Ivory Tower von el_nino ================================================================================ Kapitel 3: Unerfreulicher Besuch -------------------------------- Kapitel 3 Unerfreulicher Besuch Es waren jetzt 3 Tage seit ihrem Gespräch mit Fernando vergangen, er hatte sein erstes EM Spiel bestritten und Spanien hatte gewonnen. Fernando war wirklich nicht wie einer der klassischen Fußballer: Arrogant oder überheblich. Er war freundlich, hilfsbereit und zuvorkommend. Es tat gut mit ihm zu sprechen, wirklich gut auch wenn sie ihm nichts von ihrer Hochzeit die sie platzen gelassen hatte erzählt hatte, tat es einfach gut. Und vielleicht würde sie heute jemanden brauchen, mit dem sie reden konnte und es war schön zu wissen, dass er ihr zuhören würde. Für sie da sein würde. Miriam schaute auf die Uhr. Sie musste sich beeilen, wenn sie nicht zu spät zu ihrem Arzt Termin kommen wollte. Bevor sie ging, schaute sie noch schnell nach ob sie eine Mail von Contracorriente empfangen hatte. Doch nichts. Keine Mail von ihm. Sie griff nach ihrer Tasche und machte sich auf den Weg zur Lobby. Ihr Weg führte sie zur Rezeption. An der, wie erwartet Marie saß. „Hi Mira.“, begrüßte diese sie mit einem Lächeln. „Morgen.“, Miriam ging auf ihrer alten Schulfreundin zu. „Es wurde schon nach dir gefragt.“, Marie deutet auf zwei Spanier, die auch schon auf die beiden zukam. „Morgen“, begrüßten sie Miriam. „Hast du etwa schon so früh einen Termin?“, fragte Fernando, der bemerkt hatte, dass sie in Eile schien. „Früh? Herr Torres schau mal auf die Uhr. Es ist kurz nach 9.“, Miriam musste lächeln. „Ihr könnt wohl sonst echt immer ausschlafen.“ „Naja, nicht immer“, gab Fernando leise zu. „Aber manchmal.“ Dann veränderte sich Miriams Gesichtsausdruck plötzlich, aus der gerade noch so fröhlichen und lachenden Miriam wurde mit einem Schlag eine wütende, verzweifelte, ja vielleicht auch etwas enttäuschte Miriam. Ihr Gesichtsausdruck, war schwer zu beschreiben in den Moment, man konnte nur sehen, dass sie etwas sah, das sie nicht sehen wollte. Vielleicht sogar Hasste. „Was macht Chris den hier?“, brachte die Schwarzhaarige schließlich hervor. Marie und auch die beiden Spanier folgten ihrem Blick. Draußen, vor dem Hotel stand ein schwarzhaariger Junger Mann, der gerade aus einem Auto steig. „Er hat angerufen und gefragt, ob du hier wärst. Ich dachte du würdest dich freuen, deinen Verlobten so kurz vor der Hochzeit zu sehen.“, gab Marie zu. „Eigentlich hatte ich ja immer gehofft, als erste von uns zu heiraten.“ Verlobter. Ihr Verlobter. Hochzeit. Ihre Hochzeit. Das war schon wieder viel zu viel für sie. Sie hatte ja eigentlich selber Schuld, hätte sie allen gesagt, das es keine Hochzeit geben würde, wäre er jetzt nicht hier. Und sie müsste nicht mit ihm reden. Ein Gespräch führen, dem sie gezielt aus dem Weg gegangen war. Sie hatte ihm doch schon alles in einem Brief erklärt. Was machte er den überhaupt hier. Miriam holte tief Luft: „Das wirst du auch.“, meinte sie dann zu ihre Freundin. „Du wirst auf jeden Fall vor mir heiraten.“ Marie schaute ihre Freundin verwirrt und überrascht an. Fernando atmete innerlich auf. Sein Blick glitt zu dem jungen Mann. Er wusste nicht warum, aber auch ohne ihn zu kennen, er ihn konnte nicht leiden. Vielleicht weil Miriam anscheinend nichts mehr von ihm wissen wollte und ihn nicht sehen wollte. Marie war die erste die wieder zu Wort fand: „Wie jetzt? Ich dachte du heiratest ihn in ein paar Tagen und wärst nur hier um dich von den Vorbereitungen zu erholen. Warum?“ Die Rezeptionistin verstand ihre Freundin nicht. Was war den passiert? Warum gab es keine Hochzeit mehr? Waren die beiden nicht glücklich gewesen? Hatte er sie betrogen? Miriam seufzte. „Es ist einfach so.“ Sie hatte jetzt keine Lust darüber zureden und zudem musste sie los. Fernando und Sergio schauten von den beiden Freundinnen zu dem ihnen unbekannten Mann, der gerade in die Lobby trat und direkt auf Miriam zuging. Aber bevor er nur einen Ton von sich geben konnte, kam diese ihm zu vor. „Ich hab keine Zeit.“ Sie ging an ihn vorbei, doch er hielt sie am Arm fest: „Miriam, bitte.“ Er sah sie an, direkt in die Augen. Er schien wirklich verletzt zu sein. Hatte sie sich in ihn getäuscht. Innerlich schüttelt sie den Kopf um den Gedanken zu verwerfen. Nein, sicher hatte sie sich nicht getäuscht. Er hatte sie benutzt, belogen und betrogen. Und selbst wenn er sie wirklich aufrichtig liebte, tat sie es nicht. Sie fühlte nichts für ihn. Rein gar nichts. Miriam schüttelte den Kopf: „Nicht jetzt, ich muss weg.“ Mit diesen Worten riss sie ihre Hand aus seinen Griff und ging Richtung Ausgang. Marie, sowie auch Sergio und Fernando hatten die Szene beobachtet. Fernando wollte ihr nachgehen, bei ihr sein, wenn sie jemanden brauchte. Ihn brauchte. Er hatte einfach dieses Bedürfnis, ohne wirklich zu wissen warum. Aber vielleicht wollte sie ja auch lieber alleine sein. Dann fiel sein Blick auf ihren Ex-Verlobten. Fernando war verwirrt darüber, wie schnell sich sein Gesichtsausdruck doch geändert hatte, ebbend noch verletzt und jetzt schon wieder leicht am Grinsen. Er musste sich seiner Sache ziemlich sicher sein, das sie wieder zu ihm zurückkehren würde. Und diese Tatsache machte ihm wütend. Er sah nicht aus, als wurde er von ihr verletzt, sondern umgekehrt. „Fernando, Sergio! Würdet ihr euch bitte auch mal zum Training begeben?“, riss ihr Trainer Luis Aragones Fernando aus seinen Gedanken. Beide nickten und verließen Ebbendfalls die Lobby Richtung Trainingsgelände. Eine halbe Stunde später war Miriam endlich dran, sie kannte den Arzt von früher sehr gut und vertraute ihm. Die Untersuchungen waren schnell hinter sich gebracht. „Ich wird dich anrufen, sobald ich die Ergebnisse hab. Ich mach noch etwas Druck im Labor und vielleicht bekomm ich sie schon heute Abend.“ „Danke“, lächelte Miriam leicht und verließ dann die Praxis. Sie holte tief Luft und überlegte, was sie jetzt tun sollte. Zurück zum Hotel? Wo ihr Ex-Verlobter auf sie wartete? Nein, darauf hatte sie wirklich keine Lust. Dann kam ihr eine Idee. Fernando hatte ihr erzählt, dass sie jetzt Training hatte, zwar lag der Trainingsplatz direkt beim Hotel. Aber Chris würde da sicher nicht sein. Und sie brauchte jetzt Ablenkung. Das Warten auf die Untersuchungsergebnisse würde sie sonst wahnsinnig machen. Also beschloss sie ihre Idee in die Tat umzusetzen und ging zum Trainingsplatz, auf dem gerade die Spanier fleißig trainierten. Für ihren großen Traum: Den EM Titel 2008. Kämpfen für seinen Traum. Großen Traum. Sie lächelte. Ihr Traum war es zu fliegen. Frei zu sein. Und dafür würde sie jetzt kämpfen. Fernando war der erste, der Miriam bemerkte, natürlich wieder mit ihrer geliebten Kamera in der Hand. Der Spanier sprintete zu ihr. „Na!“ „Hi“, Miriam schaute auf. „Wie geht es dir?“, fragte der Stürmer leise und setzte sich neben ihr. „Gut.“, die gebürtige Österreicherin schaute ihn an. Fernando seufzte und holte dann tief Luft: „Wenn du jemanden zum Reden brauchst, ich bin da.“ „Danke, Fernando. Ich werde sicher drauf zurück kommen.“ -Fortsetztung folgt- lg el nino Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)