Nervenzusammenbruch frei Haus von Ruha_Chan (Auch Leader brauchen Ruhe) ================================================================================ Kapitel 151: Wozu man Freunde hat --------------------------------- Doch noch ein Kapitel vor der Nichi! Hab heute einfach Lust gehabt, zu schreiben und siehe da, da ist es! Wie immer, keine Rechte bei mir. Wozu man Freunde hat An sich fand Miyavi den Tag bisher ganz entspannt. Da Hiroto heute erst später als er los musste, hatte er Ami übernommen und würde sie ihm erst gegen Mittag bringen, wenn er sich auf dem Weg zu dem Shooting machte, dass Alice nine hatten. Noch war er zwar nicht im Proberaum angekommen, aber er lief gemeinsam mit Rui und Yooh, die sich über die Wohnungssuche von Yooh unterhielten, zu ihrem Proberaum. "Ganz ehrlich, ich freue mich, dass ihr zusammen zieht," bekräftigte Miyavi noch einmal. Er war sehr glücklich über die Entwicklung, die Yooh in den wenigen Monaten durchgemacht hatte. Er hatte ihn damals ausgewählt, weil er ein wirklich guter Gitarrist war und ihm ein Teil seiner Art unheimlich gut gefiel. Was ihm damals nicht gefallen hatte, war das leider schwache Selbstbild gewesen, dass Yooh von sich gehabt hatte. Miyavi war damals der Meinung gewesen, die anderen Musiker der Firma mit ihrer Art, die Sachen so zu nehmen, wie sie waren, würden ihm gut tun. Dass Yooh sich in Yuji verliebte und diese Liebe erwidert wurde, damit hatte er zwar nicht gerechnet, aber damit, dass die Jungs ihm austreiben würden, sich für wertlos zu halten schon. Er hatte auch gehofft, dass sich Yoohs Bild von sich selbst als Schlampe verändern würde. Und nun würde er sogar als Vater in einer festen Beziehung leben. Oder als Mutter, so ganz war Miyavi immer noch nicht sicher, wo genau Yooh stand. "Ja, ich auch. Wenn du willst, kannst du meinen Anhänger borgen," bot Rui an. "Danke." Yooh strahlte. "Muss mir aber einen Wagen mieten, der alte Bulli ist endgültig hinüber seit dem Winter." "Was heißt hier mieten?" Rui schüttelte den Kopf. "Ich fahr gern und der Anhänger passt auch sicher an mein Auto, also lass gut sein mit sowas." "Ehrlich?" Ein wenig ungläubig sah Yooh zu Rui hinüber. "Glaub uns schon, Yooh. Und Umzugshelfer bekommst du auch ohne Probleme hier." Nebenher suchte Miyavi den Schlüssel zum Proberaum heraus. Als er ihn jedoch im Schloss umdrehte, sprang die Tür sofort auf. Eine Sekunde lang wollte er fragen, wer bitte vergessen hatte, abzuschließen, dann sah er Shinpei auf dem Sofa schlafen. "Oh," entfuhr es ihm lauter als geplant. Sofort schreckte Shinpei hoch. "Was? Oh, verdammt, ich hab verschlafen." Shinpei fuhr sich über die wirren Haare und schlug die dünne Decke zur Seite. Er trug einen Schlafanzug. "Warum schläfst du denn hier?" "Ich bin gestern noch mal wieder gekommen, um an einer Idee zu arbeiten und dann war es zu spät um heim zu fahren." Der Drummer gähnte. "Die Idee war aber nicht so gut. Ich mach mich frisch, dann können wir los legen." Winkend verschwand Shinpei mit seinem Rucksack in der Hand zur Toilette. "Okay, wer glaubt noch, das hier was faul ist?" Miyavi sah den Rest seiner Band an. "Ich." Yooh nickte. "Warum hat er einen Schlafanzug dabei, wenn er an einer Idee arbeitet?" "Und offenbar Waschzeug?" Rui schüttelte den Kopf. "Ich geh zu Nami und besorg uns allen Kaffee. Und dann kümmern wir uns um den Schlagzeug-Floh." "Gut," stimmte Miyavi zu. Dann legte er die Kuscheldecke zusammen. Für kurze Nickerchen hatten sie, wie fast jede Band, einige Decken im Proberaum. Aber sie waren eigentlich nicht dafür gedacht, eine ganze Nacht darunter zu verbringen. Er machte sich Sorgen um Shinpei. "Nicht mal ich hatte früher Waschzeug bei, wenn ich bei einem Kerl gepennt hab." Yooh schüttelte den Kopf. "Okay, meist bin ich auch abgehauen, wenn wir fertig waren." "Er hat geplant hier geschlafen, das ist klar." Miyavi fragte sich, ob es die erste Nacht war, die Shinpei auf ihrem Sofa verbracht hatte oder es schon diverse Nächte gewesen waren. War Shinpei in den letzten Tagen als Erster da gewesen? Er versuchte sich zu erinnern, kam aber nicht darauf. "Komisch." Yooh setzte sich. "Ich hatte gestern nicht den Eindruck, dass was mit ihm nicht okay wäre." "Ich auch nicht. Mal abwarten." Mehr konnten sie nicht machen, bevor Shinpei nicht wieder da war. Dann würden sie ihn in die Mangel nehmen, ganz klar. Miyavi sah es als seine Pflicht an. Als Freund und Chef. "Macht ihr mal die Tür auf? Vier Becher Kaffee tragen sich nicht von allein zu euch," ließ in dem Moment Rui vor der Tür verlauten, doch bevor Miyavi sie hatte öffnen können, ging sie bereits von außen auf. Shinpei hielt Rui die Tür auf und lächelte, fast wie sie es von ihm kannten. "Shinpei, setz dich." Er klopfte neben sich auf die Kissen. Ergeben setzte Shinpei sich, einen Kaffee in der Hand. "Ich bin gestern zu faul zum heimfahren gewesen, mehr nicht," behauptete er. "Erzähl das deiner Großmutter." Miyavi sah ihn fest an. "Was ist los? Warum schläfst du hier?" "Nichts, wirklich." Etwas zu viel Nachdruck, wie Miyavi fand. "Sag schon. Was ist passiert?" Auch Rui ließ nicht locker. "Nichts, ich..." "Ja, ich hab auch immer einen Schlafanzug in meiner Handtasche, klar." Yoohs Blick machte klar, dass er Shinpei kein Wort glaubte. "Ach Scheiße, Mensch!" Genervt schlug Shinpei auf sein Knie ein. "Ihr gebt doch nicht auf, oder?" "Nein, tun wir nicht. Also?" Miyavi legte ihm eine Hand auf den Rücken. Wie es aussah, war Shinpei kurz davor, loszuweinen. "Als ich gestern heim kam, hatte ich Post. Ich bin jetzt geschieden. Toll, oder? Und dann wollte ich nicht in unserer alten Wohnung sitzen, versteht ihr?" Jetzt schluchzte Shinpei wirklich. "Klar. Warum hast du nicht angerufen, du hättest zu mir und Hiroto gekonnt?" "Ich wollte nur auf was einschlagen." "Zum Glück bist du Schlagzeuger," lächelte Yooh. Er lehnte sich an Shinpeis Seite. "Vergiss die dumme Kuh. Sei froh, dass du sie los bist." "Bin ich ja!" Trotzdem wischte Shinpei sich über die nassen Augen. "Aber jetzt ist wirklich klar, dass es alles in Fehler war. Ich wollte nicht in der Wohnung sein. Als ich mit ihr hergekommen bin, haben wir die Wohnung zusammen bezogen und nun kommen meine Scheidungsunterlagen da an. Und das ausgerechnet dann, wenn Ko-ki nicht hier ist, verdammt noch mal!" Vorsichtig legte Miyavi einen Arm um die schmalen Schultern. "Wie lange ist er denn noch weg?" "Ende der Woche ist er wieder hier, dabei würde ich ihn jetzt so gern in den Arm nehmen." "Vermisst du ihn oder Miwako?" Rui hockte jetzt vor Shinpei auf dem Boden. "Ihn," sagte Shinpei fest. "Über sie bin ich hinweg, aber durch diese blöden Papiere ist alles wieder hoch gekommen. Es tut so weh, dass sie mich nie geliebt hat, scheinbar." "Ich versteh die Frau nicht." Yooh schüttelte den Kopf. "Wie kann man dir so etwas antun?" "Wenn du willst, kannst du wirklich bei mir und Hiroto bleiben, bis Ko-ki wieder da ist," bot Miyavi an. Er konnte sich entfernt vorstellen, wie schlecht es Shinpei gerade gehen musste und wollte ihn nicht allein lassen. "Hier schläfst du zumindest nicht wieder." "Ich will euch nicht stören." Shinpei wischte sich noch einmal über die Augen und trank dann einen Schluck Kaffee. "Und in meiner Wohnung werde ich sonst ja auch leben." "Egal, zumindest heute Nacht kommst du mit zu mir." Damit war es beschlossene Sache. "Du kommst mit und jetzt zieh dir was an, es sei denn, du willst im Schlafanzug proben." Um seine Worte nicht zu scharf klingen zu lassen, knuffte er Shinpei leicht in die Schulter und lächelte ihn an. "Okay, ich komm eh nicht drum herum, oder?" "Vermutlich nicht," grinste Rui. "Und wenn wieder was sein sollte, dann sag uns dass und versteck dich nicht hier." Miyavi hoffte, dass nicht nur Shinpei sich das zu Herzen nehmen würde. Wie Ibuki sich auf diese Probe freute. Nach dem Wochenende hatte er seinen Kollegen nicht mehr gesehen, aber jetzt konnte Hikaru ihm nicht aus dem Weg gehen. In einem Proberaum war das eher schwierig. Darum saß er gemütlich mit Minase und Kouki zusammen und trank schon mal den ersten Kaffee des Tages, bei dem er ihnen haarklein erzählt hatte, was passiert war, während sie noch auf Hikaru und Reika warteten. Irgendwie hatte Hikaru Reika davon überzeugen können, dass es für ihre Geschichte notwendig war, dauernd zusammen zur Arbeit zu kommen. "Das war nicht gerade nett von dir, das weißt du, oder?" Kouki schaute ihn streng an. "Warte ab, wie Reika reagiert, wenn er es erfährt," warf Minase ein. "Wenn er eifersüchtig wird, wird ihm vielleicht endlich klar, dass er auf den Kobold steht." "Oder wenn sich der Himmel auftut und ein Engel es ihm ins Ohr schreit." Genervt verdrehte Kouki die Augen. "Die werden es nie..." "MORGEN!" Hikaru unterbrach ihr Gespräch. "Na, Kurzer, wie war der Rest des Abends? Morgen, Reika." Ibuki grinste Hikaru frech an. Dieser wurde knallrot. "Bin früh ins Bett," nuschelte er. "Klar, wäre ich auch. An deiner Stelle aber mit Kazuki." "Wie, mit Kazuki?" Reika sah fragend von Hikaru zu Ibuki. "Hat er es dir nicht erzählt?" "Nein, hab ich nicht," gab Hikaru zu. Gott, es war wirklich niedlich, wie Hikaru unsicher auf seine Finger starrte. "Ist was passiert?" "Nein, Reika, es ist nichts passiert," wehrte Hikaru ab. Ibuki ging dazwischen. "Ja, weil Kazuki noch eingefallen ist, dass du angeblich mit Reika zusammen bist." "Okay, WAS ist passiert?" Wie schön, Reika schien leicht gereizt zu sein. "Es ist wirklich nichts passiert weiter." Hikaru lächelte leicht. "Ibuki, Jin und Kazuki sind bei mir aufgetaucht, wir haben DVD geschaut und was getrunken. Und dann hab ich etwas mit Kazuki rumgeknutscht, mehr nicht." "Sollen wir so tun, als würden wir Schluss machen?" Moment, das ging in die völlig falsche Richtung! Reika sollte vor Eifersucht schäumen, und ihm nicht das Ende anbieten! Ibuki war nicht zufrieden mit der Situation. "Nee, das war nichts, sag ich doch." Entschlossen schüttelte Hikaru den Kopf. "Ich mag Kazuki nicht mehr oder so." "Ich wäre trotzdem vorsichtig, Reika," mischte Minase sich ein. "nicht, dass dir noch wer deinen Nicht-Lover streitig macht." "Ja, klar." Reika verdrehte die Augen. "Weil ich ja auch so scharf auf diese Fake-Beziehung bin." "Tut mir leid," entschuldigte Hikaru sich. "Wir können damit auch aufhören, wenn dir das lieber ist." "Ist schon okay." Reika tätschelte ihm den Kopf. "Offenbar war dein Verdacht doch nicht ganz unbegründet. Kazuki macht dich zumindest immer wieder an." Immerhin war Reika das schon aufgefallen. Wenn nicht, hätte Ibuki arg an ihrem Bassisten gezweifelt. "Klar, unser Hikaru-chan ist ja auch niedlich ohne Ende," warf Kouki ein. Ibuki war erstaunt, von ihm Unterstützung zu bekommen. "Oder nicht?" "Allerdings." Nickend drückte Reika Hikaru an sich. Dieser wurde schon wieder rot. Wie blöd musste man eigentlich sein, um nicht zu merken, dass er in einen verknallt war? Ibuki beschloss, es damit für heute gut sein zu lassen. "Ich geh noch eine rauchen, bin gleich wieder da." Er wollte sich ihre nächsten Schritte durch den Kopf gehen lassen. Auf dieser Baustelle kamen sie gut vorran, wie es schien, aber bei Jin und Byou steckten sie in einer Sackgasse. Byou reagierte nicht mal im Ansatz darauf, wenn er und Jin sich vor seiner Nase die Zunge in den Hals schoben. Sie mussten sich etwas Besseres einfallen lassen. Gerade, als Ibuki sich seine Zigarette anstecken wollte, um in Ruhe darüber nachzudenken, wurde er mit Schwung an die Wand gedrückt. "Hey!" Vor Schreck fielen ihm Feuerzeug und Zigarette auf den Boden. "Was soll das?" Manabu und Yuuto hatten ihn an den Schulter gepackt. Sie sahen nicht aus, als hätten sie gute Laune. "Hör mal zu, Freundchen." Und Manabu zumindest klang auch nicht gerade freundlich. "Was habt ihr denn bitte?" Ibuki verstand die Welt nicht mehr. Was bitte hatten die beiden? "Zuhören, klar?" Yuuto stieß ihn fester gegen die Wand. So eine Kraft hätte er ihnen gar nicht zugetraut. "Okay," nickte er. Eine andere Wahl hatte er gerade eh nicht. "Jin ist unser Freund und wenn du ihm weh tust, hast du wirklich riesen Ärger hier." Manabu funkelte ihn böse an. "Nur, weil wir in einer Firma sind und dich eigentlich ganz nett finden, heißt das nicht, dass du machen kannst, was du willst," fügte Yuuto böse an. "Was?" Ibuki verstand immer noch nicht. "Du sagst uns jetzt besser, dass du es ernst mit ihm meinst, wir wollen ihn nicht noch einmal so am Boden sehen," forderte Manabu. "Ich... was?" "Du verstehst schon." Yuuto ließ ihn los, wirkte aber kein bisschen entspannter. "Deine Sache, die du mit Jin hast. Wenn du nur mit ihm spielst, dann kannst du was erleben." "Es wird Zeit, dass er endlich mal glücklich wird," führte Manabu aus. "Wenn du vorhast, ihn glücklich zu machen, dann ist alles in Ordnung, aber wenn nicht, dann hast du ein Problem." "Was soll das heißen, noch mal so am Boden?" Bisher hatte Jin auf ihn sehr fröhlich gewirkt. "Weißt du das nicht?" Yuuto zog eine Augenbraue hoch. "Bis vor ein paar Wochen hing er immer noch an Byou, dabei sollte ihm klar sein, dass das eine einmalige Sache war." "Ich komm immer noch nicht mit," gab er zu. Was hieß hier einmalige Sache? Manabu ließ ihn ebenfalls los. "Er und Byou sind einmal ziemlich betrunken im Bett gelandet. Für Byou war die Sache nichts weiter, aber Jin hat sich in ihn verliebt gehabt. Seit zwei Jahren geht das so, dass Jin ihn anschmachtet, aber Byou es ignoriet. Und wenn Jin nun was mit dir hat..." Manabu ließ den Satz offen, doch Yuuto führte ihn zuende. "Dann hoffen wir, dass du es ernst mit ihm meinst, er ist ein toller Kerl und hat es verdient." "Oh Jungs." Ibuki rieb sich über die Stirn. Was sollte er sagen? Dass er es ernst mit Jin meinte? Dass alles ein Spiel war, damit Jin eine Chance bei Byou hatte, weil Kazuki meinte, die wäre da? Und was zur Hölle sollte es bedeuten, dass Jin schon mit Byou im Bett gewesen war? Das hatte Jin nie erwähnt. Ibuki beschloss, nichts weiter zu sagen, als das, was er ehrlich sagen konnte. "Jin und ich haben Spaß miteinander. Ich weiß, dass er Byou liebt. Ich mag ihn, aber es ist keine Liebe. Wir sind gute Freunde, mehr nicht." Er wollte nichts von dem Plan sagen. "Warum erzählt er dann, wie glücklich er mit dir ist?" Manabu sah nicht zufrieden aus. "Fragt ihn das besser selbst. Ich weiß es, aber ich kann es euch nicht sagen, dass ist seine Sache." "Dir ist klar, dass wir dich auseinander nehmen, wenn er die Sache anders sieht, oder?" "Ja, Yuuto. Ist mir klar." Er nickte. "Kann ich jetzt eine rauchen?" "Vorläufig ja. Komm, Yuuto. Wir reden mit Jin." Manabu drehte sich weg und Yuuto folgte ihm. Ein wenig zitterten Ibukis Hände, als er sich eine neue Zigarette anzündete. Himmel, die beiden hatten ihm Angst gemacht! Aber irgendwie freute er sich, dass Jin so gute Freunde hatte, die sich um ihn sorgten. Trotzdem, er würde bald mit Jin reden müssen. Er hatte nicht gewusst, dass schon mal etwas zwischen Jin und Byou gelaufen war. Das machte alles komplizierter. Fortsetzung folgt..... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)