Nervenzusammenbruch frei Haus von Ruha_Chan (Auch Leader brauchen Ruhe) ================================================================================ Kapitel 172: Lernen ------------------- Entschuldigt bitte, dass es so lange gedauert hat. Mein Laptop hatte sich in eine Urlaubsreise nach Spanien gebucht und mich eine Weile allein gelassen (Übersetzung: er war kaputt und in der Werkstatt) und danach hatte ich ein paar Tage keine Idee, wie ich das hier schreiben soll. Und einmal gehört nicht alles mir - Ich darf und dafür danken, dass sie den ersten Teil hiervon so wunderbar zusammen gesponnen haben und mir erlaubten, es in der FF zu benutzen. Trotzdem gehören alle hier handelnden Charas sich selbst und es sollte mich sehr wundern, wenn auch nur ein Wort wahr ist. Obwohl... Lernen Ruki gab ja zu, dass sie am Abend bei ihrer kleinen "Wir dürfen im Tokyo Dome spielen"-Feier alle ein wenig über den Durst getrunken hatten, aber er war sich sicher nicht wirklich betrunken gewesen zu sein. Warum er dann mit geschlossenen Augen das Gefühl hatte, als würde sich sein Bett bewegen, war ihm unklar. Murrend öffnete er die Augen. "Na, ist die Schlafmütze endlich wach?" Kai drehte sich nicht mal auf dem Fahrersitz um. Wie, Fahrersitz? Wieso waren sie in einem Van? "Was ist denn passiert?" Ruki rieb sich das Gesicht, in der Hoffnung davon klar zu werden. "Wir sind in Amerika," informierte Reita ihn seelenruhig. "WAS?" Ruki starrte aus dem Fenster. Wo auch immer sie gerade wirklich waren - Tokyo war es nicht. Es sei denn, sie befanden sich in einem Viertel, in dem nichts war. Buchstäblich nichts. Keine Häuser, keine Autos, keine Menschen. Nur braune Erde, ein paar Büsche und diese staubige, schnurgerade Landstraße. Nein, er war sehr sicher, dass sie nicht in Tokyo waren. "Wollt ihr mich verarschen?" Aufgebracht sah er zu ihren beiden Gitarristen hinter sich, die fröhlich kicherten. "Nö," antwortete Uruha. "Wir sind heute Nacht mit dir rüber gefolgen. Die Gelegenheit war günstig, du warst so schön weggetreten." "Und warum zur Hölle?" Das ergab keinen Sinn, überhaupt keinen. "Weil du so schlecht englisch sprichst," erklärte Kai. "Es ist so schlimm, wir haben Mails von Fans bekommen, die erst als sie ins Booklet schauten, merkten, dass der Text von Agony komplett auf englisch ist." "Das muss wirklich besser werden," bestätigte Aoi. "Musst du gerade sagen! Dich versteht man auch nicht!" "Hey, ICH kann mir immerhin gegrilltes Hühnchen bestellen." "Mehr aber auch nicht!" Seine Band war wahnsinnig. Ihn einfach so zu entführen. Warum arbeitete er noch mal mit diesen Knalltüten? "Die Sache läuft so," begann Kai und hielt den Wagen an. "Du kommst zu diesem Ort hier. Reita?" Reita reichte Ruki einen mit Schriftzeichen beschriebenen Zettel. "Allein. Von uns bekommst du Geld und Wasser, damit du uns hier nicht verdurstest." Ruki warf einen Blick auf den Zettel. "Und das soll mein Englisch verbessern? Leute, Englisch war mein bestes Fach in der Schule!" "Du warst auch verdammt schlecht in der Schule," erinnerte Reita ihn. "Ach, und ich werde besser, wenn ich durch die Pampa da hin laufe und ihr mich da wieder einsammelt oder wie?" "Nein." Kai schüttelte den Kopf. "Wir sammeln dich da nicht ein. Dort bekommst du nur neues Geld und das nächste Ziel mitgeteilt. Mündlich. Auf Englisch. Und so wirst du besser in der Sprache." "Ihr habt den Verstand verloren, oder?" "Wir sind völlig klar." Uruha reichte ihm einen Rucksack. Noch immer nicht ganz fassend, was seine Kollegen hier mit ihm machten, nahm Ruki ihn an. "Und nun los mit dir!" Die Tür, an der er gelehnt hatte, ging hinter ihm auf und als Reita ihm einen nicht wirklich sanften Schubs gab, fiel er rückwärts auf die Straße. "Hey!" Zu spät, die Tür war bereits wieder zu und der Motor lief. Ruki konnte gar nicht so schnell aufstehen, wie das Auto auch schon wieder in Bewegung war. Er rappelte sich auf und für eine Sekunde schwankte er zwischen Weinen, Lachen und Wutanfall. Gerade, als er sich für den Wutanfall entscheiden hatte, legte Kai den Rückwärtsgang ein. Vor ihm kam der Van wieder zum Stehen. Gut, dann musste er sie nur halb dafür töten, ihm so einen Schrecken eingejagt zu haben. Reita ließ das Fenster runter. Die Tür jedoch war verriegelt, wie Ruki feststellen musste. "Hier, die haben wir vergessen." Reita ließ ein Paar Wanderstiefel auf den Boden fallen. "Damit läuft es sich besser." Kai gab erneut Gas und Ruki konnte gerade noch einen Sprung nach hinten machen um zu verhindern, dass er ihm über die Füße fuhr. "Ihr... ihr Drecksäcke!" Ruki saß plötzlich senkrecht im Bett. "Was? Was ist los?" Reita schaltete neben ihm das Licht an. Ein Traum, wurde Ruki klar. "Wir müssen einen Englischkurs machen damit ihr mich nicht in der Wüste aussetzt und es nur noch gegrilltes Hühnchen zu essen gibt," informierte Ruki seinen Freund. "Was immer du sagst, aber nicht jetzt, ja? Es ist vier Uhr morgens." Reita nickte nur und drehte sich brummend wieder auf die Seite. "Können wir weiter schlafen?" "Ja, aber versprich mir, dass wir den Kurs machen, wir müssen was unternehmen." "Das sag ich schon seit Jahren, dein Englisch stinkt zum Himmel." "Findest du wirklich?" Gut, er war nicht der Beste mit der Sprache, aber so schlimm konnte es doch nicht sein, oder doch? "Ruki, ich bitte dich! "I will walk together"? Zusammen mit was oder wem denn? Und was zur Hölle soll eigentlich "Reckless driving cucumber" bedeuten?" "Das... naja... ich wollte damit halt ausdrücken..." "Lassen wir das besser. Ich bin nur froh, dass du es endlich kapiert hast. An deiner Aussprache müssen wir auch echt was machen. Ausländische Fans stellen oft erst beim Textlesen fest, dass es Englisch ist." "Echt?" Ruki zog eine AUgenbraue hoch. Das hatte Kai in seinem Traum auch gesagt. "Ja, schau hin und wieder mal in die Fanmails." "Hm." Brummte Ruki und kuschelte sich an Reita. Das würde er sicher machen. Zumindest wenn er nach dem Kurs mehr als "I love your voice" verstand. Aber er würde den Teufel tun und Reita Recht geben. Erledigt reckte Yooh sich auf dem Futon und zog die Decke ein wenig über sich und Yuji. "Ich kann nicht fassen, dass du das wirklich gemacht hast," grinste er. Er war noch nicht mal wirklich zuhause gewesen - Yuji hatte ihn erwartet, in sein Auto gepackt und war mit ihm zu ihrer neuen Wohnung gefahren. Dort hatte er ihn kurz vor der Tür auf seine Arme genommen und wie versprochen über die Schwelle getragen. Auch die zweite Hälfte des Versprechens hatte er eingelöst, darum lagen sie jetzt auch nackt auf einem Futon, der mitten im Flur der noch leeren Wohnung ausgebreitet war. "Habe ich dir doch versprochen, oder?" Yuji küsste ihn. "Ich bin froh, dass du wieder da bist. Weißt du, ich habe dich vermisst." "Ich dich auch." Aber es war ungewohnt, jemanden an seiner Seite zu haben. "Wie war die Tour? Erzähl schon! Ist sicher spannend, mit Miyavi unterwegs zu sein, oder?" "Geht so," grinste Yooh. "Die Tour war klasse, aber ich bin es anders gewöhnt." "Wie denn?" Neugierig sah Yuji ihn an. "Erstens ist so ein großer Bus völlig neu für mich. Wir hatten früher ja nur den Bulli und haben darin geschlafen. Betten sind echter Luxus!" "Ich kann mir das gar nicht mit so einem Bulli vorstellen. Ist das nicht eng?" "Schon." Yooh grinste. "Aber wie du weißt, haben wir uns nie groß daran gestört, eng aneinander zu liegen. Oder auch ineinander." "Fehlte dir die Orgie nach dem Konzert nicht, jetzt bei Miyavi?" Yuji grinste ebenfalls breit. "Wie gesagt, es ist ungewohnt." Yooh zog ihn an sich und küsste ihn. "Aber so habe ich jetzt mehr Energie, wo ich wieder bei dir bin." "Ich wäre auch böse geworden wenn du mit Rui geschlafen hättest." "Wieso mit Rui?" Er zog die Augenbrauen kraus, aber Yuji lachte ihn nur an und warf sie dann beide so herum, dass er über ihm lag und Yooh zu ihm aufsehen musste. "Weil er der einzige ist, der solo ist." "Du spinnst! Willst du eine zweite Runde starten?" "Gerne!" Yuji legte sich fester auf ihn und begann, Yoohs Hals zu küssen. "Warte einen Moment," schob Yooh in zur Seite. "Ich will nur kurz die Wohnung sehen, ja?" "Du lehnst Sex ab?" "Nein, ich verschiebe ihn nur um ein paar Minuten." Yooh grinste, während er sich unter Yuji herauswand und aufstand. "Aber wo wir wohnen werden will ich schon sehen. Zeigst du mir alles?" "Natürlich." Yuji angelte nach seiner Unterhose. Yooh fand es niedlich, dass sein Freund offenbar der Meinung war, er müsse sich bedecken. Aber um Yuji einen Gefallen zu tun, zog er sich zumindest seinen Rock wieder über. Dann sah er sich im Flurbereich um. Auf dem Rücken liegend hatte er davon nicht so viel erkennen können. "Ich dachte, hier ziehen du und ich je in ein Zimmer ein, was meinst du?" Yuji öffnete die erste Tür. "Getrennte Zimmer?" Irgendwie hatte Yooh damit gerechnet, dass sie ein Schlafzimmer zusammen haben würden. "Ja, aber in beidem große Betten. So können wir uns immer sehen und zusammen schlafen, aber es hat dennoch jeder einen Raum für sich." "Hört sich gut an." Vielleicht würde ihm dann auch die Umstellung, plötzlich nicht mehr allein zu leben, leichter fallen. "Und das Wohnzimmer?" "Das ist riesig, schau!" Yuji zeigte ihm einen Raum, der größer war als Yoohs derzeitige Wohnung. Sogar nach oben ging es noch, die Küche bestand aus mehr als einem winzigen Herd und Yooh glaube, sogar einen Balkon entdeckt zu haben. "Yuji." Er griff nach der Hand seines Freunde. "Ich will nicht auf deine Kosten leben." "Tust du nicht." Yuji drückte die Hand. "Du zahlst doch immer noch Unterhalt für Takuma?" "Ja, seine Mutter besteht darauf." "Er hat mit ihr ausgehandelt, dass SIE DIR Unterhalt zahlt. So sparst du zum einen das Geld für sie und bekommst noch Geld von ihr drauf. Damit ist das kein Problem. Und ich habe auch durchgerechnet, dass Takuma so auch Geld kostet. Es passt alles," erklärte Yuji. "Ich will sicher nicht wissen, wie der Deal mit seiner Mutter gelaufen ist, oder?" "Nein." Langsam schüttelte Yuji den Kopf. "Und ich musste versprechen, es dir nicht zu erzählen." "Ihr habt schon Geheimnisse vor mir." Ob er das gut oder schlecht finden sollte musste Yooh noch heraus finden. "Wir verstehen uns gut jetzt." Yuji lächlte. "Ein Glück, Familienzoff will ich keinen haben." Yooh erstarrte. Hatte Yuji das gerade wirklich gesagt? "Was ist?" "Du hast Familienzoff gesagt." "Ja, und?" "Familienzoff." Er konnte nicht wirklich in Worte fassen, wie sehr ihn dieser Ausdruck berührte. "Natürlich." Yuji schloss ihn in die Arme und strich ihm eine der blonden Strähnen aus dem Gesicht, bevor er ihn sanft küsste. Er verstand ihn wohl auch so. "Wir sind doch jetzt eine Familie. Du und ich und Takuma." "Obwohl ich keine echte Frau bin?" "Fang nicht wieder damit an, du Dusselkopf!" Tadelnd schnippte Yuji ihm gegen die Stirn. "Ich habe dir schon so oft gesagt, dass ich keine Frau will - sondern dich." "Yuji?" "Was denn?" Er seufzte und vergrub den Kopf in Yujis Halsbeuge. Sein Freund sollte nicht sehen, dass ihm die Tränen gekommen waren. Aber scheinbar spürte er die Flüssigkeit an seiner nackten Schulter, denn Yuji begann, ihm sanft über den Kopf zu streichen. "Das hier ist echt, oder? Kein Traum?" "Das wäre aber ein verdammt langer Traum, meinst du nicht auch?" "Es ist alles etwas viel - du und Takuma, dieser Traumjob und jetzt auch noch diese Wohnung. Es ist, als wenn mir das jeden Moment wieder weggenommen werden könnte und da ist es mir lieber, es ist ein Traum und ich wache nicht auf, als dass es wieder weg ist und ich wieder allein bin," gab er zu. "Das wird nicht passieren." Yuji hob sein Gesicht an und brachte ihn so dazu, ihm in die Augen zu sehen. "Ich bleibe bei dir." "Bring mich ins Bett, bitte." Und Yuji hob ihn wieder auf seine Arme, um ihn zu dem Futon zu tragen. Diesmal aber war es sanfter als bei ihrer Begrüßung. Fortsetzung folgt............ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)