Dô iu yô na von Akumako-chan (Seto x Joey) ================================================================================ Kapitel 79: Kyoto und kantonesisches Essen ------------------------------------------ “Bist du dir sicher?” Skeptisch begutachtete Seto den Prospekt in seinen Händen. “Ja.” Joey nickte. “Es ist bestimmt viel leichter die Therapie durch zuziehen wenn ich in Japan bleibe. Ich meine, da muss ich mich nicht an ein fremdes Land und an eine andere Sprache gewöhnen und Kyoto soll wirklich schön sein.” “Hm.” Seto legte den Prospekt zur Seite und musterte den Blonden. Er konnte sich nicht vorstellen dass dies der einzige Grund für Joeys Entscheidung war. Als er ihn abends schlafend auf der Couch gefunden hatte, lagen lauter Prospekte vom Ausland um ihn herum, also warum wollte sein Hündchen nun doch in Japan bleiben? Auch Duke hatte ihm von den leuchtenden Augen, die Joeys bei manchen Ländern bekommen hatte, erzählt. Also was steckte wirklich inter Joeys Entscheidung? “Ähm … du findest es nicht gut, oder?” Der Blonde wurde unter dem forschenden Blick des Drachen unruhig. Hatte Seto ihn etwa durchschaut? “Ich kann mir auch ein anderes Sanatorium aussuchen wenn du damit nicht einverstanden bist.” “Nicht ich mache die Therapie Joey, sondern du. Du musst dich dort wohlfühlen.” Entgegnete Seto ruhig. “Ich werde mir nähere Informationen zu der Einrichtung zukommen lassen damit du dir auch wirklich sicher mit deiner Wahl bist. Immerhin wirst du einige Zeit dort verbringen müssen. Es wäre doch schaden wenn du deine Entscheidung jetzt überstürzt und nachher bereust, oder?” “Okay. Danke, Seto!” Joey atmete erleichtert auf. “Ich werde dann mal in die Küche gehen und uns was Leckeres zum Mittagessen kochen.” Er wollte schnell hier raus. Nicht das Seto doch noch herausbekam warum er sich für Kyoto entschieden hatte. “Und ein bisschen lernen muss ich ja auch noch bis Bakura nachher kommt.” “Gut.” Seto´s wachsamen Blick war die Erleichterung des Blonden nicht entgangen und dies bestätigte sein Verdacht. Auch das der Blonde sein Büro etwas zu schnell verlassen hatte war sehr verdächtig. Joey schien ihm etwas zu verheimlichen und Seto war fest entschlossen heraus zu finden was es war. “Boah, ich bin pappsatt!” Sich den vollen Bauch reiben, ließ Joey sich auf die Couch fallen. “Wie soll ich mich denn so voll gefressen auf den Prüfungsstoff konzentrieren?” Maulte er leise und ließ sich zu Seite fallen. “Selbst dran Schuld!” Kopfschüttelnd lehnte Seto am Türrahmen. “Ich werde nie verstehen wie ein einzelner Mensch soviel Essen in sich reinstopfen kann. “Aber es hat doch sooooo gut geschmeckt!” Schwärmte der Blonde und streckte sich genüsslich auf der Couch aus. “Wenn du jetzt mit dem Gedanken spielst ein Mittagsschläfchen zu machen, muss ich dich leider daran erinnern, dass Bakura in etwas einer Stunde hier eintrifft um mit dir für die Prüfungen zu lernen.” “Menno!” Joey raffte sich wieder auf und tapste an Seto vorbei um Hefte und Bücher aus seinem Zimmer zu holen. “Spielverderber!” Nuschelte er als er an dem Braunhaarigen vorbei ging. Seto lachte leise und erklomm ebenfalls die Stufen der Treppe und ging geradewegs in sein Büro. Ihm war gerade eine Idee gekommen wie er vielleicht hinter Joeys Geheimnis kommen könnte und diese wollte er sofort in die Tat umsetzten. Im Büro angekommen ließ er sich in seinen Schreibtischsessel fallen, schnappte sich das Telefon und suchte um Telefonbuch nach dem richtigen Namen. Schnell war dieser gefunden, gewählte und schon wenig später wurde sein Anruf entgegen genommen. “Und?” Nervös kaute Joey auf seiner Unterlippe herum während Bakura seinen Aufgaben kontrollierte. “Jetzt sag schon!” “Hm.” Der Weißhaarige nahm seinen Stift zur Hand und verbesserte etwas an der letzten Aufgabe. “Bis auf den kleinen Fehler hier, ist alles richtig. Glückwunsch Herr Wheeler, sie haben bestanden!” Breit grinsend reichte Bakura das Blatt Papier an den Blonden zurück. “Echt jetzt?” Ungläubig huschten die braunen Augen über die Seite und langsam machte sich ein triumphierendes Grinsen in Joeys Gesicht breit. “Ich hab´s geschafft!” Jubelnd sprang er auf und vollführte einen kleinen Siegestanz. Laut lachend besah sich Bakura den Freudentaumel seines Kumpels. “Machst du das bei den richtigen Prüfungen dann auch?” “Klar doch!” Joey ließ sich wieder auf die Couch fallen und grinste noch immer wie ein Honigkuchenpferd. “Da tanz und feiere ich die ganze Nacht durch!” “Deine private Abschlussparty?” “Yupp, und du und Keiji seit recht herzlich eingeladen!” Abermals nahm Joey sein Test hoch und schaute sich die letzte Aufgabe nochmals an. Es war nur ein kleiner Flüchtigskeitfehler. “Na dann, lern weiter so fleißig und wir lassen es nach den Prüfungen so richtig krachen.” Bakura gefiel der Gedanke seinen Schulabschluss zusammen mit Joey zu feiern. Es würde bestimmt lustiger werden als einer von vielen zu sein und sich im Gedränge der lauten Sporthalle herum schupsen zulassen. “Wird gemacht!” Joey legte sein Übungstest erst einmal auf den Beistelltisch. “Dann ist der ganze Schulstress endlich vorbei!” Auch Bakura räumte seine Sachen zusammen und stopfte sie zurück in seine Tasche. “Und wir stürzen uns ins wahre Leben. Ich bin schon ganz aufgeregt.” “Hm, ja. Wird bestimmt aufregend.” Das breite Grinsen Joeys wurde etwas schmäler und er stopfte seinen Übungstest in die Mappe. “Auch wenn ich immer noch keinen Schimmer hab was ich machen soll.” “Oh. Sorry.” Betreten schaute Bakura zu Boden. “Ich bin in letzter Zeit aber auch echt ein Trampel, oder?” “Hey, ist doch nicht so schlimm.” Joey zwinkerte seinem Kumpel zu. “Seto meinte dass ich ja vorerst in seiner oder in Dukes Firma anfangen könnte. Das ist doch schon mal was, oder? Und da ich ja keine Ahnung habe wie lange meine Therapie dauern wird, passt das doch ganz gut.” “Schon.“ Bakura sah wieder auf. “Weißt du jetzt eigentlich wann du weg musst?” “Nein. Aber immerhin hab ich mich entschieden wohin es gehen soll.” “Echt?” Neugier mischte sich in den Blick des Weißhaarigen. “Das ging aber schnell. Ich meine das waren doch bestimmt einige hundert Angebote, oder?” “Schon, aber ich habe mit für Kyoto entschieden.” Joey wich den Blick seine Kumpel aus. “Oh, in Kyoto ist es echt schön. Ich war mal mit meinen Eltern da. Da gibt’s es alte Tempel und auch die Stadt hat noch richtig viele historische Gebäude. Ich finde es echt schade dass so viele japanische Städte nur noch modern sind und das Traditionelle total vergessen haben.” Schwärmte der Weißhaarige. “Ja, soll echt toll da sein.” Stimmte Joey zu, wenn auch weniger begeistert als Bakura. “Ähm … Joey?” Bakura beugte sich etwas vor und sah verwundert in die braunen Augen seines Kumpels. “Stimmt was nicht?” “Doch, alles in Ordnung.” Wieder wich der Blonde seinem Blick aus. “Das glaub ich dir aber nicht! Aber wenn du es mir nicht sagen willst, bitteschön!” Bakura lehnte sich wieder zurück und schmollte. Joey kaute leicht auf seiner Unterlippe herum. “Ich …” Er schaute sich noch mal schnell um ehe er sich dicht zu Bakura beugte. “ … ich würde ja schon gerne ins Ausland, aber Kyoto war einfach das günstigste Angebot.” “Was?” Bakura sah ihn groß an. “Aber … musst du die Therapie denn selbst bezahlen?” Das konnte er sich nicht vorstellen. Immerhin war Joey mit Seto Kaiba zusammen und dieser war einer der reichsten Männer Japans. “Leise!” Wieder schaute Joey sich schnell um und hoffte des Seto nicht mal wieder zwischen Büro und Küche pendelte um sich mit Koffein zu versorgen. “Seto bezahlt natürlich alles, aber ich will sein Geld nicht. Ich zahl ihm alles zurück. In Raten versteht sich. Aber davon muss er jetzt noch nichts wissen, okay?” Verschwörerisch zwinkerte er Bakura zu. “Ah, verstehe.” Der Weißhaarige zwinkerte zurück. “Ich sag kein Wort!” “Danke!” Erleichtert atmete Joey auf. Eine leise Melodie ertönte im Raum. “Oh!“ Bakura sprang auf, fischte sich sein Handy aus der Hosentasche, schaute kurz auf Display und nahm den Anruf mit einem verliebten Lächeln entgegen. “Hallo Keiji!” Joey lehnte sich zurück und beobachtete seinen Kumpel der im Verlauf des Telefonates eine ziemlich gesunde Gesichtsfarbe bekam. “Keiji!” Bakura hielt das Handy kurz weg, funkelte es böse an ehe er es sich wieder ans Ohr hielt. “Ich bin in einer halben Stunde zuhause. Tschüß!” Schon legte er auf und wand sich mit feuerroten Gesicht wieder Joey zu. Ein Fehler, den er aber leider erst bemerkte als er das breite Grinsen im Gesicht des Blonden sah. “Ich will nichts hören!” Joey schaute nun ganz unschuldig drein, konnte sich das dreckige Grinsen aber nicht ganz aus dem Gesicht wischen. “Wir sind hier ja fertig!” Bakura schulterte seine Tasche. “Wir sehen uns dann erst am Montag wieder. Ich erwarte von dir, dass du am Wochenende genauso fleißig lernst wie die letzten Tage! So, hab ich alles?” Kurz schaute der Weißhaarige sich um. “Okay, bis Montag dann!” Er wand sich ab und steuerte schnellen Schrittes die Tür zur Empfangshalle an. “Bakura?” Joey sah wie dieser leicht zusammen zuckte, stehen blieb und über seine Schulter zu ihm guckte. “Hm?” Es klang etwas zu hoch. “Bestell Keiji liebe Grüße mir!” Der Blonde grinste breit als Bakura noch etwas roter wurde und kurz darauf verschwunden war. “Kyoto?” Überrascht schaute Duke den Prospekt in seinen Händen an. “Wie zum Geier kommt er denn ausgerechnet auf Kyoto?” “Ich habe da einen Verdacht, weiß aber noch nicht ob ich mit meiner Vermutung richtig liege.” Seto ergriff ein Blatt Papier und reichte es dem Schwarzhaarigen. “Hm?” Duke nahm es entgegen und erkannte eine lange Tabelle. Nach kurzen durchsehen ahnte er worauf Seto hinaus wollte. “Das würde ihm mal wieder ähnlich sehen!” Kopfschüttelnd reichte er das Blatt an Seto zurück. “Was machst du wenn es wirklich so ist?” “Erst einmal muss mein Verdacht bestätigt werden, dann sehen wir weiter.” Seto ließ das Papier in einer der Schubfächer verschwinden. “Okay.” Duke lehnte sich zurück. “Wann sind eigentlich die Prüfungen?” “Mitte nächster Woche.” Auch Seto lehnte sich in seinem Schreibtischsessel zurück. “Und? Hast du auch schon fleißig gelernt?” Breit grinste der Schwarzhaarige den Millionen schweren Firmeninhaber an. “Mach dich nicht lächerlich, Duke.” Seto verdrehte leicht die Augen. “Schon klar.” Lachend erhob der Schwarzhaarige sich. “Dann werde ich mal sehen wie es mit Joeys Prüfungswissen steht.” Schon war Duke aus dem Raum verschwunden. Auch Seto erhob sich um sein Büro zu verlassen. Jedoch war sein Ziel nicht der Blondschopf sondern das Büro ihres Schulleiters. Denn bezüglich Joeys Prüfungen hatte er mit diesem noch einiges zu klären. Eine Stunde später saß er im Direktorat und hatte einen leicht aufgebrachten Schulleiter vor sich. “Das geht nun wirklich nicht, Herr Kaiba! Wo kommen wir denn da hin wenn ich für jeden Schüler Extrawürste verteilen würde? Nein. Herr Wheeler wird seine Prüfungen wie jeder andere Schüler hier in der Schule ablegen müssen. So wie alle andern Schüler auch.” “Hm.” Seto lehnte sich etwas zurück und visierte den älteren, halb glatzigen Mann mit ernstem Blick an. “Darf ich sie kurz daran erinnern warum Herr Wheeler in den letzten Wochen dem Unterricht ferngeblieben ist?” Das minimale Zusammenzucken seines Gegenüber, zeigt ihm schon jetzt das er gewonnen hatte. “Was sich hier, in ihrer Schule, vor einigen Wochen zu getragen hat?” “Das ist nicht nötig, Herr Kaiba.” Die Stimme des Direktors wollte hart klingen, doch schien es ihr nicht so recht zu gelingen. “Nun, das sehe ich in der momentanen Lage aber etwas anders als sie. Es ist ihre Schule, also fällt alles was sich hier zuträgt in ihren Zuständigkeitsbereicht. Sie tragen die Verantwortung über jeden einzelnen Schüler und dessen Wohlergehen solange er sich auf dem Schulgelände aufhält. Somit ist es auch indirekt ihre Schuld, dass ein Schüler während der Schulzeit in ihrer Schule fast zu Tode geprügelt worden ist.” “Nun übertreiben sie aber gew… “ Der Schulleiter wollte ihn widersprechen, wurde aber schnell wieder zum Schweigen gebracht. “Nein! Ich übertreibe bestimmt nicht! Sie waren nicht dabei! Sie haben ihn nicht gefunden. Blutend und halbtot. Sie waren nich dabei als sein Herz stehen blieb. Und sie waren es auch nicht der jenige sich wochenlang um ihn gekümmert hat, als er im Koma lag. So lange bis er nach Wochen endlich wieder aufwacht. Total verstört und verängstigt. Also erzählen sie mir ja nicht dass das alles gar nicht so schlimm war wie es aussah!” Eigentlich hatte Seto sich vorgenommen ruhig und sachlich an das Gespräch heran zugehen, aber das der Mann alles herunter spielen wolle, machte ihn einfach nur wütend. “Sie verstehen das ganz falsch, Herr Kaiba.” Mit einem Taschentuch tupfte der Direktor sich hastig über die Stirn. “Ach ja?” Abermals zuckte der Mann unter der eisigen Stimme zusammen. “Ist ihnen eigentlich bewusst was für Konsequenzen die ganze Sache nach sich ziehen könnte? Wenn der Fall an obigen Stellen bekannt würde, dann hätten sie die längste Zeit auf diesem Stuhl gesessen und auf ihre schöne Pension müssten sie auch verzichten.” Mir größten Wohlwollen das Seto wie das aufgedunsene Gesicht des Schulleiters blass wurde. “Ich sehe sie verstehen allmählich ihre Lage.” Er lehnte sich zurück. “Wenn der Schüler, dem sie nun eine kleine Gefälligkeit abschlagen, sie anzeigt, ist alles futsch! Das sollten sie vielleicht bei ihrer Entscheidung berücksichtigen.” “Ähm …” Wieder wischte er sich mit dem Taschentuch über die Stirn. “Ich denke, in anbetracht der besonderen Umstände ließe sich sicherlich eine Ausnahme machen.” “Ich wusste doch dass man mit ihnen reden kann.” Seto nickte leicht und erhob sich. “Ich könnte ihnen einen der Konferenzsäle meiner Firma als Prüfungsort anbieten.” “Das wäre wirklich sehr großzügig von ihnen Herr Kaiba.” Abermals wischte der Direktor sich den Schweiß von der Stirn. “Gut. Ihre Sekretärin kann sich dann ja mit meiner in Verbindung setzten. Guten Tag.” “Und er hat es einfach so erlaubt?” Leicht misstrauisch schaute der Blonde zu Seto herüber. Klar freute er sich das er das Schulgebäude nie wieder betreten musste, aber ein bisschen merkwürdig kam ihm das Ganze schon vor. “Nun, ich habe unseren werten Direktor lediglich auf einige Tatsachen hingewiesen. Danach war er erstaunlich kooperativ.” Seto nippte an seiner Tasse und lehnte sich zufrieden im Sessel zurück. “Aha.” Joey hatte es doch gewusst. War nur die Frage ob er wirklich wissen wollte was Seto zu dem Schulleiter gesagt hatte, dass dieser doch sein Einverständnis gegeben hatte. Obwohl, eigentlich war es doch egal, oder? Hauptsache war doch das der Drache mal wieder gesiegt hatte. “Bist du gar nicht neugierig was ich ihm mitgeteilt habe?” Seto stellte die Tasse auf dem Beistelltisch ab und grinste den Blonden an. “Öhm, ich glaub das will ich gar nicht so genau wissen.” Abwehrend wedelte Joey mit den Händen in der Luft herum. “Die Hauptsache ist doch der Effekt, oder?” Er ließ die Hände wieder sinken. “Also, wo muss ich denn nun hin um die Abschlussprüfungen hinter mich zu bringen?” “Mein Vorschlag war, dass du in einen der Konferenzräume meiner Firma geprüft werden kannst. Ich glaube ich muss nicht erzählen, dass der Direktor sofort damit einverstanden war, oder?” Joey grinste als er sich die Situation im Schulleiterbüro vorstellte und abermals war er froh nie ernsthaft mit Seto aneinander geraten zu sein, denn dass der Braunhaarige mit ihm den Boden aufgewischt hätte stand nun wirklich außer Frage. “Damit wäre die Sache mit der Schule geklärt. Wie steht es denn mit deinen Vorbereitungen?” Seto musste sich selbst ja keine Gedanken wegen des Stoffes machen, aber wie stand es mit seinem Hündchen? “Ich hab bestanden!” Joey fischte den zerknitterten Probeprüfungsbogen aus seiner Hosentasche und hielt mit stolzgeschwellter Brust dem Braunhaarigen vor die Nase. “Bakura meinte, wenn ich fleißig weiter lerne dürften die Prüfungen kein großes Problem für mich sein.” “Ach, meint er das“” Seto nahm das Papier entgegen, überflog die Aufgaben und die dazu verfassten Antworten. “Wenn ich das hier sehe, währe ich geneigt ihm zu zustimmen. Werde jetzt aber bitte nicht übermütig, okay?” “Schon klar. Ich werde weiterhin büffeln. Will ja schließlich nicht durchfallen und denn ganzen Mist in einem Jahr noch mal machen.” Joey schnappte sich wieder seinen Prüfungsbogen und stopfte ihn sich wieder in die Hosentasche. “Und wie steht´ s mit dir?” Eine schmale Augenbraue wurde hoch gezogen und die Lippen des Braunhaarigen verzogen sich zu einem leichten Grinsen. “Okay, okay, sag es bitte nicht.” Grummelte der Blonde und verschränkt die Arme. “Aber unfair ist es trotzdem. Ich büffele wochenlang wie ein Blöder und du kannst das alles natürlich schon längst.” “Tja, ein gutes musste die Erziehung meines Stiefvaters ja haben.” Seto zuckte leicht mit den Schultern und erhob sich. “Ich bekomme langsam Hunger. Wollen wir uns etwas zum Abendessen bestellen?” “Kantonesisch!” Hallte es durch den Raum und ein breit grinsender Mokuba stand in der Tür. “Siehe da. Der verlorene Bruder kehrt heim.” Seto erhob die Hände und blickte zur Decke. “Oh ihr Götter, es geschehen wahrlich noch Zeichen und Wunder.” Joey stand kichernd daneben und Mokuba zog einen kleinen Schmollmund. Mit einem gegrummelten `du bist doof´ durchquerte der kleine Wirbelwind den Raum und schlang seine Arme um Setos Mitte. “Aber lieb hab ich dich trotzdem.” Breit grinste er zu seinen großen Bruder hinauf. “Ich dich auch.” Auch Seto legte seine Arme um seinen Bruder und knuddelte ihn. “Und was verschafft uns die Ehre deiner Anwesendheit?” Er struppelte kräftig durchs schwarze Haar. “Na ja, neulich hat sich jemand beschwert das ich sooooo selten zuhause bin. Tja, und hier bin ich!” Große Kinderaugen strahlen den Braunhaarigen an. “Also ich hab mich bestimmt nicht beschwert.” Mischte sich Joey in das Gespräch ein. “Immerhin ist es hier so herrlich ruhig wenn du weg bist.” Breit grinste er zu Mokuba herüber und bekam von diesem lediglich die Zunge heraus gestreckt. “Hm. Kantonesisch also.” Seto beachtete das kleine Geplänkel der Beiden nicht weiter, sonder ging lieber zur Menüplanung über. Zwei Stunden und etlicher geleerter Essenspackungen später saßen Seto, Joey und Mokuba gut gesättigt, oder in beiden letzten Fällen, leicht überfressen am Küchentisch. “Es ist und wird mir für immer unbegreiflich bleiben.” Kopfschüttelns betrachte sich Seto die einundzwanzig leer gefutterten Päckchen auf dem Tisch. “Übung.” Kam es, wie aus einem Mund, von Joey und Mokuba. Kurz schauten sie sich verdutz an, ehe sie in lautes Gelächter ausbrachen. Abermals schaute Seto gegen Himmel. “Was habe ich nur getan, dass ihr mich so sehr straft?” “Gute Nacht, Seto.” Mokuba kuschelte sich mit einem zufriedenen Seufzer in seine Bettdecke. “Gute Nacht, Kleiner.” Seto strich im sanft durchs Haar, wand sich vom Bett ab und verließ den Raum. An der Tür hielt er kurz inne. “Und träum was schönes.” Er löschte das Licht und schloss die Tür. Ein leichtes Lächeln zierte seine Lippen als er gemütlichen Schrittes den Flur entlang ging. Der Abend war angenehm gewesen. Nach dem guten Essen hatte sie sich dazu entschieden ein Film anzuschauen. Na gut, eigentlich hatte ihn Joey und Mokuba dazu überredet und Seto hatte sich breitschlagen lassen. Ein leiser Seufzer stahl sich von seinen Lippen als er an den nicht gerade kleinen Berg Akten auf seinem Schreibtisch dachte. Mit der Hand massierte er leicht seinen verspannten Nacken. Vielleicht konnte die Arbeit bis morgen warten und er sollte dem Beispiel seines Bruders und dem, selig auf der Couch schlummernden Hündchen folgen. Sein Lächeln verstärkte sich als er daran dachte wie Joey während des zweiten Film eingeschlafen war. Denn der Blonde hatte zuvor, mit einigem Abstand, neben ihm auf der Couch gesessen und war beim Einschlafen gegen seine Schulter gesunken. Seto hatte überrascht zur Seite geschaut und das tief schlafende Hündchen anschließen vorsichtig zugedeckt. Er war froh das Joey ein recht tiefen Schlaf hatte, denn so konnte er die vertraute Schwere des Körper und den betörenden Duft des Blonden neben sich einfach nur genießen. Jedoch hatte sich das Aufstehen als etwas schwierig herausgestellt. Doch mit der Hilfe seinen breit grinsenden Bruders hatte Seto es geschafft sich zu erheben, Joey einigermaßen anständig auf die Couch zu legen und ihn sorgfältig zu zudecken. Leicht strich der Braunhaarige sich über den Oberarm, über die Stelle an der Joey gelehnt hatte. Es war ein schönes Gefühl gewesen den Blonden wieder so dicht zu spüren und er hoffte inständig, dass die Therapie helfen würde und er sein Hündchen endlich wieder richtig nah sein konnte. Seto schloss die Tür seines Schlafzimmers hinter sich und entledigte sich auf dem Weg zum Bett seiner Kleidung. Bevor er die Hose auf den Stuhl legte, holte er noch sein Handy aus der Gesäßtasche, schaute kurz auf das Display und legte das Gerät anschließend auf den Nachttisch. Er schlüpft unter die Bettdecke und fröstelte leicht als der kühle Stoff seine Haut berührte. Doch wärmte die Seide sich schnell auf und ließ ihn sich immer mehr entspannen. Nur am Rand bekam er noch mit das sein Handy leicht vibrierte und somit den Eingang einer Sms ankündigte. Doch Seto war zu müde und nicht gewillt sich jetzt mit dem kleinen Gerät zu beschäftigen. Egal wer gerade etwas von ihm wollte, es konnte genauso gut bis morgen warten. Allmählich wurde sein Atem flacher, seine Gesichtszüge entspannten sich und Morpheus hieß ihn in seinem Reich willkommen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)