Dô iu yô na von Akumako-chan (Seto x Joey) ================================================================================ Kapitel 84: Souvenirs, Souvenirs -------------------------------- Kopfschüttelnd stellte Seto die Holzskulptur auf das Regal. Was hatte sein Hündchen sich nur dabei gedacht? Ob er selber daran schuld war, dass sich die große Regalwand immer mehr mit dem absonderlichsten Dingen füllte. Vielleicht war es doch nicht so eine gute Idee gewesen Joey eine Kreditkarte zu geben. Noch einen letzten Blick auf die Maoriskulptur, die ihm frech die Zunge heraus streckte, werfend, wand Seto sich ab und stellte den leeren Karton zur Seite. Wo sollte das alles nur enden? Joey war gerade mal etwas mehr als einen Monat, um genau zu sein 39 Tage, 5 Stunden und 37 Minuten, weg. Wenn das so weiter ging, sollte Seto sich schleunigst nach einer neuen und vor allem größeren Regalwand für sein Büro umsehen. Seine Sekretärin schaute auch schon so komisch, wenn nicht sogar recht belustigt, wenn sie ihm ein weiteres Paket von Übersee brachte. Warum schickte Joey ihm die Sachen nicht in die Villa? Und überhaupt, warum wurden Joeys Päckchen einfach so, ungeöffnet, bei ihm abgeliefert? Vielleicht konnte Mokuba des Rätsels Lösung geben wenn er von seinem Neuseelandurlaub zurück kam. Doch irgendwie ahnte Seto, dass sein kleiner Bruder bei der ganzen Sache nicht ganz unschuldig war. Okay, Joey konnte sehr gut von alleine auf solche Ideen kommen, aber glauben wollte Seto es nicht so recht. “Mister Kaiba? Herr Makuzto ist auf Leitung eins. Soll ich ihn durch stellen?” Die Stimme seiner Sekretärin riss ihn aus dem Gedanken. Sich wieder an seinem Schreibtisch niederlassend, betätigte er den Knopf der Gegensprechanlage. “Stellen sie ihn durch.” Sein Telefon klingelte kurz und er nahm den Hörer ab. Über das absonderliche Verhalten seines Hündchens konnte sich Seto später immer noch den Kopf zerbrechen. Besagtes Hündchen stand grinsend vor den Auslagen des Souvenirladens und konnte sich nicht recht entscheiden. Sollte er die Halskette mit dem Knochenanhänger, oder doch lieber den kleinen Plüschkiwi nehmen? Nach einigen Minuten des Grübelns nahm er einfach beides, marschierte mit seiner Beute zur Kasse und zückte dort die Kreditkarte. So eine kleine Plastikkarte war schon was Praktisches. Immer noch grinsend nahm er die Plastiktüte entgegen und machte sich auf den Weg zurück zum Bus. “Na, was hast du denn gekauft?” Natascha, ein Mädchen, das er im Sanatorium kennengelernt hatte, riss Joey die Tüte aus der Hand. “Hey!” Halbherzig beschwerte der Blonde sich, ließ die Fünfzehnjährige jedoch gewähren. Dies quietsche auch kurz darauf verzückt auf. “Der ist ja süüüüüüüß!” Feste knuddelte sie den kleinen Plüschkiwi durch. “Ist der für deinen Schatz?” Lachend schüttelte Joey den Kopf und versuchte das Bild vom großen Seto Kaiba, wie dieser das kleine Plüschi ebenso inbrünstig knuddelte wie Natascha es gerade tat, schnellst möglichst aus den Kopf zu bekommen. Ohne Erfolg. Es dauerte wohl noch einige Zeit, ehe er sich wieder soweit im Griff hatte um Natascha ihre Frage zu beantworten. “Nein, der ist für Mokuba.” “Ah, für den kleinen Bruder, richtig?” Schweren Herzens trennte Natascha sich wieder von dem Kiwi und packte ihn zurück in die Tüte. “Richtig.” Dankend nahm Joey sie wieder entgegen. “Ich hoffe, dass er ihm gefällt. Aber wenn du ihn schon so süß findest, dann wird es Moki bestimmt auch.” “Bestimmt!” Breit grinste Natascha den Blonden an. “Na, dann bin ich ja beruhigt!” Joey grinste zurück. “Oh, ich glaube wir sollten langsam einsteigen. Die Andern warten schon.” Schnell schnappte er sich ihre Hand und sie rannten die letzten Meter zum Bus. “Puh, das war knapp.” Joey ließ sich auf einen der Sitze fallen. Natasche setzte sich, wie schon auf der Hinfahrt, neben ihn. “Meinst du, die wären ohne uns weiter gefahren?” Sie hatte sich erneut die Plastiktüte gekrallt und knuddelte wieder dem Plüschkiwi durch. “Nee, bestimmt nicht.” Joeys betrachtete sich das Mädchen neben sich. Scheinbar hatte das Plüschi es ihr wirklich angetan. “Gefällt er dir?” “Jaaaaa, der ist so süß. Guck mal, wie der guckt.” Kichernd hielt sie ihm das Stofftier vor die Nase. “Süß, oder?” Lachend schob Joey den Kiwi von seinem Gesicht weg. “Wenn du magst, dann kannst du ihn behalten.” “…” Natascha schaute ihn mit großen Augen an. “Aber… ich… der ist doch für den kleinen Bruder von deinem Schatz.” Sie nahm die Tüte und wollte den Kiwi gerade wieder weg packen, als Joey ihr einfach die Tüte aus der Hand riss. “Nix da! Du behältst ihn und damit basta!” Er drückte ihr den Kiwi wieder in die Hand. “Mokuba kommt doch nächste Woche und dann kann er sich ja selber was aussuchen. Vielleicht mag er ja auch gar keine Kiwis.” “Aber…” Unschlüssig, ob sie das Geschenk einfach so annehmen konnte, schaute sie zwischen dem Plüschi und Joey hin und her. “Jetzt werde ich dir mal eins sagen, wenn du das Geschenk von mir nicht annehmen willst, dann schmeiß ich es jetzt und hier aus dem Fenster und rede nie wieder ein Wort mit dir!” Zur Bekräftigung seiner Worte öffnete er das Fenster. “WAS? NEIN!” Panisch drückte das Mädchen das Stofftier an sich. “Also behältst du ihn?” Fragte er vorsichtshalber noch mal nach und als Natascha heftig nickte, schloss er das Fenster wieder und lehnte sich entspannt zurück. “Warum nicht gleich so?” “Ich … mir hat noch nie jemand was geschenkt.” Kam es leise von Natascha und die schaute den Kiwi tief in die schwarzen Knopfaugen. Joey schluckte ehe er sie leicht mit der Schulter anstieß. “Dann wurde es doch mal höchste Zeit, oder?” Er zwinckerte ihr zu. “Danke.” Sie sah von dem Stofftier auf und lächelte Joey an. “Gern geschehen.” Er wand sich wieder dem Fenster zu und ließ seinen Blick über die grandiose Landschaft schweifen. Neuseeland war wirklich schön. Und so ungern er es zu gab, es tat ihm gut hier, so weit weg von Domino, zu sein. Auch wenn er seine Freunde, Bekannten und natürlich Seto vermisste. Die erste Zeit, nach Dukes Abreise, war schwer gewesen, aber auch hier hatte ihm James hilfreich zu Seite gestanden. Das gibt sogar soweit, dass sein Therapeut hin und wieder mit ihm in der Cafeteria zusammen gesessen und Eisbecher gelöffelt hatte. Gut, James hatte nebenbei auch mit Angelo geflirtet, was ihm ein großes Kakaoherz auf seinem Cappuccino und Joey eine extra Portion Sahne eingebracht hatte. Aber unter diesen Umständen schaute Joey gnädig über die geteilte Aufmerksamkeit seines Therapeuten hinweg. Er war ja kein Unmensch. Nach einiger Zeit hatte er auch schon einige Leute kennen gelernt. Unter anderem Natascha. Joey wusste zwar nicht, warum sie hier war, aber das wollte er auch gar nicht so genau wissen. Die Patienten unterhielten sich untereinander nicht über ihre Vergangenheit, sondern versuchten sich gegenseitig so eine schöne Zeit zu bereiten wie es nur ging. Die Gespräche mit den Therapeuten waren anstrengend genug. Der Meinung war auch Joey. Er wollte außerhalb der Sitzungen möglichst wenig an seine Vergangenheit erinnert werden, sonder vielmehr diese wunderschöne Landschaft und die Gesellschaft der netten Leute genießen. Aber so nett alle zu ihm waren, er vermisste seine Freunde. Allen voran Bakura, Duke, Seto und Mokuba. Wobei Letzter ihn ja schon in ein par Tagen besuchen würde. Joey war schon richtig aufgeregt. Er hatte abends immer regen Email-Verkehr mit Moki und ein grober Plan für dessen Aufenthalt stand schon fest. Den Rest würden sie dann vor Ort besprechen. Joey hatte seine Sitzungen auf die frühen Morgenstunden verschieben können und somit massig Zeit um mit Moki die Gegend unsicher zu machen. Er fragte sich nur, ob sie die ganzen geplanten Touren und Abenteuer, in der kurzen Zeit in der Mokuba da war, auch schaffen konnten. Das würde bestimmt ganzschön anstrengend werden. Aber auch wahnsinnig Spaß machen und er konnte es kaum noch erwarten bis Setos kleiner Bruder endlich da war. Der Bus kam mit einen leichten Ruck zu stehen und die ersten Passagiere stiegen aus. Natascha und Joey waren unter den letzten, die den Bus verließen. Kaum draußen, drückte das Mädchen ihm einen leichten Kuss auf die Wange und lief, ihren Plüschkiwi eng an sich gedrückt, in Richtung des Hauptgebäudes davon. Zufrieden mit sich sah Joey ihr nach. Es war schön zu sehen wie sehr Natascha sich über das kleine Stofftier freute. Nur musste er nun nach einem neuen Willkommensgeschenk für Mokuba Ausschau halten. Aber das sollte kein großes Problem darstellen. Er hatte im Bungalow ja noch einige Souvenirs die auf ihre Reise in das ferne Japan warteten. Wäre doch gelacht, wenn sich darunter nicht was Passendes für den jungen Kaiba finden würde. Mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen schlenderte Joey den schmalen Weg entlang. Zu gerne würde er das Gesicht Setos sehen, wenn er so ein Päckchen aufmachte. Ob seinem Drachen das neue Souvenir gefallen würde? Grinsen schaute Joey auf das kleine Tütchen in seiner Hand. Die Kette würde Seto bestimmt hervorragend stehen. “JOEY!” Der Blonde konnte gar nicht so schnell schauen wie er angesprungen und geknuddeld wurde. Vor Schreck hatte er das Tütchen fallen lassen und war, samt einem schwarzen Wuschelkopf, einige Schritte zurück getaumelt. “Mokuba?” Verwirrt schaute er an sich herunter und wurde von einem breiten Grinsen empfangen. “Hi, Joey!” Mokuba strahlte übers ganze Gesicht und drückte sich noch ein bisschen fester an den Blonden. “Endlich bist du da!” “Ähm … ja … was machst du denn schon hier?” Er erwiderte die Umarmung nur allzu gerne, auch wenn er sich über das vorzeitige Erscheinen Mokubas wunderte. Begannen die Ferien nicht erst in einigen Tagen? “Ich hab die Prüfungen ein bissel früher gemacht, waren eh ein Klacks, und da habe ich Seto solange genervt bis er mich schon heute hat fliegen lassen.” Mokuba löste sich von Joey und zwinckerte ihm verschwörerisch zu. “Immerhin haben wir hier ja einiges zu erledigen und es wäre doch schade, wenn wir aus Zeitnot etwas von unserer Liste streichen müssten.” Er ging zurück zur verschlossenen Bungalowtür und schnappte sich seine Tasche. “Also, was machen wir als erste?” Voller Tatendrang schaute er seinen Gastgeber an. “Öhm … reingehen?” Allmählich hatte Joey sich wieder gefasst, hob das Tütchen auf und fischte den Haustürschlüssel aus seiner Hosentasche. Als er das leicht enttäuschte Gesicht Mokubas sah, musste er sich ein lautes Lachen verkneifen. “Und wenn wir drin sind, packst du deine Sachen erst einmal in den Schrank. Währenddessen hüpfe ich schnell mal unter die Dusche und dann zeig ich dir hier alles. Einschließlich der grandiosen Eisbecher. Deal?” Grinsend schloss er die Tür auf und hielt Mokuba die Hand hin. “Deal!” Der junge Kaiba schlug ein, schulterte seine Tasche und folgte Joey in dessen Reich. “So, du bist also genau so ein Streber wie dein großer Bruder.” Grinsend steckte Joey sich die in Sahne getunkte Waffel in den Mund. “Nicht Streber, Genie!” Auch Mokuba grinste breit, ehe er sich einen weiteren Löffel Eis einverleibte. “Und sein Ego scheinst du auch zu haben.” Zwinckernd stibitzte Joey sich mit Hilfe seiner Waffel etwas vom Mokubas Eis. “EY!” Schnell brachte der Schwarzhaarige sein Becher in Sicherheit. “Statt mir hier mein Eis zu klauen, sag mir lieber was wir morgen machen wollen.” “Hm. Viel können wir leider nicht machen. Da ich ja erst in ein par Tagen mit dir gerechnet habe, habe ich morgen leider nicht so viel Zeit. Sitzungen und so.” Er verrührte die kläglichen Überreste seines Eisbechers mit dem langen Löffel. “Ich habe leider erst am Nachmittag frei, aber dann können wir ja die Umgebung unsicher machen. Mit den Ausflügen, die weiter weg gehen, müssen wir dann leider bis nächste Woche warte. Sorry.” “Kein Ding. Hab mir schon gedacht, dass wir nicht gleich loslegen können nur weil ich früher da bin. Werde mir dann eben morgen Vormittag die Zeit im Netz vertreiben, Seto und Makiko schreiben.” Bei der Erwähnung Makikos bekam er einen leichten Rotschimmer auf den Wangen. “Sooooo?” Breit grinsend beugte Joey sich über den Tisch und schaute Mokuba mit großen Augen an. “Wie läuft es denn so zwischen Makiko und dir?” “Ähm… gut.” “Gut? Und was heißt das nun genau? Hast du sie schon geküsst?” Grinsend betrachtete Joey sich den Kleinen, der nur leicht nickte und sich schnell noch einen Löffel Eis in den Mund schob. “Und, wie war’s?” Mokuba zögerte die Antwort hinaus in dem er besonders lange an dem Löffel herumlutschte. “Sag schon!” Joey piekste ihn leicht in die Seite, was Mokuba quietschend zusammen zucken lies. “Das werde ich dir bestimmt nicht sagen!” Schmollen schob er seine Unterlippe vor und drehte sich demonstrativ von dem Blonden weg. “Oha, so schlimm?” “Nein!” “Also doch gut.” “… ja.” Mokuba gab klein bei und löffelte schnell sein Eis weiter. “Das freut mich für die Moki, ehrlich!” Joey klopfte ihm auf die Schulter. Er gönnte Mokuba sein Glück und hoffte für den kleinen Wuschelkopf, dass er mit Makiko das große Los gezogen hatte. “Aber mal was anderes, was sagt Seto denn zu meinen Päckchen?” “Er hat keine Ahnung was das ganze soll.“ Mokuba steckte den Löffel zurück ins Eis und grinste Joey breit an. “Aber er stellt alles in seinem Büro ins Regal. Das sieht so lustig aus. Wie in einem Trödelladen. Ich will gar nicht wissen, was seine Geschäftspartner denken wenn sie das sehen. Aber wie ich ihn kenne, kommen eh nur wenige in sein hochheiliges Büro. Wozu hat er sonst die ganzen Besprechungszimmer.” Zwinckernd schob er sich wieder eine Portion Eis in den Mund. “Er stellt es tatsächlich auf?” Verblüfft schaute Joey ihn an. Damit hätte er nicht gerechnet. Und wenn, dann bestimmt nicht in der Firma. Okay, er hatte die Päckchen absichtlich dahin geschickt, hatte er doch schon gewusst, dass Seto sich nun voll und ganz seiner Firma widmen würde. Zeit genug hatte er ja jetzt, nachdem die Schule beendet und er hier in Neuseeland war. Das hatte Mokuba in seinem Plan natürlich berücksichtigt als er ihm die Anschrift von Setos Firma gegeben hatte. Zum Glück hatte er auch mit der Poststelle geredet. Joey wollte gar nicht wissen, wo seine Päckchen sonst gelandet wären. Aber so kamen sie direkt zum großen Boss und brachten diesen zum grübeln. “Ja, und ich soll dich auch ganz doll von ihm grüßen!” “Ganz doll? Das hat er gesagt?” Joey grinste und auch Mokuba musste lachen. “Nicht ganz, aber so ähnlich.” Mokuba schon seinen leeren Becher. “Er… er vermisst dich, Joey.” Der Blonde legte seinen Kopf weit in den Nacken und schaute die vorbeiziehenden Wolken an. Seufzend schloss er die Augen und hielt sein Gesicht der Sonne entgegen. “Ich ihn auch.” “Na, dann seh zu, dass du schnell wieder gesund wirst und meinen armen Bruder vorm Burn Out rettest! Wenn der weiter so viel arbeitete klappt er noch zusammen und das ist dann ganz alleine deine Schuld!” Erschrocken schaute Joey Mokuba an. Doch dessen Grinsen strafen seine harten Worte lüge. “So, und jetzt beweg deinen Hinter und zeig mir mal den Rest von dem Anlage.” Mokuba stand auf und streckte sich leicht. “Womit hab ich das nur verdient?” Kopfschüttelnd stand nun auch Joey auf. “Sei nicht so frech, sonst sage ich Seto, dass er auch noch Duke schicken soll und dann tyrannisieren wir beide dich!” Lachend wich Mokuba Joeys Kopfnuss aus und rannte den Weg zum Garten entlang. “Ich werde dir gleich zeigen, wer von uns beiden hier frech ist!” Joey setzte dem Kleinen nach, erwischte ihm an der Wegzweigung und kugelte sich kurz darauf lauthals lachend auf der kleinen Wiese neben dem Weg. “Was ist denn hier los?” Grinsend besah James sich das lachende Knäuel aus Armen und Beinen. “So geht das aber nicht meine Herren, immerhin befinden wir uns hier in einer Heilanstalt und nicht auf dem Spielplatz!” “Pah, du bist ja nur neidisch, weil Angelo so etwas nie mit dir tun würde. Der hat bestimmt Angst vor Grasflecken!” Alle Viere von sich gestreckt lag Joey auf der Wiese und grinste seinen Therapeuten breit an. “Darf ich vorstellen? Mokuba, Setos kleiner Bruder. James, mein Therapeut.” “Hm … Angelo und ich auf einer Blumenwiese …” James zwinckerte den Joey an, ehe er sich Mokuba zuwandte und ihm die Hand reichte. “Freut mich dich kennen zulernen.” “Die Freude ist ganz auf meiner Seite.” Mokuba erwiderte den Händedruck und betrachte sich den Mann etwas genauer. “Na, immerhin hat er bessere Manieren als du!” Grinsend sah James zu seinem Patienten. “Bleibt es bei morgen um halb elf?” “Ja, aber wegen übermorgen müssen wir dann noch mal schauen. Es wäre schön, wenn wir die Sitzung auf den Morgen oder späten Nachmittag verschieben könnten. Ich möchte meinen Gast ja nicht allzu sehr vernachlässigen.” “Das kann ich natürlich nicht zulassen. Ich werde nachher in meinem Terminkalender nachschauen und sag dir dann morgen Bescheit.” In James Hosentasche begann es zu piepsen und er fischte schnell sein Handy hervor. “Oh, ich muss leider los. Seht zu, dass ihr von der Wiese runter kommt. Ihr habt nur noch drei Minuten” Er winkte den Beiden zu und verschwand um die nächste Ecke. “Was ist denn in drei Minuten?” Rief ihn Joey fragend nach, doch bekam er keine Antwort mehr. Was hatte James denn damit gemeint? “Das ist dein Therapeut?” Mokubas Stimme klang etwas ungläubig. “Ja.“ Joey rappelte die auf und half auch Mokuba beim Aufstehen. “Ich hatte echt Angst mich auf einen neuen Therapeuten einzulassen, aber James ist echt klasse.” “Hm… und hässlich ist er auch nicht gerade.” Mit hochgezogenen Augenbrauen schaute Joey den jungen Kaiba an. “Was soll das denn bitteschön heißen? Hat dir Seto dir etwa gesagt, dass du James unter die Lupe nehmen sollst?” “Was?” Mokuba sah ihn an und schüttelte kurz darauf lachend den Kopf. “Nein. Ich hab nur ein Gespräch zwischen Seto und Duke mitbekommen. Seto war von Dukes Beschreibung deines Therapeuten nicht gerade begeistert und da bin ich neugierig geworden. Das ist alles.” “Hm … und das soll ich dir glauben, ja?” Mit verschränkten Armen stand Joey vor Mokuba, musste sich aber ein Grinsen mühsam unterdrücken als er den verzweifelten Gesichtsausdruck des Kleinen sah. “Ehrlich, Joey!” “Also ich weiß nicht ob …” Ein lautes Zischen unterbrach ihn und kurz darauf prasselte kaltes Wasser auf sie beide herab. Erschrocken quietschen sie auf und sahen zu, dass sie von der Wiese runter kamen. “Das hat er also gemeint, als er uns noch drei Minuten gegeben hat.” Lachend sah Joey auf die Wiese. Die Beregnungsanlage war angesprungen und verspritze nun ihr Wasser im hohen Bogen über das satte Grün. “Der hätte ja ruhig ein bisschen deutlicher werden können, als er uns gewarnt hat.” Grummelig zupfte Mokuba an seinem durchnässten Shirt. “Ach komm schon, so ein bisschen Wasser kann uns doch nichts anhaben.” Joey legte Mokuba den Arm um die Schulter. “Aber das ist so kalt und nass.” Schmollend sah dieser zu ihm hoch. “Was ist wenn ich jetzt krank werde und wir nichts unternehmen können?” Er schob seine Unterlippe noch etwas weiter nach vorne. “Als ob du so schnell krank werden würdest.” Lachend schüttelte Joey den Kopf. Er ahnte schon, worauf der Kleine hinaus wollte. “Doch, doch, da bin ich ganz empfindlich.” “Hm, am besten steck ich dich dann sofort ins Bett und koch dir eine gesunde Hühnerbrühe mit ganz viel Gemüse. Das soll ja Wunder wirken. Eine Wärmflasche gibt’s hier bestimmt auch irgendwo.” “Ähm … die Couch und eine heiße Schokolade wären auch okay.” “Meinst du wirklich, dass das reicht?” “Da bin ich mir ganz sicher!” Breit grinste Mokuba Joey an. “Na, dann bin ich ja beruhigt. Hühnersuppe habe ich nämlich noch nie gemacht, aber heiße Schokolade kann ich echt gut zubereiten.” Joey wuschelte ihm durch die schwarze Mähne. “Ach, was bin ich doch für ein Glückspilz!” Mokuba befreite sich von Joey und hüpfe lachend den Weg Richtung Bungalow entlang. Ja, und so durchschaubar. Grinsend folge Joey der kleine Wirbelwind. Eins stand schon mal fest, die nächsten Tage würde bestimmt alles andere als langweilig werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)