Unbreakable von Jefferson (The life of a marine) ================================================================================ Kapitel 12: Step forward ------------------------ Vorwort: Nach langer Zeit gehts doch weiter. Ich hab die Fanfiction nicht vergessen, nein. Ich bin noch immer fest entschlossen, sie zuende zu schreiben. Prüfung, Cosplaypläne und er Sommer halten mich jetzt aber irgendwie immer vom schreiben ab. Und auch eine gewisse Idee, eine gewisse Person die ich benötigt habe, hat mir die ganze Zeit über gefehlt. Nach so langem warten und weiterlesen habe ich jetzt aber doch endlich einen geeigneten Charakter gefunden. Ich hoffe, jetzt wird es schneller weiter gehen. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Der Hafen war erfüllt vom Kreischen der Möwen, einem fast schon unangenehmen, fischigen Geruch und dem Rufen der Frauen, die ihre Waren am Markt anpriesen. Inmitten dessen befand sich ein halbwüchsiger Junge mit fast grau wirkendem Haar. Er trug einen Seesack über den Schulter, blickte sich hin und wieder kurz um. Doch niemand achtete auf ihn und Smoker war dankbar dafür. Er wollte nicht sonderlich viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Und im Moment war ihm entschieden schlecht. Er hatte die ganze Nacht über nichts gegessen, sowie am Tag zuvor – und nun musste er diesen üblen Fischgeruch ertragen, hier am Hafen. Da war es ihm nicht zu verübeln, dass er sich ein wenig beeilte, hinüber ging zu den wenigen Transportschiffen die an diesem Morgen im Wasser vor sich hin dümpelten. Wieder schrieen über seinem Kopf die Vögel, doch Smoker ließ sich nicht beirren, suchte sich das größte Schiff heraus. Als einer der geschäftig wirkenden Seemänner an ihm vorbei eilte, hinauf aufs Deck wollte, hielt Smoker ihn auf. „Moment mal!“, rief er ihm nach, beeilte sich auf seine Höhe zu kommen. Der Mann blieb stehen, blickte auf. „Wo finde ich den Kapitän?“, gab der Junge ohne lange nachzudenken von sich. Sein Plan stand fest. Er wollte weg aus Logue Town, so schnell wie möglich. Doch das war vorerst nur umsetzbar, wenn er dafür arbeitete. Er hatte selbst kein Geld. „Den Kapitän? Komm mit.“ Zumindest hatte der Seemann nicht so viele Fragen gestellt. Vielleicht war ihm klar gewesen, dass ihn das nichts an ging. Glücklicherweise. Smoker wollte sich nicht vor jedem rechtfertigen müssen. Auch, wenn ihm klar war, dass er einiges erklären musste vor dem Kapitän. Wohl oder übel. Sie gingen gemeinsam über die abgenutzten Holzplanken, zum Heck des Schiffes. Smoker achtete darauf, sich alles einzuprägen, sowie sich im Kopf schon einmal ein paar Worte zurecht zu legen. Sicher war sicher. Der Kapitän war ein Mann mit weißem Haar und einer braun gebrannten und Wetter gegerbten Haut. In der Hand hielt er eine Zigarre, während er mit dem Seemann von vorhin sprach. Smoker stand ein wenig abseits. Er könnte zwar hören was die beiden Männer sprachen, doch absichtlich wandte er den Kopf ab, konzentrierte sich auf etwas anderes. „Hey, Junge! Komm mal rüber!“ Smoker schreckte hoch, hob den Kopf und blickte zu den Beiden hinüber. Der Kapitän hatte den Blick auf ihn gerichtet, musterte ihn von oben bis unten. So, als müsse er den Jungen zunächst auf seine Tauglichkeit prüfen. Mit schnellen Schritten ging er zu den Beiden hinüber, hielt seine Tasche fest umklammert, den Blick auf den Kapitän gerichtet. „Ja, Sir?“ Es behagte Smoker nicht sonderlich, höflich zu sein. Doch in diesem Fall war es vielleicht angebracht. Immerhin war er nicht so sonderlich alt – aber für einen Seemann durchaus geeignet. Die Frage war, ob der Kapitän jemanden benötigte. „Du willst hier anheuern, hat mir der Matrose gesagt?“ Der Junge nickte. Er hatte zuvor mit dem Seemann darüber gesprochen, denn dieser hatte ihn doch schließlich noch gefragt, was er hier denn wollte. Das war vielleicht einfach unumgänglich gewesen. „Ja, Sir“, antwortete Smoker wieder auf die Frage, hielt dem musternden Blick des Mannes stand. Das war nicht sonderlich schwierig. Es war weitaus einfacher, als bei seinem Vater. „Ich suche dringend eine Arbeit.“ Langsam stieß der Kapitän den Rauch seiner Pfeife aus dem Mund aus – und Smoker spürte das Verlangen nach einer Zigarette in sich aufkommen. Er krallte die Finger der linken Hand mehr in den Träger seines Rucksacks, ließ sich sonst nichts anmerken, wartete einfach auf eine Antwort. Die lange Zeit nicht kam. Scheinbar musste der alte Mann darüber nachdenken. Schließlich ging er um Smoker herum. „Wie ist dein Name, Bursche?“ Beinahe wäre ihm etwas falsches heraus gerutscht. Er hatte schon mit ‚Will’ antworten wollen, verbiss es sich allerdings im letzten Moment. „Alle nennen mich Smoker, Sir.“ Nun ja. Genau genommen war das einfach der Name, den er selbst angenommen hatte, nachdem dieser zunächst dafür vorgesehen gewesen war, ihn zu ärgern. „Smoker? So, so…“, gab der Mann lediglich von sich, runzelte die Stirn. „Und du scheust auch keine körperliche Arbeit?“ „Nein.“ Diese Fragen waren allesamt sehr lästig. „Na gut. Du bist angeheuert, Bursche. Aber Faulpelze kann ich nicht gebrauchen, damit da klar ist!“ Schon jetzt war Smoker klar, dass der Kapitän ein strenger Mann war. Vermutlich auch fair, aber er ließ wohl niemandem einfach so alles durchgehen. „Zeig ihm wo er schlafen kann.“ Und schon war der alte Mann übers Deck verschwunden, Smoker allein zurücklassend mit dem Seemann von vorhin. Dieser lächelte ihn nachsichtig an. Erst jetzt hatte der Junge Zeit, ihn sich näher anzusehen. Er hatte kurze, schwarze Haare, die Strähnen wild verzottelt. Außerdem trug er eine einfache, für die Jahreszeit etwas kühle, kurze Hose und ein kurzes Shirt, das an den Ärmeln ausgefranst war. Zumindest aber war er nicht barfuss unterwegs, sondern trug festes Schuhwerk. Stiefel. „Der Kapitän ist immer so. Mach dir nichts draus. Komm, ich zeig dir mal das Schiff ein wenig. Ach ja – und mein Name ist Andrew.“ Er lachte. „Und dich nennen sie also Smoker? Seltsamer Name.“ Der Jüngere murrte etwas leise, folgte Andrew dann aber hinunter, unter Deck. Hier unten war es stickig, insbesondere in der Mannschaftskajüte, dort wo die Männer schliefen. Als sie diese betraten, schlug Smoker verbrauchte Luft entgegen, die nach Rauch, Alkohol und langen Abenden roch. Ein wenig erinnerte ihn das an zuhause – und das mochte er nicht. Trotz allem ließ sich Smoker nichts anmerken, rümpfte nur etwas die Nase, so dass es der andere Seemann nicht bemerken würde. Dieser deutete auf eine leere Koje, blickte dann wieder zu Smoker. „Da kannst du schlafen. Die ist im Moment nicht belegt.“ Wortlos ging der Junge hinüber, ließ sein weniges Hab und Gut darauf fallen. Vermutlich würde das keine einfache Zeit werden. Er wollte mit den Männern hier nicht all zu viel zu tun haben. Seine Wünsche und Ziele würden sie vermutlich ohnehin nicht verstehen. Schon gar nicht seine Gründe. Und ein Mann der seine Lebensgeschichte lang und breit trat, war Smoker sowieso nicht. Zumal er vermutlich noch nicht einmal halb so viel Lebensgeschichte besaß, wie die Hälfte der Männer hier, dessen war er sich sicher. Vielleicht war er auch der jüngste Matrose an Bord. „Was veranlasst dich denn, auf ein Schiff zu gehen, so ganz allein? Du wirkst wie Anfang Zwanzig. Aber ich glaube, du bist jünger.“ Smoker straffte die Schulter, hatte sich gerade über seinen Rucksack gebeugt, biss die Zähne zusammen. „Recht private Gründe“, gab er lediglich von sich. Menschen waren einfach zu neugierig. Doch Andrew schien sich vorerst damit zufrieden zu geben, zuckte mit den Schultern, dann ließ er Smoker allein zurück, rief ihm aber noch zu, dass sie recht bald ablegen würden. Wohl schon in wenigen Stunden. Aber auch das war Smoker nur Recht. Je früher, desto besser. Dann würde er diese Stadt, und hoffentlich auch einige schmerzhafte Erinnerungen daran, endlich hinter sich lassen können. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)