Früher war es auch nicht anders von Noveen (Schatten der Vergangenheit) ================================================================================ Epilog: -------- Sie schreckte durch das kläffen des Kleinen Welpen hoch. War sie eingeschlafen?? Etwas irritiert blickte sie sich um. Es schien so. Die Sonne stand zumindest höher als bei ihrer Ankunft. Vielleicht war sie doch müde gewesen. Oh Mann, sie sollte schleunigst zurück gehen, sonst sorgte sich Adrian noch. Sie stand auf und pfiff nach Ben, der ihr entgegen gelaufen kam. Sie hatte doch was geträumt oder? Was war es gewesen? Und wieso kam es ihr so vor als wäre es wichtig gewesen?? Winry schüttelte den Kopf um den Gedanken zu vertreiben und schlenderte den Sandweg zurück, den sie gekommen war. Der Fluss neben ihr rauschte leise. Es war ein beruhigendes Gefühl. Wie von selbst sah sie nach links und blickte über das glitzernde Wasser. Wie schön es doch war...so wunderschön! Komm schon Winry! Beeil dich! , hallte plötzlich eine längst vergessene Stimme in ihrem Kopf nach. Ja. Sicher. Wie konnte sie das vergessen haben. Sie hatte von Ihnen geträumt. Sie hatte von ihnen zusammen geträumt. (Verdammt, bist du langsam!!) Sie blieb stehen und lächelte schwach. Wo kamen diese vergrabenen Erinnerungen plötzlich her? (Halt die Klappe Ed!!) Sie seufzte und das Lächeln wurde wehmütiger... wie genau sie das Lachen der beiden in Erinnerung behalten hatte erstaunte sie selbst. Es war ihr, als standen sie neben ihr und lachten. Sie ließ den Blick weiter über das glitzernde Wasser streifen. Wie viele Jahre waren es her, dass sie gegangen waren? Einfach aus ihren Leben verschwunden waren?... 9 Jahre?...Konnte das stimmen? Ja. Das musste es wohl. Sie und Edward waren damals 18 gewesen... Sanft stupste eine nasse Schnauze ihre Hand and. Winry blickte lächelnd zu Ben hinunter. „Na komm, Kleiner. Gehen wir heim, ehe Daddy böse wird, ja?“, meinte sie und setzte sich wieder in Bewegung. Sie bogen auf den Weg ein und machten sich wieder auf den Weg Richtung Haus. Den Weg sind wir früher so oft gegangen. Das Lächeln auf ihren Lippen schwand nicht, auch wenn es jetzt einen traurigen Zug bekam. Ihre kleine Familie von damals war jetzt komplett verschwunden. Zuerst ihre Eltern... dann die Beiden, die für sie selber wie Brüder waren...und zuletzt ihre Oma. Aber sie konnte sich eigentlich nicht beklagen.... Ohne genau zu wissen wie genau sie darauf kam, oder woher sie den Text kannte, begann sie zu singen: „Ich verneige mich vor dir vor deiner steten Wanderschaft ! Bist du auf der Suche, suchst nach dir sucht deine Wege ohne Rast. Leider bin ich nicht so schnell... ich wunder mich wie du das schaffst du spielst mit deiner Wellen du entziehst dich jeder Last!“ Sie dachte dabei an Edward und sah sein siegessicheres Lächeln. Ben kläffte fröhlich und sprang vor ihr her. „Im Fluss sieht man die Spuren nicht mehr und mein Weg ist noch spurenleer! Kommt nicht zurück! Kommt nie zurück! Ich schau euch zu - ich wünsch euch Glück! Kommt nicht zurück! Kommt nie zurück ! Ich find' in kleinen Schritten, meinen Weg, Stück für Stück! Kommt nicht zurück Kommt nie zurück Doch denkt daran - Ganz ohne Spuren vergisst man euch!“ Unbeirrt setzte sie ihren Weg fort, und spürte dabei wie ihr Tränen die Wangen entlang liefen. Tränen die sie nie zuvor geweint hatte. „Du lässt dich treiben durch die Welt ganz wie es deinem Fluss beliebt, bleibst oben auf wenn's Wasser fällt du passt dich an wenn er sich biegt... bleibst in der Spur auf diesem Weg Dem einzigen der für dich zählt! Ich bewundere euch dafür, wie ihr euch euren Weg erschwimmst doch eigentlich gefällt es mir, dass ich im Gegensatz zu euch auch fähig bin der Strömung zu entfliehen. Im Fluss sieht man die Spuren nicht mehr und mein Weg ist noch spurenleer!“ Der kleine Welpe jaulte die Melodie freudig mit. Es war als würde er ihren Schmerz verstehen und mit ihr singen. Doch eigentlich war neben dem Schmerz noch ein anderes Gefühl, dass sie nicht definieren konnte. Sie hatte Ed und Al damals gehen lassen. Und sie wusste das sie zusammen waren. Die Beiden waren sicher nicht unglücklich und sie hätten sicher auch nicht gewollt, dass sie ihretwegen weinte. „Kommt nicht zurück! Kommt nie zurück! Ich schau euch zu - ich wünsch euch Glück! Kommt nicht zurück! Kommt nie zurück ! Ich find' in kleinen Schritten, meinen Weg, Stück für Stück! Kommt nicht zurück Kommt nie zurück Doch denkt daran - Ganz ohne Spuren vergisst man euch!“ Als sie geendet hatte waren sie fast zuhause angelangt. Die Blonde grinste. „Hat dir mein Ständchen gefallen, Ben?“ Der junge Hund bellte, als würde er ihr eine Antwort geben und rannte dann auf das Haus zu. Winry lachte heiter. Ja, sie vermisste sie. Und natürlich wäre es ihr lieber gewesen, wenn sie geblieben wären. Doch die beiden hatten schon immer eigene Entscheidungen getroffen und sie glaubte fest daran, dass, wo immer sie gerade waren, sie glücklich waren. Nur das zählte. Sie stieg die paar Stufen zu ihrer Veranda empor und wollte gerade die Glastür zum Wohnzimmer aufstoßen, als sie es plötzlich sah! Und darüber was sie sah, sprach sie mit niemanden. Nicht einmal mit ihren Mann. Es hatte keinen Besonderen Grund. Es war auch nichts beängstigendes. Und doch vergaß sie es niemals! Als sie die Tür aufstieß sah sie ihr Spiegelbild. Doch sie war nicht allein. Hinter ihr stand Edward mit einem frechen Grinsen um Gesicht. Und schräg neben ihr war Alphonse, der sie beruhigend anlächelte, so wie er es damals immer getan hatte. Ja, es ging ihnen gut. Jetzt war sie sich sicher! So denkt Winry Rockbell-Freedom zumindest manchmal im Abendrot, wenn sie sich an ihre Kindheit erinnert...und an die Freunde, mit denen sie diese Kindheit verbracht hat. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)