An seiner Nasenspitze von Mai-Chan ================================================================================ Kapitel 1: An seiner Nasenspitze -------------------------------- [b[Titel: An seiner Nasenspitze Autor: Bill-is-the-only-one / Brokenwinks Genre: Kitsch, Trallala und Thesenkalkulation. Rating: P12 slash (irgendwie…) Warnings: Slash, Twincest, Dummheit Pairing: Bill x Tom Disclaimer: Alles mir, nur die zwei PR–Königinnen gehören sich selbst… Widmung: …meiner Chaostruppe, weil nicht nur einer meine Sonne war, sondern es jetzt gleich alle sind ♥ Kim, ich hoffe, das bringt uns jetzt nicht auseinander, weil du mir schon vorher so unglaublich wichtig warst… Ich liebe euch (: Zusammenfassung: »Nichts an Bill war perfekt. Er war nur so lange perfekt, wie andere Leute ihn so sahen. Und dann gab‘s da noch dieses brandneue Tattoo, das Tom ziemlich anziehend fand. Er musste wissen, welche drei wunderschönen Worte auf Immer auf Bills Haut eingebrannt sein würden. Dass es vielleicht noch schönere Worte als „Ich liebe dich“ gab.« Anmerkung: ...natürlich ist das mit Bills Tattoo schon lange raus, aber die Story ist älter und ich meinte mich zu erinnern, dass er sagte, sein Tattoo habe "3 Wörter", deshalb alles nicht so ernst nehmen (: *** *An seiner Nasenspitze* Es war nicht so, dass er ihn süß fand. Gar heiß oder attraktiv. Durch seine blondgrauen Wimpern linste er ihn verwegen an. Beobachtete jede ihm so bekannte Mimik, jede Gestik. All die zahlreichen Unebenheiten seines Gesichtes. Ja, sogar die überschminkten Augenringe mochte er an ihm. Aber er war nicht verliebt, er war nur angetan… „Jetzt sag doch mal, was du dir da hingekritzelt hast!“, stupste Tom seinen Bruder zum wiederholten Male an, so dass der Schwarzhaarige seufzend die Schultern hängen ließ. „Vielleicht ein Andermal!“ „Nix da vielleicht… zeig schon!“ „Tom! Ich werd‘ mich jetzt hier nicht ausziehen!“ Tom hauchte ihm ein leises „ooch“ in sein Gesicht, das weich Bills Haarspitzen tänzeln ließ. „Nicht so schüchtern!“, grinste der Image–Hopper leise vor sich her und warf einen verruchten Blick zur Reporterin vor ihnen, die sich routiniert durch den Pony strich und ihre Unterlagen sortierte. Er hatte bemerkt, wie ihr kleines Gespräch ihre Aufmerksamkeit auf sie gezogen hatte. „Bill, andere Reporter haben den Sinn deines neuen Tattoos noch nicht zu fassen bekommen, da hatte ich mir Hoffnungen gemacht, du würdest uns vielleicht die Chance geben, es zu verstehen…“, lächelte die blonde Frau hinter ihrer Brille und überschlug grazil ihre langen Beine, die in einen unvorteilhaften grauen Rock steckten. Das erste Interview in ihrem Heimatland fing ja schon wundervoll an. Tom verkniff sich ein breites Grinsen, als er Bills unterdrückte Zornesmiene erkannte. Er lächelte, aber er wütete. „Ich konnte auf Englisch nie richtig ausdrücken, was ich eigentlich sagen wollte. Ich meine, schon allein deswegen, dass ich es an einer Stelle stehen gelassen habe, die so schnell kein anderer Mensch sieht, zeugt doch von Privatsphäre, die ich mir wünschte!“, grollte er lächelnd über die bebenden Mundwinkel. Bills Hand zitterte, Tom hätte sie am liebsten in die seine genommen. „Was mich zu der Annahme bringt, dass wir niemals erfahren werden, was du dir da schönes für die Ewigkeit festgehalten hast…“ Bill nickte. Er hasste diese unbeendeten Sätze dieser Frau und die darin versteckten Äußerungen und Unterstellungen. Aber man musste nett bleiben, es sollte sich doch schließlich ein freundliches Arbeitsklima entwickeln, das das Gefühl des Brechreizes, ob des geheuchelt netten Gesprächs, betäubte. „Es sind drei deutsche Worte…“, schluckte der Frontmann und fixierte geübt selbstsicher den Blick der Blondine vor ihm. Mehr wollte er nicht sagen. Mehr hatte Tom auch noch nicht erfahren. „Sag ich doch! ‚Tom, ich liebe dich!‘“, strahlte der Gitarrist, wobei postwendend ein Kichern aus der anderen Sofaecke erklang. „Das sind vier Wörter, du Vogel!“, griente Georg und schob noch schnell ein neckisches Kommentar über ihre geliebte Schule hinterher. Tom winkte ab und schabte mir seinen Füßen über den hässlich blauen Linoleumfußboden, der quietschende Geräusche erzeugte. Ein Zeichen von Unsicherheit. Er liebte Bills unsicheres Schlucken. Nach ein paar mehr oder weniger interessanten Fragen, stürzten sich alle Beteiligten eilig auf zum Van, der sie auch heute in irgendein Luxushotel verfrachtete. Genug Möglichkeiten, allen aus dem Weg zu gehen, auch dem Alltag, all seinen Sorgen und Terminen, und zum Schluss blieb man doch faul und fertig im Himmelbett zwischen all den aufgeplusterten Kissen und dem Täfelchen Schokolade liegen. Nur diesmal lag der Bruder daneben und inspizierte einem munter und fröhlich. Zum Glück nur mit Blicken, aber allein das reichte, um Bill nicht schlafen zu lassen. Wer wusste schon, ob Tom dann nicht doch seine Chance ergriff. „Tom… das ist nichts wildes… das sind nur ein paar Wörter, die mir viel bedeuten…“ „Wenn‘s nichts so wildes ist, dann sag‘s doch einfach!“, bestand er und robbte näher an den Schwarzhaarigen, sah all die Unreinheiten, die durch die Make–Up Schicht unter dem künstlichen Licht glänzten und strich einmal Gedankenverloren darüber. Ein Seitenblick aus braunen Augen rief ihn zurecht, ohne dass Bill auch nur den Mund aufmachen musste, ohne, dass er vielleicht auch nur gedacht hatte „hör auf!“. „‘S aber peinlich…“ Der Hopper rollte mit den Augen und sich damit wieder auf den Rücken, hielt weiterhin Abstand ein. „Wenn es so peinlich ist, hättest du dir das Tattoowieren auch sparen können“, seufzte er. Im gleichen Atemzug, wie er das aussprach, schlich sich seine kalte Hand an Bills Bauch. Genießerisch lächelte er und empfand das Zucken von Bills Bauch als gnadenvolle Dankessagung. Der Raum war brühend heiß; ihm war kalt. „Los, jetzt zeig‘s!“ Mit einem Satz stürzte Tom sich auf seinen Bruder und hatte mit einer derartigen Geschwindigkeit beide seiner Arme festgenagelt, dass dem Frontmann nur noch ein heiseres Japsen entkam. „Bist du bescheuert?“, quietschte Bill entgeistert, als er einen kurzen, hastigen Blick in die braunen Augen seines Bruders erhaschte. „…fragte der Irre“, grinste der Blonde und bekam mit einer Hand beide Hände seines Opfers zu fassen, als der im selbigen Atemzug wie wild anfing, mit den Beinen rumzufuchteln. Tom wollte ja nicht grinsen, aber er konnte es sich nicht verkneifen. Bill machte das nur um einiges wütender. Allerdings stellte es sich doch als äußerst schwierig dar, seinen Bruder in Schacht zu halten, während man mit einer Hand ungeübt Gürtelschnalle und Hosenknopf öffnen musste. Was wie eine Vergewaltigung aussah, war in Wirklichkeit tausendmal peinlicher als dreimal diese dummen Wörter aussprechen zu müssen. Aber wer nicht hören wollte, musste eben fühlen. „Gut, gut, ich sag‘s dir!“, flehte Bill und gab die Rüttelaktion folglich auf. Zu Bills Missstimmung verschwand Toms Hand allerdings nicht wirklich von seiner Mitte, als der auch schon den letzten Knopf irgendwie aufbekommen hatte und triumphierend „Ich bin gerade so gut dabei“ in den Raum schmiss. Der Schwarzhaarige drehte beschämt seinen Kopf weg. Und dann ließ er sich auch noch von seinem Bruder bei einer Rangelei schlagen… peinlich! Neben drei schwarzen, verschnörkelten Wörtern ragten dem Blonden ebenfalls noch ein paar dunkle Schamhaare entgegen, die ihn aber weniger störten als er geglaubt hatte. „In die Nacht“, las er verwundert und ließ seinen Bruder endlich aus dem Klammergriff fliehen. „Schön, zufrieden?“, kläffte Bill und zog sich seine Hose wieder richtig an. „Das hätte ich dir auch sagen können…“ „Wolltest du aber nicht!“, pochte der auf sein Recht und genoss den warmen Stich in seinem Magen. „Die Wörter bedeuten dir also was?“ „Das ganze Lied, Tom, und das weißt du… Und jetzt hören wir mit dem Kitsch auf, ne?“ Tom legte seinem Bruder einen Arm um die Schultern. Nicht einmal schaute der Schwarzhaarige ihm ins Gesicht, das brachte ihn sanft zum Lächeln. „Versprich mir, dass dir das jetzt nicht peinlich ist!“, schubste er ihn an und summte leise die Melodie von ihrem Lied nach. Nicht Bills unausgesprochene Worte waren ihm Antwort genug, sondern die zierliche Röte, sie sich klammheimlich auf seine Wangen schlich. Versprechen konnte der Schwarzhaarige nichts. „Jedenfalls… wenn du das so geheim hältst und es doch irgendwann einer mitbekommt, dann werden sich alle fragen, wieso du dir genau das genau dahin tattoowieren gelassen hast und wieso du nicht mit der Sprache rausgerückt bist… wird das nicht ein bisschen dumm sein?“ „‘S wird schon keiner mitkriegen… und wenn doch, dann werden alle glauben, es sei PR“, nuschelte Bill und lehnte sich seufzend gegen Toms Schulter. Nicht wissend, ob ihm das im Moment gestattet wurde, aber die Stimme in seinem Kopf schrie ständig „Mach doch, mach doch!“, so dass er ihr einfach nachgab. „Ich weiß es, du weißt es, der Tattoowierer weiß es…“ „Ich hab dich lieb!“, küsste Bill seinen Bruder unvermittelt auf die Nasenspitze und lächelte gerade so breit, dass man die gemachten Zähne nur erahnen konnte. „Es wird keiner mitkriegen, ich werde es nicht sagen… und einen One–Night–Stand will ich im Moment eh nicht. Nur du musst dicht halten!“ Feierlich streckte Tom eine Hand in die Luft und schloss grinsend die Augen. „Was ein Tom Kaulitz schwört, wird nie gebrochen!“ Wieder dieser angenehme Stich in Toms Magen. Er würde sein Leben lang Unterstützung von diesem ganz besonderen Menschen erhalten und er musste nicht mehr tun als für ihn da sein und gerade zu stehen. „Ich finde, jetzt müsste daraus nur noch ein Zwillingstattoo werden…“ „Bill… aus solidarischen Gründen habe ich mir damals das Piercing stechen gelassen… und ich mag mein Piercing und ich mag deine und deine Tattoos. Aber das kannst du vergessen!“ Er grinste, er meinte es ernst, aber konnte nicht zulassen, dass die Stimmung kippte. Doch auch Bill lächelte. Sein Lächeln war nicht perfekt, auch wenn es seine Zähne mittlerweile waren. Weil sie gemacht wurden, weil sie nicht mehr zu ihm gehörten. Auch sein Teint wurde jeden Tag aufs Neue aufgefrischt. Er gehörte nicht zu ihm. Nur ganz allein aus diesem Schema sprang Bills Nase heraus. Kerzengerade, wunderschön. Echt. Sie gehörte zu ihm, das einzig perfekte Körperteil an diesem Jungen, das Tom genauso liebte wie all seine Makel. *An seiner Nasenspitze/ENDE* Hosted by Animexx e.V. 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