Riddle's Assassins von stone0902 (Im Auftrag des Dunklen Lords) ================================================================================ Kapitel 11: Victory ------------------- * * * Höre nicht auf die Vernunft, wenn du einen Traum verwirklichen willst. (Henry Ford) * * * Victory Tom? Tom, ich muss dich sprechen. Es klingt, als wäre es dringend. Das ist es! Ich habe aufregende Neuigkeiten! Die würde ich zu gerne erfahren, meine Liebe. Ich war unserem Ziel so nah! Nie hatte ich mir vorstellen können, wie es ist, einen Unverzeihlichen Fluch anzuwenden. Doch ich habe es getan! Ein unvergleichliches Gefühl! Unverzeihlichen? Von welchem sprichst du? Der Imperius-Fluch! Malfoy hat mich auf die Idee gebracht, indem er Madam Rosmerta mit diesem Spruch verhext hat. Mit ihm kann man jemanden Dinge tun lassen, die wahrlich unverzeihlich sind. Anders kann man es gar nicht beschreiben. Ich dachte mir, ich könnte ihn ebenfalls nutzen. Und ich habe es getan! Ich habe es getan, Tom! Ich hatte Harry verflucht! Es war fast zu einfach. Harry Potter? Was ist nun mit ihm? Professor Slughorn kam einfach in die Eulerei hineingelaufen. Wäre nicht ein Lehrer aufgetaucht hätte ich ihn aus dem Fenster springen lassen. Doch es ist mir leider nicht geglückt. ... Hat jemand etwas gemerkt? Ich glaube nicht. Du glaubst? ... Niemand hat etwas gemerkt. Wann ist dies alles geschehen? Vor zwei Tagen. Es gab keine Möglichkeit dich eher davon in Kenntnis zu setzen. Ich war nie allein. Im Schlafsaal und im Unterricht waren überall Schüler, selbst in den Gängen gab es keinen ungestörten Moment. Gab es weitere Möglichkeiten? Nein, Tom. Bedauerlich. Slughorn dieser Dummkopf muss auch immer zur falschen Zeit am falschen Ort sein. Wäre er nicht gewesen hätte ich es getan. Ich hätte es für dich getan. Das weiß ich. Nicht viele vermögen es meinen Anforderungen gerecht zu werden und auch wenn dein Auftrag nicht vollends erfüllt wurde, sind dies gute Neuigkeiten. Doch denk daran weiter zu tun, was ich von dir verlange. Das werde ich. Hervorragend! Mein kleines Mädchen, du kannst stolz auf dich sein. Für einen kurzen Moment hattest du die Oberhand und die Macht über diesen fürchterlichen Jungen der mir so sehr im Wege steht. Du warst die richtige Wahl, ich wusste, du würdest es schaffen. Für dich würde ich alles tun. Deine Mühe wird nicht ungelohnt bleiben. Du hast mich tatsächlich zufrieden gestimmt. Dann wird es dich sicher ebenso erfreuen zu hören das Malfoy einen neuen Plan hat. Nach dem was geschehen ist will ich das für ihn hoffen! Bisher hat er mir noch nichts verraten, aber am Tag vor den Weihnachtsferien werden wir etwas unternehmen. Ein zweiter Versuch auf Dumbledore. Vielleicht gelingt es mir diesen Plan auf Harry auszuweiten. Während der Weihnachtsfeier von Professor Slughorn wird es geschehen. Slughorn, Slughorn... Achte lieber darauf, dass dieser alte Mann sich nicht in der Nähe befindet, damit er nicht wieder etwas unwissentlich verhindert. Ich werde vorsichtiger sein. Gelingt es euch wird euch unermesslicher Ruhm zu teil werden. Enttäusche mich nicht, Ginevra. Streng dich an, du bist doch ein schlaues Mädchen. Und mutig vor allen Dingen, wenn ich mich nicht täusche bist du eine Gryffindor. Wer hätte je geahnt, dass eine Gryffindor einmal Dienerin von Lord Voldemort werden würde? Harry Potter ahnt nicht einmal, dass die momentan größte Gefahr in seinem eigenen Haus lauert. Wer hätte damals gedacht, dass es sich so entwickeln würde, nicht wahr? Dinge ändern sich. Das ist wahr. Dennoch gibt es einiges, das sich nie ändern wird. Ich habe schon früher erkannt, was in dir steckt. Sag mir, wo befindest du dich augenblicklich? Im zweiten Stock in einem ehemaligen Klassenzimmer. Würde dein Fehlen auf längerer Dauer unbemerkt bleiben? Niemand würde es bemerken. Doch heute ist ein ungünstiger Zeitpunkt. Inwiefern? Uns fehlt die Zeit. Das Quidditchspiel beginnt gleich. Wir spielen gegen Slytherin. Mein Fehlen würde bemerkt werden. Ah, Quidditch. Ich erinnere mich. Diesem Spiel konnte ich nie etwas abgewinnen. Ich nehme an du bist in der Mannschaft? Ja. Auf welcher Position spielst du? Jäger. Ich habe nichts anderes erwartet. ~ Mit ihrem Besen in der Hand lief sie den Berg hinunter Richtung Quidditchfeld. Als Mannschaftsmitglied sollte sie lieber nicht zu spät kommen. Madam Hooch würde sonst kurzen Prozess machen und sie einfach nicht am Spiel teilnehmen lassen. Somit würde Gryffindor nur noch zu sechst spielen und momentan konnte sie kein großes Aufsehen ihretwegen verantworten. Obwohl sie rechtzeitig die Umkleide erreichte, war sie verärgert. Musste jetzt gerade ein wichtiges Quidditchspiel anliegen? Die Momente in denen sie Kontakt zu Tom aufnehmen konnte waren schon so selten. Zwei Tage hatte es gedauert, bis sich eine Möglichkeit ergeben hatte, um ungesehen einen Eintrag ins Tagebuch zu schreiben. Der verlassene Klassenraum hatte sich so gut angeboten und da Wochenende war, hätte es niemand bemerkt, wenn sie für längere Zeit weg gewesen wäre. Sie hätte einfach behaupten können, sie wäre in der Bibliothek gewesen oder wäre auf den Ländereien spazieren gegangen. Doch in so einem günstigen Moment musste natürlich Quidditch stattfinden. Fast hätte sie sich wegen diesem Sport geärgert. Aber auch nur fast. Ginny fragte sich, was Tom wohl von ihr gewollt hatte, als er gefragt hatte, wo sie sich gerade befand und ob man ihr Fehlen bemerken würde. Wollte er mehr Zeit? Beabsichtigte er sich vielleicht wieder zu zeigen und persönlich mit ihr zu sprechen? Oder wollte er sie wohlmöglich holen und an einen ganz anderen Ort mitnehmen? Unmöglich. Aus Hogwarts konnte sie nicht weg. Apparieren war ausgeschlossen und des weiteren konnte Tom nicht wirklich in Hogwarts auftauchen. Nur sein Erscheinungsbild war präsent und dieses vermochte nicht auszurichten. Dennoch fraß die Neugierde sie beinahe auf. Es dauerte nicht lange bis sie sich umgezogen hatte und weitere Teamkameraden dazu stießen, die ihr jegliche Gedanken an einen schwarzhaarigen ehemaligen Slytherin nahmen. Gemeinsam mit Demelza Robbins zog sie sich ihre Quidditchrobe an und streifte die Handschuhe, sowie Knie- und Armschoner über. Kurz darauf kamen weitere Mitglieder in die Umkleideräume hinein. Einer von den beiden Jungs hatte ebenso rotes Haar wie sie selbst, nur war es kurz und unordentlich gekämmt. In seinem Gesicht zeichneten sich die gleichen Sommersprossen ab, wie sie bei jedem aus ihrer Familie zu finden war. Ron erschien gemeinsam mit Harry und sie taten es den anderen gleich und zogen sich die Quidditchroben über, da das Spiel demnächst beginnen würde. Sie waren bereits mit ihren Gedanken bei dem Wettkampf. Ginnys Aufmerksamkeit galt dem verstrubbelten schwarzen Haarschopf, der gerade durch den roten Umhang der Gryffindormannschaft schlüpfte. Ein wenig verunsichert fragte sie sich, ob er in der Eulerei etwas gemerkt haben mochte. Doch beim Eintreten hatte er ganz normal gegrüßt wie immer. Quidditch war der einzige Anlass durch den die beiden ins Gespräch kamen. Er konnte nichts gemerkt haben! Sonst hätte er schon längst ein Zeichen von sich gegeben, sie angesprochen oder beim Schulleiter gepetzt. Hätte Harry wirklich gemerkt, was sie in der Eulerei an dem Abend vor zwei Tagen mit ihm angestellt hatte, wäre eine Reaktion längst überfällig. Er hätte dies niemals auf sich beruhen lassen. Also würde sie sich einfach so geben wie immer. Nur noch wenige Minuten verblieben bis zum Anpfiff des Spieles. Nun waren die Spieler bereit Slytherin eine ordentliche Abreibung zu verpassen. Von draußen waren bereits die Zuschauer auf den Tribünen zu hören, die das Eröffnungsspiel nicht mehr abwarten konnten. Ron war so nervös wie vor jeden Spiel, da er immer noch an seinem Können zweifelte. „Beste Bedingungen, wie’s ausschaut!“, bemerkte Ginny ohne Ron zu beachten. „Und wisst ihr was? Dieser Slytherin-Jäger Vaisey – der hat gestern bei ihrem Training einen Klatscher an den Kopf gekriegt und sich so stark verletzt, dass er nicht spielen kann! Und was noch besser ist – Malfoy hat sich krankgemeldet!“ „Was?“, sagte Harry, wirbelte herum und starrte sie an. „Er ist krank? Was fehlt ihm?“ „Keine Ahnung, aber das ist toll für uns“, sagte Ginny strahlend. „Die spielen mit Harper als Ersatz; der ist in meinem Jahrgang und ein Idiot.“ Harry machte ein nachdenkliches Gesicht und es schien als ob er sich mehr Gedanken darum machen würde, als sich nur die Frage zu stellen wieso sein Konkurrent nicht anwesend war. Harper hatte Ginny selbst gesehen, als er nach dem Training in den Krankenpflügel gebracht wurde. Sein Gesicht sah nicht sehr appetitlich aus, nachdem es Bekanntschaft mit dem Klatscher gemacht hatte. Der Sucher von Slytherin hatte ihr persönlich gesagt, dass er beim Spiel nicht anwesend sein würde. Doch auch mit oder ohne Malfoy – sie würden sicher gewinnen. Die Mannschaft begab sich auf das Spielfeld, gemeinsam mit den sieben Spielern der Slytherinmannschaft. Die beiden Konkurrenten standen sich gegenüber und funkelten sich gegenseitig an. Die Rivalität zwischen Gryffindor und Slytherin war immer ausgeprägter als in den anderen Häusern. Ginny besah sich die Mannschaft und konnte bestätigend feststellen, dass ein neuer Sucher in den grünen Quidditchroben steckte. Für Draco Malfoy spielte Harper als Ersatzmann. Sie warf einen Blick zum Schulgebäude mit dem kurzen Gedanken an den blonden Slytherin und was er wohl gerade tat, als auch schon der schrille Pfiff von Madam Hooch ertönte, sie sich auf ihren Besen schwang und mit Leichtigkeit in die Luft empor steig. ~ Ausgelassenes Gejohle und Gesang erfüllt den Gemeinschaftsraum der Gryffindors. Sämtliche Schüler dieses Hauses waren in den Farben rot und gold gekleidet und feierten die Helden ihrer Mannschaft, die den Sieg gegen Slytherin erringen konnten. Nach einem spannenden Spiel und mehreren erzielten Toren hatte ihr Sucher den Schnatz gefangen. Die Saison begann ausgezeichnet und der heutige Triumph wurde ausgiebig gefeiert. Doch all dies interessierte die Jägerin der Mannschaft nicht. Im Mittelpunkt zu stehen beliebte ihr nicht. Die ganze Aufmerksamkeit, der Lautstärkepegel und das Gewusel war für sie zu viel. Viel lieber wollte sie ihre Ruhe haben. Nach dem Spiel hatte sie noch keinen ruhigen Moment für sich selbst gehabt. Die Treppen zum Schlafsaal waren in greifbarer Nähe, allerdings war es ein wahrer Kampf bis dahin durchzukommen, da sie sich an feiernden Jungen und Mädchen vorbeidrängeln musste. Auf ihrem Weg kreuzte sie Harry. An seinem Arm klebte Romilda Vane die ihm etwas hinter vorgehaltener Hand ins Ohr flüsterte und dann errötend kicherte. Das war ja widerlich, wie die sich ihm an den Hals warf! Ginny schnaubte und dachte noch nie etwas Abstoßenderes gesehen zu haben, als sie plötzlich etwas sah - und es ihr sofort die Sprache verschlug. So tief ineinander verschlungen wäre es schwer gewesen jemanden auszumachen, doch Ginny hatte das rote Haar sofort erkannt. Ron stand dort mit Lavender Brown in einer innigen Umarmung. Kopfschüttelnd stieg sie die Treppe empor. Und das mitten in der Öffentlichkeit... Konnten die denn keine Rücksicht nehmen? Es gab schließlich Leute mit einem empfindlichen Magen. Seufzend ließ sie sich auf ihr Bett fallen und blieb dort erst einmal einige Minuten liegen um sich zu entspannen. Die erfrischende Dusche nach dem Spiel hatte Wunder gewirkt und da der Mädchenschlafsaal bis auf die Rothaarige leer war, würde sie genug Ruhe bekommen und das Alleinsein genießen. Alle Viere von sich gestreckt lag sie auf der federweichen Matratze. Auch wenn sie ihre Sachen noch an hatte, wollte sie einfach nicht aufstehen. Ruhe erfasste ihren Körper und die flauschige Decke fühlte sich so gut an wo sie ihre Haut an den Armen berührte. Die Erinnerung an Tom und das sie ins Tagebuch schreiben wollte, drang nur schwach an ihr Bewusstsein. Für einen Moment wollte sie es noch aufschieben. Nichts und niemand konnte diesen Moment der Ruhe zerstören. Ginny öffnete wieder die Augen. Da war etwas gewesen. Kein Geräusch, viel mehr war es ein Gefühl. Sie hatte etwas gespürt und als sie sich aufrichtete sah sie, was ihre Aufmerksamkeit gefordert hatte. Inzwischen war sie nicht mehr die Einzige im Schlafsaal. Jetzt waren bereits zwei Personen anwesend. Überrascht hob sie eine Augenbraue als sie ihren Gegenüber erkannte. Es gab mehrere Gründe, die gegen das Erscheinen dieser Person sprachen: Erstens handelte es sich um einen Jungen und dies war der Mädchenschlafsaal. Zweitens gehörte er nicht dem Hause des Löwen an, sondern war ein Slytherin. Drittens lag seine Schulzeit mehrere Jahrzehnte zurück, sodass seine Anwesenheit noch fragwürdiger war. Doch der wichtigste Grund, wieso gerade er nicht hier sein sollte, war, dass er der dunkelste Zauberer der Geschichte war, ein Schwarzmagier. Trotz allem löste er weder Angst noch Entsetzen in dem Mädchen aus. Ein erwartungsvolles Leuchten erschien in ihren Augen. Auch wenn sie überrascht war ihn zu sehen erfreute es sie. „Tom, was tust du hier?“ Der großgewachsene Junge kam auf das Bett zu und blieb direkt vor Ginny stehen. Seine dunklen Augen sahen sie an. Seine Schönheit war unbeschreiblich, seine Anwesenheit und seine Nähe machten sie nervös. Sanft lächelte er. „Ich bin gekommen um dir persönlich deine Belohnung zu geben.“ --------------- A/N: Das Gespräch in der Umkleide zwischen Ginny und Harry ist zitiert aus Harry Potter und der Halbblutprinz, S. 297 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)