich? Was bist du? Was war das überhaupt?“ Schritte blieben hinter ihm stehen. „Ein Shinken-Nutzer.“ Er fuhr herum und sah Zetsu fragend an. „Was? Shin... ken? Was ist das?“ Der Silberhaarige warf Satsuki einen finsteren Blick zu, bevor er sich wieder an seinen Freund wandte: „Nozomu, ich möchte dir morgen jemanden vorstellen.“ Ihm blieb keine Gelegenheit, nachzufragen, Satsuki ging bereits dazwischen: „Was!? Nein! Das werde ich nicht zulassen! Ihr bekommt ihn nicht!“ „Ach ja? Versuch doch, uns aufzuhalten. Du weißt ja, wo es ist.“ Die beiden knurrten sich an und wandten sich dann demonstrativ voneinander ab. Nozomu sah zwischen den beiden hin und her und seufzte schließlich. „Äh, ich geh dann mal nach Hause, ja?“ „Ich begleite dich“, sagten Zetsu und Senpai gleichzeitig. Erneut sahen die beiden sich wütend an. „Halt du dich da raus!“ Sie versanken wieder in einen Streit. Vorsichtig ging Nozomu rückwärts, verabschiedete sich hastig von den beiden und fuhr dann herum, um nach Hause zu gehen. Hinter ihm stritten die beiden sich weiter und er war sich ziemlich sicher, dass es noch eine Weile dauern würde. Verwirrt sah er auf seine Hände. Was war da eben passiert? Woher war das Schwert gekommen? Und was war ein Shinken-Nutzer? War Zetsu etwa auch einer? Und wen wollte Zetsu ihm vorstellen? Was bedeutete das alles nur? Hoffentlich würde irgend jemand ihm das bald erklären. Oder er würde hoffentlich bald feststellen, dass alles nur ein Traum war. Das konnte doch nicht wirklich passiert sein, oder? Und wenn doch: Wie sollte er so nur sein normales Leben weiterführen? Nozomu seufzte leise. Sein neues Leben erschien doch ein wenig komplizierter als er es sich je erträumt hatte. Aber nun freute er sich erst einmal auf ein Bad und dann auf sein Bett, um den Tag zu beenden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)