Ten feelings from Yuu Kanda von Tenni (LavixKanda) ================================================================================ Kapitel 2: Feeling Two - Sadness -------------------------------- Es ist nun schon 10 Tage her, seit Deisha Barry von einem Noah umgebracht worden ist. Der Orden trauerte sehr um ihn, den weiteren 4 Exorzisten und den ganzen Finders, die an diesem Tag gestorben waren. Ein tragischer Tag in der Geschichte des Ordens. Zwar versuchten alle in diesen 10 Tagen, die nun schon vergangen waren, es zu verdrängen und zu vergessen, aber trotzdem sieht man noch immer einzelne Personen, die immer noch um ihre Kameraden trauern. Einer von ihnen ist Yuu Kanda. Man sieht es ihm zwar nicht an, weil er wie immer seine kühle und abweisende Maske auflegt, aber ich merke, dass er sich immer mehr von allen anderen abschottet und noch mehr als sonst schweigt. Verständlich. Er möchte wie immer keine Schwäche zeigen, darum dieses Verhalten. Aber ich weiß, dass er und Deisha Barry Freunde waren, die sich schon sehr lange kannten. Deisha Barry war einer der wenigen Leute, denen Kanda vertraut hatte. Und deswegen weiß ich auch, dass es seine Art ist zu trauern. Natürlich bin ich nicht der einzige, der das weiß. Lenalee, Allen und Komui wissen es auch, jedoch traut sich niemand ihn darauf anzusprechen. Denn meistens ist er auf Missionen oder auf seinem Zimmer, dass kein anderer betreten darf. Ich ertrage es einfach nicht mehr ihn noch verschlossener als sonst zu sehen. Es schmerzt in meiner Brust, an der Stelle, wo mein Herz ist, wenn er mich so gefühllos und eiskalt anschaut. Einfach unerträglich! Zwar habe ich immer wieder versucht ihn darauf an zu sprechen, aber die Antworten waren immer die Selben. "Sei still", "Geht dich nichts an" oder einfach nur Stille. Und jetzt sitze ich hier zusammen mit ihm in einer Höhle, weil es draußen unvorstellbar stürmisch ist, wodurch es uns unmöglich ist weiter zu reisen. Nur das Knistern des Feuers ist zu hören und der Wind, der ab und zu durch die Höhle zieht und das Feuer neu entfacht. Kanda sitzt im Schneidersitz an die Wand gelehnt ein paar Meter von mir entfernt. Ich denke, dass er wohl noch wach ist, denn im sitzen zu schlafen ist bestimmt alles andere als bequem. Das musste ich schon oft genug feststellen. Diese Stille macht mich noch fertig. Ich ertrage es einfach nicht! "Willst du nicht etwas näher ans Feuer kommen? Es ist schließlich sehr kalt, Yuu-chan", murmle ich und breche mit meiner rauen Stimme die Stille. Mein krächzen hat ihn dazu gebracht mich anzusehen. "Du solltest lieber deine Stimme schonen, als unnütze Gespräche zu beginnen", sagt er nur eiskalt und wendet seinen Blick wieder ab. Dass ich meine Stimme schonen sollte, weiß ich auch ganz gut allein. Schließlich hat der Kampf im Regen damals mit all den Akumas doch so ein paar Folgen mit sich gebracht. Zwar tut mein Brustkorb beim Atmen noch immer etwas weh, aber die Halsschmerzen sind schlimmer. Trotzdem habe ich darauf bestanden mit ihm diesen Auftrag erledigen zu dürfen. "Ach was! Wenn ich nur schweige, wird es auch nicht besser!", meine ich breit grinsend. So schnell gebe ich nun einmal nicht auf. Nicht umsonst bin ich der einzige, der ihn wirklich zum reden bringt. Darum blicke ich mit einem etwas abwesenden Blick nach draußen. "Du bist ein schlechter Schauspieler", murmle ich leise und ernte von ihm nur einen verwirrten Blick. Ich lache leise. Es herrscht wieder eine ganze Weile lang Stille. Wieder ist nur das Prasseln vom Regen und ab und zu ein Donnergrollen wahrzunehmen. Dann hör ich das rascheln von Kleidung aus seiner Richtung. Der schwarzhaarige Exorzist setzt sich näher ans Feuer. Ein Zeichen für mich, dass er möchte, dass ich weiterrede, ihm erkläre, was es mit dem eben gesagten auf sich hat. Ein Lächeln schleicht sich auf meine Lippen. Gedankenversunken starre ich ins Feuer. "Was ich damit meine, ist, dass du wohl mit diesen schlechten Schauspielerfähigkeiten nie den Oskar gewinnen wirst", meine ich scherzeshalber und ernte einen durchbohrenden Blick von ihm. Mein leises Lachen verstummt abrupt. "Du denkst, dass du mit deiner abweisenden Art, von der du denkst, dass sie wie immer ist, jeden davon abhalten kannst, dir dumme Fragen zu stellen. Falsch. Jeder merkt an deiner Art, dass du noch distanzierter als sonst bist, dass es dir nicht gut geht. Lenalee, Komui, Allen und all die anderen, von denen du noch nicht einmal weißt, dass sie nach all der Zeit wirklich gute Freunde von dir geworden sind, merken es. Ich merke es. Deishas Tod trifft dich von allen am meisten. Ihr wart schließlich gute Freunde. Da ist es verständlich, dass du trauerst. Aber im Gegensatz zu den anderen, ist dein Stolz mal wieder viel zu groß, um deine wahren Gefühle zeigen zu können. Du bist einfach nur ein Sturkopf. Statt einfach mal mit jemanden zu reden, schottest du dich einfach von allen ab. Du weißt gar nicht, was das bewirkt. So machen wir uns nur noch größere Sorgen um dich", erkläre ich ihm leise flüsternd und mein Lächeln sieht leicht gequält aus. Mit traurigem Blick schaue ich ihn an. Sein Gesicht ist etwas nachdenklich, aber noch immer emotionslos. Ich kann nichts an seiner Mimik erkennen. Aber ich weiß, dass er über das, was ich gesagt habe, gerade nachdenke. Dann schnauft er verächtlich. "Ihr kennt mich nicht. Ich trauere nicht. Das wäre doch Schwachsinn", meint er dann nur und legt sich dann mit dem Rücken zu mir hin. Ein Zeichen, dass er wohl schlafen möchte. Seufzend wende ich meinen Blick von ihm ab. Hatte ich ihn den so falsch eingeschätzt? Kommt es mir denn nur so vor, dass er noch abweisender als sonst ist? Nein. Er ist es einfach, der nicht merkt, dass sein Verhalten anders als sonst ist. Seufzend schaue ich zu ihm. Seine Atmung ist regelmäßig. Er hat sich etwas klein gemacht, um sich zu wärmen. Lautlos stehe ich auf und gehe aus der Höhle. Ob ich jetzt klatsch nass werde, ist mir herzlich egal. Lieber stehe ich im Regen und lausche der Natur, als in dieser kalten Höhle zu sitzen und dem Knistern des Feuers zu lauschen. Dass es meinem Hals nicht gerade gut tut weiß ich. Aber wenn man zwischen Stille und Halsschmerzen wählen müsste, würde ich eindeutig die Halsschmerzen wählen. Ihr doch auch oder? Mein blick schweift in den Himmel. Regentropfen fallen auf mein Gesicht. "Warum ist er nur so stur und zeigt nicht seine wahren Gefühle? Es wird doch wohl nicht so schlimm sein, wenn man einmal in seinem Leben zeigt, dass man traurig ist. Vor allem, wenn es um einen guten Freund geht. Ob er wohl genauso reagieren würde, wenn ich sterbe?", murmle ich leise und kann mir die Antwort schon irgendwie selbst denken. Natürlich. Denn ich bin ja auch nur so ein Freund wie Deisha Barry. Er kennt ja noch nicht einmal meinen richtigen Namen. Wieso sollte er dann also trauriger sein, über den Tod einer Person, die den Namen "Lavi" trägt, weil sie eigentlich gar keinen Namen hat? Wie aufs Stichwort höre ich, wie er neben mich tritt und ebenfalls in den Himmel blickt. "Und du sollst der zukünftige Bookman sein? Du scheinst ja noch nicht einmal zu wissen, dass es schlecht ist im Regen zu stehen, wenn man bereits krank ist", meint er nur abfällig und lacht leise. Leicht zornig schaue ich an und ich sehe, dass sein blick etwas traurig ist. "Solltest du nicht schlafen?", meine ich leicht schnippisch. "Tz. Wer kann schon schlafen, wenn du so geräuschvoll aufstehst?", stellt er mir eine Gegenfrage. Fassungslos schaue ich ihn an. So laut war ich nun auch wieder nicht! Oder doch? Mir kommen wieder die Gedanken von gerade eben in den Sinn. Vorsichtig umarme ich ihn. "Wenn ich an Stelle von Deisha gestorben wäre, würdest du dich dann genauso verhalten, oder einfach nur Schulterzuckend hinnehmen, dass es mich nicht mehr gibt?", frage ich leise. Yuu Kanda zuckt unmerklich zusammen. Das ich dieses Thema anspreche, scheint ihm nicht zu gefallen. "Natürlich würde ich es Schulerzuckend entgegennehmen", meint er nur und befreit sich aus meiner Umarmung. Ohne ein weiteres Wort geht er zurück in die Höhle. Grinsend folge ich ihm. Der traurige Unterton, der in seinen Worten mitschwang, zeigt mir, dass er wahrscheinlich für mich seine Maske ablegen würde. Zu bedenken gibt mir jedoch eine Sache. Als wir im Regen standen, ist etwas Nasses über seine Wange geflossen, was kein Regen war. Ob er wohl geweint hat, um endlich über seine Trauer hinweg zu kommen? Ich glaube, ich werde ihn am nächsten Morgen mal darauf ansprechen! Grinsend lege ich mich schlafen, mit Vorfreude auf den nächsten Tag. Meine Bedenken waren wohl umsonst. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Uff... endlich ein neues Kapitel xDDD" Nur leider ist es nicht so gut und auch nciht so lang geworden ;_; *snüff* Das gibt mir echt zu Bedenken, ob ich überhaupt noch weiterschreiben soll ~.~ *drop* Hoffe es hat euch trotzdem gefallen ^-^ *flausch* Tenni Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)