Yu-Gi-Oh! - Rise of the Shadows von MichiruKaiou ((Staffel 6)) ================================================================================ Kapitel 3: Der schwarze Mann ---------------------------- „Dieses Mal werdet ihr uns nicht entkommen.“, die raue Stimme des Schattenpriesters Mahad klang unheilvoll und sehr von sich überzeugt. „Pah, das werden ja noch sehen, jetzt wird es für euch nicht mehr so leicht sein, wir haben schließlich unsere Körper aus dieser Zeit wieder zurück.“, blaffte Bakura genauso selbstsicher zurück. „Deine Seele gehört mir, Sklave.“. „Pass auf was du sagst, du könntest es bereuen!“, Bakuras Stimme war messerscharf. „Zeig dich, mein Diabond!“. Es war an der Zeit, die Förmlichkeiten zu beenden und zur Sache zu kommen. Aus Bakuras Körper stieg schwarzer Rauch auf, der sich eine Sekunde später zu seiner mächtigen Bestie formte. „Komm herbei, Magier der Illusionen, sei mein Diener in diesem Schattenduell.“, Mahads Milleniumsring leuchtete auf und aus den Schatten über ihm formte sich die Gestalt des Magiers, der kampfbereit vor ihm nieder schwebte. Die beiden Bestien standen sich nun gegenüber. Das Duell konnte beginnen. ~*~ Yu-Gi-Oh! – Rise of the Shadows Kapitel 3 – Der schwarze Mann ~*~ „Wir sollten auch zur Sache kommen.“, warf Yami Marik ein und fixierte seinen Gegner. „Genau mein Gedanke.“, gab die Schattengestalt von Karim zurück und hielt seine Waage demonstrativ vor sich, „Ich rufe dich, Fluch des Drachen!“. Die Gestalt des Drachen formierte sich aus den Schatten und kreischte Yami Marik an. „Und ich rufe den Höllendichter!“, auch auf Yami Mariks Seite erschien ein Monster, die Gestalt des Höllendichters stieg unheimlich aus den Schatten auf. Marik stand ein wenig abseits zwischen den beiden Yamis und betrachtete ungläubig das Spektakel. Was ging hier nur ab? Und wie konnten Bakura und seine dunkle Seite überhaupt Monster beschwören? Er verstand wirklich nur Bahnhof. Doch das Einzige, was er mit Sicherheit behaupten konnte, war, dass er der Einzige wäre, der sich an diesem Schattenspiel nicht beteiligen könnte und das machte ihn zu einem hilflosen Zuschauer. Und diese Rolle gefiel ihm gar nicht. Eine Sekunde später brachen plötzlich die Kämpfe los. Die Attacken wurden befohlen, prallten auf einander oder verfehlten knapp ihr Ziel. Marik hörte die verschiedenen Stimmen durcheinander schreien, daneben glaubte er die Schatten flüstern zu hören. Unerbittert wurde weiter angegriffen, Karim sprang auf seinen Drachen und flog empor, er war in der Dunkelheit kaum noch zu sehen, doch Mariks dunkle Seite schien das nicht zu beunruhigen. Von der Seite erkannte er das gefährliche Grinsen, welches auf seinen Lippen lag. Er schien den Angriff seines Gegners kaum noch erwarten zu können. So sah er aus, wenn er wollte, dass sein Feind oder vielmehr sein Opfer ihn angriff, weil er dann gewinnen würde. Marik war mehr als gespannt, ob das hier auch funktionieren würde. Auf der anderen Seite hatte Bakuras Diabond den Magier der Illusionen gerade in einem festen Wickelgriff mit seinem Schwanz. Offenbar gewann Bakura die Oberhand, doch plötzlich verschwand Mahads Magier und tauchte hinter Bakuras Bestie wieder auf, um es mit einer Salve Energiebällen anzugreifen. Bakuras Diabond wurde hart getroffen und kniete auf dem Boden. Bakura krampfte dabei leicht zusammen und hielt sich die Brust. Doch ihm schien der Kampf Spaß zu machen, denn er lachte leicht. Diese beiden Yamis waren wirklich krank, aber dieses Mal musste er zugeben, dass er froh war, diesen Kampf nicht selbst austragen zu müssen. „Dein Ende ist gekommen und deine Seele wird mir Kraft geben.“, vernahm man plötzlich die raue Stimme des Schatten-Karim aus der Dunkelheit über ihnen, der Angriff stand jeden Moment bevor. Yami Marik sowie auch seine gute Seite richteten ihren Blick nach oben. Ein flammendes Leuchten war im Dunkeln zu erkennen, das immer stärker wurde. Eine gewaltige Flamme raste auf Yami Mariks Höllendichter zu, doch zu Mariks Verwunderung schien dieser nichts unternehmen zu wollen. Schließlich schlug die Flamme ein und Mariks Kreatur wurde in einen Feuerwirbel gehüllt. Hitze peitschte ihnen entgegen und Marik nahm sogar schützend die Hände hoch, während sein Yami mit einem stechenden Schmerz in der Brust mit einem Knie auf den Boden sank. „Los, mein Fluch des Drachen, gib seiner Seele den Rest!“, Karim schwebte auf seinen Drachen wieder zu ihnen hinunter und gab den Befehl für den finalen Angriff gegen seinen Gegner. Sein Drachen spie erneut eine Flamme, doch dieses Mal wurde sie regelrecht von der Dunkelheit verschluckt. Dort, wo bis eben noch der Höllendichter gestanden hatte, schoss eine dunkle Fontäne aus dem Boden und erstickte das Feuer. Sie breitete sich immer weiter aus, bis sie auch den Fluch des Drachen in sich aufsog. „Was ist das?“, Karim wusste nicht, was auf einmal los war, aber er konnte nur hilflos mit ansehen, wie seine Bestie langsam aber stetig von den Schatten verschlungen wurde. Man hörte den Fluch des Drachen jämmerlich kreischen, aber er konnte sich den Schatten nicht entziehen und auch Karim spürte den stechenden Schmerz in seiner Brust. „So leicht kriegst du mich nicht.“, grinste Yami Marik und kam wieder auf die Beine, „Meine Bestie hat eine besondere Fähigkeit. Wenn sie vernichtet wird, raubt sie dir auch eine Kreatur, also werden sich die Schatten nun auch deinen Drachen holen und dich gleich dazu.“. „Nein!“, schrie Karim mit einer Mischung aus Ärgernis und Machtlosigkeit. Als sein Drache gänzlich in der Schattenfontäne verschwunden war, sank er mit schmerzerfülltem Gesicht auf die Knie. „Du elender…“, seine stöhnenden Worte erstickten, als auch er langsam im Boden versank und die Schatten von ihm nichts mehr übrig ließen. „Ist er besiegt?“, traute sich Marik seine dunkle Seite zu fragen. „Vernichtet ist er noch nicht, leider. Er ist schließlich eins mit dem Reich der Schatten, aber der Nachteil dabei ist für ihn, dass er mit der Vernichtung seines Monsters sich hier ebenfalls nicht mehr aufhalten kann, weil er keinen festen Körper in der anderen Welt hat, sondern dort auch nur aus Schattenmagie besteht.“. „Du meinst-“ „Ganz recht, du bist mein Ticket, um zwischen den beiden Welten hin und her zu wechseln.“, Yami Marik grinste seiner anderen Seite triumphierend ins Gesicht. Einmal in den Körper gelassen, würde Marik ihn nicht mehr so schnell los werden. Dieser erwiderte auch nichts auf die Bemerkung seines Yami, er warf ihm nur einen verächtlichen Blick zu. Wenn sie hier raus wären, sollten sie dringend ein paar grundlegende Dinge klären. Derweil tobte das Duell zwischen Bakura und Mahad unerbittlich weiter. Mahads Magier war sehr trickreich, weshalb es Bakuras Diabond trotz seiner Macht nicht so recht gelang, den entscheidenden Treffer zu landen. Beide Duellanten knirschten auch schon mit den Zähnen, sie hatten es sich offensichtlich einfacher vorgestellt, ihren Gegner zu besiegen. Marik kam nicht umhin sich zu fragen, warum nicht eigentlich auch die Seele vom guten Bakura hier war. Wenn er sich mit seinem Yami einen Körper teilte, müsste er doch auch hier irgendwo sein. Oder nicht? „Soll ich dir vielleicht zur Hand gehen?“, die Stimme seiner dunklen Seite riss Marik aus seinen Überlegungen. „Nicht nötig.“, knurrte Bakura genervt. „Dann beeil dich gefälligst!“, schnauzte Yami Marik ihn an, er wurde langsam ungeduldig, denn er wollte nicht den ganzen Tag hier verbringen. „Halt die Klappe!“, keifte Bakura zurück, konzentrierte sich aber weiter auf den Kampf, „Los Diabond, vernichte ihn endlich mit deiner Schockwelle!“. Doch auch dieses Mal wich der Magier der Illusionen dem Angriff aus, aber auch seine Gegenattacke wurde von Bakuras Diabond erfolgreich abgewehrt. Beide Duellenten keuchten bereits, ihre Kräfte gingen allmählich zur Neige. „Verdammt…“, der dunkle Mahad setzte mit einem Knie auf dem Boden auf, er atmete schwer. Bakura sah seinen Vorteil, „Jetzt Diabond, schlag zu!“, der Schwanz der Bestie schoss auf den Magier zu. Egal wohin er ausweichen würde, Bakuras Diabond hielt sich ebenfalls für eine Schockwelle bereit. Doch da tat Mahads Bestie etwas Unerwartetes. Sie wich zurück und steuerte ein neues Ziel an. „Ich darf keine Zeit mehr verlieren, ich brauche… Energie…“, schnaufte Mahad, „Los mein Magier, vernichte einen der beiden!“. Der Magier der Illusionen schnellte auf die beiden Mariks zu und erhob seinen Stab zum Angriff. Er leuchtete auf und eine Sekunde später ging ein Energiekugelregen auf die beiden herab. Yami Marik sprang mit einem Satz aus der Gefahrenzone, doch seine gute Seite hatte da weniger Glück. Mit so einem Angriff hatte er überhaupt nicht gerechnet und war dem hilflos ausgeliefert. Er wurde von einer der Energiekugeln getroffen, ein direkter Treffer. Mit geweiteten Augen sank er auf die Knie und brach dann vollends auf dem Boden zusammen, in den er schließlich zu versinken begann. Der Magier der Illusionen wandte sich wieder seinem eigentlichen Gegner zu und wollte sich für seinen nächsten Angriff bereit machen, doch in diesem Moment wurde er mit voller Wucht von Diabonds Schockwelle getroffen und vernichtend geschlagen. Mahad stöhnte schmerzerfüllt auf und fasste sich mit zittriger Hand an die Brust. Mit wütendem Blick sah er zu Bakura auf. „Warum… ich habe doch… eine Seele besiegt….“, keuchte er schwer, bevor auch er von den Schatten verschlungen wurde. Das Spiel der Schatten war vorbei. In einer Sekunde wurde alles dunkel um Marik und Bakura herum und im nächsten Wimpernschlag befanden sie sich wieder in der Seitengasse, in der sie sich getroffen hatten. „Dieser elende Mahad, immer muss er mir Probleme machen.“, grummelte Bakura, sein letztes Duell mit dem Priester des Pharao in dessen Ausbildungsstätte hatte er auch noch gut in Erinnerung. „Mir hat er einen Gefallen getan.“, grinste Yami Marik. „Richtig, da war er wenigstens mal zu was gut.“, lachte Bakura kurz gehässig auf. Jetzt konnte er wenigstens mit seinem Verbündeten von Angesicht zu Angesicht sprechen, denn vor ihm stand nicht mehr dieses Weichei von Marik, sondern dessen dunkle Seite. Er hatte die Kontrolle über den Körper zurück. „Aber ganz los bist du ihn auch nicht, oder?“. „Leider nicht, aber wenigstens kann er mich nicht mehr nerven und ich kann machen, was ich will.“, grinste er und drehte das Lenkrad des Motorrads so, dass er sich im Rückspiegel betrachten konnte. „Bastard!“, rief ihm sein Spiegelbild entgegen. „Na na, welch hartes Wort, Fluchen ist doch sonst auch nicht so dein Ding.“, lachte Yami Marik. Das Gesicht im Spiegel verfinsterte sich. Nun war es Marik, der alles vom Spiegel aus beobachten musste. Wieder hatten sie die Rollen getauscht. Zwar hatte er seine Seele nicht ans Reich der Schatten verloren, dafür aber seinen Körper an diesen Parasiten. Er hätte es wissen müssen. Was sollte er nun von dieser Spiegelwelt her ausrichten? „Wir sollten uns dann endlich auf die Suche nach ihnen machen.“, meinte Bakura. „Sehe ich auch so.“, stimmte Yami Marik zu. Beide stiegen auf das Motorrad und Marik fuhr los. Seine gute Seite konnte nichts dagegen tun, er hatte keinen Einfluss mehr auf seinen Körper. Wie konnte das nur sein? Es war anders als damals, doch er konnte sich diese Situation nicht erklären. Das war kein Schattenspiel gewesen, wie er es kannte. Aber warum hatte Mahad überhaupt auf ihn gezielt? Irgendwas musste er damit bezweckt haben, was aber offensichtlich nicht richtig funktioniert hatte. Diese Schattenpriester hatten noch nicht das Ausmaß ihrer Macht erreicht. Aber er wusste weder was sie vorhatten, noch was die beiden Yami planten, die er hilflos ziehen lassen musste. Was wurde hier nur gespielt? ~*~ „Diese Hotdogs sind der Hammer!“, mampfte Joey voller Begeisterung das Fast Food Objekt, das er in seinen Händen hielt. „Du sagst es mein Freund!“, Tristan nahm ebenfalls einen zweiten großen Bissen und die beiden Freunde kauten mit einem super zufriedenen Lächeln gemeinsam nebeneinander her. Tea konnte nur erneut seufzen. „Möchtest du auch einen Hotdog?“, wurde sie jedoch von Yugi gefragt. „Nein danke.“, sie hatte definitiv keinen Appetit. „Na gut.“, Yugi gönnte sich jedoch die kleine Mahlzeit, denn immerhin war das ständige Seelenwechseln mit dem Pharao auch ganz schön anstrengend und ging auf den Magen. Atemu hatte sich auch erst einmal zurück gezogen, grundsätzlich brauchte er nämlich nichts zu essen bzw. war es in dieser Hinsicht merkwürdig für ihn, wieder einen Körper zu haben. „Ach Tea, jetzt schmoll doch nicht. Was sollen wir denn machen? Wir müssen halt warten, bis diese Gestalten wieder zuschlagen, das nervt mich ja auch.“, versuchte Joey seine Freundin aufzubauen, auch wenn es mit dem ganzen Geschmatze nicht wirklich überzeugend klang. „Ich weiß ja.“, doch sie konnte einfach nicht verstehen, warum die Welt schon wieder in Gefahr schwebte. Wofür hatte Atemu denn dann in den letzten 5000 Jahren gekämpft? „Mach dir keine Sorgen Tea.“, kam es in dem Moment auch aufbauend von Yugi, „Wenn wir zusammenhalten, werden wir auch diese Bedrohung überstehen, so wie wir es die letzten Male auch schon getan haben.“. „Du hast Recht.“, Tea lächelte leicht und nun nahm auch Yugi endlich einen Bissen von seinem Hotdog. Da man im Sitzen noch angenehmer essen konnte als im Stehen, ließen sich die vier Freunde auf der nächstgelegenen Parkbank nieder. Passanten gingen an ihnen vorbei, manche hörten sie über die Vorfälle im Kaibaland reden, aber ansonsten wirkte alles einfach nur normal. „Es ist schon krass, dass solche Geister für die Explosion im Kaiba Dome verantwortlich sein sollen, oder?“, meinte Tristan irgendwann. „Wir dürfen sie nicht unterschätzen.“, warnte Yugi. „Wie wollen wir sie eigentlich bekämpfen?“, wollte Joey wissen, während er sich seinen letzten Happen in den Mund schob. „Ich denke, dass Atemu schon weiß, was zu tun ist. Wir können diese Geister nur in einem Spiel der Schatten schlagen, ich denke, dass sollten wir ihm überlassen, aber wir werden an seiner Seite sein.“, meinte Yugi. Er wünschte, er könnte mehr für seinen Freund und Seelenverwandten tun. „Ist das ätzend.“, auch Joey gefiel das alles überhaupt nicht. Er hatte bis jetzt auch erst ein Schattenduell selbst ausgetragen und das hatte ihm wahrlich gereicht. Aber wenn man es genau nahm, hatten sie im Allgemeinen schon viele merkwürdige Gestalten gesehen: Pegasus und sein Milleniumsauge, Mariks dunkle Seite, Kaibas Stiefvater und die Cyberspace-Nummer, Dartz und das Siegel von Oricalcos, Zork und zwischendurch noch andere durchgeknallte oder bizarre Leute wie beispielsweise der Typ auf der anderen Straßenseite. Joey blinzelte einmal, der Typ sah wirklich komisch aus. „Hey, seht euch den mal an.“, meinte er zu den anderen, die seinem Blick folgten. Die Person des Verdachts trug schwarze Kleidung und versteckte ihr Gesicht unter einer schwarzen Kapuze. „Findet ihr nicht auch, dass er uns anstarrt?“, meinte Tea mit Unbehagen. Ihr lief ein Schauer über den Rücken, wenn sie den Typ so ansah. „Schon irgendwie gruselig, er bewegt sich auch gar nicht.“, bemerkte Yugi. Die Person stand einfach nur auf dem Bürgersteig und schien den Kopf in ihre Richtung gewandt zu halten. „Der Typ ist doch irgendwie verdächtig.“, kam es skeptisch von Tristan. Plötzlich bewegte er sich. Er wandte sich ab und rannte die Straße runter. „Hey, hier geblieben!“, rief Joey und sprang von der Bank auf. Entschlossen den Kerl zu fangen, rannte er auf die Straße und wäre beinahe vom nächsten Auto überfahren worden. Der Fahrer hupte Joey so laut an, dass er glaubte, er würde taub werden, ließ sich aber von den verärgerten Flüchen des Fahrers nicht aufhalten und spurtete weiter, für den Rest der zu überquerenden Straße jedoch den Blick auch auf die Autos gerichtet. „Joey! Bleib hier!“, rief Yugi seinem Freund nach, doch dieser hörte nicht. Der Kapuzenmann war mittlerweile um die nächste Ecke gebogen und Joey hinterher, beide waren nicht mehr zu sehen. „Verdammt, warum muss er immer alles gleich überstürzen.“, meckerte Tristan, „Man kann ihn auch nicht allein lassen.“, mit diesen Worten rannte er ebenfalls über die Straße. „Tristan!“, Tea war nun ebenfalls aufgesprungen. „Wir sollten auch hinterher.“, meinte Yugi und warf den Rest seines HotDogs in den nebenstehenden Mülleimer. „Dann los.“, Tea nickte ihm zu. Jedoch kamen genau jetzt einige Autos vorbei gefahren, so dass die beiden nicht sofort die Straße überqueren konnten. So mussten sie Joey und Tristan einen unwilligen Vorsprung gewähren. Als sie dann endlich die Gasse erreichten, in der die beiden abgebogen waren, war niemand mehr zu sehen. Vor ihnen erhob sich nur ein Zaun, der die Gasse versperrte. Joey und Tristan mussten darüber geklettert sein. „Und was jetzt?“, wollte Tea wissen, die Situation wurde immer schlimmer. „Keine Ahnung. Aber wir sollten sie suchen, wer weiß, was das wirklich für ein Typ war, ich will mir gar nicht vorstellen was passiert, wenn das wirklich einer von diesen Schattenduellanten war und die beiden sich alleine mit ihm anlegen.“. „Diese Sturköpfe!“, Tea konnte wirklich nicht fassen, dass die beiden offenbar nie vorher mal nachdachten. Also mussten sie den beiden mal wieder aus der Klemme helfen. Gemeinsam kletterten sie ebenfalls über den Zaun und entschieden sich an der nächsten Kreuzung für eine Richtung. Hoffentlich war es die Richtige. ~*~ Seto hatte das Gefühl, dass, seit er Kaibaland verlassen hatte, eine Klette an ihm haftete. Sein Fahrer hatte ihm mitgeteilt, dass ihnen schon seit einer Weile ein Taxi folgte. Seto hatte da schon so eine Ahnung, um wen es sich dabei handeln könnte, sie wollte wohl einfach nicht locker lassen. Aber noch einmal würde er sich ihr Geschwafel nicht anhören. Während Kaibas Limousine auf den Privatparkplatz der Firma fuhr, ließ sich Ishizu am Haupteingang der Firma absetzen. Sie würde Kaiba schon den Ernst der Lage deutlich machen, außerdem war sie der Überzeugung, dass seine Hilfe in diesem Kampf unverzichtbar wäre. Zwar wussten sie noch nicht, was diese Schattenpriester genau vorhatten, sicher war nur, dass sie beide vorrangige Ziele bzw. Opfer waren. Zugegebenermaßen wollte Ishizu auch an Kaibas Seite bleiben für den Fall, dass sie erneut angegriffen wurde, denn sie hatte immer noch keine Ahnung, wie sie sich alleine gegen ihr Schatten-Ich durchsetzen sollte. Zielstrebig betrat sie das Firmengebäude und fuhr mit dem Fahrstuhl hinauf bis zur Chefetage, wo Kaiba sicherlich auch jeden Moment ankommen würde. Vor der Tür zu seinem Büro bezog sie Stellung. Lange warten musste sie auch nicht, denn eine Minute später hielt der Firmenaufzug in der Etage und Kaiba und Mokuba steuerten gemeinsam sein Büro an. Sofort erkannte sie, wie froh Kaiba war, sie wieder zu sehen. „Geh mir aus dem Weg!“, befahl er ihr, da sie immer noch vor seiner Tür stand, als er dort angekommen war. „Nein.“. „Ich kann dich gerne vom Sicherheitsdienst entfernen lassen, wenn dir so eine Behandlung lieber ist, als freiwillig zu gehen.“. „Wie lange willst du das Geschehene noch verleugnen?“. „Wie lange willst du mich noch damit nerven?“. Die beiden Kontrahenten funkelten sich scharf an, keiner würde dem anderen nachgeben. Mokuba verfolgte das Gespräch mit zunehmender Anspannung. Irgendwie war es beängstigend, vor allem war er sich nicht sicher, wer von beiden nun am längeren Hebel saß. Außerdem wüsste er zu gern, wovon Ishizu eigentlich sprach. Irgendwas war in Kaibaland passiert, was sein Bruder ihm nicht erzählt hatte. „Es wird wieder passieren, du solltest das lieber realisieren, bevor sie dich am Ende noch besiegen.“, meinte Ishizu ernst zu ihm. „Mich besiegt niemand!“, Kaiba blieb beharrlich, „Und ich weiß nicht, was ich damit zu tun haben sollte. Wenn mir diese Typen noch einmal über den Weg laufen, werde ich sie für den Schaden an meinem Dome büßen lassen.“. Ishizu seufzte innerlich, er wünschte sich ja schon regelrecht ein erneutes Duell herbei. Er hatte ja keine Ahnung, was wirklich auf dem Spiel stand, denn er glaubte mal wieder, es ginge nur um ihn. „Es geht um mehr, als nur deinen zerstörten Dome.“. „Nicht für mich. Aber du kannst gerne versuchen, die Welt zu retten, ich werde dich nicht davon abhalten.“. „Du wirst keine andere Wahl haben, als die Welt ebenfalls erneut vor der Dunkelheit zu bewahren, ob du es nun verstehen willst oder nicht.“. „Es reicht!“, Kaiba wurde laut. „Verschwinde endlich von hier!“. „Nein.“, gab sie erneut vollkommen ruhig zurück, sie ließ sich von ihm nicht einschüchtern. „Du willst es so.“, Kaiba holte sein Handy hervor, um den Sicherheitsdienst zu rufen. „Warte!“, nun war es Mokuba, der sich endlich einmischte. Fragend und genervt blickte Seto seinen kleinen Bruder an. „Was ist eigentlich los? Jetzt sagt nicht, dass der Kaiba Dome von irgendwelchen Irren abgebrannt wurde?! Ist wieder so jemand wie Marik oder Dartz unterwegs?“, wollte Mokuba endlich wissen. „Vielleicht noch etwas viel Schlimmeres.“, entgegnete Ishizu. „Unsinn.“, kam es keine Sekunde später von Seto. „Seto, was ist in Kaibaland passiert?!“, drängte sein kleiner Bruder jedoch weiter auf die Wahrheit. „Nichts Erwähnenswertes.“, knirschte er zurück. „Seto?!“, flehend und ernst blickte Mokuba seinen Bruder an, „Ich denke nicht, dass wir das so auf die leichte Schulter nehmen sollten. Uns ist schon so viel passiert, aber wenn jetzt auch noch Gebäude in die Luft gejagt werden, was kommt dann als Nächstes? Das könnte ganz schön ins Auge gehen!“. „Mokuba?“. „Wenn wir die Verantwortlichen aufhalten können, sollten wir es tun, bevor wirklich noch jemand zu Schaden kommt. Wir sollten Yugi und Ishizu helfen, wenn wir es können. Was wäre gewesen, wenn bei der Explosion wirklich jemand verletzt worden wäre? Oder schlimmer…“, Mokuba wollte sich das gar nicht vorstellen. Seto schwieg einen Moment. Was interessierte ihn das Leben anderer Menschen? Aber in einem Punkt hatte Mokuba Recht, sie wussten nicht, was als Nächstes kommen würde, und es war immer besser, selbst zu agieren als nur zu reagieren. „Hast du auch eine Ahnung, was zu tun ist?“, fragte er nun an Ishizu gewandt. Sie lächelte leicht, zum Glück hatte Kaiba einen für sein Alter sehr weisen und liebevollen Bruder. „Ich nicht, aber wir kennen beide jemanden, der mehr wissen könnte.“. „Ich hätte es mir denken können.“, seufzte Seto, „Doch können wir das in meinem Büro klären, das ist sowieso schon verrückt genug als das wir es auch noch hier auf dem Flur besprechen müssten.“. Ishizu trat endlich einen Schritt zur Seite und ließ Seto die Tür öffnen, die in das Vorzimmer führte. Seine Sekretärin erhob sich sofort und hieß ihren Chef willkommen zurück. Ishizu fiel sofort ihr Blick auf, als sie sie entdeckte. Voller Verwunderung verfolgte sie, wie Seto wie immer schweigend in sein Büro zurückkehrte und Ishizu ihm dann auch noch folgte. „Wir wollen nicht gestört werden, also sagen Sie einfach, dass mein Bruder in einer wichtigen Besprechung ist.“, teilte Mokuba der Sekretärin noch freundlich mit, bevor er die Bürotür hinter sich schloss und die junge Frau sich langsam und mit verwundertem Blick auf die Tür gerichtet wieder setzte. Heute war ein merkwürdiger Tag. ~*~ „Verdammt, ich hab ihn aus den Augen verloren.“, fluchte Tristan. Joey hatte einfach nicht auf seine Rufe hören wollen und bei der letzten Kreuzung hatte er ihn dann doch aus den Augen verloren. Was hatte er sich nur wieder dabei gedacht, diesem komischen Kapuzenmann hinterher zu rennen?! Aber er war ja auch nicht cleverer, da er ihm genauso unüberlegt hinterher gespurtet war. Und was war nun, er sah weder Joey noch den Kapuzenmann. Er musste sie finden, denn er hatte so das Gefühl, als wenn sonst er oder Joey oder sie beide in gewaltigen Schwierigkeiten stecken würden. Joey rannte was das Zeug hielt, doch irgendwie hatte er das Gefühl, als würde er dem schwarzen Mann nicht wirklich näher kommen. Er war schon voll außer Puste, aber er durfte ihn jetzt nicht verlieren. Da vorne war er noch zu sehen, er war stehen geblieben. Joey stützte sich keuchend auf den Oberschenkeln ab und beobachtete seinen Gejagten. Dieser Typ schien geradezu auf ihn zu warten. Er wollte offenbar, dass er ihm folgte. Was war das denn hier, spielte er etwa Katz und Maus mit ihm? Seine Freunde waren auch nirgendwo zu sehen, offenbar hatte er sie auch bereits abgehängt. Dieser Typ hatte definitiv was vor und ihn zu fangen würde sie sicherlich ein Stück weiter bringen. Irgendwie roch das zwar nach einer Falle, aber es wäre jedenfalls besser, als nur auf das nächste Unheil zu warten. Er würde das jetzt eben selbst in die Hand nehmen! Joey setzte zum erneuten Sprint an, aber wie er erwartet hatte, lief nun auch der schwarze Typ weiter. „Na warte, dich krieg ich schon noch.“, schnaufte Joey vor sich hin und blieb ihm auf den Fersen. Von diesem ganzen Trubel in der Stadt bekamen zwei andere Personen allerdings noch nichts mit. Vielmehr standen sie auf einem Hügel und blickten auf die Stadt hinab, die von dieser Perspektive aus noch sehr ruhig und friedlich wirkte. Und doch wussten die beiden, dass der Schein trügen konnte, vor allem wenn man auf der Suche nach Antworten war. Die junge Frau saß auf ihrem roten Motorrad, den Helm hatte sie abgenommen und der seichte Wind wehte durch ihre langen, blonden Haare. „Es war schön, noch einmal mit dir zu fahren.“, der junge Mann neben ihr hatte sich seine Motorradbrille auf den Helm geschoben. Die ganze Zeit über hatte er nicht die Stadt, sondern nur seine Gefährtin betrachtet, die immer noch so nachdenklich wirkte. „Dann heißt es jetzt wohl Abschied nehmen. Wo willst du nun hin?“, sie wandte sich ihm zu. „Keine Ahnung. Wo es mich gerade so hintreibt.“, gab er schulterzuckend zurück. „Wie kann ich dir nur jemals dafür danken, was du alles für mich getan hast?“, sie klang ein wenig betrübt. „Du brauchst mir für gar nichts zu danken, also hör endlich auf damit. Du solltest endlich das tun, was du schon vor langer Zeit hättest du tun sollen. Sag ihm endlich, was du für ihn empfindest!“, entschieden blickte er sie an. „Wieso sagst du mir das? Ich dachte, du hasst ihn?“. „Ich habe begriffen, dass ich dich nicht glücklich machen kann, aber ich wünsche mir, dass du endlich glücklich wirst und wenn nur er das kann, dann werde ich euch nicht im Weg stehen.“, kurz spiegelte sich in seinen Augen Trauer wieder, doch im nächsten Moment wurde sein Blick ernst, „Aber wenn er dich unglücklich macht, dann komme ich wieder und er kann was erleben!“. Sie musste grinsen, „Ich danke dir. Für alles.“. Sie wandte sich von ihm ab und setzte ihren Helm wieder auf. Der Motor ihrer Maschine heulte auf, als sie mit einem Schub Gas gab und davon fuhr. Zielstrebig raste sie den Hügel hinab Richtung Stadt, um etwas zu erledigen, was sie schon lange hätte tun sollen. „Viel Glück, Mai.“, Valon schob sich seine Brille wieder auf die Augen und startete ebenfalls seine Maschine. Leider führte sein Weg ihn in eine andere Richtung als sie. Aber er wusste, wonach sie suchte und was sie sich wünschte und das konnte er ihr leider nicht geben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)