Nervenzusammenbruch frei Haus von Ruha_Chan (Auch Leader brauchen Ruhe) ================================================================================ Kapitel 101: Kleine Aussprache ------------------------------ Mal wieder ein dickes DANKE!!!! an alle die gelesen, favoriesiert oder kommentiert haben. Mir geht mal wieder keiner hiervon - langsam wir es langweilig, das zu sagen... WICHTIG: Zur Ani ist mein Event hochgeladen, bitte tragt euch ein, sowie ihr könnt! Ich freu mich auf euch! Kleine Aussprache So ging es einfach nicht weiter. Yuji wusste, dass er mit Yooh reden musste, wenn er nicht immer zu Boden sehen wollte, wenn der Mann ihm auf dem PSC-Fluren über den Weg lief. Darum fasste er sich, unterstützt von Takerus Ellbogen, den der Sänger ihm heftig in die Seite rammte, ein Herz, als Yooh nun den StarBucks betrat und sich einen Kaffee holte. Mit einem dicken Kloß im Hals ging er auf ihn zu. Innerlich verfluchte er sein Herz, da es nicht verstand, dass es sich bei der Schönheit vor ihm um einen Mann handelte und ungehindert klopfte. „Hi,“ brachte er mühsam hervor. „Hi,“ antwortete Yooh und drehte sich weiter Richtung Tür. „Ich... wir... sollten reden.“ Er wusste, dass er stammelte, aber Yuji konnte nichts dagegen tun. Auch nicht gegen die Röte, die ihm ins Gesicht geschossen war. „Wenn du das kannst, ohne spontan in die Besenkammer oder den Proberaum von Kra zu verschwinden, gern.“ Mist, dass war Yooh also nicht entgangen. Sein Rot wurde noch eine Spur tiefer. „Ich muss es können.“ „Gut, aber ich geh dabei eine Rauchen.“ Yooh steuerte den Innenhof an, Yuji folgte ihm ergeben. Egal, wie peinlich es werden würde, er musste mit Yooh reden. Draußen war es mehr als kalt, der Dezember hatte erste Spuren hinterlassen und eine Schicht Schnee über die Erde verteilt. Hier sah man den Schnee zumindest so, wie er sein sollte, nicht als grauen Matsch wie auf den Straßen der Stadt. Yuji setzte sich neben Yooh auf die Bank und zog seine Kapuzenjacke enger um sich, während der andere sich eine Zigarette anzündete. „Rede.“ Yooh sah im auffordernd ins Gesicht. „Was willst du sagen?“ „Es tut mir leid, dass ich dir weh getan habe,“ sagte Yuji schlicht. „Du hast deinen Füßen weh getan?“ „Hä?“ „Zumindest hast du mit ihnen gesprochen, nicht mit mir.“ Yuji wiederholte seinen Satz, diesmal schaffte er es, Yooh dabei in die Augen zu sehen, statt seine Füße zu mustern. „Es tut mir leid, dass ich dir weh getan habe, Yooh.“ „Schon gut. Ich kenne das schon mein halbes Leben lang. Du bist nicht der erste und du wirst nicht der letzte sein, der angewidert von mir ist.“ „Ich bin nicht angewidert von dir!“ „Dann springst du immer beim Sex aus dem Bett und wischt dir über den Mund, als hättest du gerade ein faules Ei erwischt?“ Spöttisch wanderten Yoohs Augenbrauen in die Höhe. „Nein, natürlich nicht. Ich meine nur, ich finde dich nicht eklig, aber Sex mit Männern.“ Ob das nun wirklich besser klang, wusste Yuji nicht. „Tja, aber ich bin nun mal ein Mann. Zumindest untenrum.“ Yooh rieb sich über die nackten Arme. Erst jetzt bemerkte Yuji, dass der andere unmöglich geplant haben konnte, das Gebäude zu verlassen, da er nur eine Bluse trug. „Hier. Du warst gerade erst krank.“ Yuji zog seine Jacke aus und legte sie Yooh um die Schultern. „Was soll das?“ Verwirrt zog Yooh die Jacke enger an sich. „Warum behandelst du mich mit einem Mal wieder als würdest du mich mögen?“ „Weil ich dich mag.“ Die Antwort war schneller draußen und ehrlicher, als Yuji lieb war. „Ich bin eine eklige Transe, du kannst mich gar nicht mögen.“ „Doch. Ich kann nur nicht mit dir zusammen sein, wie ich es dachte, bevor ich wusste, dass du keine Frau bist.“ „Wärst du es denn, wenn ich eine echte Frau wäre?“ Fragend sah Yooh ihn an. Was sollte er sagen? Gab es eine Antwort, mit der er Yooh nicht weh tun würde? Yuji überlegte und fand keine. „Schon gut, musst nichts sagen,“ winkte Yooh ab. „Doch, das ist nur fair. Ich denke, wenn du eine Frau wärst, wäre ich sehr gern mit dir zusammen. Ich kann nur nicht mit einem Mann zusammen sein.“ Ehrlichkeit, dachte er, konnte mehr weh tun als Lügen. „Schade. Was wäre, wenn ich mich entschließen würde, eine Frau zu werden? Wäre ich dann eine Option?“ „Denkst du darüber ernsthaft nach?“ Yuji wusste nicht, was er dann tun würde. „Ich habe mal daran gedacht, ja. Aber ich will es nicht. Trotzdem: Was wäre, wenn?“ Yoohs Gesicht lauerte auf eine Antwort. „Keine Ahnung.“ Einen Moment schwiegen sie. Dann musste Yuji die Fragen stellen, die ihm seit der Entdeckung unter den Nägeln brannten. „Yooh, warum? Warum bist du so? Bist du innerlich eine Frau? Willst du eine sein oder sind es nur die Kleider? Ich will das verstehen.“ „Verstehen? Du bist niedlich.“ Yooh lachte dieses tiefe Lachen, dass nicht zu seinem Aussehen passte. „Ich versteh mich oft selbst nicht. Wie solltest du das können?“ „Ich will nur wissen, was du bist,“ gab Yuji zu. „Du willst die Schublade finden, in die ich passe?“ „Sozusagen, ja.“ „Dann wäre das „Diverses“ oder „Sonstiges“. Ich weiß selbst nicht, was der beste Ausdruck für mich ist. Ich bin nicht transsexuell, ich stecke nicht im falschen Körper. Aber ich fühle, denke und handle in den meisten Fällen wie eine Frau. In Kleider und Röcken fühle ich mich am wohlsten, so bin ich eben. Auf meine Männlichkeit würde ich aber nie verzichten wollen. Wobei ich glaube, ich bin nur zu etwa 5 Prozent ein Mann, der Rest ist eine Frau.“ Yooh erklärte langsam, überlegte zwischendurch immer wieder, wie er sich am besten ausdrücken sollte. „Ich versteh wirklich nicht ganz, was du meinst,“ stimmte Yuji zu. „Siehst du? Ich bin einfach ich, ein Mann, der eine Frau ist, ohne sich operieren lassen zu wollen und einfach nur so gern gehabt werden will, wie er ist.“ Yuji ließ den Satz eine Weile wirken. „Das verstehe ich. Jeder will so genommen werden, wie er ist.“ „Schade nur, dass du mich nicht so willst.“ „Ganz ehrlich?“ „Was sonst?“ „Ich wünsche mir fast, ich könnte dich wollen, wie du bist. Aber ich bin nun mal hetero.“ Es kostete Yuji Kraft, dies zu sagen. „Ich weiß.“ Plötzlich lag Yoohs Hand an seiner Wange. „Und es tut mir auch leid, dass ich dich so geschockt habe. Ich dachte wirklich, du weißt Bescheid.“ Vorsichtig strich Yoohs kühle Hand über Yujis Gesicht. Ein Kribbeln machte sich in Yuji breit, er sagte sich nur immer wieder, dass er hier mit einem MANN saß. „Denkst du, du kannst zumindest mit mir befreundet sein?“ „Klar. Das will ich ja auch.“ „Schön.“ Yooh gab ihm einen sanften Kuss auf die Wange. „Dann lass uns wieder rein, mir friert der Arsch ab.“ Bei dem kurzen Rock und den dünnen Strumpfhosen war das kein Wunder, aber Yuji war zumindest froh, dass er nicht mehr flüchten musste, wenn er Yooh sah. Wenn nun auch noch sein Herz kapieren würde, dass Yooh nicht in Frage kam, wäre alles wieder in Ordnung. Wann war Takeru am schönsten, fragte Kai sich. Wenn Takeru auf der Bühne stand und so sehr strahlte, dass man eigentlich keine Scheinwerfer mehr brauchte? Wenn er lachend und in seiner ehrlichen Art erfrischend anders durch die Gegend rannte und nicht im Traum daran dachte, sich um irgendetwas zu scheren, was man beachten sollte? Wenn er mit Kai schlief und sich sein Gesicht beim Höhepunkt entspannte? Oder jetzt, wo er neben ihm lag und schlief, das Gesicht ruhig und entspannt mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen, wie er es immer nach den Sex hatte? Dieses Lächeln, bei dem seine wunderbaren Grübchen nur ganz leicht hervor traten und das nur Kai zu sehen bekam? Kai wusste es nicht. Er wusste nur, er wollte Takeru weiter ansehen, sein Bild speichern, bevor er in einigen Minuten aufstehen und auf Tour gehen musste. Nicht, dass er nicht gern auf Tour ging mit seinen Jungs, seiner Familie Nummer zwei. Aber er verzichtete ungern auf Takeru. Takerus kleine Nase fing an, sich sanft zu kräuseln, wie immer, wenn er kurz vor dem Aufwachen war. „Morgen, Kleines,“ flüsterte Kai und küsste die vorwitzige Nasenspitze. „Morgen, Kai,“ antwortete Takeru und rieb sich über die Augen. „Wie spät ist es?“ „Gleich halb sechs.“ „Bin ich eingeschlafen? Warum hast du mich nicht geweckt?“ „Du brauchst deinen Schlaf. Ich weiß doch, wie viel du mit der Band und der Promotion für den Film zu tun hast.“ „Aber um sechs musst du los und...“ Takeru unterbrach sich selbst mit einem Gähnen. „In zwei Wochen bin ich wieder bei dir, bis das neue Jahr anfängt.“ Zwei Wochen ohne einander würden sie aushalten müssen, ob sie wollten oder nicht. „Hast du mich beobachtet, wie ich geschlafen habe?“ Takeru drehte sich auf die Seite, legte eine Hand an Kais Wange. „Ja.“ „Warum?“ „Du wirkst dann so unschuldig, dass ich manchmal nicht glauben kann, was du sonst so in diesem Bett veranstaltest,“ gab Kai zu. „Vielleicht bin ich ja auch unschuldig.“ „Das bist du, auf eine unglaubliche Art.“ Er küsste Takeru, verschloss die rosa Lippen mit seinen. Sein Kuss wurde tiefer, streichelte Takerus Zunge, während seine Finger durch die blonden Haare strichen. „Darf ich dich zum Bus bringen?“ Die großen dunklen Augen sahen ihn bittend an. „Besser nicht. Es fällt mir immer so schwer, dir auf wiedersehen zu sagen, wenn du am Bus bist.“ Er hatte Sorge, dann den ganzen Tag an Takerus trauriges Gesicht denken zu müssen. Kai wollte sich aber lieber an das Gesicht erinnern, dass er eben hatte sehen dürfen. „Außerdem holt Sakai mich hier ab. Bleib liegen und schlaf noch ein wenig.“ „Ohne dich kann ich aber nicht mehr so gut schlafen.“ Kai zog ihn an sich, spürte den zarten Körper in seinen Armen. „Ich schlafe auch besser, wenn du bei mir bist,“ gestand er. „Aber ich will dich nackt in unserem Bett sehen, wenn ich gehe und mir vorstellen, dass du genauso auf mich wartest.“ „Du bist genauso verdorben wie ich.“ Takeru kicherte. „Das hast du mit mir gemacht, früher war ich nicht so.“ Tatsächlich hatte Kai in dem Jahr, seit er mit Takeru zusammen war, etwa zehnmal soviel Sex gehabt wie in seinem gesamten bisherigen Leben. Er war sich nicht sicher, ob das ehr dafür sprach, dass er früher sehr enthaltsam gelebt hatte, oder dafür, dass er nun scheinbar nicht mehr ohne Takerus Körper in seinen Armen konnte. Er vergrub seine Nase in den nach Vanille duftenden Haaren seines Freundes. „Takeru?“ „Hm?“ Die Lippen des anderen geisterten über seinen Hals. „Bleib bei mir, okay?“ „Natürlich.“ „Ich meine, bleib für immer bei mir. Geh nie wieder weg von mir, verlass mich nie wieder.“ Ohne seinen kleinen überdrehten und so liebenswerten Takeru konnte er nicht mehr leben. „Niemals,“ versprach Takeru und schon sich unter ihn. Die nackten Beine des Sängers öffneten sich für ihn. „Komm noch einmal zu mir, bevor du gehen musst, bitte.“ Wenig später, nachdem Kai noch einmal Takerus Gesicht auf diese ganz besondere Art hatte sehen dürfen, klingelte es an der Haustür. „Das ist Sakai,“ seufzte er. „Oder die Nachbarn, die meckern wollen, dass wir zu viel Sex haben.“ „Dabei warst du eben wirklich leise. Im Vergleich zu sonst.“ Kai lächelte, beugte sich noch einmal über Takeru um ihn zu küssen. Dann schnappte er sich seine Sachen und zog sie über. Er wollte auf Tour gehen, das ohne Frage. Aber er wollte Takeru nicht allein lassen. Als er sich wieder zu Takeru drehte, lag dieser nackt auf dem Rücken zwischen den Laken und räkelte sich. „Ich warte dann auf dich, Kai. Und ich bleibe hier, versprochen.“ Er konnte nicht anders, Kai musste Takeru noch einmal ausführlich küssen. „Ich liebe dich, Takeru. Über alles.“ Die Klingel rief ihn erneut, diesmal länger. „Ich dich auch.“ Takeru küsste ihn ein weiteres Mal. „Geh, sonst fall ich noch mal über dich her.“ Schweren Herzens trennte Kai sich von Takerus Lippen, streichelte ihn über die Wange. Dann griff er seinen Koffer, das meiste Zeug war eh schon am Bus, und winkte Takeru zu, während er die Wohnung verließ. „Na endlich!“ Ihr Manager sah schon wieder aus, als stünde er kurz vor dem Zusammenbruch. „Morgen. Lass gut sein, ich kann Takeru nicht einfach so allein lassen, dass wisst ihr doch. Warum holst du mich eigentlich ab, du kommst doch gar nicht mit?“ Kai ließ sich auf den Beifahrersitz fallen. „Ich fahre mit. Keine Sorge, mit dem zweiten Bus! Euch kann man keine Sekunde aus den Augen lassen, wer weiß, was ihr sonst wieder anstellt.“ Kai hörte ihm nicht richtig zu. Er sah nach oben, zu ihrem Schafzimmerfenster. Wie erwartet stand Takeru darin, hinter sich ihr sanftes Licht. Sein Freund hauchte die Scheibe an und malte ein Herz in den Fleck. Mit einem Lächeln schenkte Kai ihm einen Handkuss, als der Wagen anfuhr und Takeru aus seinem Blickfeld verschwand. Fortsetzung folgt..... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)