Happy ohne Ende? von Schumeriagirl ================================================================================ Kapitel 7: Vanilla Kisses ------------------------- Das hier ist meine erste Story mit und über reale Personen und selbstverständlich ist das alles nur erfunden… Also keine Panik, nichts ist wahr, alles stammt nur aus meinem Hirn… Es soll weder Ruf schädigend noch sonst irgendwie böse sein… Torsten schüttelte nur ungläubig den Kopf. Dieser Fritz war schon so ein ganz spezieller Fall. Da stürmte er einfach so in eine Umkleidekabine und anstatt sich zu entschuldigen küsste er die junge Frau auch noch. Und war auch noch fest davon überzeugt, dass sie ihn nur aus missverstandener Schicklichkeit geohrfeigt hatte. Halleluja, das hatte schon Mut, das musste selbst der Fringser gestehen. Er hätte sich das bei Petra zum Beispiel nicht getraut, schon gar nicht als sie sich noch nicht besonders gut kannten. Dieses Selbstbewusstsein hatte er als Jugendlicher einfach noch nicht gehabt, obwohl er sicherlich einiges nachgeholt hatte. Einige hielten ihn mittlerweile sogar für ein wenig arrogant, aber das machte ihm nicht viel, so lange die Leute, die ihm etwas bedeuteten, die Wahrheit kannten. Mit der Zeit hatte er sich einfach einen Panzer zugelegt und in gewissen Fällen bestand der sicherlich auch aus Arroganz, das wollte er nicht leugnen, aber im Grunde seines Herzens war er immer noch derselbe wie damals. Und damit auf jeden Fall viel zu schüchtern um so eine Sache wie Clemens abzuziehen. „Meinst du denn, du findest sie wieder? Bremen ist zwar keine Millionmetropole, aber trotzdem. Eine Nadel im Heuhaufen zu finden ist wahrscheinlicher. Da gibt es bestimmt irgendwelche Statistiken, die es dir genau sagen könnten.“ Per war wie immer für Clemens’ Geschmack viel zu negativ, auch wenn eben jener es eher als „realistisch“ umschrieb. Man musste einfach mal auf ein wenig Glück hoffen und dann würde sich schon alles andere zusammen fügen, dieser Ansicht war Clemens zumindest. „Nun sei doch nicht immer so miesepetrig. Lass mich doch von dieser tollen Frau träumen, du denkst ja immerhin auch noch an dein Mädel vom Flughafen und da stehen die Chancen, dass du sie wieder siehst etwa genauso wie bei mir.“ Das brachte den Innenverteidiger zum Schweigen und zeigte den anderen, dass Clemens mit seiner Vermutung richtig lag. Tatsächlich konnte Per die junge Frau vom Flughafen irgendwie nicht aus seinen Gedanken verbannen. Es waren ganz viele Kleinigkeiten, die ihn an sie erinnerten. Teilweise waren es sogar Angst einflößende Dinge, denn wenn er es gerade so richtig überlegte, dann erinnerte ihn der Geruch des Lutschers an die Frau vom Flughafen. Komisch. „Sag mal Torsten, hast du heute ein anderes Deo benutzt? Das habe ich mich schon heute morgen gefragt. Du riechst so anders.“ „Ich anders? Ne, wieso sollte ich, ich habe das genommen, was ich sonst auch nehme. So langsam wirst du mir unheimlich Per.“ „Dann liegt es vielleicht an mir, dass ich die ganze Zeit diesen frischen Vanillegeruch in der Nase habe.“ Clemens sah überrascht auf und schnüffelte erst einmal ausgiebig. Auch er konnte jetzt einen leichten Vanillegeruch erkennen und wusste, dass Per sich nichts einbildete. Und auch ihn erinnerte dieser angenehm süße Geruch an etwas, doch er konnte ihn gerade nicht so ganz zu ordnen. „Das liegt nicht an dir, Langer, ich rieche es auch. Und es kommt definitiv von unserem Lutscher hier. Hast du uns etwas zu beichten, Torsten?“ Es war eher spaßig gedacht, doch Torsten hielt einen Augenblick inne und dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Natürlich, Lena war die ganze Zeit vorm Training um ihn herum gewesen und wenn er sich nicht irrte, hatte sie ein nach Vanille duftendes Parfüm getragen. Vanilla Kisses oder so was, er kannte sich mit solchem Weiberkram ja nicht so aus. „Nee, ganz bestimmt nicht. Und schon gar nichts, was dich interessieren würde, Kleiner. Aber jetzt weiß ich auch, was ihr meint, aber das ist nicht mein neues Deo, so was würde ich mir nie freiwillig ansprühen, das muss das Parfüm meiner Schwester sein. Lena liebt Vanillegeruch und da wird dann wohl was auf mich abgefärbt haben.“ Nun konnte sich auch Clemens daran erinnern, woher er diesen Geruch kannte: Die Frau aus der Umkleide, die er so leidenschaftlich geküsst hatte, hatte ebenfalls nach Vanille geduftet, wenn auch nicht nur, da war noch ein anderer Geruch dabei gewesen, den er nicht so ganz hatte deuten können, dafür war es dann doch zu schnell gegangen. Aber alles in allem war ihm dieser Geruch doch nicht unangenehm, nicht so aufdringlich wie viele andere Düfte. Eher dezent, das machte die Frau in seinen Augen nur noch begehrenswerter. „Wann ist deine Schwester noch mal hier angekommen?“ Per war mit einem Mal mehr als hell wach. Wie viele Zufälle gab es schon auf einem Haufen? Nicht nur, dass Torstens Schwester so roch wie die Frau vom Flughafen, nein, sie konnte ebenfalls noch nicht so lange in der Stadt sein und musste mit dem Flugzeug gekommen sein. Vielleicht hatte er ja sogar Glück, oder auch kein Glück, je nach dem, wie Torstens Reaktion darüber ausfallen würde, falls seine kleine Schwester besagte Frau vom Flughafen war. „Sie ist heute morgen hier angekommen, wieso?“ „Wann genau?“ „Keine Ahnung, so gegen sieben war sie wohl bei mir, aber sicher bin ich mir nicht. Sie hat einen relativ frühen Flug genommen und ist dann direkt zu mir, was interessiert dich das überhaupt, Langer?“ Per versuchte krampfhaft sich seine Enttäuschung nicht ansehen zu lassen. Für einen ganz kleinen Augenblick hatte er gehofft eine mögliche Spur zu der Frau gefunden zu haben, die ihm irgendwie den Kopf verdreht hatte, aber wie gewonnen, so zerronnen. Wenn Lena Frings direkt nach der Landung zu ihrem Bruder gefahren war, dann konnte sie nicht seine schöne Unbekannte sein, denn sie hatten ja schließlich Stunden gemeinsam in dem Cafe verbracht. „Sagt mal Jungs, Themenwechsel, wer von euch kommt eigentlich morgen Abend zum Essen?“ Clemens und Per sahen Torsten überrascht an, bis ihnen siedend heiß wieder einfiel, was morgen Abend für ein Essen war. Es war nicht irgendein spontanes Treffen unter Kollegen, sondern ein verdammt wichtiges Essen, ein Nationalmannschaftsessen bei Torsten Frings! „Scheiße, sorry Torsten, ich habe es total verplant. Jetzt habe ich da schon was vor, was ich nicht absagen kann.“ Per wirkte total am Boden zerstört, dass er eine Gelegenheit verpasste sich mit seinen Kollegen aus der Nationalmannschaft zu unterhalten. Dabei waren diese Abende, die sie schon seit einigen Jahren regelmäßig veranstalteten, immer lustig und heiter gewesen und sorgten eigentlich regelmäßig für Gesprächsstoff bei den obligatorischen DFB Veranstaltungen. Dass Per nun ausgerechnet auch noch ein Abendessen verpasste, dass in Bremen statt fand, war umso ärgerlicher. „Tut mir leid Kumpel, ich kann auch nicht.“ Clemens wirkte nicht ganz so erschüttert wie Per, aber auch ihm schien es aufrichtig Leid zu tun, dass er das Essen vollkommen verschwitzt hatte. Obwohl es bei ihm auch vor allen Dingen an Petras hervorragenden Kochkünsten lag, die er dadurch verpasste. Stirnrunzelnd betrachtete Torsten seine beiden Kollegen, die wie begossene Pudel neben ihm standen und ihn ebenso bettelnd ansahen. Sie wollten ihn so wortlos um Verzeihung für ihre Vergesslichkeit bitten und erhofften sich Gnade, denn wenn der Lutscher ernsthaft wütend war, sollte man ihm besser nicht in die Quere kommen, auch wenn er jetzt direkt nicht wütend war. Eher enttäuscht, dass seine Kollegen bereits etwas anderes vorhatten oder den Termin einfach vergessen hatten. Er konnte sich glücklich schätzen vorher noch einmal nachgefragt zu haben, sonst hätte Petra wieder Unmengen gekocht und wäre am Ende wieder sauer gewesen, weil keiner gekommen war. „Bist du uns jetzt böse Torsten?“ Pers Frage war vorsichtig formuliert und wie immer merkte man es dem langen Innenverteidiger an, dass er keinen Streit haben wollte und auch solche Situationen am liebsten vermied. Per Mertesacker war nun einmal sehr harmoniebedürftig. „Ach Quatsch, nein, natürlich nicht. Es ist einfach nur schade.“ Schweigend trotteten sie nebeneinander her, jeder in seine eigenen Gedanken vertieft, bis Clemens es schließlich nicht länger aushielt und neugierig nachfragte: „Wer hat denn alles zugesagt?“ „Na ja, da ich euch beide von der Liste ja nun streichen kann bleiben noch Bernd, Michael, Mario, Sedar, Timo, Miro und Arne, wenn ich mich nicht verzählt habe.“ „Und was ist mit unseren lieben Bayern? Haben die alle keine Zeit oder wollen sie den weiten Weg ins schöne Bremen nicht auf sich nehmen. Ich meine, so lang dauert es ja nun auch nicht, wenn Michael sogar aus London herfliegt.“ „Nein, bei Philipp, Basti und Lukas passt es leider mit dem Training nicht. Sie wären wirklich gern gekommen, aber der Fußball und der Verein gehen nun mal vor, ist ja auch verständlich. Miro kann nur kommen, weil er derzeit wegen einer Muskelverhärtung pausieren muss, sonst hätte er es auch nicht geschafft. Und bei Metze ist es wirklich einfach zu weit für Zwischendurch, außerdem brennt in Spanien im Augenblick wohl die Luft. Keine Ahnung, was genau vorgefallen ist, aber er meinte irgendetwas mit Barca und den Fans und das er auf keinen Fall gerade weg kann, weil sie da alle wohl gerade in der Luft zerfetzen.“ Keiner der drei wusste, was Christoph Metzelder damit wirklich meinte, denn niemand interessierte sich wirklich brennden für die Geschehnisse der spanischen Liga, aber sie wussten wie es um seinen Stammplatz stand und verstanden, das er ihn unter gar keinen Umständen riskieren wollte. Gelassen trainierten sie zu ende, gaben dann noch ein paar besonders hartnäckigen Fans ein Autogramm und machten sich dann auf in Richtung Heimat. Petra und Lena waren direkt vom Shoppen die Mädchen abholen gefahren und saßen mittlerweile vergnügt zu Hause und spielten gerade zusammen Mensch-Ärgere-Dich-Nicht, als Torsten das Haus betrat. Es freute ihn unheimlich seine Frau, seine beiden kleinen Töchter und seine Schwester so friedlich vereint in seinem Wohnzimmer sitzen zu sehen. Auch wenn er sonst nicht so oft an Gott dachte, wie er es womöglich sollte, in diesem Augenblick dankte er dem Herren aus tiefsten Herzen für diese vier wunderbaren Frauen, die sein Leben bestimmten. „Na meine lieben, habt ihr mich schon vermisst?“ Lisa und Lena sprangen sofort auf und liefen auf ihren Papa zu, während sich Petra und Lena lächeln ansahen und den beiden Kleinen den Vortritt ließen. Immerhin sollte Torsten auf seine alten Tage nicht noch zu eingebildet werden und außerdem war es viel zu süß wie beide Mädchen auf einmal versuchten die Aufmerksamkeit ihres Vaters zu erlangen um ihm zu erzählen, was sie heute schon alles mit Tante Lena unternommen hatten. Erst als Lena mit den beiden nach oben ging, hatten Petra und Torsten genügend Zeit um sich ausgiebig und in Ruhe zu begrüßen. „Wie war dein Tag heute?“ „Fast wie immer, eigentlich. Nur das Per und Clemens leider für morgen abgesagt haben.“ „Schade, aber kann man wohl nicht ändern. Dann sind wird noch neun, wenn Lena mit uns essen möchte zehn. Davon schlafen aber nur Bernd, Miro und Michael hier, der Rest fährt wieder nach hause, habe ich das richtig verstanden?“ Torsten nickte nur und überlegte, ob seine kleine Schwester wohl Interesse hatte mit einer Horde Fußballvernarrter Männer Abend zu essen. „Keine Panik Torsten, ich habe mit Lena schon gesprochen. Sie hat versprochen, dass sie nicht das weite sucht, sondern brav mit ihrem großen Bruder und seinen Freunden einen Abend verbringt und sie hat uns sogar angeboten sich den ganzen Abend um Lena und Lisa zu kümmern, damit wir unsere Ruhe haben und wenn sie dann im Bett sind, wollte sie zu uns stoßen. Ist das ein Deal?“ „Klar ist das ein Deal!“ Torsten strahlte wie ein Honigkuchenpferd und freute sich unendlich auf den morgigen Tag. Ganz locker würde er sich mit seinen Freunden über Fußball unterhalten können ohne mit irgendwelchen Unterbrechungen zu rechnen, denn auch wenn er seine Schwester die letzten Jahre nicht besonders häufig gesehen hatte, so wusste er doch, dass sie problemlos mit seinen beiden Mäusen fertig wurde. To be continued?? Interesse? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)