26. Januar von Sonnendrache (SPOILER WARNUNG: Wer die ersten Kapitel des 12. Mangas oder die Folge 35 noch nicht kennt sollte das hier nicht lesen!) ================================================================================ Kapitel 1: Denn sie konnten doch -------------------------------- Ich verließ das Haus und ging auf den roten Sportwagen zu, dabei warf ich meine abgebrannte Zigarette in den Mülleimer neben dem Haus. Er ging neben mir her und aß noch die letzten Reste einer Packung Schokolade. „Es läuft alles wie besprochen. Du schlägst zur vereinbarten Zeit zu und wenn alles glatt geht sehen wir uns heute Abend wieder.“ Ja, „wenn“, ging es mir durch den Kopf. Mello war ein Genie. Daran war nichts zu rütteln, aber er war zu ungeduldig. Ich hatte es geschafft ihn in letzter Zeit von waghalsigen Aktionen abzuhalten. Nur einmal hatte er es irgendwie geschafft mich zu überrumpeln und hatte Near getroffen. Zum Glück war er dabei nicht irgendeinem von Kiras Leuten begegnet. Das hätte sein Ende bedeutet. Ich verdrehte die Augen. „Ja, ja. Ich weiß, wie der Plan aussieht. Du musst ihn nicht noch einmal wiederholen.“ Ich schaute in sein vernarbtes Gesicht. Ob ich ihn wiedersehen werde? Natürlich hör auf so einen sentimentalen Quatsch zu denken! Ich stieg in den Wagen, er setzte sich auf das schwarze Motorrad. Unter dem Helm konnte man sein Gesicht schlecht erkennen. Gut für ihn. Die Tatsache das Kira sein Gesicht nicht kannte, war der einzige Grund warum er noch lebte. Wir fuhren beide los. In entgegengesetzte Richtungen. Niemand sollte Mello mit mir in Verbindung bringen. Während ich fuhr, kramte ich mit der rechten Hand eine Packung Zigaretten und ein Feuerzeug aus der Tasche. Wie war ich nur in diesen ganzen Mist geraten. Es war einige Monate her. Es war mitten in der Nacht, das wusste ich noch ganz genau. Ich hatte schon geschlafen, als mich ein Anruf wach klingelte. Es war Mello. Seine Stimme hatte rau und schwach geklungen. Er hatte gesagt, dass er schwer verletzt sei und meine Hilfe brauchte. Ich war überrascht nach so langer Zeit wieder seine Stimme zu hören. Zum ersten Mal seit er das Wammy's House verlassen hatte. Ich hatte nicht lange überlegt und mich auf den Weg gemacht. Eine kleine Rauchwolke verließ meinen Mund und breitete sich in dem Wageninnern aus. Ich spürte ein dunkles ungutes Gefühl in meinem Magen aufsteigen, aber ich kämpfte es nieder. Es war das selbe Gefühl wie damals, als ich auf dem Weg gewesen war Mello zu retten. Und dann hatte ich den von Mello genannten Ort erreicht. Ich hatte mit vielem gerechnet nur nicht mit dem was mich erwartete. Vielleicht hatte ich es doch, nur mein Gehirn hatte sich dagegen gewehrt den Gedanken zu akzeptieren. Das ehemalige Gebäude war keines mehr. Es sah aus, als wäre eine Bombe explodiert. Das es auch so war, konnte ich zu dem Zeitpunkt natürlich nicht wissen. Das Handy hatte ich immer noch am Ohr am anderen Ende der Leitung Mello. Von ihm geführt fand ich ihn schnell. In einem Hohlraum unter einem großen Stück Beton begraben. Er war halb tot. Noch lebendig aber stark blutend. Seine gesamte linke Körperhälfte sah schrecklich aus. Laut fluchend und Mello gleichzeitig Vorwürfe machend schaffte ich es irgendwie ihn in mein Auto zu kriegen. Zu hause versorgte ich ihn so gut es ging. Ich bin kein Arzt, aber ich tat mein Bestes. Ich schaute auf die Uhr. Es war an der Zeit. Ich wendete den Wagen und machten mich auf den Weg zu meinem heutigen Ziel. Die Zentrale der NHN. Ich musste nun einen klaren Kopf haben, aber meine Gedanken drifteten immer wieder ab. Ich schaffte es tatsächlich. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass Mello überhaupt überlebt, auch wenn ich es mir nicht eingestehen wollte. Er überlebte und ihm ging es von Tag zu Tag besser. Seine Wunden heilten so gut es eben ging. Die Narben im Gesicht blieben, aber es war mir egal. Er lebte noch. Sobald es ihm wieder gut ging wollte Mello wieder gehen, sich wieder auf machen Near zu überbieten, L zu rächen, Kira zu fangen. Ich wollte das nicht. Er sollte sich noch ausruhen. Er war schon immer zu ungeduldig gewesen und jetzt musste er erst recht auf sich aufpassen. Wie ich von ihm erfahren hatte, war es Kira zwar nicht gelungen Mello zu töten, aber er hatte seinen Namen herausgefunden. Das einzige was ihn jetzt noch am Leben hielt war die Tatsache, dass niemand sein Gesicht kannte. Das sollte meiner Meinung nach auch eine Weile so bleiben und dazu musste er sich aus der Öffentlichkeit zurückziehen. Aber nicht nach Mello. Er überredete mich und stattete Near einen Besuch ab. Wie ich später zufällig von Lidner hörte, wäre er dabei mal wieder fast gestorben. Ich sollte ihn wirklich nicht mehr allein auf die Straße lassen. Ich war am NHN Gebäude angekommen. Takada stieg gerade aus ihrer Limousine. Ohne das Tempo zu verringern fuhr ich auf den Parkplatz vor dem Gebäude. Ich hatte mein Ziel klar vor Augen. Ich hatte Mello dazu überredet sich eine Zeit lang damit zu beschäftigen den als Kira verdächtigten Light Yagami und sein Umfeld zu überwachen, aber nun konnte er nicht mehr ruhig sitzen. In zwei Tagen würde sich Near mit Kira treffen und - soviel stand fest - entweder sterben oder ihn überführen. Jetzt war für Mello die letzte Gelegenheit Near zu übertreffen. Diese würde er auch nutzten, das war sowieso klar und ich hatte mir vorgenommen ihn zu unterstützen egal wohin es mich führt oder was es für mich bedeutet. Dieses Mal würde ich an Mellos Seite sein, wenn er sein Leben riskierte. In der linken Hand hielt ich die Pistole. Als der Wagen auf dem Parkplatz hielt schnellte mein linker Arm durch das herunter gelassene Fenster. Ich betätigte den Anzug. Die Rauchbombe hüllte den Parkplatz in Nebel. Ich drückte das Gaspedal durch. Aus den Augenwinkeln sah ich wie ein schwarzes Motorrad vor Takada hielt. Das Gesicht des Fahrers konnte man unter dem Helm nur schwer erkennen. Ich musste vor Takadas Bodyguards flüchten. Ich lenkte sie hervorragend von Mello ab, der in diesem Augenblick Takada entführte. Alles lief nach Plan. Es war eine wilde Verfolgungsjagd durch Tokio. Ich das zu Fangende Wild und die schwarzen Autos hinter mir die Bluthunde. Ich werde das hier schaffen. Ich werde es schaffen ganz genau so wie Mello es sicher gerade schafft. Wir werden beide überleben und Near einen Schritt zuvorkommen. Ich schaute in den Rückspiegel. Sie waren mir dicht auf den Versen. Auch aus den Seitenstraßen kamen die schwarzen Autos. Ich konnte nur weiter nach vorne fliehen. Auf eine große Kreuzung zu, wie ich wusste. Als diese in Sichtweite kam, fluchte ich leise. Sie haben mich hier bereits erwartet. Ich bin ihnen in die Falle getappt. Ein Halbkreis aus schwarzen Autos versperrte meinen Weg. Ich trat die Bremse. Schlitternd und quietschend kam das Auto zum Stehen. Nun vollendeten die Autos, die mich verfolgt hatten, den Kreis. Ich saß ganz eindeutig in der Falle. Die Insassen der schwarzen Autos stiegen nun aus und richteten ihre Waffen auf mich. Langsam, mit erhobenen Händen stieg ich aus dem Auto. Eine Chance mein Leben jedenfalls noch etwas länger zu leben hatte ich noch. „Hey, seit wann ist es in Japan denn erlaubt so große Knarren zu benutzen? Und außerdem. Ihr wollt doch sicher wissen, wer meine Komplizen sind und wo sie Takada hingebracht haben. Also könnt ihr gar nicht schie...“ Der Rest des Wortes blieb mir im Hals stecken, denn sie konnten doch. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)