Vampire Knight - If dreams become true von Gekalina ================================================================================ Kapitel 2: Ich bin bei dir -------------------------- Yuuki hatte die Akademie betreten und lief die Treppen in den ersten Stock, wo sich Zeros und ihr Zimmer befand hinauf. Ihr schossen ununterbrochen Gedanken in den Kopf, die mit Zero zu tun hatten. Alles was sie bereits mit ihm erlebt hatte. Das erste Mal, als sie ihn gesehen hatte und er völlig durchgefroren und blutüberströmt vor ihr stand oder wie er neben dem Kamin saß, völlig geistesabwesend und sich mit den Fingernägeln den Hals blutig kratzte und auch, als er seine Anfalle seiner Verwandlung zu einem Vampir nicht mehr aushielt und ihn der Durst nach Blut fast zerstörte… Immer war sie an seiner Seite gewesen. Nie hatte sie ihn allein gelassen. Sie fühlte sich schuldig, da sie ihr Versprechen Zero gegen über, ihn niemals allein zu lassen, gebrochen hatte. Ich hätte da sein müssen. So wie ich es dir versprochen hatte Zero. Nun lief sie den Flur entlang und sah Kaname vor Zeros Zimmertür stehen. Sie bewegte sich so lange auf ihn zu, bis sie vor ihm stand und ihm tief in die Augen schaute. „Kaname, ich…“ Kaname nahm ihre Hand und streichelte diese. „Woher wusstest du es Yuuki?“ Yuuki erschrak und schaute Kaname völlig verlegen an. „Ich, ich…“, stotterte sie vor sich hin. „Ich weiß nicht wie Yuuki, aber du bist sehr stark mit Zero verbunden. Es hatte mich ehrlich gesagt schon getroffen, dich seinetwegen so aufgebracht zu sehen. Du magst ihn Yuuki und du bist ein guter Mensch. Nein, du bist ein guter Vampir.“ Yuuki schwieg und hörte sich an, was Kaname ihr zu sagen hatte. Sie war sich bewusst, dass Kaname verletzt war, doch sie musste Zero helfen. „Kaname… Ich…“ Kaname drückte sie ganz fest an sich, streichelte ihr über den Kopf und gab ihr Halt. Sie fing an zu weinen und kuschelte sich mit ihrem Gesicht ganz fest an seine Brust. „Ich liebe dich Yuuki. Du bist alles was ich habe und egal was du machst oder sagst, es wird niemals etwas an meinen Gefühlen für dich ändern und ich werde immer hinter dir stehen.“ Yuuki stockte der Atem, sie erhob ihr Tränenüberflutetes Gesicht und starrte Kaname an. Ein von Herzen kommendes Lächeln machte sich breit und sie wischte sich mit dem Ärmel die Tränen weg. „Ich danke dir Kaname! Ich lie…“ Plötzlich ging die Tür zu Zeros Zimmer auf. Yuuki hielt inne und ihr Herz blieb beinahe stehen, als sie sich umdrehte um zu erfahren wie es Zero geht. Kaien und Yagari öffneten die Tür und traten aus dem Zimmer. Yuuki machte aufgeregt einen Schritt auf die beiden blutverschmierten Männer zu. Sie griff Kaien an seiner Kleidung und fing wie wild an, ihn hin und her zu rütteln. „Was ist mit Zero?! Geht es ihm gut?! Sag doch was!“ Kaname legte Yuuki seine Hand auf die Schulter. Yuuki drehte sich zu ihm um und sah seinen liebevollen und beruhigenden Blick. Sie atmete tief ein und wieder aus. Dann richtete sie ihren Blick wieder zu Kaien und machte eine entschuldigende Verbeugung. „Entschuldige… Vater…“ Kaien fing an zu lächeln und erfreute sich, von Yuuki Vater genannt zur werden. Einen Moment lang ging ein Schweigen durch die Runde, bis Kaien den Kopf schüttelte und Yuuki anschaute. „Keine Sorge Yuuki, Zero wird es überstehen.“ Yuuki schnaufte förmlich vor Erleichterung aus. Man konnte hören, wie ihr ein Stein vom Herzen fiel. „Aber…“ fügte Kaien hinzu und Yuukis Herz begann erneut schneller zu schlagen. Kaien machte einen ernsten Gesichtsausdruck und fuhr fort. „Zero hat eine Menge Blut verloren. Durch dein blitzschnelles Eingreifen, hat er sich zum Glück nur am Hals verletzt. Die Wunde ist recht groß und auch tief, doch wir haben die Blutung stoppen können und er wird sich wieder erholen.“ Yuukis Augen füllten sich mit Tränen, die sie jedoch noch bevor sie ihre Wangen herunter laufen konnten wegwischte. Yuuki wollte nicht, dass sie alle weinen sahen, sie musste stark bleiben. „Was heißt das? Wie geht es weiter mit Zero? Was kann ich für ihn tun?“, fragte sie entschlossen und doch liebevoll. Yagari wischte sich mit einem Tuch das Blut von seinen Händen und fuhr sich dann mit der rechten Hand durch die langen schwarzen Haare. „In erster Linie braucht er Ruhe! Er wird seinen Pflichten als Guardian also nicht nachkommen können. Ansonsten heißt es seine Wunde weiterhin zu behandeln, im Auge zu behalten und abzuwarten.“ Kaien nickte. „Wenn er viel schläft, wird er sicher bald wieder auf den Beinen sein. Du kennst doch Zero, der ist hart im Nehmen.“, lächelte er Yuuki zu um ihr die Anspannung zu nehmen. „Wenn du möchtest, kannst du kurz zu ihm.“ Yuuki wendete sich Kaname zu, der sie mitfühlend ansah. Dann nahm er ihr Gesicht in beide Hände und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Geh nur Yuuki.“ Sie machte einen Schritt auf ihn zu und nahm ihn in den Arm, bevor sie sich zur Tür umdrehte und diese langsam öffnete. Sie machte einen vorsichtigen Schritt in Zeros Zimmer und schloss ganz leise die Tür hinter sich. Zero lag auf seinem Bett und Yuuki ging einige Schritte auf ihn zu und schaute ihn an. Sie stellte fest, dass er wirklich nicht gut aussah. Seine sowieso schon blasse Haut, war fast ganz weiß, seine Lippen schimmerten bläulich und auch unter seinen sonst so schönen Augen waren deutliche Schatten zu sehen. Dann lies sie ihren Blick hinunter zu seinem Hals gleiten. Kaien und Yagari hatten ihm einen dicken Verband um den Hals gelegt, durch den trotzdem noch Blut zu sehen war. Wieder bildeten sich Tränen in Yuukis Augen. Und sie spürte, wie schwer ihr das Atmen fiel. „Warum tust du so etwas Zero? Du hast mir solche Angst gemacht“, flüsterte sie unter Tränen und hockte sich neben ihn ans Bett. Sie hob ganz langsam ihre Hand und näherte sich seinem Gesicht, bis sie ihn sanft an der Wange berührte. Ganz kalt! Ihre Hand zuckte zurück. So hatte sich Zero noch nie angefühlt. Sonst war seine Haut warm und ganz weich, sodass sie immer das Verlangen hatte, sich an ihn zu schmiegen. Doch nun hatte sie Angst. Als sie sich gefangen und sich klar gemacht hatte, dass immer noch Zero vor ihr lag, strich sie ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht und legte ihre Hand ganz zaghaft auf seine Stirn um ihn zu streicheln. Sie wollte ihm das Gefühl geben nicht allein zu sein, ihm zeigen, dass sie für ihn da ist. Immer noch perlten große Tränen über ihr Gesicht und sie musste schniefen. „Bitte tu so etwas nie wieder Zero! Ich weiß nicht ob du mich hören kannst, aber ich möchte, dass du weißt, dass ich dich brauche! Hörst du Zero, ich brauche dich!“, hauchte sie leise, während sie ihre Hand an seiner Wange entlang gleiten lies. Plötzlich schnappte Zero mit seiner nach Yuukis Hand und hielt sie fest. Yuuki fuhr zusammen und kippte beinahe hinten über. „Verzeih mir Yuuki. Ich habe nie gewollt, dass du mich so sehen musst.“, sagte Zero mit leiser und kratziger Stimme, wobei seine Augen nur halb geöffnet waren. Yuukis Augen wurden immer größer und gläserner und ihr Mund öffnete sich langsam, sodass ihr das Kinn drohte fast auf die Knie zu fallen. Einen Augenblick lang war es ruhig. „Bist du jetzt völlig übergeschnappt?! Du kannst mich doch nicht so erschrecken du Blödmann!“, wurde Yuuki immer lauter und trommelte mit der Hand die Zero nicht festhielt auf seiner Brust herum. Zero schnappte nach Luft, so sehr schlug Yuuki zu. „Wie kannst du es wagen, so etwas mit mir zu machen?!“, fuhr Yuuki Zero an bis ihre Stimme zittrig wurde und sie ihren Kopf langsam sinken lies. „Du hast mir einen riesigen Schrecken eingejagt.“, fuhr sie fort während ihre Hand fast aufhörte auf Zero herum zu trommeln. Dann schnappte Zero auch nach ihrer anderen Hand und hielt sie fest. Yuuki hatte den Kopf soweit hängen lassen, dass Zero ihr nicht mehr ins Gesicht schauen konnte. Er beobachtete sie still schweigend und vernahm, wie endlose Tränen von ihrem Gesicht fielen und sich auf der Decke sammelten. „Yuuki, es…“, doch Zero hielt inne, setzte sich blitzschnell auf, zog Yuuki zu sich aufs Bett und nahm sie ganz fest in den Arm. Yuuki weinte und schluchzte, während sie ihr Gesicht an seine nackte Brust drückte und immer noch völlig aufgebracht vor sich hin redete. „Schhht, beruhige dich Yuuki. Alles ist gut.“, flüsterte er ihr gut zu und strich ihr mit der Hand über den Rücken. Yuuki zitterte und atmete hastig, doch ein wohliges Gefühl überkam sie und berührte ihr Herz. Ganz langsam aber sicher verstummte ihre schluchzende Stimme. Zero hielt sie so lange fest, bis sie sich beinahe ganz beruhigt hatte. Sie drückte sich ein wenig weg von ihm und schaute in seine wunderschönen grau-lila schimmernden Augen. Einige Sekunden fühlten sich beide wie gelähmt und regten sich nicht, doch Zero verdrehte plötzlich die Augen. Yuuki nahm sein Gesicht sofort in ihre Hände. „Was ist los Zero?! Sprich mit mir!“, sagte sie energisch, als sie ihm half sich langsam wieder zurück zu lehnen. Als Zero seinen Kopf auf dem Kissen abgelegt hatte, fasste er sich an die Stirn und schloss die Augen. „Alles in Ordnung Yuuki. Es ist nichts. Mir ist nur ein wenig schwindlig geworden.“ Yuuki stand vom Bett auf und lief auf das Fenster zu. „Ich werde das Fenster öffnen, damit du ein wenig frische Luft bekommst.“ Als Yuuki am Fenster stand und die Vorhänge ein wenig zur Seite geschoben hatte, sah sie, wie Kaname in die Limousine vor der Akademie stieg und wegfuhr. Sie schaute dem Wagen völlig verdutzt nach und lies einen Moment verstreichen eh sie sich umdrehte und zu Zero lief. „Ich bin sofort wieder bei dir Zero.“, sagte sie etwas ausdruckslos und immer noch völlig verwirrt. „Yuuki, was ist…“, doch sie hörte gar nicht hin und verlies das Zimmer um Kaname zu folgen. Als sie gerade die Tür hinter sich schloss, sah sie ihren Koffer neben dieser stehen. Was ist das?! Mein Koffer... Dann nahm sie einen Zettel wahr, der unter den Griff des Koffers geklemmt war. Zögernd streckte sie ihre Hand nach ihm aus, griff ihn und klappte ihn auf: Lass dir soviel Zeit wie du brauchst. Ich werde auf dich warten. In Liebe, Kaname Yuuki verstand. Sie wusste, dass Kaname verletzt war, doch er respektierte, dass Yuuki in der Akademie bleiben musste um Zero und dem Direktor Kaien zu helfen. Dank dir Kaname. Dann steckte Yuuki den Zettel ebenfalls in ihren Mantel und betrat erneut Zeros Zimmer. Dieser schaute sie fragend und etwas besorgt an. Sie lächelte und schwieg. Zero machte keine Versuche sie zu fragen, was los war. Er spürte, dass Yuuki es mit sich selbst ausmachen wollte. „Kann ich dir etwas bringen?“, fragte sie, legte ihren Kopf schräg und schenkte ihm ein noch breiteres Lächeln. Zero aber schüttelte den Kopf. „Gut, dann werde ich erst einmal meinen Koffer auspacken gehen. Ist das in Ordnung für dich?“ Zero nickte. „Wenn etwas ist, dann bin ich ja nur zwei Zimmer weiter. Versuch bitte im Bett zu bleiben und ein wenig zu schlafen. Ich werde dann später noch einmal nach dir schauen kommen.“ Zero nickte wiederholt. Dann drehte Yuuki sich zur Tür um und verließ das Zimmer. Sie atmete tief aus und schloss die Augen, als sie sich mit dem Rücken gegen die geschlossene Tür lehnte. „Na dann mal los Yuuki.“, murmelte sie vor sich hin, nahm ihren Koffer und lief zwei Türen weiter zu ihrem Zimmer. Sie blickte noch einmal in Richtung Zeros Zimmer, während ihre Hand bereits auf der Türklinke lag. Vielleicht war es einfach noch nicht Zeit zu gehen. Ich habe scheinbar noch einiges zu tun. Dann öffnete sie die Tür und betrat ihr Zimmer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)