Who knows where life may take us von -Arisu- (MyvxRuki) ================================================================================ Kapitel 10: Alles neu --------------------- Hatten Staubsauger eine Seele? Ruki war sich sicher das es so war und sie hassten ihn. Zumindest sein eigener schien ihn zu hassen. Der blonde Sänger war grade damit beschäftigt seine Wohnung gründlich auszumisten. Nachdem er so viele Tage Liebeskummer hinter sich hatte fühlte er sich voller Energie und Tatendrang seine eigenen vier Wände von allem Schmutz zu befreien. Außerdem hatte Miyavi ja am Tag zuvor angekündigt, ihn im Laufe der nächsten Tage zu besuchen und da konnte er ihn ja nicht in seine müffelnde Wohnung lassen. Nur leider schien sein geliebter Staubsauger das ganz anders zu sehen. Der hatte nämlich in der Mitte des Wohnzimmers röchelnd den Geist aufgegeben und egal wie oft Ruki auch dagegen trat, machte er keine Anstalten wieder anzuspringen. „Dummes Ding“, fluchte Ruki und betrachtete das Stück Technik wütend. Staubsauger gehörten zusammen mit Wasserkochern zu den Dingen, die er nicht freiwillig einkaufen ging, aber leider waren Staubsauger auch nicht so leicht durch einen Topf zu ersetzten, wie Wasserkocher es waren. Ruki grummelte stetig vor sich hin, während er den Spaßverderber von Staubsauger am Kragen packte und schwungvoll aus seiner Wohnungstür beförderte. „AUA!“ Einen Moment dachte Ruki, dass er wohl nun langsam durchdrehte und Staubsauger begannen zu ihm zu sprechen, doch dann musterte er noch einmal seinen halb dunklen Flur und entdeckte einen verstört wirkenden Miyavi, der sich mit einer Hand den seitlichen Oberschenkel rieb. „Staubsaugerattentat? Begrüßt du Leute immer so?“, wollte er amüsiert wissen. Der blonde starrte ihn mit offenem Mund an und ging dann besorgt einige Schritte auf ihn zu. „Tut mir leid, hab ich dich getroffen?“ Miyavi grinste schief und verstrubbelte Ruki das Haar. „Nein, wie kommst du denn da drauf?!“, lachte er vergnügt. „Wirfst du oft mit Haushaltsgegenständen?“, erkundigte sich Miyavi weiter und Ruki streckte ihm die Zunge raus. „Nur wenn ich ungebetenen Besuch bekomme!“, konterte er und Miyavi lachte. „Wie bist du eigentlich reingekommen? Und was ist das?“, fragte Ruki, als sein Blick auf einen großen Karton fiel, der neben Miyavi auf dem Boden stand. Der schwarzhaarige grinste geheimnisvoll. „Lass mich in deine Wohnung und ich zeig’s dir“ Ruki hätte ihn auch ohne Bestechung liebend gern in seine Wohnung gelassen, aber dieser mysteriöse Karton zog nun doch sein Interesse auf sich, obwohl er Überraschungen ja nicht wirklich leiden konnte. „Ähm … und was ist das jetzt?“, erkundigte er sich möglichst beiläufig, als er dem anderen dabei zusah, wie er sich auf sein Sofa fallen ließ, dass zum Glück zu dem Teil des Wohnzimmers gehörte, den er noch hatte saugen können. Miyavi streckte sich gemächlich und setzte wieder sein schiefes Grinsen auf. „Das erfährst du noch früh genug … jetzt muss ich mich erstmal erholen, immerhin hab ich die Kiste die Treppen hoch schleppen müssen …“ Er sah ihn erwartungsvoll an, als Ruki bewegungslos im Raum stehen blieb, „willst du dich nicht zu mir setzen?“ Was vorher kaum spürbar existent gewesen war brach nun in Ruki aus wie ein Feuerwerk. Ihm wurde heiß und kalt gleichzeitig und sein Magen war erneut erfüllt von tausenden Schmetterlingen. Sein Blick glitt über Miyavis Arm, der auf der Sofalehne lag und er erinnerte sich daran, dass dieser Arm gestern noch um ihn geschlungen gewesen war. „Ruki?“, kam es etwas amüsiert von dem schwarzhaarigen und er versuchte sich von seinen Gedanken loszureißen. Er war sicher rot im Gesicht, nein wie peinlich. „Ähm … gleich ... willst du Tee?“ Antworten wurde eindeutig überbewertet. Ruki rauschte davon in die Küche und steckte dort seinen Kopf in den Schrank mit den Töpfen. Er war ja so ein Feigling, wie peinlich. Aber gleich würde er sich neben ihn setzten, ganz bestimmt. Miyavi stand nach nur einem Tag vor seiner Wohnungstür, was hieß, dass er ihn vermisst hatte. Unwillkürlich musste er grinsen. Ruki richtete sich auf und ließ kaltes Wasser in den Topf fließen, als sich plötzlich warme Arme um ihn schlossen und er erschreckt Luft holte. „Erwischt … du entkommst mir nicht“ Rukis Arme verließ alle Kraft und der Topf sank ins Spülbecken, als Miyavi sein Kinn auf seine Schulter sinken ließ. Diese Nähe brachte ihn ganz durcheinander. Klare Gedanken zu fassen war unmöglich, wenn sich ein warmer Körper an seinen Rücken drückte und ein riesiges Feuerwerk in seinem Inneren abbrannte. Warum fühlte sich das nur so verdammt gut an? So was müsste doch verboten werden. Ruki konnte nicht anders, als sich etwas gegen Miyavi sinken zu lassen und kurz die Augen zu schließen. Dieser Duft. „Willst du immer noch wissen, was in dem Karton ist?“, flüsterte Miyavis Stimme an seinem Ohr und elektrisierte die Haut in seinem Nacken. „Hm? … Karton?“ Miyavi lachte leise und ließ ihn vorsichtig los, sodass er sich noch fangen konnte und nicht haltlos nach hinten kippte. Dann griff er seine Hand und zog ihn zurück ins Wohnzimmer. Ruki murrte leicht, als der andere seine Hand losließ, um die Kiste vom Boden aufzuheben und damit ins Arbeitszimmer zu verschwinden. Er selbst blieb planlos neben der Couch zurück, bis er ein lautes Rumpeln vernahm. „Was tust du da?“, fragte er entsetzt, als er den Kopf zur Tür reinsteckte und Miyavi inmitten eines Kabelsalates entdeckte. Der schraubte doch tatsächlich an seinem geliebten lahmen Computer herum! „Ich hab dir was Besseres gekauft, … guck mal in die Kiste!“ Äußerst widerwillig tapste Ruki auf den braunen Behälter zu, in dessen Innerem, neben Massen an Styropor, etwas Silbernes hervorblitzte. „Du kaufst mir ein Notebook?“, entrüstete er sich und hörte Miyavi fröhlich glucksen. „Gefällt es dir?“ „Nein! Ich meine Ja, ich meine … warum kaufst du mir so was Teures? Ich benutze meinen Computer fast nie!“ Miyavi schien das alles ziemlich lustig zu finden. „Du benutzt ihn nur nicht, weil der hier so lahm ist, … wir leben im 21. Jahrhundert, das Internet ist die Zukunft!“ Ruki grummelte „Das hast du doch aus irgendeiner Computerzeitschrift, oder?“ „Traust du mir so etwas Poetisches nicht zu?“ „Nein!“ Miyavi lachte laut auf und reckte sich ein Stück, wobei er mit dem Kopf scheppernd an die Tischplatte stieß. Er murrte nur leicht und rieb sich die Schädeldecke, aber Ruki war schon zu ihm unter den Tisch gekrabbelt und sah ihn besorgt an. „Alles okay?“, fragte er, während seine Finger sanft Miyavis Haar betasteten. Seine Bewegungen stoppten, als er dem Blick des anderen begegnete, der ihn verhangen ansah. Ruki schluckte, als sich Miyavis Gesicht langsam dem seinen nährte, ohne den Blickkontakt zu brechen. „Dein Haus ist eine Todesfalle …“, murmelte er schwach, bevor er die Augen schloss und seine Lippen sanft auf die des anderen legte. Ruki hielt die Luft an, als Miyavis Kuss ein noch heftigeres Feuerwerk in ihm auslöste. Alles kribbelte, als sich ihre Lippen wieder trennten und Miyavi ihn verschmitzt angrinste. „Du siehst aus, wie vom Blitz getroffen“, sagte er gelassen und Ruki lächelte verlegen. Ein so kleiner Kuss brachte ihn völlig aus der Bahn. „Das probieren wir gleich noch mal und dann will ich ein anderes Gesicht sehen, okay?“ Miyavis Hand strich sanft über seine Wange und im nächsten Moment spürte er erneut heiße Lippen, samt Piercing, sich gegen seinen Mund bewegen. Rukis Augen klappten zu und er konnte ein Seufzen nicht unterdrücken, als sich die Zunge des anderen in seinen Mund schob und er konnte nicht anders, als den Kuss gierig zu erwidern. Inzwischen hatte sich sein Verstand komplett verabschiedet und sein Körper selbstständig gemacht. Seine Hände glitten über den Stoff von Miyavis Sweatshirt und ertasteten jede Kontur, die sich darunter abzeichnete, während die Finger des anderen fahrig durch seine Haare fuhren. Er wusste nicht wie viel Zeit verging, bis sie sich voneinander trennten. Ruki stellte überrascht fest, dass die Wangen des schwarzhaarigen an Farbe gewonnen hatten und er lächelte verschmitzt. „Jetzt hast du mich vollkommen aus der Bahn geworfen …“, sagte Miyavi und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Gut“, lachte Ruki leise und hauchte ihm noch einen Kuss auf die Lippen, ehe er sich erhob und noch einen Blick auf das Notebook warf. „… kann ich nicht vielleicht beide behalten? Der Computer ist bislang das einzige elektronische Gerät, das bei mir mehr als ein Jahr überlebt hat“ Miyavi warf ihm einen zweifelnden Blick zu und unterbrach kurz seine Befreiungsaktion aus den Kabeln. Ruki bedachte ihn mit seinem besten Dackelblick und Miyavi schüttelt resignierend den Kopf. „Dann behalt sie eben beide …“ Zehn Minuten später stand das neue Notebook neben dem alten Computer Bildschirm und Miyavi erhob sich schnaufend. „Gut?“ „Perfekt!“, bestätigte Ruki und grinste. „Und wie sieht meine Belohnung aus?“, schnurrte Miyavi und wollte nach Ruki greifen, doch der war schneller und flüchtete ins Wohnzimmer. „Pff, du bist aber ganz schön maßlos …“, empörte sich der blonde lachend, als Miyavi wieder auf ihn zu schlich. „Das weißt du doch“ Er zog Ruki an sich und zusammen kippten sie aufs Sofa. Miyavis Körper drückte schwer auf seine Lunge und seine Haare kitzelte an seiner Stirn, aber das nahm Ruki gar nicht wirklich wahr. Diese faszinierenden dunklen Augen bohrten sich schon wieder in seinen Verstand und trieben sein Herz weiter in Richtung Herzinfarkt. Er spürte den warmen Atem des anderen auf seiner Oberlippe und hob leicht den Kopf an, bis sich ihre Lippen trafen. Er spürte, wie sich Miyavis Mund kurz zu einem Lächeln verzog, ehe er den Kuss erwiderte. Ruki schob seine Hände in den Nacken des anderen und wühlte haltlos mit seinen Fingern durch die schwarzen Haare. „Und du sagst ich wäre maßlos“, sagte Miyavi grinsend, nachdem er sich von Ruki gelöst hatte, der darüber widerwillig brummte. „Bist du ja auch“, entgegnete er trotzig und schmunzelte. Miyavi richtete sich auf und ließ den Blick durch den Raum schweifen, bis er beim Fernseher zur Ruhe kam. Ruki musterte ihn einen Augenblick nachdenklich, bis ihm wieder das heutige Fernsehprogramm einfiel. „Möchtest du das Spiel sehen?“, fragte er und Miyavi wandte ihm den Kopf zu. Ruki hatte noch am Vormittag gelesen, dass heute ein Spiel der japanischen Nationalmannschaft live übertragen wurde. Der andere schüttelte lächelnd den Kopf. „Ich bin wegen dir hier und nicht zum fernsehen.“ Zwar hatte Ruki eigentlich wirklich keine Lust auf das Spiel, aber in Miyavis Gesellschaft war es vielleicht sogar erträglich. „Aber mir macht das nichts aus … immerhin bist du ja trotzdem hier …“, versicherte Ruki und machte dabei undeutliche Handbewegungen, auf sich und auf den anderen deutend. Miyavi lachte „Aber wenn wir knutschen bekomm ich eh nichts von dem Spiel mit!“ Ruki konnte nicht anders, als rot anzulaufen. „Das meinte ich gar nicht“, nuschelte er und Miyavi lachte laut auf. „Na gut, lass uns fernsehen …“ Miyavi bestand darauf noch einmal Rukis Surroundfernbedienung ausprobieren zu dürfen und dämmte mit unverholender Begeisterung das Licht, ehe er den Fernseher einschaltete. Bunte Punkte rannten bereits über grünen Rasen und Ruki wusste, dieses Spiel würde ihn sicher mehr langweilen, als das das er mit Miyavi besucht hatte. Doch dann griff der schwarzhaarige seine Schulter und zog ihn an sich. Miyavis Arm lag auf seinem Rücken und seine Hand hatte sich irgendwie einen Weg an Rukis Seite gesucht und die darunter befindliche Haut begann unbändig zu kribbeln. Ruki kaute nervös auf seiner Lippe, als ihm klar wurde wie sie grade aussahen; wie ein richtiges Pärchen, die abends vorm Fernseher kuschelte. Er kuschelte … mit Miyavi. Ruki kuschelte nicht! Höchstens ein, zwei Mal in den meist sehr kurzen Beziehungen, die er mit Frauen gehabt hatte, aber zum Beispiel mit Uruha hatte er nie gekuschelt. Schon der Gedanke war abwegig, aber das hier mit Miyavi kam ihm nicht einmal abwegig vor. Es war … schön; einfach schön. Er spürte, wie ihm wieder furchtbar heiß wurde und natürlich wurde er auch wieder rot. Grade dachte er darüber nach, wie peinlich es ihm wohl wäre, wenn ihn nun seine Bandmitglieder so sehen könnten, als sich Miyavi leicht räusperte. „Und du dachtest echt Aoi würde auf mich stehen?“, fragte er ins Blaue hinein und Ruki starrte ihn entsetzt an. Wo hatte er das denn jetzt her? „Woher …?“, begann er, doch Miyavi erahnte seine Frage. „Aoi … naja, eigentlich eher Uruha …“, grinste er. „Aber ich war doch gestern erst bei dir … wie …“ Er konnte fast die Räder in seinem Kopf rattern hören und dann ein leichtes Pling. „Du bist doch an dein Handy gegangen!“ Miyavi kicherte „Nein … ich wollte heute morgen kurz bei Aoi vorbei, aber der war nicht allein …“ sagte er mit diesem gewissen Unterton, der sagen wollte ´´du weißt schon´´. „Oh …“ Ruki starrte auf die Mattscheibe, ohne wirklich etwas zu sehen. Eigentlich hatte er nicht gewollte, dass Miyavi wusste wie dumm er gewesen war. „Und weil du dachtest Aoi steht auf mich wolltest du dich opfern?“, fragte Miyavi mit einem amüsierten Unterton und Ruki biss sich auf die Unterlippe. „Mach dich nicht lustig über mich, so abwegig ist das auch wieder nicht!“, entgegnete Ruki beleidigt und verschränkte umständlich die Arme vor der Brust. „Stimmt, wer wird bei so einem Body nicht schwach!“, polterte Miyavi und Ruki grummelte ungehalten. „Idiot!“ Miyavi lachte nur wieder und zog Ruki noch ein Stück näher zu sich. „Du bist wirklich unheimlich niedlich, weißt du das?“ Ruki starrte ihn an und wurde rot, nur diesmal sah es Miyavi leider und grinste wieder schief. „Ich bin nicht niedlich“, stritt der blonde ungehalten ab und versuchte sich aus Miyavis Griff zu befreien, doch der zog ihn nur noch näher an sich. „Doch … so was von niedlich …“, murmelte er nur, beugte sich vor und hauchte Ruki einen Kuss auf den Hals, der ihm einen Schauer über den Rücken jagte „… und absolut heiß …“ Er knabberte an seinem Ohr und Ruki klappten die Augen zu „… einfach unwiderstehlich …“ Hosted by Animexx e.V. 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