Riddle's Assassins von stone0902 (Im Auftrag des Dunklen Lords) ================================================================================ Kapitel 12: Reward ------------------ „Ich bin gekommen um dir persönlich deine Belohnung zu geben.“ Verwundert sah Ginny ihren Gegenüber an. ‚Belohnung’ hatte Tom gesagt, doch so recht mochte sie seine Worte nicht verstehen. Wofür sollte sie eine Belohnung erhalten? Was hatte sie getan, wofür er sich erkenntlich zeigen wollte? Ihre Mission war doch schief gelaufen. Sie hatte es nicht geschafft Harry zu töten. Noch nicht. Ihr ratloser Blick ließ ihn schmunzeln. „Deine Taten sollen nicht unbelohnt bleiben.“ Ginny richtete sich auf um mit ihm auf einer Höhe zu sein, doch er überragte sie immer noch um eine Kopflänge. Seine große, dunkelgekleidete Gestalt war der ihren nur einen halben Meter entfernt. „Du hast einen Unverzeihlichen gebraucht, Ginevra, und beinahe wäre es dir gelungen unser Ziel zu erreichen. Du hattest die Oberhand über Potter. Das ist... bemerkenswert.“ Er legte den Kopf von der einen Seite auf die andere, sah sie mit einem entzückten Blick an. „Erzähl mir wie es war, als du den Imperius ausgeführt hast.“ Seine Augen leuchteten auf und ein Glanz erschien in den schwarzen Augen. Darüber hatte Ginny bisher noch gar nicht nachgedacht. Wie war es gewesen, einen der schrecklichsten Zaubersprüche anzuwenden? Es war ihr leicht gefallen, das war ihr bewusst. „Ich konnte seinen Willenlosigkeit spüren. Ich hatte die Kontrolle über seinen Geist. Ich habe die Macht gespürt die ich besaß. Es war... ein unglaubliches Gefühl.“ „Hervorragend.“ Tom wirkte zufrieden. Wie es sich anfühlte den Imperius zu benutzen, war ihm sicherlich bekannt. Ebenso wie es ihm geläufig sein musste ohne mit der Wimper zu zucken jemanden mit dem Cruciatus zu foltern, um einer Person ein Geständnis abzuverlangen, oder um jemanden zu bestrafen. Genauso wenig musste es ihm schwer fallen den Avada Kedavra anzuwenden. Oft genug hatte der dunkle Lord den Todesfluch missbraucht um Hexen und Zauberer, sowie Nichtmagier, zu töten. Wäre sie auch in der Lage ein Leben so kaltblütig und ohne Reue zu empfinden zu beenden? „Schließe deine Augen“, sagte er sanft, dennoch war es ein Befehl, den Ginny ohne zu zögern befolgte. Ihr kam diese Anweisung zwar seltsam vor, doch sie hatte Vertrauen in ihn und stellte keine Fragen. Ihre Lider schlossen sich, doch anstatt, das sie ihr ihre Sicht nahmen, konnte sie Tom immer noch deutlich vor sich sehen. Überrascht riss sie wieder ihre Augen auf und sah in ein amüsiertes Gesicht. „Es ist erstaunlich, nicht wahr?“ Mehr sagte er nicht, gab weder eine Antwort, noch eine Erklärung. Anstatt große Fragen zu stellen, wollte sie ihre Tat noch einmal wiederholen, um sicherzugehen, dass es wieder funktionieren würde. Langsam schloss Ginny erneut ihre Augen, dieses mal vorbereitet darauf, sehen zu können. Tatsächlich. Hinter ihren geschlossenen Lidern konnte sie immer noch die Gestalt Toms sehen, wie er direkt vor ihr stand. Aber wie war das möglich? „Tom, wie...“ „Scht“, unterbrach er sie. „Warte es ab. Es wird noch besser.“ Tom streckte seine Hand nach ihr aus. Ginny sah, wie sie sich ihrem Gesicht näherte und wie sich schließlich seine Finger an ihre Wange schmiegten. Das Sagenhafte daran war, dass sie diese Berührung spürte. Den leichten Druck und die Wärme seiner Haut konnte sie deutlich wahrnehmen. Ihre Haut kribbelte an den Stellen, an denen er sie berührte. Sanft fuhr er mit seinen Fingern über ihre Wange und sie spürte jede einzelne Berührung. „Ich spüre dich“, hauchte sie fassungslos. Was geschah hier? „Ich weiß.“ Sie dürfte Tom nicht spüren! Das war unmöglich! Er war nicht wirklich hier... Oder etwa doch? Prüfend öffnete Ginny wieder ihre Lider und sah Tom vor sich stehen, der immer noch ihre Wange streichelte, doch nun war das Gefühl der Berührung verschwunden. Das Verlangen ihn zu spüren wurde größer und so schloss sie ihre Augen wieder um zufrieden in den Genuss dieser seltenen Möglichkeit zu gelangen. „Wie machst du das?“, flüsterte sie total überrannt von diesen unbeschreiblichen Emotionen. Tom berührte sie nun auch mit seiner anderen Hand und umfasste ihr Gesicht. Er lehnte sich vor, nur wenige Zentimeter, doch es reichte, sodass sich ihre Gesichter näher kamen, beinahe so nah, dass sich ihre Nasenspitzen berührten. Gespannt hielt Ginny den Atem an. „Ich bin der mächtigste Zauberer aller Zeiten.“ Von ihm kam ebenfalls nur ein Hauchen. Ein selbstgefälliges Grinsen umspielte seine Mundwinkel. Die schwarzen Augen hielten ihren Blick gefangen. „Das ist meine Magie.“ „Wie hast-“ Tom legte ihr seinen Zeigefinger auf die Lippen und brachte sie somit zum Schweigen. „Dies ist meine Belohnung für dich“, sagte er und seine Hände legten sich auf ihre Schultern, glitten langsam an ihren Armen hinab. „Genieße es.“ Ginny war völlig hin und hergerissen. Dies war einfach atemberaubend! Sie konnte Tom nah sein, seine Zärtlichkeiten genießen, wie sie es sich schon immer gewünscht hatte. Die Frage, wie er dies jedoch bewältigte, wollte sie verdrängen und die warnende Stimme versuchte sie in die hinterste Ecke ihres Kopfes zu verbannen. Sie wollte ihn spüren und diesen Moment voll auskosten. „Es kann jeder Zeit jemand hierher kommen.“ Als sie sich dies selbst sagen hörte, erkannte sie wie schwach ihre Stimme klang. Es war ein lächerliches Argument. War doch egal, wenn jemand kam. Sie konnten es ruhig riskieren. Momentan konnte sie wirklich nicht mehr objektiv denken. Es gab nur noch eins, das sie wollte. Ihre Aussage schien Tom nicht zu kümmern. Seine Finger umschlossen ihre linke Hand und führten sie zum Nachtschrank neben ihnen, auf dem ihr Zauberstab lag. Ihre Finger umschlossen den Stab. Er lenkte ihre Hand und richtete sie auf die Tür des Mädchenschlafsaals. Ein Klacken ertönte. Die Tür war verschlossen. Tom selbst konnte keine Magie gebrauchen, es sei denn, er benutzte Ginny und zauberte durch sie. Wie damals, als er sie seine Zauber ausführen ließ... Zaghaft legte sie ihre Hände an seine Brust. Innerlich wunderte sie sich über ihre Schüchternheit. Das passte doch sonst nicht zu ihrer Art. Aber Tom schaffte es, sie völlig aus der Fassung zu bringen. Diese Gefühle, die er in ihr auslöste, überforderten sie viel zu sehr. „Mein gehorsames Mädchen“, raunte er und sie bemerkte wie sie ihren Stab achtlos auf das Bett hinter sich fallen ließ. „Du bist verlässlicher als der Großteil meiner Gefolgsleute. Du schaffst es Harry Potter mit einem Unverzeihlichen zu belegen. Wirklich beachtlich. Versuche es erneut und ich weiß, es wird dir gelingen. Mein Kleines wird mich nicht enttäuschen.“ „Keinesfalls“, versprach sie. „So tapfer...“ Er streichelte über ihre Wange. „So mutig...“ Streifte mit seinen Fingern über ihre Lippen. Unter seiner Berührung spannte sich ihr Körper an, was ihm natürlich nicht entging. „Sei nicht so schüchtern, meine Liebe, wo ist dein Temperament geblieben, welches ich so an dir schätze?“ Seine Hände fuhren ihre Seiten hinab und umfassten sie. Seine Arme zogen sie an sich heran und er beugte sich zu ihr hinunter, sein Kopf neben ihrem, seine Wange an ihrer. Geflüsterte Worte erreichten ihr Ohr. „Ich weiß, dass du mich willst.“ Und das wollte sie. Mehr als alles andere. Sie spürte den Druck auf ihrem Körper, seine Nähe die ihren Leib beruhigte und doch verspürte sie keine Wärme. Sie vergrub ihr Gesicht an seinem Hals und legte ihre Arme um seinen Nacken. Sie atmete einmal tief ein, doch wieder wurde sie enttäuscht, als der erwartete betörende Geruch aus blieb. Kein angenehmer Duft, den er verströmte, keine Körperwärme. Weder seinen Atem konnte sie spüren, als sie sich seinem wunderschönen Gesicht zuwandte und die leicht geöffneten Lippen betrachtete. Sie könnte Tom Riddle zwar sehen, außerdem noch spüren, doch all die anderen Anzeichen zeigten ihr, dass ihr Tom nicht wirklich bei ihr war. Es war ein Zauber, wie er schon sagte. Für diesen Moment sollte es genügen. Einen Moment musterte sie noch diese verführerischen Lippen. Ein bisher ungekanntes Verlangen durchströmte ihren Körper, dem sie kaum standhalten konnte. Ein Blick in seine dunklen Augen genügte um völlig die Beherrschung zu verlieren. Sie zog ihn zu sich und drückte ihre Lippen auf seine. Ein Seufzen entfuhr ihr bei diesem unglaublichen Gefühl. Sie wollte mehr von diesen weichen Lippen kosten. Ginny küsste ihn und vergrub ihre Hände in seinen Haaren, sie presste ihren Körper mehr an ihn um ihn noch mehr zu spüren. Nie mehr wollte sie ihn loslassen. Tom erwiderte ihre Küsse und hätte er sie nicht ebenso festgehalten, wie sie sich an ihn schmiegte, wäre ihr wohl der Boden unter den Füßen weggerissen wurden. Als sie sich von ihm löste ging ihr Atem vor Aufregung schneller. Ihre Gesichter waren nur wenige Zentimeter von einander getrennt. Ihre Wangen waren gerötet. Sie spürte, wie er ihr einen Kuss auf die Stirn drückte. Ihre Hände fanden wie von selbst den Weg zu ihm und umschlangen sein Gesicht, um ihn für einen erneuten Kuss zu sich zu ziehen. Als er ihren Namen flüsterte öffnete sie ihre Augen. Das Gefühl von Leere erfüllte sie, als sie ihn nicht mehr spüren konnte und sie sah, wie ihre eigenen Hände nicht mehr seine zarte blasse Haut berührten, sondern durch ihn hindurch glitten, als wäre er ein Geist. Entsetzt keuchte sie auf. Wie hatte sie nur so dumm sein und die Augen öffnen können und somit die Situation zerstören?! So ein dummer Fehler! Panisch kniff sie ihre Augen zusammen in der Hoffnung noch etwas von dem Zauber zu erhalten, doch ihre Sicht verfinsterte sich. Da war nur noch Dunkelheit. Kein Tom, keine Berührung. Enttäuscht sah sie ihn an, die Augenbrauen fragend zusammen gezogen. In ihrem Augen lag eine stumme Bitte „Das soll deine Belohnung gewesen sein und wenn es dir gelingt Harry Potter zu töten wirst du noch viel mehr bekommen. Und ich verspreche dir, dann wird es keine Illusion sein.“ Genießerisch leckte er sich über die Lippen, eine Bewegung die Ginny sprachlos beobachtete. Zu gern wäre sie noch einmal in den Genuss dieser Lippen gekommen. „Es wäre doch schade, wenn wir beide nicht erhalten würden, was wir begehren, oder Ginevra?“ Erregt biss sie sich auf die Unterlippe, bei der Vorstellung davon, den lebendigen Leib von Tom unter ihren Fingern spüren zu können. Die Wärme seines Körpers wahrzunehmen, seinen Duft einzuatmen... „Ich hoffe auf baldige Neuigkeiten.“ Geschockt riss sie ihre Augen auf. Er wollte doch jetzt nicht einfach verschwinden? „Warte“ hatte sie eigentlich noch sagen wollen, als sie auch schon Stimmen von draußen vernahm. Entsetzt fuhr ihr Blick zur Tür. Kurz darauf wurde die Klinke der Tür herunter gedrückt, doch diese öffnete sich nicht, da sie immer noch von Riddles Zauber verschlossen war. Als Ginny sich wieder umdrehte, war Tom verschwunden. Hinter der Tür ertönten verwirrte Stimmen, jemand versuchte sie mit dem Alohomora zu öffnen, was jedoch misslang. „Hallo? Hallo! Wer ist da drin?“ Ginny erkannte die Stimme von Vicky Frobisher. Ginny verspürte Wut in sich auflodern. Für diese Mädchen hatte sie jetzt überhaupt keine Nerven! Dafür war sie noch viel zu aufgewühlt. Bedauerlicherweise war von Tom keine Spur. Er war fort. Also griff sie nach dem Zauberstab, der vorhin achtlos auf ihrem Bett gelandet war und richtete ihn auf die massive Holztür. „Finite.“ Augenblicklich kam ein Mädchen hereingestolpert, welches beinahe auf der Nase gelandet wäre. Verdutzt sah Vicky sich um, überrascht darüber das die Tür auf einmal nachgegeben hatte. Hinter ihr kamen zwei weitere Schülerinnen in den Raum. „Ginny?“, fragte sie überrascht, als sie die Rothaarige erblickte. „Wieso hast du abgeschlossen? Was sollte das? Das ist auch unser Schlafraum!“ Mit jedem Wort war sie lauter geworden, Ginny ignorierte sie jedoch, und bückte sich neben ihrem Bett, um in ihrem Koffer nach dem Tagebuch zu suchen. Als sie es zu fassen bekam, zog sie es an sich, griff nach ihrem Mantel, der über ihrer Bettkante hing, zog ihn über und steckte das Tagebuch dabei in ihre Umhangtasche. Ohne ein Wort zu verlieren quetschte sie sich an den Mädchen vorbei, die empört aufkeuchten und ihr hinterriefen, doch Ginny war bereits die Treppe heruntergeeilt und hastete aus dem überfüllten Gemeinschaftsraum, indem immer noch der Sieg der Gryffindormannschaft gefeiert wurde. Sie wollte nach draußen an die frische Luft um ihren erhitzten Körper wieder abzukühlen. Nachdem sie das große Schlossportal hinter sich gelassen hatte, nahm sie Platz auf einer Bank im Hof und atmete die winterliche Luft ein. Hier konnte sie allein sein und in Ruhe das Geschehene verarbeiten. Bei dem Gedanken an den Kuss breitete sich ein verträumtes Lächeln auf ihren Lippen aus. Das Tagebuch presste sie an ihre Brust. Heute würde sie nicht mehr hineinschreiben, sie wollte nur etwas von ihm bei sich haben. Einen Teil von ihm. Begierig dachte sie an das, was er ihr versprach. Er würde ihr all ihre Träume erfüllen. Niemals war der Wille die Mission zu erfüllen stärker gewesen als jetzt. Eine ganze Stunde saß sie auf der Bank und tüftelte an einem neuen Plan bis die ersten Schneeflocken dieses Winters vom Himmel fielen und es zu schneien begann. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)